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Hallo zusammen, ich hoffe, ich bin hier richtig und ein ähnlicher Strang existiert noch nicht. Die Suchfunktion hat zumindest nichts ausgespuckt, was meine Intention treffen würde. Sollte ich was übersehen haben, wäre ich einem freundlichen Mod sehr dankbar, wenn er/sie verschmelzen würde. So, worum geht es mir eigentlich? Im Prinzip will ich nur mal ein wenig darüber plaudern, was ein Schweigegelübde im Spiel so bedeutet und wie man es umsetzen könnte. (Und bin mir der Ironie des Satzes durchaus bewusst ) Zur Situation: Mein Ordenskrieger (Laran) hat sich vor einer ganzen Weile (ich glaub in Realzeit vor einem Monat, in Spielzeit sind mittlerweile gut 4 Monate vergangen) dazu entschlossen, ein Schweigegelübde abzulegen. Warum? Weil er durch mehrfache, sehr dumme Aktionen seinerseits ein wenig vom Weg abgekommen war (seiner Meinung nach), weil er mal etwas wirklich Großes für seinen Gott tun wollte, nachdem ihn dieser vor dem sicheren Gifttod gerettet hatte (seiner Meinung nach, nach GG- Einsatz), weil er denkt, dass es ohnehin oftmals nur Probleme gibt/gab, wenn er den Mund aufmachte, was durch diverse Kommentare der Gruppe auch "bestätigt" wurde. Mag sein, dass er sich in einigen Punkten irrt, aber durchziehen wollte er es (vor allem halt wegen des Opfers beim Einsatz der GG). Nun fand ich als Spieler es doof, diese Schweigezeit bequem während einer Lernphase einzubauen, die nicht gespielt worden wäre, wo mir also keinerlei Unanehmlichkeit entstanden wäre. Das sah ich einfach nicht als ausreichend an, daher hab ich mich dann entschlossen (NACH Absprache mit meinem SL!), die Schweigezeit auch auf Abenteuer auszudehnen. Das war recht leicht, ich hab einfach gesagt, dass ich für drei Abenteuer schweigen würde (also der SC, nicht ich...dazu unten mehr). Das entspricht nach unserem Spielstil ca. 6 Monaten auf Midgard. Das kam dann mir und meinem Or durchaus angemessen vor. So, zur Umsetzung: Folgendes haben ich und mein Or praktisch simultan festgelegt: - Gebete an Laran sind auch während der Schweigezeit OK (also Wunder können gewirkt werden), sollten aber nach Möglichkeit dennoch gedanklich erfolgen. Aber wie gesagt, spricht er ein Gebet, ist es durchaus akzeptabel. Götter WOLLEN ja angebetet werden (wie ihm seine Priester bestätigt haben) - zufällig beherrscht er die Zeichensprache auf +11, also kann er sich NOTFALLS und bei dringenden Angelegenheiten (also eh meist nur in Abenteuern...) mit seinen Gefährten (die das lustigerweise auch beherrschen) "absprechen", natürlich nur in gewissem Rahmen. - er trägt die gesamte Zeit eine kleine Schiefertafel, wie sie Händler nutzen, und Kreide mit sich herum, um ebenfalls in NOTFÄLLEN und für ganz kurze Mitteilungen, mit der Außenwelt kommunizieren zu können. Auch das meist eher im Abenteuer genutzt. - Lernen kann er während der stillen Zeit alle körperlichen Sachen ganz normal, Fertigkeiten wie Erzählen gar nicht und alles andere (Wissen meist) müsste er sich anlesen, da er das nicht gern tut, beschränkt er sich derzeit mehr aufs Training (was ja auch Larangefällig ist) und andere körperliche Sachen. - er meditiert und betet viel während dieser Zeit, zieht sich quasi in sein Innerstes zurück, versucht Kontakt mit Laran zu knüpfen und ihm so zu danken und wieder seine innere Ruhe zu finden (er hat ja wie gesagt viel Mist gemacht). - wenn seine Gefährten abends noch beisammensitzen und reden, zieht sich mein Or meist früh zurück, um zu meditieren (um nicht in Versuchung zu geraten, sich bei den Gesprächen zu beteiligen) - während der gesamten Schweigezeit hat er auch ein Gelübde über allgemeine Enthaltsamkeit abgelegt, das auch körperliche Freuden beinhaltet und seine Frau gar nicht gefreut hat. Begründung hier: Enthaltsamkeit fördert die Konzentration und spirituelle Reinheit (oder so - dazu hat ihn sein Lieblingspriester geraten ) Wie es bisher so läuft: Also, nachdem ich die oben genannten Dinge festgelegt habe, war ich erstmal SL, so dass ich es gar nicht sooo extrem gespürt hab, dass mein Char schweigen musste. Angespielt hab ich es dennoch, besonders prägnant vor allem Situationen, in denen er irgendwo anklopfen musste und dann nicht sagen konnte, dass er es ist. In Kneipen ließ er seine Gefährten für sich bestellen und wenn ihn jemand angesprochen hat (NSC), dann hat er auf die Tafel "Seid gegrüßt" und zur Erklärung "Schweigegelübde" geschrieben. Das reichte meist. Ich hatte mir als Spieler auch vorgenommen, alles wirklich in echt aufzuschreiben, was er auch schreiben musste. Klappte ganz gut und brachte zusätzliche Interaktion rein. Als ich dann selbst Spieler war (zweites Abenteuer, nun fehlt nur noch eins ), fiel es schon viel schwerer, auch wirklich still zu sein. Ich merkte, dass ich schon viel mehr auf die Schriftsprache zurückgriff, als ich eigentlich wollte, aber das war eben auch ein "Stadtabenteuer" und mein Or fand ein paar Dinge raus, die er auch mitteilen musste. Und dann gab es an sich SEHR viel Klärungsbedarf, anhand wichtiger Entscheidungen der Gruppe, da war er also auch gezwungen, sich zu beteiligen. Aber ich hab es brav niedergeschrieben und so war es dann auch echt lustig, vor allem da er nie erschöpfend ausdrücken konnte, was er wirklich meinte. Dennoch nehme ich mir vor, demnächst dann wieder sehr wenig zu schreiben und vielleicht muss er sogar noch einen Monat dranhängen, da er es halt (seiner Meinung nach) dann doch überstrapaziert hat (wie ihm ein Gefährte dann auch mitteilte - wohl, weil derjenige derzeit ein wenig der Buh-Mann ist und nicht will, dass mein Char ihm deswegen auch noch Vorwürfe macht ). Immerhin wollte er ursprünglich keine Romane schreiben und sich Hauptsächlich in sich selbst zurückziehen, mit seinem Gott kommunizieren - was kaum möglich ist, wenn man dauernd doch in der Gegenwart verweilt und den aufgeregt plappernden Gefährten zuhört und auf sie eingeht, indem man ihnen etwas schreibt. Interessant war auch, dass er sich im Kampf den rechten Arm verstauchte und damit dann nicht mehr schreiben konnte. Um sich mitzuteilen, musste er darauf also die linke Hand nutzen und das tat ich im RL auch, was sehr cool auszuspielen war. Ich hab auch festgestellt, dass es nach ner Weile gar nicht soooo schwer ist, mit der "falschen" Hand zu schreiben. Aber ich fand es toll, auch diesen Aspakt in echt ausspielen zu können. Ansonsten habe ich vorher allen gesagt, dass egal was ich als Spieler auch sage/kommentiere, nicht von meiner Figur kommt. Ich versuche, mich mit solchem Off-topic Gerede zurückzuhalten, aber wie alle anderen, will auch ich hin und wieder einen launigen Kommentar abgeben, was auch völlig OK war und von allen akzeptiert wurde. Dennoch hab ich mich auch als Spieler sehr bemüht, stiller als sonst zu sein und in Teilen ist es mir hoffentlich auch gelungen (darüber können aber wohl nur meine Mitspieler entscheiden ). Wie es mir gefällt: Ich finde es toll. Es bringt mehr Interaktion ins Spiel und macht die Figur für mich wieder etwas interessanter, nachdem ich eine echt schlechte Phase hatte und immer noch habe (da will ich aber nicht näher drauf eingehen). Es ist zwar auch sehr sehr schwer, aber machbar und man ist trotz allem nicht vom Rollenspiel ausgeschlossen, man lebt es nur eben etwas anders als sonst mit. Außerdem kommt positiv hinzu, dass ich, die ich doch sehr zum Plappern neige, mich nun zurückhalten muss und so die Figur nicht dauernd dummes Zeug sagt. Das war zwar immer sehr witzig (vor allem für die anderen), aber eben auf Dauer nicht gut für das Immage der Figur und da wollte ich auch was dran ändern. Somit konnte ich im Abenteuer nicht viel negative Sachen anstellen und war niemandem im Weg (unbewusst), so wie es mir mit der Figur immer wieder passiert ist, bevor ich das Schweigegelübde abgelegt habe. Was mir auch gut gefällt, ist die Möglichkeit, ein großes Opfer für eine Gottheit auch mal am eigenen Leibe zu erfahren und nicht bloß ein paar GS abzustreichen und zu sagen, dass dann alles wieder gut ist. Ich habe echt das Gefühl, nun auch etwas zu tun, mich wirklich zu bedanken, für die Rettung. Kann ich jedem nur empfehlen, der sich das zutraut und auch mal ein besonderes Opfer (als SPIELER) bringen will. Wie geht es weiter: Ich schau mal. Ein Abenteuer steht noch aus, da werde ich wieder mit guten Vorsätzen rangehen. Sollte mir die Schreibhand wieder so durchgehen, hänge ich mit der Figur noch einen weiteren Monat dran. Und natürlich, sollte ihm doch noch ein Wort unbeabsichtigt über die Lippen kommen (was ich ab und an in besonderen Situationen mit einem Pw: Selbstbeherrschung teste). Tja, ansonsten dürfte das Gelübde nach diesem nächsten Abenteuer beendet sein und dann schaue ich mal, was meinem Or so passiert, ob er was draus gelernt hat (seinen Redefluss auch danach noch zu beherrschen) und wie die Gruppe dann so über ihn denkt...ob er eben an Immage wieder zurückgewonnen hat. So, das wars dann erstmal mit meinem - doch recht langen - Bericht. Mich würde interessieren, ob ihr etwas Ähnliches auch schon mal gemacht habt und welche "Regeln" ihr euch selbst so gesteckt habt. LG Anjanka