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Lamento eines genervten Spielers/Leiters


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Ich will überhaupt keine Vorgaben, die mich in meinem Spielspaß einschränken.

 

Mal ein zugespitztes Beispiel: Wenn ein Zwergen-Char in ein Land kommt, in dem Zwerge öffentlich nicht den Mund öffnen dürfen (ob die Vorgabe nun vom SL kommt oder vom QB ist egal), dann siehst du es vielleicht als spannende Herausforderung an, den Zwerg trotzdem zu spielen, ich sehe es als einschränkend und nervig an.

 

Sorry, wenn ich da nachhake, aber dann ist mir nicht ganz klar WIE Du überhaupt spielst. "Anything goes"?

 

Inhärente Konflikte machen doch das Spiel erst interessant. Wenn Dich eine solche Vorgabe eher nervt, dann spiele in obigem Fall doch einfach keinen Zwerg. Solltest Du als Zwergen-Abenteurer in diese Gegend stolpern, dann ist das ein durch Deinen SL präsentiertes Hindernis. Sowas sollte Spaß machen. Wenn ich als Dein SL Dich kenne und weiss, dass Du auf sowas nicht stehst, ist es allerdings blöd von mir so etwas einzubauen. Aber das gilt natürlich auch für Logikrätsel, lange Kampfszenen, knifflige taktische Stituationen usw.

 

Dass ein Charakter in seinen Handlungsfähigkeiten eingeschränkt ist kommt doch wirklich ständig vor. Der Spitzbube aus der Stadt im großen Elfenwald. Oder der Druide in der großen Stadt usw. Und manchmal besteht die Einschränkung halt aus der Kultur ...

Geschrieben

@Kalimar: Darum sagte ich ja irgendwo schon: Der Übergang zwischen nervig und nötig ist fließend. Gelegentlich kann es nett sein, die Gruppe all ihrer Waffen zu berauben. Glegentlich kann es sogar nett sein, wenn ein Char den ganzen Abend nichts sagen darf. Aber wenn ich mir ein ganzes Abenteuer lang jedes Wort dreimal überlegen muss oder wenn ich als Krieger meine Waffen nie einsetzen darf, nervt es mich.

 

Irgendwo gibt's hier auch die Diskussion, wie unterwürfig man mit einem König umzugehen hat. Ich gehöre zu der Art Spieler und Spielleiter, die da dem Spielspaß Vorrang einräumen. Wenn ein Char etwas Schlagfertiges zu einem Herrscher sagt, so dass sich die ganze Gruppe vor Lachen auf dem Boden kringelt, dann lasse ich den Char auch nicht öffentlich hinrichten, obwohl das sicher die historisch und regeltechnisch korrekte Vorgehensweise wäre.

 

Gruß von Adjana

Geschrieben
Wenn ein Char etwas Schlagfertiges zu einem Herrscher sagt, so dass sich die ganze Gruppe vor Lachen auf dem Boden kringelt, dann lasse ich den Char auch nicht öffentlich hinrichten, obwohl das sicher die historisch und regeltechnisch korrekte Vorgehensweise wäre.

Das wäre dann "Spielspaß töten" wörtlich genommen... :disturbed:

 

Viele Grüße

Harry

Geschrieben

@Adjana: wem würde DAS denn schon Spass machen ? Wenn DAS so in irgendeinem Quellenbuch drin stünde würde ich es ignorieren. Oder aber halt keine Zwerge zulassen (wenn es ein Zwergenproblem ist) bzw. mit einer Gruppe, die bereits einen Zwerg enthält nicht ausgerechnet DORT spielen ...

 

Ich habe noch keine persönlichen Erfahrungen mit dem hier oft angeführten KanThaiPan (das QB steht noch ungelesen im Schrank), aber ich habe schon Rollenspiel mit japanisch angehauchtem Hintergund gespielt und geleitet (z.B. Legend of the 5 Rings). Sich in eine (für uns) exotische Kultur und fremdartige Denkweise hineinzuversetzen kann Spass machen, aber man kann das auch übertreiben. So wie ich schon SLs erlebt habe hätte sich im "historischen" Japan dauernd jemand in sein Schwert stürzen müssen. Und das ist nicht passiert, die Kultur ist ja auch nicht unbedingt darauf ausgelegt sich selbst auszurotten ;) ...

Geschrieben

@Adjana: aber wenn Du und Dein Charakter GENAU wissen, dass sie ihren Kopf verlieren, wenn sie in dieser Situation das Maul aufreissen, fände ich es konsequent wenn dann irgendwann auch die Rübe rollt (you have been warned) ... und ich bin nun wirklich ein SL, der nicht leichtfertig Spieler tötet ...

Geschrieben
@Kalimar: Darum sagte ich ja irgendwo schon: Der Übergang zwischen nervig und nötig ist fließend. Gelegentlich kann es nett sein, die Gruppe all ihrer Waffen zu berauben. Glegentlich kann es sogar nett sein, wenn ein Char den ganzen Abend nichts sagen darf. Aber wenn ich mir ein ganzes Abenteuer lang jedes Wort dreimal überlegen muss oder wenn ich als Krieger meine Waffen nie einsetzen darf, nervt es mich.

 

Irgendwo gibt's hier auch die Diskussion, wie unterwürfig man mit einem König umzugehen hat. Ich gehöre zu der Art Spieler und Spielleiter, die da dem Spielspaß Vorrang einräumen. Wenn ein Char etwas Schlagfertiges zu einem Herrscher sagt, so dass sich die ganze Gruppe vor Lachen auf dem Boden kringelt, dann lasse ich den Char auch nicht öffentlich hinrichten, obwohl das sicher die historisch und regeltechnisch korrekte Vorgehensweise wäre.

 

Gruß von Adjana

 

Na ja, zum Rollenspiel als solches gehört es aber auch sich seiner Rollen und der Rollenspielwelt entsprechend zu verhalten. Dein Beispiel ist natürlich für den Spaß o.k., führt aber dazu, dass der SL sich auf Dauer zum Kasper macht.

 

Klar sollte viel gelacht werden, aber gewisse, durch die Spielwelt vorgegebenen Regel sollten eingehalten werden.

 

Allerdings sollten Einschränkungen, wie Waffen wegnehmen oder Mund halten auch begründet sein.

 

Gruß

Sternenwächter

Geschrieben
Na ja, zum Rollenspiel als solches gehört es aber auch sich seiner Rollen und der Rollenspielwelt entsprechend zu verhalten. Dein Beispiel ist natürlich für den Spaß o.k., führt aber dazu, dass der SL sich auf Dauer zum Kasper macht.
Also ich spiele MIDGARD des Spasses wegen. Wenn ich mich, oder wenn mein SL sich, dafür zum Kasper macht, dann eben auch das. Ich spiele MIDGARD weder um eine wissenschaftlich korrekte Realsimulation von Midgard durchzuführen (das kann man nicht spielen nennen), noch als eine psychologisch hilfreiche Rollenspiel-Therapie. Es geht mir darum mit den Leuten mit denen ich am Tisch sitze Spass zu haben. Und am liebsten ist mir, wenn diese einen ähnliches Verständnis von "Spass" haben.

 

Woolf, der Kasper

Geschrieben

Ja, der EIngangsbeitrag.

 

Das hatten wir ja schon. Ich verwies schon darauf, bitte etwas weiter zu lesen.

 

Nun, in der Tat zwingt einen niemand, sich an die Vorgaben in den QB zu halten. Auch lässt sich in der Heimgruppe sehr schnell ein Konsens finden. Das ist alles richtig. Ihr überseht bislang aber überwiegend einen weiteren Kritikpunkt, den ich anfänglich genannt hatte, nämlich die weiter fortschreitende Vernetzung einzelner kultureller Aspekte, wodurch es zu einer Komplexizität kommt, die meines Erachtens in keinem Verhältnis mehr zu einem Rollenspiel steht.

 

Natürlich ließe sich auch das problemlos ignorieren - in der Heimgruppe. Die Konsequenz daraus aber kann sein, dass umfassende offizielle Abenteuer nur noch mit mehr oder weniger großen Schwierigkeiten realisiert werden können oder gar um spezifische Teile gekürzt werden müssen.

 

Meine Vorstellung von einem QB ist ein Abriss des jeweiligen Landes. Ich muss nicht wissen, wie die Großmutter väterlicherseits der aktuellen Machthaberin heißt und in welchem Kloster sie erzogen wurde. Ich benötige keine übermäßig detaillierten Angaben über Rechtssystem, Wohnungsbau und Glaubenssystem. Ich möchte gerne kurze spielrelevante Informationen, ich möchte kuriose Geschichten, ich möchte Abenteueranregungen. Aber ich möchte das nicht in einem hundertfünfzigseitenstarken Textwust wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen suchen.

 

Ich stehe voller Respekt vor der Leistung der QB-Autoren, aber ich mag mich nicht verneigen. Es ist eine enorme Leistung, solche Mengen an Informationen zusammenzutragen, doch ich wünschte, die Autoren wären manchmal fauler gewesen. Hier wird von Freiwilligkeit gegenüber den QB gesprochen, doch man vergesse nicht die normative Kraft des Faktischen. Wer sich als Midgard-Begeisterter nicht an die Angaben der QB hält, muss sich im Bereich des offiziellen MIDGARD zwangsläufig vom möglicherweise Aktiven zum passiven Konsumenten wandeln - die eigene Arbeit wird ja inkompatibel zum offiziellen Kanon.

 

Grüße

Prados

 

Dieser Beitrag zeigt recht deutlich, dass es Prados nicht so wirklich um die Heimrunde geht und auch, dass er sehr wohl weiß, wie man als Spielleiter Quellenmaterial ignoriert. Zahlreiche Vorschläge in diese Richtung waren also wirklich unnötig.

Geschrieben
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass 80 Prozent der Beiträge in diesem Strang nichts mit dem Thema zu tun haben...

 

Dein Eindruck hängt vielleicht damit zusammen, dass das Eingangsposting ziemlich viel Interpretationsspielraum bezüglich des Themas zulässt?

 

Seit dem wurde aber (schon sehr früh einsetzend, Einsi zitiert es schon nachts, im Schlaf, wenn man ihn unvermittelt anruft) stetig von verschiedenen Leuten, den Strangeröffner explizit eingeschlossen, das Thema außerordentlich stark präzisiert. Was die Verfechter des einzig wahren Quellenbuchs [beliebige Region einfügen] genauso wenig abhält, weiter neben dem Thema her zu diskutieren, wie die Ignoranten des geschilderten Problems.

 

Wenn das Problem lautet: Die Midgard-Polizei schläg zu, dann hilft es nicht weiter, die Midgard-Polizei schlicht wegzudefinieren.

 

Oder anders geschrieben: Wenn Strangeröffner P sagt, er habe ein Problem mit nasebohrenden Spielern, dann ist es wenig Zielführend zu erklären, dass es keine nasebohrenden Spieler gäbe.

 

Moderation :

So, und nu bitte ich alle Versuche, wem auch immer die besonderen Qualitäten irgendwelcher Quellenbücher näher zu bringen an anderen Orten vorzubringen. Ebenso wäre es wünschenswert, (an dieser Stelle) Null-Informationen "Quellenmaterial könne man doch ignorieren".

 

Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen

Geschrieben

 

Kurz gesagt: Ich möchte wieder mehr Freiheit im Spiel. Wundert sich wirklich jemand, dass nur wenige und fast ausschließlich die gleichen Autoren für MIDGARD arbeiten, wenn man für das Verfassen eines Durchschnittsabenteuers zunächst 200 bis 800 Seiten Quellenbücher studieren muss - je nachdem, wie viele Grenzen man zu überschreiten wagt - , da man andernfalls den vernichtenden Bannspruch des Midgard-Mobs zu erwarten hat?

 

Grüße

Prados

 

Ich verweise hier auf DFR Seite 5. 'Die Freiheit bei der Gestaltung einer eigenen Welt...'

Da ich nicht alles hier gelesen habe könnt ihr mich jetzt vielleicht wegen Redundanz schlagen :escape:

Ich lege Wert darauf, dass ich jedesmal wenn ich eine neue Kampagne beginne, eine neue Gruppe von Abenteurern auf Reise schicke, ein neues Midgard erschaffe, das unter Umständen nichts (!) mit allen vorher existierenden Midgards gemein hat ausser in etwa die Landkarte.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

Geschrieben

 

Kurz gesagt: Ich möchte wieder mehr Freiheit im Spiel. Wundert sich wirklich jemand, dass nur wenige und fast ausschließlich die gleichen Autoren für MIDGARD arbeiten, wenn man für das Verfassen eines Durchschnittsabenteuers zunächst 200 bis 800 Seiten Quellenbücher studieren muss - je nachdem, wie viele Grenzen man zu überschreiten wagt - , da man andernfalls den vernichtenden Bannspruch des Midgard-Mobs zu erwarten hat?

 

Grüße

Prados

 

Ich verweise hier auf DFR Seite 5. 'Die Freiheit bei der Gestaltung einer eigenen Welt...'

Da ich nicht alles hier gelesen habe könnt ihr mich jetzt vielleicht wegen Redundanz schlagen :escape:

Ich lege Wert darauf, dass ich jedesmal wenn ich eine neue Kampagne beginne, eine neue Gruppe von Abenteurern auf Reise schicke, ein neues Midgard erschaffe, das unter Umständen nichts (!) mit allen vorher existierenden Midgards gemein hat ausser in etwa die Landkarte.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

Hättest Du mehr gelesen, hättest du gewusst, dass Du mit deiner Aussage wieder am Thema vorbeigesegelt bist. Es geht NICHT um die heimische MIDGARD-Gruppe.

 

Detritus ;)

Geschrieben
Wenn das Problem lautet: Die Midgard-Polizei schläg zu, dann hilft es nicht weiter, die Midgard-Polizei schlicht wegzudefinieren.
Ich sehe jetzt ein, dass ich hier von Anfang an nicht hätte mitdiskutieren dürfen, denn ich weiß nicht wer oder was die "Midgard-Polizei" ist. Auf Kazzirah vertrauend, dass es eine solche Institution wirklich gibt und sie nicht nur in der Einbildung existiert, gelobe ich die Suchfunktion zu benutzen, auf dass ich einen Thread finde, der mich über diesen mir bislang unbekannten Begriff aufklärt.

 

Herzliche Grüße,

Triton

Geschrieben
[...] Oder anders geschrieben: Wenn Strangeröffner P sagt, er habe ein Problem mit nasebohrenden Spielern, dann ist es wenig Zielführend zu erklären, dass es keine nasebohrenden Spieler gäbe.

[...]

Wenn Strangeröffner P ein Problem mit nasebohrenden Spielern hätte, warum sollte er dann im Eingangsposting schreiben, dass "Quellenbuch" für ihn jetzt ein "aggressionsauslösendes Unwort" sei? Wenn Strangeröffner Ps Problem tatsächlich nasebohrende Spieler wären, dann müsste doch eigentlich "nasebohrender Spieler" für ihn das "aggressionsauslösende Unwort" sein! Da Strangeröffner P sich aber ausdrücklich über "Quellenbücher" aufregt, können Beiträge zur Qualität dieser Werke m. E. nicht off-topic sein (wie mir Einskaldir allerdings zu denken scheint). Okay, das Bestreiten der Existenz nasebohrender Spieler hat natürlich etwas Nihilistisches und fördert die Diskussion daher in keiner Weise; aber das bezieht sich doch wohl nur auf einen einzigen der hiesigen Beiträge, oder?

 

Ja, ich weiß, ich schwampfe, aber ich hab nicht angefangen! ;)

 

Sanfte Grüße,

 

Henni

Geschrieben

 

Ich verweise hier auf DFR Seite 5. 'Die Freiheit bei der Gestaltung einer eigenen Welt...'

Da ich nicht alles hier gelesen habe könnt ihr mich jetzt vielleicht wegen Redundanz schlagen :escape:

Ich lege Wert darauf, dass ich jedesmal, wenn ich eine neue Kampagne beginne, eine neue Gruppe von Abenteurern auf Reise schicke, ein neues Midgard erschaffe, das unter Umständen nichts (!) mit allen vorher existierenden Midgards gemein hat ausser in etwa die Landkarte.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

Hättest Du mehr gelesen, hättest du gewusst, dass Du mit deiner Aussage wieder am Thema vorbeigesegelt bist. Es geht NICHT um die heimische MIDGARD-Gruppe.

 

Detritus ;)

 

Wenn du meinen Beitrag aufmerksam gelesen hättest wäre dir das unscheinbare Wörtchen 'jedesmal' aufgefallen. Daraus (und aus fehlenden Ausnahmen) darfst du haarscharf folgern, dass Cons und ausserheimgruppische Aktivitäten in dieser Aussage enthalten sind :idea:

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

Geschrieben
Wenn das Problem lautet: Die Midgard-Polizei schläg zu, dann hilft es nicht weiter, die Midgard-Polizei schlicht wegzudefinieren.
Ich sehe jetzt ein, dass ich hier von Anfang an nicht hätte mitdiskutieren dürfen, denn ich weiß nicht wer oder was die "Midgard-Polizei" ist. Auf Kazzirah vertrauend, dass es eine solche Institution wirklich gibt und sie nicht nur in der Einbildung existiert, gelobe ich die Suchfunktion zu benutzen, auf dass ich einen Thread finde, der mich über diesen mir bislang unbekannten Begriff aufklärt.

 

Herzliche Grüße,

Triton

Damit sind wohl die Midgard-Spieler gemeint, die (korrigierend) aufschreien, wenn ein Spielleiter oder freier Autor gegen Vorgaben aus den Quellenbüchern verstößt.

Geschrieben

Wenn du meinen Beitrag aufmerksam gelesen hättest wäre dir das unscheinbare Wörtchen 'jedesmal' aufgefallen. Daraus (und aus fehlenden Ausnahmen) darfst du haarscharf folgern, dass Cons und ausserheimgruppische Aktivitäten in dieser Aussage enthalten sind :idea:

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

Nein, sehr ersichtlich wurde es in deinem Beitrag leider nicht.

Denn das Wort Kampagne passt irgenwie nicht zu einem Con, es sei denn, dass es so abläuft, wie Olafsdottir es gerade durchführt. ;)

 

Detritus

Geschrieben
Na ja, zum Rollenspiel als solches gehört es aber auch sich seiner Rollen und der Rollenspielwelt entsprechend zu verhalten. Dein Beispiel ist natürlich für den Spaß o.k., führt aber dazu, dass der SL sich auf Dauer zum Kasper macht.
Also ich spiele MIDGARD des Spasses wegen. Wenn ich mich, oder wenn mein SL sich, dafür zum Kasper macht, dann eben auch das. Ich spiele MIDGARD weder um eine wissenschaftlich korrekte Realsimulation von Midgard durchzuführen (das kann man nicht spielen nennen), noch als eine psychologisch hilfreiche Rollenspiel-Therapie. Es geht mir darum mit den Leuten mit denen ich am Tisch sitze Spass zu haben. Und am liebsten ist mir, wenn diese einen ähnliches Verständnis von "Spass" haben.

 

Woolf, der Kasper

 

So lieber Kasper,

 

Rollenspiel ist ein Gruppenspiel, in dem alle Beteiligten Spaß und Freude haben sollten, auch der Spielleiter, der im Vorfeld die meiste Arbeit hat.

 

Und es sollte ein Grundkonsens über die Welt und das Verhalten darin geben. Spieler die da permanent querschießen verderben allen anderen halt den Spaß, dass gilt im Übrigen ebenfalls für SL die ständig Ihre Spieler gängeln.

 

Wenn es dann als eine extreme Bevormundung angesehen wird, einem Krieger die Waffen abzunehmen, oder das eine bestimmte Rasse in einem Kulturkreis nicht so gerne gesehen, dann kann ich dem betreffenden Spieler auch nicht helfen.

 

Wenn der SL gut gleichen sich Vor- und Nachteile eines Charakters z.B. Zwerg im Laufe der Kampagne aus und der Spieler wird seinen Spaß haben.

 

Gruß

Sternenwächter

Geschrieben

Hallo Woolf!

 

die "Midgard-Polizei" ist jede Person, die alle Regelwerke gelesen hat und der Meinung ist diese buchstabengetreu auswendig zu konnen, sowie diese dogmatisch durchsetzen will.
Ich halte die so genannte "MIDGARD-Polizei" für ein Luftgespenst. Derart beschriebene Personen sind bestenfalls einzelne, die mit dieser engstirnigen Mentalität überall anecken werden.

 

Liebe Grüße, :turn: , Fimolas!

Geschrieben
Nun, in der Tat zwingt einen niemand, sich an die Vorgaben in den QB zu halten. Auch lässt sich in der Heimgruppe sehr schnell ein Konsens finden. Das ist alles richtig. Ihr überseht bislang aber überwiegend einen weiteren Kritikpunkt, den ich anfänglich genannt hatte, nämlich die weiter fortschreitende Vernetzung einzelner kultureller Aspekte, wodurch es zu einer Komplexizität kommt, die meines Erachtens in keinem Verhältnis mehr zu einem Rollenspiel steht.

 

Natürlich ließe sich auch das problemlos ignorieren - in der Heimgruppe. Die Konsequenz daraus aber kann sein, dass umfassende offizielle Abenteuer nur noch mit mehr oder weniger großen Schwierigkeiten realisiert werden können oder gar um spezifische Teile gekürzt werden müssen.

 

Meine Vorstellung von einem QB ist ein Abriss des jeweiligen Landes. Ich muss nicht wissen, wie die Großmutter väterlicherseits der aktuellen Machthaberin heißt und in welchem Kloster sie erzogen wurde. Ich benötige keine übermäßig detaillierten Angaben über Rechtssystem, Wohnungsbau und Glaubenssystem. Ich möchte gerne kurze spielrelevante Informationen, ich möchte kuriose Geschichten, ich möchte Abenteueranregungen. Aber ich möchte das nicht in einem hundertfünfzigseitenstarken Textwust wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen suchen.

 

Ich stehe voller Respekt vor der Leistung der QB-Autoren, aber ich mag mich nicht verneigen. Es ist eine enorme Leistung, solche Mengen an Informationen zusammenzutragen, doch ich wünschte, die Autoren wären manchmal fauler gewesen. Hier wird von Freiwilligkeit gegenüber den QB gesprochen, doch man vergesse nicht die normative Kraft des Faktischen. Wer sich als Midgard-Begeisterter nicht an die Angaben der QB hält, muss sich im Bereich des offiziellen MIDGARD zwangsläufig vom möglicherweise Aktiven zum passiven Konsumenten wandeln - die eigene Arbeit wird ja inkompatibel zum offiziellen Kanon.

 

Grüße

Prados

 

Das Problem ist aber meines Erachtens, das 1 Quellenbuch ganz verschiedene Bedürfnisse befriedigen soll. Der eine sucht darin das Kuriose, der andere will Details über das Rechtssystem und der dritte benötigt Angaben über Wohnungsbau. Wie soll man nun definieren, was davon Abenteueranregung ist, was nicht? Anregend kann im Prinzip alles sein, wenn nur der richtige Kopf seine Nase ins Buch steckt.

 

Folglich stopfen die Autoren ihr Quellenbuch mit so vielen Details voll, wie sie eben liefern können und von denen sie sich vorstellen, dass vielleicht der eine oder andere sie mal braucht. Und zugegeben: Nicht zuletzt lassen sie sich sicher auch von eigener Begeisterung und einem Drang nach Abgeschlossenheit leiten.

 

Auf jeden Fall ist es vielleicht auch nicht unproblematisch, wenn die Autoren im Vorfeld entscheiden sollen, welche Details brauchbar sind und welche nicht. Dann kommt nämlich vielleicht etwas dabei heraus, mit dem einige Spieler überhaupt nichts mehr anfangen können. Das wäre dann in der Tat ein Abriss, aber eben nicht mehr ein Quellenbuch, von dem ich ja per definitionem eine Vielfalt an Quellen erwarten kann, oder nicht?. Also liegt der Fehler im Konzept des Quellenbuchs an sich. Es sieht so aus.

 

Gruß

GH

Geschrieben

Danke für den Beitrag. Danke auch für deinen zurückliegenden Ausruf, mit dem du das allmächtige Wesen, das wir verehren, um Schutz vor der Midgard-Enzyklopädie bittest. Eine solche brauchen wir meines Erachtens nämlich auch nicht.

 

Ich werde morgen aller Voraussicht nach noch einmal antworten, jetzt geht's ins Bett.

 

Grüße

Prados

Geschrieben

Eine Enzyklopädie, an die man sich als potentieller Autor zu halten hat, ist für mich eine theoretisch gute Idee. Praktisch hingegen dürfte sie nicht gewinnbringend umsetzbar sein (abgesehen vom hohen Aufwand, den wahrscheinlich keiner betreiben will). Daher sollten weiterhin genügend weiße Flecken im Quellenmaterial übrigbleiben.

 

Wenn der Hohepriester eines Kults beschrieben ist, dann sollten weitere abweichende Kulte möglich sein. Wenn eine Magiergilde beschrieben wird, dann sollte Platz für eine weitere sein usw.

Ein Quellenbuch sollte neben den weißen Flecken aber auch eine Idee für die Kultur des Landes/der Region vermitteln, so dass die Ausarbeitungen eines Spielleiters mit den Vorstellungen der Spieler ein gemeinsame Grundlage haben.

 

Wenn also im Quellenbuch ein typisches Haus in einem Dorf beschrieben ist, dann dürfen Spieler natürlich nicht erwarten, dass der "verborgene" Familienschatz immer an derselben Stelle unter dem Bett vergraben ist. Hier ist der Spielleiter gefordert und sollte die Häuser individuell so beschreiben, dass seine persönliche Spielwelt lebendig wird. Verweise auf irdische Parallelen sollten von Spielern nur dann kommen, wenn entweder der Spielleiter selber diese Parallelen bei seiner Beschreibung herangezogen hat oder eine grobe, innere Unlogik in der Spielwelt auftritt. Es ist aber müßig zu diskutieren, wenn die Zahl der Felder für ein Dorf etwas zu gering für eine Selbstversorgung zu sein scheint. Midgard ist Fantasy und keine Realsimulation.

 

Solwac

Geschrieben

Nach Lektüre der ersten paar Postings (erste Seite) dieses Themas, kann ich mich der Meinung von Prados und Rosendorn zu 100% anschließen.

 

Es nimmt einen die Freude am Spielen (und Spielleiten), wenn man regelmäßig mehr oder minder unterschwellig darauf hingewiesen wird, daß man die Regel- und Quellenbücher nicht bis ins Detail verinnerlicht hat!

Oder die Aufregung mitbekommt, daß sich der Spielleiter die Freiheit genommen hat, ein vorgegebenens Abenteuer nach seinem Gutdünken zu ändern.

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