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Geschrieben
@ Marek: Ich frage deshalb so nach, weil sich die Götter auf Midgard erst aufgrund der (organisierten) Anbetung eines Aspekts als übernatürliche Wesen manifestieren.

Daraus folgt, daß zuerst der Kult existiert, aus dessen Kraft hin der Gott/die Göttin entsteht. Ein Kult mit einer Priesterschaft ist ja schon weit über den "Wald- und Wiesenglauben" hinaus entwickelt, da eine Priesterschaft eine gewisse Organisation und Barschaft erfordert.

Diese Entwicklung tritt aber nur ein, wenn der Kult die Bdürfnisse der Anhängerschaft auch im Alltag befriedigt.

Du fragtest nach dem Sinn der Existenz eines PrD. Ich habe darauf geantwortet, dass Diebe genauso "Seelsorge" brauchen wie andere Gläubige. Und dass sie sich an bestehende Kulte "anhängen" können. Das kann beispielsweise so funktionieren wie in KanThaiPan: Der Glaube der KanThai hat das "Wesen" der Dreiheit entscheidend verändert. Diese Entwicklung ist aufgrund des besonderen Glaubens der KanThai geschehen. Ähnliches wäre auch mit einer Diebesgottheit möglich, die einen vorhergehenden Weiheits- oder Handels-Aspekt entsprechend "uminterpretiert". Da sich die Priesterschaft um das Wohlergehen der Diebe kümmert und gleichzeitig als Mittler zwischen Menschen und Gott fungiert, ist also eine Beziehung, wie Du sie voraussetzt, möglich.

 

Die ollen Griechen opferten in der Hauptsache, um von den Launen der Götter verschont zu bleiben.

Auf Midgard dagegen, so versteh ich es jedenfalls, wird geopfert, um sich Vorteile zu verschaffen.

Nur nebenbei: Diese Beziehung gibt es auch auf Midgard. Wenn Götter chaotisch/gewalttätig sind, muss man sie besänftigen, den Menschen gut gesonnene "besticht" man einfach ... Aber das war jetzt nicht unbedingt der Hauptaspekt meines Vergleichs.

 

Marek ;)

Geschrieben

@ Marek: Ah, jetzt verstehe ich Deinen rhetorischen Bogen. :notify:

Dann meinen wir ja im Prinzip dasselbe...:

Erst der Glaube macht den Gott, und Pr sind in erster Linie kultische Würdenträger mit gesellschaftspolitischer Funktion.

Richtig?

 

Allerdings vermute ich, daß Einskaldir einen autarken, vielleicht sogar geheimen Kult im Sinn hat, sonst hätte er ja einfach z.B. einen Nothuns-Diebeskult aufmachen können, statt eine eigene Diebesgöttin in's Leben zu rufen.

 

Grüße, Drachenmann

Geschrieben

Ja und nein. Ich wollte deutlich machen, dass keine neue Gottheit eingeführt werden muss, sondern sich an bestehende Kulte angelehnt werden kann. Was ich mir beispielsweise sehr gut vorstellen kann, wäre ein Atunis-Kult, bei dem die Tochter des Gottes in den Vordergrund tritt als die Schutzheilige der Diebe. Die Priester, die diesen Aspekt verehren, sind dann sozusagen die Franziskaner unter den Christen (also eine bestimmte Ausrichtung, nur dass es hier nicht um Armut geht). Folgerichtig wäre "Hatte Atunis jetzt eine Geldbörse, oder nicht?" die Frage ...

 

Dieses Beispiel hinkt zwar ein wenig, aber es veranschaulicht die Möglichkeiten, die in einem Pantheon stecken. Deswegen auch mein Verweis auf griechische und römische Mythologie.

 

Im ersten Augenblick mag es einfach erscheinen, eine neue Gottheit einzuführen, aber das ist es nicht. Denn plötzlich tauchen Fragen auf: Woher sollen plötzlich die Gläubigen kommen, wie ist das Verhältnis zum den anderen Glaubensrichtungen usw.

Ich finde den Nebenaspekt auch deswegen schön, als dass es gerade für existierende Glaubensrichtungen dann neue Möglichkeiten der Interaktion gibt. In unserem Beispiel der Culsu-Priester, der diese Ausrichtung der Atunis-Verehrung ablehnt, aber da sie zum Pantheon gehört, muss er sie akzeptieren. Einen neue Kult könnte er einfach so verfolgen, was m.E. viel zu platt wäre ...

 

Marek :notify:

Geschrieben
Vielleicht ist es einfacher, eine Gottheit mit dem Aspekt Handel zu kreieren, die einen von Dieben veehrten Zusatzaspekt hat.
So würde ich das auch machen. Handel und Diebstahl sind doch zwei Seiten derselben Medaille, also kann man sie als zwei Aspekte desselben Gottes betrachten. So haben wir in Nikostria (Chryseia) den Hl. Europos eingeführt, den Schutzpatron der Krämer UND Diebe.

 

Herzliche Grüße,

Triton

Geschrieben

Hmm.

 

Also bisher hatte ich eher an Schläue als Aspekt gedacht, weil ja im Arkanum steht, dass dieser auch Kulte nicht so ehrbare Berufe möglich macht.

 

Von daher ging ich bisher davon aus, dass damit auch die Diebe gemeint seien.

Geschrieben

Wobei ja Schläue weniger (Glaubens-) Aspekt und mehr charakterliches Attribut ist.

Eine gewisse Schläue würde ich jetzt erst mal den meisten Göttern unterstellen.

 

Ich finde, Marek hat schon nicht ganz unrecht.

In dieselbe Richtung gehen meine Fragen auch:

Worin besteht der Zweck eines solchen neuen Kultes?

Wie ist er organisiert und wird er geschützt?

 

Dazu Mareks Einwand, der ja auch eine logische Seite hat:

Es ist einfacher, sich einen bereits existierende Gottheit für die eigenen Zwecke "umzubiegen", als eine völlig neue ins Leben zu rufen...

 

Grüße, Drachenmann

Geschrieben

Der Zweck ein es solchen Kultes könnte eine Umverteilung von Reichtum sein.

 

Motto: Jeder hat seine Chance auf Reichtum, der eine als ehrlicher Händler, der andere als ehrlicher Dieb.

 

Ich sehe es so, daß man diesen Aspekt als Nebenaspekt einer Gottheit angliedern kann.

 

Bei mir ist "Autolykos" der heilige Dieb unter NeaDea, was meine Gruppe gerade zu spüren bekam.

 

Mal sehen, was ich dazu an verwertbarem Material habe, das folgt dann irgendwann einmal an anderer Stelle. (Chryseia)

Geschrieben
Versuch es doch einmal mit Autolycus. Mach ihn zu einem Sohn von Nothuns mit irgendeiner Königstochter aus den Küstenstaaten. Kultische Verehrung wäre Gaben von außerordentlicher Bedeutung oder großem Wert. Dazu ein Hauch von Priapos und du hast einen netten kleinen und "unterhaltsamen" Kult ...

 

Gruß, Marek :cool:

Priapos' Statuen sollten Diebe verschrecken?! Schutzpatron der Diebe war er nicht, sondern eher der ländlichen Bevölkerung vor schlechten Dingen, wie z.B. Dieben!

 

Mfg Yon

Geschrieben

 

Die Diebe haben also eine Gottheit, die sie als ihren Schutzpatron ansehen und auch teilweise recht abergläubisch verehren.

 

Und so eine Gottheit kann m.e. auch einen Priester gebrauchen.

 

Ich denke auch, dass man eher einen Schutzpatron finden kann. Einen Gott mit Kult könnte es geben, das wäre bei mir dann aber ausnahmslos (so wie PC) ein NPC Amt, da so ein Kult grundsätzlich im verborgenen existieren müsste, große Probleme haben wird, überall verfolgt würde etc.

Bei den "erlaubten" Gottheiten auf Midgard ist es doch so, dass diese Gottheiten zwar teilweise negative Aspekte vertreten (Tod, Sturm etc) diese Dinge jedoch von der Bevölkerung akzpetiert werden und man den Gott anbetet, damit er einen davor verschont. Man könnte sagen, dass alle natürlichen, bzw unaufhaltsamen bzw unverhinderlichen Dinge (Tod, Naturkatastrophen) von den Menschen akzptiert wurden.

Aber welche Gesellschaft akzpetiert Diebe? Diese sind in keinster Weise unaufhaltsam!

So ein Kult wäre also absolut verhasst, von jeder Bevölkerung.

Möglich wäre so ein Gott, der dann aber, auf der Bösen Seite stehen würde und somit auch von den anderen Göttern und damit auch Priesterschaften verhasst wäre.

Ich würde, wenn es schon ein solcher Priester seien muss eher einen Priester Handel nehmen oder meinetwegen Weisheit, der aber selbst nicht diebisch veranlagt ist, sondern sich eben um die armen Seelen kümmert, die es nicht besser wissen können.

Denkbar wäre auch ein Schutzpatron, der vielleicht von einigen Dieben auch angebetet oder verehrt wird, jedoch wird es von diesem keine ausgebildete Priesterschaft geben. Allenfalls könnte so eine Gottheit dann noch graue oder schwarze Hexer ausbilden, die dann eine ähnliche Funktion wie Priester übernehmen könnten.

 

just my two cents.....

 

Mfg Yon

Geschrieben

@ Yon Attan: So hart sehe ich es nicht. Jedenfalls nicht überall und von jedem.

Gerade in den Küstenstaaten, wo Einskaldir ja den Kult plant, kann ich mir schon vorstellen, daß eine solche Gemeinschaft ein Nischendasein führt.

Diebe, Schmuggler und Einbrecher sind doch sowieso häufig organisiert, genau wie der Rest der städtischen Unterwelt.

Natürlich werden sie von der organisierten Herrschaft verteufelt und gejagt, von ihrer Umgebung aber nicht unbedingt an diese verraten.

Warum auch?

Ebenso kann auch ein solcher Kult in der Unterwelt existieren, der sich nicht in Ruinen oder Katakomben treffen muß, sondern das Hinterzimmer einer Gastwirtschaft anmietet.

Bewacht von gemieteten Schlägern befreundeter Organisationen.

Oder von Gardisten, die sich in ihrer Freizeit noch etwas dazuverdienen.

 

Und leichte Bauchschmerzen habe ja bei Deiner Einstufung als "böse".

Also..."finster" wäre ein solcher Kult keinesfalls.

Damit auch nicht hassenswert.

Warum soll es keine Priester geben und bestenfalls einen Schutzpatron?

Und was genau meinst Du eigentlich mit "Patron"?

 

Grüße

Geschrieben

Diebstahl kann in keiner Gesellschaft akzeptiert werden. Wenn es aber eine Gottheit gibt, die selber stiehlt, dann werden Diebe sie zwar verehren, aber es gibt Probleme für die Priesterschaft. Diese wird nicht selber stehlen können, zumindest nicht in irgendeiner öffentlichen Art und Weise.

 

Mir scheint es am plausibelsten, wenn die Priester nach dem Lernschema eines PW oder PHa enteickelt werden. Sie stehlen dabei nicht mehr als andere Priester auch, wissen aber über die Taten ihrer Gläubigen Bescheid und achten darauf, dass alle Rituale eingehalten werden. Das Beispiel Hermes zeigt, dass der Diebesaspekt der Gottheit nur einen Teil darstellen braucht.

 

Was ich mir aber auch vorstellen kann ist, dass unter irgendeinem Deckmantel ein Kult so arbeitet, dass auch Priester rituelle Diebstähle machen. Dazu sollte Stehlen nicht mehr eine Ausnahmefertigkeit sein und im Lernschema für 2-3 Lernpunkte auftauchen. Im Gegenzug könnte z.B. Meditieren heraufgestuft werden.

 

Solwac

Geschrieben

Also was m.e. in einer Midkemischen Gesellschaft funktioniert, funktioniert m.e. auch in einer Midgarschen.

 

Ich gebe aber durchaus aus zu, dass Diebstahl eben wahrscheinlich nur ein Aspekt eines solchen Gottes sein kann. Das würde auch niemanden verdächtigen, wenn er einen Tempel aufsucht. Er betet halt dann nur in eine bestimmte Richtung. Und wenns ein Sohn oder eine Tochter einer bestehenden Gottheit ist, wäre es doch schon fast ein "diebischer" Aspekt, dass die "kleine" Gottheit in der Öffentlichkeit keinen eigenen Tempel benötigt, sondern sich ihren Platz im Haus seinens Vaters oder seiner Mutter "stiehlt".

 

Das hat natürlich Auswirkungen im Hinblick auf eine offene Missionstätikeit.

 

Zu den Fertigkeiten:

 

Ich finde es durchaus okay, Stehlen als Kulthandlung zu betrachten und somit auch zur Standardeigenschaft zu machen.

 

Ich glaube, dass eine Eintufung auf Standard in keinster Weise das Spielgleichgewicht gefährdet.

 

Seien wir doch mal ehrlich:

 

Wie jede Abenteurerfertigkeit ist Stehlen über die Maßen teuer. Kosten/Nutzen stehen in keinem Verhältnis. Ich habe in all meinen Midgardjahren nie das Anwenden von Stehlen erlebt und jeder Priester, der dafür die EPs zum Lernen ausgibt, schädigt sich eigentlich schon genug.

 

Wie gesagt, finde ich es passender für einen solchen Charakter, wenn Wissensfertigkeiten hochgestuft werden.

Geschrieben

@ Drachenmann

 

Ein Schutzpatron (lat. pater, „Vater“) ist nach christlichem Verständnis ein Heiliger, mit dem man einen lokalen oder spezifischen Wirkungskreis verbindet. Seinem Schutz unterstellt man ein bestimmtes Objekt oder einen bestimmten Bereich, Beruf, Tätigkeit usw.<< Tante Wiki

 

Für mich gibt es zwei Optionen, die ich beide für gut halte, jedoch die erste bevorzuge, da diese keine Hausregel darstellt.

 

1.) Der Priester ist nach allen Regeln und Vorschriften ein PW oder PHa (tendiere zu PHa) und hat aber einen Gott, bzw betet bei seinem Gott speziell einen Aspekt an, der für Diebstahl steht.

 

2.) Man nehme den PHa und ersetze Geschäftstüchtigkeit durch Stehlen! (und modifiziert ev die Zauberauswahl noch leicht)

 

 

Mfg Yon

Geschrieben

@ Yoni Atti:

Hör mal, Schnuckel, wollte ich "Drachi" genannt werden, hätte ich mir diesen Nick schon selber geben können.

Dein Name ist auch nicht besonders fingerfreundlich, trotzdem schreibe ich ihn aus.

Nur weil ich das Bro und anderen persönlich Bekannten durchgehen lasse, heißt das nicht, das ich das mag.

Wir sind nicht miteinander die Treppe runtergefallen, ich kenne Dich - glaube ich - nicht mal persönlich.

Danke

 

Grüße

Geschrieben

@ Yon Attan:

Ich weiß, was im Sprachgebrauch ein Patron ist, bin nur etwas überfordert in der Midgard-Zuordnung zu übernatürlichen Wesen.

Patrones gibt es mWn im DFR nicht.

Daher halte ich eine solche unerklärte Alternative für nicht sinnnvoll.

 

Grüße, Drachenmann

Geschrieben

@ Einskaldir: Ok, die Lernkosten für "Stehlen" sind ein Argument. Klar.

Aber jeder Priester braucht einen Glauben und eine Gemeinde, oder stehe ich auf dem Schlauch?

 

Grüße, Drachenmann

 

PS: Wie macht er sich im Abenteuer? ;)

Geschrieben

Ich verstehe die Diskussion nicht mehr.

 

Wo liegt das Problem, einfach ein paar Fähigkeiten im Lernschema zu tauschen?

So lange sich das - wie bei Einsi auch gezeigt - im Rahmen hält, muss man hier nicht gleich mit der "Nicht-Regel-konform-Keule" winken.

Vielleicht stellt Einsi ja seinen Priester auch dem GILDENBRIEF zur Verfügung und wir schauen, was dann passiert ...

 

Marek ;)

Geschrieben

Soviel ich weiß gibt es in Alba Schutzpatrone, das kann ich jedoch nur aus dritter Hand sagen, da ich kein Alba QB habe!

 

@Marek:

Jetzt hätte ich aber gerne ein paar Ideen dazu.

Einsi hat ja nach unseren Meinungen und Ideen, bzw Kritiken gefragt oder besser darum gebeten.....

 

Mfg Yon

 

@Drachenmann: Wenn dir mein Name zu lang ist kannst du auch Yon schreiben, ich habe damit kein Problem und andere nennen mich auch Yonni oder Yonnilein.

Ich denke du weist auch, das der Drachi net böse gemeint war oder beleidigend. (Einsi schreiben ja auch viele) und gerade du, der immer sagt, dass man im Forum nicht so steif schreiben soll, dachte ich hat damit kein Problem ;)

Dein Posting jedoch geht bewusst wieder in eine hm, fast beleidigende Richtung, obwohl du auch einfach schreiben könntest, dass du es nicht magst. Den Schnuckel und Yoni Atti kannst du dir da zumindest bei mir sparen. Das ist eine bewusste Verhohnepipelung

Geschrieben
Ich verstehe die Diskussion nicht mehr.

 

Wo liegt das Problem, einfach ein paar Fähigkeiten im Lernschema zu tauschen?

So lange sich das - wie bei Einsi auch gezeigt - im Rahmen hält, muss man hier nicht gleich mit der "Nicht-Regel-konform-Keule" winken.

Vielleicht stellt Einsi ja seinen Priester auch dem GILDENBRIEF zur Verfügung und wir schauen, was dann passiert ...

 

Marek ;)

Ich glaube nicht, dass der Tausch irgendwelcher Fertigkeiten das Problem ist. Mein Problem ist eher der gesellschaftliche Status einer Priesterschaft und wie dazu Fertigkeiten wie Stehlen und Schlösser öffnen passen. Bei der Einstufung als Grundfertigkeiten muss man ja schon von einer regelmäßigen Anwendung ausgehen. Dies dürfte aber kaum offiziell möglich sein.

 

Deshalb die Frage, ob solche Priester wirklich selber stehlen oder wie weit sie dies im Untergrund machen. Sollten die Priester "nur" für die diversen Kulthandlungen zuständig sein, dann reicht das Schema eines PW oder eines PHa locker aus.

 

Ist es ein Kult, der komplett im Untergrund handelt, dann wird er kaum sehr einheitlich sein können. Spieler und Spielleiter können dies nutzen und z.B. eine "Zelle" ausarbeiten. Aufgrund dieser Individualität sind hier Veränderungen im Lernschema und bei den Fertigkeiten sehr schon logisch einbaubar. Eine Ausarbeitung hier im Forum wird dann von anderen Gruppen zwar kaum 1:1 übernommen werden, allerdings stelle ich mir so etwas alleine als Beispiel schon sehr reizvoll vor. :thumbs:

 

Eine dritte Möglichkeit wäre die Verwendung eines großflächig verbreiteten Kults (z.B. Nothuns in den Küstenstaaten), bei dem Priester gewisse geheime Riten pflegen müssen. So könnten z.B. regelmäßig Prüfungen verlangt werden, die dann mit Stehlen und schlösser öffnen zu erfüllen sind. Da solche Einbrüche und Diebstähle überwacht werden und so nicht beliebig ausarten, wird die Obrigkeit nicht zuviel Energie in die Verfolgung stecken. Abenteurer haben es hier natürlich schwer, da ihre Erlebnisse kaum noch gedeckt werden können. Wer hier erwischt wird, der hat ein Problem.

 

Solwac

Geschrieben
Mein Problem ist eher der gesellschaftliche Status einer Priesterschaft und wie dazu Fertigkeiten wie Stehlen und Schlösser öffnen passen. Bei der Einstufung als Grundfertigkeiten muss man ja schon von einer regelmäßigen Anwendung ausgehen. Dies dürfte aber kaum offiziell möglich sein.

 

Ich freue mich, dass Du so viel über offizielle Möglichkeiten Bescheid weißt ... ;)

 

Ich möchte einmal ein wenig ausholen, um grundsätzliche Prinzipien zu erörtern.

Wenn es auf einer fantastischen Welt eine Glaubensgemeinschaft gibt, die sich Macht und Einfluss gesichert hat (sei es auf legale oder illegale Weise), ist es schwer, sie wieder "aufzulösen". Diebesgilden sind ein wunderbares Beispiel im nicht-klerikalen Bereich, an denen zu sehen ist, wie schwierig eine Verfolgung ist. Stattdessen wird ein status quo des Zusammenlebens angestrebt, Netzwerke aufgebaut usw. Das kann ich mir auch gut mit einem Diebesgott-Kult gerade in dieser Grauzone des Legalen vorstellen. Verfolgung ist m.E. bereits die letzte Möglichkeit eines Konflikts ...

 

Zum Hintergrund: Ich habe bereits einige Seiten zuvor auf Ecos "Der Name der Rose" verwiesen. Da geht auch um die Diskussion, wie viel Geld Orden haben dürfen. Ein interresanter Charakter ist Fra Dolcino. So eine Diskussion kann ich mir auch in den Küstenstaaten vorstellen und eine entsprechende Hintergrundgeschichte einfügen. Es ist eine Sache der eigenen Fantasie, diese Problem mit einer eleganten Fantasy-Historie zu lösen.

Totschlagargumente wie oben genannt sind m.E. nur kontraproduktiv und sorgen dafür, das hier keiner sich mehr traut, Ideen zu veröffentlichen.

 

Marek

Geschrieben

@Marek: Ich verstehe Dein "Totschlagsargument" nicht. :dunno:

 

Ich habe mehrere Möglichkeiten aufgezählt und würde gerne von Einsi wissen, welche davon seiner Idee entspricht. Dann könnte man besser sehen, wie weit bestehende Lernschemata ausreichen oder wo Änderungen sinnvoll sind.

 

Über die Analogie zu einer Diebesgilde habe ich auch schon nachgedacht, sehe aber zwei Probleme:

Auch ein Mitglied einer Diebesgilde sollte damit nicht hausieren gehen, außer er ist in der Spitze der Hierarchie und läßt "machen". Die "Macher" sind trotzdem in Gefahr geschnappt zu werden, sie können dann aber auf Schutz durch ihre Oberen hoffen, z.B. durch milde Urteile, Flucht oder nachträgliche Entlastungszeugen. Trotzdem ist eine gewisse Verfolgung aber notwendig, ansonsten bricht jede Gesellschaft zusammen. Ich betrachte hier die Situation aus der Perspektive einer einzelnen (Abenteurer-)Figur, nicht aus der der Organisation.

 

Sollte doch aus religiösen oder magischen Gründen eine gewisse Akzeptanz (oder einfach Machtlosigkeit von möglichen Verfolgern) existieren, dann müßte dies in einer Größenordnung stattfinden, die im offiziellen Midgard kaum in eine Lücke eingebaut werden könnte. Selbst eine Diebespriesterschaft z.B. in Thalassa würde ich noch als kleinere Sekte interpretieren.

 

Wie gesagt, die rein Regeltechnik sehe ich hier als zweitrangig an. Wichtiger ist eine genaue Beschreibung, welche Rolle die verehrte Gottheit im der Gesellschaft hat und in welcher Form die Verehrung erfolgt. Ich kann mir hier mehrere Optionen vorstellen, die ich in mein Verständnis der Weltenbeschreibung intergrieren kann.

 

Solwac

Geschrieben

Hallo Solwac!

 

Trotzdem ist eine gewisse Verfolgung aber notwendig, ansonsten bricht jede Gesellschaft zusammen.
Nein, das sehe ich nicht so. Eine in einer Stadt etablierte Priesterschaft, die in einem gewissen und fest gefügten Rahmen Diebstähle begeht, kann sehr wohl gesellschaftlich verankert sein. Ich stelle mir vor, dass die Bestohlenen sich nicht als Opfer, sondern als von einer Diebesgottheit außerwählt betrachten. Sie haben ihr, wenn auch unfreiwillig (was aber auch das Konzept des Gottes ist), ein Opfer dargebracht und sind nun von der Gottheit gesegnet. Dies könnte etwa in den Glauben überleiten, fortan für eine längere Zeit vor Diebstählen sicher zu sein.

 

Und wenn einer der Priester nun fortan auszieht, um auch andere Gesellschaften zu segnen, ist doch ein interessanter Hintergrund mit guten Rollenspiel-Ansätzen geboren.

 

Liebe Grüße, :turn: , Fimolas!

Geschrieben

Hallo Bro!

 

was macht man mit solchen Leuten, die NICHT daran glauben? Was macht man z.B., wenn ein Stadtrat oder ein reicher Händler ausgeraubt wurde? Lässt der sich das echt gefallen?
Grundlage ist, dass der Glaube stark verankert oder zumindest akzeptiert ist. So könnte die Priesterschaft vielleicht vor ihrem Durchbruch die alte Diebesgilde mit ihren mafiösen Strukturen zerschlagen haben und eine Bildung neuer Diebesgilden zukünftig effektiv verhindern. Für diesen Schutz müssen die Gläubigen aber eben zahlen. Und dass auch reichere Personen ausgeraut werden, ist absolut in Ordnung. Ich sprach von "fest gefügtem Rahmen", wie etwa "man stiehlt nicht mehr als 20% des Ersparten", denn wer schlachtet schon gerne eine Milch gebende Kuh.

 

Prinzipiell kann man es aber als gesellschaftlich akzeptierte, religiöse Schutzgelderpressung bezeichnen.

 

Liebe Grüße, :turn: , Fimolas!

Geschrieben
Aber: was macht man mit solchen Leuten, die NICHT daran glauben? Was macht man z.B., wenn ein Stadtrat oder ein reicher Händler ausgeraubt wurde? Lässt der sich das echt gefallen? Das glaube ich nicht. Und immer nur bei armen Schluckern zu stehlen ist auch irgendwie mühselig.
Das ist vielleicht noch nicht mal eine Frage des Glaubens.

 

Wenn ein reicher Händler sein Warenhaus schützt, damit der Dieb von nebenan ihm nichts klaut, dann gibt es z.B. Wachhunde, Schlösser, Zaubersiegel usw.

Wenn jetzt ein Priester einbricht und dabei umkommt, wer ist dann schuld? Welche Konsequenz gibt es dann?

Als Händler möchte ich eine Versicherung haben, dass die Auswahl der Opfer wirklich göttlichen Ursprungs ist und nicht einer Intrige entspringt. Habe ich die nicht, dann wird der Handel früher oder später eingeschränkt, solange der entsprechende Kult nicht landesweit verankert ist.

 

Solwac

Geschrieben

Hallo Solwac!

 

Wenn jetzt ein Priester einbricht und dabei umkommt, wer ist dann schuld? Welche Konsequenz gibt es dann?
Das ist eben das Berufsrisiko. Man kann Diebespriester eben nicht mit dem uns bekannten Status eines Priesters vergleichen. Gerade der Reiz eines nahezu unmöglichen Einbruchs mehrt doch den Ruhm des Gottes und seiner Priester.

 

Als Händler möchte ich eine Versicherung haben, dass die Auswahl der Opfer wirklich göttlichen Ursprungs ist und nicht einer Intrige entspringt. Habe ich die nicht, dann wird der Handel früher oder später eingeschränkt, solange der entsprechende Kult nicht landesweit verankert ist.
Genau deshalb sprach ich von einem "fest gefügten Rahmen". Selbstverständlich muss der noch genauer definiert werden.

 

Liebe Grüße, :turn: , Fimolas!

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