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Sklaven - Umgang mit...


Lux

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

 

ein valianischer Spieler wollte sich einen Sklaven kaufen...

 

dieser Satz leicht verkürzt läßt sich wunderbar zu Kinderliedern singen. Und unter den Spielern entbrannte eine heftige Diskussion über den Umgang.

 

Da mir persönlich die fundierte historische Bildung fehlt und ich nur auf Schulwissen zurückgreifen kann, würde mich mal euer Umgang mit der Thematik interessieren.

 

Sicherlich gibt es kulturelle Unterschiede (ein Valianer oder Scharide sieht Sklaven evtl. als normal an ein Waeinger ist hier vielleicht das Gegenteil).

 

Ein Abenteurer und auch der Sklave erleben neue Kulturen (z.B. ohne Sklaven) dies könnte beiden Denkanstöße/Fluchtversuche geben.

Der juristische/macht Hintergrund fehlt. Der Halter besitzt nicht mehr die Befugniss/Macht den Sklaven zu halten - was dann?

etc...

 

Hattet ihr schon solche Situationen? Wenn ja welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Sind wir als Spieler zu zivilisiert?

 

Gespannt Lux

Geschrieben

Hallo Lux!

 

Ich spielte einen kanthanischen Ermittler von adeliger Abkunft, der sich im Laufe seines Abenteurerlebens zwei Sklaven kaufte: einen Leibwächter und eine Hausdienerin. Der Herr hat die beiden gut behandelt und ihnen für den Fall treuer Dienste die spätere Freiheit versprochen. Der Leibwächter ging auf einem Abenteuer verloren, doch die Hausdienerin erhielt ihre Freiheit.

 

Vom spielerischen Einsatz her gab es nur wenige Probleme, doch merkte ich, dass meine Mitspieler Probleme damit hatten. Gerade der Leibwächter, der in Gefahrensituationen vorgeschickt wurde, stieß auf Unmut, weil er als Nichtspielerfigur teilweise wichtige Aufgaben erledigte. Dies führte zeitweise zu der Überlegung, dass sich jeder solche Sklaven zulegen sollte. Andererseits hätte dies die Spielfreude doch gemindert, weshalb wir uns dagegen entschieden haben.

 

Es war eine interessante Erfahrung, die ich nicht missen möchte, doch sollte man Sklaven nur vereinzelt einsetzen und sie nicht dauerhaft handlungstragende Abenteuerteile übernehmen lassen.

 

Liebe Grüße, :turn: , Fimolas!

Geschrieben

Auch ich habe Erfahrungen damit gesammelt, weil eine meiner Spielfiguren, ein albischer Söldner, sich einen Sklaven gekauft hat. Diesen nutzt er ähnlich wie ein Ritter seinen Knappen. Die Reaktionen von Mitspielern auf Cons sind unterschiedlich und teilweise merkt man schon, dass die modernen Menschen nichts damit anfangen können, wenn ein Charakter einen Sklaven hat, was ich schade finde, wenn unsere modernen Ansichten auf eine archaische Gesellschaft wie Midgard so übertragen werden.

 

Euer

 

Bruder Buck

Geschrieben

Hallo,

 

die Figuren sollten wenig Probleme mit dem Konzept Sklave haben. In fast jedem Kulturkreis auf Midgard gibt es Menschen, die mehr und solche die weniger Rechte haben. Egal ob sie nun freie, aber recht- und besitzarme Tagelöhner sind, Leibeigene, Sklaven, Knappen oder sonst an eine höhergestellte Person gebunden.

Als Spieler tauchen da ähnliche Probleme wie im "Kein Respekt mehr vor dem König?" Strang auf - viele können oder wollen sich als westeuropäischer Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts nicht mehr vorstellen, daß dies die Normalität ist/war.

 

Persönlich erlebt hab ich eine solche Situation mal auf einem Con. Meine Sharidin befahl einer anderen Spielerfigur aus dem Ikengabecken etwas für sie auszugraben, in der vollen Überzeugung im Recht zu sein, da sie bisher derartige Leute nur als Sklaven oder als zum Stamm gehörende Arbeitskräfte kannte. Dieser war natürlich entsprechend erbost darüber, von einer Frau etwas befohlen zu bekommen und wir hatten für eine Weile den schönsten Zoff am Tisch. (Die Figuren, nicht die Spieler!)

Dauernd würd ich das sicher nicht ausspielen wollen, aber es kann das Rollenspiel durchaus bereichern, wenn man sich des Aspekts der Sklaverei bewußt bleibt.

 

Grüße

Blaues Feuer

Geschrieben

Salut,

 

schön, daß die Frage nach der Sklaverei endlich ( :blush: ) mal aufgeworfen wird. Es war nun mal in allen bekannten älteren Gesellschaften/Kulturen mehr oder weniger üblich, Sklaven zu nehmen (zu kaufen, zu besitzen).

 

Warum sollte eine Fantasy-Welt das ausklammern?

Wenn die Spieler das aushalten, ihre Figuren als Sklavenhalter zu sehen - warum nicht.

Ich selber bevorzuge den zivilisatorischen Ansatz: Sklaverei ablehnen und bekämpfen (d.h. die Spielfiguren dürfen durchaus modernere Ansichten entwicklen - macht mir einfach mehr Spaß). Ist das ein Bruch zur Spielwelt?

Ich denke, nein. Es gab zu allen Zeiten immer auch Gegner der Sklaverei. (Sowohl bei den alten Griechen als auch bei den früh-islamischen Gelehrten, bei manchen Kirchentheoretikern zu Beginn der Neuzeit usw.) Die Debatte wurde auch bei der Gründung der USA, in der französischen Revolution etc. geführt. Auch wenn die Sklavenhalter eine Zeit lang gewonnen haben...

 

Ich würde Sklaverei (den Kampf dagegen - mit den Modulen Sklavenjagd - Sklavenhändler - Sklavenhalter) zum Thema einer Kampagne machen.

[eine Kampagne ohne zentrales Thema ist eher nix. Behaupte ich jetzt mal - diese Diskussion könnte man woanders führen]

Thema meint hier den inneren Zusammenhalt vieler (kleinerer) Einzelabenteuer.

 

"Die Zwillingsfackel leuchtet den Weg in die Freiheit!" Malódian

Geschrieben

@Malodian: Interessant, was du so alles aus meinem Beitrag heraus liest...

 

Man kann den Stand der Unfreien in Midgard spielen und ich hatte schon mal einen solchen Charakter, ein Nahuatlani, der von zu Hause geflohen war. Wo ist das Problem?

 

Deine sonstigen Vergleiche haben nichts mit meinem Beitrag zu tun.

 

Um das, was ich meine, nochmal zu präzisieren: Der Sklave meines Charakters hat ein eigenes Charakterblatt, welches ich dem SL immer anbiete ihm auszuhändigen, damit er die Figur als NSC führen kann, wenn er will. Ansonsten beschreibe ich immer nur nebenbei, welche Anweisungen der Sklave vom Spielercharakter erhält und das er ihn gut behandelt - denn ich will keinen Sklaventreiber spielen, da liegt mir nichts dran, sondern jemanden, für den es normal ist, unfreie Bedienstete zu haben. Mehr nicht.

 

Grüße

 

Bruder Buck

Geschrieben
Hallo,

 

die Figuren sollten wenig Probleme mit dem Konzept Sklave haben. In fast jedem Kulturkreis auf Midgard gibt es Menschen, die mehr und solche die weniger Rechte haben. Egal ob sie nun freie, aber recht- und besitzarme Tagelöhner sind, Leibeigene, Sklaven, Knappen oder sonst an eine höhergestellte Person gebunden.

Als Spieler tauchen da ähnliche Probleme wie im "Kein Respekt mehr vor dem König?" Strang auf - viele können oder wollen sich als westeuropäischer Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts nicht mehr vorstellen, daß dies die Normalität ist/war.

 

Persönlich erlebt hab ich eine solche Situation mal auf einem Con. Meine Sharidin befahl einer anderen Spielerfigur aus dem Ikengabecken etwas für sie auszugraben, in der vollen Überzeugung im Recht zu sein, da sie bisher derartige Leute nur als Sklaven oder als zum Stamm gehörende Arbeitskräfte kannte. Dieser war natürlich entsprechend erbost darüber, von einer Frau etwas befohlen zu bekommen und wir hatten für eine Weile den schönsten Zoff am Tisch. (Die Figuren, nicht die Spieler!)

Dauernd würd ich das sicher nicht ausspielen wollen, aber es kann das Rollenspiel durchaus bereichern, wenn man sich des Aspekts der Sklaverei bewußt bleibt.

 

Grüße

Blaues Feuer

 

 

 

 

 

Tja, es war wirlich ein schönes Spiel, ich weiß es denn ich spiele den Schamanen aus dem Ikengabecken. Aber aus der Sicht meines Schamanen ist es auch noch nicht zu Ende, denn in diesem Abenteuer lernte er schließlich eine sharidische Frau kennen. Eines Tages wird sie seine Hütte verwalten, seinen Kindern das Leben schenken und ihm untertan sein.

 

Ich finde kulturelle und gesellschaftliche Hintergründe mit ins Rollenspiel zu bringen und auch zu beachten bereichert das Spiel. Auch wenn dieses manchmal für den Charakter "einengend" ist.

Geschrieben

Ich leitete mal eine Spielrunde, die nur aus Sklaven bestand(bei reichen Valianischen Kaufleuten, die etwas dekadent geworden waren), und zwar von Beginn der Campagne an. Die Spieler machten begeistert mit, und es war auch recht amüsant, da ihre Herren nicht die intelligentesten und aufmerksamsten Zeitgenossen waren. Eines Tages kam der Tag der Flucht(denn die Abenteurer waren nicht gerade sehr pflegeleicht und wurden desöfteren auf eher milde Art bestraft). Es handelte sich jedoch um zwei Elfen und einen Zwerg, die sehr teuer in der Anschaffung waren, aus diesen Gründen dachten die Besitzer gar nicht daran, ihnen die Freiheit in Aussicht zu stellen, also kam es eines Tages zur Flucht.

Geschrieben

Als Spielfigur mit einem passenden kulturellen Hintergrund hätte ich keine Bedenken mit Sklaven umzugehen.

Ich hatte einmal einen valianischen Adeligen für den es absolut selbstverständlich war Leibsklaven um sich zu haben, wenn er in seiner Heimat ist.

Spannender finde ich da dieser zusätzlichen Figur dann "Leben" zu geben, damit er nicht zu einem farblosen Anhängsel verkommt.

Geschrieben

Moderation :

Habe alle Beiträge, die sich nicht mit dem genannten Thema zumindest entfernt beschäftigen in das Thema: Selbstbeschränkung beim Rollenspiel verschoben.

Dann kann man sich hier wieder dem Thema zuwenden. Alle, die über Implikation verschiedener Spielweisen und Rückschlüsse auf die Realwelt, die man daraus glaubt ziehen zu können, diskutieren wollen, können das dort gerne tun.

Danke.

 

 

Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen

Geschrieben

Moderation :

Moderationen sind sehr selten sinnfrei!

Und wenn man mit ihnen unzufrieden ist, dann ist genau dafür der Hinweis auf die PN-Möglichkeit enthalten. Das gilt für jeden!

Denn das hat etwas mit dem Umgang zwischen Moderatoren und Forumsmitgliedern und der Außendarstellung zu tun.

 

Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen

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