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Wurko Grink

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Beiträge von Wurko Grink

  1. HI Birk!

    Danke für die überhaupt nicht kurze, sondern ergiebige Antwort

    Zitat[/b] (Birk @ 10 Juni 2004,03:24)]

    Ich habe es mir nicht so sehr als ein Ereignis in der realen Welt vorgestellt, sondern mehr als etwas, dass in der Geisterwelt stattfand. Ein Ereignis, dass die komplette spirituelle Welt Minangpahits veränderte und das alle Glaubenshüter mit magischen Fähigkeiten (Schamanen und Priester) erlebten. Etwa so als ob auf einmal Sonne und Mond ununterbrochen gleichzeitig am Himmel stünden und es keinen Unterschied mehr zwischen Tag und Nacht in den Geisterwelten gäbe und als ob viele der alten Geister auf einen Schag gestorben seien (so eine Art spiritueller Super-GAU).

    Daraufhin haben sich die Schamanen auch entlegener Stämme mit Hilfe ihrer Möglichkeiten (Vision, Geisterlauf, Reise der Seele etc.) auf die Suche nach den Gründen für die Veränderung gemacht und sind früher oder später auf die neuen-alten Herren der Geisterwelt gestoßen und haben entsprechende Erkenntnisse gewonnen. Damit hat sich nicht ihr komplettes Glaubenssystem geändert aber ihre Sichtweise der höheren Wesen die sie verehren.

     

    Die Begründung eines "superGAU" in der spirtuellen Ebene überzeugt mich (auch wenn es immer noch "independence-day- Charakter hat   devil.gif

     

    Zitat[/b] (Birk @ 10 Juni 2004,03:24)]Wir haben letztendlich noch nicht definiert,was sich hinter der goldenen Maske verbirgt. Das einzige, was wir wissen ist:

    Daramalunes Ewigkeit ist existent

    Es ist bisher keiner Religionsgemeinschaft gelungen Daramalune für sich zu vereinnahmen

    Daramalune übt eine spirituelle Führungsrolle aus, die aber beispielsweise nicht vergleichbar ist mit einer aktiven Tätigkeit wie der des Papstes oder vergleichbarer Hohepriester, sondern mehr etwas mit seiner puren Existenz zu tun hat.

    Persönlich hatte ich schon diverse Ideen zu Daramalune. Beispielsweise, dass er tatsächlich ein unsterblicher Mensch ist, der einstmals ein mächtiger Priester/Zauberer war oder das nur sein göttlicher Teil unsterblich ist und sein menschlicher Wirt wechselt oder seine Seele verlässt nach dem Tod des alten Daramalune den Körper und wechselt in einen neuen Körper (wie beim Dalai Lama). Ich finde aber, dass man solche Details im Augenblick gut offenlassen kann.

     

    Die Wiedergeburtsvariante würde ich lassen: da ergibt sich zu konkret die Frage nach der Dienerschaft bzw. dem Auswahlkomittee. Besteht da nicht zuviel Spielraum für religiöse Gruppen, einflussnehmend zu agieren bzw. zu behaupten dieser (willfährige) junge Knabe wäre eindeutig die Reinkarnation (wenn er sich nur alle hunderte von jahren meldet, kann man das ja gut versuchen ) das bietet zwar Möglichkeiten für Abenteuerszenarien, doch in einer Welt real existierender und eingreifender Götter kan daramalune doch durchaus körperlich derselbe bleiben, dann ist er wirklich ein Fixpunkt!

     

     

    <span style='font-size:5pt;line-height:100%'>Vergleichbar mit Jürgen Franke für die Midgard Rollenspielgemeinde</span> biggrin.gif

    LOL ja, genau biggrin.gif

     

    LG und bis nächste Woche, Wurko

     

     

     

     

  2. Zitat[/b] (der Elfe und die Zwerg @ 09 Juni 2004,22:13)]- nun zu daramalune: alle stämme verehren ihn, aber ihnen ist es nicht immer bewußt. sie denken, dass die wesen, die sie verehren, diejenigen sind, die sie sich in ihrer mythologie vorstellen. dahinter stehen aber, sowohl im götterpantheon der minangpahiti, also auch in den diversen glaubenssystemen der stämme, dieselbe oder dieselben gestalten. man muss dies als verehrender nicht wissen, die die verehrt werden, wissen es

     

    DAS DECKT SICH DANN ALSO MIT MEINER ZUSAMMENFASUNG; FREUT MICH; DASS WIR JETZT DAS GLEICHE MEINEN; WENN WIR DAS GLEICHE SAGEN

     

    Zitat[/b] (der Elfe und die Zwerg @ 09 Juni 2004,22:13)] und ihnen ist es vielleicht ganz recht, dass ihre gläubigen dies nicht wissen. so herrscht wenigstens etwas zwietracht und es kommt nicht wieder zu einem starken reich (recht teleologisch gedacht, oder? haben die übernatürlichen wesen minangpahits dieses interesse? verhinderung eines großen reichs, damit es nicht zur dekadenz kommt und sie auf diese weise nicht ihre gläubigen verlieren? das ist mal eine vage hypothese von mir )

    Die Hypothese finde ich gut; wie steht Birk dazu?

    Die Zurückhaltung der Götter funktioniert aber wohl nur so lange, wie Minagpahit als Ganzes nicht von Rawindra, KTP oder Tsai- Chen aus nicht bedroht wird, oder?

     

     

     

     

  3. Zitat[/b] (der Elfe und die Zwerg @ 09 Juni 2004,17:34)]
    Zitat[/b] (Wurko Grink @ 09 Juni 2004,08:15)]Was den Standort/ kontakt zu anderen Menschen angeht, hast Du wohl recht, obwohl sie andere Siedlungen (aus der spirituellen Überzeugung heraus) als unbeseelt einfach ignorieren könnten

    ginge das so einfach? ich glaube nicht...

    Ich ahtte da in etwa an das kleine Kinder Prinzip gedacht: Augen zumachen und überzeugt sein, der andere sieht einen nicht; nur halt abgewandelt: "die da" sind weder Werkzeug, noch Hütte, noch Mensch (=Stammesmitglied) oder Geist (einer unserer Ahnen), noch Dorf, noch essbar wie Pflanze oder Tier und somit unbeseelt; was (in meiner Welt) keine Seele hat, existiert (in meiner Welt) nicht.

    Wahrscheinlicher ist, dass die Stämme selber überhaupt keine logische Begründung dafür habenoder brauchen (Motto: Frag nicht, das ist so)

    Ich zitiere hier nur mal kurz etwas aus einem Ethnologieskript - der text beschreibt dieses Verhalten allerdings nur, Erklärungen liefert der leider auch nicht:

    "Nur Mitglieder des eigenen Stammes, d.h. patrilinieare Nachfahren des Eponyms Siraja Batak, galten als volölwertige Menschen. Im KOntakt mit Stammesfremden traten daher Normen und Werte, die zwischen den mitgliedern der Eigengruppe oder befreundeter Gruppen gültig waren, außer Kraft; die innerhalb der eigenen ethnischen gruppe je nach verwandtschaftlicher Nähe zur Anwendung kommende "generalisierte" oder "ausbalancierte Reziprozität" schlug ihnen gegenüber in eine "negative Reziprozität" um."

    Tja, nun sind wir klüger.

    Trotzdem liebe Grüße

  4. Zitat[/b] (der Elfe und die Zwerg @ 08 Juni 2004,21:39)]zur lokation: vielleicht ist ja jemand künstlerisch begabt und möchte gerne mal eine karte von minangpahit zeichen   wink.gif ,

    Da muss ich leider passen - mir fehlt es sowohl am technischem Equipment als auch am Knowhow um die Lage der Städte/ Flüsse. Aus einer Grundlage könnte ich aber händisch einen ganz brauchbaren Plan erstellen.

    LG

  5. Hallo!

    Und danke, Birk, für die gelungen präzise Zusammenfassung des Religionsthread. Natürlich habe ich noch Nachfragen, verstehe mich aber noch nicht auf die profighafte Anwendeung vom Forum, sprich: wenn ich zitiere, habe ich den ganzen Originaltext am Stück und bekomme ihn nicht so schön häppchenhaft aufgegliedert wie ihr, außer ich lösche alles drum herum und eröffne zu jedem Teiltitat eine neue Antwort (und das unterstreichen im nahchinein mißlingt mir auch noch jedesmal)  .

     

    Zunächst einmal zu Deinem Intro: das von euch ausgearbeitete Konzept der Licht-/Schattengestalten als "zwei Seiten einer Münze" vulgo Göttern, die allen ausreichend Projektionsfläche für ihre Anbetung bieten, hat mir von Anfang an gut gefallen. Den hinduistisch pantheistischen Ansatz wenigstens in Minangpahit gescheit auszuspielen ist großartig. (und den Aspekt real existierender, eingreifender und sich manifestierender Götter hatte ich eigtl. schon immer dabei im Hinterkopf)

    Wo sich da jedoch leichtes Kopfzerbrechen bemerkbar macht, ist nach wie vor das JEDER, bzw. konkreter geschrieben das WIE:

     

    Zitat:

    " Somit muss Daramalune mitnichten die Stämme besucht haben oder gar in ihr Glaubenssystem eingeriffen haben, im Sinne einer Missionierung. Er mag nicht mal unter diesem Namen bekannt sein. Aber letztendlich ist jedem Bewohner (zumindest nach unseren bisherigen Überlegungen)Minangpahits klar, dass er zwischen dem Leben und der Hölle steht. "

     

    Ich weiß nicht, ob ich das schon so geschrieben oder nur auf meinem Notizzettel vorgemerkt hatte, aber wie wissen z.B. absolut isoliert lebende Stämme von dieser Rolle Daramalunes bzw. Anahiris? Vor dem Fehltritt der Kebudya Bermur haben sie von dieser Hochkultur nichts mitbekommen und in altgewohnter Weise ihre Ahnen (grade Punkt 4 von Dir gefällt mir einschränkungslos außerordentlich gut) angebetet - und danach genauso. War Punkt zwei (die Vereinigung der antipodischen Götter bzw. die Rettung vor dem Untergang) etwas, das sich real am Himmel abgespielt hat, so ein Machtwort von oben ("Suche den Gral, Arthus") oder ein Emmerichsches Feuerwerk (independence day, und auf der ganzen Welt wird spontan getanzt), bei dem allen mit einem mal Daramalunes Stellung als Garant fürs Überleben klar geworden ist?

    Wenn er es war, der in einer Vision zur Auswanderung auf die Insel n gerufen hat, könnte ich mir das für JEDEN auf den Inseln leichter vorstellen, als auch für die, die sich nicht weiter als im Rahmen ihres Sammeln/Jagens von der Stelle gerührt haben.

     

    Ein Exkurs zu Daramalune: Eure Variante nehme ich gerne an, aber beim ersten mal über ihn lesen (noch im DFR) kam mir eher die Assoziation zu einem Buch von Eddings (Belgariand- Zyklus), wo es eine "göttliche Salmissra" gibt, die zwar nicht hinter einer goldenen Maske steckt, aber mit diversen Dschungelkräutern körperlich jung gehalten und beim abrupt einsetzenden Alterungsprozess durch eine neue real junge Salmissra ersetzt wird (mit entsprechend langwierigem Auswahlverfahren, bei dem es v.a. auf äußerliche Übereinstimmung ankommt). Die religiösen Machthaber besitzen also eine austauschbare Figur - um wieviel einfacher war mir das mit goldener Maske erschienen. Aber gut, das war nur ein Exkurs.

     

    Zitat:

    " Grundsätzlich finde ich nur den Gedanken reizvoll, eine vielfältige und vielschichtige Region zu erschaffen, die aber dennoch einen spirituellen Mittelpunkt hat,"

     

    Würde es nicht reichen, wenn dieser Aspekt auf die "zivilisierten" MInangpahiti zutrifft, weil sie ja die absolute Mehrheit in Minagpahit bilden, sowohl auf dem Fest- wie Inselland.

     

    Zitat:

    " ohne dass dies (Anm.: spiritueller Mittelpunkt) den einzelnen Bewohnern der Region zwingend bewusst sein muss, geschweige denn, dass sie sich der dahinter stehenden Mechanismen gegenwärtig sind..."

     

    Den (Teil-)Satz finde ich entscheidend. Das heißt doch, das nicht allen Daramalunes Rolle bewusst ist, sie also nicht einmal von ihm gehört haben müssen und auch keinen anderen Namen für ihn/ für die von ihm inne genommene Position haben.

    was haltet ihr davon: Daramalune HAT diese Rolle als spiritueller Mittel-, Dreh- und Angelpunkt in Minangpihit, denn wenn er nicht ist, ist Minangpahit nicht mehr. Das gilt (bezogen auf dei Daseinsebene) für JEDEN in Minagpihit; allerdings wissen um diese Wichtigkeit (zumindest auf der ganz grundlegenden Ebene) nur die "zivilisierten minagpihiti und die akkulturierten Stämme - alle anderen profitieren von Daramalune, scheren sich aber keinen Deut um ihn (aus schlichter Unwissenheit).

    Vielleicht habt ihr mir das eh schon die ganze Zeit geschrieben, nur ich habe dieses "hat diese Rolle" immer missverstanden als Verweis darauf, dass absolut jeder Stamm Daramalune (egal mit welchem Namen) bewusst eine Rolle in seiner Spiritualität zugestände.

    Ich hoffe, jetzt hab ich's.   alien.gif

     

    LG Wurko

  6. Die Wala

    Die Wala leben in einem schwer zugänglichen Kalkbergland, an das nördlich das Tsai- Chen- Tal grenzt. Sie gelten als die Ureinwohner dieser Region. Dort betreiben sie nach wie vor Brandrodung und Wanderfeldbau mit der Hacke; nur die zivilisierteren unter ihnen (s.u.) wenden in Tallagen Bewässerungsbau an.

     

    Bezeichnungsproblematik

    Eigentlich gibt es die Wala" gar nicht Wala" ist nur eine Sammelbezeichnung, die von den zivilisierten" Minangpahiti stammt, um die im Grenzgebiet zum Tsai- Chen- Tal lebenden Stämme zu bezeichnen (immerhin sprechen sie ja alle die Wala"- Sprache). Die Wala hingegen kommen gar nicht erst auf den Gedanken, sich als größere Gesamtheit" gleicher Sprache zu betrachten. Sie selbst bezeichnen sich (entsprechend regionaler Unterteilungen und Dialekte) ausschließlich als Konlio, Löa, Nyo, Pato, Wü, Wa Pwi oder Wa Lön.

    Um es in einer ersten Stufe komplizierter zu machen: Die Minangpahiti unterscheiden zudem zwischen Wa und La, wobei mit Wa (eigtl. Wa Hai) die wilden Wala" und mit La (eigtl. La Dut) die zahmen Wala" gemeint werden.

    Die Verkomplizierung der zweiten Stufe betrifft die Bewohner des Tsai- Chen- Tals: Die haben ihre eigene Terminologie, statt der in Minangpahit. Bei ihnen heißen diese (für sie) südlichen Stämme des Kalkberglands Hkawa ( = ganz wilde" Hkala Wa der untersten Stufe) , Yet-Hka-la ( = mittelwilde" Wa einer etwas höheren Stufe) sowie Chia- Hkala ( = zahme" Wa, die in anständiger Kleidung die Märkte besuchen) .

     

    Zahme und wilde Wala

    La (Zahme Wala)

    Als La bezeichnet man die akkulturierten (genauer: zur Zeit der untergegangenen Hochkultur als Hörige gehaltenen) Wala, die Darmalune als geistliches Oberhaupt Minangpahits anerkennen und somit politisch von den zivilisierten" Minangpahitern ihrer Nachbarschaft abhängig sind. Sie sprechen zusätzlich zu ihrer Sprache den lokalen Minangpahit- Dialekt und haben der Kopfjagd abgeschworen.

    Die La zerfallen in 5 Stämme mit je einem Oberhaupt. Sie bevorzugen die etwas niedriger gelegenen Lagen des Kalkberglandes und siedeln lokal getrennt: Drei (Löa, Nyo, Pato) an den südlichen Ausläufern des Berglands, angrenzend an die zivilisierten" Minangpahiti; einer (Wü) nördlich zum Tsai- Chen- Tal hin und einer (Konlio) mittig zwischen diversen Stämmen der Wa.

    Die La- Stämme unterscheiden sich voneinander durch die Muster ihres Hüfttuches.

     

    Wa (Wilde Wala)

    Als Wa bezeichnet man die nicht- akkulturierten, heidnischen" Wala in den höheren Gebirgslagen. In ihrer Gebirgsfestung blieben sie relativ isoliert verstärkt durch ihre Reputation als Kopfjäger. Vermutlich deshalb nennt man sie ganz zu recht die Wa Hai", die wilden Wala" (wobei unter diesen wiederum die Wa Pwi die wildesten sein sollen ... doch darüber bestehen nur Gerüchte) .

    Die Wa sind harte und fleißige Arbeiter mit höherer Bevölkerungsdichte, größeren Siedlungen, mehr Vieh und größeren Feldern als die La. Sie leben in voneinander unabhängigen und autonomen Dorfgemeinschaften. Es gibt aber auch Staatenbünde" von drei oder vier Dörfern unter der Führung eines ihrer Häuptlinge: Ihr Zweck ist die wechselseitige Hilfe und Anerkennung der Häuptlinge. Diese Konföderationen sind als politische Einheiten von sehr lockerem Gefüge und beschränken sich zumeist auf eine Hügelkette.

    Die Wa betreiben Hackbau und gelten darin als sehr tüchtig. Von ihren Nachbarn wird ihnen nachgesagt, dass sie Kannibalismus betreibe und sogar ihre Eltern töten und verzehren, wenn diese alt und schwach sind. Ein Beweis für diese Behauptung ist bisher (mangels noch lebender Augenzeugen?) nicht erbracht worden; die Wa selbst bestreiten ihre Richtigkeit.

    Die charakteristischsten Kulturmerkmale sind Durchziehschurz, Schlitztrommel und Kopfjagd.

     

    Häuser und Siedlungen

    Häuser

    Die Häuser der Wa sind Pfahlhäuser, also ausschließlich aus Holz. Die Pfähle sind so hoch, dass man aufrecht unter ihnen stehen kann. Verwendet werden schwere, massive Holzpfeiler und Bretter, die mit der Axt aus je einem Baumstamm zugeschlagen werden. Sie stehen  in der Regel auf unebenem Grund und innerhalb der Wehrdörfer ordnungslos umher. Einzig die Fronten weisen ein Maß an Ordnung auf, weil sie immer gen Süden ausgerichtet sind. Eine weitere Gemeinsamkeit stellt die Haltung von Schweinen, Hunden und Geflügel unter den Pfahlhäusern dar.

    Jedes Haus ist von einem niedrigen Zaun umfasst, in dem sich 2 - 3 m hohe, y-förmige Pfosten befinden - jder dieser Pfosten symbolisiert je einen geopferten Wasserbüffel (deren Köpfe mitsamt Hörnern im Inneren des Hauses gestapelt werden.

    An den Häusern von Häuptlingen oder Festgebren befinden sich als Giebelverzierungen die sogenannten "Haushörner".

    Geisterhäuser

    Die Toten werden unter bzw. unmittelbar vor dem Haus bestattet, das dann von den Überlebenden verlassen wird.

    Trommelhaus

    Das Trommelhaus steht am oberen Ende des Dorfes, ist klein, umzäunt und mit Stroh bedeckt. In ihm werden die Knochen geopferter Tiere und zeitweilig die erbeuteten Köpfe aufbewahrt.

    Im Trommelhaus befindet sich die große hölzerne Schlitztrommel (krawk). Die krawk (Schlitztrommel) wird aus einem großen, ausgehöhlten Baumstamm gefertigt. Vor ihrer Herstellung wird ein günstiger Baum wird durch Divination bestimmt. Nach ihrer Vollendung wird sie von Frauen und Männern unter lautem Geschrei durchs Dorf gezogen die Rufe sind eine Einladung an den Geist der Trommel mitzukommen.

    Geschlagen wird die Trommel mit einem hölzernen Hammer. Zum einen verwendet man sie bei festlichen Gelegenheiten, im Krieg für Alarmsignale oder zur Verständigung mit Nachbardörfern. Zum anderen steht sie in einer besonderen Beziehung zur Kopfjagd.

    Wehrdörfer

    Die Dörfer der Wa sind immer ziemlich groß und enthalten selten weniger als 100 (bewohnte) Häuser, viele sogar 200 bis 300. Sie werden ausnahmslos an Abhängen angelegt, meist auf einem vorspringenden Sporn oder in einer Mulde unmittelbar unter dem Kamm des Gebirges. Die Befestigung besteht aus 2 bis 2,5 m hohen Erdwällen,  - zuzüglich zu den ihnen vorgelagerten, tiefen Gräben. Die Erdwälle sind außerdem mit dichtem, undurchdringlichen Gestrüpp bewachsen.

    Betreten werden kann ein Dorf nur auf einem versenkten Weg und durch einen bis zu 100 Schritt langen, schmalen und gewunden Gang, der leicht zu verteidigen ist. Pfade und Gang, die zum Dorf führen, sind mit scharfen Bambussplittern und Dornen besonders gesichert. Wände und Dach des Gangs bestehen oft aus Holz. Das innere Ende des Ganges ist durch ein Tor aus schweren Balken mit einem dicken hölzernen Riegel verschlossen.

     

    Wirtschaft

    Bodenbau

    Hauptsächlich Wald- Ladang, und zwar als Landwechselwirtschaft (im Ggs. zum klassischen Brandrodungsfeldbau). Produkte: Buchweizen, Hirse (auch zur Schnapsproduktion), Bohnen, Reis (nicht gegessen, sondern nur zur Alkoholgewinnung: Branntwein), Baumwolle und Drogen aus den Kapseln violettblühender Stauden (Haupthandelsprodukt! Über deren Verkauf findet die Deckung des Bedarfs an nicht selbst produzierten Gütern sowie als Ergänzung der Nahrung statt) .

    Aufgrund der Übernutzung durch die dauernde und extensive Brandrodung sind die Hügel der Wa (und der La) bereits stark entwaldet. Das liegt daran, dass sie wegen ihrer aufwendigen Befestigungsanlagen die Dörfer nicht verlegen, wie es in Brandrodungsfeldbau betreibenden Gesellschaften üblich ist, wodurch die Entwaldung vermieden würde.

    Viehhaltung

    Wasserbüffel, Rinder, Schweine, Hunde (werden gegessen) und Hühner. Wasserbüffel und Rinder dienen ausschließlich der Opferung und rituellem Fleischverzehr. Da die Zucht von Wasserbüffeln und Rindern aufgrund des Wald- Ladang kaum klappt, werden die benötigten Tiere von den La (als Zwischenhändler) bezogen.

    Handel

    Gering. Einige wenige La, noch weniger zivilisierte" Minangpahiti oder Bewohner aus dem Tsai- Chen- Tal suchen in regelmäßigen Abständen das Wa- territorium auf und tauschen Salz, andere Güter und Wasserbüffel gegen Drogen aus den Kapseln violettblühender Stauden ein.

     

    Kleidung und Haartracht

    Männer und Frauen sind in der heißen Jahreszeit oft vollkommen unbekleidet; zu anderen Zeiten besteht die Kleidung aus einem Durchziehschurz.

    Die Männer schneiden ihr Haar ganz kurz und lassen nur auf dem Scheitel eine Schopf stehen.

     

    Bewaffnung

    An Nahkampfwaffen werden leicht gebogene Kurzschwerter, Schilde und Speere aus Bambus mit im feuer gehärteten Spitzen bevorzugt, als Fernkampfwaffen leichte Armbrüste.

     

    "Polit. Organisation"

    Dorfgemeinschaften sind zum Großteil voneinander unabhängig und autonom. Es gibt aber auch Staatenbünde" von drei oder vier Dörfern unter der Führung eines ihrer Häuptlinge: Ihr Zweck ist die wechselseitige Hilfe und Anerkennung der Häuptlinge. Diese Konföderationen beschränken sich zumeist auf eine Hügelkette.

    Krieg

    Bevorzugt werden Überfälle aus dem Hinterhalt, vermieden werden offene Angriffe und Belagerungen (letztere wären wegen der elaborierten Verteidigungsanlagen nahezu unmöglich.

     

    Kopfjagd

    Motive

    Hauptbeweggrund für die Kopfjagd der Wa ist kultischer Natur: Die Schädel dienen als Opfer für die göttlichen Urahnen Ya- Htawn und Ya- Htai sowie für den Dorfgeist Hkum Yeng.

    Die Kopfjäger haben v. a. den Wunsch, sich durch den Kopf den Schutz des Geistes des Getöteten vor anderen bösen Geistern zu verschaffen. Der Geist des Toten bleibt bei seinem Schädel und hindert andere Geister eifersüchtig daran, sich ihm zu nähern. Er tut das nicht, weil er dem betreffenden Dorf wohlgesonnen wäre er ist genauso böse wie all die anderen dorffremden Geister, die er abwehren soll. Seine Rolle gleicht eher der eines bissigen Wachhundes.

    Gleichzeitig dienen die Schädel zur Förderung der Fruchtbarkeit, beim Auslösen von Regenfällen bei einer lang anhaltenden Dürre, zur Abwehr von Seuchen etc.

    Wert eines Schädels

    Schädel können käuflich erworben werden. Sein Wert hängt vom sozialen Status, Mut und der Persönlichkeit des Getöteten ab. Der Schädel eines Fremden wir besonders geschätzt, weil er nicht die Wege des Landes kennt und daher nicht zurückkehren, also auch den ihm zugedachten Platz nicht verlassen kann.

    Saison für Kopfjagd

    Bei günstiger Gelegenheit werden zu allen Jahreszeiten Köpfe erbeutet. Kopfjagdsaison ( = Phase besonders intensiver Kopfjagd) sind der 3. und 4. Monat des Jahres, wenn die Felder bestellt werden und jedes Dorf dringend einen Schädel braucht. Die Wa glauben nämlich, dass sonst die Ernte schlecht ausfallen und alles mögliche Unheil über die Dörfer hereinbrechen wird.

    Neben dieser prophylaktischen" Kopfjagd gibt es auch diejenige, die in Reaktion auf Dürre, epidemische Krankheiten oder auf die Gründung eines neuen Dorfes erfolgt. Z. B. kann im Fall einer lang anhaltenden Dürre ein frischer Kopf Regen herbeiführen (als Materialkomponente für einen stammesspezifischen Regenzauber).

    Kopfjägertrupps

    An den Streifzügen nimmt höchstens ein Dutzend Krieger teil. Es werden keine ganzen Dörfer angegriffen, sondern nur Reisende auf den Straßen überfallen.

    Sobald die ausgezogene Schar einen Kopf erbeutet hat, eilt sie so rasch wie möglich zurück. Obwohl nur ein Kopf als unbedingt gilt, wird bei günstiger Gelegenheit natürlich auch eine größere Zahl genommen. Die Köpfe trägt man in eigens dazu bestimmten kleinen Körben heim. Wird ein Kopf in großer Entfernung vom Dorf erbeutet, kochen ihn die Wa an Ort und Stelle aus, ansonsten nach der Heimkehr.

    Tabu ist das Erjagen des Kopfes eines Dorfgenossen; sehr selten und nur ausnahmsweise wird der Kopf des Mitglieds eines Nachbardorfes erbeutet in je größerer Entfernung das Opfer gesucht wird, desto günstiger ist dies für das zu erzielende Resultat/ die Ernte. Trotzdem scheinen die Wa ihr Dorf bei ihren Kopfjagdexpeditionen nicht allzu weit zu verlassen und zumeist nur das angrenzende Gebiet heimzusuchen.

    Die Heimkehr eines erfolgreichen Zugs wird mit Gesang, Tanz, Trommelschlagen und Trinkgelagen gefeiert. Die Teilnehmer werden vom Häuptling belohnt.

    Unterbringung/ Behandlung der Schädel

    Der frisch erbeutete Schädel wird, bevor er an seinen endgültigen Aufbewahrungsort gelangt, zur Schlitztrommel (krawk) im Trommelhaus getragen. Dort wickelt man ihn Gras oder Bananenblätter ein und hängt ihn in einem Korb aus Rotan oder Bambus in einer Ecke zum Trocknen auf. Dabei wird ein männlicher Wasserbüffel geschlachtet, ein Ei gegen den Schädel geworfen, getanzt, gesungen, getrommelt und getrunken.

    In manchen Dörfern werden die Schädel nicht aufgehangen, sondern haufenweise übereinander gelegt.

    Wenn die aus der Kopfjagd stammenden Schädel ganz frei von Fleisch und ausgebleicht sind, unter Opfern und Festlichkeiten zu einem außerhalb des Dorfes liegendem Schädelhain gebracht und dort auf einem neuen Opferkorb" montiert. Die Opferkörbe sind Bambuspfosten, deren obere Spitze gespalten und zu einem trichterförmigen Korb geflochten worden ist. Ihre Ansammlung auf dem Schädelhain mutet wie eine makabere Ansammlung von Stelen auf einem Friedhof an.

     

     

     

     

    • Thanks 1
  7. Zitat:

     

    zum letzten punkt: klar arbeiten wir gemeinsam, nur brauchen wir unsere zeit zum überlegen

     

    Recht hast Du, die brauch ich auch, daher stelle ich bei den Wala nur schon mal mein Grundgerüst rein, allein daran gibt es ausreichend zu debattieren   biggrin.gif

     

    Zu Deinen Sutuk- Fragen: das mit der Sklaverei siehst Du ganz recht, die würde zur Lebensweise bewusst gewählter "Unterproduktiuon" nie umd nimmer passen, und bei der Kopfjagd triffst Du den Nagelauf den unbeseelten Kopf (ohne Seele bringt das nichts - und Stämme, die ihresgleichen gesucht haben, liefen wohl schnell in die Evolutiänere Sackgasse   devil.gif  

     

    Was den Standort/ kontakt zu anderen Menschen angeht, hast Du wohl recht, obwohl sie andere Siedlungen (aus der spirituellen Überzeugung heraus) als unbeseelt einfach ignorieren könnten.

     

    Und bzgl. des Verhältnisses der Sutuk- Stämme untereinander: was hältst Du davon, dass deren Betrachtung als unbeseelt keine KOnstante ist, sondern (zwecks Partnertausch/ Genpool- Auffrischung - obwohl die Sutuk das nicht biologisch, sondern spirituell begründen würden) mit einem aufwendigen Ritual zeitweilig "beseelt" können?

    LG

  8. Zitat[/b] (der Elfe und die Zwerg @ 07 Juni 2004,15:26)]Zu den Sprachen: ... (dahinter steht die Idee, dass die Stämme und die "Minangpahiti" denselben Ursprung haben).

    Hi,

     

    und ich hoffe, die Texte sind nicht zu lang geraten, bislang.  blush.gif

     

    Zum Zitat: Das heißt also, dass die "zivilisierten" Minangpahiti nicht von außerhalb zugewandert sind (noch vor der untergeg. Hochkultur), wie ich es sonst vom siamesischen/ laotischen Vorbild her verstanden hätte.

    Kann ich gut mit leben, muss nur explizit hervorgehoben werden. Das heißt also auch, dass sich die heutigen untersch. Sprachen erst (aus den bis dato Dialekten) gebildet haben, als die Hochkultur unterging?

     

    Was denselben Ursprung aller Stämme und "zivil." Minangpahiti angeht: Kann ich mir das so vorstellen, dass die "zivil." Mi. im Grunde auch nur ein Stamm waren, der sich rascher entwickelte, sowohl bezogen auf Population als auch technischen Fortschritt? Und der dann anfing, die anderen Stämme (gleichen Ursprungs und anderer Entwicklung) zu versklaven/ unterdrücken? Mit Ausnahme von denen, die sich weit genug zurückgezogen haben? ( womit ich jetzt nicht den Exodus auf die Inseln meine)

    Insofern würde mein Grundgedanke unterschiedlicher Gesellschaftsformen (als Folge unetrschiedlciher Landnutzungssysteme) weiter funktionieren, ohne dass ich weiter auf meine "Sprachfamilien" bestehen müsste. Die geb`ich gerne auf; SEA ist kompliziert genug, da darf 's in Midgard- minagpahit gerne einfacher strukturiert sein  smile.gif

     

    Und bei den Suku Anak Dalam habe ich mal eine Überlegung für ihre religion dazugefügt, könnt ja mal reinschauen, ist eh nur ein Absatz.

    LG Wurko

     

     

     

     

  9. Gesellschaftliche Landnutzungssysteme V (n. Drexler/ Lukas)

     

    4. Nassreisbau (Sawah- Kultur)

    Der bei den zivilisierten" Minangpahiti sehr weit verbreitete Nassreisbau ist völlig anders organisiert als die o.g. Landnutzungsformen. Unzählige Reisterassen mit vielen Zu- und Ableitungskanälen, Schleusen, Dämmen und sich ständig änderndem Wasserstand bestimmen das Bild. Keine andere Landschaft ist so offensichtlich von menschlicher Panung und Gestaltung geprägt.

     

    Beschreibung der Landnutzung

    Sehr arbeitsaufwendig, die Terrassen instand zu halten.

    Nassreisbau

    Der Reisanbau beginnt mit dem trockenen, abgeernteten Feld. Zunächst werden die bei der letzten Ernte stehengelassenen Reishalme niedergebrannt. Das Feld wird dann in Wasser getränkt und wiederholt gepflügt - je zwei Wasserbüffel oder Kühe vor dem Pflug. Hat der Boden erst seine gewünschte "matschige" Konsistenz, wird ein kleiner Bereich des Feldes mit einem kl. Erdwall abgetrennt und die Samen dort gepflanzt. Ist er ein bis zwei Finger groß, wird er Pflanze für Pflanze umgepflanzt ins große, unter Wasser stehende Feld. Während der Reis kontinuierlich wächst, muss man sich um ihn eigentlich nicht kümmern - wohl aber um die feldbegrenzenden Erdwälle, die ständig zu überprüfen sind, ob sie ihre Form und das Wasser halten.

    Erst bei der Ernte werden dann wieder alle zur Verfügung stehenden Hände gebraucht (in manchen Kulturen ernten Männer und Frauen gemeinsam, während die Aussaat nur von einem Geschlecht erledigt werden darf).

    Innerhalb der Reisfelder/ Bewässerungssysteme haben sich ausreichend Fische angesammelt, die geangelt werden - auch Froschschenkel sind eine beliebte Proteinanreicherung in der Küche ärmerer Leute. Gefahr bieten Schlangen und Ratten, denen die überfluteten Felder mit den vielen, erhöhten Zwischenwegen willkommene Wohn- und Versteckplätze bieten.

    Regenfeldbau

    Felder werden nur durch mittels Dämmen gestautes Regenwasser, natürliche Berieselung und Bodenfeuchte gespeist, was eine extreme Abhängigkeit von den Regenfällen bedingt.

     

    Ableitungen für mögliche Stämme/ Gesellschaften

    Die Notwendigkeit einer sehr genauen Steuerung der Wasserzu- und abfuhr setzt ein hohes Maß an technischer Komplexität voraus, das sich auch in der gesellschaftlichen Struktur spiegelt: Sie kann von einer zentralisierten, hierarchischen Struktur mit Adligen bzw. Großgrundbesitzern und den ihr Land bearbeitenden Leibeigenen/ Sklaven oder Lehenschaft bis hin zu einem System kollektiver Nutzungsrechte des Wassers reichen (auch hier sind wieder zwei Extreme samt Zwischenstufen möglich: Einerseits Privatfelder, für die das subakh (Vereinigung der Reispflanzer) sorgfältig die Zuteilung des Bewässerungswassers plant, z.B. x Stunden pro Woche; eine auf die für eine bestimmte Anzahl an Stunden pro Woche Wasser geleitet und ggf. ein unterschiedlicher Saat-/ Ernterhythmus geregelt wird; andererseits Kollektivfelder, die einem ganzen Dorf gemeinsam gehören auch hier sind ausgefeilte Regelmechanismen vonnöten, die Feldarbeit, Nachbarschafts- oder Großprojekte wie Tempelbauten koordinieren).

     

    Vorkommen:

    Festland und Inseln gleichermaßen.

    Kopfjagd:

    Eher nicht, oder?

    Wohnformen

    Holz- oder Bambus-, seltener Steinhäuser aus Lehm nur ausnahmsweise in stark eisenhaltigen oder jungen Böden rezenten Vulkanismus. Die Siedlungen stehen in Korrespondenz zur Gesellschaftsform, sind aber in der Regel permanent und befestigt.

     

    wird noch überarbeitet

     

     

     

     

  10. Gesellschaftliche Landnutzungssysteme IV (n. Drexler/ Lukas)

     

    3. Gras- Ladang

    Unter Gras- Ladang wird Brandrodungswanderfelbau in Graslandschaften verstanden ja, auch die gibt es im Regenwald, genauer: in den minangpahitischen innerfeuchten Tropen! Die bekannteste dieser Grasarten ist das:

     

    Alang- Alang

    Alang- Alang kann mannshohe, regelrechte Steppen bilden. Einige Stämme verstehen sich darauf, auf diesen Flächen erstaunlich hohe Ernteerträge zu erzielen, obwohl die zivilisierten Minangpahiti das Vorurteil frönen, diese Flächen würden eine nicht bebaubare grüne Wüste darstellen (selbst unsere Wasserbüffel verschmähen dieses Gras).

    Wie in den meisten Vorurteilen steckt hier natürlich ein Körnchen Wahrheit drin: Mit herkömmlichen Methoden ist in Alang- Alang- Gebieten keine Landwirtschaft (insb. Nassreisanbau) zu betreiben: Zu hart und mit messerscharfen Blatträndern versehen ist dieses bis zu 2 m hohe Gras, zu tief und intensiv verzweigt sind die Wurzeln, zu leicht bilden sich aus einem übersehenen Wurzelausläufer neue Unkrautteppiche.

    Alang- Alang- Wüsten gibt es überall dort in Minangpahit, wo Raubbau am natürlichen System des Regenwaldes betrieben wurde: Einerseits als Ergebnis der Ausbeutung durch die untergegangene Hochkultur (großflächiger Raubbau am Regenwald); andererseits im Bereich des Wald- Ladang, wenn entweder die Bracheperioden zu kurz oder die Parzellen zu groß waren was nur passiert, wenn die zivilisierten Minangpahiti die Stämme dieser Gesellschaftsformen zu sehr eingedrängt hatten, als dass sie mit ihrer Bebauungsmethode auf andere Flächen ausweichen konnten.

     

    Beschreibung der Landnutzung

    Die Brandrodung/ Urbarmachung:

    Teile der Alang- Alang- Steppe werden in einem arbeitsintensiven, vielstufigen Prozess urbar gemacht: Zuallererst wird das Gras abgebrannt oder geschnitten (für die Verwendung als Mulch oder Dachdeckmaterial). Danach wird der Boden umgebrochen (je nach Kulturstufe mit Grabstöcken oder Hacken), indem ca. 1m lange und 20 cm dicke Grassoden blockweise umgewendet werden. Diese Soden lässt man 4 6 Wochen trocknen und zerhackt/ zerreißt sie in große Schollen. Nach einem weiteren Monat zertrümmert man die trockenen Klumpen vollständig und befreit die Erde schließlich von sämtlichen Pflanzenresten. Sie werden verbrannt oder als Erosionsschutz quer zum Hang aufgeschichtet.

    Der Anbau:

    Die einzelnen Parzellengrößen unterscheiden sich von Stamm zu Stamm (bei den u.g. Toba Batak betragen sie etwa 0,3 ha, wobei jeder Haushalt etwa 5 Parzellen bepflanzt; weitere 15 stehen unter Brache bzw. Weidenutzung). Im Hügelland ist Terrassierung üblich. Zur Verminderung der Erosionsgefahr wird mit frischem Reisstroh oder Alang- Alang gemulcht (in besonders steilen Hanglagen oberhalb der Felder sogar Wasserrinnen gezogen), so dass sich in Verbindung mit dem üppigen Wurzelsystem von Alang- Alang eine stark ausgeprägte Humusschicht als Nährstoffspeicher ausbildet (untypisch für die eigtl. humusarmen tropischen Böden).

    Gepflanzt wird vornehmlich Reis (das geht gut, ohne ihn permanent unter Wasser zu setzen! ) , aber natürlich auch diverse Knollenfrüchte und Gemüsesorten. Die Bewirtschaftung läuft über zwei Jahre hinweg und ermöglicht pro Jahr bis zu 2 Ernten [ außer in den Randzonen Minangpihits, wo die sog. wechselfeuchten Tropen (i. Ggs. zu den o.g. immerfeuchten) eine Trocken- und Regenzeit (Monsoon oder wie auch immer das in Rawindra heißt) aufweisen und nur 1 Vegetationsperiode ermöglichen; Stämme dieser Region verstehen m.E. als einzige, was sich hinter dem Begriff Jahr i.S.v. 365 Tagen verbirgt nur dort kann ein dem albischen vergleichbares Nubliona stattfinden, jedoch gekoppelt an z.B. den Beginn der Regenzeit]. Da sich unterirdisch noch viele Alang- Alang- Ausläufer befinden, wird dieses stets aufs Neue hervorsprießende Unkraut regelmäßig mit der Hacke oder händisch ausgerissen.

    Im Anschluss an die 2-jährige Bewirtschaftung werden die Parzellen einer in der Regel 6-jährigen Brache überlassen die sich aber von der des Wald- Ladang grundlegend unterscheidet: Dort werden die Flächen komplett sich selbst überlassen, hier jedoch beweidet (s.d.).

    Im Gras- Ladang findet keine Imitation der Natur mehr statt wie noch im Wald- Ladang. Diese Form der Landnutzung ist typisch für Stämme/ Gesellschaften, die seinerzeit unter die Oberherrschaft des alten Reiches (Kebudya- Bermur) gefallen und mehr oder minder inkulturiert worden waren. Nichtsdestotrotz werden sie von den zivilisierten Minangpahiti unserer Tage für unzivilisiert gehalten oder warum betreiben sie keine sawah- Kultur, also Nassreisanbau?

    Die Beweidung:

    Die Meinung der zivilisierten Minangpahiti über die Unmöglichkeit der Beweidung in Alang- Alang- Steppen haben wir schon gehört in Wahrheit wird das junge Gras auch von Wasserbüffeln gerne verzehrt, allerdings nur innerhalb der ersten 6 Monate ihres Wachstums, bevor es ungenießbar, weil zu scharfkantig und hart ist. Sobald die Parzellen brach liegen gelassen werden, sprießt das Alang- Alang wieder ungehindert. Sobald sich wieder ein dichter Teppich gebildet hat, aber noch lange bevor das Gras ein halbes Jahr alt geworden ist, werden die Wasserbüffel oder Kühe zum Grasen auf die Parzellen gelassen.

    Symbiose:

    Beweidung und Gras- Ladang sind aneinander gekoppelt und benötigen sich gegenseitig: Die Alang- Alang- Grasdecke und ihre Wurzelschicht sind äußerst kompakt, wenig durchlässig und ein guter Schutz gegen Bodenabspülung. Durch die Beweidung wird das Gras sowohl kontinuierlich gedüngt, als auch immer jung genug gehalten, so dass zum Zeitpunkt der erneuten Brandrodung das Abbrennen/ Abschneiden, Umwenden etc. nicht zu arbeitsaufwendig bzw. gefährlich wird der Schnitt eines einjährigen Alang- Alang entspricht 1w6-1, steht also keinem Dolch nach. Das Abbrennen und die 2-jährige mechanische Unkrautbekämpfung während der Anbauzeit wiederum stellen für das Alang- Alang einen positiven Stressfaktor dar, der mit vermehrtem Wachstum beantwortet wird und die speichernde/ schützende Wirkung der Vegetationsdecke erhöht (außerdem wird durch das Abbrennen die natürliche Sukzession unterbrochen, mit der die Gras- Savanne mit der Zeit von einer Busch- Savanne abgelöst würde, von der nur noch Ziegen etwas hätten).

     

    Ableitungen für mögliche Stämme/ Gesellschaften

    Ertragfähigkeit/ Siedlungsgröße/ Handel:

    Die unter Symbiose beschriebenen Prozesse sorgen dafür, dass sich die Materie-/ Energiekreisläufe fast decken, wir also stabile Systeme mit Überschussproduktion ( = Handelsware, u.z. Gewürze und Vieh) vorfinden. Allerdings ist es ein platzraubendes Konzept, weil pro Haushalt mit 20 Parzellen (5 bepflanzt, 15 beweidet) zu rechnen ist, was 6 ha entspricht, also 60.000 m². Klingt viel, aber ihr müsst bedenken, dass in einem Haushalt gut 4 Generationen unter einem Alang- Alang- Dach wohnen.

    Die obere Grenze der Siedlungsssgröße (Anzahl der Stammesmitglieder) stellt also die landwirtschaftliche Fläche dar, die ihr dem jeweiligen Stamm zugesteht.

     

    Wohnformen

    Die Siedlungen können bei dieser Bewirtschaftungsform permanent an Ort und Stelle bleiben, d.h. die Dörfer können intensiv befestigt sein, weil sich der Aufwand für diese zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen eher lohnt, als wenn man alle Jahre umzöge. Dementsprechend können die hier vertretenen Stämme gleichermaßen Höhlen, Holz- oder Steinhäuser bewohnen (schon nur eine Variante pro Stamm, gottlob herrscht noch keine Einfamilienhausbeliebigkeit) , je nach den jwg. topographischen Gegebenheiten: Wo sich leicht zu brechende Steine in größerer Nähe als ein Wald finden (oder eine für Lehmhütten brauchbare Bodenart), wird ein Stamm also Steinhäuser bewohnen.

     

    Kopfjagd:

    Als Hauptbeweggründe der Kopfjagd (so sie vorhanden sein soll) bieten sich Blutrache, Sammeltrieb oder der Wunsch an, sich durch diese Tat als Krieger bzw. der Gunst einer jungen Frau würdig zu erweisen.

     

     

    Als Beispiel für eine Gras- Ladang- Gesellschaft nenne ich hier

     

    Die Toba Batak

    (folgen noch)

     

     

     

     

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  11. Gesellschaftliche Landnutzungssysteme III (n. Drexler/ Lukas)

     

    2. Wald- Ladang

     

    Unter Wald- Ladang (ladang heißt übersetzt Trockenfeld im Gegensatz zum Nassreisanbau, den die zivilisierten Minangpahiti betreiben) wird Brandrodungswanderfelbau in Regenwaldgebieten verstanden. In dieser Lebensweise wird in die vorgefundene Natur zwar eingegriffen, sie also zeitweilig verändert, doch orientiert sich die Art des Eingriffs so stark am natürlichen Vorbild, dass wir von Imitation der Natur sprechen können. Für die so lebenden Gesellschaften heißt das, dass sie in ihrer Lebensweise/ ihren Riten nicht mehr auf so innige Weise mit dem Wald und seinen eigenen Zyklen verbunden sind wie die Jäger/Sammler; vielmehr bestimmen sie ihren eigenen Zyklus, was sich in speziellen Festen/ Götteropfern im Zusammenhang mit der Brandrodung zeigen muss.

     

    Beschreibung der Landnutzung

    Die Brandrodung:

    Hierbei werden kleine Parzellen gerodet, die größten Bäume aber stehen gelassen (sie erfüllen eine Schutzfunktion). Nachdem man das gerodete Material eine Zeitlang trocknen gelassen hat, wird es an Ort und Stelle gründlich verbrannt. Direkt danach wird jede dieser Parzellen mit unwahrscheinlich vielen unterschiedlichen Pflanzenarten bebaut. Nach wenigen Jahren werden sie für ein Vielfaches dieser Zeit brach liegen gelassen (mind. 10, eher 20 Jahre), was in der Regel mit einer Verlegung der Siedlung einhergeht. Es folgt der natürliche Sukzessionsprozess, in dem sich von alleine eine Pflanzengemeinschaft mit nahezu geschlossenem Materie-/ Energiekreislauf etabliert, also die Nährstoffe gleich in der Biomasse, nicht im Boden gespeichert werden (wie unter Ökolog. Rahmenbedingungen, letzter Punkt, beschrieben).

    Als Variante des Brandrodungsfeldbaus ist hier noch die Landwechselwirtschaft zu nennen, bei der die Siedlungen nicht verlegt werden, was langfristig zu Abholzungen und Einzug von Grasgesellschaften führen kann.

     

    Der Anbau:

    Wald- Ladang orientiert sich am Vorbild der Natur: Es imitiert das natürliche System des artenreichen, mehrstöckigen Regenwaldes mit seinem geschlossenen Materie-/ Energiekreislauf, indem

    1. auf mehr als 80 verschiedene Pflanzenarten gleichzeitig jeder dieser etwa 50 m² großen Parzellen angebaut werden (in einer Auswahl aus über 400 möglichen Pflanzenarten [besser wäre eigtl. der Begriff Kultigene], aus denen ein jeweiliger Stamm wählen kann)

    2. nur die Früchte/ benötigten Pflanzenteile geerntet werden, während der Rest auf dem Feld verbleibt; nicht zu vergessen ist, dass bei einer solchen Artenvielfalt ständig irgendetwas anderes zur Ernte reif ist, die Parzelle also während der Zeit der Bebauung nicht mehr gerodet wird. (als gesonderten Ritus kann es nach jeder dieser Kleinernten Opfergaben für die Götter/ Waldgeister geben: geerntete Pflanzenteile werden durch Blätter/ Pflanzenteile von Bracheflächen ersetzt und der bebauten Parzelle wiedergegeben nennt es Ausgleich des Materie-/ Energiekreislaufs oder, zynischer, Gründüngung)

    3. der Anbau in mehreren Stockwerken (also unterschiedlich hoch wachsenden Pflanzenarten) erfolgt daher auch bei der Rodung die Rücksicht auf die Großbäume, die mit den angebauten Büschen/ Sträuchern als Dach für die Kleineren Pflanzen wirken.

    Man erhält also eine dichte, geschlossene Vegetationsdecke, die eine ansonsten ungebremste Verwitterungs- und Erosionswirkung durch int. Niederschläge und Sonneneinstrahlung verhindert.

     

    Ableitungen für mögliche Stämme/ Gesellschaften

    Ertragfähigkeit/ Siedlungsgröße/ Handel:

    Damit die im System befindliche organische Substanz nicht ständig abnimmt, muss sich der Wald- Ladang über ein sehr großes Areal erstrecken. Die Parzellen innerhalb von 1 km² Regenwald reichen für max. 50 Personen, durchschnittlich aber nur für 20 bis 25. Das bedeutet einerseits, dass diese Stämme, je größer sie sind, um so weiter entfernt von den zivilisierten Minangpahiti siedeln; andererseits heißt das, das ihre Produktion zu gering ist, als dass sie für einen Handel ausreichen würde; es sind die klassischen Selbstversorger.

     

    Vorkommen:

    Diese Gesellschaften können gleichermaßen auf Festland- wie auf Insular- Minangpahit vorkommen.

     

    Kopfjagd:

    Verknüpft mit der Vorstellung, dass der Geist des Verstorbenen an den erbeuteten Kopf gebunden bleibt und somit als Beistand gegen die Waldgeister dienen kann (die über eine jeweilige Rodungsmaßnahme sicher nicht gar zu erfreut sein dürften), halte ich es für durchaus möglich, dass viele dieser Gesellschaften die Kopfjagd praktizieren (ob immer oder nur zu bestimmten Zeiten wie dem Mondzyklus vor einer geplanten Rodung sei dahingestellt und variiert sicher von Stamm zu Stamm oder Region zu Region).

     

    Wohnformen

    Stämme dieser Landnutzungssysteme haben im Regelfalll eine feste Siedlung (die von Zeit zu Zeit verlegt werden muss [je nach Bracherhythmus]) . Dementsprechend sind diese Siedlungen selten befestigt, weil der Aufwand für zusätzliche Befestigungsmaßnahmen sich nicht rechnet.

    Die Wohnform selber kann gleichermaßen aus Höhlen oder Holzhäusern (auch aus Bambus) bestehen, wobei sich letztere an der Familienstruktur orientieren müssen: Als zwei Extreme seien hier nur die wohlbekannte Kleinfamilienidylle in einzelnen Hütten mit klassischer Dorfstruktur; oder entgegengesetzt der Sippschaftsverband, bei dem der gesamte innerhalb eines Langhauses wohnt (oder je ein Langhaus für Frauen, Männer, Alte, Jäger, Mütter, zu initiierende etc.).

     

    Als Beispiel für eine Wald- Ladang- Gesellschaft mit Landwechselwirtschaft nenne ich

     

    Die Wala

     

     

     

     

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  12. Hallo!

    @ Zwelf

    Das mit den "Dialekten" dachte ich so bei Dir gelesen zu haben; tut mir leid, wenn ich da was mis(t)verstanden hab. Das heisst jetzt also, dass wir in Minangpahit doch unwahrscheinlich viele Sprachen haben, die die SC gesondert (oder mittels Dolmetscher/in) beherrschen müssen?

     

    @ Birk (zwelf nat. auch ;-)

    Vom Grundsatz her stimme ich Deiner Überlegung zu, dass Daramalune identitätsstiftend wirkt. Mich stört nur dass JEDE/R.

    Ursache dafür ist mein Gedanke, dass 1. Minagpahit weitläufig und in vilen Teilen stark isoliert ist und 2. ich nicht weiß, wann Daramalune das erste mal in Erscheinung getreten ist, aber - wenn Du recht hast - JEDEN Stamm egal wo zumindest einmal besucht und überzeugt haben muss (war das vor oder nach dem Zusammenbruch des alten Reiches?)

    Mir wäre es lieber, wenn es Stämme gäbe, die auch von Daramalune noch nichts gehört haben (deckt sich eher mit meiner Idee, dass die untergegangene Hochkultur - ebenso wie die der Khmer/ Siam/ Laos - in ein Gebiet eingedrungen sind, wo vorher schon Stämme waren, die ihrerseits ENTWEDER unterdrückt/ inkulturiert wurden und somit Daramalune kennen ODER die Möglichkeit hatten, sich zurückzuziehen in die unwirtlichen Bergregionen etc.

     

    @ all

    Ich habe eben noch Ergänzungen zum Bereich ökol. Rahmenbedingungen vorgenommen und den Bereich Jäger/Sammler gesondert aufgeführt. Wenn Ihr Vorschlöäge zur Religion etc. der Suku Anak Dalam macht, werde ich sie jeweils einarbeiten, damit dann alles auf einen Blick zus ehen ist und nicht aus x Beiträgen zusammengesucht werden muss.

    LG Wurko

     

     

     

     

  13. Zitat[/b] (der Elfe und die Zwerg @ 04 Juni 2004,10:03)]wo leben die Suku Anak Dalam denn? auf dem festland? vermutlich, wenn sie mit den nekromanten in kontakt standen. was gibt es noch zu ihrer religion zu sagen? haben sie schamenen? wen verehren sie?

     

    ansonsten ziemlich super  colgate.gif

    Hi!

    Festland stimmt, aber die anderen Bereiche habe ich bewusst offen gelassen, weil ich ja den Thread Religion noch nicht gelesen habe. Wenn Dir etwas zur Religion der Suku einfaellt, nur her damit, wir erarbeiten ja unser Minangpahit gemeinsam *und danke, dass ich da auf soviel fleissige Vorarbeit von Euch zurueckgreifen kann*

    Bis dann, Wurko

     

    PS< Schamanen koennt ich mir schon vorstellen, aber weniger in der Variante mit Totemtier als mit Ahnengeist ... oder nein, dass passt besser yu Kopfjaegergesellschaften. Vielleicht doch ein Totemtier, irgendein *schweifendes*   biggrin.gif

    LG

     

     

     

     

  14. Gesellschaftliche Landnutzungssysteme II (n. Drexler/ Lukas)

     

    1. Sammler und Jäger

     

    Sammeln und Jagen versteht sich nicht als planlose Nutzung/ Ausbeutung des vorgefundenen Ökosystems, sondern als bewußte Pflege und Förderung seiner Reproduktion.

     

    Beschreibung der Landnutzung

    Diese Lebensweise verändert die sie umgebende Umwelt am allerwenigsten/ steht mit der vorgefundenen Natur in größtem Einklang. Es besteht keine Gefahr einer einseitigen Ausbeutung der Ressourcen, und zwar aus folgenden Gründen:

    - Es gibt eine gewaltige Vielfalt an Sammel- und Jagdprodukten; das Ressourcenangebot ist relativ konstant

    - Es herrschen zahlreiche jahreszyklusabhängige Jagdtabus und Ernährungsverbote, die mit der natürlichen Fortpflanzungsrate der Tiere und Pflanzen zusammenhängen (wenngleich diese Tabus religiös begründet sind)

     

    Ableitungen für mögliche Stämme/ Gesellschaften

    Eine so innig in die vorgefundene Natur eingebundene Gesellschaft richtet ihre Riten ausschließlich an den natürlichen Zyklen aus (Flug der jungen Bienenköniginnen; Eierlegung der Krokodile; Brunft der Zwerghirsche; Blüte der Rambutan- Bäume etc.) und bestimmt keine eigenen. Stellt es Euch als ein Dahintreiben im Fluss der sich ewig wandelnden Natur vor.

     

    Ertragfähigkeit/ Siedlungsgröße/ Handel:

    Die einzelnen Stämme haben eine schweifende Lebensweise und zeichnen sich durch ihre Kleinheit aus (max. 80 Pers.) mehr Personen lassen sich mit dieser Form der Landnutzung nicht ernähren.

    Der durchschnittliche Arbeitstag beträgt zwischen 4 6 Stunden, das Arbeits- und Kraftpotential wird also bei weitem nicht voll mobilisiert.

    Sollte jemand wissen, zu welchen Zeiten er/sie einen solchen Stamm auf seiner Route durch den Wald abfangen kann, halte ich Handel mit bestimmten Gewürzen/ Eiern/ Federn für möglich nur dürfte das jeweilige Angebot eher einem Glücksspiel gleichen: was halt grad reif war und gefunden wurde.

     

    Als Beispielstamm nenne ich hier:

     

    Die Suku Anak Dalam

     

    Lebensweise

    Die Suku Anak Dalam gehören in die Gruppe der Sammler/Jäger.

    Während die zivilisierte minangpahitische Bevölkerung entlang der großen Flüsse lebt, leben die Suku Anak Dalam in kleinen Gruppen verstreut an den Oberläufen der Flüsse und kleinen Seitenflüsse im unwegsamen, südöstlichen Festland Minagpahits, wo sie Knollen, Wurzeln, Baumfrüchte, Honig, Süßwassermuscheln, Harz (für Fackeln) und andere Harzarten (für latexähnliches Material, zum Handel geeignet) sammeln. Mit Speeren, Fallen und Schlingen jagen sie Nangui- Wildschweine, Zwerghirsche, Warane, Wildvögel, Krokodile etc. und fischen nat. auch.

    Die einzelnen Stämme umfassen bis zu 80 Personen. Eine Gruppe dieser Größe lässt sich noch verhältnismäßig leicht durch sammeln/ jagen ernähren. Dass sie nicht bevölkerungsmäßig zu stark wachsen, regeln Gebräuche und Verbote: So werden die Kinder bis Ende des dritten Lebensjahres gestillt und solange eine Mutter stillt, hat ihr Mann abstinent zu leben.

    Siedlungen/ Wohnform

    Die Siedlungen der Suku Anak Dalam werden oft plötzlich verlegt, zum Beispiel wenn jemand gestorben ist. Nach dessen eiliger Beerdigung wandert der Stamm weiter, weil das Verbleiben an dem Ort, wo ein Stammesmitglied starb, Unglück bringt (starke Ausprägung des Geisterglaubens). Dementsprechend bestehen die Unterkünfte nur aus leicht zu errichtenden Holzkonstruktionen mit Blätterdach, die einfach zurückgelassen, bei manchen Stämmen aber verbrannt werden.

    Religion

    Für die Suku Anak Dalam ist die ganze Welt beseelt; dieses "tondi"-Konzept ("All-Seele") schließt also eine Beseelung der Götter, Ahnen, Tiere, Pflanzen, des Dorfs, Hauses, der Geräte, Werkzeuge und der Menschen des eigenen Stammes ein. Menschen anderer Stämme (oder gar, unvorstellbar, stammeslose) sind keine vollwertigen Menschen, da unbeseelt. Klingt hart, liegt aber daran, dass sie nicht in ihr Naturkonzept  hineinpassen: Wir erinnern uns, die Suku sind Teil des Regenwaldes - die Natur ist für sie keine außerhalb des Menschen befindliche Gegebenheit. Andere Stämme/ Menschen sind einfach kein Teil dieses Zyklusses; ihr Erscheinen ist zufällig und nicht "zum die Uhr danach stellen" wie das Eierlegen der Krokodile (eine langsame, aber nichtsdestotrotz präzise Uhr).  

    Die einzelnen Gemeinschaften stehen einander eher kriegerisch gegenüber und Frauen werden (bzw. Männer für die Frauen) als Kriegsbeute in die Gemeinschaft aufgenommen. In einem Ritual wird ihnen eine Seele "gegeben" und fortan gelten sie als Angehörige der neuen Gemeinschaft. Sie wissen nun, dass sie durch dieses Ritual eine "andere" Seele verloren haben und das sie, mit dieser, nur in der neuen Gemeinschaft leben können. Denn diese gab ihnen ja die Seele und kann sie einem auch wieder nehmen, wenn man sich gegen die Gemeinschaft stellt.

    Das Ritual hat nur "spirituelle" und keine wirklich schaffende Bedeutung, da der betreffende Mensch ja auch vorher eine seele hatte (die halt vom neuen Stamm nur nicht anerkannt wird). Es handelt sich um keine voodoo-praktik:  beim voodoo wird der eigene körper von einem geist übernommen, man fügt eigentlich keinen geist in einen körper ein.

    diverses

    Kopfjagd ist kein Zeitvertreib dieses Stammes und auch keine Pflichtübung, sondern einfach inexistent. Auch Sklaverei kennen sie nicht (zumindest betreiben sie sie nicht), da sie mit ihrem Lebenskonzept nicht in Einklang zu bringen ist.

     

     

     

     

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  15. Gesellschaftliche Landnutzungssysteme I (n. W. Drexler, H. Lukas)

     

    Einleitung

    Es geht mir hier um eine Systematik, nach der schnell ein neuer Stamm in Minangpahit kreiert werden kann. Gäbe es nur die wenigen, die wir hier namentlich zusammentragen, würde das der Vielfalt der Gruppen in Minangpahit (die ja in Korrelation zur Vielfalt des tropischen Regenwaldes steht) nicht gerecht werden. Aber es gibt ein paar Grundkonstanten, die das Leben aller dieser Stämme beeinflussen (s. ökologische Rahmenbedingungen) und es gibt m.E. vier Konzepte, wie die einzelnen Stämme darauf reagiert haben bzw. damit umgehen, um von ihrem Stück Land leben zu können an der jeweils gewählten Form der Landnutzung orientiert sich deren Lebensweise bzw. aus ihr heraus entwickeln sich für die jeweilige Landnutzungsform charakteristische Riten.

    Die vier Landnutzungssysteme sind

    1. Jäger und Sammler

    2. Wald- Ladang (Wald- Brandrodungswanderfelbau)

    3. Gras- Ladang (Gras- Brandrodungswanderfelbau)

    4. Sawah- Kultur (Nassreisbau)

    5. Strandwirtschaft

     

    Ökologische Rahmenbedingungen des immerfeuchten tropischen Regenwaldes (für alle gemeinsam)

     

    Hierunter fasse ich die für alle gleichen Ausgangsvoraussetzungen in den Bereichen Klima, Regenwaldflora/ -fauna und Böden zusammen:

    - Sehr hohe Niederschläge (2000 mm/a und mehr) bei gleichmäßiger Verteilung (kein Monat unter 100 mm); hohe Jahresdurchschnittstemperaturen (über 24° C) mit geringen jahreszeitlichen Schwankungen;

    - Gewaltige Pflanzen- und Tierartenvielfalt

    - Eisen- und Aluminiumoxidböden mit geringer Nährstoffkapazität sowie stark ausgewaschene Bleicherdeböden; dennoch minimieren sich Auswaschungsverluste bei gleichzeitiger hoher Produktivität der Regenwälder, weil die organische Substanz und somit die in ihr gespeicherten Nährstoffe/ Energie rasch zersetzt und (statt im Boden gespeichert zu werden wie in den jungen Böden Vesternesses/ Nord- Siraos mit ihren Ton- Humus- Komplexen) wieder über die Wurzeln aufgenommen werden.

    Landwirtschaft unter solchen Rahmenbedingungen muss einen ausgeglichenen Materie-/ Energiehaushalt aufweisen, bei dem die Nährstoffe eher in den Pflanzen als im Boden gespeichert werden. Sonst besteht die Gefahr des Systemzusammenbruchs, an dessen Ende keine Regenwald-, sondern Graslandschaft steht.

     

    Abweichungen von den Rahmenbedingungen

    Ausnahmen bilden die nördlichen Grenzregionen Minangpahits sowie Inseln mit aktivem Vulkanismus. Erstere zählen nicht mehr zu den immerfeuchten, sondern wechselfeuchten Tropen, d.h. es gibt zwei Jahreszeiten: Regen- und Trockenzeit (wobei es in der Trockenzeit schon auch regnet, nur nicht so regelmäßig, während das regelmäßig der Regenzeit nicht x Monate am Stück bedeutet, sondern normalerweise jeden Tag einmal für 2-3 Stunden). Letztere haben Böden mit hoher Nährstoffspeicherkapazität, so dass bei der hier angewendeten Landwirtschaft nicht so sehr auf einen ausgeglichen Materie-/ Energiehaushalt geachtet werden muss.

     

    Anmerkung zu den Modellen

    Die 4 o.g. Klassifizierungen können natürlich auch in Mischformen auftreten, wobei eine der beschriebenen Landnutzungssysteme aber stark überwiegt. Kombinationsmöglichkeiten sind:

    2 + 3

    2 + 4

    3 + 4

    5 mit allen

    und sogar 1 + 2 (bestimmte Jäger-/Sammler- Gesellschaften verfügen schon über die nötigen Kenntnisse für Modell 2, wenden es aber nur in Notzeiten an, weil sie sonst mit religiös begründeten Traditionen [schweifende Lebensform] in Konflikt geraten).

     

     

     

     

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  16. Zitat[/b] (der Elfe und die Zwerg @ 04 Juni 2004,08:45)]die hochkultur gab es mal, jetzt sind es verschiedene städte die miteinander wetteifern. die stämme gehen jedoch nicht in einer hochkultur auf, sondern können ihre sprache und kultur freu ausleben (auch ihre religion). Minangpahit ist da recht tolerant  wink.gif

    Hallo!

    Klar, die Hochkultur ist nicht mehr, nur ihre Auswirkungen. In all dem Text war ich wohl etwas verwirrend. In dreiSätzen nochmal meine Sicht:

     

    Vor ihrem Untergang war die Hochkultur dominant bis aggressiv, doch wie schon nicht ganz Gallien von den Römern besetzt war, gab es innerhalb von Festland-Minagpahit "Inseln" nicht inkulturierter/ versklavter (die keinen aktiven Widerstandskampf führen mussten, weil sie passiven betrieben: Flucht in wirtschaftlich so unrentable/ schwer zugängliche Bereiche, die der Hegemonialmacht nicht bekannt oder zu schwer zu erreichen/ kontrollieren gewesen wären).

     

    Heute ist Minangpahit tolerant mit einer Menge "Stadtstaaten", die ihr Süppchen kochen und noch mehr Stämmen mit brodelnden Töpfen, über deren Inhalt wir den Deckel des Schweigens und trauernder Anteilnahme legen. Die Hochsprache (mit all ihren "Dialekten") sprechen für mich die Nachfahren der Hochkultur sowie die von ihnen schon damals inkulturierten Stämme, nicht aber die "passiv- Widerständler" von damals, die demnach auch keinen Begriff eines MInangpahit als Einheit (äquivalent der Idee "Europa") haben.

     

    Könntet ihr dem zustimmen?

    LG Wurko

     

     

     

     

  17. Zitat[/b] (der Elfe und die Zwerg @ 03 Juni 2004,22:07)]zu den sprachen: die hochsprache entwickelt sich überall anders, weil es andere sprachliche einflüße gibt. ähnlich war es auch im mittelalter. da vermischte sich latein mit regionalen sprachen und formte schließlich die romanischen sprachen heraus... ob nun die einzelnen sprachen der ureinwohner, alle zu einer sprachfamilie gehören, oder nicht, ist eigentlich unerheblich, denn selbst wenn sie es tun, können sie doch schon ewig sich voneinander fort entwickelt haben, so dass sich verschiedenste sprachtypen gebildet haben...

     

    hilft dir das weiter?

     

    gruß

    Danke für die zusammenfassung!

     

    Vielleicht bin ich bei den Sprachen fixiert, aber ich finde schon, dass es einen großen Unterschied macht, ob gleiche Familie oder nicht, weil es (als Spitze des Eisbergs) den gesamten historischen Prozess darstellt und die Selbstsicht der einzelnen Gruppen heute.

    Dein Ansatz ist, Du schreibst es ja eh, vom europäischen Beispiel inspiriert. Meiner liegt in der Geschichte rund ums "Goldene Dreieck" begründet, wo die Stämme der austroasiatischen Sprachfamilie von den einwandernden Stämmen mit tibetobirmanischen Sprachen verdrängt wurden - aber weil diese Stämme in unwegsamere, karge Höhenlagen der Gebirge zurückwichen, konnten sie da ihre Sprache und Kultur unabhängig von derjenigen der Hochkultur pflegen - was zur Folge hat, dass sie, selbst wenn sie wie die WA (von den Grenzziehungen her betrachtet) Teil innerhalb des birmanischen oder siamesischen Reiches waren, sich nie als Teil dieser Reiche empfanden.

    Zurück zu Midgard: Wenn sich die Sprache eines nicht-hochkultur-Stammes so stark von der der Hochkultur unterscheidet, dass sie aus anderen URSPRÜNGEN kommen, heisst das für mich, dass sich ein Vertreter der erstgenannten Gruppe nie als Teil von minangpahit ansehen könnte - dieser Gedanke "eines Kulturkreises", wie wir ihn in Europa pflegen und auf Griechen und Römer zurückführen, könnte da nicht greifen.

     

    Aber im Endeffekt hat das ja für Minangpahit nur untergeordnete Bedeutung - außer, dass sie SC jede Menge Dolmetscher brauchen und nicht einfach sagen können "ich beherrsche Minagpahitisch +20 und träume in jedem dieser Dialekte"   wink.gif

     

    LG W.G.

  18. Hallo!

     

    Wenn wir das mit der Sprache mal außen vorlassen, so ist es doch so, dass es in Minagpahit wahnsinnig viele Stämme auf den unterschiedlichsten Kulturstufen gibt, oder?

    Ich habe gedacht, es wäre ganz hilfreich, ein paar Grundparameter aufzustellen, mit denen schnell ein neuer Stamm in Minangpahit kreiert werden kann. (m.E. gibt es vier unterschiedliche grundtypen, festgemacht an der Form der gesellschaftlichen Landnutzungssysteme (Jäger/sammler, Wald- Ladang, Gras- Ladang, Nassreisanbau)

    Genaueres stelle ich (w.m.) morgen ins Netz (habe heute die falsche Disk. eingesteckt), wenn ich's zur Uni schaffe.

     

    lG Wurko

  19. Zitat[/b] (der Elfe und die Zwerg @ 03 Juni 2004,21:41)]gehört zwar nicht ganz hierhin, aber unter nebenan.info ist ein bißchen was, aus unserem projekt, zusammengefaßt und online gestellt worden (ok, es ist sehr wenig). aber wer immer auch lust dazu haben mag, kann gerne ergebnisse zusammenfassen, die dann dort online gestellt werden können  colgate.gif

    Hey,

     

    das ist aber fein - danke!

     

    LG W.G.

  20. Hallo!

    Und danke für die liebe Begrüßung! Und die feine Zusammenfassung zur Thematik Religiösität (die ich noch nicht gelesen hatte, ich hänge noch bei Gesellschaft und Geographie fest   blush.gif

     

    jetzt erst mal unkoordiniert:

     

    @zwelfe:

    Klar, dass da ein konkreter Stamm dahinterstecktt (bei "meinen" läuft es nicht anders), aber der hatte auf mich so südamerikanisch gewirkt (Traurige Tropen?) mit den Bohnen und Blasrohren ... aber gut, SEA ist so ein großer Brunne, aus dem kann man wohl nahezu alles herausschöpfen.

     

    @Hochsprache:

    Es erschiene mir zu einfach, davon auszugehen, dass es als Grundlage nur die untergegangene Hochkultur gab und heute ihre aufgesplitterten Ausläufer, die eine Sprache mit x-vielen Dialekten als Endergebnis hat. Dafür wandern die Völker doch zuviel. Da können einerseits nach dem großen "bang" Stämme nach "Minangpahit" gezogen sein, die nicht nur eine andere Sprache sprechen, sondern gleich zu einer anderen Sprachfamilie gehören. Und andererseits können ja schon die Vorfahren der Hochkultur eingewandert sein und aufgrund zivilisatorischen Fortschritts (Hacke statt Grabstange oder sogar Pflug; bzw. waffentechnologisch/ magisch) die "Ureinwohner" verdrängt haben (die sich dann in unwirtlichere Gegenden zurückgezogen haben, also rauf auf die Berge oder fort von den Hauptströmen die Seitenlaufe flussaufwärts), was zu zu deren "insularer" verteilung (nicht nur auf die echten Inseln bezogen) geführt hat.

     

    @Glaube:

    solche vereinzelten, also insularen Restgruppen (s. Hochsprache) könnten doch wirklich ihre althergebrachte Form der reinen Geisterverehrung beibehalten haben, oder war der "bang" solcherart, dass wie bei "independence day" (verzeiht den Verweis auf so einen Film) alle Völker  gleichzeitig zu jubeln anfingen, weil die entsprechenden Zeichen in großen Lettern am Himmel standen?

     

    Ich hoffe, Euch jetzt nicht zu sehr rauszureißen und werde gleich brav weiterrecherchieren.

    LG Wurko Grink

  21. Zitat[/b] (der Elfe und die Zwerg @ 19 Apr. 2004,15:12)]ok zum Minangpahiti: dieser Begriff bezeichnet also alle Menschen in dem Land, aber die Mitglieder der Stämme haben ja Eigenbezeichnungen, so dass die Gebrauch des Wortes Minangpahiti zweilei bedeutet, je nachdem wer ihn benutzt:

    - benutzen es Ausländer, dann meint es undifferenziert die ganzen Menschen in dem Land

    - benutzt es ein Einwohner des Landes, dann meint man damit die Menschen die keinem Stamm (mehr) angehören

     

    so? Natürlich sieht sich jeder als Bewohner Minangpahits, aber den Mitgliedern der Stämme ist ihre Stammesidentität zu wichtig, als dass sie sich nur als Minagpahiti bezeichnen lassen, vielleicht als Minangpahiti des Stammes X

    Hallo!

     

    Eure Namens- Unterscheidung gefällt mir auch sehr gut! (Und ich verbeuge mich in tiefer Hochachtung vor Eurer schon so  ideenreichen und ausgefeilten Welt!!!wink.gif

     

    Was ich unter Umständen etwas anders sehe, ist die Eigen- Vorstellung vom "Minangpahiti vom Stamm x", und zwar, weil

    - er/sie dafür über die Idee eines sich über Inseln und Festland erstreckenden Minangpahits verfügen müsste

    - sich also als Teil eines größeren Ganzen sehen müsste, das es für ihn/sie nicht geben kann, weil der Stamm schon das größte darstellt

    ... es sei denn, ein solcher Stamm wäre von einer minangpahitischen Zentralgewalt unterworfen/ ins Staatsgebiet/ die behördliche Verwaltung einverleibt worden. ODER: in dem Stamm wird ebenfalls minangpahitisch gesprochen (was ich aber für eher unwahrscheinlich halte, weil es der in unwegsamen Regenwaldgebieten vorherrschenden Diversifizität in nahezu allen Systemen, also auch den anthropogenen, widerspräche).

     

    Bitte haltet mich jetzt nicht für kleinkariert, irgendwo muss ich ja mal einen Einstieg in Eure schon so komplexe Welt finden und mir Eure Grundlagen erarbeiten .. und beim ersten Durchlesen hab ich noch nichts über Eure Auffassung im Bereich Sprache gefunden (wenn ich's überlesen hab, tut es mir leid).

    LG Wurko

     

    PS: Ich werde auch noch konstruktiveres beisteuern (Stämme oder gleich eine Grundlage für eine KLasifikation auf der Grundlage ihrer Landnutzungssysteme, aus der sich 4 unterschiedliche gesellschaftsformen entwickelt haben)

     

     

     

     

  22. Sei mir nochmals - und mit einer tiefen Verbeugung - gegrüßt!

     

    Und danke für die Antworten!

    Die stellen mich leider vor ein Problem, denn in unserer letzetn Sitzung am Sonntag habe ich meine Gruppe fröhlich Armbrustbolzen in einen (ihnen schon als SH-Vertrauten bekannten) Aasdrachen versenken lassen. Da ich so felsenfest überzeugt war, er wäre tot und der Dämon das eigentliche Ziel - und somit nur mit magischen Waffen verletzbar -  habe ich diesen 7LP-Geier natürrlich drei schwere Armbrustbolzen schlucken und munter wegfliegen lassen. Wenn ich denen jetzt erzähle "sorry, er ist doch tot, wir tun mal so, als sei das ganze anders abgelaufen", dann   dayafter.gif  . Oder, ernsthaft, geht die Atmosphäre drauf: In das, was gespielt wurde, kann man nicht mehr eingreifen, sonst haben Dallas und Bobby Ewing unter Dusche *g*

    Fällt Dir eine mögliche Erkärung ein, wie ich die gut 20 LP schweren Schaden rechtfertigen könnte? Noch wissen die SC nichts über das Drum und Dran der SH-Beschwörungsriten und Besessenheiten ...

     

    LG Wurko

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