Lord Chaos Geschrieben 10. November 2006 report Geschrieben 10. November 2006 @Triton, die "Midgard-Polizei" ist jede Person, die alle Regelwerke gelesen hat und der Meinung ist diese buchstabengetreu auswendig zu konnen, sowie diese dogmatisch durchsetzen will. Hi! Offenbar haben einige SL ein Problem mit einem/mehreren Spielern in ihren Runden. Könnte mir bitte jetzt irgendwer erklären was das mit QB's zu tun hat bzw wieso es die Schuld der QB,s sein soll? Erbsenzähler können wirklich lästig sein, aber Erbsen deshalb zu verbieten hilft auch nicht. Gruss Chaos
Lord Chaos Geschrieben 10. November 2006 report Geschrieben 10. November 2006 Dein Eindruck hängt vielleicht damit zusammen, dass das Eingangsposting ziemlich viel Interpretationsspielraum bezüglich des Themas zulässt? Seit dem wurde aber (schon sehr früh einsetzend, Einsi zitiert es schon nachts, im Schlaf, wenn man ihn unvermittelt anruft) stetig von verschiedenen Leuten, den Strangeröffner explizit eingeschlossen, das Thema außerordentlich stark präzisiert. Was die Verfechter des einzig wahren Quellenbuchs [beliebige Region einfügen] genauso wenig abhält, weiter neben dem Thema her zu diskutieren, wie die Ignoranten des geschilderten Problems. Wenn das Problem lautet: Die Midgard-Polizei schläg zu, dann hilft es nicht weiter, die Midgard-Polizei schlicht wegzudefinieren. Oder anders geschrieben: Wenn Strangeröffner P sagt, er habe ein Problem mit nasebohrenden Spielern, dann ist es wenig Zielführend zu erklären, dass es keine nasebohrenden Spieler gäbe. Moderation : So, und nu bitte ich alle Versuche, wem auch immer die besonderen Qualitäten irgendwelcher Quellenbücher näher zu bringen an anderen Orten vorzubringen. Ebenso wäre es wünschenswert, (an dieser Stelle) Null-Informationen "Quellenmaterial könne man doch ignorieren". Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen Hi! Dann bitte lies Dir Post #4 einmal durch (vom Strangeröffner verfasst). Wenn der Strangerööfner schreibt: Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Ich habe nicht meine Freundin angegrantelt, sondern mich über die Quellenbücher aufgeregt, die in ihrer derzeitigen Form meines Erachtens überflüssig und spielspaßtötend sind. Sie sind deutlich zu detailliert, regulieren daher zu stark und verhindern bei vollständiger Übernahme das freie Spielen. Grüße Prados 1. Es ist hoffentlich gestattet der Meinung zu sein, dass die meisten QB's ganz ausgezeichnt sind. 2. Es ist schön für Forumsteilnehmer xy die Erleuchtung gehabt zu haben und genau zu wissen um was in dem Strang geht. Darf ich dennoch anderer Meinung sein? 3. ich darf aber hoffentlich sagen, dass nasenbohrende Spieler genaugenommen gar kein problem sind. Gruss Chaos
Satir Geschrieben 10. November 2006 report Geschrieben 10. November 2006 Meine Freundin kam gerade durch die Tür: "Wollen wir mal hoffen, dass wir die nächsten Jahre nicht nach Moravod müssen ..." Meine verständnisvolle Reaktion bestand aus der mit leerem Gesichtsausdruck vorgetragenen Frage: "Warum?" "Nun, weil Unfreie sich möglichst einige Jahre nicht in Moravod sehen lassen sollten, um nicht erkannt zu werden." Aha, dachte ich mir, und, da etwas müde und leicht überarbeitet, mein Frust entlud sich über der bedauernswerten Spielerin einer frisch erschaffenen moravischen Unfreien. Ich möchte der Leserschaft meinen genauen Wortlaut und diesem Strang damit eine FSK18-Einstufung ersparen und stelle daher die lediglich einige Fragen: Sind Midgard-Spieler eigentlich überwiegend masochistisch veranlagt? Was treibt Spieler und Spielleiter dazu, jeden freiheitswürgenden Kleinscheiß aus den Kulturbeschreibungen zu übernehmen? Warum muss ich mir als Spielleiter Vorwürfe anhören, wenn der albische Abort den gleichen Zuschnitt wie das waelische Wasserklosett hat, obwohl das Quellenbuch doch deutliche Unterschiede konstatiert? (Einwurf für Wissende: Der Begriff "Quellenbuch" hat dem bisherigen Spitzenreiter meiner aggressionsauslösenden Unwörter, "Spielgleichgewicht", inzwischen klar den Rang abgelaufen.) Kurz gesagt: Ich möchte wieder mehr Freiheit im Spiel. Wundert sich wirklich jemand, dass nur wenige und fast ausschließlich die gleichen Autoren für MIDGARD arbeiten, wenn man für das Verfassen eines Durchschnittsabenteuers zunächst 200 bis 800 Seiten Quellenbücher studieren muss - je nachdem, wie viele Grenzen man zu überschreiten wagt - , da man andernfalls den vernichtenden Bannspruch des Midgard-Mobs zu erwarten hat? Grüße Prados Ja, ich unterstütze die Forderung nach Freigeist und Flexibilität! Ich wünschte auch, dass mehr der grundsätzlich netten Leute hier und auf den Midgard-Cons den Mut hätten, Regeln, Quellenbücher (entschuldige, Prados) und sonstige Veröffentlichungen nur als (meinetwegen durchaus gute) Anregungen zu verstehen. Ich verstehe diesen Masochismus ebenfalls nicht. Sehr merkwürdig das. So, beide erste Postings zitiert damit jeder weiß auf was ich Antworte. Den Diskussionen um Quellenbücher sind in anderen Strängen zu finden. Ich kann auch fast Vorbehaltslos beiden zustimmen. Mein bestes Spiel bis dato war komplett ohne Regeln und Würfeln. Hat extrem viel Spaß gemacht. Dem System MIDGARD bin ich auch deswegen treu, weil überall immer darauf hingewiesen wird das der Spielleiter das Sagen hat. Bei anderen Systemen steht meistens die Regel über dem Spielleiter. Und das will ich genauso wenige wie Prados. Ich finde die MIDGARD Materialen sehr gut und werde mir auch weiterhin die QBs kaufen. Werde aber bestimmt auch weiterhin meinen Kampf mit neuen Gruppen haben. Ich hoffe das dieser Anstoß hier den ein oder anderen nicht nur dazu bringt kurz darüber nachzudenken. Sondern das diejenigen bei der nächsten fremden Runde dies auch beherzigen. Und ihr werdet sehen, es macht richtig Spaß auch mal "Mit dem Drachen den Tuarisc runter zu segeln". Gruß an die Fantasie
Bloxmox Geschrieben 10. November 2006 report Geschrieben 10. November 2006 Nach lesen der Postings von Lukarnam und Lord Chaos will ich mal das fogende loswerden: Komisch, ich hab das anders verstanden. Weniger das Problem mit den Meistern und der Gruppe ist interessant, da sollten sich schon die richtigen Gruppen (mit mehr oder weniger Regekonformität) finden, sondern die Schwierigkeit selbstgeschriebene Abenteuer weiterzugeben bzw. zu veröffentlichen. Wenn jemand ein Abenteuer der Midgardgemeinde zur Verfügung stellt, kommt wohl häufiger die Kritik, daß sich der Autor nicht hundertprozentig an die entsprechenden Quellenbücher bzw. den Vorgaben aus vorherigen Abenteuer gehalten hat. Das ist durchaus demotivierend für die Autoren. Andererseits hat sich bei uns in der Gruppe mal jemand die Mühe gemacht alles veröffentliche Material auf einen gemeinsamen Nenner zu bekommen. Leider hat er sich Alba vorgenommen und ist an den Widersprüchen frustriert. Meine persönliche Meinung ist: Quellenmaterial wie für Rawindra, D&H und Barenwut und Ritterehre finde ich sehr gut als freie Materialsammlung. Waeland ist mit seiner zusätzlich ausgearbeiteten Siedlungsbeschreibung und Besonderheiten (Zauberei) schon einschränkender, aber mit ein bißchen Fantasie leicht an alle Umstände anzupassen. Alba scheint mir mit seinen vielen ausgearbeiteten familären Bindungen (Clans) und konkreten Stadt/Siedlungsangaben und das alles vor "historischem" Hintergrund doch sehr ausgearbeitet zu sein. Da kann ich leider nicht mitreden, da ich den Band nur vom Hörensagen kenne, weil wir Midgard unter den SL aufgeteilt haben. Aber viele Mitgärtner spielen gerne in Alba, dem Nabel der Welt, und rufen ständig nach neuem Abenteuerfutter - gleichzeitig wird die Prüfung auf Konsistenz mit bestehendem Material immer schwieriger (langlängerlänger). Somit brauchen wir uns alle nicht zu wundern, wenn es immer länger dauert bis gerade Abenteuer für hochgradige Charaktäre, deren Auswirkungen die Umwelt verändern können, erscheinen. Blox(malohnekasper)mox
Stephan Geschrieben 10. November 2006 report Geschrieben 10. November 2006 Meine Freundin kam gerade durch die Tür: "Wollen wir mal hoffen, dass wir die nächsten Jahre nicht nach Moravod müssen ..." Meine verständnisvolle Reaktion bestand aus der mit leerem Gesichtsausdruck vorgetragenen Frage: "Warum?" "Nun, weil Unfreie sich möglichst einige Jahre nicht in Moravod sehen lassen sollten, um nicht erkannt zu werden." Aha, dachte ich mir, und, da etwas müde und leicht überarbeitet, mein Frust entlud sich über der bedauernswerten Spielerin einer frisch erschaffenen moravischen Unfreien. Ich möchte der Leserschaft meinen genauen Wortlaut und diesem Strang damit eine FSK18-Einstufung ersparen und stelle daher die lediglich einige Fragen: Sind Midgard-Spieler eigentlich überwiegend masochistisch veranlagt? Was treibt Spieler und Spielleiter dazu, jeden freiheitswürgenden Kleinscheiß aus den Kulturbeschreibungen zu übernehmen? Warum muss ich mir als Spielleiter Vorwürfe anhören, wenn der albische Abort den gleichen Zuschnitt wie das waelische Wasserklosett hat, obwohl das Quellenbuch doch deutliche Unterschiede konstatiert? (Einwurf für Wissende: Der Begriff "Quellenbuch" hat dem bisherigen Spitzenreiter meiner aggressionsauslösenden Unwörter, "Spielgleichgewicht", inzwischen klar den Rang abgelaufen.) Kurz gesagt: Ich möchte wieder mehr Freiheit im Spiel. Wundert sich wirklich jemand, dass nur wenige und fast ausschließlich die gleichen Autoren für MIDGARD arbeiten, wenn man für das Verfassen eines Durchschnittsabenteuers zunächst 200 bis 800 Seiten Quellenbücher studieren muss - je nachdem, wie viele Grenzen man zu überschreiten wagt - , da man andernfalls den vernichtenden Bannspruch des Midgard-Mobs zu erwarten hat? Grüße Prados Da man ja beim Einstieg in diesen Thread das Eingangsposting nicht aus den Augen verlieren soll, habe ich es mal hinein kopiert. Ich verstehe nicht alles (damit bin ich wohl nicht allein), aber es scheint mir doch um die Veröffentlichungspraxis von Midgard zu gehen. Warum ist der Autorenstamm so klein? Sind die Quellenbücher zu detailliert? Gibt es dazwischen einen Zusammenhang? Hieraus schließe ich, dass es nicht um die Sondersituationen von Cons geht, denn die Veröffentlichungen von Midgard richten sich ja wohl in erster Linie an die Menge der Heimspieler. Tatsächlich wird ja auch an keiner Stelle Bezug auf Cons genommen. Aus eigener Erfahrung kann ich vielleicht ein klein wenig zu diesen Fragen beisteuern: Vor vielen Jahren hatte ich selbst eine Abenteueridee. Diese wurde durch eine meiner Meinung nach interessanten Situation, die in einem Quellenbuch beschrieben war, ausgelöst. Es hat mir damals gerade Spaß gemacht, die Ideen aus den Quellenbüchern aufzunehmen und mein Abenteuer darum herum zu entwickeln. Durch viele Details fühlte ich meine Kreativität herausgefordert und nicht beschnitten. Anfang 2000 schickte ich das Abenteuer über die definierten Kanäle an den Verlag. Ich erhielt schnell positives Feedback zu Abenteueridee und auch meine Fähigkeit mich verständlich in Schriftform auszudrücken wurde zu keiner Zeit in Frage gestellt. Im Augenblick bin ich guter Hoffnung, dass das Abenteuer Anfang nächsten Jahres im Internet zum Download angeboten wird. Ich muss gestehen, dass meine anfängliche Motivation, eventuell nochmal für Midgard in die Tasten zu greifen, doch in den bisher 7 (in Worten: sieben) Jahren ein wenig gelitten hat. Neben der puren Zeit war es der mehr oder minder intensive Kontakt mit vier Lektoren, von denen einer destruktiv, einer konstruktiv aber leider berufsbedingt mit wenig Zeit versehen (die angenehmste Erfahrung), einer desinteressiert und einer konstruktiv aber schlampig war. Weiterhin wurde in der Zwischenzeit nicht nur eine neue Regelversion eingeführt (-> Nacharbeit), sondern auch diverse andere Veröffentlichungen publiziert, die dann logische Widersprüche zu meinem Abenteuer enthielten (-> Nacharbeit). Die entsprechende Information bekam ich erst sehr spät. Mein Wunsch, einen direkten Draht zu dem Verantwortlichen für die von mir bespielte Abenteuerregion zu erhalten (ich hätte mein Abenteuer gerne an offizielle Vorgaben angepasst, wenn sie denn nur erhältlich gewesen wären) verhallte leider ungehört. Aus dieser Erfahrung vermute ich also andere Gründe als Prados für die Tatsache, dass der Autorenstamm von Midgard so klein ist. Tatsächlich ist mir unklar, wer denn der Midgard-Mob sein soll, der weitere potenzielle Autoren abschreckt. Ist es Elsa und Umgebung, die sich tatsächlich (von mir begrüßt) für die Konsistenz der Midgard-Produkte einsetzt? Oder ist es eine große Gruppe von Midgardspielern? Nun mir ist ehrlich bisher noch kein schrecklicher Verriss eines offiziellen Midgardabenteuers unter die Augen gekommen (geschweige denn einer, der fehlende Kompatibilität zu offiziellem Material anmahnte). Es kann natürlich sein, dass auf Cons (ich war noch auf keinem) eine große Schar solcher Proleten herumläft, die Midgardautoren wegen ihrer mangelnden Konformität zu anderem Material anpöbelt und ihnen so die Lust am weiteren publizieren nimmt. Das spricht dann eher gegen Cons als gegen Quellenbücher.
Prados Karwan Geschrieben 10. November 2006 Autor report Geschrieben 10. November 2006 Nein, mir geht es auf keinen Fall um die Veröffentlichungspraxis von MIDGARD, denn darin habe ich keine Einsicht und ich kritisiere sie auch nicht. Ich nehme, was ich kriegen kann. Ich lamentierte, ich jammerte also rum über bestimmte, mich persönlich störende Aspekte eines Rollenspielsystems, das sich meinem subjektivem Eindruck nach durch die QB-Fülle, also die Fülle der darin vorgegebenen Daten, immer schlechter zu einem schnellen Spiel eignet. Diesem Sachverhalt liegen aber eben nicht nur die QB an sich, sondern auch das Verhalten bzw. die Einstellung verschiedener Spieler und Spielerinnen zugrunde. Mein Eingangsbeitrag war bewusst recht interpretationsoffen gestaltet; ich war auf die Reaktionen gespannt. Der Beitrag GHs weist den Weg meiner Gedanken: QB als Segen und Fluch zugleich. Man (ich) begrüßt Anregungen und Fakten, die sich zwar gut lesen lassen, aber man (ich) wirft eben wegen dieser Fakten das Handtuch, ignoriert sie also, weil sie sich so schlecht spielen lassen. Das QB als systemimmanenter Fehler eines alt werdenden Systems; ein Beitragsschreiber, dessen Name ich nicht nachschauen mag angesichts der vielen Seiten, aber ich glaube, Bernson war's, schrieb von der daraus resultierenden Vernetzung immer zahlreicherer Fakten. Abschließend: Ich habe keine schlechten Erfahrungen mit Con-SL gemacht, ich hatte nämlich noch keinen. Eher war's umgekehrt, nicht wahr, ihr Wissenden? (Oh, gerade wurde mir eingeflüstert, dass ich doch einen solchen Con-SL hatte. Entschuldige, bitte, Marek, es war keine Absicht.) Allen Heimgruppenratschlagenden vielen Dank, aber das war nie mein Problem gewesen, dennoch danke. Und Grüße an den Midgard-Mob: Er steckt in allen von uns. Grüße Prados, einer der Lektoren des oben angesprochenen Abenteuers; welcher eigentlich?
Eleazar Geschrieben 11. November 2006 report Geschrieben 11. November 2006 Ich kaufe mir frohgemut jeden Quellenband, der rauskommt und schlachte ihn für meine Zwecke aus. Ich finde eine Spielwelt braucht ein bisschen Tiefe, damit man nicht das Gefühl hat, man spiele bloß die Seiten eines Abenteuerbändchens leer. Neulich betrat eine meiner Spielfiguren irgendsoeinen Tempel irgendsoeiner Fruchtbarkeitsgöttin. Das war mir entscheiden zu öde. Andererseits würde ich auch niemals mehr direkt auf Midgard spielleitern. Der Gedanke, dass Alba - Quellenbuch drauf haben zu müssen, weil meine Spieler alles gegenlesen, wäre zu abschreckend. In meiner Welt da bin ich Kapitän, da kann ich mir alles wichtige merken oder passend ausdenken. Und den anderen Nerv gönne ich mir einfach nicht. Ganz ehrlich bin ich auch nicht wenig erstaunt, für wie sakrosankt man hier im Forum Kulturbeschreibungen und manche Regeln hält. In einem anderen Strang ging es mal um die Frage, welchen Glauben ein Gnom haben könne. Ich Depp habe mal versucht, mir meine eigenen Gedanken zu machen, unter welchen Bedingungen Gnome eigentlich zu einer anderen Religion finden können., Dabei war in den Spielregeln doch längst entschieden, was jeder einzelne Gnom auf der großen weiten Welt zu glauben hat. Ich war nicht überzeugt.
Fimolas Geschrieben 11. November 2006 report Geschrieben 11. November 2006 Hallo Eleazar! In einem anderen Strang ging es mal um die Frage, welchen Glauben ein Gnom haben könne. Ich Depp habe mal versucht, mir meine eigenen Gedanken zu machen, unter welchen Bedingungen Gnome eigentlich zu einer anderen Religion finden können., Dabei war in den Spielregeln doch längst entschieden, was jeder einzelne Gnom auf der großen weiten Welt zu glauben hat. Ich war nicht überzeugt.Selbstverständlich gibt es eine offizielle Regelung, aber die verbietet Dir nicht, in Hausregeln eigene Ideen zu verwirklichen. Häufig kommt es zu heftigen Disputen, weil jemand glaubt, die offiziellen Vorgaben vor offiziellem Hintergrund verändern zu können. Falls jedoch klar ist, dass Deine Ausarbeitung nicht mit den offiziellen Vorgaben konform geht und gehen soll, dann solltest Du Dich problemlos hier austoben können. Liebe Grüße, , Fimolas!
Nanoc der Wanderer Geschrieben 11. November 2006 report Geschrieben 11. November 2006 Ich finde, man muss halt nur klar sagen, worauf man sich bezieht und zwischen offiziell und inoffiziell trennen. Ist klar, was was ist kann sich jeder austoben. Gruß Bernd
Jürgen Buschmeier Geschrieben 11. November 2006 report Geschrieben 11. November 2006 Wenn ich selbst an einem Abenteuer bastle, dann kommt mir als erstes die Idee, dann überlege ich, wo es spielen könnte und passe es an die kulturellen Vorgaben des Quellenmaterials, so es welches gibt an. Glücklicherweise habe ich aber auch keine Spieler, die deswegen aufbegehren, weil die Regeln etwas anders vorgeben. Man weist mich höchstens mal daraufhin, daß ich beim letzten Mal einen Zauber anders bewertet habe, was ich dann auch meist gerne korrigiere, oder Namen verwechsle. Kleinigkeiten stimmen dann einfach mal nicht wegen meiner Vergesslichkeit und Schlamperei. Es soll schon verlässlich sein, was ich da präsentiere. Ich fürchte jedoch, daß ich früher durchaus schon mal als Spieler eine Anmerkung in der von Prados kritisierten Form gemacht habe. Das allerdings in den Heimgruppen. Mittlerweile kann ich mich aber ganz gut beherrschen und frage, wenn überhaupt, hinterher nach oder kommentiere.
GH Geschrieben 13. November 2006 report Geschrieben 13. November 2006 Da man ja beim Einstieg in diesen Thread das Eingangsposting nicht aus den Augen verlieren soll, habe ich es mal hinein kopiert.Ich verstehe nicht alles (damit bin ich wohl nicht allein), aber es scheint mir doch um die Veröffentlichungspraxis von Midgard zu gehen. Warum ist der Autorenstamm so klein? Sind die Quellenbücher zu detailliert? Gibt es dazwischen einen Zusammenhang? Hieraus schließe ich, dass es nicht um die Sondersituationen von Cons geht, denn die Veröffentlichungen von Midgard richten sich ja wohl in erster Linie an die Menge der Heimspieler. Tatsächlich wird ja auch an keiner Stelle Bezug auf Cons genommen. Aus eigener Erfahrung kann ich vielleicht ein klein wenig zu diesen Fragen beisteuern: Vor vielen Jahren hatte ich selbst eine Abenteueridee. Diese wurde durch eine meiner Meinung nach interessanten Situation, die in einem Quellenbuch beschrieben war, ausgelöst. Es hat mir damals gerade Spaß gemacht, die Ideen aus den Quellenbüchern aufzunehmen und mein Abenteuer darum herum zu entwickeln. Durch viele Details fühlte ich meine Kreativität herausgefordert und nicht beschnitten. Anfang 2000 schickte ich das Abenteuer über die definierten Kanäle an den Verlag. Ich erhielt schnell positives Feedback zu Abenteueridee und auch meine Fähigkeit mich verständlich in Schriftform auszudrücken wurde zu keiner Zeit in Frage gestellt. Im Augenblick bin ich guter Hoffnung, dass das Abenteuer Anfang nächsten Jahres im Internet zum Download angeboten wird. Ich muss gestehen, dass meine anfängliche Motivation, eventuell nochmal für Midgard in die Tasten zu greifen, doch in den bisher 7 (in Worten: sieben) Jahren ein wenig gelitten hat. Neben der puren Zeit war es der mehr oder minder intensive Kontakt mit vier Lektoren, von denen einer destruktiv, einer konstruktiv aber leider berufsbedingt mit wenig Zeit versehen (die angenehmste Erfahrung), einer desinteressiert und einer konstruktiv aber schlampig war. Weiterhin wurde in der Zwischenzeit nicht nur eine neue Regelversion eingeführt (-> Nacharbeit), sondern auch diverse andere Veröffentlichungen publiziert, die dann logische Widersprüche zu meinem Abenteuer enthielten (-> Nacharbeit). Die entsprechende Information bekam ich erst sehr spät. Mein Wunsch, einen direkten Draht zu dem Verantwortlichen für die von mir bespielte Abenteuerregion zu erhalten (ich hätte mein Abenteuer gerne an offizielle Vorgaben angepasst, wenn sie denn nur erhältlich gewesen wären) verhallte leider ungehört. Aus dieser Erfahrung vermute ich also andere Gründe als Prados für die Tatsache, dass der Autorenstamm von Midgard so klein ist. Tatsächlich ist mir unklar, wer denn der Midgard-Mob sein soll, der weitere potenzielle Autoren abschreckt. Ist es Elsa und Umgebung, die sich tatsächlich (von mir begrüßt) für die Konsistenz der Midgard-Produkte einsetzt? Oder ist es eine große Gruppe von Midgardspielern? Nun mir ist ehrlich bisher noch kein schrecklicher Verriss eines offiziellen Midgardabenteuers unter die Augen gekommen (geschweige denn einer, der fehlende Kompatibilität zu offiziellem Material anmahnte). Es kann natürlich sein, dass auf Cons (ich war noch auf keinem) eine große Schar solcher Proleten herumläft, die Midgardautoren wegen ihrer mangelnden Konformität zu anderem Material anpöbelt und ihnen so die Lust am weiteren publizieren nimmt. Das spricht dann eher gegen Cons als gegen Quellenbücher. Ich kenne dieses als Beispiel dargestellte Abenteuer nicht, wollte aber aus meiner Erfahrung beisteuern, dass ich solche Extremfälle noch nicht erlebt habe. Kontakt mit 4 [!] Lektoren ... das hätte ich bisher für einen (Alp-)Traum gehalten. Ich kann mir nur vorstellen, dass der Inhalt des Abenteuers eben sehr viele heikle Themen berührt, die den Verlag nicht zu schnellen und leichtherzigen Entscheidungen bewegen und ihn abwarten lassen (das wäre ja nicht das erste Mal). Je mehr man die Anpassung sucht, um so mehr Personen werden ihr Wörtchen mitreden wollen. Da hilft dann auch die Bereitwilligkeit des Autors nur noch begrenzt weiter. Grüße GH
Stephan Geschrieben 13. November 2006 report Geschrieben 13. November 2006 ... Ich kenne dieses als Beispiel dargestellte Abenteuer nicht, wollte aber aus meiner Erfahrung beisteuern, dass ich solche Extremfälle noch nicht erlebt habe. Kontakt mit 4 [!] Lektoren ... das hätte ich bisher für einen (Alp-)Traum gehalten. ... Grüße GH Du bist ja auch ein etablierter Midgard-Autor. Ich muss gestehen, dass mir in einigen dunklen Momenten, in denen meine Frustration besonders groß war, doch der Gedanke gekommen ist, ob das ganze nicht etwas glatter gegangen wäre, wenn ich ein bereits etablierter Autor gewesen wäre. Womit sich der Kreis zu Prados' Ausgangsfrage nach dem Grund für mangelnden Zuwachs bei der Autorenschar schließt.
GH Geschrieben 13. November 2006 report Geschrieben 13. November 2006 Ich kenne dieses als Beispiel dargestellte Abenteuer nicht, wollte aber aus meiner Erfahrung beisteuern, dass ich solche Extremfälle noch nicht erlebt habe. Kontakt mit 4 [!] Lektoren ... das hätte ich bisher für einen (Alp-)Traum gehalten. ... Grüße GH Du bist ja auch ein etablierter Midgard-Autor. Ich muss gestehen, dass mir in einigen dunklen Momenten, in denen meine Frustration besonders groß war, doch der Gedanke gekommen ist, ob das ganze nicht etwas glatter gegangen wäre, wenn ich ein bereits etablierter Autor gewesen wäre. Womit sich der Kreis zu Prados' Ausgangsfrage nach dem Grund für mangelnden Zuwachs bei der Autorenschar schließt. Etabliert muss man ja erst einmal werden. Allerdings habe ich auch in einer "Epoche" angefangen, in der es noch nicht ganz so viel Material gegeben hat wie heute. Gruß GH
GH Geschrieben 13. November 2006 report Geschrieben 13. November 2006 Nein, mir geht es auf keinen Fall um die Veröffentlichungspraxis von MIDGARD, denn darin habe ich keine Einsicht und ich kritisiere sie auch nicht. Ich nehme, was ich kriegen kann. Ich lamentierte, ich jammerte also rum über bestimmte, mich persönlich störende Aspekte eines Rollenspielsystems, das sich meinem subjektivem Eindruck nach durch die QB-Fülle, also die Fülle der darin vorgegebenen Daten, immer schlechter zu einem schnellen Spiel eignet. Diesem Sachverhalt liegen aber eben nicht nur die QB an sich, sondern auch das Verhalten bzw. die Einstellung verschiedener Spieler und Spielerinnen zugrunde. Mein Eingangsbeitrag war bewusst recht interpretationsoffen gestaltet; ich war auf die Reaktionen gespannt. Der Beitrag GHs weist den Weg meiner Gedanken: QB als Segen und Fluch zugleich. Man (ich) begrüßt Anregungen und Fakten, die sich zwar gut lesen lassen, aber man (ich) wirft eben wegen dieser Fakten das Handtuch, ignoriert sie also, weil sie sich so schlecht spielen lassen. Das QB als systemimmanenter Fehler eines alt werdenden Systems; ein Beitragsschreiber, dessen Name ich nicht nachschauen mag angesichts der vielen Seiten, aber ich glaube, Bernson war's, schrieb von der daraus resultierenden Vernetzung immer zahlreicherer Fakten. Abschließend: Ich habe keine schlechten Erfahrungen mit Con-SL gemacht, ich hatte nämlich noch keinen. Eher war's umgekehrt, nicht wahr, ihr Wissenden? (Oh, gerade wurde mir eingeflüstert, dass ich doch einen solchen Con-SL hatte. Entschuldige, bitte, Marek, es war keine Absicht.) Allen Heimgruppenratschlagenden vielen Dank, aber das war nie mein Problem gewesen, dennoch danke. Und Grüße an den Midgard-Mob: Er steckt in allen von uns. Grüße Prados, einer der Lektoren des oben angesprochenen Abenteuers; welcher eigentlich? Da ich mich ja auch verstärkt den "Quellen" gewidmet habe, hoffe ich, den "Faktenaspekt" eines Quellenbuchs durch eine gegenläufige Darstellung abzuschwächen. Das heißt, durch den Stil soll die Ausschnitthaftigkeit, Fragwürdigkeit, aber auch Anwendungsabhängigkeit durch den Spielleiter herausgestellt werden. Kurzum - zwischen den Zeilen soll der Interpretationsspielraum gestärkt werden (im Sinne eines "So ist es, aber nicht unbedingt nur so" oder "So kann es auch sein"). An der Fülle der Informationen ändert das nichts, aber vielleicht an ihrer "Wertigkeit". So ist z.B. auch der 1. Teil des Meisters der Sphären zu verstehen. Grüße GH
Kazzirah Geschrieben 13. November 2006 report Geschrieben 13. November 2006 Was GH gesagt hat, finde ich, sollte unbedingt hervorgehoben werden: Nur weil ein Fakt in einem QB steht, ist es noch lange keine unumstößliche Wahrheit. Es hat nur eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass etwas, das dem beschriebenen Fakt nahe kommt, in der Spielrealität vorkommt. Es sind also mehr oder minder Gerüchte mit erhöhter Evidenz, da allgemein verbreitet. Ich als Spieler/Spielleiter sehe Angaben aus QBs und erst recht Abenteuern als etwas, worauf ich zwar ein Weltbild aufbauen kann, nicht aber als etwas, das meine Figur quasi vor dem Weltgericht/geist/SL/Schicksal einklagen kann. Nur weil meine Figur an jedem Ort gehört hat, dass Ian McRathgar ein absoluter Unsympath sei, heißt das nicht, dass er sich dann bei näherer Betrachtung doch als äußerst angenehmer, geradezu idealistischer Clanchef herausstellen könnte, umgekehrt König Beren verwöhntes, völlig unfähiges, dem Cäsarenwahn verfallenes Gör. Oder eben doch wieder völlig anders. Vieles, ja das meiste, sollte dem bekannten entsprechen. Doch selbst da ist viel Interpretationsspielraum. Das Eingangsbeispiel der Unfreiheit ist da ein gutes Beispiel. Da kann man durchaus verschiedenes herauslesen, da im Regelwerk keine abgeschlossene Liste enthalten ist (sein kann), die alle Spielarten dieser Sozialen Klasse [unfrei] umfasst. Man kann da herauslesen, dass eine Person, die diesen Stand hat, immer in einem persönlichen Abhängigkeitsverhältnis steht. Man kann aber auch daraus lesen, dass die Person nie über (alle/viele/signifikante) Freiheitsrechte verfügte. Fahrendes Volk ist in der Regel unfrei, sie verfügen selten über besondere Schutzrechte der eigenen Person oder auch anerkannte andere Rechte, wie ein Niederlassungsrecht oder Eigentumsrechte. Die Gesellschaft spricht ihnen allerhöchstens minimale Rechte zu. Ein albischer Bettler ist ebenfalls unfrei, auch wenn er in keinem persönlichen Abhängigkeitsverhältnis steht. Ein moravischer Bettler dürfte ähnlich nicht als "entflohen" eingestuft werden, wenn er seinen Heimatort verläßt. Selbst ein entlaufener Leibeigener dürfte nur in dem Umfeld verfolgt werden, wo er persönlich bekannt ist. Nur wenn er die Zeichen seines (alten) Standes weiter behält, wird es im gesamten Kulturraum Probleme geben.
Gast Marc Geschrieben 13. November 2006 report Geschrieben 13. November 2006 (bearbeitet) Ich vermute, an Quellenbücher klammern die Leute nur, wenn sie unsicher sind, weil sie befürchten reingeritten zu werden. Wenn die SC mit Waffen rumläuft, weil sie meint das wäre erlaubt, aber der SL das anders definiert hat und nun die Stadtwache mit der Verhaftung beginnt; dann ist ein Konflikt da, der mit dem Verweis aufs Quellenbuch nicht gelöst wird. In der Situation sollte der SL dem SC die Möglichkeit geben vernünftig zu handeln und dann erst ggf. die Stadtwache losschicken. Bearbeitet 3. Dezember 2009 von Marc
Fabian Geschrieben 13. November 2006 report Geschrieben 13. November 2006 Ich möchte gern eine weitere Sichweise auf die Problematik beisteuern. Wenn ich die vielen Postings richtig gelesen habe geht es hier letztlich auch um einen Konflikt zwischen Spielern und Spielleitung. Prados (und auch andere) will gern viel Freiheit in seiner Eigenschaft als Spielleiter haben, leider bedeutet diese Freiheit gleichzeitig eine Beschränkung der Spieler in ihren Handlungsoptionen. Denn Kenntnis der Welt bzw. der Regeln bedeutet mehr "verbriefte" Möglichkeiten für die Figuren (Spieler). M.E. ist dieses ein entscheidender Grund warum viele Spieler/innen Regeln und Hintergrundinformationen zur Welt (die ja in gewisser Weise eben auch Regeln sind) lieben. Sie verschaffen ihnen Macht und in einem bestimmten Sinn gleichsam Freiheit im Spiel, da sie nicht so abhängig vom SL sind, so meine Sicht auf das Problem. Regelarme bzw. -lose Spiele setzen im Grunde sehr viel Vertrauen in den Spielleiter voraus, das nicht alle Spieler haben oder aufbringen können/wollen. Viele Regeln geben hingegen Handlungssicherheit insbesondere auf Spielerseite, da sie ansonsten (zumindest vermeintlich) der Spielleiterwillkür ausgesetzt wären. Insofern spitzt sich dieses Problem IMHO auf Cons in besonderem Maße zu, da hier oft (oder zumindest häufiger als in der Heimrunde) mit "Unbekannten" gespielt wird. Deshalb wird hier, so vermute ich, der Ruf nach dem Einhalten der Regeln umso lauter. Insofern ist die Detailliertheit von QB wohl gleichzeitig Segen und Fluch. Sie schafft vielfältige "abgesicherte" Handlungsmöglichkeiten, beschneidet jedoch gleichzeitig möglicherweise kreative und spontane Aktionen UND sie beschränkt den Spielleiter durch Setzungen. Wobei für mich als SL immer der Grundsatz gilt, das Ausnahmen die Regel bestätigen - Spieler lieben das nicht unbedingt, es verletzt wie gesagt ihre Planungs-, Lösungs- und Handlungssicherheit. Gruß fabian
Bernward Geschrieben 13. November 2006 report Geschrieben 13. November 2006 Ach Gottchen. Ich werde mich nicht bei einem SL spielen, zu dem ich kein Vertrauen habe. Egal wie die Regeln und die Quellenbänder sind.
Henni Potter Geschrieben 14. November 2006 report Geschrieben 14. November 2006 Ein sehr schöner Beitrag, Fabian, der mindestens zu weiten Teilen richtig ist! Ich empfehle, den Beitrag sorgfältig zu lesen und zu überdenken - insbesondere den Leuten, die von ihrer persönlichen Befindlichkeit auf den Rest der Welt schließen! Nicht wahr, Bernward? LG, Henni
Kazzirah Geschrieben 14. November 2006 report Geschrieben 14. November 2006 Generell schön zusammengefasst, aber: Prados (und auch andere) will gern viel Freiheit in seiner Eigenschaft als Spielleiter haben, leider bedeutet diese Freiheit gleichzeitig eine Beschränkung der Spieler in ihren Handlungsoptionen. Hier war es gerade umgekehrt. Denn wenn du Prados' Eingangsstatement zu Rate ziehst, lamentiert er über einen SL, der das Wort wörtlich nimmt. Es ist also vielmehr so, dass hier gewünscht wurde, dass sowohl SL als auch Spieler mehr Freiheit haben sollten und Freiheiten nicht nur deshalb beschnitten werden sollten, weil es anders im QB oder sonstwo stünde. Also aus meiner Sicht: Wenn die Sichtweisen über ein kulturelles (oder anderes Detail) zwischen den Beteiligten differieren, dann sind beide Seiten in der Pflicht, hier Abhilfe zu schaffen, und zwar zu beiderseitigem Vorteil. In deinem Beispiel der (vermeidlich falschen) Waffenwahl in der Stadt: SL und Spieler klären das offgame. Weil der Spieler diese Information nicht haben können mußte, die Figur aber eventuell schon, würde ich als SL dem Spieler die Option geben, spontan die Waffen eben doch nicht dabei zu haben. Besteht der dennoch darauf, dann trägt die Figur auch die Konsequenzen, da der Spieler wissentlich gegen die Information verstößt. Bei Fällen wie von Prados beschrieben, sehe ich den SL in der Pflicht, gemeinsam mit der Spielerin bestimmte Wege zu finden, wie die Figur selbst in der Heimat spielbar bleibt. Und eben nicht auf den Standpunkt verharren. "In meinem Moravod ist das aber so, dass entlaufene Unfreie sofort umgebracht werden, wenn die nach Moravod zurück kehren." Wege wären: Anerkennen, dass nicht jeder entlaufene Unfreie als solcher erkannt wird. Eventuell auch zusammen den Lebenslauf der Figur so anpassen, dass die Figur eben nicht entlaufen ist, sondern halbwegs legal unterwegs ist. Ich sehe hier ein Plädoyer für mehr gemeinsames Spielen und weniger Quellengläubigkeit.
Henni Potter Geschrieben 14. November 2006 report Geschrieben 14. November 2006 Generell schön zusammengefasst, aber: Prados (und auch andere) will gern viel Freiheit in seiner Eigenschaft als Spielleiter haben, leider bedeutet diese Freiheit gleichzeitig eine Beschränkung der Spieler in ihren Handlungsoptionen. Hier war es gerade umgekehrt. Denn wenn du Prados' Eingangsstatement zu Rate ziehst, lamentiert er über einen SL, der das Wort wörtlich nimmt. [...] Nein, das steht da nicht. Und da steht auch kein "Plädoyer für mehr gemeinsames Spielen". Wohl eines für "weniger Quellengläubigkeit", aber darauf reduziert es sich dann auch. Das Ausgangsproblem ist schlicht und einfach eine (beispielhaft aufgegriffene) Spielerin, die sich (zu) streng an die Quellenvorgaben hält. Fabian meint nun, dass der Grund für diese von Prados abgelehnte Verhaltensweise darin liegen könnte, dass ein derartiger Spieler seinem Spielleiter nicht ganz vertraut, sich ihm nicht vollständig ausliefern will. Und das ist ein Gedanke, über den nachzudenken sich unserem konkreten Zusammenhang lohnt. Ich zumindest verstehe es so, dass man nicht nur über den Spieler nachdenken muss, der sich nicht vollständig ausliefern will, sondern auch über den Spielleiter, der etwas fordert, was zumindest unbewusst von anderen als "Unterwerfung" verstanden wird! LG, Henni
Fabian Geschrieben 14. November 2006 report Geschrieben 14. November 2006 Generell schön zusammengefasst, aber: Prados (und auch andere) will gern viel Freiheit in seiner Eigenschaft als Spielleiter haben, leider bedeutet diese Freiheit gleichzeitig eine Beschränkung der Spieler in ihren Handlungsoptionen. Hier war es gerade umgekehrt. Denn wenn du Prados' Eingangsstatement zu Rate ziehst, lamentiert er über einen SL, der das Wort wörtlich nimmt. Es ist also vielmehr so, dass hier gewünscht wurde, dass sowohl SL als auch Spieler mehr Freiheit haben sollten und Freiheiten nicht nur deshalb beschnitten werden sollten, weil es anders im QB oder sonstwo stünde. [...] Ich sehe hier ein Plädoyer für mehr gemeinsames Spielen und weniger Quellengläubigkeit. Ich denke, wie auch zuvor schon von anderen und Prados selbst angemerkt, dass das Eingangsposting sehr offen gehalten ist. Es könnte so gelesen werden, wie du es liest, aber auch anders. Mir war wichtig, in diese Diskussion einen weiteren Aspekt einzubringen, nämlich letztlich auf das Ungleichgewicht in der Definitionsmacht von Spielern und Spielleitung hinzuweisen, welches sich m.E. verstärkt, wenn es weniger Regeln gibt, zumindest unter der Prämisse, dass die Spielleitung in Regelfragen/Weltfregen stets das letzte Wort hat. Die generelle Aussage, das Regeln einschränken können (und zwar beide Seiten) liegt für mich hingegen auf der Hand. Mein Punkt ist, dass gerade für Spieler eine Vielzahl an Regeln oft mit mehr Möglichkeiten verbunden sind, da sie dann nicht mehr ausschließlich auf situative Entscheidungen der SL angewiesen sind. Und mit QB-Kenntnissen der Spieler/innen ist auch verbunden, dass das Spiel (potentiell) weniger reaktiv verläuft, eben weil eine gemeinsame Handlungsgrundlage da ist. Andererseits, denke ich, wollen auch Spieler nicht immer, dass im konkreten Spiel alles genauso verläuft, wie in den QB beschrieben, dann nämlich wäre irgendwann die Spannung raus. Aber sie wollen IMHO gern das Gefühl haben ihre Handlungsentscheidungen auf einer gesicherten Grundlage zu treffen... Hier müsste dann noch genau unterschieden werden, für welche Art von Situationen die Regeln besonderes wichtig werden, aber darauf jetzt einzugehen würde m.E. ein wenig ausufern. Gruß fabian
Prados Karwan Geschrieben 14. November 2006 Autor report Geschrieben 14. November 2006 Generell schön zusammengefasst, aber: Prados (und auch andere) will gern viel Freiheit in seiner Eigenschaft als Spielleiter haben, leider bedeutet diese Freiheit gleichzeitig eine Beschränkung der Spieler in ihren Handlungsoptionen. Hier war es gerade umgekehrt. Denn wenn du Prados' Eingangsstatement zu Rate ziehst, lamentiert er über einen SL, der das Wort wörtlich nimmt. Es ist also vielmehr so, dass hier gewünscht wurde, dass sowohl SL als auch Spieler mehr Freiheit haben sollten und Freiheiten nicht nur deshalb beschnitten werden sollten, weil es anders im QB oder sonstwo stünde. Also aus meiner Sicht: Wenn die Sichtweisen über ein kulturelles (oder anderes Detail) zwischen den Beteiligten differieren, dann sind beide Seiten in der Pflicht, hier Abhilfe zu schaffen, und zwar zu beiderseitigem Vorteil. In deinem Beispiel der (vermeidlich falschen) Waffenwahl in der Stadt: SL und Spieler klären das offgame. Weil der Spieler diese Information nicht haben können mußte, die Figur aber eventuell schon, würde ich als SL dem Spieler die Option geben, spontan die Waffen eben doch nicht dabei zu haben. Besteht der dennoch darauf, dann trägt die Figur auch die Konsequenzen, da der Spieler wissentlich gegen die Information verstößt. Bei Fällen wie von Prados beschrieben, sehe ich den SL in der Pflicht, gemeinsam mit der Spielerin bestimmte Wege zu finden, wie die Figur selbst in der Heimat spielbar bleibt. Und eben nicht auf den Standpunkt verharren. "In meinem Moravod ist das aber so, dass entlaufene Unfreie sofort umgebracht werden, wenn die nach Moravod zurück kehren." Wege wären: Anerkennen, dass nicht jeder entlaufene Unfreie als solcher erkannt wird. Eventuell auch zusammen den Lebenslauf der Figur so anpassen, dass die Figur eben nicht entlaufen ist, sondern halbwegs legal unterwegs ist. Ich sehe hier ein Plädoyer für mehr gemeinsames Spielen und weniger Quellengläubigkeit. Kazzirah, du hast Recht, was meine persönliche Ansicht angeht. Die Freiheit, sich nicht ans QB zu halten, ist für mich eine Freiheit des Spiels. Es bedeutet meines Erachtens, wesentlich mehr Handlungsoptionen zu haben, nämlich alle, die die Fantasie zulässt. Allerdings, und da sei Fabian Wagner zugestimmt, ist eine solche Einstellung grundsätzlich an das Vertrauen zwischen Spielleitung und Spieler geknüpft. Grüße Prados
Solwac Geschrieben 14. November 2006 report Geschrieben 14. November 2006 Als Spieler finde ich es immer schade, wenn der Spielleiter die Figuren gängelt und ich (als Spieler) nicht nachvollziehen kann, warum meiner Figur gewisse Optionen nicht offenstehen. Dies ist in der heimischen Runde kein Problem (ein langsames Abenteuer wird da dann halt erst beim nächsten Mal fertig), bei Cons wünsche ich mir dann eine kurze Information von Spielleiter zu Spieler. Im umgekehrten Fall möchte ich als Spieler Informationen aus Quellenbücher für eigenes agieren nutzen. So kann ich mich als Spieler bewußt für die Überschreitung von Normen durch die Figur entscheiden. Natürlich sollte umgekehrt die Figur nicht etwas wissen, was der Spieler weiß. Daher gehören dann Fragen nach einem EW:Landeskunde dazu, ob die Figur dies oder jenes Spielerwissen auch hat. Spielt der Spielleiter in seinem eigenen Midgard, so dass diverses Spielerwissen nutzlos ist, so hat dies auch seinen Reiz. Aber der Spielleiter muß dann deutlich mehr beschreiben und den Spielern bzw. Figuren die Handlungsmöglichkeiten erklären. Letztendlich ist es eine Frage des Spielleiters, sich für oder gegen die Verwendung von Quellenbüchern zu entscheiden und dies den Spielern mitzuteilen. So können sich die erfahrenen Spieler darauf einstellen. Meine Erfahrungen auf Cons waren dabei bisher im Großen und Ganzen sehr positiv. Solwac
Fabian Geschrieben 14. November 2006 report Geschrieben 14. November 2006 Fabian meint nun, dass der Grund für diese von Prados abgelehnte Verhaltensweise darin liegen könnte, dass ein derartiger Spieler seinem Spielleiter nicht ganz vertraut, sich ihm nicht vollständig ausliefern will. Und das ist ein Gedanke, über den nachzudenken sich unserem konkreten Zusammenhang lohnt. Ich zumindest verstehe es so, dass man nicht nur über den Spieler nachdenken muss, der sich nicht vollständig ausliefern will, sondern auch über den Spielleiter, der etwas fordert, was zumindest unterbewusst von anderen als "Unterwerfung" verstanden wird! LG, Henni Danke, gut klar gestellt. Dieses Machtgefälle kann eine Ebene des Problems sein. Bitte für den anderen Aspekt noch mal mein letztes Posting lesen. Danke. Und bitte, "unbewusst", nicht "unterbewusst". Wenn schon psychoanalytisch argumentiert wird, dann richtig. :; Der arme Freud dreht sich sonst im Grab um ... Unterbewusst suggeriert immer, das Unbewusste würde sich örtlich lokalisieren lassen, nämlich unter dem Bewusstsein. Gruß fabian
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