Abd al Rahman Geschrieben 25. Juni 2010 report Geschrieben 25. Juni 2010 Hallo zusammen, in diesem Strang hab ich mich über Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel ausgelassen. Meiner Meinung nach sollte Rollenspiel durch die Spielwelt belohnt werden indem der gespielte Charakter interessante Wendungen in seiner Geschichte erlebt. Durch Interaktion mit der Spielwelt kann der Spielleiter auf die gespielte Rolle reagieren. Das kann positiv oder auch negativ für den Charakter sein. Für den Spieler bedeutet es aber immer, dass sein Charakter sich weiterwentwickelt, er mehr Spielanteile bekommt, ihm interessante Dinge widerfahren. Setzt man dieses Konzept als Spielleiter konsequent um, dann stellt sich die Frage der Belohnung durch Erfahrungspunkte garnicht. Rollenspiel wird im optimalfall immer durch das Spiel selbst belohnt. Der Spielleiter muss hier nichts beurteilen, sondern nur die zugespielten Bälle auffangen (jaja, ich weiß, wenn's nur immer so einfach wäre - perfekt sind wir alle nicht).
Solwac Geschrieben 25. Juni 2010 report Geschrieben 25. Juni 2010 Der Grundgedanke ist logisch, allerdings führt er für verschiedene Figuren zu unterschiedlich wertvollen Belohnungen. Der Druide oder Schamane wird eine andere und meist geringere positive Reaktion erleben als der Spitzbube oder Barde. Von daher sind Erfahrungspunkte universeller zu handhaben. In der Praxis dürfte eine Kombination von beidem den meisten Spielspaß bringen. Solwac
wolfheart Geschrieben 25. Juni 2010 report Geschrieben 25. Juni 2010 Theorie und Praxis... zwei Welten prallen aufeinander Ich befürchte, auch bei der hehren Aussicht, ein tolles Spiel mit rollengerecht gespielter Figur zu haben, dass die Nachteile auf Dauer vielleicht die meisten Spieler frusten werden: Beispiel 1) edler Ritter versus prügelgeiler Barbar: der Ritter wird vielleicht weniger Kämpfe bestreiten als der Barbar, der die ganze Zeit nur auf eine Gelegenheit sucht, jemanden auf die Fre... zu hauen! Beispiel 2) aufopfernder Priester versus geldgeiler Dieb: der Priester wird wahrscheinlich weniger wertvolle Sachen haben als der Dieb Jaja... natürlich kann der SpL jeden der vier extremen Archetypen anspielen, aber auf Dauer bezweifle ich, dass das gut geht! Dann stellt sich man sich als Spieler nämlich die Frage: macht das rollengerechte Spiel wirklich soviel mehr Spaß als das "gewinnoptimierte", dass man die Nachteile, die die SpF durch weniger EP oder GS bekommt, in Kauf nimmt und weniger an Fertigkeiten kann oder weniger tolle Artfakte mit sich zumschleppen kann? Ich sehe hier - und es mal platt auszudrücken - einfach nur zwei extreme gegensetzliche Meinungen, die sich aus Nachdenken entwickelt haben. Die aber für die Praxis sich irgendwo in der Mitte treffen müssen! zweifelnde Grüße Wolfheart Nachtrag: eigentlich wollte ich ja bei Rollenspieltheorie nie mehr was posten, da ich mich mit Theorie nicht auskenne!
Abd al Rahman Geschrieben 25. Juni 2010 Autor report Geschrieben 25. Juni 2010 Ich verstehe den Unterschied zwischen Gewinnoptimirtes und Rollengerechtes Spiel nicht. Wer definiert was Rollengerecht und was Gewinnoptimiert ist? Der Spieler? Er wird IMMER Rollengerecht aus seiner Sichtweise spielen. Der Spielleiter? Sind wir bei der Rollenspielpolizei? Ich bestrafe Sie jetzt dafür, weil Sie meiner Vorstellung Ihrer Rolle nicht entsprochen haben? Belohnt wird aktives Spiel. Das ist einfach zu messen. Der Mordende Paladin betreibt genauso aktives Spiel wie der pazifistische Barbar. Beide haben mit den auswirkungen ihrer Rolle innerhalb der Spielwelt umzugehen.
hexe Geschrieben 25. Juni 2010 report Geschrieben 25. Juni 2010 Belohnt wird aktives Spiel. Das ist einfach zu messen. Wobei Aktives Spiel auch nicht völlig wertfrei ist. In Gruppen hat man immer die etwas lauteren und die etwas leiseren Mitspieler und weil jemand etwas zurückhaltender ist, muss er nicht weniger "Belohnung" - in welcher Form auch immer - bekommen. Als Spielleiter muss ich auch von mir aus die zurückhaltendere Fraktion anspielen. Es gibt durchaus Spieler, die gerne etwas mehr konsumieren als aktiv dabei sind, aber sie sollten trotzdem das Gefühl haben, dass sie ihre Meinung zu der Sache genauso wichtig ist. Deshalb frage ich als SL da lieber mal wieder nach, ob sie auch dabei sind, wenn einer sagt: "Wir gehen dahin." Wenn man sie besser kennt, geht das auch oft nur noch mit Blickkontakt. Aber wir schweifen ab. Sonst ist es - für mich zumindest - der Normalzustand, dass ich als Welt auf die Spielercharaktere reagiere, je nachdem wie sie sich eben verhalten. Die Welt ist da wo immer die Charakter auch hingehen oder blicken. Von daher sehe ich Rollenspiel nicht als Belohnung sondern als Allgemein gegeben an. Falls der Spieler damit überfordert ist und von sich aus die Welt nicht anspricht, dann spricht die Welt eben den SC an...
Abd al Rahman Geschrieben 25. Juni 2010 Autor report Geschrieben 25. Juni 2010 Sonst ist es - für mich zumindest - der Normalzustand, dass ich als Welt auf die Spielercharaktere reagiere, je nachdem wie sie sich eben verhalten. Die Welt ist da wo immer die Charakter auch hingehen oder blicken. Von daher sehe ich Rollenspiel nicht als Belohnung sondern als Allgemein gegeben an. Falls der Spieler damit überfordert ist und von sich aus die Welt nicht anspricht, dann spricht die Welt eben den SC an... Ja! Du hast verstanden worauf ich hinaus will.
wolfheart Geschrieben 25. Juni 2010 report Geschrieben 25. Juni 2010 Nein mein Herr! Ich verstehe den Unterschied zwischen Gewinnoptimirtes und Rollengerechtes Spiel nicht. Meine Verständnis davon, aufgrund dessen ich bewerte: Mit "Gewinnoptimiert" meine ich: wie kriege ich - der Spieler - mit meiner SpF möglichst hohe EWs und möglichst viele Bonis! Mit "rollengerecht" meine ich: wie würde die SpF aufgrund ihrer Rolle in der Spielwelt, aufgrund ihrer Charakterzüge handeln! Wie Du sicher sehen kannst, sind das zwei unterschiedliche Foki: einmal der Spieler und einmal die Spielfigur! Wer definiert was Rollengerecht...? Nicht der Spieler, nicht der Spielleiter, nicht die Spielwelt! Sondern alle zusammen! Er wird IMMER Rollengerecht aus seiner Sichtweise spielen. Ich kann durchaus eine SpF so führen, dass sie nur in seltenen Fällen rollengerecht ist. Ich meine rollengerecht mit dem Fokus SpF und keineswegs rollengerecht mit dem Fokus Spieler! Ich kann einen Dieb spielen, der niemals von einem Schatz verlockt werden kann! Ich einen Barbaren spielen, der niemals bei einer Schlägerei mitmacht! Ich kann einen edlen Paladin der guten Seite spielen, der immer mordet und brandschatzt! Wenn ich von - in diesem Fall extra klischeehaft unterstellte - extremen Charakterzügen ausgehe, sind die - provokant überzogenen - Handlungen nicht rollengerecht! Der Spielleiter? Sind wir bei der Rollenspielpolizei? Ich bestrafe Sie jetzt dafür, weil Sie meiner Vorstellung Ihrer Rolle nicht entsprochen haben? Wenn der Spieler seine SpF charakterisiert hat, und dann nach gusto dauernd dem widerspricht, aber trotzdem behaüptet, seine SpF hätte die ursprünglich angegebenen Charakterzüge.... dann kann ich nicht sagen, dass das rollengerecht ist! Siehst Du, dass ich versuche, die Definition des Spielers zu beachten, und nicht meine eigene Vorstellung dazu??? Als Spieler kann ich wahrscheinlich durch erhebliches Biegen jede Handlung als rollengerecht hinstellen! Strafen als SpL ist natürlich doof! Aber einen Wink mit dem Zaunpfahl, der möglicherweise auch durch die ganze Gruppe getragen wird, ist durchaus mal drin! Im Endeffekt wird sich eine Gruppe teilen, wenn es Leute mit zu unterschiedlichen Meinungen dazu gibt! Belohnt wird aktives Spiel. Das ist einfach zu messen. Der Mordende Paladin betreibt genauso aktives Spiel wie der pazifistische Barbar. Beide haben mit den auswirkungen ihrer Rolle innerhalb der Spielwelt umzugehen. Und was soll aktves Spiel sein? Nur das, bei dem gewürfelt wird? Ist mir zu wenig! Denn das Würfeln basiert auf den EWs. Und die kann ich nur verbessern, indem ich "aktiv" handle! Und wenn "aktiv" bedeutet, dass ich entgegen der Rolle meiner SpF handle, was mach ich dann?
Abd al Rahman Geschrieben 25. Juni 2010 Autor report Geschrieben 25. Juni 2010 Du kannst nicht entgegen Deiner Rolle handeln Darum geht es ja. Es gibt kein Drehbuch das Deine Rolle festlegt. Und wenn der Spieler A sagt aber seine Figur B macht, was interessiert's mich als SL? Ich reagiere nur darauf was die Figur macht. Wenn die Spielrunde keinen Gefallen an dem mordenden und brandschatzenden Paladinen hat, dann ist das ein Problem das nicht durch Punktevergabe (dadurch disziplinierst Du niemanden - im Gegenteil. Ich halte das für kindisches Machtgehabe) lösen kannst sondern indem das am Spieltisch besprochen wird und zwar ernsthaft. SO geht man mit solchen Problemen um.
wolfheart Geschrieben 25. Juni 2010 report Geschrieben 25. Juni 2010 Du kannst nicht entgegen Deiner Rolle handeln Darum geht es ja. Es gibt kein Drehbuch das Deine Rolle festlegt. Sorry, das sehe ich anders. Und ich habe die Situation beschrieben, die ich als kritisch sehe: Der Spielleiter? Sind wir bei der Rollenspielpolizei? Ich bestrafe Sie jetzt dafür, weil Sie meiner Vorstellung Ihrer Rolle nicht entsprochen haben? Wenn der Spieler seine SpF charakterisiert hat, und dann nach gusto dauernd dem widerspricht, aber trotzdem behaüptet, seine SpF hätte die ursprünglich angegebenen Charakterzüge.... dann kann ich nicht sagen, dass das rollengerecht ist! Siehst Du, dass ich versuche, die Definition des Spielers zu beachten, und nicht meine eigene Vorstellung dazu??? Der Spieler selbst behauptet, dass seine SpF so oder so sei, hält sich aber selbst nicht dran! Ob das abgestraft werden muss oder nicht, ist was ganz anderes! Aber... wenn ich gegen die - von mir selbst aufgenommene - Rolle handle, nur um mehr Punkte zu ergattern... naja! Wenn ich aber die Rolle konsequent weiterspiele und das irgendwie honoriert wird - im der Form, dass die SpF "besser" wird - , dann bleibt auch der Anreiz, die Rolle auf Dauer konsequent weiterzuspielen! Und darum geht es mir! Und wenn der Spieler A sagt aber seine Figur B macht, was interessiert's mich als SL? Ich reagiere nur darauf was die Figur macht. Wenn die Spielrunde keinen Gefallen an dem mordenden und brandschatzenden Paladinen hat, dann ist das ein Problem das nicht durch Punktevergabe (dadurch disziplinierst Du niemanden - im Gegenteil. Ich halte das für kindisches Machtgehabe) lösen kannst sondern indem das am Spieltisch besprochen wird und zwar ernsthaft. SO geht man mit solchen Problemen um. Ich höre Deine Worte, aber mir fehlt der Glaube... und die Erfahrung, dass es so immer funktioniert! Es ist meiner Meinung nach ein zu starkes Extrem!
hexe Geschrieben 25. Juni 2010 report Geschrieben 25. Juni 2010 Ja! Du hast verstanden worauf ich hinaus will. Verstanden? Nein. Ich habe nur irgendwann angefangen, meine kindlichen Tagträume in Rollenspielen aus zu leben. Wir spielen eben nicht mehr "Vater, Mutter, Kind" sondern "Elfen, Zwerge, Orkze". Ich höre Deine Worte, aber mir fehlt der Glaube... und die Erfahrung, dass es so immer funktioniert! Es ist meiner Meinung nach ein zu starkes Extrem! Bei uns hat 'reden' immer funktioniert. Normalerweise möchte jeder seine Freizeit auch angenehm verbringen, also sollte man darüber reden, was einem taugt und was nicht. Ich würde zum Beispiel nie in einer Runde mitspielen, bei welcher am Tisch geraucht wird. Vielleicht fällt es nicht immer leicht, aber falls man sich nicht traut Dinge in die Augen zu sagen, gibt es zur Not auch immer noch eMail oder ähnliches. Als SL sehe ich mich etwas in der Pflicht auch nachzufragen, was die Spieler sich wünschen und bei eventuellen Unstimmigkeiten einzugreifen oder den Moderator zu spielen. Genauso sage ich als SL, aber auch ich bietet diesen und jenen Spielstil an und wem das nicht gefällt, der bei mir nicht glücklich.
Abd al Rahman Geschrieben 25. Juni 2010 Autor report Geschrieben 25. Juni 2010 @wolfheart Was Du beschreibst ist der Grund warum ich diesen und den anderen Strang aufgemacht habe. Wenn ich bei einem Spielleiter bin der mir ernsthaft zu sagen versucht was rollengerecht ist und was nicht (wer zur Hölle hat ihm das Recht dazu gegeben) könnte ich gleich wieder aufstehen und gehen. Und was sollen Abzüge bei der Punktvergabe an der Situation ändern? Richtig nichts. Letztendlich ist es das, was mir immer mehr das Spielen verleidet und mich immer mehr zum Spielleiter werden lässt. Ich halte das von Dir beschriebene Verhelten einfach für schlechtes Spielleiten. Ich sollte hier nochmal ein Thema dazu eröffnen. @Hexe Du sprichst mir wieder einmal aus der Seele.
ohgottohgott Geschrieben 26. Juni 2010 report Geschrieben 26. Juni 2010 Hm - eigentlich ist die Belohnung für gutes Rollenspiel - genau das: gutes Rollenspiel (ein toller Abend). Zugegeben, aus einer (sehr) alten Tradition heraus gebe ich auch ab und an noch Punkte für "gutes" - im Sinne von "passendem" - Rollenspiel. Und zwar vor allem dann, wenn jemand die für seinen Char angenommenen Verhaltensweisens auch dann ausspielt, wenn es für ihn gefährlich, stressend oder im Sinne des "Auftrags" unpassend ist o.ä.. Selbstredend ist das eine Mischung aus Klischée und hoch subjektiver Einschätzung. Es wird aber doch wohl niemand ein "objektives" Rollenspiel haben wollen - oder? - Dann empfehle ich Schach.
Toro Geschrieben 26. Juni 2010 report Geschrieben 26. Juni 2010 Hm - eigentlich ist die Belohnung für gutes Rollenspiel - genau das: gutes Rollenspiel (ein toller Abend).... Genau das! Für mich ist eine gelungene Spielrunde, wenn alle ihre Figur spielen konnte, wie sie sich vorstellen und alle ihren Spaß dabei hatten. Die Punkte kommen dann von alleine und die Reaktionen der Spielwelt auf die Figuren sorgen für das notwendige Gegengewicht. Da muss sich keiner zum Gut/Schlecht-Wächter genötigt fühlen. hg Toro
Nikomedes Geschrieben 26. Juni 2010 report Geschrieben 26. Juni 2010 Ich verstehe den Unterschied zwischen Gewinnoptimirtes und Rollengerechtes Spiel nicht. Wer definiert was Rollengerecht und was Gewinnoptimiert ist? Der Spieler? Er wird IMMER Rollengerecht aus seiner Sichtweise spielen. Der Spielleiter? Sind wir bei der Rollenspielpolizei? Ich bestrafe Sie jetzt dafür, weil Sie meiner Vorstellung Ihrer Rolle nicht entsprochen haben? Belohnt wird aktives Spiel. Das ist einfach zu messen. Der Mordende Paladin betreibt genauso aktives Spiel wie der pazifistische Barbar. Beide haben mit den auswirkungen ihrer Rolle innerhalb der Spielwelt umzugehen. Nur der mordende Ordenskrieger ist möglicherweise nicht unbedingt das was der Spieler als rollengerecht empfindet (ich rede hier nur vom Spieler, der Spielleiter hat in dem Beispiel nix zu sagen). Jetzt kann ich als Spieler 1.) rollengerecht spielen. So wie ich als Spieler mir es eben vorstelle, in meinem Fall wäre der Ordenskrieger eben kein kaltblütiger Killer der auf Schätze raffen aus ist. Das ist mal eine Annahme! Bitte über die Auslegungen eines Ordenskriegers nicht diskutieren, weil es mir konkrekt um die Sicht eines Spielers geht den ich hier als Beispiel bringe, einfach mal folgen! Wenn ich also rollengerecht spiele dann würde ich auf die geraubten Schätze verzichten weil ich in meiner Rolle moralische Bedenken habe und es mir einfach nicht gefällt, dass meine Vorstellung vom edlen Ordenskrieger gierig ist, auch wenn der Tempel der von seinen Freunden ausgeräumt wird zu einer fremden Gottheit gehört, kann man nicht dennoch etwas Respekt zeigen? Mit der Zeit kann es dabei aber vorkommen, dass ich als Spieler zusehen muss wie mein Ordenskrieger in der Entwicklung hinterherhinkt (bezogen auf gelernte/gesteigerte Fährigkeiten oder coole Artefakte, zum Beispiel) während sich seine "gierigen" Freunde (die auch alle rollengerecht gespielt werden) prächtig entwickeln. Irgendwann setzt dann der Frust ein, weil ich mir für meine Spielfigur halt auch mal eine coole Belohnung wünschen würde, auch endlich den 3.Grad erreichen möchte, etc. und ich kann mir überlegen ob ich die Moralwerte über Bord werfe und endlich auch 2.) gewinnoptimiert spiele. Dann geht es immer noch nicht um die Meinung des Spielleiters, nur werde ich als Spieler durch meine Umgebung, die Wahl des Abenteuers, die Art der Spielleitung, etc. vor die Wahl gestellt entweder zuzuschauen, wie mein Charakter zurückfällt oder ich auch endlich beim Gold aus dem Tempel (war ja eh nicht der Gott meines Ordenskriegers) zupacke um die Lehrmeister zu bezahlen. Natürlich kann man diese Ungleichheit auch innerhalb der Runde auf Dauer über mehrere Abenteuer hinweg ausgleichen. Dazu kann man viel kommunizieren, der Spielleiter wird eine spezielle Abenteuerrunde (maßgeschneidert auf den Ordenskrieger) vorbereiten, etc. pp. ... (selbstverständlich gibt es auch andere Möglichkeiten als Belohnungen für gute Rollenspiel!) ODER man vergibt einfach am Ende des Abenteuers, dass jetzt mal nicht so genau auf den Ordenskrieger gepasst hat, ein paar AEP fürs rollengerechte Spiel, der Spielleiter muss weniger buchführen und ich als Spieler bin vielleicht weniger gefrustet weil ich statt dem Gold und der Aussicht diesmal nichts steigern zu können, einen kleinen Extrabonus an EP bekommen hab. Ich sag nicht, dass sofort jeder Spieler gefrustet ist, wenn er einmal weniger EP bekommt als die anderen, nur auf Dauer ist klar worauf ich hinaus will, oder? Dann kann man eben darüber reden und sich irgendwas als Gruppe überlegen oder man gibt einfach von Haus aus auch für rollengerechtes und nicht effizientes Spiel Punkte, sodass sich ein rollengerechter Spieler (wobei in meiner gesamten Erlärung nur die eigenen Spielermaßstäbe gezählt haben, nie die des Spielleiters!) freut wenn sein Spiel erfolgreich rollengerecht war und der Spielleiter (und möglicherweise auch die Mitspieler) dies bemerkt haben und er durch eine Belohnung honoriert wird statt leer auszugehen. ...und ich hab, bitte zu bemerken, keinen einzigen Gut/Schlecht Wächter, Rollenspielpolizisten oder Weisenrat bemüht. Jetzt kann man natürlich noch darüber diskutieren ob Belohnungen (EP; Gold, Artefakte, etc.) überhaupt eine sinnvolle Möglichkeit sind um Spieler und ihre Charaktere zu honorieren und wir nicht alle erwachsen genug sein sollten um darüber zu stehen, aber erstens glaub ich nicht daran und zweitens wär das ein anderes Thema
Pyromancer Geschrieben 26. Juni 2010 report Geschrieben 26. Juni 2010 So wie ich als Spieler mir es eben vorstelle, in meinem Fall wäre der Ordenskrieger eben kein kaltblütiger Killer der auf Schätze raffen aus ist. Das ist mal eine Annahme! Bitte über die Auslegungen eines Ordenskriegers nicht diskutieren, weil es mir konkrekt um die Sicht eines Spielers geht den ich hier als Beispiel bringe, einfach mal folgen! Wenn ich also rollengerecht spiele dann würde ich auf die geraubten Schätze verzichten weil ich in meiner Rolle moralische Bedenken habe und es mir einfach nicht gefällt, dass meine Vorstellung vom edlen Ordenskrieger gierig ist, auch wenn der Tempel der von seinen Freunden ausgeräumt wird zu einer fremden Gottheit gehört, kann man nicht dennoch etwas Respekt zeigen? Mit der Zeit kann es dabei aber vorkommen, dass ich als Spieler zusehen muss wie mein Ordenskrieger in der Entwicklung hinterherhinkt (bezogen auf gelernte/gesteigerte Fährigkeiten oder coole Artefakte, zum Beispiel) während sich seine "gierigen" Freunde (die auch alle rollengerecht gespielt werden) prächtig entwickeln. Irgendwann setzt dann der Frust ein, weil ich mir für meine Spielfigur halt auch mal eine coole Belohnung wünschen würde, auch endlich den 3.Grad erreichen möchte, etc. und ich kann mir überlegen ob ich die Moralwerte über Bord werfe und endlich auch 2.) gewinnoptimiert spiele. Dann geht es immer noch nicht um die Meinung des Spielleiters, nur werde ich als Spieler durch meine Umgebung, die Wahl des Abenteuers, die Art der Spielleitung, etc. vor die Wahl gestellt entweder zuzuschauen, wie mein Charakter zurückfällt oder ich auch endlich beim Gold aus dem Tempel (war ja eh nicht der Gott meines Ordenskriegers) zupacke um die Lehrmeister zu bezahlen. Ehrenhaftes Verhalten ohne Nachteile, das kann jeder. Sich ehrenhaft verhalten, obwohl man Nachteile dadurch hat, das ist doch tolles Rollenspiel.
Nikomedes Geschrieben 26. Juni 2010 report Geschrieben 26. Juni 2010 Ehrenhaftes Verhalten ohne Nachteile, das kann jeder. Sich ehrenhaft verhalten, obwohl man Nachteile dadurch hat, das ist doch tolles Rollenspiel. Für ehrenhaftes Verhalten gibts nichts, weil es sonst ja nicht ehrenhaft wäre und für unehrenhaftes Verhalten gibts Belohnungen, weil... Aber egal, mir ging es nicht um Ehre. Wie geschrieben, mir gings um den Unterschied zwischen gewinnoptimiert und rollengerecht. Ich hätte auch ein Beispiel finden können in dem Ehre keine Rolle spielt, wenn wir die Sache umdrehen und aus Perspektive eines Assasinen/Spitzbuben/etc. ansehen der nicht belohnt wird und dessen Spielweise der jeweilige Spieler jetzt nicht in erster Linie von einem ehrenhaften Verhalten abhängig macht.
Pyromancer Geschrieben 26. Juni 2010 report Geschrieben 26. Juni 2010 Aber egal, mir ging es nicht um Ehre. Wie geschrieben, mir gings um den Unterschied zwischen gewinnoptimiert und rollengerecht. Ich hätte auch ein Beispiel finden können in dem Ehre keine Rolle spielt, wenn wir die Sache umdrehen und aus Perspektive eines Assasinen/Spitzbuben/etc. ansehen der nicht belohnt wird und dessen Spielweise der jeweilige Spieler jetzt nicht in erster Linie von einem ehrenhaften Verhalten abhängig macht. Ich hab dich so verstanden, dass du die mechanischen Nachteile, die einer Figur durch Rollengerechtes Verhalten entstehen, durch EP ausgleichen willst. Und die schriebst ja explizit: "oder man gibt einfach von Haus aus auch für rollengerechtes und nicht effizientes Spiel Punkte" (Hervorhebung durch mich). Wie handhabst du das denn? Bekommt bei dir der Spitzbube, der durch rollengerechte Beutezuge eh schon mehr Gold hat als der Rest der Gruppe auch noch mehr EP?
Mies Geschrieben 26. Juni 2010 report Geschrieben 26. Juni 2010 Dann geht es immer noch nicht um die Meinung des Spielleiters, nur werde ich als Spieler durch meine Umgebung, die Wahl des Abenteuers, die Art der Spielleitung, etc. vor die Wahl gestellt entweder zuzuschauen, wie mein Charakter zurückfällt oder ich auch endlich beim Gold aus dem Tempel (war ja eh nicht der Gott meines Ordenskriegers) zupacke um die Lehrmeister zu bezahlen. Genau deswegen spielen wir in der "Hausrunde" mit pauschaler EP - Vergabe und lernen nur mit Punkten, nicht mit Geld. Ich finds gut.
Elodaria Geschrieben 26. Juni 2010 report Geschrieben 26. Juni 2010 Dann geht es immer noch nicht um die Meinung des Spielleiters, nur werde ich als Spieler durch meine Umgebung, die Wahl des Abenteuers, die Art der Spielleitung, etc. vor die Wahl gestellt entweder zuzuschauen, wie mein Charakter zurückfällt oder ich auch endlich beim Gold aus dem Tempel (war ja eh nicht der Gott meines Ordenskriegers) zupacke um die Lehrmeister zu bezahlen. Genau deswegen spielen wir in der "Hausrunde" mit pauschaler EP - Vergabe und lernen nur mit Punkten, nicht mit Geld. Ich finds gut. Und genau das sind wir dabei im Groben auch als Hausregel einzuführen dabei.
wolfheart Geschrieben 26. Juni 2010 report Geschrieben 26. Juni 2010 Ehrenhaftes Verhalten ohne Nachteile, das kann jeder. Sich ehrenhaft verhalten, obwohl man Nachteile dadurch hat, das ist doch tolles Rollenspiel. Für ehrenhaftes Verhalten gibts nichts, weil es sonst ja nicht ehrenhaft wäre und für unehrenhaftes Verhalten gibts Belohnungen, weil... .... ....... Danke für beide Beiträge! Darum geht es mir!
Jorgarin Geschrieben 27. Juni 2010 report Geschrieben 27. Juni 2010 Hallo, die Problematik bei der Vergabe von Punkten für "gutes Rollenspiel" durch den SL sehe ich darin, dass damit der SL die Definitionshoheit über die Auslegung von "gutes Rollenspiel" erhält. Er kann damit, quasi wie ein Schullehrer, seine moralischen und ideologischen Vorstellungen in die Gruppe einbringen obwohl diese dort eigentlich rein gar nichts verloren haben. Meines Erachtens gibt es kein "gutes" oder "schlechtes" Rollenspiel. Es gibt lediglich, in Bezug auf die jeweils vom Spieler und/oder der Gruppe gesetzten Ziele, effektives und ineffektives Rollenspiel. Und hier gibt es offenbar eine recht starke Fraktion, die der Meinung ist, man müsse ineffektives Rollenspiel belohnen, weil es edler und erstrebenswerter als effektives Rollenspiel sei. Sozusagen "true roleplaying". Sehe ich nicht so. Wenn jemand absichtlich einen Charakter so anlegt, dass er im Vergleich zu anderen in gewissen Situationen (meist vornehmlich solchen, wo es um die Umverteilung materieller Güter zu Gunsten der Gruppe geht) schlechter abschneidet, so ist das seine Sache. Niemand wird dazu gezwungen, Ordenskieger oder Fruchtbarkeitspriester zu spielen. Warum sollte man also Belohnungen in Form von Punkten dafür bekommen? Da wirft sich ohnehin die Frage auf, ob man so spielt, wie man spielt, weil man es klasse findet oder weil man hofft, dafür von seinem SL ordentlich AEP zu bekommen. Statt Moralpunkten und "true"-Punkten sollte man vielleicht eher mehr Punkte für das Erfüllen von kleinen Nebenquesten vergeben, die die Spielerguppe als Ganzes freiwillig angenommen hat, und diese dann gleichmäßig unter den Beteiligten aufteilen. Quest erfolgreich gelöst ja/nein = es gibt Punkte ja/nein. Die Belohnung für das, was sich sich ein Spieler unter charaktergetreuem und gutem Spiel vorstellt, sollte in einem für ihn angenehmen Spielerlebnis liegen. Und wenn es ihn irgendwann anfrustet, dass die anderen Spieler das nicht honorieren sondern stattdessen die Schätze einsammeln, während er entwicklungsmäßig auf der Strecke bleibt, dann haben er und der Rest der Gruppe vielleicht differierende Vorstellungen von gutem Rollenspiel. Und dann sollte man vielleicht einmal über die Gruppenzusammensetzung nachdenken. Aber es kann und darf nicht die Rolle des SL sein, die Spieler durch Punktemohrrüben an der Stange in eine bestimmt Spiel-Stilrichtung zu dirigieren.
Fimolas Geschrieben 27. Juni 2010 report Geschrieben 27. Juni 2010 Hallo Hajot! Er [der Spieler] wird IMMER Rollengerecht aus seiner Sichtweise spielen. Du kannst nicht entgegen Deiner Rolle handeln Darum geht es ja.Doch, meiner Meinung nach ist das schon möglich. Dies geschieht vor allem dann, wenn es am Spieltisch zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten kommt und die Spieler letztlich einen spielbaren Kompromiss suchen. Aber auch die Müdigkeit des Spielers oder die Situation, in der die Mitspieler von dem stressigen Verhalten einer Figur genervt sind, können dazu beitragen, dass man seine Figur bewusst anders (meist passiver) spielt als ursprünglich angelegt. Allerdings legt dabei stets der Spieler selbst die Messlatte an, welches Verhalten seiner Figur nun rollengerecht war oder auch nicht. Eine externe Bewertung, da stimme ich mit Dir überein, ist prinzipiell nicht möglich. Liebe Grüße, Fimolas!
wolfheart Geschrieben 27. Juni 2010 report Geschrieben 27. Juni 2010 @Abd al Rahman @wolfheartWas Du beschreibst ist der Grund warum ich diesen und den anderen Strang aufgemacht habe. Wenn ich bei einem Spielleiter bin der mir ernsthaft zu sagen versucht was rollengerecht ist und was nicht (wer zur Hölle hat ihm das Recht dazu gegeben) könnte ich gleich wieder aufstehen und gehen.... Wenn ich als Spieler oder Spielleiter in einer Gruppe sitze, in der alle ihre SpF so führen, dass es ihr vorher selbst definiertes Charakterprofil widerspricht, und vor allem dann wenn es mal unbequem wird (im Sinne von Nachteilen) und es auch nicht erklären können, warum sie das tun, dann könnte ich aufstehen und gehen! Was ich nicht ab kann, sind Spielrunden oder Spielwelten, die keine Logik und damit keine gewisse Vorhersehbarkeit haben. Genauso kann ich z.B. Krimis nichts abgewinnen, die in ihrer Geschichte einfach nicht logisch sind und/oder die Charaktere flach oder widersinnig gespielt werden! Um es nochmal klar zu stellen: mir geht es nicht um "gutes" Rollenspiel, sondern um "charaktertypisches" oder "rollentypisches" Spiel! Und dass kann man auch von außen in gewisser Form erkennen (siehe mein Beispiel des Krimis)! ...Und was sollen Abzüge bei der Punktvergabe an der Situation ändern?... Hatte ich irgendwo von Abzügen gesprochen? Wenn ja, bitte mit einem Zitat nennen! Ich finde das nämlich nicht! Auch wenn ich mich vehement gegen "charakteruntypisches" oder "rollenuntypisches" Spielen ausspreche, möchte ich nicht abstrafen! Aber.... und das ist mein Punkt - augenscheinlich muß ich das nochmal betonen - möchte ich doch auch bitte das "charaktertypsche" oder "rollentypische" Spiel belohnt sehen! Und um das Beispiel SW nochmal ranzuziehen: dort werden Nachteile - die sich der Spieler rausgesucht hat, um seiner Figur einen Flair/Charakter stärker zu unterstreichen - vom Spieler oder SpL angespielt, und der Spieler bekommt einen Bennie, also eine Entlohnung! Und noch eins.... "rollentypisch" muß keineswegs "gewinnbringend" widersprechen!
Alas Ven Geschrieben 27. Juni 2010 report Geschrieben 27. Juni 2010 Und ein offtopic-Tipp für Ordenskrieger: Wir haben das immer so gehandhabt, dass der in seiner Ordensburg oder seinem Kloster OHNE Kosten (also nur mit Erfahrungspunkten) lernen darf. Wenn der also keine Leute ausplündert, hat er dadurch keinen Nachteil. Dafür mussten unsere Ordenskrieger auch weltlichen Besitz immer bei der Ordensburg abliefern, die ihn dann aber meistens dem Krieger wieder zur Verfügung gestellt hat (Irgendwie muss der ja auch sich zwischendrin finanzieren, wenn der im Namen des Ordens unterwegs ist).
wolfheart Geschrieben 27. Juni 2010 report Geschrieben 27. Juni 2010 ...Und hier gibt es offenbar eine recht starke Fraktion, die der Meinung ist, man müsse ineffektives Rollenspiel belohnen, weil es edler und erstrebenswerter als effektives Rollenspiel sei. Sozusagen "true roleplaying".... Wenn ich angesprochen sein sollte: ich sage nicht, dass es edler oder erstrebenswerter sei, sondern dass es auch Rollenspiel und auch anstrengend und auch belohnenswert ist. Merkst Du den Unterschied? ...Wenn jemand absichtlich einen Charakter so anlegt, dass er im Vergleich zu anderen in gewissen Situationen (meist vornehmlich solchen, wo es um die Umverteilung materieller Güter zu Gunsten der Gruppe geht) schlechter abschneidet, so ist das seine Sache. Niemand wird dazu gezwungen, Ordenskieger oder Fruchtbarkeitspriester zu spielen. Warum sollte man also Belohnungen in Form von Punkten dafür bekommen?... Ich formuliere Deine Aussage provokant anders: Wenn er nicht gewinnoptimiert spielen will, ist das sein Problem! Was direkt in Deine nächste Aussage führt... ...Und wenn es ihn irgendwann anfrustet, dass die anderen Spieler das nicht honorieren sondern stattdessen die Schätze einsammeln, während er entwicklungsmäßig auf der Strecke bleibt, dann haben er und der Rest der Gruppe vielleicht differierende Vorstellungen von gutem Rollenspiel. Und dann sollte man vielleicht einmal über die Gruppenzusammensetzung nachdenken. Aber es kann und darf nicht die Rolle des SL sein, die Spieler durch Punktemohrrüben an der Stange in eine bestimmt Spiel-Stilrichtung zu dirigieren. Dann heißt wohl "Tschüss Gruppe!" In Extremfällen stimme ich Dir zu! Aber ich bin mir sicher, dass es auf Mittelwege gibt, bei denen für alle Seiten nur vertretbare Kompromisse erforderlich sind: Entlohnung für "rollentypisches" Spiel! Die Belohnung für das, was sich sich ein Spieler unter charaktergetreuem und gutem Spiel vorstellt, sollte in einem für ihn angenehmen Spielerlebnis liegen. Dieser Aussage allein kann ich nur zustimmen, wenn die ganze Gruppe so drauf ist! gruß Wolfheart - überlegend, ob er seine SpF ab sofort gewinnoptimierend auslegen soll
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