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Verführen - Was ist damit möglich?


Fimolas

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Geschrieben
Das hängt vom Spieler ab! Wenn einer meiner Charaktere wegen so was eine Sinnkrise bekommt, bekomme ich sie als Spieler noch lange nicht! Im Gegenteil, ich finde gerade auch solche ungewollten Erlebnisse und / oder vom Charakter nicht gewollte Dinge machen einen Gutteil eines überzeugenden Spielercharakters aus. Mir macht es durchaus Spaß, eine Sinnkrise eines Charakters auszuspielen und auf ein Erlebniss, eine Möglichkeit zu warten, zu hoffen oder sogar darauf hinzuarbeiten, diese Krise zu überwinden.

 

Immer nur Superhelden zu spielen, denen sowieso alles gelingt und die nie, NIEMALS, einer ungewollten Verführung erliegen, ist doch :bored:

 

Dem stimme ich zu. Also würde ich in diesem Fall Deinen Charakter dafür auswählen, weil ich dich ja als Person kenne und weiß, daß du sowas gerne ausspielst.

Aber man muß kein "Held" sein, wenn man eben einen Char spielt, der im sexuellen Bereich ein extrem dogmatisches Grundprinzip hat. Das will ich dann nicht zwingend durchbrechen. Da suche ich mir dann lieber eine andere "Versuchung" heraus als Sex. Ein "Superheld" ist er nur dann, wenn er keinerlei "Versuchungen" hat. Dann wird es fade und langweilig. Aber welche das sind hängt immer ein wenig vom Char ab (und, da hast du recht, vom dazugehörigen Spieler).

Geschrieben

@Norgel:

Soweit ich weiter oben gelesen hatte, geht es hier schon um die sexuelle Komponente des Verführens. Wenn nicht, Asche auf mein Haupt.

 

Ich finde schon, daß man mit einer krit 20 selbst einen keuschen Priester herumbekommen kann. Einen 100% Schutz finde ich auch im Rollenspiel für unhaltbar und auch für langweilig. Klar sollte es selten bis nie passieren und man sollte als SL auch vorsichtig damit umgehen, aber es absolut auszuschließen finde ich für nicht machbar. Neben dem Regelwerk kommt hier eben sehr die Interaktion zwischen den Spielern und dem Spielleiter zum tragen. Man kennt sich ja und weiß was Spaß macht und wem. Und im Sinne des Rollenspiels als Spiel und Spaß agiere ich als SL eben dann auch so.

Geschrieben

Also meiner meinung nach sieht die Sache folgendermaßen aus:

 

Verführen heißt nicht unbedingt jemanden zum Sex verführen, aber es baut trotzdem auf der rein sexuellen Anziehungskraft auf!

 

Will heissen: Weiblicher Char kann z.B. als auch einen Mönch, oder verheireteten und extrem Treuen Mann um den Finger wickeln...weil das eben ein Instinkt ist. Heisst der Mönch macht etwas für die Frau,weil er sich unterbewusst von Ihr angezogen fühlt....wenns aber um das Brechen seines Zöllibats geht würde der Spass aufhören. (Vergleicht das mal mit den Zaubern Angst bzw. Beeinflussen)

Wenn ich jetzt aber zum Beispiel mich persönlich betrachte, würde ein Mann der bei mir versucht seine sexuellen Reize auszuüben....genau das Gegenteil bewirken, ich würde Ihn wahrscheinlich eher als unsympathisch empfinden, und ihm die Zähne ausschlagen.:after:

Er müsste eher die Fertigkeit Beredsamkeit, oder Menschenkenntnis dazu verwenden, wenn ich Ihm einen Gefallen tun soll.

 

Punkt ist auch die Reaktion auf einen homosexuellen Verführungsversuch liegt wohl sehr stark an der Erziehung, Kultur usw.

In liberalen Kulturen z.B. Chryseia, Küstenstaaten o.ä. werden die Menschen eher bisexuellen tendenzen folgen, als in religiösen, familienorientierten u.ä.

:notify:

Geschrieben
...wenns aber um das Brechen seines Zöllibats geht würde der Spass aufhören.

Gibt es auf Midgard eigentlich eine Priesterschaft, die zwangsweise einem Zölibat unterworfen ist? Falls die Antwort "ja" lautet, denke ich dennoch, dass das brechen eines Zölibats kein sehr schweres vergehen ist.

 

Viele Grüße

Harry

Geschrieben
Auch in dieser Diskussion zeigt sich, dass das klassische "wir reden hier über ein RPG und nicht über eine Realsimulation"-Argument vollkommen ins Leere geht. Während man bei Kampfsituationen ja noch mit Recht sagen kann, dass auf ein Stück Realitätsnähe zu Gunsten der (regeltechnischen) Spielbarkeit verzichtet werden muss, zieht dieses Argument gerade im Bereich sozialer Fertigkeiten überhaupt nicht. Hier kann und sollte der SpL sich schon aus Gründen der Glaubwürdigkeit nicht ausschließlich an bestimmten Würfelwürfen, sondern eher an dem Charakter der einzelnen SpF orientieren.

 

Meine Sicht der Dinge ist folgende: Ein erfolgreicher Verführungsversuch - den wir alle schon miterlebt haben ( glaube ich zumindest :lookaround: ) - führt dazu, dass sich der Verführte zu der verführenden Person hingezogen fühlt. [...]

Norgel

 

Zunächst mal, um mich unbeliebt zu machen:

 

Ich glaube keinesfalls, dass jeder hier schon mal einen Verführungsverusch wirklich erlebt hat. Schließlich sind wir in einem Forum für Rollenspieler.

 

 

Zur Realität äußere ich mich nur ungern, weil es eben um ein Spiel geht.

Aber in dem Fall wiederhole ich mich gerne noch einmal, indem ich mich selbst zitiere:

 

Wer in seinem Leben noch nie etwas getan hat, von dem er vorher glaubte, es nie tun zu können oder zu wollen, der schmeiße den ersten Stein.

Und wer ihn schmeißen kann, sollte sich fragen, was er bisher so alles verpasst hat. ;)

 

Ganz im Gegenteil, Norgel.

 

Es gibt nichts Unrealistisches, als die Tatsache, sich an persönliche Prinzipien klammern zu wollen und zu meinen, die immer und unter allen Umständen einhalten zu können.

Das ist so abgrundtief lebensfremd, dass man über so viel Idealismus fast schon lachen möchte.

Geschrieben
Zunächst mal, um mich unbeliebt zu machen:

 

Ich glaube keinesfalls, dass jeder hier schon mal einen Verführungsverusch wirklich erlebt hat. Schließlich sind wir in einem Forum für Rollenspieler.

Ich habe es schon erlebt, aber alle... Da habe ich auch meine Zweifel...
...Es gibt nichts Unrealistisches, als die Tatsache, sich an persönliche Prinzipien klammern zu wollen und zu meinen, die immer und unter allen Umständen einhalten zu können.

Das ist so abgrundtief lebensfremd, dass man über so viel Idealismus fast schon lachen möchte.

Das stimmt allerdings. Und gerade im Rollenspiel sind die Charaktere nun mal bestimmten Einfluessen hilflos ausgeliefert, sei es Magie, Aberglauben oder ihren Trieben. Sonst waere es auch wenig reizvoll einen Char zu spielen, der gerne Leute verfuehrt...

Und was die Spieler-Chars koennen, koennen im Prinzip auch Nichtspielerfiguren...

Geschrieben

Idealistische Prinzipien, wie Zöllibat u.ä können klar nicht immer eingehalten werden, weil sie eben an einen klaren Verstand gebunden sind...und der ist Gefühlen meist ausgeliefert.

Aber wenn der Verführer jemanden zu etwas verführen will, das demjenigen durch Instinkt, Erziehung, Glaube einfach zu wider ist, also negative Gefühle weckt....wird auch eine gewürfelte 20 nichts ausrichten.

Das ist ja so wie wenn ein char mit Springen +17 und einer gewürfelten 20 auf ein 3 Stockwerke hohes haus aus dem Stand springt. Da gibt es ja auch trotz RPG, an den Realismus angepasste GRENZEN!

Geschrieben

Das ist ja so wie wenn ein char mit Springen +17 und einer gewürfelten 20 auf ein 3 Stockwerke hohes haus aus dem Stand springt. Da gibt es ja auch trotz RPG, an den Realismus angepasste GRENZEN!

 

Das ist es eben nicht, weil der Physis eindeutig Grenzen gesetzt sind. Die Wege der Psyche allerdings...

 

Im übrigen finde ich es sogar anmaßend von einem Spieler, wenn er sich solche Immunitäten einfach aufs Charakterblatt schreibt. An anderer Stelle wurde immer sooo viel von gloreichen Vorbildern geschwafelt, die das ja auch repräsentieren würden. Zu dem Punkt möchte ich noch sagen, dass die Geschichten um ein tausendfaches voller von gefallenen Persönlichkeiten sind, die vorher acht so tugendhaft schienen. Und selbst bei den Tugendhaften tun sich oft Abgründe auf, wenn mal richtig nachgeforscht wird.

 

Sich dann hinzustellen und zu behaupten, die eigene Figur wäre aber absolut standhaft, ist einfach lächerlich.

Und wenn man sich gegen Versuchungen schon wehren möchte, soll man halt die entsprechenden "Wehrfertigkeiten" lernen und auch Punkte dafür ausgeben. Wir spielen ein Spiel. Da gibt es nichts geschenkt.

Geschrieben

Je mehr ich über das Thema nachdemke, desto eher komme ich zu dem Schluß, dass Verführen kein sexuelles Ziel beinhalten muß. Verführen dient in erster Linie dazu den Anwender attraktiver zu gestalten. Dies geschieht durch ein ansprechendes Äusseres und ebenso, wenn nicht gar wichtiger, durch geschickte Wortwahle und Aufmersamkeit für das Gegenüber. Das "Opfer" soll den Eindruck bekommen, der Verführer sei ein rundum bewundernswerter Mensch. Bei geeigneter Situation kann das zu sexuellem Verlangen führen, muß aber nicht!

 

Die meisten Ziele können meiner Meinung nach ebenso mit Beredsamkeit erreicht werden. Im Fall von Beredsamkeit würde das Opfer handeln um der Sache zu dienen, im Fall des Verführens würde das Opfer handeln, um dem (Ver)Führer zu dienen. Dazu 2 Beispiele:

 

1. Beispiel: Ganz ohne Sex. Ein männlicher militärischer Führer will eine Truppe aus gleichgeschlechtlichen Kameraden zu einem Himmelskomando anstacheln.

 

Im Fall von Beredsamkeit erklärt er die Lage und weckt bei den Kämpfern die Einsicht, dass die Lage eine Heldenhafte Tat erfordert (Wir müssen den Ausfall wagen, damit der Nachschub die Stadt erreicht und wir durchhalten, bis das königliche Heer eintrifft)

 

Im Fall von Verführen schwört der Anführer seine Leute auf sich ein. Die Männer leisten Gefolge, weil sie ihm vertrauen und ihn lieben. (Führe uns, wir werden tun was ihr befehlt Syre).

 

In beiden Fällen werden die Krieger angreifen und ih Leben opfern. Allerdings aus unterschiedlichen Motiven heraus.

 

2. Beispiel: Hier kommt der Sex. Ein Glücksritter will eine holde Maid ins Schlafgemach entführen.

 

Im Fall von Beredsamkeit erklärt er einen guten Grund und weckt bei der Maid Verständnis, warum sie ihm folgen sollte. (Nun wenn ihr ein Gesandter des Königs seid und es dem Land dient, so nehmt mich)

 

Im Fall von Verführen präsentiert sich der Glücksritter von seiner beseten Seite und beeindruckt die Maid. (Eure Worte klingen wie süsser Wind in meinen Ohren. Nehmt mich den ich Liebe euch)

 

In beiden Fällen gibt die Maid dem Drängen des Glücksritters nach. Allerdings aus unterschiedlichen Motiven heraus.

 

Die Wahrheit wird in beiden Beispielen wohl irgendwo zwischen den geschilderten Fällen liegen. Von daher könnte Beredsamkeit als unterstützende Fertigkeit für Verführen eingesetzt werden (EW:Verführen +4, wenn EW:Beredsamkeit gelingt) bzw. andersherum. Je nach dem, ob das Opfer eher der Sache oder der Person dienen soll.

 

Ich denke die Beispiele zeigen auch, dass Verführen nicht zwingend etwas mit Sexualität zu tun hat, aber durchaus kann. Damit ist für jeden Charakter eine Interpretationsmöglichkeit vorhanden. Auch ein keuscher Priester kann einer hübschen Maid (oder auch einem hübschen Jüngling) die ihn verführt hat einen Gefallen tun, einfach um der Person willen. Diese Gefälligkeit muß ja nicht unbedingt aus Sex bestehen.

 

Sollte aber besagter keusche Priester nur dem Sex wegen verführt werden, dann wäre bei mir als SL die Wahrscheinlichkeit groß, dass das schief geht. (EW: Verführen krit Erfolg; WW Krit Misslungen, vielleicht noch zusätzlich einen PW: Selbsbeherrschung) Aber auch nicht kategorisch unmöglich.

Geschrieben
Je mehr ich über das Thema nachdemke, desto eher komme ich zu dem Schluß, dass Verführen kein sexuelles Ziel beinhalten muß.
:clap:

 

Siehe den ersten Satz der Fertigkeitsbeschreibung.

 

Solwac

Geschrieben
Je mehr ich über das Thema nachdemke, desto eher komme ich zu dem Schluß, dass Verführen kein sexuelles Ziel beinhalten muß.
:clap:

 

Siehe den ersten Satz der Fertigkeitsbeschreibung.

 

Solwac

Oh, stimmt - da hätte ich mir das ganze Denken ja sparen können. :read: hilft!:blush:
Geschrieben
An anderer Stelle wurde immer sooo viel von gloreichen Vorbildern geschwafelt, die das ja auch repräsentieren würden. Zu dem Punkt möchte ich noch sagen, dass die Geschichten um ein tausendfaches voller von gefallenen Persönlichkeiten sind, die vorher acht so tugendhaft schienen. Und selbst bei den Tugendhaften tun sich oft Abgründe auf, wenn mal richtig nachgeforscht wird.
Du solltest dich langsam mal entscheiden, ob du Realitätsargumente nun akzeptierst, oder nicht. Sie anderen mit dem Hinweis abzusprechen, man spiele ein Spiel und keine Realsimulation und dann selbst mit dem Argument um die Ecke kommen, dass es auch in der Realität schwierig ist, wahrhaft tugendhafte Personen zu finden, ist irgendwie neben der Spur.

 

Sich dann hinzustellen und zu behaupten, die eigene Figur wäre aber absolut standhaft, ist einfach lächerlich.

Wieso ist das lachhaft? Ist hier wirklich jeder derart triebgesteuert, dass er für ein hübsches Lächeln seine Prinzipien über Bord werfen würde? Bevor mir jetzt unterstellt wird, dass ich eine solche Standhaftigkeit für mich selbst in Anspruch nehmen würde. Das tue ich nicht. Ich denke aber, dass es tatsächlich Leute gibt - du wirst es nicht glauben, Einskaldir - die sich auch von der Liebe ihres Lebens nicht zu einem Mord hinreißen lassen würden. Oder zu sonst einem Verbrechen.

 

Da bringt es übrigens auch nichts, von den Abgründen der menschlichen Seele in der realen Welt zu schwafeln. Welche Abgründe die Seele einer SpF hat, bestimmt glücklicherweise noch immer der Spieler.

 

Norgel

Geschrieben
Ich denke aber, dass es tatsächlich Leute gibt - du wirst es nicht glauben, Einskaldir - die sich auch von der Liebe ihres Lebens nicht zu einem Mord hinreißen lassen würden.
Da stimme ich zu, ein Mord durch eine sonst unbescholtene Figur kann ich aber auch nicht der Beschreibung im DFR entnehmen. So stark ist nicht einmal die Auswirkung eines Krits.

 

Oder zu sonst einem Verbrechen.
Ein kleiner Diebstahl oder vergleichbares wird dagegen sicher möglich sein.

 

Solwac

Geschrieben
Oder zu sonst einem Verbrechen.
Ein kleiner Diebstahl oder vergleichbares wird dagegen sicher möglich sein.

Dem stimme ich zu, Solwac. Das wollte ich eigentlich durch die Benutzung des Wortes "Verbrechen" im Abgrenzung zum bloßen Vergehen deutlich machen.

 

Das ist genau das, was ich meine. Durch einen erfolgreichen Verführungsversuch wird sich die Grenze dessen, was die SpF möglicherweise noch als Bagatelldelikt ansieht möglicherweise nach unten verschieben. Aber irgendwo ist eine Schwelle, die der Verführte nicht überschreiten wird. Ich stelle mir das vor, wie eine Reihe von Hindernissen, die übersprungen werden können. Die niedrigen Hindernisse überwindet die SpF problemlos, bei den höheren schafft sie das nicht aus eigener Kraft, sie kann aber mittels verführen dazu gebracht werden, das Hindernis zu überspringen. Andere Hindernisse sind einfach so hoch, dass es schlicht unmöglich für die Figur ist, sie zu überwinden.

 

 

Norgel

Geschrieben
Du solltest dich langsam mal entscheiden, ob du Realitätsargumente nun akzeptierst, oder nicht. Sie anderen mit dem Hinweis abzusprechen, man spiele ein Spiel und keine Realsimulation und dann selbst mit dem Argument um die Ecke kommen, dass es auch in der Realität schwierig ist, wahrhaft tugendhafte Personen zu finden, ist irgendwie neben der Spur.

 

 

Ich habe fett darauf hingewiesen, dass das Realismusargument zwangsweise von mir angeführt wird, weil es das einzige ist, was hier von den Verfechtern der Standhaftigkeit in allen Lebenslagen angeführt wird.

 

 

Wieso ist das lachhaft? Ist hier wirklich jeder derart triebgesteuert, dass er für ein hübsches Lächeln seine Prinzipien über Bord werfen würde? Bevor mir jetzt unterstellt wird, dass ich eine solche Standhaftigkeit für mich selbst in Anspruch nehmen würde. Das tue ich nicht. Ich denke aber, dass es tatsächlich Leute gibt - du wirst es nicht glauben, Einskaldir - die sich auch von der Liebe ihres Lebens nicht zu einem Mord hinreißen lassen würden. Oder zu sonst einem Verbrechen.

 

Ach Gott. Jetzt kommt wieder die Keule mit Mordbeispielen. Darauf gehe ich gar nicht ein.

Aber der Satz davor ist wunderbar. Und genau das, was ich als anmaßend bezeichne. Ich maße meiner Figur einfach an, zu den wenigen zu gehören, die absolut resistent gegen Verführungen/Versuchungen sind.

 

Da bringt es übrigens auch nichts, von den Abgründen der menschlichen Seele in der realen Welt zu schwafeln. Welche Abgründe die Seele einer SpF hat, bestimmt glücklicherweise noch immer der Spieler.

 

Dann soll er einfach Punkte dafür ausgeben, wenn er diesen Regelvorteil genießen möchte.

 

Aber einigen wir uns einfach darauf, dass wir uns nicht einigen können und dass du Figuren Regelvorteile aufgrund von Hintergrundgeschichten gewährst, weil ja viiiiel realistischer ist, und ich nicht.

Dafür bin ich so großzügig und lass meine Spieler auch mit bloßen Händen gegen Nashörner kämpfen, wenn sie denn wollen, auch wenns total unrealistisch ist. So bin ich halt.

Geschrieben

Vielleicht würde es dem einen oder anderen mal helfen zu lesen und vor allem zu verstehen was der andere schreibt.

 

Aber der Satz davor ist wunderbar. Und genau das, was ich als anmaßend bezeichne. Ich maße meiner Figur einfach an, zu den wenigen zu gehören, die absolut resistent gegen Verführungen/Versuchungen sind.

Norgel schreibt an keiner Stelle, dass er einer Figur zugesteht, gegen jede Form der Verführung resistent zu sein. Da du das Mordbeispiel ja nun mal nicht gelten lässt, bringe ich mal was anderes.

 

Es gibt ja verschiedene Wege, jemanden zu etwas zu überreden oder verführen. Hierbei gibt es zwei Dinge zu betrachten:

 

1. Womit soll überredet/verführt werden?

2. Wozu soll überredet/verführt werden?

 

Zu Punkt 1.

 

Es gibt Menschen, die können einem guten Essen nicht widerstehen, was wiederum andere völlig kalt lässt. Ebenso gibt es Menschen, die lässt eine Blondine völlig kalt, während anderen bereits bei dem Gedanken daran der Sabber aus dem Mundwinkel läuft.

 

Es mag also spezielle Punkte geben, gegen die eine Figur tatsächlich immun ist. Dass das nicht darauf hinausläuft, dass eine Figur sagt: "Ich bin so cool, ich bin immun gegen alles" sollte klar sein. Gewisse Stärken abseits der in Worte gekleideten Regeln können einer Figur aber rollenspielerische Tiefe verleihen.

 

Zu Punkt 2.

 

Es gibt Menschen, die haben einfach ihren Preis. ...und es gibt andere Menschen, die würden bestimmte Dinge einfach nicht tun; es gäbe keinen Preis (Anreiz), der hoch (stark) genug wäre, sie dazu zu überreden. Wenn ein Ordenskrieger zum Beispiel eine heilige Reliquie aus seinem eigenen Tempel stehlen soll um sie jemand anderem zu geben: da würde bei mir nicht mal ein kritischer Erfolg beim Verführen reichen, wenn die Resistenz des Ok kritisch versiebt ist. Ich will das relativieren, denn wenn es der Verführer vorher schafft, dass der Ok an seinem Glauben zweifelt und der Ok den Einflüsterungen des Verführers erliegt, mag auch das gelingen. Es ist jedenfalls weit mehr notwendig, als ein einacher EW.

 

Auch hier gilt: die eine oder andere Stärke sei erlaubt. Eine Generalimmunität ist Blödsinn. Allerdings ist es - bei geschicktem Vorgehen - möglich, die Stärken der Figur zu schwächen und dies dann auszunutzen. Dafür ist aber - wie oben beschrieben - weit mehr notwendig als ein einfacher EW gegen einen einfachen WW.

 

Viele Grüße

Harry

Geschrieben

@ Harry: Da können wir uns drehen und wenden wie wir wollen. Menschen sind versucht. Grundsätzlich. Auch dein Ordenskrieger kann versucht werden. Besonders nach den Regeln.

Vielleicht nimmt er die Statue nicht selbst, aber vielleicht sieht er weg, wenn sie genommen wird. Vielleicht kriegt er auch nach ein paar Stunden extreme Gewissensbissen und setzt alles daran, sie wiederzubeschaffen, aber er wird erstmal schwach.

 

Und darüber rede ich schon seit Tagen. Soziale Fertigkeiten sind in erster Linie dazu da, der Figur einen Vorteil zu verschaffen. Und diesen Vorteil kriegt sie bei erfolgreicher Anwendung auch.

 

Keiner verlangt von dir von der Klippe zu springen. Aber ich verlange, dass du dich nicht einfach armeverschränkend hinstellst, nen Schmollmund ziehst und sagst: "Meine Figur macht sowas nicht. Für mich gelten diese erwürfelten Vorteile bzw. Nachteile nicht."

Wie unfair ist das denn gegenüber allen, die sich sowas nicht auf die Charakterblätter schreiben?

 

Und ich denke, dass es die Figur nicht in ihren Grundfesten erschüttert, um mal auf das Ausgangsbeispiel von Morpheus zu kommen, wenn sie als gesetzestreuer Bürger, Angehöriger der Stadtwache oder als bestohlener Besitzer selbst eine furchtbar nette Diebin laufen lässt, die eine herzzerreissende Geschichte auftischt und dich eigentlich genau an deine geliebte kleine Schwester erinnert. Und sie hat doch geschworen, nichts mehr zu stehlen!

Da "hilft" dann auch keine Homo- oder Asexualität mehr. Aber Hey! Wahrscheinlich hat dann der Charakter seine kleine Schwester schon immer bis aufs Blut gehasst oder Frauen generell oder oder oder.... Soviele billige Ausreden...Wobei "billig" spieltechnisch hier durchaus wörtlich zu nehmen ist.

Geschrieben

@ Einskaldir

Warum unterstellst du eigentlich den Spielern, dass sie ihre Spielfiguren willkürlich mit irgendwelchen Immunitäten ausstatten? :dunno: In der bisherigen Diskussion hat noch niemand gesagt: "Meine Spielfigur ist immun gegen Verführen." Es wurden lediglich Beispiele dafür genannt, dass verschiedene SpF'en nicht blind jedem Ansinnen der verführenden Nichtspielerfigur Folge leisten werden, sondern dass sie aufgrund ihrer unerschütterbaren Grundprinzipien standhaft genug sind, um dem Anliegen des Verführenden (nicht dem Verführungsversuch im Sinne eines abstrakten "für sich einnehmen") eine Absage zu erteilen.

 

Wenn ich mal für einen Augenblick deiner Ansicht folge, dass Rollenspiel keine Simulation realer Gegebenheiten beinhaltet (obwohl ich diesbezüglich nach wie vor anderer Ansicht bin), dann müsste ich auch akzeptieren, dass selbst wenn es in der Realität selten zu finden ist, eine Spielfigur auf Midgard durchaus für sich in Anspruch nehmen könnte, jedes Cliché eines fanatischen, keuschen und moralisch integeren Priesters in Anspruch zu nehmen. Wie kann man so einer Figur absprechen, in besonnener Selbstbehauptung bestimmten Anliegen eines Verführers zu widerstehen? Das würde bedeuten, dass man dem Spieler sagt, dass seine Figur anders ist, als er das bei der Erschaffung gedacht hat. Und zwar ist sie so, wie der Spielleiter sie sich vorstellt. Nämlich leicht in Versuchung zu führen, unmoralisch etc. Kann das wirklich richtig sein?

 

Das hat im übrigen nichts mit billiger Ausrede, sondern ausschließlich mit der Integrität der Rolle der SpF zu tun. Natürlich wird hier die Allmacht des SpL ein Stück weit beschränkt, weil seine Einwirkungsmöglichkeiten auf die SpF beschnitten werden. Wenn man natürlich als SpL damit nicht klar kommt, dann ist das ein ganz anderes Problem.

 

Norgel

Geschrieben
@ Harry: Da können wir uns drehen und wenden wie wir wollen. Menschen sind versucht. Grundsätzlich. Auch dein Ordenskrieger kann versucht werden. Besonders nach den Regeln.

Ich habe nichts anderes gesagt, du liest es offenbar nur nicht richtig.

 

Vielleicht nimmt er die Statue nicht selbst, aber vielleicht sieht er weg, wenn sie genommen wird. Vielleicht kriegt er auch nach ein paar Stunden extreme Gewissensbissen und setzt alles daran, sie wiederzubeschaffen, aber er wird erstmal schwach.

Ich habe explizit davon gesprochen, dass er selbst die Reliquie nicht entwendet. Dabei liess ich andere Möglichkeiten, wie den Diebstahl durch andere, offen. Ebenso ließ ich die Möglichkeit offen, dass der Ordenskrieger zunächst in den Grundfesten seines Glaubens erschüttert und danach dazu gebracht wird die Reliquie selbst zu stehlen.

 

Du kannst dich drehen und wenden wie du willst, lieber Einsi, auch die Regeln geben nicht her, dass du eine Figur im Handumdrehen völlig umpolst.

 

Viele Grüße

Harry

Geschrieben

Als SL wuerde ich das so handhaben:

 

Wenn ein Spieler unbedingt gewisse "Immunitaeten" haben will, soll er auch gewisse Schwaechen anbieten, damit ist auch die Gerechtigkeit in der Gruppe wiederhergestellt.

Geschrieben

 

Du kannst dich drehen und wenden wie du willst, lieber Einsi, auch die Regeln geben nicht her, dass du eine Figur im Handumdrehen völlig umpolst.

 

Genau das ist auch meine Meinung. Allerdings denke ich auch, daß prinzipiell (fast) alles möglich sein kann.

 

Ich wäre mehr als pikiert, wenn meine Ritterin, die ihr Leben lang keusch gelebt hat, und selbstverständlich auch nur standesgemäß heiraten würde, jedem Dorftrottel (mag er auch noch so gut aussehen) verfallen würde, nur weil sie ein wenig beschränkt ist.

Allerdings sähe ich es durchaus als möglich an, daß ein junger redegewandter Mann, der sich möglicherweise sogar noch als Adliger inkognito ausgibt, sie derart beeindrucken kann, daß sie die Nacht mit ihm verbringt.

Klar würde das meine Ritterin im Nachhinein in große Selbstzweifel stürzen, doch ich als Spieler fände das unter Umständen sogar ganz witzig.

 

Etwas anderes wäre natürlich eine homosexuelle Beziehung der Ritterin. Da müßte der SL mich als Spieler erst einmal davon überzeugen, wie das möglich wäre. Wenn dann auch noch die passenden Würfe fallen, ok. Aber einfach ein geglückter Verführen-Wurf (und möge er auch noch so mit negativen WM behaftet sein) und ein mißglückter WW, wären mir da zu wenig.

Geschrieben
@ Einskaldir

Warum unterstellst du eigentlich den Spielern, dass sie ihre Spielfiguren willkürlich mit irgendwelchen Immunitäten ausstatten? :dunno: In der bisherigen Diskussion hat noch niemand gesagt: "Meine Spielfigur ist immun gegen Verführen."

Norgel

 

Doch sicher.

 

Zum Beispiel hier:

 

Das ist nicht unbedingt ein Vorteil, das zu haben, daran festzhalten kann durchaus Zu Tod und Untergang führen.

 

Ich würde aber Fanatiker u.ä.Psychopathen, z.b. durch Tiefgläubig, und Treu(Schande bedeutet es für den Gefolgsmann seinen Herren im Stich gelassen zu haben(und Ich habe dafür historische und literarische _Beispiele) Burgunden wollt ihr Euer Leben mit Hagen Tronjes Tod erkaufen) zu ersetzen, Ich kann mir einfach nicht vorstellen, der normale Waelinger so ohne guten Grund so einfach für Gold seine Sippe verrät(gut oder böse meine Sippe, mein Blut) und das ein Waelinger/Erainner etc da korrumpierbar wäre, wäre mMn ein Punkt für den Hintergrund bzw die Persönlichkeit des Chars.

 

Bei kritischem Erfolg werden (wenn es die verführende Person darauf anlegt) sich die meisten Personen zu einem Seitensprung hinreißen lassen, weil bei ihnen einfach einmal das Hirn ausschaltet. Trotzdem werden sie nicht ihren Partner/ihre Partnerin aufgeben.
Das ist nicht Wahre Liebe, das ist nur einfach feste Partnerschaft, das ist ein erheblicher Unterschied, vgl Romeo und Julia und Tristan und Isolde.

 

Und wenn sie soooo schön mit den Augenbräulein klumpert
Patsch,
Geschrieben

 

Das hat im übrigen nichts mit billiger Ausrede, sondern ausschließlich mit der Integrität der Rolle der SpF zu tun. Natürlich wird hier die Allmacht des SpL ein Stück weit beschränkt, weil seine Einwirkungsmöglichkeiten auf die SpF beschnitten werden. Wenn man natürlich als SpL damit nicht klar kommt, dann ist das ein ganz anderes Problem.

 

Norgel

 

 

 

Und hierzu hab ich mich oben schon geäußert. Das hat in erster Linie nichts mit mir als SPL zu tun, sondern mit den Vorteilen einer solchen Figur, gegenüber völlig "normal" geführten Spielfiguren anderer am Tisch, die sich nicht auf eine Hintergrundgeschichte berufen können, die ihnen Immunität gegen soziale Fertigkeiten gewährt.

Geschrieben

Bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre, aber:

Soweit ich mich erinnere, ist ein EW nur möglich, solange ein Erfolgswert von 0 oder höher besteht.

Wird der EW einer Fertigkeit durch Modifikation auf unter 0 gemindert, darf gar nicht gewürfelt werden.

Damit regeln die Regeln doch alles: wird der EW: Verführen durch Modifikation (der oben erwähnte fanatische Priester) auf unter 0 gemindert, ist auch kein kritischer Erfolg möglich - ergo besteht für ihn keine Gefahr.

Bleibt der Erfolgswert 0 oder höher, besteht für ihn eben eine - kleine - Gefahr. So ist das Leben - und netterweise auch die Regeln. :D

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