Community durchsuchen
Zeige Ergebnisse für die Tags "'ungerechtigkeit'".
2 Ergebnisse gefunden
-
Mir ist aufgefallen, dass in den letzten Wochen vermehrt das Thema Gerechtigkeit im Zusammenhang mit Rollenspiel diskutiert wurde und dies manchmal mit großer emotionaler Wucht. Ich gehe mal davon aus, dass es im Rollenspiel "gerecht" zugehen soll und dass ein "ungerechter" SL ein Graus ist. Aber was ist denn nun gerecht oder ungerecht in unserem Zusammenhang? Häufig wurden zwei Thesen vertreten: 1.) Die strikte und ausnahmslose Anwendung des Regelwerks sorgt für Gerechtigkeit (teilweise sogar noch verschärft um die Aussage, dass Regelpassagen nicht angewendet werden dürften oder gestrichen werden müssten, wenn sie dem SL eine gewisse Freiheit im Umgang mit den Spielregeln zugestehen - z.B. Goldene Regel). 2.) Zufallsentscheidungen (Würfeln) und das ausnahmslose Ernstnehmen der Würfelergebnisse sorgt für Gerechtigkeit. Stimmt das so? Ich persönlich komme in solchen Diskussionen eigentlich immer zu einem Ergebnis mit einem "Ja, aber". Woran liegt das? Wünsche ich mir weniger Gerechtigkeit oder oder bevorzuge ich Ungerechtigkeit oder führen Regeltreue und Zufallsentscheidung gar nicht zu einem gerechten Spiel? Ich bringe mal ein Beispiel: Simon ist zu ersten (2., 3.) Mal beim Spieleabend dabei. Wir haben den Charakter ausgewürfelt, er hat eine Vorgeschichte geschrieben, langsam gewöhnt er sich an die Figur und kommt ins Spiel hinein. Nach einer halben Stunde würfelt ein bescheuerter Zufallswolf eine 20/100 und beendet die Karriere von Simons erstem Charakter. Ich persönlich würde in diesem Fall ohne mit der Wimper zu zucken die geheim gewürfelte 100 in etwas unschädlicheres umwandeln und hätte nicht das Gefühl, eine Ungerechtigkeit begangen zu haben. Zweites Beispiel: Der hirnfurzige Sumpfdödel ist sehr stark und dumm und schlägt nun (mit W6 bestimmt) zum dritten mal auf den leichtgerüsteten Dieb und ignoriert die beiden Söldner mit VR. Der Dieb kann der Situation mit knietiefer Matsche nicht entfliehen und wird den nächsten Treffer nicht überleben. Ist es ungerecht, die Gegnerauswahl der statistischen Normalverteilung anzugleichen? Noch mal auf allgemeinerer Ebene: Es gibt einen Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit. Zudem beinhaltet unser Rechtssystem im Unterschied zu DFR eine ganze Reihe von mildernden Umständen und der Möglichkeit zu Heranziehung weiterer Faktoren um Recht im Sinne einer höheren Gerechtigkeit sprechen zu können. Gibt es was vergleichbares auf der Ebene des Rollenspiels? Fragen: Gibt es bei Midgard die Möglichkeit zur Gnade und nähert uns das der Gerechtigkeit im Rollenspiel an oder bringt uns das davon weg? Ich meine übrigens definitiv nicht den Regelmechanismus "Göttliche Gnade". Kann ein SL gleichzeitig manchmal gnädig und dennoch gerecht sein?
- 84 Antworten
-
- 1
-
- gerechtigkeit
- gnade
-
(und 1 weiterer)
Markiert mit:
-
Da es ja gerade mal wieder bei der EP-Vergabe aufgekommen ist, stellt sich mir die Frage, ob das fortgeschrittene Erfahrungspunktesystem zu einer tatsächlichen Ungerechtigkeit zwischen den Charakterklassen führt, oder ob das ganze nur so empfunden wird. Angeführt wird hier vor allem der Schadensbonus, der den Kämpfer angeblich bevorteilt. Ist es wirklich so? Ich habe es bisher nicht so empfunden, da ich denke, dass dies durch die unterschiedlichen Stärken und Schwächen der Charakterklassen wieder ausgemerzt wird (wenn sie den auch "gespielt" werden). Bsp.: Der Krieger, der mit einem hohen Schadensbonus mit seiner zweihändigen Waffe bei einem Treffer ordentlich KEP einstreicht, muss erst einmal reichlich Punkte investieren, um eine ähnliche Erfolgsquote zu erreichen, wie der Zauberer, der einen hohen Zauberbonus hat. Er nimmt darüber hinaus noch die Nachteile der zweihändigen Waffe in Kauf (zB. Malus in der Abwehr, kein spontanes Zuschlagen usw.). Während der Zauberer mit dem Steigern des EW-Wertes Zaubern dies für alle seine Zauber macht, muss der Kämpfer dies für jede Waffe einzeln machen. Dafür muss der Zauberer halt für jeden Spruch die entsprechenden EP's aufbringen, wird hier aber häufig durch Spruchrollen gestützt. Für mich ist also die Frage, durch was kommt es denn zur Ungerechtigkeit? Oder ist es nur - wie es ja sehr häufig auch in anderen Bereichen anzutreffen ist -das subjektive Empfinden, dass das, was der andere bekommt, mehr wert ist, als das was ich bekomme? Ein anderer Punkt ist der Einfluss unterschiedlicher Attributswerte bei zwei vergleichbaren Charakteren. Ist es hier nicht eher der Neid, dass der andere bei bestimmten Attributen besser gewürfelt hat, als ich bzw. ich mich nach der Betrachtung meiner erwürfelten Werte mich für eine unpassende Charakterklasse entschieden habe? Dann könnte ich ja gleich den Anfangscharakter nivellieren und sagen ok, du willst einen Hexer spielen, dann hast du die Attributswerte a-f und die folgenden Fertigkeiten, spielst du einen Krieger, dann hast du die Attributswerte f-a und andere festgelegte Fertigkeiten. Nehmen wir uns damit nicht viele Facetten im Rollenspiel?