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Offizielle Punktevergabe vs. Pauschale Punktevergabe


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Geschrieben
Mit der Pauschalvergabe bin ich doch noch mehr Erzieher. Die Spieler sind noch viel mehr von der Willkür des Spielleiters bei der Punktevergabe betroffen.

 

Viele Grüße

hj

 

Das Argument kann ich nicht nachvollziehen. Bei der oPv muss ich als SL ständig entscheiden "war das jetzt spielrelevant oder nicht?" Meine Antwort beinhaltet eban auch eine Wertung. bei der pPv entfällt diese Wertung komplett.

 

Gruß nandrin

Geschrieben
Mit der Pauschalvergabe bin ich doch noch mehr Erzieher. Die Spieler sind noch viel mehr von der Willkür des Spielleiters bei der Punktevergabe betroffen.
Ich muss zugeben, dass ich das ebenfalls nicht nachvollziehen kann. oPv basiert vollkommen auf der Interpretation des Spielleiters, mit der er die Spielerhandlungen in gut/schlecht, abenteuerrelevant/irrelevant, bewusst auf EP-Sammlung, aktiv/passiv und originell/unoriginell einzuteilen hat. Ist eine Spielerhandlung nach Ansicht des SL gut, relevant, ohne Hintergedanken an EP, aktiv oder originell, wird sie mit Punkten belohnt, ansonsten nicht oder gar mit Punktabzug abgestraft.

 

Bei den mir bekannten Pauschvergaben werden in der Regel recht neutral und transparent bei Erreichen verschiedener Spielziele Punkte vergeben. Ich frage meine Spieler oft, was sie für Punkte wollen oder ob sie die von mir vorgeschlagene Summe für angemessen halten. Die können genauso gut oder auch besser als ich beurteilen, welche Erfahrungen ihre Spielfigur gemacht hat.

 

Ich muss sagen, dass mich die extra in einem Kasten hervorgehobene Grundregel auf S. 275 im DFR durchaus zum Schmunzeln gebracht hat:

Für jede Aktivität, die Spieler nur deswegen unternehmen, um Erfahrungspunkte zu bekommen, gibt es keine Erfahrungspunkte! Dies gilt entsprechend auch für Praxispunkte.
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Geschrieben

@ugolgnuzg: Ich denke nicht, dass in der oPv das Gegensatzpaar "gut / böse" gemeint ist. Ich zumindest deute die Aussagen bezüglich "gut" als im Gegensatz zu "schlecht". Also nicht moralisch, sondern "nur" qualitativ.

Geschrieben

Ja eben. Die Definition der Spielziele ist mir zu willkürlich. Wer bin ich, dass ich die Ziele der Gruppe, bzw. eines einzelnen bestimme? Mir reicht es zu beurteilen ob eine Situation relevant ist. Dafür gibt es leicht nachvollziehbare Punkte :dunno:

 

Viele Grüße

hj

Geschrieben

Ich fand diese Diskussion jetzt schon hilfreich. Sie hat mich dazu gebracht, mir meine Punktevergaben noch einmal anzusehen. Ich werde das in Zukunft mehr berücksichtigen (versuchen, gleichgewichtiger zu vergeben). Dabei habe ich sowieso schon immer ungefähr die Hälfte der EP pauschal für Abenteuerziele vergeben, und mache in der OPV auch recht häufig ein Strichle bei "rollengerechtes Spiel".

 

Übergewichte der Art 80% KEP oder kampfverbunden habe ich aber noch nie gesehen.

Geschrieben

Jetzt mußte ich laut loslachen !

Rosendorn hat recht !

 

Keine Spielfigur darf in M4 Erfahrungspunkte bekommen, da die Spieler ja spielen um EP zu erhalten !

 

(Das kürzt das Regelwerk natürlich zusammen).

 

Zu gut/bösse, gut/schlecht:

 

Ok, qualitativ gut ist bei mir charakternah, schlecht ist charakterfern.

Geschrieben
(Waldläufer im Stadtabenteuer... grauenhafte Vorstellung ;) ).

 

Das würde ich so nicht mal sehen. Der Waldi ist oft der einzige, der einigermaßen Spurenlesen kann, das wiederum ist in Detektivabenteuern oft kriegsentscheidend. Auch Wahrnehmung, Schleichen, Tarnen, Klettern, Geländelauf kann man in Stadtabenteuern wunderbar einsetzen, alles klassische Waldläuferfähigkeiten. Dazu gibt es massenhaft Gelegenheiten zum guten Rollenspiel, eben aus dem Kontrast zur Umgebung "Stadt" heraus. Und schließlich kann er Scharfschießen (auch so eine Waldi-Spezialität) wahrscheinlich zumindest mehr einsetzen als beim Höhlenkriechen.

 

Grundsätzlich hast Du natürlich Recht, es gibt einfach Typen, die für bestimmte Abenteuer nicht geschaffen sind. Es war einfach das Beispiel nicht ganz so tauglich. Druide ./. was mit Seefahrt ist z.B. recht übel, oder wie Du anführst, Glüri in der Wildnis.

 

Ich persönlich hielte es schon für sinnvoll, wenn sich das dann hinterher auch in den Punkten niederschlägt, es muß ja nicht gleich so extrem sein (mehrere 100% Differenz) - deshalb vergebe ich auch beim offiziellen System viele Punkte für Zielerreichung.

Geschrieben
Ja eben. Die Definition der Spielziele ist mir zu willkürlich. Wer bin ich, dass ich die Ziele der Gruppe, bzw. eines einzelnen bestimme?[...]
Ich kann nicht glauben, dass du nicht weißt, dass beispielsweise das Beschaffen des Gegenmittels für eine Vergiftung das aktuelle Spielziel ist.

 

Oder die Befreiung der Jungfrau, das Erledigen des Oberbösewichts, das Verhindern eines Putsches und, und, und. Jene Dinge, die die Spieler mit ihren Figuren verfolgen, sind ihre Spielziele. Wenn du sie wirklich nicht erkennen kannst und sie ihnen auch nicht als mögliche Ziele anbietest, dann frag doch einfach deine Spieler. Das meine ich ernst, die wissen das schon.

 

Irgendwie verstehe ich diesen Einwand von dir gar nicht. Wenn du in der Lage bist, eine Handlung als abenteuerrelevant zu beurteilen, dann musst du doch zwangsläufig ziemlich genau wissen, was das eigentliche Abenteuer ist. Auf dieser Grundlage müsste es doch viel leichter zu bestimmen sein, wann denn nun das Ende dieses Abenteuers erreicht ist. Oder zumindest das Ende dieses Handlungsstranges, dieser Etappe. Oder irren deine Spieler wirklich nur durch die Spielwelt - ohne Sinn und Ziel?

 

Meine verfolgen immer irgendwelche Vorhaben oder Pläne. Und sobald ein Plan beendet ist, haben sie dabei Erfahrung gewonnen, die sie in Form von Punkten bekommen. Manchmal bekommen sie auch Punkte für Zwischenetappen oder coole Szenen - wenn sie einverstanden sind. Und selbstverständlich können sie nach Punkten fragen, wenn sie meinen, welche bekommen zu müssen und ich nicht daran dachte. Wir diskutieren dann meinetwegen kurz darüber, aber wenn sie wirklich Punkte wollen, bekommen sie sie auch. Wer bin ich denn, dass ich die Deutungshoheit über die Punktevergabe haben sollte? Wir spielen doch gemeinsam.

 

Jetzt kommt noch die Einschränkung: Natürlich klappt das erst mit erfahreneren Spielern so richtig gut. Die wissen dann, was ihnen Spaß macht. Aber ich habe auch keinerlei Problem damit, dass unerfahrene Spieler sich zuviele Punkte geben. Ich erkläre ihnen gerne, warum das ihren Spielspaß mindern wird, aber hey, wenn sie die Erfahrung erst selbst machen müssen: Bitte sehr!

 

oPv bedeutet, dass der Spielleiter die Punkte verteilt. Nur er entscheidet, die Spieler sind hier hierarchisch untergeordnet und haben sich zu fügen. Der Spielleiter ist nach den Regeln gehalten, das Spielerhandeln zu beurteilen. Die Kriterien habe ich oben schon genannt und sie sind willkürlich. Lediglich die Situationen, in denen der Spielleiter das Spielerhandeln in Sachen Punkterelevanz zu beurteilen hat, sind definiert.

 

Allerdings kann die Punktevergabe problemlos gemeinschaftlich und demokratisch durchgeführt werden. Dann ist jegliche Spielleiterwillkür ausgeschaltet.

Geschrieben
Was denkt ihr über diesen anscheinend gewollt erzieherischen Aspekt der oPv? Bei der oPv scheint der Spielleiter ganz stark als qualitativer Bewerter der Spielerhandlungen hervorzutreten.

 

Spielleiter = Erzieher?

In gewisser Weise ja.

 

Allerdings bin ich eher der wohlwollende Erzieher. Bei mir bekommen alle Handlungen EP, sofern sie nicht völlig abstrus sind. Die Box, die bei dir das Schmunzeln angeregt hat, trifft da schon den Kern.

 

Um mal ein Beispiel zu nennen:

 

Wenn eine Figur Laufen einsetzt, um einen Flüchtling zu erhaschen oder selbst zu entkommen, ist das ganz klar EP-würdig. Setzt eine Spielerfigur Laufen ein, weil sie dann den Weg von der Gaststätte zum Markplatz eine Runde schneller zurücklegt und die Figur dann eine Runde eher den Einkaufsbummel beginnen kann, dann ist das nicht EP-würdig.

Geschrieben

Die "Erziehung" sehe ich eigentlich nur in eine bestimmte Richtung, nämlich das Punktesammeln um des Punktesammelns zu unterbinden.

 

Mein Eindruck über den Sinn und Zweck der oPv ist folgender:

 

Typen, die gerne eine Rolle spielen und denen es um das Erleben des Abenteuers an sich geht, kriegen über die OpV keine Erziehung, Sie sind in den entsprechenden Passagen gar nicht angesprochen. Sie bekommen ja auch nur nebenher Punkte. Ihnen gehts ja überhaupt nicht um Punkte, wie man aus diversen Aussagen hier im Forum lesen kann. Und deshalb müssen die auch nicht gesteuert werden.

 

Der "Erziehungscharakter" kommt immer nur da auf, wo Leute dazu tendieren, lediglich Punkte generieren zu wollen. Deshalb immer die Einschübe in der Art "Keine Punkte bei vermeidbaren Kämpfen oder solchen ohne Risiko" und keine Punkte bei Fertigkeitenanwendung, wenn es das Abenteuer nicht weiterbringt. (Selbst die Heilerin bekommt keine Punkte beim Heilen kleiner Kinder, wenns das Abenteuer nicht richtig voranbringt. Höchstens AEP)

Und da ich dort eine klare Linie sehe, ist für mich da auch eine sehr restriktive Auslegung solcher Situationen klar.

 

Wenn das nämlich restriktiv ausgelegt wird, kommt es nicht zu den hier angesprochenen riesen Unterschieden zwischen KEP-sammelnden Kämpfern und den Sonstigen.

Es gibt dann einen kleinen Vorteil für die Kämpfenden, das gestehe ich durchaus im Schnitt zu, aber der wird regeltechnisch durch die Vergabe von Spruchrollen ausgelichen, die viele SPL nicht in dem Maße betreiben, wie sie KEPs vergeben.

 

Also nochmal in Kürze:

 

Wenn die OpV restriktiv ausgelegt wird, und diesen Tenor erkenne ich recht deutlich im Regelwerk, kommen die angesprochenen Differenzen nicht zu Stande. Alle bleiben auf halbwegs dem selben Level. So ziemlich alle Einschränkungen im DFR zur Punktevergabe sprechen nämlich eine recht deutliche Sprache: Nehmt die reinen Punktesammler an die Kandarre.

  • Like 1
Geschrieben

Wenn die OpV restriktiv ausgelegt wird, und diesen Tenor erkenne ich recht deutlich im Regelwerk, kommen die angesprochenen Differenzen nicht zu Stande. Alle bleiben auf halbwegs dem selben Level.

 

Wie erklärt sich dann, daß in der Con-Kampagne (wo ja alles strikt nach oPV ging) so große Graddifferenzen auftreten, teilweise sogar bei Leuten, die mehr als nur ein Abenteuer gemeinsam gespielt haben.

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn die OpV restriktiv ausgelegt wird, und diesen Tenor erkenne ich recht deutlich im Regelwerk, kommen die angesprochenen Differenzen nicht zu Stande. Alle bleiben auf halbwegs dem selben Level.

 

Wie erklärt sich dann, daß in der Con-Kampagne (wo ja alles strikt nach oPV ging) so große Graddifferenzen auftreten, teilweise sogar bei Leuten, die mehr als nur ein Abenteuer gemeinsam gespielt haben.

 

 

Weil die dort m.E. auch nicht so vorgenommen wird, wie es das Regelwerk eigentlich will.

 

Ich mache mal ein paar Beispiele. Dir ist sicherlich klar, dass ich das von außen nur schlecht beurteilen kann, aber ich denke, es gibt wieder, wie ich darauf komme:

 

Zunächst mal ist es grundlegend so, dass eine Punktevergabe bei der Conkampagne nicht wirklich repräsentativ ist. Dazu kommt, dass man zunächst sehen müsste, wie viele Charaktere, die die gleiche Anzahl an Abenteuern bestritten haben, nicht doch auf dem selben Level stehen. Wenn sich 80 oder 90 prozent der Teilnehmer (unter vergleichbaren Bedingungen) auf ansatzweise dem selben Level befinden, liegt kein Ungleichgewicht im System. Maximal war ein Teil der Spieler cleverer in der Auswahl der bis dahin nutzbaren Fertigkeiten oder hatten etwas mehr Glück bei ihrer Auswahl.

Hier wird ja im wesentlichen immer der eine Charakter angeführt, der die Punkevergabe sprengt. Mein Eindruck ist, nach den im dortigen Strang getätigten Aussagen, dass das Problem da aber nicht im System, sondern ganz woanders lag. Es scheint da doch einiges zumindest sehr fragwürdig gelaufen zu sein. Außerdem wäre ein Ausreißer kein Beweis für Systemversagen, wenn der Rest doch ansatzweise auf dem selben Level ist.

 

Dann gilt folgendes: Es müsste eine vergleichbare Anwendung der opV vorliegen. Die wäre aber nur gegeben, wenn alle diese Runden vom selben SPL geführt worden wären.

Hier ist ja mein Punkt: Die einen legen die Regeln enger aus, als die anderen. Keiner überprüft, ob die 5 AEP für Fertigkeitsanwendung wirklich angebracht waren. So ist der Heilzauber vorm Schlafen nicht zu belohnen, wenn die Punkte anschließend nicht nötig waren oder keine Situation zu erwarten war, die einen Kampf erwarten ließ. Und das muss immer nur der SPL subjektiv bewerten. Niemals der Charakter, der vielleicht meint, es sei sinnvoll. Und das ist nur ein Punkt.

In der einen Gruppe klettert vielleicht jemand auf den Aussichtbaum und bekommt AEP. In der nächsten lässt der SPL korrekterweise nicht mal Würfeln, weil der Baum eh viele Äste hat und es gibt keine Punkte.

Eine Vergleichbarkeit ist also niemals gegeben.

Deshalb kann die Conkampagne auch nicht herangezogen werden. Dort legt man zwar Wert auf das "Offizielle", aber irgendwie entsteht zumindest bei mir der Eindruck, dass das nicht immer der Fall ist. So ist ja auch der Klassenwechsel der erwähnten Figur zumindest für mich regeltechnisch fragwürdig (wenn Hä zu Be) oder nicht regelgerecht (wenn Hä zu As).

 

Letztlich kann das Regelwerk nur Richtlinien vorgeben. Mir scheint aber, dass diese Richtlinien sehr oft ignoriert werden.

Bearbeitet von Einskaldir
  • Like 1
Geschrieben

 

Letztlich kann das Regelwerk nur Richtlinien vorgeben. Mir scheint aber, dass diese Richtlinien sehr oft ignoriert werden.

 

Sie werden nicht ignoriert, aber wie du sagst, es sind eben nur Richtlinien. Jeder SL legt sie anders aus, so kommt es zu den Differenzen.

Geschrieben

 

Letztlich kann das Regelwerk nur Richtlinien vorgeben. Mir scheint aber, dass diese Richtlinien sehr oft ignoriert werden.

 

Sie werden nicht ignoriert, aber wie du sagst, es sind eben nur Richtlinien. Jeder SL legt sie anders aus, so kommt es zu den Differenzen.

 

Okay.

 

Dann lass es mich anders sagen:

 

Ich denke, dass viele Spielleiter überdehnen.

Geschrieben
Jetzt mußte ich laut loslachen !

Rosendorn hat recht !

 

Keine Spielfigur darf in M4 Erfahrungspunkte bekommen, da die Spieler ja spielen um EP zu erhalten !

 

Da hast du wohl das Wort "nur" überlesen!

 

Ich halte die Formulierungen im Regelwerk für absolut angemessen unter dem Gesichtspunkt des Leistungswettberwerbes, wo der Spielleiter nun einmal die Rolle des "Preisrichters" einnimt. Er muss bewerten, ob die Spieler gut waren und sich Punkte verdient haben oder nicht. Wenn man so spielen will, geht das gar nicht anders. Wer Leistungsdruck nicht mag, wird natürlich auch diese Bewertung ablehnen.

 

Mit freundlichen Grüßen vom Schnitter

Geschrieben

Sorry, ich meinte es etwas ironisch, ja "NUR" ist wichtig.

 

Ich kann es nicht besser formulieren als Einskaldir, der die Regelpassagen und AEP Regelung so auslegt, wie ich es auch tue.

 

(...und ich habe immer noch keine Problem mit der oPv).

Geschrieben
[...](...und ich habe immer noch keine Problem mit der oPv).
Ich hoffe, du bist nicht allzu sehr enttäuscht, wenn niemand hier Interesse daran hat, dir irgendwelche Probleme mit der oPv zu verschaffen. :trost:

 

Einsi, wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, kann man festhalten, dass alle, die Probleme mit der oPv feststellen, sie nur falsch anwenden.

 

Das Untersagen des Punktesammeltriebs ist übrigens nur eine der Erziehungsanweisungen. Du solltest dir die Passagen nochmals durchlesen. Da ist auch Inaktivität (S.270, rechte Spalte, zweiter Absatz), schlechte Planung, unoriginelle Ideen (beides S. 271, linke Spalte, erster und dritter Absatz) und ungeschicktes Agieren (S. 274, linke Spalte, erster Absatz) zu bestrafen.

 

Warum ist es eigentlich so wichtig, den Punktesammeltrieb zu unterbinden? Wenn die Spieler nun mal Spaß am Punktesammeln und damit am Steigern haben? Das ist zwar nicht mein alleiniger Spielstil, aber doch auch legitim.

Geschrieben

@ Rosendorn: So meine ich das nicht. Ich wollte im Wesentlichen darauf hinaus, dass Probleme aus massiven Differenzen bei der Punktevergabe aus der nicht restriktiven Anwendung der oPv resultieren.

 

Ich denke auch nicht, dass etwas verwerfliches im Punktesammeln zu sehen ist. Ich sagte schon mehrfach, dass das meine wesentliche Motivation ist. Aber dafür ist das System nicht ausgelegt. Das möchte es eigentlich unterbinden. Das ist keine Beurteilung des Stils. Die oPv ist dafür nur nicht ausgelegt. Konsequent angwendet, unterbindet sie dieses und deshalb hätten die Punktesammler eigenlich keine richtige Freude am Punktesystem von Midgard.

Geschrieben

Wir haben die oPv zuletzt bei der Suche nach dem Regenstein angewendet. Am Ende des Abenteuers (der Kampagne) gab es Differenzen von über 1000 EP (die Figuren war zu Beginn des Abenteuers alle in etwa Grad 5), in erster Linie auf die Vergabe von KEP zurückzuführen. Das resultierte in einer ausgiebigen Debatte über Für und Wider der Punktevergabe.

 

Seitdem verwenden wir ein vereinfachtes Vergabesystem und verzichten insb. auf die Vergabe von KEPs. Über die Punktevergabe wurde seitdem nicht mehr gestritten (Die Suche nach dem Regenstein haben wir etwa vor 13 oder 14 Jahren gespielt).

 

Daneben empfinde ich die oPv vor allem als zu aufwändig (zumindest im Vergleich zum Nutzen).

Geschrieben
Ich wollte im Wesentlichen darauf hinaus, dass Probleme aus massiven Differenzen bei der Punktevergabe aus der nicht restriktiven Anwendung der oPv resultieren.

 

Finde ich gar nicht, die restriktive oder nicht restriktive Anwendung der Punkte hat nichts mit dem Erfolg der oPV zu tun. Ob sich die Spieler mit der oPV wohl fühlen hängt eher von einer gleichbleibend konsequenten Anwendung/Auslegung ab.

 

So kann ich mir sehr wohl vorstellen für das heilen eines Kindes ZEP zu vergeben. Ich würde dann aber auch für die Kneipenschlägerei und für den Obstdiebstahl auf dem Markt oder das Verführen einer NSPF auf einem Fest Punkte vergeben. Und zwar unabhängig von der der Relevanz fürs Abenteuer. Im Gegensatz zu vielen, bin ich der Meinung, dass das Abenteuer das Spiel selbst ist, und zwar genau in dem Moment, wo ich mich an den Tisch setze und meine Figur spiele. Deshalb ist auch alles was eine Figur macht relevant fürs Abenteuer, wenn es aus Sicht der Figur ein sinnvolles Verhalten ist. Dies ist bei mir völlig unabhängig vom Plott. Ich habe ausserdem die Erfahrung gemacht, dass diese Art der Punktevergabe den "Überhang" an KEP/ZEP aus Kämpfen deutlich entschärft.

 

Grüsse Merl

Geschrieben

Ich denke auch nicht, dass etwas verwerfliches im Punktesammeln zu sehen ist. Ich sagte schon mehrfach, dass das meine wesentliche Motivation ist. Aber dafür ist das System nicht ausgelegt. Das möchte es eigentlich unterbinden. Das ist keine Beurteilung des Stils. Die oPv ist dafür nur nicht ausgelegt. Konsequent angwendet, unterbindet sie dieses und deshalb hätten die Punktesammler eigenlich keine richtige Freude am Punktesystem von Midgard.

 

Dem stimme ich so nicht zu.

Punktesammeln soll durch das oPV meiner Meinung nach nicht unterbunden werden, sondern es soll kompatibler mit anderen Spielstilen gemacht werden.

 

Es wird eine Gratwanderung versucht, in der sowohl der Punktesammler (Fachterm ist glaub ich Gamist oder?) bedient wird, eben durch eine starr geregelte Punktevergabe nach Leistung, ohne den Rollen-Spieler (also der sich wirklich Gedanken macht was seine Figur jetzt machen würde, nicht wovon sie EP-mäßig* am meisten Profitieren würde) zu vergraulen, weil er und sein Mitspieler gänzlich unterschiedliche herangehensweisen haben.**

 

Das oPV will meiner Meinung nach beide etwas näher aneinander bringen indem es den Spielleiter anhält, die unterschiedlichen Spielweisen so zu regulieren, dass sie gegen einen akzeptablen Konsens konvergieren, der beiden Spielertypen gleichermaßen unrecht ist.***

 

________________________

*) Beim oPV sind EP-würdige Aktionen ja fast immer Abenteuerrelevant.

**) Ich möchte dem Gamisten nicht unterstellen, er spiele seinen Charakter unglaubwürdig. Effektiv können sowohl Rollen-Spieler als auch Gamist ihre Charaktere glaubwürdig und konsistent spielen. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Denkstruktur:

Der Rollen-Spieler denkt so: Gut, Situation X - welche Motivationen hat mein Charakter in dieser Situation. Welche möglichen Aktionsmöglichkeiten sieht er?

Der Gamist denkt so: Gut, Situation X - folgende Aktionen wären sinnvoll. Sind die für meinen Charakter vertretbar?

***) Ein prima Zitat das ich mal gehört habe ging ungefähr so:

"Ein Kompromiss ist nur dann gerecht und beständig, wenn beide Parteien gleichermaßen unzufrieden damit sind"

Geschrieben

Was mache ich eigentlich mit der oPv, wenn ich ein echtes Kampagnen-, bzw. sogar ein vollwertiges Sandkastenspiel mache? Dann gibt es ja kein Abenteuer, sondern "nur" eine Umwelt, die mit den Figuren der Spieler interagiert. Geschichten, bzw. Abenteuer ergeben sich dann ausschließlich durch die Spielerhandlung. Somit ist eigentlich jegliche Handlung relevant oder irrelevant - je nachdem wie man es sehen mag.

 

Meint ihr, die oPv funktioniert dann auch, wenn die Gruppe keiner konkreten Story folgt? Also die Bewertungsoption relevant/irrelevant einfach mal entfällt und nur der Rest übrig bleibt?

 

Und ja, bevor es aufkommt: Eine wie auch immer geartete Pauschvergabe oder alternatives Belohnungssystem müsste man dann auch speziell anpassen. Aber mich zumindest interessiert erst mal nur die oPv.

Geschrieben
Was mache ich eigentlich mit der oPv, wenn ich ein echtes Kampagnen-, bzw. sogar ein vollwertiges Sandkastenspiel mache? Dann gibt es ja kein Abenteuer, sondern "nur" eine Umwelt, die mit den Figuren der Spieler interagiert. Geschichten, bzw. Abenteuer ergeben sich dann ausschließlich durch die Spielerhandlung. Somit ist eigentlich jegliche Handlung relevant oder irrelevant - je nachdem wie man es sehen mag.

 

Meint ihr, die oPv funktioniert dann auch, wenn die Gruppe keiner konkreten Story folgt? Also die Bewertungsoption relevant/irrelevant einfach mal entfällt und nur der Rest übrig bleibt?

 

Und ja, bevor es aufkommt: Eine wie auch immer geartete Pauschvergabe oder alternatives Belohnungssystem müsste man dann auch speziell anpassen. Aber mich zumindest interessiert erst mal nur die oPv.

Nun, man müsste den Term "abenteuerrelevant" dann eben etwas mehr auf einen generellen "sinnvoll"-Begriff erweitern. Es gibt auch beim offenen Spiel verspielte Aktionen die nicht zur echten Problemlösung angedacht sind und somit (wenn sie Punkte brächten) das oPV recht stören würden.

Zwei Beispiele:

1. (Wird auch im DFR genannt) Handauflegen kurz vorm Schlafengehen gezaubert obwohl alles dafür spricht, dass man eine ruhige Nacht mit gemütlichen 8h Schlaf verbringen wird. Dh. weder wird der Zauberer die AP vermissen, noch hat das Opfer die Aktion wirklich gebraucht. Gibt man dafür keine Punkte, so bleibt es eine nette Geste zwischen zwei Charakteren. Verteilt man dafür Punkte wird dem ganzen zu viel Bedeutung beigemessen und es würde zu einer nicht wirklich gerechtfertigten Punktequelle.

2. Arenimo ist pfeifenrauchender Scharide (Sachen gibts! :0:). Da er Ormut jetzt aber nicht ganz so sehr erzürnen möchte zündet er sich die Pfeife prinzipiell nur mit Feuerfinger an. Die Anstrengung und die Konzentration ist quasi ein kleines Opfer. Hätte er nun für jeden dieser Feuerfinger die 3ZEP bekommen, würde das die Aktion ebenfalls vollkommen falsch bewerten.

 

Solche Aktionen gibts auch im freien Spiel zu Hauf, da gibts auch keine Probleme bei der oPV.

Wenn man sich bzgl. der Einordnung nicht ganz sicher ist, kann man die Pukte ja später nachtragen oder einfach von vornherein etwas großzügiger sein.

 

Grüße,

Arenimo

Geschrieben
Was mache ich eigentlich mit der oPv, wenn ich ein echtes Kampagnen-, bzw. sogar ein vollwertiges Sandkastenspiel mache? Dann gibt es ja kein Abenteuer, sondern "nur" eine Umwelt, die mit den Figuren der Spieler interagiert. Geschichten, bzw. Abenteuer ergeben sich dann ausschließlich durch die Spielerhandlung. Somit ist eigentlich jegliche Handlung relevant oder irrelevant - je nachdem wie man es sehen mag.

 

Meint ihr, die oPv funktioniert dann auch, wenn die Gruppe keiner konkreten Story folgt? Also die Bewertungsoption relevant/irrelevant einfach mal entfällt und nur der Rest übrig bleibt?

 

Und ja, bevor es aufkommt: Eine wie auch immer geartete Pauschvergabe oder alternatives Belohnungssystem müsste man dann auch speziell anpassen. Aber mich zumindest interessiert erst mal nur die oPv.

 

Es gibt immer ein Abenteuer. Es gibt immer ein definiertes Ziel. Beim Sandkastenspiel definieren die Abenteurer ihre Ziele halt selbst. Bei mir war es in der Kampagne z.B. einmal das Ziel einen Tag am Strand zu verbringen. Das Abenteuer, bzw. die Zieldefinition muss nicht immer vom Spielleiter ausgehen.

 

Viele Grüße

hj

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