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[Abenteuer] Der Schatten der Nacht


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Leyla klettert rückwärts wieder aus dem Fenster raus, die anderen können aber gleich das viele frische Blut an ihr erkennen, und auch an ihrem Gesichtsausdruck kann man sehen, dass sie wohl starke Schmerzen hat.

"Da drinnen stehn sie und warten wohl nur auf Eindringlinge! Sie haben Äxte, was sollen wir tun?" Leyla hält sich die Hände vor ihren Rumpf und schleppt sich weiter vom Fenster weg. "Ah...mh... kann mir jemand helfen?"

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Nuala geht sofort zu Leyla, kann allerdings nichts tun um ihr zu helfen und schaut verzweifelt zu den anderen. "Kann nicht einer von euch sie irgendwie verarzten?"

  • 3 Wochen später...
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Leyla liegt keuchend auf dem Boden und umklammert ihre Wunde, aus der Blut austritt. "Was sollen wir den jetzt tun? Sie lassen nicht mit sich reden! Sollen wir es noch einmal versuchen? Ich brauche nur einen Moment..." Sie legt sich verkrampft auf den Boden und erträgt den Schmerz ohne Tränen.

  • 3 Monate später...
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"Ach wenn ich doch etwas Kräuter oder eine Salbe bei mir hätte..." murmelt Helgi mit etwas verängstigtem Gesichtsausdruck.

"Wieviele Leute mit Axt sind denn da drin? Wir sollten uns vielleicht erst wieder etwas entfernen und uns sammeln!"

Fragend blickt er in die Runde.

"Lasst uns Leyla stützen!"

Vorsichtig versucht er Leyla aufzuhelfen. "Geht das?"

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Ljúfvina eilt schnell auf Leylas andere Seite und versucht sie ebenfalls zu stützen.

"Ich finde auch, dass wir uns erst einmal sammeln sollten," meint sie dann an Helgi gewannt. Mit ihm zusammen versucht sie Leyla hoch zu helfen und etwas von dem Haus entfernt auf die Erde zu betten.

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"Ja, geht, danke!", sagt Leyla zu Helgi. "Wie wollen wir weiter vorgehen? Hilfe können wir von denen wohl kaum erwarten. Ich würde aber schon gern wissen, was los ist, warum sie sich in ihre Häuser verkrochen haben!"

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Helgi lässt den vielen Fragen an Leyla und die anderen nun freien Lauf, allerdings nicht hektisch, aber durchaus etwas drängend:

"Ach, das waren nur die Hausbewohner, von denen du angegriffen worden bist? Wieviele waren es denn? Hattest du das Gefühl, dass die Menschen dich aus Angst angreifen?

Wir sollten versuchen, ihnen irgendwie klar zu machen, dass wir nichts böses wollen! Aber wie? Und lieber bei denen, die dich grade blutig geschlagen haben, aber immerhin wissen, dass sie sich eigentlich nicht wirklich fürchten brauchen, oder lieber bei einem anderen Haus, wo ja dann bestimmt auch noch Leute drin sind, oder?

Leyla, hast du eigentlich jemanden dort drin verwundet?"

 

In der Hocke, neben Leyla, wartet Helgi auf Antwort.

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"Es waren zwei, ich habe keinen von ihnen verletzt. Ich denke, sie haben Angst! Wir sollten versuchen, ihnen eine Nachricht zu schreiben oder so. Oder einer ruft einfach mal laut, dass wir ihnen nichts tun werden!", antwortet Leyla auf Helgis Fragen.

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"Einen Versuch währe es natürlich wert," meint Ljúfvina nachdenklich, "aber ich bezweifel, dass sie darauf eingehen werden. An ihrer Stelle hätte ich auch Angst und würde mich in einem Haus verschanzen. Aber vielleicht irre ich mich und sie gehen doch darauf ein. Wie schon gesagt, einen Versuch ist es Wert."

  • 4 Monate später...
Geschrieben

Nachdem ihr noch auf verschiedenen Wegen versucht habt die Dorfbewohner von eurer guten Absicht zu überzeugen, macht ihr euch schließlich resigniert auf den Weg zum nächsten Dorf. Niemand hat mehr auf eure Versuche reagiert Kontakt aufzunehmen, deshalb habt ihr Leylas Wunde notdürftig mit ein bisschen Stoff umwickelt und seid relativ schweigend losgezogen.

Gegen Abend erreicht ihr dann das nächste Dorf, das am Rande des Einhornwaldes liegt. Vor euch erstreckt sich nun die Donnerebene.

Das kleine Dorf mit knapp zweihundert Einwohnern trägt den beschaulichen Namen Danby. Das Dorf ist mit einem Palisadenzaun umzogen und rund um das Dorf liegen die Felder der Bauern, die jetzt wieder anfangen selbige zu bestellt. Im Dorf gibt es neben einer Thinghalle und einem Thingplatz samt Opfereiche auch kleinere Geschäfte, unter anderem einen Bäcker und einen Krämer. Wie in Waeland üblich gibt es keine Gasthäuser, man fragt als Reisender bei einzelnen Familien, ob man für eine Nacht bei ihnen unterkommen kann.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Nur noch wenige Meter von der Palisade von Danby entfernt marschiert ein Mann langsam auf die Siedlung zu. Schon von weitem kann man das Glitzern seiner Rüstung erkennen, von oben bis unten ist er in poliertes Eisen gehüllt. Über einem langen Kettenhemd trägt er einen Brust und Rückenpanzer aus Eisen und an den Armen und Beinen zusätzlich metallene Schienen. An den Füßen trägt er hohe Lederstiefel. Sein Gesicht kann man von hinten noch nicht sehen, aber er hat lange rote Haare, die mit einem einfachen Band zusammengebunden sind. An der Seite des Rothaarigen baumelt eine Streitaxt und an dem Rucksack auf seinem Rücken ist ein Stoßspeer befestigt. In der Hand hält er einen zwei Meter langen Stab, an dessen Spitze ein massiver Kopf aus Metall befestigt ist.

Der Rothaarige bewegt sich wegen der schweren Rüstung recht langsam, sodass alle die sich von hinten nähern ihn früher oder später einholen. Dabei hören sie beim näherkommen, dass der Mann fröhlich einherpfeift. Leider scheint er nicht sonderlich musikalisch zu sein und die Melodie klingt deshalb grauenhaft schief.

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Sie stand auf dem Weg, stützte sich auf ihren Speer ab und schaute auf das Dorf. Einer der Bauern, der nicht weit von hier ein Feld bestellte, hatte ihr gesagt, welchen Weg sie gehen musste um nach Danby zukommen. Gibura schluckte. Es war eine ganze Weile her, das sie unter Menschen gewesen war und das Dorf schien groß zu sein, mindestens ganze fünf Familien mit Knechten und Mägden zu beherbergen. Tief atmete sie durch. Die Palisade versprach Sicherheit. In Ruhe und Frieden schlafen zu können, war ein lang entbehrter Luxus.

 

Die kleine Frau richtete sich zu ihrer vollen Größe von fünf Fuß und etwa drei Zoll auf, umfasste den Speer mit ihrer Linken und ging langsam, gemessenen Schrittes auf das Tor zu. Lange brauchte sie nicht um den Krieger, den vorhin, bei der Betrachtung des Dorfes, wahrgenommen hatte, einzuholen.

 

Leichter zu tragen war, was sie am Leib trug. Kleidung, Schuhe, Rüstung und Armschienen waren aus Leder. Ein kleiner Rucksack, daneben ein Köcher, kurzer Bogen und ein Dolch an ihrem Gürtel schienen alles an Ausrüstung zu sein, was sie bei sich hatte.

 

Ihre fast hüftlangen, schwarzen Zöpfen, in denen zum Ende hin je eine Runenscheibe, wohl aus Knochen, eingeflochten waren, baumelten wild hin und her während sie ging. Schon bald hatte sie den Recken eingeholt.

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Als der Mann bemerkt, dass hinter ihm jemand den Weg entlang kommt, umfasst er den Stab in seiner Hand fester und dreht sich um. Dabei kann man endlich sein Gesicht sehen, und dass er einen langen roten Bart hat, den er zu zwei Zöpfen geflochten hat. Er hat blaue Augen und sein Gesicht macht einen grundsätzlich freundlichen Eindruck:

"Asvargrs Segen! Seid gegrüßt!"

Ruft er der Frau die hinter ihm kommt mit kräftiger und sicherer Stimme zu und bleibt stehen, um sie ganz zu sich aufholen zu lassen. Dabei stützt er sich ein wenig auf dem Stab ab, er ist scheinbar schon den ganzen Tag gelaufen und dementsprechend erschöpft.

Als die Frau näher zu ihm aufgeschlossen hat meint er:

"Ihr wollt auch nach Danby?!"

Dabei kann man durch den Bart sehen, dass der Rothaarige lächelt.

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Die Hand hatte sie zum Gruß gehoben, ihr Kinn stolz angehoben, höflich ein Nicken angedeutet.

 

"Wyrds Segen zu Euch Recke!"

 

Gibura schaute den Mann freundlich an. Sie war jung, hübsch, ein feingeschnittenes Gesicht, eine Schönheit. Die Augenbrauen buschig. Um ihren Hals hing eine Kette mit dem Schädel eines Vogels und in ihren Ohren waren Pflöcke aus Bein. Wenn man vorher schon hätte ahnen können, dass es sich bei ihr um eine Veidarin handeln könnte, nun war es Gewissheit. Der Teint ihrer Haut, die mandelförmigen Augen ließen jeden Zweifel sofort verfliegen. Eine Ströhne an der Stirn war blau eingefärbt.

 

"Danby, ja, das Dorf ist für heute mein Ziel. Wart Ihr schon dort, Recke?"

 

Sie ging nun langsamer, so dass der Krieger nicht ihretwegen laufen musste.

 

"Mein Name ist Gibura, Krieger, wie ist der Eure?"

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Der Rothaarige mustert die junge Frau von oben bis unten und nickt ihr dann ebenfalls freundlich zu.

"Man nennt mich Floke. Ich bin erfreut eure Bekanntschaft zu machen, Gibura!"

Mit einer Geste zu dem Dorf hin meint Floke gleich darauf:

"Ich wurde in Danby geboren."

Nach einer kurzen Pause fügt er dann hinzu:

"...auch wenn es schon eine Weile her ist, dass ich hier war."

Mit einer Handbewegung zu der Kleidung Giburas hin sagt Floke dann:

"Ihr seid Veidare?!"

Ob es wirklich eine Frage oder lediglich eine Feststellung ist lässt sich nicht genau heraushören, aber er lächelt Gibura freundlich zu.

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Scheu blickte sie ihn an. Sie fragte sich ob die Frage einen bestimmten Hintergrund hatte oder ob sie im Moment Gespenster sah. Das Lächeln des Mannes war jedenfalls freundlich, da war sie sich sicher.

 

"Mmh, ja, ich bin Veidarin. Floke wenn ihr hier aufgewachsen seid, dann wisst ihr sicherlich wo ich Unterkunft bekommen kann, nur für eine Nacht, trotz der langen Zeit Eurer Abwesenheit. Gern will ich die Gastfreundschaft mit einer guten Geschichte vergelten. "

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Floke kann sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen und meint dann:

"Ja, ihr könnt mit Sicherheit im Langhaus meiner Familie unterkommen. Ich bin mir sicher, dass sie mir selbst nach dieser Zeit noch ein Dach über dem Kopf gewähren...und Geschichten haben sie schon immer gemocht."

Wieder lacht der Rothaarige und meint dann:

"Was verschlägt euch denn überhaupt hier in die Gegend?"

Inzwischen laufen die beiden weiter auf das Dorf zu, wobei Floke zwar deutlich langsamer als Gibura ist, aber sich an der schweren Rüstung trotzdem nicht weiter zu stören scheint.

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"Ich danke Euch, Floke. Was... was mich hier her verschlägt?"

 

Irritiert schaute sie den Recken an. Unsicherheit war in ihrem Geischt zu lesen, die junge Frau hatte noch nicht gelernt ihre Gefühle zu verbergen. So antwortete sie so ehrlich wie sie konnte.

 

"Dort wo ich war konnte ich nicht mehr sein... der Namrur existiert nicht mehr. Die Männer mit den Thursenherzen* haben das Lager überfallen, die Bewohner gemordet, die Jurten in Brand gesetzt."

 

Schmerz war in ihren rehbraunen Augen auszumachen, ein Schmerz der nciht gespielt war, bei allem, was sie durchlebt hatte, Leben war für sie eine Kostbarkeit gewesen, die man nicht einfach so, ohne wichtigen Grund tilgte.

 

*Bande von Friedlosen die keinem ehlichen Handwerk mehr nachgehen, stattdessen kleine Lager und Ansiedlungen überfallen um zu überleben.

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Flokes fröhlicher Gesichtsausdruck verwandelt sich in einen der Trauer und des Mitgefühls, als er tröstend zu Gibura sagt:

"Das tut mir Leid, ich wusste ja nicht...verzeiht meine Frage"

Als er den Schmerz in Giburas Augen sieht nimmt er einen Schlauch von seiner Seite und meint:

"Wollt ihr einen Schluck? Das lässt einen den Schmerz vergessen."

Floke sieht ein wenig verunsichert aus, scheinbar weiß er nicht genau, wie er diese Frau trösten soll. So sagt er schließlich:

"Diese Männer werden von den Göttern ihren gerechten Lohn für diese schreckliche Tat erhalten, da könnt ihr sicher sein Gibura!"

Dann läuft er schweigend weiter, er möchte Gibura nicht bedrängen oder sie in ihrer Trauer stören. Darum wartet er, bis sie ihn wieder anspricht.

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Jeder, der sich dem Dorf nähert, wird früher oder später für Waeländer fremdländisch klingende Musik vernehmen. Denn kurz hinter der Palisade steht ein leerer einspanniger Wagen, auf dessen Kutschbock ein Mann im Kapuzenmantel sitzt und Gitarre spielt. Dieser stammt eindeutig nicht aus diesem Lande, doch seine Musik erfreut die Gemüter.

Ausser dem Kapuzenmantel und einiger gewöhnlicher Kleider scheint dieser Mann mit seinen kurzen, aschblonden Haaren, nicht viel mehr zu besitzen. Sein Wagen ist leer, bis auf eine kleine Armbrust und ein Kurzschwert, was wohl zur Selbstverteidigung dient.

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Ihr zierliche Hand nimmt den Schlauch entgegen führt ihn zum Mund nimmt einen Schluck, lässt ihn die Kehle herunter rinnen. Der Geschmack war nicht so süß und rauh wie ein Met, sondern lieblich und der Kehle schmeichelnd er. Dann reicht sie Floke den Schlauch wieder. Fast ganz versteckt unter den ledernden Armschienen kann man noch etwas von der Tätowierung die ihr Handgelenk umschließt erspähen.

 

"Bei den Göttern, ihre Strafe wird sie ereilen!"

 

So wie sie es sagt schwingt etwas wie eine 'höhere' Einsicht mit. Sie sammelt sich einen Moment, ehe sie weiter spricht.

 

"Habt dank, Floke. Trideaden war ich unterwegs, alleine... ich muss erst wieder lernen unter Meschen zu sein. Wenn meine Antwort Euch Ungemach bereitet hat, dann bitt ich Euch mögt ihr mir verzeihen."

 

Vorsichtig schaut sie sich um, als sie nun das Tor durchschreitet. Da ist Lachen zu hören von tobenden Kindern, das ihr ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Und dann ist da noch etwas, Musik. Die Klänge sind fremdländisch, von keinem ihr bekannten Musikinstrument erzeugt.

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Auch Floke durchschreitet die Lücke in dem Palisadenwall und bleibt einen Moment andächtig stehen. Er nimmt eine tiefen Atemzug der heimatlichen Luft und schaut sich dann um. Immernoch andächtig murmelt er dann:

"Es hat sich fast nichts verändert...und das nach all den Jahren."

Gibura scheint er in diesem Moment völlig vergessen zu haben. Still und in Gedanken mustert er das Dorf, jedes einzelne Haus muss seinem prüfenden Blick standhalten. Schließlich sucht er nach dem wachhabenden Bewohner Danbys, um seine Rückkehr anzukündigen. Zumindest früher gab es immer einen solchen in der Nähe der Palisade.

Während sein Blick die Umgebung abstreift, bleibt er schließlich an dem Mann auf dem Wagen hängen. Stirnrunzelnd betrachtet er den Mann und das seltsame Instrument.

"Was ist das denn für einer? Und was ist das für ein Ding in seiner Hand? Würd mich ja nicht wundern, wenn das ein Seidwirker ist."

Die letzten Worte brummt Floke fast unverständlich in seinen Bart hinein. Schließlich reißt er seinen Blick jedoch von dem Fremden los und sucht wieder nach der Wache.

Geschrieben

"Ein Seidwirker? So leicht urteilt ihr Floke, Krieger, Kühnling? Mir scheint eher er ist ein Skalde aus einem fernen, fremden Land. Bitte, urteilt nicht so voreilig, sonst mag das eines Tages noch Euer Verderben sein."

 

Freundlich, fast bittend sah sie den Recken an.

"Ein Fehler ist leicht begangen,ein Leben leicht getilgt. Können wir so schnell Leben geben? Nein, das können wir nicht, also sollten wir auch nicht so schnell Blut vergiessen, Leben tilgen."

 

Da war wieder diese scheinbar 'höhere Einsicht', abseits des normalen Lebens und Erkenntnis.

Geschrieben

Näherstehende können nun erkennen, dass knapp 1,80m große Mann abgekämpft aussieht, wie nach einer längeren Reise.

Sein Gesicht sieht aus, als ob die letzten Wochen sehr beschwerlich und besorgniserregend waren. Auch könnte er mal wieder eine richtige Mahlzeit vertragen.

Trotzallem sieht er gut und vertrauenswürdig aus.

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