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An Chelinda, am Morgen verabschiedeten wir uns von Cleobolus und machten uns auf den Weg zur verlassenen Hochmotte Norrenshold. Es wäre ein Leichtes gewesen sie zu finden, doch wir wurden durch Hexenkunst in die Irre geführt. Als wir dies begriffen, konnten wir uns von dem Zauber befreien und fanden schließlich an unser Ziel. Wir betraten die Motte durch das Nebengebäude und kamen im ersten Stockwerk in einen Flur. Am Ende des Flures stand ein Tisch mit einem silbernen Kreuz darauf. Augenblicklich kam mir in den Sinn, um was es sich hier handeln musste. Ein Ankoral, an dem etwas gebunden war. Da begannen Salomons Augen in einem weißen Licht zu glühen und er teilte uns mit, dass zwei Dämonen an das Kreuz gebunden waren. Von solch einem Zauber habe ich noch nie gehört, er scheint mir aber durchaus nützlich. Als wir den Gang betraten, erschienen die zwei Dämonen und wir nahmen den Kampf mit ihnen auf. Während wir gegen diese finsteren Kreaturen kämpften, erschien ein Oger aus einer der Türen, doch auch dieses Wesen konnten wir abwehren. Schließlich durchsuchten wir die restlichen Räume, doch von dem Brief fehlte jegliche Spur. Im Erdgeschoss fanden wir jedoch eine Falltür, die wir öffneten. Im Raum darunter befand sich die Hexe, die uns mit ihrem Hexenwerk und einem beschworenen Dämon erwartete. Erschöpft vom letzten Kampf zogen wir uns erst einmal zurück. Während Gray versuchte seine Kräfte durch Meditation wiederzuerlangen, begaben Salomon und ich uns nach oben, um die Umgebung im Auge zu behalten. Nach kurzer Zeit sahen wir eine Ogris auf den Eingang der Motte zu laufen. Wir warnten die anderen und verstellten die Tür. Nach einiger Zeit tauchte jedoch eine Axt aus dem Holz hervor. Schnell packten wir diese, entrissen sie den Händen der Ogris und Dylan schoss mit seiner Armbrust durch das entstandene Loch. Nach zwei Pfeilen floh sie und Salomon und ich nahmen die Verfolgung auf. Nachdem die Kreatur ihr Ende gefunden hatte, entdeckten wir bei ihr einen Mantel aus Zwergenbärten geknüpft. Mit Entsetzten betrachtete ich ihn, denn in den Händen hielt in den Mantel des Ogers von Thame oder vielmehr ein zweites Gewand dieser Art. Wir kehrten zurück und nach einiger Zeit öffneten wir die Falltür, diesmal leise, fanden im Keller jedoch nur den Dämon vor, den wir vernichteten. Um ein Haar wäre uns die Hexe entkommen, denn sie hatte sich hatte sich mit Magie unsichtbar gemacht. Doch wir hörten ihre Schritte auf der Treppe und folgten ihr. Als sie durch Grays Magie schlafend darnieder lag, fesselten und knebelten wir sie. Während Gray und Mira die verbliebenen Räume untersuchten, verhörten Salomon und ich das Hexenweib. Doch als ich nach ihrem Herrn fragte, spürte ich einen Windhauch, als ihre Brust aufriss und sie starb. Ihr finsterer Herr hatte erfolgreich verhindert, dass wir von ihm erfahren. Gray und Mira hatten im Keller neben dem Brief einen verletzten Mann gefunden, um den ich mich sogleich kümmerte. Er stellte sich als Gwyddon ap An vor. Er ist ein Druide aus Clanngadarn und wurde von der Hexe Edris gefangen und ausgefragt. Sein Ziel ist Clydach, ein kleines Dorf nördlich von Norrenshold. Wir boten ihm an, ihn dorthin zu begleiten, denn er war schwer verwundet und konnte sich nicht verteidigen, sollte etwas auf dem Weg passieren. Für unsere Hilfe versprach er uns eine Belohnung. Wir zerstörten das Pentagramm, mit welchem die Wycca den Dämon beschworen hatte und brachen dann auf. Die erste Nacht werden wir wohl im Freien verbringen, denn Salomon weigert sich in der Motte, wo die Hexe ihr Unwesen getrieben hat, zu nächtigen. Auch ich war wenig begeistert von dieser Idee. Ich bin froh der Wycca ihr Handwerk gelegt zu haben, doch es erzürnt mich, dass ich nicht den Namen ihres Herrn erfahren habe. In diesem Moment kam ich mir so machtlos gegen die Mächte der Finsternis vor. Noch viel habe ich zu lernen, Mutter. Noch sehr viel. In Liebe Enya
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An Chelinda, nachdem ich mit dem Brief an dich fertig war, begab ich mich zum Haus der Wunder in dem die Berggnomin Kelda Glitzerfels, eine Thaumaturgin, Talismane, Amulette und andere magische Artefakte verkauft und fragte nach einem Artefakt, welches die Haare dauerhaft färben könne, doch ihr war nichts dergleichen bekannt. So kehrte ich wieder in die Gilde ein und kaufte dort Zauberkomponenten, während ich auf Gray wartete. Bald kam er mit einem zerknirschten Gesichtsausdruck zurück. Die Gildenvorsteherin hatte ihm deutlich gemacht, was passieren wird, sollte er noch einmal in der Öffentlichkeit zaubern ohne einer Gilde beigetreten zu sein. Allerdings erfüllte er die Voraussetzungen für einen Beitritt in der Gilde des Weißen Steins nicht. Es wurden zwei Fürsprecher innerhalb der Gilde benötigt, zusätzlich würden sie selbstverständlich die Gesinnung überprüfen. Diese Anforderungen werden wir in jeder Magiergilde in Alba erfüllen müssen. Wir sollten in naher Zukunft um uns eine Mitgliedschaft bemühen, doch ich halte Thame für keine gute Wahl, zu viel ist in dieser Stadt schon passiert und unser Ruf zu schlecht. Ich würde sehr gerne nach Fiorinde reisen und dort der Gilde beitreten. Vielleicht wird uns unser Weg irgendwann dorthin führen. Ich hoffe es wird nicht mehr allzu lange dauern. Schließlich begaben wir uns ans Tor und bald tauchte Mira auf. Sie erzählte uns, sie hätte Meister Cleobolus getroffen. Er würde uns gerne zu Nervan begleiten. Ich wunderte mich, denn es war schon Abend und wer würde des Nachts reisen, außer ihn zwingen die Umstände dazu? Doch der Grund, weshalb er uns am Tor treffen wollte, wurde sogleich aufgeklärt, als er in Begleitung eines jungen Mannes auftauchte. Wir wunderten uns über seinen fehlelenden Wagen, doch er winkte ab und meinte nicht er würde uns begleiten. Er stellte uns den Mann als seinen Enkel Salomon vor. Der Mann war in einen schwarzen, zerfetzten Ledermantel gekleidete, hatte einen ebenfalls schwarzen Schlapphut auf und trug ein Langschwert bei sich. Er war etwa in meinem Alter, von durchschnittlicher Statur und Aussehen. Gray fragte Cleobolus, ob er für uns noch einmal die Sterne gedeutet hat. Und tatsächlich prophezeite uns der alte Mann, dass finstere Mächte sich sammeln und ihr Netzt um uns spannen würden. Das ist auch der Grund, warum er Salomon an unserer Seite wissen möchte. Er ist ein Jäger der finsteren Mächte. Cleobolus war der Meinung, nachdem der junge Mann eine schwierige Zeit durchgemacht hätte, wäre er nun bei uns gut aufgehoben. Nun, da mag er recht haben, trotzdem konnten wir uns eines gewissen Misstrauens nicht erwehren, welches sich noch steigerte als Cleobolus die Heimat Salomons erwähnte: Die Küstenstaaten. Wenig erfreuliche Erinnerungen verbinden wir mit Küstenstaatlern. Doch ich hatte mir vorgenommen, offen zu sein und mich nicht zu verschließen und sollte er tatsächlich ein Gegner finsterer Mächte sein, hatten wir immerhin schon ein gemeinsames Ziel. Gleich zu Beginn erzählten wir Salomon, warum wir ihm mit Misstrauen und Vorsicht begegneten, unterrichteten ihn über die „Regeln“ in unserer Gruppe und alles und jeden, der uns verfolgte und Schaden wollte. Die meiste Zeit über blieb er still und hörte sich an, was wir zu berichten hatten. Da niemand von uns etwas gegen seine Begleitung einzuwenden hatte, verabschiedeten wir uns von Cleobolus und machten uns auf den Weg nach Dun Irensrod. Es wurde bereits dunkel und wir kamen nur langsam voran. Dylan und Salomon waren dafür in ein Gasthaus einzukehren, Gray erinnerte sie daran, was letztes Mal passiert war, doch schließlich entschieden wir uns doch, die Nacht nicht im Freien zu verbringen. Doch bevor wir an ein Gasthaus kamen, trafen wir auf Bruna, die uns hinterher geritten war. Es war schon sehr spät, doch wir wurden dank Dylans Bekanntheit noch eingelassen. Am Tisch nahm ich meinen Becher und füllte das Ale vor mir hinein, um auf den Boden des Bechers zu schauen. Zu meiner Erleichterung fand ich dort kein eingeritztes S. Doch nach wie vor war ich vorsichtig und nahm erst einmal nur einen Schluck. Wir erzählten Bruna von den Ereignissen mit Iros und erklärten ihr, wie wir die Aufteilung der Gegenstände dieses Mal gehandhabt hatten. Es folgte eine kurze Diskussion über den Zwergenhammer, den wir in der Binge gefunden hatten, doch schließlich waren wir uns einig, er würde an Vater gehen, um unsere Schulden zu begleichen. Er wird ihm sicher gefallen, ein magischer Steilhammer, besonders effektiv gegen Orcs. Im Verlauf des Gesprächs packte Bruna einen Helm aus, den wir völlig vergessen hatten. Auch dieser würde an Vater gehen. Dafür nahm Bruna das Amulett, welches ihre Wunden schneller heilen ließ, an sich. Zu unserer Erleichterung verbrachten wir eine ruhige Nacht. Am nächsten Morgen brachen wir auf. Salomon hatte ich mein Pferd überlassen und ritt zusammen mit Dylan. Ich fragte den jungen Mann nach seinen Gründen für die Jagd der finsteren Mächte, doch er zog es vor zu schweigen und so fragte ich nicht weiter nach, konnte ich ihn doch am besten verstehen. Vielleicht würden wir es eines Tages erfahren. Ich hatte ebenfalls meine Zeit gebraucht, mich der Gruppe anzuvertrauen und noch immer wissen sie nicht alles. Nach dem wir eine Weile geritten waren, hörten wir ein Stöhnen aus dem Gebüsch am Waldrand. Umgehend stieg ich vom Pferd und eilte dorthin. Ein Zwerg in schwarzer Kleidung mit einem flammenden Zeichen auf der Brust lag dort, übelzugerichtet, kaum mehr bei Bewusstsein. Ich rief Bruna zur Hilfe und gemeinsam kümmerten wir uns um ihn. Als er wieder bei Sinnen war, stellte er sich an Baldur Schattenbann vor und erzählte uns, dass er ein Bote des Zwergenkönigs von Dvarnaut im Penganniongebirge sei und einen wichtigen Brief für Dvarin Doppelaxt, dem König des Atrossgebirges, bei sich gehabt hatte. Doch er war von zwei Wesen, er war der Meinung Oger, überfallen und niedergeschlagen worden. Nun fehlte das Schreiben, welches er zu Glarn Rabenbart hatte bringen sollen. Das Schriftstück enthält Informationen über eine Hexe, die ihr Unwesen in der Gegend treibt. Normalerweise jagt er Schattenzwerge, doch diesmal hatte er die Wycca, eine menschliche Kreatur der Finsternis, verfolgt, sie jedoch verloren. Die Stadt schien und nicht aus ihren Fängen entkommen zu lassen und so bauten wir eine Trage, auf die wir den Zwerg legten, kehrten um und machten uns ein weiteres Mal auf den Weg nach Thame. Am Abend erreichten wir das Tor, betraten die Stadt und begaben uns zum Zwergenviertel. Glarn war verwundert uns so schnell wieder zusehen und wir erklärten ihm den Grund unseres Kommens. Er rief augenblicklich nach jemandem, der sich um den Zwerg kümmern würde und lauschte dann Baldurs Geschichte. Der Besuch auf Nervans Burg würde wohl noch eine Weile warten müssen, denn wir machten es uns natürlich zur Aufgabe, das Schreiben zurückzubringen. Die Oger hatten sich, wenn man den Worten Baldurs Glauben schenkte, in eine verlassene Hochmotte zurückgezogen. Glarn holte eine Karte der Gegend und breitete sie auf dem Tisch aus. Schnell fanden wir den Ort, an den das Schriftstück wahrscheinlich gebracht worden war. Wir verabschiedeten uns und begaben uns in Romildas Herberge, wo wir auf Meister Cleobolus trafen. Eine Nacht werden wir in Thame zu verbringen, morgen werden wir uns auf den Weg Richtung Amberford machen, von dort aus, ist es nicht mehr weit zu der verlassenen Hochmotte Norrenshold. Schon wieder wird uns keine Rast gegönnt. Wie sehr wünsche ich mir einfach mal ein paar Tage Ruhe. Die Zeit im Halfdal scheint schon so lange her, so viel ist seitdem passiert. Vielleicht haben wir nach dieser Aufgabe die Möglichkeit auf Nervans Burg etwas zur Ruhe zu kommen, uns zu sammeln und das ein oder andere zu lernen, doch viel Hoffnung habe ich nicht. Schon lange wollte ich die Geburtstage der anderen wissen, doch erst jetzt bin ich dazu gekommen, sie zu fragen. Außer Mira war jedoch niemand begeistert von der Idee diese Tage zu feiern. Besonders Gray zeigte wenig Freude, den Tag an dem er geboren wurde, wollte er uns nicht nennen, wir sollten ihm einen beliebigen aussuchen. Welche bitteren Erinnerungen er damit wohl verbindet? Doch bei allem was wir erleben, uns schon wiederfahren ist, sind Momente der Freude und des Glücks umso wichtiger und kostbarer. Und diese Tage sollen von Glück, Freude und Unbeschwertheit erfüllt sein. Gemeinsam mit Mira werde ich mir Mühe geben! Für Bruna werden wir auf Dun Irensrod ein Fest feiern, denn ihr Geburtstag ist heute, am Seachdag, 1. Trideade Wolfsmond. Ich habe darüber nachgedacht, wie ich dir oder Vater die Abzahlung unserer Schulden zukommen lasse und bin zu der Entscheidung gekommen, dass ich sie in Dun Irensrod lagern und sobald der Betrag die nötige Höhe erreicht hat, ins Pengannion zu Vater reisen werde. Wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist, werde ich dich davon unterrichten, damit du Teck unser Kommen ankündigen kannst. In Liebe Enya