Das Rheingold ist das erste Buch über den Themenkreis Nibelungen welches ich bisher gelesen habe, daher kann ich den "Einheitsbrei" nicht beurteilen. Aus schriftstellerischer Sicht ist es leider kein Meisterwerk, insbesondere die Dialoge fallen etwas schwach aus. Gut gefallen dagegen hat mir die Darstellung im historischen Kontext, besonders zu erwähnen die Handlung vor dem Hintergrund der zunehmenden Christianisierung, die insbesondere zum Ende hin immer deutlichere Züge annimmt. Auch die Motivation und Entwicklung der einzelnen Protagonisten war gut, lediglich Attila (aka Etzel) erschien mir immer etwas dünn und seine Handlungen nicht gut begründet. Natürlich spielen die Götter Wotan und Loki eine tragende Rolle die hier gut ausgearbeitet ist, auch wenn der zugrundeliegende Plan Wotans sich nicht vor meinem geistigen Auge entfalten konnte. An viele Themen wird angeknüpft und dann nicht weiter ausgebaut, was aber an der Quellenlage und sowieso schon langen Handlung liegen dürfte. Das Buch macht jedenfalls Lust mehr über Hagen, Attila oder Hildebrandt zu erfahren.
Auch als Midgard-Spieler kam ich auf meine Kosten: Geister, Drachen, Götter und Magie allernorten, insbesondere die Verwendung von Zauberrunen kann ich mir jetzt viel besser vorstellen
Nett, mal sehen was als nächstes auf meinem Stapel auftaucht....