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Kreditbriefe in den Küstenstaaten - Wie kann man sie sich vorstellen?


Anjanka

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

in unserer Küstenstaatengruppe gibt es unter anderem auch eine Händlerin, die mittlerweile für ein großes Handelshaus (in Tura) arbeitet. Sie ist schon sehr hoch in der Hierarchie, hat viel geleistet und dementsprechend vertraut ihr der Handelsherr dieses Hauses.

Nun ist sie oft auf Reisen, um Geschäfte abzuschließen, Verträge neu auszuhandeln und neue Kunden zu gewinnen. Das alles natürlich in großem Niveau, also muss sie viel Geld dabei haben.

Weil man nun aber nicht Zehntausende an GS (wie auch immer) mit sich rumschleppen will/kann, gehen wir in der Runde davon aus, dass die Händlerin stets auf solchen Reisen so genannte Kreditbriefe mitnimmt.

 

Nun aus gegebenem Anlass (die Briefe wurden ihr gestohlen...) meine Fragen dazu:

 

1) Gibt es solche Briefe überhaupt auf Midgard? Oder sind wir da einem Irrtum aufgesessen?

 

2) Sind solche Briefe auf bestimmte Personen bezogen, oder wie unser heutiges Papiergeld ungebunden? Oder ähnlich der Schecks in Amerika so gemacht, dass man bei Bedarf einen Begünstigten eintragen kann?

 

3) Durch was sind diese Kreditbriefe gedeckt? Könnte man sich das wie bei Aktien vorstellen, also kleine Anteile am Unternehmen?

 

4) Der Spieler der Händlerin meint sogar mal etwas über eine Bank in Estoleo gelesen zu haben - irrt er, oder gibt es tatsächlich eine Bank und wie funktioniert das Geldgeschäft mit dieser so?

 

 

Sicher fallen mir nach und nach noch weitere Fragen ein, aber das sind für den Moment die Dringendsten. Vielen Dank für eure Hilfe. :)

 

LG Anjanka

Geschrieben (bearbeitet)
Hallo zusammen,

 

in unserer Küstenstaatengruppe gibt es unter anderem auch eine Händlerin, die mittlerweile für ein großes Handelshaus (in Tura) arbeitet. Sie ist schon sehr hoch in der Hierarchie, hat viel geleistet und dementsprechend vertraut ihr der Handelsherr dieses Hauses.

Nun ist sie oft auf Reisen, um Geschäfte abzuschließen, Verträge neu auszuhandeln und neue Kunden zu gewinnen. Das alles natürlich in großem Niveau, also muss sie viel Geld dabei haben.

Weil man nun aber nicht Zehntausende an GS (wie auch immer) mit sich rumschleppen will/kann, gehen wir in der Runde davon aus, dass die Händlerin stets auf solchen Reisen so genannte Kreditbriefe mitnimmt.

 

Nun aus gegebenem Anlass (die Briefe wurden ihr gestohlen...) meine Fragen dazu:

 

1) Gibt es solche Briefe überhaupt auf Midgard? Oder sind wir da einem Irrtum aufgesessen?

Warum sollte es die nicht geben. Im RL gab es die natürlich auch. Bzw. Schuldverschreibungen. Kein Kaufmann jener Zeit hat gerne Bargeld in den Summen mit sich herumgetragen, wenn es nicht unbedingt nötig war.

2) Sind solche Briefe auf bestimmte Personen bezogen, oder wie unser heutiges Papiergeld ungebunden? Oder ähnlich der Schecks in Amerika so gemacht, dass man bei Bedarf einen Begünstigten eintragen kann?

Sie sind nicht ungebunden. Aber nicht zwingend auf eine Person als Überbringer. Wenn der sich ausweisen konnte als berechtigt, konnte er den Kredit in Anspruch nehmen. Man kann es sich in etwa so vorstellen, dass Kaufmann A reist in Stadt B. Dort steht er in Verbindung mit Kaufmann C, der in B ansässig ist. Er verkauft dort Waren in bedeutendem Umfang, (Relation nach heutigem Maßstab wäre ein höherer zweistelliger Millionenbetrag z.B.). Das Geld will er nicht mit sich tragen. (oder auch andersherum) Also hinterlegt er das bei seinem Geschäftspartner C. Beide schreiben sich das in ihre Bücher. Der eine als Schuld an A der andere als Guthaben bei C. Sie setzen eine Urkunde auf, die diese Schuld bezeugt. Diese Urkunde kann weiterverkauft werden, z.B. wenn A in der nächsten Stadt Waren einkauft, stellt er auf Kaufmann D eine Schuld aus, die dieser bei Kaufmann C eintreiben kann. Auf der Urkunde stehen immer die Namen der Berechtigten. Allerdings kann es sein, dass dieser Berechtigte einen Vertreter benennt.

Die Diebe müssten vermutlich entweder den Kreditbrief selbst, oder eine Vollmacht fälschen, um sich als berechtigt auszugeben. Außerdem müssten sie in einer Welt, wo man sich in einschlägigen Kreisen kennt, glaubhaft machen können, dass sie dazu gehören.

Man kann das auch an jeden Kontor von Kaufmann C einlösen. Muss aber mit rechnen, dass das halt nur in einer weiteren Schuldverschreibung endet.

3) Durch was sind diese Kreditbriefe gedeckt? Könnte man sich das wie bei Aktien vorstellen, also kleine Anteile am Unternehmen?

Nein, keine Anteile. Man hat zwar zur Risikoabsicherung gemeinsame Unternehmen unternommen, aber jeder Kaufherr war eigentständig. Er haftete auch persönlich mit vollem Risiko. Gedeckt sind sie jeweils durch das Privatvermögen der Kaufherren, bzw. dessen Familie. Diese Schuldverschreibungen waren u.a. ein Weg der Risikominimierung, weil weniger Bargeld kursiert.

 

4) Der Spieler der Händlerin meint sogar mal etwas über eine Bank in Estoleo gelesen zu haben - irrt er, oder gibt es tatsächlich eine Bank und wie funktioniert das Geldgeschäft mit dieser so?

Banken sind in der Zeit nichts anderes als das beschriebene. ;) Es sind nichts anderes als Kaufherren, die sich auf das Bereitstellen von größeren Geldmengen spezialisiert haben. Ich würde davon ausgehen, dass es so was gibt. Für eine Idee helfen die Handelshäuser Fugger, Medici, Welser etc.

Bearbeitet von Kazzirah
  • Like 1
Geschrieben

1) Gibt es solche Briefe überhaupt auf Midgard? Oder sind wir da einem Irrtum aufgesessen?

 

Da Kreditbriefe in der Realwelt bereits vom Templerorden "erfunden" wurden, sollten sie auch auf Midgard kein Problem sein, wie das offiziell aussieht, weiß ich jetzt nicht.

 

2) Sind solche Briefe auf bestimmte Personen bezogen, oder wie unser heutiges Papiergeld ungebunden? Oder ähnlich der Schecks in Amerika so gemacht, dass man bei Bedarf einen Begünstigten eintragen kann?

 

3) Durch was sind diese Kreditbriefe gedeckt? Könnte man sich das wie bei Aktien vorstellen, also kleine Anteile am Unternehmen?

 

4) Der Spieler der Händlerin meint sogar mal etwas über eine Bank in Estoleo gelesen zu haben - irrt er, oder gibt es tatsächlich eine Bank und wie funktioniert das Geldgeschäft mit dieser so?

 

 

 

Lustiger Weise lief genau dazu letztens etwas im TV (Ups, das war Galileo auf Pro7 :lookaround: ):

 

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe funktionierte das so:

 

Der Reisende zahlte das Geld in einer "Filliale" der Templer ein, und erhält dafür einen kodierten und gesiegelten Wechselbrief der sowohl die Echtheit des Briefes und des Besitzers nachweisen sollte.

Geschrieben

Ui, danke für eure Antworten, das hilft schon extrem weiter!

 

@ Kazzirah: Vielen Dank für dein tolles Beispiel, so kapiere sogar ich, wie das funktionieren könnte. Super :thumbs:

 

@ KoschKosch: Ah, den Strang kannte ich nicht, kann mir aber nun denken, wo der Spieler der Händlerin das mit der Bank in Estoleo gelesen haben könnte :D Also auch vielen lieben Dank für den hilfreichen Link!

 

So, dann lasse ich die Erkenntnisse nun erstmal sacken (und esse zu Abend ;)) und melde mich dann nachher noch mal, um vielleicht noch mal die eine oder andere Frage zu stellen. :)

 

LG Anjanka

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