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Rollenspieltheorie im Midgard Forum


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

nachdem es hier in den letzten Tagen etwas geknallt hat - die Gründe will ich mal außen vor lassen, es bringt uns nicht weiter, auf den einen oder anderen mit dem Finger zu zeigen - möchte ich eine Empfehlung für alle an der Theorie interessierten abgeben:

 

Bitte lest wenigstens das Buch "Spielleiten" von Dominic Wäsch. Weiterführende Literatur ist sicher nicht verkehrt, aber wenn man wenigstens dieses eine Buch gelesen hat, hat man wenigstens eine kleine, gemeinsame Gesprächsbasis.

 

Im übrigen Teil des Forum ist die gemeinsame Basis das Midgard Regelwerk. Das ist hier aber nicht gegeben. Hier blickt man über den Tellerrand hinaus und zwar auf einer teilweise sehr abstrakten Ebene und mit einem teilweise speziellen Vokabular.

 

Das Buch von Wäsch ist interessant geschrieben und selbst ich, der ich mich mit Sachbüchern nicht immer leicht tue, konnte es flüssig lesen. Wenn sich jemand dafür interessiert, bringe ich das Buch auch gerne zum nächsten Bacharach Con mit und meinetwegen verleihe ich es sogar.

 

Ich halte es für unerlässlich, wenn man gemeinsam über dieselbe Sache reden will, dass man auch eine gemeinsame Basis hat.

 

Viele Grüße

Harry

 

PS: Weitere Literaturempfehlungen gibt es hier.

  • Like 4
Geschrieben

Ich empfehle ja statt dessen Role-Playing Mastery von Gary Gygax. Leider schon von 1987 und nur noch antiquarisch erhältlich, aber der Untertitel sagt schon alles: Tips, Tactics and Strategies for Improving Your Role-Palying Game. Also genau das, weas alle hier wollen.

 

Rainer

  • Like 1
Geschrieben
Ein wirklich zu empfehlendes Buch. Ich würde allerdings das Buch nicht als Voraussetzung sehen um hier mitdiskutieren zu können.

 

Dem kann ich mich nur anschließen - einen verbindlichen Kanon um hier mitzudiskutieren ist nicht nötig. So komplex ist Rollenspieltheorie nun wirklich nicht, da reicht normalerweise der gesunde Menschenverstand aus.

 

Was nichts damit zu tun hat, dass man faire und freundliche Beiträge schreiben sollte.

 

Herzlicher Gruß

 

Jakob

Geschrieben
So komplex ist Rollenspieltheorie nun wirklich nicht, da reicht normalerweise der gesunde Menschenverstand aus.

 

...und da wir Freaks, äh, Menschen sind und unser Verstand gesund ist (:silly:), ist sie ja überflüssig (:after:)...

 

:rotfl:

 

Ich persönlich "lerne" durch mitlesen und etwas recherchieren im Netz. Wenn sich allerdings in den letzten 20 Jahren nichts getan hat in Sachen Theorie, lohnt es evtl. doch mal so eine Bibel zu kaufen.

Geschrieben
Ich empfehle ja statt dessen Role-Playing Mastery von Gary Gygax. Leider schon von 1987 und nur noch antiquarisch erhältlich, aber der Untertitel sagt schon alles: Tips, Tactics and Strategies for Improving Your Role-Palying Game. Also genau das, weas alle hier wollen.

 

In wiefern ist Role-Playing Mastery von Gary Gygax denn besser als Spielleiten?

 

Das muss ja wirklich phantastisch sein, wenn sich der Aufwand der Beschaffung lohnen soll.

Geschrieben
Ein wirklich zu empfehlendes Buch. Ich würde allerdings das Buch nicht als Voraussetzung sehen um hier mitdiskutieren zu können.

 

Dem kann ich mich nur anschließen - einen verbindlichen Kanon um hier mitzudiskutieren ist nicht nötig. So komplex ist Rollenspieltheorie nun wirklich nicht, da reicht normalerweise der gesunde Menschenverstand aus.

Das haben wir bei der letzten Eskalation ja gesehen.

 

Wie ist das denn mit Midgard? Darf ich Regeldiskussionen mitmachen, wenn ich gar kein Regelwerk besitze oder gelesen habe? ...oder ist das sinnvoll? Warum ist das bei Rollenspieltheorie anders?

 

Was nichts damit zu tun hat, dass man faire und freundliche Beiträge schreiben sollte.

Das sollte man in der Tat immer beherzigen.

 

Viele Grüße

Harry

Geschrieben
Ein wirklich zu empfehlendes Buch. Ich würde allerdings das Buch nicht als Voraussetzung sehen um hier mitdiskutieren zu können.

 

Dem kann ich mich nur anschließen - einen verbindlichen Kanon um hier mitzudiskutieren ist nicht nötig. So komplex ist Rollenspieltheorie nun wirklich nicht, da reicht normalerweise der gesunde Menschenverstand aus.

Das haben wir bei der letzten Eskalation ja gesehen.

 

Wie ist das denn mit Midgard? Darf ich Regeldiskussionen mitmachen, wenn ich gar kein Regelwerk besitze oder gelesen habe? ...oder ist das sinnvoll? Warum ist das bei Rollenspieltheorie anders?

 

Viele Grüße

Harry

 

Zur Klärung von Regelfragen gibt es einen festgelegten Kanon - die Spielregeln -, in denen quasi alles drinsteht, was man zur Klärung von Regelfragen braucht. Umgekehrt findet man außerhalb der Spielregeln keinerlei Informationen, wie eine Regelfrage zu beantworten ist. Nicht mal das Handwerkszeug eines Gesetzesexegeten ist tatsächlich vonnöten, da ja im Zweifelsfalle immer die Frankesche Lesart die letztgültige Interpretation einer Regelauslegung liefert. Insofern macht es keinen Sinn, sich ohne Regelkenntnis an der Lösung einer Regelfrage zu beteiligen. Nun gut: Wenn die strittige Regelstelle zitiert wird, darf nun wieder jeder mitreden und interpretieren, der einen eigenen Kopf hat.

 

Demgegenüber ist die Rollenspieltheorie grundsätzlich keine abgeschlossene Disziplin. Erkenntnisse der Rollenspieltheorie können laufend neu entwickelt oder vorangetrieben werden. Es kann zu Übertragungen aus benachbarten Theoriefeldern kommen. Und es können aus der Praxis theoretische Fragestellungen erwachsen und mittels logischem Denken auf der theoretischen Ebene beantwortet werden. Wäre dem nicht so, wäre zu fragen, wo denn die ersten Theoriewerke zum Rollenspiel hergekommen wären.

 

Die Einschränkung des Begriffes Rollenspieltheorie auf ein oder zwei empfehlenswerte Bücher ist einfach nur irreführend.

 

Erstens ist das Gebiet der theoretischen Betrachtung von Rollenspielen wesentlich komplexer, als zwei Paperbacks das darstellen können. Da gäbe es noch einige Schätze zu heben, gerade im Blick auf andere Disziplinen. Ich bin mir sicher, dass im Bereich der Theorie noch nicht alles gesagt ist, dass aber auch nicht alles bereits Gesagte zeitlos aktuell und gültig ist. Das hier im Unterforum teilweise so auf diesen Büchern rumgeritten wird, erweckt in mir den Eindruck, als könnte es sowas wie eine letztgültige, eingefrorene Weisheit im Bereich der Rollenspieltheorie geben, die Kanon ist. Ich halte das für falsch.

 

Zweitens wurde klar ausgeführt, dass die (Fantasy)-Rollenspieltheorie es bislang nicht einmal geschafft hat, eine einheitliche Fachbegrifflichkeit herzustellen. Dies sei ein Indikator für ein frühes (darf man sagen unreifes?) Stadium einer Wissenschaft. Wenn die Begriffe nicht klar sind, besteht offensichtlich keine Einigkeit über die dahinterliegende Sache oder auch nur über die allgemeine Bedeutsamkeit der mit den Begriffen benannten Dinge.

 

Dies verbietet es geradezu, Begrifflichkeiten als klar definiert vorauszusetzen oder die Definitionen eines Autoren als für die Rollenspieltheorie allgemeingültig vorauszusetzen. Im Gegenteil müsste man selbst für seine Zwecke und den für betreffenden Augenblick gültige Definitionen eines Fachbegriffs angeben.

 

Im Konkreten muss gerade der rollenspieltheoretisch bewanderte User in Kenntnis der unfertigen Situation der Rollenspieltheorie von sich aus und aus eigenem Interesse eine Menge erklären.

 

Oder man eröffnet seinen Strang, indem ersichtlich wird, dass man einem bestimmten Buch oder einer Schule folgt: "Ich haben eine Frage nach XY-Gaming nach Z." Dann ist man aller Sorgen ledig.

 

In jedem Falle hilft die Kenntnis der Terminologie eines Buches offensichtlich wenig und kann auch nicht als Voraussetzung zum Mitreden angesehen werden - es sei denn, man verböte den Diskutanten das Lesen aller anderen Bücher zum Thema oder zu verwandten Themen.

 

Andererseits schadet Lesen, gerade auch von Rollenspieltheorien nie. Man muss seinen Wissens- "vorsprung" nur einzuordnen wissen.

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