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Der Taran-Zyklus von Lloyd Alexander


Henni Potter

Der Taran-Zyklus von Lloyd Alexander  

8 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Der Taran-Zyklus von Lloyd Alexander

    • *Zeitverschwendung
      0
    • **Eher schwach
      0
    • ***Durchschnitt
      0
    • ****Empfehlenswert
    • *****Großartig


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Eigentlich heißt der Zyklus "Die Chroniken von Prydain", aber durch die Disney-Verfilmung Taran und der Zauberkessel ist der Name des Hauptdarstellers vermutlich bekannter. Ich halte die Bücher für wesentlich besser als den Film und möchte sie daher als heißen Tipp hier vorstellen. Der Zyklus besteht aus fünf Bänden:

 

Taran - Das Buch der Drei

Taran - Der schwarze Kessel

Taran - Die Prinzessin von Llyr

Taran - Der Spiegel von Llunet

Taran - Der Fürst des Todes

 

Außerdem gibt es noch zur Ergänzung den Kurzgeschichtenband Taran - Der Findling; der lohnt aber nur für Fans, die zusätzliche Informationen wollen (die sie dann auch bekommen, samt einer schönen Biographie des Autors).

 

Die Bände stammen aus den 60er Jahren und wurden 2003 von Bastei-Lübbe neu aufgelegt. Sie sind kurz (meist etwas mehr als 200 DIN-A5 Seiten), angenehm geschrieben und entsprechend preiswert (je 6,90 € oder 7,90 €). Alexander schreibt einen wunderbar klaren und einfachen Stil, den jeder zu schätzen wissen wird, der Kinderbücher mag oder einfach den pompösen Stil heutiger "epischer" Fantasy a la Jordan oder Martin satt hat. Die Übersetzung ist ebenfalls ausgezeichnet.

 

Zur Handlung: Taran wächst als Findelkind auf Caer Dallben auf, dem Hof des mächtigsten Zauberers von Prydain. Als Hilfsschweinhirt kümmert er sich um das Schwein Hen Wen, das über seherische Fertigkeiten verfügt. Als der Gehörnte König, ein Diener des Fürsten Arawn von Annuvin, Krieg über das Land bringt und Hen Wen davon läuft, wird Taran in einen Strudel von Abenteuern gezogen. Dabei lernt er viele Freunde kennen: Die entzückende Prinzessin Eilonwy, Erbin der Zauberer von Llyr, der Tiermensch Gurgi, der sich von einer Plage zu einem echten Freund entwickelt, der Barde Flewddur Flam, der eigentlich ein kleiner König ist, Fürst Gwydion, der erste Streiter des Reiches, der Taran wichtige Lektionen lehrt, und Doli, ein Zwerg aus dem Feenreich, der sich so gerne unsichtbar machen könnte wie seine Artgenossen.

 

Im ersten Band geht es im Wesentlichen darum, dass Taran sich in die Hauptstadt durchschlägt, um den König vor dem bevorstehenden Krieg zu warnen. Im zweiten Teil müssen die Recken des Reiches Arawans schwarzen Kessel zerstören, mittels dessen der Todesfürst Untote herstellt, seine unbezwingbaren Kesselkrieger (die Handlung dieser ersten zwei Bände verarbeitet der Disney-Film). Im dritten Band verschlägt es Prinzessin Eilonwy auf ihre Heimatinsel Llyr, wo sie zur Hofdame ausgebildet werden soll; ein hoffnungsloses Unterfangen, schon bevor das Abenteuer sie und Taran wieder einholt. Der vierte Band beschreibt Tarans Wanderjahre und ist für mich der beste der Reihe, weil hier - ähnlich wie in den Harry Potter-Romanen - das langsame Reifen zum Erwachsenen und die damit verbundene Verantwortung zum Thema wird. Im fünften, zu Beginn etwas enttäuschenden Band kommt es dann zum Endkampf gegen den bösen Fürsten Arawn von Annuvin. Das Finale auf den letzten ca. 50 Seiten entschädigt aber für alle vorherigen Längen!

 

Taran lebt von dem märchenhaften Erzählstil mit einfacher, doch kraftvoller Sprache sowie wundervollen Charakteren, die man leicht liebgewinnt. Für MIDGARD-Spieler ist allerdings besonders attraktiv, dass die Kultur Prydains sich sehr nahe am Vorbild walisischer Legenden orientiert. Damit sind Namen, Sitten und Mythen ideale Vorbilder für MIDGARD-Clanngadarn und Ywerddon. Auch manch schöne Idee für ein Abenteuer oder einen magischen Gegenstand verbirgt sich in dem Zyklus.

 

Ich kann die Bücher daher nur rundum empfehlen und habe mich für die höchste Einstufung entschieden. Man mag gelegentlich eine Passage als lang oder die Sprache als zu simpel empfinden, wird aber schnell über solche Schwächen hinwegkommen, da stets interessante Handlung, schwungvolle Charaktere oder einfach schöne Beschreibungen folgen. Lediglich Leser, der die gerne sehr erwachsen, sehr detailreich und am Besten keine Fantasy lesen, werden mit dem Werk nichts anfangen können; man erwarte nichts in der Art von "Der Name der Rose" oder "Die Säulen der Erde"! Wer hingegen an "Harry Potter" oder "Das letzte Einhorn" Freude hat, der dürfte mit "Taran" bestens bedient sein.

 

Viel Spaß beim Lesen!

 

Henni

Geschrieben

Es ist wirklich lange her, dass ich die gelesen habe. Aber ich habe sie als sehr schön in Erinnerung (wobei ich damals definitiv noch Schüler war).

 

Danke, Henni, für das Wecken angenehmer Erinnerungen.

 

Tschuess,

Kurna

Geschrieben

Ich habe sie auch als Kind gelesen und war begeistert davon. Allerdings hatten die Bücher bei mir andere Namen. Ich erinnere mich nur noch, dass der erste Band "Taran und das Zauberschwein" hieß. Einer nannte sich dann auch wie der Film "Taran und der Zauberkessel". Der letzte Band hieß glaube ich "Taran und das Zauberschwert". Die hier genannten Namen sind mir nicht geläufig.:confused:

  • 7 Monate später...
Geschrieben

Die Bücher kommen so leicht und unbeschwert daher wie der kleine Hobbit. Bleiben einem aber so nachhaltig im Gedächtnis wie der Herr der Ringe. Sie haben mich beim Lesen tief berührt, ähnlich den Narnia- Romanen von C.S. Lewis. Leider bin ich erst spät auf Lloyd Alexander gestossen, der in diesem Jahr über 80zig jährig gestorben ist. Seine Prydain- Chronik lädt zum Wiederlesen ein.

 

Beste Grüße

 

Torshavn

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