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Verletzung behindert Abenteuer


Serdo

Wie löst Ihr das kritischen-Wunden-Dilemma?  

76 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Wie löst Ihr das kritischen-Wunden-Dilemma?

    • Wunde bagatelisieren
    • deus-ex-machina
    • Abenteuer trotz Verwundung durchziehen -> möglicher Supergau
    • Abenteuer abbrechen
    • Sonstige Lösung (siehe Beitrag)


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

 

Für meine SL-Tätigkeit habe ich mir einen Drei-Stufen-Plan vorgenommen, mit der ich hoffentlich dem Phänomen in seiner Gänze gerecht werde.

 

[spoiler=für meine Mittwochgard-Runde]

1. bei Zufallsbegegnungen und nicht zu vermeidenden Aufwärmgegnern werde ich kritische Erfolge einfach ignorieren und wie normale Treffer werten.

 

2. bei vermeidbaren Kämpfen oder wichtigen Zwischenkämpfen würfele ich normal verdeckt und "optimiere" notfalls Ergebnisse auf den Spielfluss hin.

 

3. bei Endkämpfen o.ä. würfle ich offen mit allen Konsequenzen.

 

 

 

So glaube ich, kann ich als Spielleiter meiner Aufgabe als Dramaturge gerecht werden und sowohl einen Spannungsbogen aufbauen, aber auch die Geschichte ergebnisoffen präsentieren.

 

Und kritische Treffer der eigenen Leute werden bis zum Endkampf dann auch einfache oder modifiziert?

Geschrieben (bearbeitet)

Von Spielerseite her ändert sich gar nichts. Ein kritischer Erfolg oder Patzer eines SCs hat entsprechende Folgen. Mit meiner Methode (Punkt 1) möchte ich lediglich die Spitzen kappen, das Spiel aber weiterhin spannend und herausfordernd gestalten.

 

Es ist mir durchaus bewusst, dass ich hier eine Seite bevorteile. Aber es ist so schon hart genug für meine Spieler. Harr, harr!

Bearbeitet von Serdo
Geschrieben

Das solltest du aber unbedingt mit deinen Spielern diskutieren. Ich persönlich fände es langweilig wenn ich weiß, dass das Risiko beim Aufwärmwolf geringer ist als in anderen Kämpfen, da zu meinen Gunsten geschummelt wird.

 

Gruß

Frank

Geschrieben
Das solltest du aber unbedingt mit deinen Spielern diskutieren. Ich persönlich fände es langweilig wenn ich weiß, dass das Risiko beim Aufwärmwolf geringer ist als in anderen Kämpfen, da zu meinen Gunsten geschummelt wird.

 

Bist Du denn sicher, dass der "Aufwärmwolf" auch nur ein solcher ist? Oder dass man ihn nicht aus dem Weg gehen konnte? (Manchmal ist man ja als Spieler ja einfach nur blind und der SL beisst hinter dem Schirm in die Tischkante...:argh: ... "wir gehen auf dem Weg")

Geschrieben
Das solltest du aber unbedingt mit deinen Spielern diskutieren. Ich persönlich fände es langweilig wenn ich weiß, dass das Risiko beim Aufwärmwolf geringer ist als in anderen Kämpfen, da zu meinen Gunsten geschummelt wird.

 

Und genau darum werde ich meinen Spielern eventuelle Modifikationen nicht kommunizieren. Sie werden es nicht wissen, ob und wann ich das Risiko reduziere.

Geschrieben

Und genau darum werde ich meinen Spielern eventuelle Modifikationen nicht kommunizieren. Sie werden es nicht wissen, ob und wann ich das Risiko reduziere.

Dann lies deinen Spoiler nochmal durch. Ggf. siehst du dann, was ich meine.

 

Gruß

Frank

Geschrieben (bearbeitet)

So dogmatische Ansätze wie Rosendorns kann ich nicht verstehen. Es ist immer noch ein Spiel.

 

Wenn mir danach ist, würfle ich offen. Wenn mir nicht danach ist, verdeckt. Manchmal passe ich Würfe zugunsten der Spieler an, manchmal zugunsten der NSCs. Kürzlich habe ich, nachdem ich denselben Char mehrmals hintereinander jeweils am Anfang eines Kampfes tagelang außer Gefecht gesetzt hatte, offen gesagt, dass ich einen kritischen Beintreffer diesmal ignoriere. Einen weiteren kritischen Beintreffer konnte ich diese Woche ausbügeln, indem ein NSC dem Char eine Spezialkrücke gebastelt hat, so dass er nicht mehr ganz wehrlos war.

 

Bisher hat sich noch keiner beschwert. Ich achte einfach darauf, dass meine Spieler ein schönes Abenteuer erleben, und weiter nichts.

 

Gruß von Adjana

Bearbeitet von Adjana
Geschrieben
So dogmatische Ansätze wie Rosendorns kann ich nicht verstehen. Es ist immer noch ein Spiel.

Richtig. Und wenn das Spiel keinen Spaß macht (z.B. weil ein Mitspieler oder der SL gerne mit anderen Regeln spielt), spielt man eben nicht mit.

 

Wenn ich mir sicher bin, dass ich mit einer bestimmten Hausregel keinen Spaß habe, kann ich das Spielen damit grundsätzlich ablehnen.

 

Ich versteh dein Verständnisproblem nicht.

Geschrieben

Ich wiederhole mich gerne nochmal: Alle prinzipiellen Lösungen sind m.E. unpassend. Wenn eine "Hausregel" dabei rauskommt, die einseitig in bestimmten Situationen regelmäßig gewisse Würfelwürfe anuliert, wäre ich als Spieler auch ungehalten.

 

Für den Spieler sollte auch der "Aufwärmwolf" ernst zu nehmen sein. Sonst kann man ihn auch weglassen. Vielleicht ist das Denken "wichtiger/unwichtiger Abenteuerplot" schon Teil des Problems.

 

Ich jedenfalls als Spieler würde es nicht gutheißen, wenn ich auf einmal in einer "Kindereasygoingspaßhaberegion" eines Abenteuers Watte pusten müsste. Erstens gewöhnt man seine Spieler an eine falsche fehlende Härte und wird deswegen später Ärger bekommen. Zweitens werden dich deine Spieler durchschauen (so wie meine 3jährige Tochter sich nicht täuschen lässt, wenn wir wegwollen und ein Babysitter kommen soll, wenn sie schläft - klappt nie!!!). Drittens werden deine Spieler, selbst wenn sie nicht mitbekommen, wann du genau mogelst, deinen verdeckten Würfelwürfen irgendwann insgesamt nicht mehr trauen.

 

Mein Fazit: Keine Hausregel draus machen. Vorsichtige und selten genutzte Einzelfallentscheidnungen können Spielhemmnisse aus dem Weg räumen.

Geschrieben
So dogmatische Ansätze wie Rosendorns kann ich nicht verstehen. Es ist immer noch ein Spiel.[...]
Dogmatischer Ansatz? :confused:

 

Ich mag es nicht, vom Spielleiter belogen zu werden. Mir macht das Spiel keinen Spaß, wenn es unberechenbar und willkürlich wird, weil der SL nach Belieben bescheißt. Und wenn mir das Spiel keinen Spaß macht, spiele ich nicht. :dunno:

 

O.k., den letzten Satz ("Ich spiele nur, wenn es mir Spaß macht.") könnte man als mein persönliches Dogma sehen. Wobei ich viel zu agnostisch bin, um solch religiöse Begriffe zu nutzen.

 

Ich bin halt kein Masochist, der auch dann spielt, wenn es ihm keinen Spaß macht. Ist das jetzt schlimm?

Geschrieben
Ganz einfache und alte Rollenspielerweisheit: Wenn man nicht will, dass ein Wurf scheitert, dann sollte gleich darauf verzichten, anstatt hinterher noch ein genehmes Ergebnis hinzubescheißen und/oder die Auswirkungen künstlich zu mildern.

 

Die Regeln sind klar, die Spieler müssen mit der Herausforderung klar kommen oder eben aufgeben.

Ich muss hierzu noch ergänzen: Das Wichtigste ist eine offene Kommunikation. Ich bin oben davon ausgegangen, dass man sich gemeinsam auf die Midgard-Regeln in ihrer Gänze geeinigt hat. Dann gilt das. Ansonsten gilt meine erste Bemerkung hier im Strang:

 

Das Vorgehen hängt von Lust und Laune der Gruppe ab. Haben die keinen Bock auf die Herausforderung, mit so einem Verletzten umzugehen, gibt's halt eine zufällige Allheilung. Ansonsten einfach weitermachen.

 

Meistens aber heilen wir das einfach schnell weg und interessieren uns nicht für den "schalen Geschmack". Wir wollen Spiel, Spaß und Spannung, nicht eine penible Simulation.

Geschrieben

Mein Fazit: Keine Hausregel draus machen. Vorsichtige und selten genutzte Einzelfallentscheidnungen können Spielhemmnisse aus dem Weg räumen.

 

Das kann ich unterschreiben.

Hinzu aber noch solide Vorbereitung des SL.

Denn es ist eigentlich eine "Standard-Situation", also nichts was unvorhersehbar auf den SL zukommen würde.

Geschrieben

Wie meine Oma schon immer sagte "Wer sich in Gefahr begibt (kann) darin umkommen".

Als SPl verändere ich keine Würfelwürfe (sonst könnte ich mir die Ergebnisse ja auch einfach ausdenken.), da ich ansonsten willkürlich Spieler/SC bevorzuge/benachteilige und dies steht meiner Vorstellung als neutraler Spl (nicht Spiellenker) entgegen.

Wenn ich als Spieler jemanden haue muss ich halt auch damit rechnen gehauen zu werden und dann mit den Konsequenzen leben bzw. möglichst viele Vorkehrungen treffen, um dieses Risiko zu minimieren. Zugegebenermaßen ist dies in niedrigeren Grade schwerer als als erfahrener Abenteurer, aber das ist doch immer so. Sowohl meine Spieler, als auch ich als Spieler habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, dieses allg. Lebensrisiko "regeltechnisch" zu verringern.

Geschrieben

@Rosendorn:

 

Nur mal als reine Verständnisfrage: wo siehst du den Unterschied darin, ob der Spielleiter einen Würfelwurf anpasst um einen Krit zu mildern oder wegfallen zu lassen oder ob der Spielleiter nach dem Krit eine zufällige Allheilung aus dem Hut zaubert? Das Ergebnis ist doch in beiden Fällen dasselbe.

Geschrieben

Das sehe ich wie Akeem.

 

So wie Rosendorn geschrieben hat

Rosendorn, Lehrer (hat immer Recht)
, sage ich: Ich bin der Spielleiter und habe immer Recht. Und von einem dahergerollten Würfel lasse ich mir noch lange nicht sagen, wie das Abenteuer weitergeht. Schließlich wird die Geschichte von Siegern geschrieben und weil ich die Geschichte erzähle, muss ich also der Sieger über den Würfel sein. Q.e.d. :silly:

(Sorry, hab heute nen Clown gefrühstückt. Der schmeckte etwas komisch...)

Geschrieben
So dogmatische Ansätze wie Rosendorns kann ich nicht verstehen. Es ist immer noch ein Spiel.

 

Wenn mir danach ist, würfle ich offen. Wenn mir nicht danach ist, verdeckt. Manchmal passe ich Würfe zugunsten der Spieler an, manchmal zugunsten der NSCs. Kürzlich habe ich, nachdem ich denselben Char mehrmals hintereinander jeweils am Anfang eines Kampfes tagelang außer Gefecht gesetzt hatte, offen gesagt, dass ich einen kritischen Beintreffer diesmal ignoriere. Einen weiteren kritischen Beintreffer konnte ich diese Woche ausbügeln, indem ein NSC dem Char eine Spezialkrücke gebastelt hat, so dass er nicht mehr ganz wehrlos war.

 

Bisher hat sich noch keiner beschwert. Ich achte einfach darauf, dass meine Spieler ein schönes Abenteuer erleben, und weiter nichts.

 

Gruß von Adjana

Gerade ein Spiel zeichnet sich dadurch aus, dass es gewisse Regeln gibt. Die Beachtung dieser Regeln zu fordern, hat nichts, aber auch gar nichts mit Dogmatik zu tun!

 

Die Frage, die es zu klären gilt, ist nur: Wie streng sind die Regeln? Es kann unumstößliche Regeln geben, wie z. B. dass beim Fußball Feldspieler den Ball nicht in die Hand nehmen dürfen. Und es kann lockere Regeln geben, wie z. B. dass der Schiedsrichter bei Verzögerungen eine gewisse Zeit nachspielen lassen kann. Der Unterschied liegt wohl eher darin, wie genau man die Regeln definieren kann. Würfelwürfe sind in den Rollenspielsystem allerdings genauestens definiert und eindeutig nachvollziehbar, da gibt es keinen Anlass für lockere Regelauslegungen.

 

Käme jemand auf die Idee, beim Fußball beim Stand von 10:0 ein absichtliches Handspiel im Strafraum mal nicht als Elfmeter zu werten? Oder im Bereich der Gesellschaftsspiele: Ist ein Full House beim Poker heute mal weniger wert als zwei Paare, wenn der unterlegene Spieler sonst traurig ist? Kassiert der Führende beim Monopoly kein Geld, wenn er über Los geht, damit es spannend bleibt?

 

Wie kommt es eigentlich, dass beim Rollenspiel so viele Spieler selbstverständlich davon ausgehen, der Master müsse sich nicht an die Würfelregeln halten (wie Adjana das hier so ungeniert beschreibt)?

 

Es liegt wohl daran, dass für einen bestimmten Verlauf der Abenteuergeschichte gewisse Würfelergebnisse erforderlich sind. Wer - wie ich - mit einem offenen Handlungsverlauf spielt, der wird keine Probleme mit beliebigen Würfelergebnissen haben. Aber wer bestimmte Situationen zwingend herbeiführen will, für den ist ein falsches Würfelergebnis natürlich tödlich.

 

Rosendorn hat hier völlig zurecht geschrieben, dass man in dem Fall erst gar nicht würfeln sollte. Ich verwies in diesem Zusammenhang bereits auf Storytelling-RPGs. Wenn klar ist, dass eine Situation auf eine bestimmte Art und Weise ausgehen soll, was soll dann dieses Pseudo-Würfelgefecht? Leute, ihr bescheißt euch doch nur selbst, indem ich euch über toll gewonnene Kämpfe usw. freut, die ihr tatsächlich nie verlieren konntet! Dann lieber gleich offen und ehrlich. Der Vorteil der Würfel ist Spannung, die aus einem offenen Ergebnis resultiert. Ist das Ergebnis eben nicht offen, sondern vorbestimmt, kann keine Spannung aufkommen. Und genau deshalb wollen viele Spieler gar nicht vom Master manipulierte Ergebnisse haben, selbst wenn sie zu ihrem Vorteil sind.

 

Insofern kann ich Serdo nur davon abraten, seine Spieler in der geplanten Art zu verarschen, wenn er nicht ganz sicher ist, dass sie es so wollen! Nur wie soll man herausfinden, ob die Spieler das wollen, ohne sie auf den Betrug aufmerksam zu machen? Nein, m. E. kann es nur heißen: Offenes Würfeln oder Storytelling!

 

Mit freundlichen Grüßen vom Schnitter

  • Like 1
Geschrieben
@Rosendorn:

 

Nur mal als reine Verständnisfrage: wo siehst du den Unterschied darin, ob der Spielleiter einen Würfelwurf anpasst um einen Krit zu mildern oder wegfallen zu lassen oder ob der Spielleiter nach dem Krit eine zufällige Allheilung aus dem Hut zaubert? Das Ergebnis ist doch in beiden Fällen dasselbe.

Ich bin zwar nicht Rosendorn, aber für mich liegt der Unterschied darin, dass man vorübergehend (vor allem noch im gleichen Kampf, den man dann ja noch viel eher verlieren kann!) mit der Behinderung leben und für deren Beseitigung vielleicht noch etwas tun muss (z. B. etwas für die Allheilung bezahlen).

 

Mit freundlichen Grüßen vom Schnitter

Geschrieben
Wie kommt es eigentlich, dass beim Rollenspiel so viele Spieler selbstverständlich davon ausgehen, der Master müsse sich nicht an die Würfelregeln halten (wie Adjana das hier so ungeniert beschreibt)?

 

Da schaue ich doch mal in das

§1: Der Spielleiter hat immer Recht.

§2: Sollte der Spielleiter einmal nicht Recht haben, so tritt §1 in Kraft.

 

Spielregeln und Würfelergebnisse sind Entscheidungshilfen für den Spielleiter. Er alleine entscheidet, wann er sich daran halten möchte.

 

Es gibt Spielleiter, die wie Rosendorn sich dafür entschieden haben, sich immer an die Spielregeln und Würfelergebnisse zu halten. Ich hingegen bevorzuge eine flexiblere Auslegung und halte mich nur zu 99% an die Regularien. So hat jeder seinen eigenen Spielstil.

 

Rosendorn hat hier völlig zurecht geschrieben, dass man in dem Fall erst gar nicht würfeln sollte. Ich verwies in diesem Zusammenhang bereits auf Storytelling-RPGs. Wenn klar ist, dass eine Situation auf eine bestimmte Art und Weise ausgehen soll, was soll dann dieses Pseudo-Würfelgefecht? Leute, ihr bescheißt euch doch nur selbst, indem ich euch über toll gewonnene Kämpfe usw. freut, die ihr tatsächlich nie verlieren konntet!

 

Das empfinde ich als etwas kurzsichtig. Meine Spieler können sehr wohl jeden ihrer Kämpfe verlieren.

Meine persönliche Lösung soll nur die Spitzen kappen, indem Aufwärmgegnern keine kritischen Erfolge erzielen. Die SCs können immer noch an übermäßigem LP-Verlust oder durch einen gezielten Treffer (weil z.B. ein Kehlbiss die typische Kampfweise des Aufwärmgegners ist) sterben.

Die SCs kommen, so sie das "Pseudo-Würfelgefecht" überleben, durchaus verletzt aus dem Kampf heraus. Diese Verletzungen (LP-Verluste) können sich im Folgenden drastisch auswirken, weil sie dann weniger aushalten und schon ein Sturz aus geringer Höhe fatal sein kann.

 

Insofern kann ich Serdo nur davon abraten, seine Spieler in der geplanten Art zu verarschen, wenn er nicht ganz sicher ist, dass sie es so wollen! Nur wie soll man herausfinden, ob die Spieler das wollen, ohne sie auf den Betrug aufmerksam zu machen? Nein, m. E. kann es nur heißen: Offenes Würfeln oder Storytelling!

 

Ich verar***e meine Spieler nicht! Gegen diese Unterstellung der Böswilligkeit muss ich entschieden widersprechen. :motz:Meine Entscheidungen als Spielleiter unterliegen meiner Willkür. Ja, das stimmt. Doch ich entscheide zu 99% zu Gunsten meiner Spieler und der Dramaturgie.

BTW: Als ich vor 2 Jahren testweise nur noch offen würfelte, waren meine Spieler so fertig mit den Nerven, dass sie mich baten, wieder hinter dem Spielleiterschirm zu würfeln. Ja, man nennt mich auch Lucky Dice. :D

Geschrieben

Hi,

 

bei uns gibt es keine kritischen Treffen, die den Charakter längerfristig komplett aus dem Spiel nehmen (okay, außer tödlich getroffen, das ist auch ziemlich längerfristig ;) ). Dadurch kann das genannte Problem bei uns auch nicht zum Tragen kommen. Wir haben uns halt irgendwann geeinigt, dass wir alle keinen Bock darauf haben, Schwarzwaldklinik zu spielen, deshalb diese Änderung. Andererseits haben wir bei auf M3 basierenden Regeln auch keine SG, mit der man so etwas vielleicht noch abfangen könnte.

 

Grundsätzlich sehe ich es auch so, dass der Spaß aller im Vordergrund stehen sollte. Und was uns keinen Spaß macht, machen wir daher auch nicht.

 

Eine Anmerkung noch zu Storr:

Käme jemand auf die Idee, beim Fußball beim Stand von 10:0 ein absichtliches Handspiel im Strafraum mal nicht als Elfmeter zu werten? Oder im Bereich der Gesellschaftsspiele: Ist ein Full House beim Poker heute mal weniger wert als zwei Paare, wenn der unterlegene Spieler sonst traurig ist? Kassiert der Führende beim Monopoly kein Geld, wenn er über Los geht, damit es spannend bleibt?

 

Im Profifußball kommt das wohl (außer bei der Hand Gottes :) ) eher nicht vor. Aber die spielen ja auch nicht zum Vergnügen.

 

Ansonsten könnte ich mir aber vergleichbare Aktionen beim Spielen durchaus vorstellen. Vorausgesetzt es dient dem Spielspaß, hätte ich kein grundsätzliches Problem damit. Das fängt ja schon damit an, dass man früher oft 4 gegen 5 (oder so) gebolzt hat, weil ein paar Spieler im Verein gespielt haben. Bei Gesellschaftsspielen ist es sicher eher vorgekommen, wenn Kinder dabei waren, aber nicht nur dann.

 

Tschuess,

Kurna

Geschrieben
...

Rosendorn hat hier völlig zurecht geschrieben, dass man in dem Fall erst gar nicht würfeln sollte.

...

Dieses an sich einleuchtend klingende Argument geht etwas am Problem vorbei.

 

Es sagt ja: "Wenn du gar kein zufälliges Ergebnis willst, warum würfelst du dann überhaupt?"

Die Antwort kann lauten: "Weil ich ein zufälliges Ergebnis will, aber nicht genau mit der nach Regeln vorgegebenen Verteilung".

 

Zum Beispiel kann ich als SL durchaus den Zufall darüber entscheiden lassen wollen, ob der Gegner die Spielerfigur trifft oder nicht. Daraus folgt noch nicht automatisch, dass ich auch noch als drittes mögliches Ergebnis 'Gegner trifft Spielerfigur kritisch' vorsehen möchte.

  • Like 1
Geschrieben
Ganz einfache und alte Rollenspielerweisheit: Wenn man nicht will, dass ein Wurf scheitert, dann sollte gleich darauf verzichten, anstatt hinterher noch ein genehmes Ergebnis hinzubescheißen und/oder die Auswirkungen künstlich zu mildern.

 

Die Regeln sind klar, die Spieler müssen mit der Herausforderung klar kommen oder eben aufgeben.

Ich muss hierzu noch ergänzen: Das Wichtigste ist eine offene Kommunikation. Ich bin oben davon ausgegangen, dass man sich gemeinsam auf die Midgard-Regeln in ihrer Gänze geeinigt hat. Dann gilt das. Ansonsten gilt meine erste Bemerkung hier im Strang:

 

Das Vorgehen hängt von Lust und Laune der Gruppe ab. Haben die keinen Bock auf die Herausforderung, mit so einem Verletzten umzugehen, gibt's halt eine zufällige Allheilung. Ansonsten einfach weitermachen.

 

Meistens aber heilen wir das einfach schnell weg und interessieren uns nicht für den "schalen Geschmack". Wir wollen Spiel, Spaß und Spannung, nicht eine penible Simulation.

 

Letztlich steckt hier doch alles drin.

 

1. Bescheißen ist blöd, das will Rosendorn nicht.

2. Regeln kann man aber doch ignorieren, um den Spaß zu behalten.

 

Fazit:

Es bescheißt jeder sich und seine Mitspieler so, wie es der jeweiligen Gruppe gefällt.

Es muss eben nur Konsens sein.

 

Die einen ignorieren Würfelergebnisse, die anderen Auswirkungen trotz schalen Nachgeschmacks.

 

Mir persönlich gefällt es besser, wenn ich als SL die Würfe so hinnehme, wie sie kommen, dafür aber die Möglichkeit besteht, daß die Figuren wo auch immer, eine Chance haben, die Folgen zu mindern.

 

Eine Allheilung ex machina, plausibel, sollte in irgendeiner Form dann auftauchen, wie ich es schon vorher mal erwähnt hatte. Am besten natürlich so, daß es auch zum Abenteuer beiträgt. (Im Wald Moravods ein alter Schamane und der Geisterlauf ist dann ja auch noch hilfreich für das Abenteuer oder kann es zumindest sein.)

 

 

Wer würfelt denn bei euch die eventuelle Resi: Natur bei der Allheilung, der Spieler des Verletzten oder der SL?

Geschrieben

Begriffsdefinition "Bescheißen": Dem Spieler eine Sache (beispielsweise regelkonformes Würfeln) vorgaukeln, es aber nicht tatsächlich durchführen. Den Spieler also belügen.

 

Dann doch lieber gleich ehrlich sagen, dass das Würfelergebnis so nicht gut ist. Oder ganz offen vor dem Kampf sagen, dass es keinen kritischen Schaden geben wird. Oder zumindest ganz klar dazu stehen und es den Spielern auch sagen, dass man sich der "Goldenen Regel" bedienen will.

 

Ich gehe immer davon aus, dass man sich auf ein Regelsystem einigt und sich jeder Beteiligte daran hält. Es ist unschön, wenn der SL meint, er könne besser über meinen Spaß entscheiden als ich selbst.

 

Was soll auch immer diese viel beschworene "Dramaturgie"? Sind eure Abenteuer so schlecht geschrieben, dass man als SL ständig die Regeln ändern muss? Eine gute Story läuft doch auch so und gerade die Regeln bieten doch viel Spannung.

 

Aber egal, Spielstile sind unterschiedlich. Ich will meinen nicht als den einzig wahren anpreisen, warum auch? Wichtig ist mir nur, dass alle Beteiligte offen und ehrlich miteinander reden. Ich mag halt keine versteckten Kampfwürfe des SL. Das kommuniziere ich dann auch und beuge mich dann der Mehrheit am Spieltisch.

 

Das Problem hier im Strang mit den Verletzungen ist also definitiv nur zu lösen, wenn alle BEteiligten offen miteinander reden und man sich auf die der Mehrheit genehmen Lösung einigt.

Geschrieben
Ich verar***e meine Spieler nicht! Gegen diese Unterstellung der Böswilligkeit muss ich entschieden widersprechen. :motz:

Ich wollte keine Böswilligkeit unterstellen, ich wollte lediglich auch mal das (bereits verwendete) Wort "verarschen" in diesem Zusammenhang benutzen, weil das so cool klang! ;) Auch wenn ich das kritisiere, unterstelle ich bei dir guten und nicht bösen Willen, da du deinen Spielern etwas Gutes tu willst. Und deine Beschreibung bestätigt mir das ja, da deine Spieler sogar darum gebeten haben, dass du wieder verdeckt würfelst. Sie wollen also "verarscht" werden, und wer so spielen möchte: Bitte!

 

Dein "Buch der ungeschriebenen Regeln" kenne ich zwar, lehne es aber ab. Ich finde, es führt zu einer recht primitiven Art des Spielens. Aber unabhängig von dieser Geschmacksfrage möchte ich mal darauf hinweisen, dass diese "ungeschriebenen Regeln" keineswegs selbstverständlich sind! Wenn das alle einvernehmlich so haben möchten (wie in eurer Runde), ist das okay, ansonsten nicht! Leider setzen meiner Erfahrung nach viele (schlechte) Rollenspieler dieser Regel voraus, ohne sie in irgendeiner Form vereinbart zu haben oder dass sie sich aus dem Regelwerk herleiten ließe.

 

Mit freundlichen Grüßen vom Schnitter

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