Alondro Geschrieben 5. Februar 2009 report Geschrieben 5. Februar 2009 Hallo liebe Rollenspieltheoretiker! Ich denke es wäre ganz sinnvoll einen Strang anzulegen, in dem Begriffe der RST erklärt und erfragt werden können, damit überhaupt erst ein vernünftiger Austausch statfinden kann. Dies soll hier geschehen. Grüße, Alondro 1
Rosendorn Geschrieben 5. Februar 2009 report Geschrieben 5. Februar 2009 (bearbeitet) Hallo Rosendorn, du erwähnst die Begriffe "flag framing" und "kickers". Kannst du eine kurze Definition liefern? Grüsse Merl Um das Konzept "flag framing" in eine kurze Definition zu pressen, habe ich jetzt gerade eher nicht die Zeit. Aber ich verlinke gerne erst mal einen Artikel (englisch), der das flag framing in meinen Augen sehr gut und relativ kurz erklärt: http://tanelorn.net/index.php/topic,45248.0.html Wenn dazu noch Fragen sind, antworte ich gerne. Ich stimme übrigens nicht damit überein, dass flag framing eher weniger für Gamisten taugt - solange die Konflikte auch mithilfe der Spielregeln angegangen und nicht nur erzählt werden, klappt das hervorragend auch für einen eher gamistischen Ansatz. Allerdings bin ich sowieso mit der GNS-Theorie nicht sonderlich einverstanden und halte sie für fehlerbehaftet, weil sie sich einfach nicht mit meinen Erfahrungen decken will. "Kickers" sind bewusst von SL & Spielern gemeinsam ausgedachte Festlegungen, die die Charaktere schon von der Erschaffung weg ins Abenteuer reinschubsen. Beispielsweise wird schon bei der Erschaffung festgelegt, dass der Charakter einen rätselhaften Gegenstand hat, der ihn ins Abenteuer lockt. Oder seine Eltern wurden von Unbekannten vor seinen Augen ermordet und er konnte zunächst nichts dagegen tun. Das ist ein Kicker, der schon zumindest den Beginn des Abenteuers und die Motivation des Charakters vorgibt. Natürlich muss die Charaktererschaffung im Team geschehen und man muss sich in der Gruppe abstimmen, sonst gibt's Chaos ... Bearbeitet 5. Februar 2009 von Rosendorn 2
Schwerttänzer Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 "Kickers" sind bewusst von SL & Spielern gemeinsam ausgedachte Festlegungen, die die Charaktere schon von der Erschaffung weg ins Abenteuer reinschubsen. ... Wenn sie schubsen, dann sind sie keine Kicker sondern Force http://indie-rpgs.com/_articles/glossary.html
Kazzirah Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 "Kickers" sind bewusst von SL & Spielern gemeinsam ausgedachte Festlegungen, die die Charaktere schon von der Erschaffung weg ins Abenteuer reinschubsen. ... Wenn sie schubsen, dann sind sie keine Kicker sondern Force http://indie-rpgs.com/_articles/glossary.html Nein, da der Spieler die Figur schupst, nicht der SL. "Force" setzt voraus, dass der Spieler selbst keinen Einfluss auf den Beweggrund hat, also z.B. die figur wurde entführt. Wenn SL und Spieler gemeinsam eine Motivation finden, warum die Figur in ein (bestimmtes) Abenteuer ziehen wird, ist das durchaus ein Kicker. 1
Schwerttänzer Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 Stimmt, das habe ich missverstanden.
Solwac Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 Wie lautet der Fachbegriff, wenn der Spielleiter in einer Situation die Versuchungsregeln aus derm Kompendium anwendet? Gibt es dabei einen Unterschied, abhängig davon ob es geplant ist (der erste hübsche Mann wird von der Bardame mit finsteren Hintergedanken angebaggert) oder sich per Improvisation (oder gar Zufallstabelle) so ergibt. Solwac
Schwerttänzer Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 Wie lautet der Fachbegriff, wenn der Spielleiter in einer Situation die Versuchungsregeln aus derm Kompendium anwendet? Schuldig der Anwendung schlechter Regeln. Die Regel geht nicht im mindesten auf den SC ein sondern handelt ein bestimmtes Klischee ab.
Solwac Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 Wie lautet der Fachbegriff, wenn der Spielleiter in einer Situation die Versuchungsregeln aus derm Kompendium anwendet? Schuldig der Anwendung schlechter Regeln. Die Regel geht nicht im mindesten auf den SC ein sondern handelt ein bestimmtes Klischee ab. Danach habe ich nicht gefragt! Solwac
Ma Kai Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 Wie lautet der Fachbegriff, wenn der Spielleiter in einer Situation die Versuchungsregeln aus derm Kompendium anwendet?Gibt es dabei einen Unterschied, abhängig davon ob es geplant ist (der erste hübsche Mann wird von der Bardame mit finsteren Hintergedanken angebaggert) oder sich per Improvisation (oder gar Zufallstabelle) so ergibt. Das Kompendium selbst ist da ja sehr vorsichtig ("Ausnahmsweise haben dabei die Spieler nicht die völlige Kontrolle über ihre Figuren!", "... und dies selten und nur mit erfahrenen Spielern"). JEF ist schon klar, daß sie sich da recht nah an der Grenze bewegen. Spieler könnten das als "Railroading" empfinden.
midgardholic Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 Wie lautet der Fachbegriff, wenn der Spielleiter in einer Situation die Versuchungsregeln aus derm Kompendium anwendet?Gibt es dabei einen Unterschied, abhängig davon ob es geplant ist (der erste hübsche Mann wird von der Bardame mit finsteren Hintergedanken angebaggert) oder sich per Improvisation (oder gar Zufallstabelle) so ergibt. Solwac Ist das nicht Railroading auf Grund festgelegter Charakterstrukturen...?
Schwerttänzer Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 Nein, da es nicht davon abhängt.
obw Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 Nein, da es nicht davon abhängt. Doch, wenn eine SpF die ganze Zeit hinter jedem Rock her ist, Verführen gelernt hat, schon mehrfach lieber mit der Magd in den Stall gegangen ist als den Verdächtigen zu bewachen (ohne Konsequenzen) und dann macht er auf einmal "Fräulein Noli Tangere", wenn die fremde gutaussehenden Dame in der Taverne ihm zuzwinkert, nur weil der Spieler unkonzentriert ist oder sich gerade mit einem anderen Charakter ein völlig untypisches Streicheduell liefert? Das wären so 2 Beispiele für Situationen, wo ich die Regel anwenden würde. "Das hast Du doch sonst nicht so gemacht."
Rosendorn Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 Moderation : Hallo, Leute. Hier geht es um Begrifflichkeiten der Rollenspieltheorie. Nicht um Versuchungsregeln oder Railroading oder Verführen. Alle weiteren Postings ohne Spezialbegriffe im Inhalt werden gelöscht. Liebe Grüße, Der alte RosenMOD Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen
Schwerttänzer Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 (bearbeitet) Es geht hier Weiter Versuchungsregeln ohne Charakterrelevanz http://www.midgard-forum.de/forum/showpost.php?p=1369237&postcount=1 Bearbeitet 16. März 2009 von Schwerttänzer
Abd al Rahman Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 Wo ich mir nicht ganz sicher bin: Was genau ist der Narrative Ansatz beim Rollenspiel? Viele Grüße hj
Gast Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 Versuchungsregeln sind (verkappte) Erziehungsregeln. Ich schaue mal nach, wer das wie in der Theorie verwendet.
Schwerttänzer Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 hier http://www.indie-rpgs.com/_articles/narr_essay.html 1
Rosendorn Geschrieben 16. März 2009 report Geschrieben 16. März 2009 Wo ich mir nicht ganz sicher bin: Was genau ist der Narrative Ansatz beim Rollenspiel? Viele Grüße hj Um diese Frage zu beantworten, muss man sich in die GNS-Theorie der Forge reinlesen. Die teilen eben die Spielansätze in Gamism, Narratvism und Simulationism. Der Tanelorn-Thread ist hier auch recht hilfreich: http://tanelorn.net/index.php/topic,25170.0.html (schau mal unter "thematisches Rollenspiel"). Hier findest du viele allgemeine Erklärungen: http://tanelorn.net/index.php/board,222.0.html
Norgel Geschrieben 20. März 2009 report Geschrieben 20. März 2009 Kann mir mal einer erklären, inwieweit die Erkenntnis, dass ein bestimmtes Verhalten des Spielleiters unter die Definition von "Railroading" fällt, erhellend ist?
Rosendorn Geschrieben 20. März 2009 report Geschrieben 20. März 2009 Kann mir mal einer erklären, inwieweit die Erkenntnis, dass ein bestimmtes Verhalten des Spielleiters unter die Definition von "Railroading" fällt, erhellend ist? Andersherum wird ein Schuh daraus: Man fragt sich, warum einem das Spiel heute ausnahmsweise mal keinen oder weniger Spaß macht. Durch das Wissen, was Railroading ist und dass es keinen Spaß macht, ist es leichter zu verhindern. (Annahme natürlich, dass man wirklich nicht so darauf steht, vom SL geführt zu werden.) Man kann feinfühliger werden und diese Situationen besser vermeiden. Gerade extrem aufwändig vorbereitete Spielleiter, die eine super Story mit tollen Szenen im Kopf haben, neigen oft dazu, die geplante Szenenfolge über den Spielerwillen zu stellen. Dies kommt meiner Erfahrung recht einfach vor und man ist nicht immer dagegen gefeit. Wenn man sich nun der Gefahr des Railroadings bewusst ist und auch weiß, was das ist, kann man es leichter identifizieren und dann verhindern. Und selbst wenn man völlig darauf abfährt und es wirklich toll findet, kann man es ja nur dann bewusst ansteuern, wenn man es kennt. Das ist der Grund, sich überhaupt mit den Mechanismen des Spiels zu beschäftigen und bestimmte Begriffe zu definieren.
Stephan Geschrieben 20. März 2009 report Geschrieben 20. März 2009 Rosendorn: Mit einer so vereinfachenden Argumentation, wie du sie betreibst, kann man praktisch alles beweisen. Genauso kann ich anführen, dass Lehrer, die sich gegenüber ihren Schülern sehr einfühlsam verhalten, in Gefahr laufen, von diesen ausgenützt zu werden. Also schließe ich, dass Lehrer gegenüber den Schülern völlig hartherzig agieren müssen. Richtig ist wie immer (eigentlich eine Binsenweisheit), dass es auf das richtige Maß ankommt. Wobei dieses richtige Maß vermutlich von jedem wieder woanders gesehen wird. Natürlich besteht die von dir genannte Gefahr. Es ist auch richtig darauf hinzuweisen. Aber deswegen eine Zweiteilung der Rollenspieler in die richtigen (völlig RR-ablehnenden) und die jenigen, die sich gerne am Gängelband durchs Abenteuer führen lassen, durchzuführen, ist so sinnvoll, wie eine Einteilung der Lehrer in die Gruppe der völlig Mitgefühlslosen und der armen Tröpfe, die sich von den Schülern auf der Nase herum tanzen lassen.
Norgel Geschrieben 20. März 2009 report Geschrieben 20. März 2009 [...]Und selbst wenn man völlig darauf abfährt und es wirklich toll findet, kann man es ja nur dann bewusst ansteuern, wenn man es kennt. Das ist der Grund, sich überhaupt mit den Mechanismen des Spiels zu beschäftigen und bestimmte Begriffe zu definieren. Alles klar. Für ein Hobby ist mir persönlich dieser Ansatz zwar zu formalistisch bzw. zu (pseudo?)wissenschaftlich, aber ich kann nachvollziehen, was die Rollenspieltheoretiker/Railroadinggegner umtreibt.
Sulvahir Geschrieben 15. März 2010 report Geschrieben 15. März 2010 Was bitte ist Charakterkompetenz? Kurz: Die Fähigkeit einer Figur, die sie kennzeichnenden, für sie typischen und von ihr gut beherrschten Fertigkeiten im Normalfall erfolgreich anzuwenden. (Und sich nicht spätestens bei jeder 20. Anwendung zum Volldeppen zu machen.)
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