Nach Erscheinen des Weltenbuches steht den SpielleiterInnen und den Abenteurern die große, weite Welt offen. Es gibt grundlegendes Material für jedes Land auf Midgard, nicht nur für die, die mit einem eigenen Quellenbuch bedacht wurden. Mir gefallen die Ideen gerade für die Gegenden, über die man bislang noch nicht so viel wusste. Da gibt es viel Neues zu entdecken und das Potential für sehr besondere und auch einzigartige Abenteuerideen.
Aber schaut man sich die Spielberichte oder die Abenteuerankündigungen an, so hat sich unterm Strich nicht viel geändert:
Die meisten Abenteuer spielen in Alba,, gefolgt von Alba und noch mal Alba. Dann kommen ohne Rangfolge die Küstenstaaten (obwohl es dazu ja kein Quellenbuch gibt), Moravod, Waeland, Eschar und noch ein paar altbekannte Lieblingsregionen. Und der Rest liegt nach wie vor brach.
Woran liegt das?
Sind die anderen rollenspieltechnisch Kulturen zu doof und unbespielbar?
Ist die Anreise zu umständlich?
Trauen sich unsere mitteleuropäisch geprägten AbenteurerInnen nicht in die richtigen Wildnisse hinein?
Kennen die SLs sich in exotischen Kulturen (midgardmäßig und in echt) zu schlecht aus, um dort die Abenteuer zu leiten?
Gibt es die Sorge, sich als SL oder SpielerIn daneben zu benehmen, wenn man eine Figur mit Vorbild aus dem globalen Süden spielt oder in diesem Kontext spielt (Stichwort: kulturelle Aneignung oder rassistische Klischees)?
Was sind eure Gründe? Oder stimmt meine Beobachtung nicht?