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Raynor

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Beiträge von Raynor

  1. Ok, ich weis ich bin zu spät, aber vielleicht kann dies ja mal irgendwer anders gebrauchen. Zu meinem erstaunen hatte ich einmal das Glück in einem solchen "Wohnzimmer" zu landen. Aber ich hätte niemals gedacht das es jemanden interessiert  :>

     

    Der Boden ist mit Tatami matten belegt, ähnlich wie Reisichmatten. Diese sind rechteckig und ca. 1,5 m2 groß. Sie sind so angeordnet das sie den kompletten Raum auslegen, die Größe der Räume wird auch in "Tatami" gemessen, also wie viele dieser Bodenplatten diesen Raum ausmachen. Die Wände bestehen meist zu 3 Seiten aus dessen Holz/Papier Schiebetüren. Deren untere Hälfte aus einer Holzplatte besteht, während die obere Hälfte aus Reispapier besteht, das mit einem Holzgitter verstärkt ist. Ärmere Familien können meist eventuelle schänden an diesen Papieren nicht so schnell reparieren lassen, eine beschädigte Tür zerstört allerdings die Harmonie und niemand der es sich leisten kann würde mit so etwas leben wollen. Die Decke besteht meist aus Holz da sich oft ein Obergeschoß oder so etwas wie ein Dachboden anschließt. In den ecken der räume sind meist die etwas massiveren Holzpfeiler zu sehen, die ja wesentlich dicker sind als die wände.

    Die vierte Wand ist auch oft aus den Holzplanken aus denen die decke besteht gefertigt. Wichtig hier ist, das sie eine Nische enthält in der entweder eine Schriftrolle hängt die extra schön mit irgendetwas beschrieben ist, oder eine Vase in der ein Ikebana Blumenstrauß trohnt. Es befindet sich natürlich noch ein Tisch in dem Raum und eventuell ein Stapel Sitzkissen, meist 4 Stück.

    Wenn kein separater Gebetsraum vorhanden ist befindet sich auch der Schrein des Hauses in diesem Raum, ein ort um der ahnen und der Götter zu gedenken. Was sich in alten Zeiten wohl teilweise überschnitten hat.

    Leider weis ich nicht wie verbreitet der Buddhismus in KanTai schon ist.

    Es wird sehr viel auf Schlichtheit gesetzt der einzige schmuck des Raumes ist in der beschriebenen Nische zu finden, der man als Gast auch gegenüber sitzen darf. Was paranoide Charaktere nicht gut finden werden da man automatisch mit dem Rücke zum Eingang sitzt. Aber es ist nun mal der beste Platz im Raum.

    Wenn es einen separaten Gebetsrahm mit Schrein gibt, wird auch dort meditiert. Dieser Raum Sieht ähnlich aus nur ohne Tisch und die vierte Wand schließt sich im Design den anderen Dreien an, der Schrein ist in diesem fall das Hauptaugenmerk. Und auf ihm können auch Portraits der verstorbenen verwandten aufgestellt sein. Wird dem Schrein bei den Mahlzeiten eine separaten Schüssel mit Reis gebracht in der Essstäbchen stecken ist erst vor kurzem ein verwandter gestorben. In Allen Räumen mit Tatami Matten herrscht absolutes Schuhverbot, wie fast generell in Häusern.

    Und auch ich kann nur ein längeres verweilen in Tokio empfehlen.

     

    Ich könnte noch Stundenlang weiter reden aber das soll fürs erste reichen.

     

    Raynor

  2. Es ist sehr Kniffelig die dortigen Sprachgegebenheiten in unsere Sprache zu übertragen, finde ich. Ich hatte das Vergnügen mich ein wenig mit der japanischen Sprache auseinandersetzen zu dürfen.

     

    Es gibt so etwas wie verschiedene Level von Höflichkeit. Man kann jedes Wort auf bis zu fünf verschiedene weisen aussprechen, und je nachdem wie man es tut drückt es auch die Beziehung zum Gesprächspartner aus. In der Sprache gibt es dafür vorgesehene Formen die es bei uns nicht gibt und die wir auch nur schwer nachahmen könnten.

     

    Vor allem wo man mit gewissen Personen eh niemals persönlich reden durfte. Es musste immer eine andere Person als Sprachrohr benutzt werden.

     

    Ich würde letztendlich das europäische "geschwollene" reden als Ersatz für die verschiedenen Höflichkeitsformen benutzen. Da es nicht möglich ist die dortigen Sprachmechanismen zu übertragen.

     

    Raynor

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