"Schwächen" bieten dem Spieler einerseits eine einfache Möglichkeit/Entschuldigung, seine Figur "irrational" und außerhalb/entgegen der Gruppe(ninteressen) handeln zu lassen, andererseits muss eine Möglichkeit gefunden werden, die Schwäche auszugleichen oder zu umgehen, wodurch man sich (auch als Mitspieler oder SL) zwangläufig mehr mit dieser Figur beschäftigen muss.
"Als Halbling kann ich den Leckereien in der Speisekammer nicht widerstehen. - Wir wollten keine Spuren hinterlassen und haben jetzt ein Problem? Tja, da kann ich nichts gegen machen."
"Nur weil du zu ungeschickt bist haben dich die Wachen erwischt, und wir dürfen dich jetzt wieder aus dem Schlamassel heraushauen!"
"Du kannst nicht Schleichen? Hmm, da müssen wir uns etwas anderes überlegen, wie wir dich an den Wachen vorbeibringen."
Bei "Stärken" ist das viel weniger der Fall, da diese eher von der Gruppe strategisch eingeplant und instrumentalisiert werden:
"Du siehst fantastisch aus, also fragst du jetzt die Marktfrau nach den gesuchten Informationen, sie wird deinem Charme am wenigsten widerstehen können."
"Du kannst gut klettern, also gehst du 'mal eben' vor und machst das Seil fest, damit wir nachkommen können."
Die Folgen der "Schwächen" bleiben intensiver in Erinnerung, als das -selbstverständliche- "Funktionieren" der Stärken und prägen dadurch wesentlich mehr den Eindruck eines Charakters.
bis dann,
Sulvahir