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Sonne, Mond, Sterne und die Nachwelt der Elfen


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Geschrieben

Erst einmal möchte ich sagen, dass ich überhaupt keine Ahnung habe, ob diese Themen eher in mehreren oder nur in einem Strang abgehandelt werden sollten und ob das hier wirklich in dieses Unterforum gehört. Aber gut...

 

Mein Problem lässt sich eigentlich in drei Punkte aufteilen:

 


  • Im Strang Begräbnisriten der Elfen wurde schon mal die Frage aufgeworfen, wie eigentlich das Nachleben der Elfen aussieht. Seit dem Meister der Sphären gibt es ja dazu einen Hinweis: im linken unteren Kasten auf S. 34 sagt uns die Elfenbardin Caíleacoinean, dass die Elfen daran glauben, dass jedes beseelte Wesen mit einem Stern verbunden ist, in den seine Seele nach seinem Tod eingeht. Das ist natürlich nur ein ziemlich unklarer Hinweis. Was meint ihr, ist damit eine Art nirvanahaftes Vergehen gemeint oder eher der Glaube, dass die Verstorbenen ihre Nachkommen von oben beobachten können.
  • Damit verbunden ist die Frage, was im Midgard-Multiversum überhaupt Sonne, Mond und Sterne ist. Der Abschnitt "Himmelserscheinungen" im MdS (S. 31 f.) ist da ja etwas vage, scheint aber schon in die Richtung zu gehen, dass zumindest Sonne und Mond gewöhnlich Himmelskörper wie in unserer Welt sind (außer, dass der Mond halt das Gefängnis des Anarchen ist). Was aber sind dann die Sterne. Weit entfernte Sonnen wohl eher nicht, es sei denn, eine "Welt" des Multiversums ist in Wahrheit nichts anderes als ein kleines Universum und parallele Welten sind nichts anderes als Paralleluniversen. Ist da eher eine Art ptolemäisches oder aristotelisches (oder - ketzerischerweise - spelljammerisches) Weltbild denkbar? Was aber bedeutet es für die Elfen dann, wenn ihre Seele nach ihrem Tod mit einem Stern verschmilzt?
  • Und drittens stellt sich noch die Frage, wie andere druidische Religionen die Nachwelt sehen. Die Sternensache scheint ja eher elfenspezifisch zu sein, die mögen eben solche Dinge ("Sternenschönheit" für ihre Heimatwelt, "Sternengestalt" für den Astralleib etc.). Was aber passiert mit Anhängern menschlicher druidischer Kulturen nach dem Tod? Dürfen sie auch auf ein Nachleben hoffen oder droht ihnen nach ihrem Tod einfach das Verwehen im Empyreum, wie der Autor des MdS das für Leute, die an kein Nachleben glauben, annimmt (Kasten S. 92)?

Ich hoffe auf eine anregende Diskussion.

Geschrieben

Auf welcher Ebene möchtest Du Antworten? Für mich sind z.B. Sterne nicht greifbar (schon der Mond als Gefängnis des Anarchen kann ich mir nur schwer vorstellen), die Interpretation hängt hier vom Kulturkreis ab.

 

Was die Elfen angeht, so scheint mir hier vieles nicht festgelegt zu sein bzw. es ist nicht irgendwo nachlesbar. :dunno:

 

Solwac

Geschrieben

Welche Ebene, eine gute Frage...

 

Wie wär's mit allen? Nö, also vordringlich interessiert mich die "objektive" Ebene (also so, wie es wirklich ist; wobei wir wegen der Quellenlage wahrscheinlich vor allem auf Spekulatius angewiesen sind) und die Ansichten der Elfen. Die müssen ja irgendwie eine Vorstellung davon haben, was die Sterne sind, wenn sie sie zu ihrer Nachwelt erheben...

 

Wahrscheinlich wird es so sein, dass es da sicher wenig offizielles Material gibt. Deshalb bitte ich auch alle, die sich da schon mal "freischwebend" Gedanken gemacht haben, ob sie was dazu zu sagen haben. Ich selber kann mir nicht wirklich ein Bild machen. Was ich aus dem einen Zitat herausgelesen habe, scheint es wirklich ein wenig nirvanahaft zu sein...

Geschrieben

Ich habe seit einiger Zeit unter http://www.midgard-wiki.de/index.php/Stern

zusammengetragen, was ich über Sterne herausfinden konnte. Kann vielleicht als Quellenmaterial für die Diskussion dienen.

 

Es scheint viele Sichten zu geben, was die Sterne wirklich sind: Götter, Augen eines Gottes, andere Welten, Spiegelung der Kraftlinien etc. Im Gegensatz zu Mond und Sonne habe ich bisher auch keine klare Definition finden können und hatte eigentlich auf den MdS gehofft.

Geschrieben

Danke, Rolf. Das ist zumindest für den 2. Punkt, der natürlich dann auch Auswirkungen auf die anderen Fragen hat, eine wichtige Grundlage. :thumbs:

Dazu kommen mir jetzt spontan einige Gedanken:


  • Laut deinem Artikel wird ein Zusammenhang zwischen den Konstellationen der Sterne und den Kraftlinien der jeweiligen Welt vermutet. Man könnte jetzt ganz spekulativ eine Art "himmlisches Kraftliniennetz" annehmen, also ganz grob so, dass über Midgard irgendeine Kuppel (wenn Midgard eine Scheibe ist) bzw. um Midgard herum eine Kugel (wenn Midgard eine Kugel ist) ist, auf deren Innenseite es ebenfalls eine Art Kraftliniennetz gibt. Da Sterne nun aber keine Linien, sondern eher Punkte sind, könnte es sich dabei eher um Linienkreuzungen als um Punkte handeln.
  • Eine andere Idee wäre, dass es irgendwo im Himmel über Midgard einen Übergang zu den spirituellen Gefilden gibt. Auf diese Idee kam ich, als ich die Geschichte über den Gott Fraxolaqui gelesen habe, dessen Stern erloschen ist, als er von Camasotz verschlungen wurde. Da es aber eher unwahrscheinlich ist, dass durch den Tod eines Gottes großartige Folgen in der - eigentlich von den Göttern unabhängigen - "pysischen" diesseitigen Welt entstehen. Vielleicht gehören die Sterne deshalb auch zu den spirituellen Gefilden. Es ist zwar mit der Idee, dass die Sterne mit irgendwelchen Göttern zusammenhängen unvereinbar sind, aber vielleicht sind sie für die Druiden die Abbilder der Linienkreuzungen in den spirituellen Gefilden (der MdS sagt ja auf S. 166, dass es im Jenseits keine wirklichen Kraftlinien gibt, sondern dass nur die Linienkreuzung irgendwie Abbilder dort haben). Insofern könnte das Verschmelzen mit einem Stern bedeuten, dass die Seele des verstorbenen Elfen irgendwie mit bestimmten Regionen in den spirituellen Gefilden aufgeht - ein bisschen vage ist das zwar schon, aber immerhin etwas (außerdem - wann haben Religionen je klare Aussagen gemacht?).

Hm...das ist natürlich alles hochgradig Spekulatius, aber ich bin schon froh, wenn ich Spekulatius habe, der den offiziellen Aussagen zumindest nicht widerspricht...

Geschrieben

Wie immer, wenn es ums Weltbild geht, empfehle ich die Lektüre der Midkemiareihe.

 

Sie scheint mir in solchen Fällen immer sehr inspiriend, weil nunmal offensichtlich sehr midgardnah.

Geschrieben

Ebenfalls durch midgardnähe zeichnen sich auch die Chroniken von Deverry aus, die nicht unwesentlichen Einfluss auf die Elfen hatten, wie man den Quellennachweisen des Arkanums entnehmen kann.

 

Detritus

Geschrieben

@ Einskaldir und Detritus: Danke für die Literaturtipps! Ich weiß, es ist kein besonders guter Stil, Romane nur als "Quellenmaterial" zu lesen, aber könnt ihr mir auch sagen, welche Midkemia- bzw. Deverrybücher besonders auf Elfen/Nachlebensvorstellungen der Elfen/Astronomie bzw. -sophie eingehen? Immerhin gibt es da ja eine ganze Menge an Büchern...

Geschrieben

Uff... Da verlangst du was. Ich hatte mal angefangen mir Seitenzahlen rauszuschreiben, habs dann aber wieder aufgegeben, weil es mich zu oft aus meinem Lesefluss geworfen hat.

 

Im Deverry-Zyklus sind mir vor allem Band 5 (Zeit der Verbannung) und Band 6 (Zeit der Omen) in Erinnerung geblieben, die sich stark mit Elfen beschäftigen.

Vor allem Band 5 enthält die Sterbeszene einer elfischen Dweomerfrau. Generell wird viel über die Lebensweise erzählt. Davon findet man auch viele Häppchen in den anderen Bänden.

 

Klare Aussagen zur Astronomie oder -sophie der Elfen findest du allerdings kaum.

Die findest du bei Feist allerdings auch nicht.

 

Detritus

Geschrieben

Ich meine, das entweder in Magician Apprentice oder Master beschrieben wird, wie die Elfen zum Tod stehen, da dort ein Elf stirbt und das dann erklärt wird, was das für die Gemeinschaft bedeutet. Ob da abern auch erklärt wird, wohin die "Seele" des Elfen dann kommt weis ich nicht mehr!

 

 

Mfg Yon

Geschrieben
Danke, Yon Attan. :männlicherhändedruc Dann werd ich mir auch dieses Buch mal ansehen.

 

Hab die Stelle gefunden:

"Huntmaster, will they not send someone to fetch the fallen [elves]?"

[..]

"Garret, it is not their way. They will let the forests reclaim them, for they believe their true spirits are now abiding in the Blessed Isles."

 

p.279 Magician:Master

 

 

Mfg Yon

Geschrieben
Danke, Yon Attan. :männlicherhändedruc Dann werd ich mir auch dieses Buch mal ansehen.

 

Hab die Stelle gefunden:

"Huntmaster, will they not send someone to fetch the fallen [elves]?"

[..]

"Garret, it is not their way. They will let the forests reclaim them, for they believe their true spirits are now abiding in the Blessed Isles."

 

p.279 Magician:Master

 

 

Mfg Yon

Mmmmhhh...wer war das nochmal mit "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Elfen ihre Toten einfach so im Wald verrotten lassen"? :uhoh:

Geschrieben

@ Morpheus:

 

Wie Detritus schon schrieb, ist das nicht ganz einfach.

 

Im Laufe der Romanreihe wird immer wieder auf das Thema eingegangen.

Bei Feist gibt es halt drei Arten von Elfen, wie bei Midgard auch. Auch die ganze Anarchengeschichte ist sehr ähnlich. Und auf das Welten- und Sphärensystem wird immer wieder eingegangen, weil einer der Hauptcharakere dann auch lernt, zwischen den Welten zu Reisen.

Geschrieben
@ Morpheus:

 

Wie Detritus schon schrieb, ist das nicht ganz einfach.

 

Im Laufe der Romanreihe wird immer wieder auf das Thema eingegangen.

Bei Feist gibt es halt drei Arten von Elfen, wie bei Midgard auch. Auch die ganze Anarchengeschichte ist sehr ähnlich. Und auf das Welten- und Sphärensystem wird immer wieder eingegangen, weil einer der Hauptcharakere dann auch lernt, zwischen den Welten zu Reisen.

Meiner Erinnerung nach muss man allerdings unterscheiden... Der Hauptcharakter ist kein Elf und was er weiß deckt sich nicht unbedingt mit dem Wissen bzw. Ansichten der Elfen.

Geschrieben
@ Morpheus:

 

Wie Detritus schon schrieb, ist das nicht ganz einfach.

 

Im Laufe der Romanreihe wird immer wieder auf das Thema eingegangen.

Bei Feist gibt es halt drei Arten von Elfen, wie bei Midgard auch. Auch die ganze Anarchengeschichte ist sehr ähnlich. Und auf das Welten- und Sphärensystem wird immer wieder eingegangen, weil einer der Hauptcharakere dann auch lernt, zwischen den Welten zu Reisen.

Meiner Erinnerung nach muss man allerdings unterscheiden... Der Hauptcharakter ist kein Elf und was er weiß deckt sich nicht unbedingt mit dem Wissen bzw. Ansichten der Elfen.

Jo, Pug selbst weis nicht viel, zumindest in den Bänden die ich gelesen habe.

Das Zitat oben war ja aber auch nicht von ihm, sondern von dem Huntmaster, der ja praktisch als Elf in die Gemeinschaft aufgenommen wurde, zumindest weis er als einziger Mensch über die ganzen elfenspezifischen Sachen Bescheid!

 

 

Mfg Yon

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