Abd al Rahman Geschrieben 18. Januar 2001 report Geschrieben 18. Januar 2001 Hallo, wie handhabt Ihr denn Aberglauben im Rollenspiel? Ist er real (z.B. bringt die berühmte schwarze katze tatsächlich Unglück) oder ist er bei Euch tatsächlich nur Aberglaube? Ich handhabe das in meinen Kampagnen normaerweise so dass der Aberglaube durchaus seine Begründung hat. Also kein Aberglaube mehr ist. Bei mir bringt eine Schwarze Katze Unglück. Auch sind die Geschichten die man sich über Wegkreuzungen erzählt war. Ich denke das ganze bringt mehr Stimmung ins Rollenspiel. Was meint Ihr dazu? Viele Grüße HJ
Tyrfing Geschrieben 18. Januar 2001 report Geschrieben 18. Januar 2001 Hallo HJ, als Spielleiter gehe ich natürlich immer gerne auf die Wünsche meiner Spieler ein. Wenn ein Charakter sich öfter zu diesem Thema äußert, kann er sicher sein, daß er entsprechende Erlebnisse haben wird Helden, die sich in keiner Weise abergläubisch verhalten, bleiben von solchen Dingen meist verschont. Viele Grüße Tyrfing
Satir Geschrieben 18. Januar 2001 report Geschrieben 18. Januar 2001 Nun, eine schwarze Katze und die berühmte Wegkreuzung muss man unterscheiden. Aberglaube mit einer schwarzen Katze baue ich nicht ein. Zu wage das ganze. Aber was die Wegkreuzung oder Flüche betrifft so baue ich das immer wieder gern ein. Für verfluchte Wegkreuzungen gibt es sogar einen Zauber, ich glaube der steht im Hexenzauber & Druidenkraft. Und manch alte Dame in dem Fischerdorf ist eine "versteckte" Hexe die jawohl einen Fluch aussprechen kann.
Wolfsschwester Geschrieben 19. Januar 2001 report Geschrieben 19. Januar 2001 Also, das mit der schwarzen Katze würd ich schon ernst nehmen, besonders wen man ein Gruppe heldenhafter Mäuse ist...
Abd al Rahman Geschrieben 19. Januar 2001 Autor report Geschrieben 19. Januar 2001 Zum Thema Aberglauben gibt es aber noch wesentlich mehr. Die Leute im Mittelalter hatten teilweise doch recht abstruse Vorstellung. Ich kann mich da z.B. an einen 'Aufsitzer' erinnern der einem Nachts auf den Rücken springt und einen zwingt ihn durch die Gegend zu tragen. Viele Grüße HJ
Wolfsschwester Geschrieben 19. Januar 2001 report Geschrieben 19. Januar 2001 Ein ander interesanter Aspeckt ist auch der Aberglaube im Zusammenhang mit Scharfrichtern, z. B. wer von ihm auf dem Weg zum Richtplatz mit dem Schwert gestreift, oder gar angeschlagen, wird, ist der nächste auf dem Schaffot. Oder: hört der Henker seine Schwerter im Schrank aneinander schlagen gibt die Anzahl der Schläge die Anzahl der Hinrichtungen an, bis der Henker selbst dran ist.
Tyrfing Geschrieben 20. Januar 2001 report Geschrieben 20. Januar 2001 Hallo HJ, die Sache mit dem Aufsitzer - oder zumindest Ähnliches haben wir doch in den Abenteuern Beowulfsage (die Hexe) und Smaskrifter (in der Burg des verarmten Adeligen) gehabt. Da konnte man sehen, wie real Aberglaube werden kann :wink: Gruß Tyrfing
Abd al Rahman Geschrieben 20. Januar 2001 Autor report Geschrieben 20. Januar 2001 Hi Tyrfing, stimmt Ich muss zugeben dass ich zwar so gut wie alle Abenteuer habe, aber die meisten nicht kenne. Es könnte jasein dass sie mal ein anderer Spielleiter leiten möchte. Viele Grüße HJ
Satir Geschrieben 21. Januar 2001 report Geschrieben 21. Januar 2001 Ja, der Aufsitzer ist wieder ein anderer Aspekt als die schwarze Katze. Solche Dinge kann man im Rollenspiel ideal einbauen. Aber das ein Abenteurer sieben Jahre Pech hat, nur weil er den Kristallspiegel zertrümmert hat finde ich übertrieben. Der Aufsitzer zählt bei mir auch mehr zu den Flüchen. Und da kann schon so einiges wahr werden.
Tyrfing Geschrieben 21. Januar 2001 report Geschrieben 21. Januar 2001 Quote: <span id='QUOTE'>Zitat von Satir am 9:31 am am Jan. 21, 2001 Ja, der Aufsitzer ist wieder ein anderer Aspekt als die schwarze Katze. Solche Dinge kann man im Rollenspiel ideal einbauen. Aber das ein Abenteurer sieben Jahre Pech hat, nur weil er den Kristallspiegel zertrümmert hat finde ich übertrieben. </span> Hallo Satir, da muß ich Dir vollkommen Recht geben - sieben Jahre Pech machen eine Spielfigur wahrscheinlich unspielbar Aber es gibt ja noch ganz andere Aspekte als schwarze Katzen und zerbrochene Spiegel. Das kann je nach Glaube und Mentalität des Charakters ganz unterschiedlich sein. Wenn ein Held z.B. daran glaubt, daß es Unglück bringt, eine Spinne zu töten, warum soll man ihm dann seinen Glauben nehmen? Laß ihn ein wenig Unglück haben - möglichst harmlos - und erfreue Dich an gutem Rollenspiel und neuer Motivation für den Spieler Viele Grüße Tyrfing
Eron Geschrieben 21. Januar 2001 report Geschrieben 21. Januar 2001 Jooo ... Nabend erstmal alle miteinander ... Das ist eigentlich eine interessante Idee ... wenn ich so recht überlege, kommt der Aberglaube bei uns in der Gruppe seit Jahren zu kurz ... obwohl er wohl auf Midgard eine gewichtige Rolle gespielt haben muss. Ich werde die jetzt auch mal einbauen und euch über Erfahrungen berichten ... Habt Ihr noch weitere Ideen zum Thema Aberglaube ? Gruß Eron
Abd al Rahman Geschrieben 21. Januar 2001 Autor report Geschrieben 21. Januar 2001 In manchen Ländern gibt es den Brauch dass wenn ein Imker stirbt jemand vor seine Bienen treten muss und sie über das ableben des Imkers informieren muss. Dahinter steckt der Aberglaube dass ansonsten die Bienen ihn suchen werden. Daraus könnte man doch das eine oder andere Abenteuer stricken Viele Grüße HJ
Satir Geschrieben 22. Januar 2001 report Geschrieben 22. Januar 2001 Da müsste man sozusagen einen "Bienengeist" einbauen. Was kann den bei so einer Suche der Bienen so alles passieren? - Große Schwärme die in die Häuser eindringen. - Kein Honig mehr. Denke in der Zeit für ein Dorf eine gewisse Katastrophe. - ??? Fällt euch noch ein paar Punkte ein.
Wolfsschwester Geschrieben 22. Januar 2001 report Geschrieben 22. Januar 2001 Hi, eine weiter Folge wäre auch : - Vegetationsschäden : keine Befruchtung von Pflanzen überhaubt dürfte die Ökologie der Umgebeung durch den Massenauszug der Binen erheblich gestört werden.... müßte man mal in einem guten Biologiebuch nachschlagen ... Gruß Bethina
Satir Geschrieben 24. Januar 2001 report Geschrieben 24. Januar 2001 Das mit den Pflanzen macht sich aber erst in der nächsten Wachstumsperiode aus. In einem Land wie Deutschland heißt das wieder im Frühling. In anderen Länder ist die öfters im Jahr. Aber auf jeden Fall eine Idee. So in der Richtung. Keiner hat sich um die Bienen gekümmert. Honig kann auch in der Stadt gekauft werden. Aber im nächsten Jahr stirbt die Vegetation bzw. gibt es keine Früchte und Blüten mehr. Was ist los? Liegt ein Fluch auf dem Dorf?
Abd al Rahman Geschrieben 2. März 2001 Autor report Geschrieben 2. März 2001 Was man auch schön einsetzen könnte wäre das zerdeppern eines Spiegels. Auswirkungen wären wie die des Zaubers 'Fluch', Zumindest solange bis man etwas getan hat um den Fluch aufzuheben. Ne Spende an einen Tempel oder sowas in der Art sollte eigentlich genügen. Viele Grüße HJ
Jutrix Geschrieben 2. März 2001 report Geschrieben 2. März 2001 man könnte auch davon ausgehen, dass Glücksbringer wirklich Glück bringen! Also ein vierblättriges Kleeblatt bringt für einige Tage nach dem Pflücken, getragen hinter dem linken Ohr, wirklich Glück (zB wie Segnen). Oder ein Hufeisen, das man auf der Strasse fand, der KAminfeger, der am Morgen freundlich grüsst etc. Ich glaube einmal gehört zu haben, dass in gewissen Kulturen sogar die Fledermaus als Glücksbringer galt! Weiss da jemand etwas genaueres? Ich denke mit all dem Nahuatlanhintergrund dürfte dies in Midgard eher nicht der Fall sein Gruss M
GH Geschrieben 2. März 2001 report Geschrieben 2. März 2001 Irrtum! In KanThaiPan sind Fledermäuse Glücksbringer. Ihr Schriftzeichen wird nämlich "fu" ausgesprochen, genau wie das Zeichen für Glück. Nebenbei: Wieso "sogar" Fledermäuse? Das eben zeichnet den echten ABERglauben aus: Es gibt immer ein Andererseits, und dieselbe Sache kann hier positiv, dort negativ bewertet werden. Ob man die Wirkung von Glücksbringern unbedingt regeltechnisch handhaben sollte, weiß ich nicht so recht. Immerhin gibt es ja schon Talismane, Segenssprüche und Göttliche Gnade, die in diese Richtung geht. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es in der SPIELWELT drei Artikel von Peter Kathe, die sich mit Glück, Pech und Zufall beschäftigten und entsprechende Priester vorstellten. Vielleicht kann der ein oder andere ja daraus Ideen für Regeln saugen. Viele Grüße GH
Wolfsschwester Geschrieben 2. März 2001 report Geschrieben 2. März 2001 Hi Leute, auf den maierschen Midgardseiten ( http://www.rpg-seite.de ) gibt es jetzt eine kleinen Beitrag über "Gebildbrote" als essbaren Segen , mit Rezepten ! Bethina, die Mehlbestäubte
Airlag Geschrieben 13. März 2001 report Geschrieben 13. März 2001 Anmerkung: In Ägypten waren Schlangen und Mistkäfer heilige Tiere, während sie in Mitteleuropa religiös verteufelt sind bzw. als Insekten zu Ungezifer gestempelt sind. In China kann man dagegen den gemeinen Mitteleuropäer nicht begreifen, der einen Hund manchmal für wichtiger hält als seine eigenen Kinder. In China wandert ein Hund schonmal in den Kochtopf, wenn man Hunger hat - oder auch ein vom aussterben bedrohter weisser Flussdelphin. In meinen Augen sind Glücksbringer / Aberglauben im Spiel keine universellen Kräfte sondern die Wirkung geht von der betroffenen Person aus, die einen Gegenstand oder eine Begebenheit für mystisch wirksam hält. Ein Fluchbrecher wirkt nur deshalb, weil das Opfer des Fluches genug Vertrauen in die Fähigkeiten des Priesers hat. (nur meine bescheidene Sichtweise - andere Leute sehen das Gaaaanz anders) Gruss, Airlag:wave:
Estepheia Lamaranea Geschrieben 18. März 2001 report Geschrieben 18. März 2001 Aberglauben ist oft halb vergessenes oder nur halb verstandenes Wissen über alte Bräuche und Religionen oder das Funktionieren der Natur. Bestimmte "glückbringende" oder "unheilabwendende" Rituale haben dabei den Zweck, ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Sehr viel Aberglauben hängt mit dem christlichen Glauben zusammen: Ein Beispiel: vor gut 130 Jahren glaubten viele amerikanische Cowboys, daß Tiere in der Weihnachtsnacht spechen können. Und die oft zitierte schwarze Katze wurde wohl als Unglücksbringer gesehen, weil sie als Tier des Teufels galt. Aaaber..... in einer Welt in der es Magie wirklich gibt, ist vielleicht wirklich mehr dran. Eron hat recht, bislang kommt Aberglaube überall zu kurz, aber das kann man ändern. Wer einen (magischen) Spiegel zerdeppert, hat dann sieben mal Pech (sieben mal wird die gewürfelte 20 zur 1), die schwarze Katze wirkt eine Stunde lang wie Verfluchen (es sei denn man wirft schnell eine Prise Salz hinter sich), das Kleeblatt wirkt wie Segnen, usw. Und eine besondere Nacht, in der die Tiere wirklich sprechen (oder versteht nur die SpF die Tiersprache?) ist ja auch keine schlechte Idee.... hmmmm. Also ich kenne mich mit Aberglauben nicht aus, aber ich wette es gibt dutzende von Regeln, die bei einem Todesfall empfohlen wurden (Spiegel verhängen, mit den Füßen zuerst raustragen etc.), die zT sogar noch befolgt werden, obwohl keiner weiß, warum. - Estepheia
Bruder Buck Geschrieben 15. November 2002 report Geschrieben 15. November 2002 Also bei der normalen Bevölkerung lasse ich als SL gerne den Aberglauben und die Vorurteile 'wüten'. Auch bei manchen meiner Charaktere, wenn es denn passt. Euer Bruder Buck
Triton Schaumherz Geschrieben 15. November 2002 report Geschrieben 15. November 2002 Bestimmtes Überzeugungen als Aberglaube abtun zu können, setzt Aufklärung voraus. Und die war im realen Mittelalter nicht gegeben. Folglich war vieles, was wir heute als Aberglauben bezeichnen (können) im Mittelalter allgemeine Überzeugung. Die schwarze Katze als Unglücksbotin anzusehen galt damals wohl als unbestrittener "Common Sense". Und nicht etwa, weil es damals wirklich Magie gab (wie auf Midgard), sondern weil die Leute glaubten, daß es sowas wie Magie gibt. Es macht also keinen Unterschied, ob es wirklich Magie gibt (d.h. ob der zerbrochene Spiegel wirklich etwas "bewirkt"), oder ob es keine Magie gibt. Den Glauben an Magie (Aberglaube) gibt es in jedem Fall. Auf einer mittelalterlichen, magischen Welt wie Midgard kommt aber hinzu, daß es ja wirklich Magie gibt. Auch wenn sie eine untergeordnete Rolle spielt (wie uns JEF ja immer versichert). Die Magie erweitert sozusagen die natürlichen Vorgänge um magische Vorgänge. Für erstere gibt es eine naturwissenschaftliche, für letzere eine arkane Erklärung. "Echter" Aberglauben auf Midgard, wäre also in einer Situation gegeben, wo das Wirken von Magie unterstellt wird, aber gar keine Magie wirkt. Bringt das Zerbrechen eines Spiegels auf Midgard immer 7 Jahre Unglück? Oder die Sichtung einer schwarzen Katze, die den Weg von links nach rechts kreuzt? Oder unter einer Leiter durchgehen? Oder ist solcher Aberglauben auf Midgard ebenfalls reine Folklore? Beispiel schwarze Katze: In einer albischen Stadt trieb einst ein schwarzer Hexer auf Durchreise sein Unwesen und sorgte für zahlreiche "Unglücksfälle". Sein Familiar war eine schwarze Katze, die währenddessen oft die Straßen durchstreifte und daher auch zufällig den Opfern des Hexers (aber nicht nur denen) kurz vor ihrem Tod begegnete. Niemand erfuhr den wahren Grund für die Unglücksfälle (nämlich das Wirken des Hexers), aber die Bevölkerung brachte die schwarze Katze damit in Zusammenhang. Von diesem Ort breitete sich die Legende von der unglückbringenden schwarzen Katze aus und somit hielt dieser Aberglaube Einzug in das Allgemeinwissen der Bevölkerung Albas. Nicht unterschätzen sollte man aber die Wirkung der sogenannten "selbsterfüllende Prophezeihung". Ein abergläubischer Mensch, der einer schwarzen Katze begegenet wird leichter Opfer eines Unglücks, als einer, der (aus welchen Gründen auch immer) nicht an sowas glaubt. Herzliche Grüße, Triton
Hiram ben Tyros Geschrieben 15. November 2002 report Geschrieben 15. November 2002 Da Götter aus dem Glauben ihrer Anhänger (dem Sa) enstehen. Gibt es dann nicht auch Wesen (Götter) die aus dem Glauben an Aberglauben entsehen. Könnte es nicht in jeder Kultur einen kleinen, eher unbedeutenden Gott geben, der sich aus dem Aberglauben der Bevölkerung nährt ohne, daß diese es wissen? Hiram
Triton Schaumherz Geschrieben 15. November 2002 report Geschrieben 15. November 2002 </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Hiram ben Tyros @ Nov. 15 2002,13:02)</td></tr><tr><td id="QUOTE">Da Götter aus dem Glauben ihrer Anhänger (dem Sa) enstehen. Gibt es dann nicht auch Wesen (Götter) die aus dem Glauben an Aberglauben entsehen. Könnte es nicht in jeder Kultur einen kleinen, eher unbedeutenden Gott geben, der sich aus dem Aberglauben der Bevölkerung nährt ohne, daß diese es wissen?<span id='postcolor'> In Bezug auf Götter gibt es IMO nur Glauben, keinen Aberglauben. Sobald genügend (Aber)gläubige zusammenkommen, fängt dieser Gott an zu existieren, und wenn nicht mehr genügend da sind, dann gibt es ihn nicht mehr. Allgemeiner Aberglaube ist zu unspezifisch, um Sa zu produzieren. Sa-Glaube muß wenigstens den Namen eines Gottes als Ziel der Anrufung beinhalten. Triton
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