Tyxann Geschrieben 30. Juni 2008 report Geschrieben 30. Juni 2008 Ist so etwas vorstellbar? Soll heißen, gibt es genügend "Hitzköpfe" die, nach mehr oder weniger festen Regeln und einem "Ehrenkodex" ohne besondere Verfolgung durch die Obrigkeit, versuchen, einander umzubringen, oder ist des schon zu fortschrittlich?
Kazzirah Geschrieben 30. Juni 2008 report Geschrieben 30. Juni 2008 Ich glaube nicht, dass es im modernen Sinne Duelle sind. Aber Ehre wird sicher hoch geschrieben. Eher weniger persönliche, mehr die der Familie. Und da gehört es sich so, dass man sich für Schmach rächt. Und die Obrigkeit wird da traditionell was gegen haben.
Tyxann Geschrieben 30. Juni 2008 Autor report Geschrieben 30. Juni 2008 Bisher hatte ich das Gefühl, Aran wäre so etwas, wie ein magielastiges altes Persien. Gehören Ehrenmorde nicht eher auf den Balkan? Wenn dem so wäre, dann wäre es ja durchaus vorstellbar, dass die Ehre der Familie in einem Duell verloren bzw. wiederhergestellt wird, ohne das dies in einem Mord, bzw. ein einer generationsübergreifenden "Mordfehde" ausgetragen wird. Möglicherweise duellieren sich jedoch die Mitglieder einiger Familien öfter als die anderer. Tote in Duellen scheinen mir jedoch eher der Ausnahme anzugehören, wenn ich das Quellenbuch richtig verstehe. Quellenbuch S. 81Der Einsatz von gefährlichen Kampfzaubern kommt gücklicherweise höchst selten vor und wird, sollten dabei schwere Verletzungen oder gar Todesfälle auftreten, mit der vollen Härte des Gesetzes geahndet.
Blaues Feuer Geschrieben 30. Juni 2008 report Geschrieben 30. Juni 2008 Ist so etwas vorstellbar?Soll heißen, gibt es genügend "Hitzköpfe" die, nach mehr oder weniger festen Regeln und einem "Ehrenkodex" ohne besondere Verfolgung durch die Obrigkeit, versuchen, einander umzubringen, oder ist des schon zu fortschrittlich? Abgesehen davon, daß ich so was nicht fortschrittlich nennen würde, denke ich, gibt es so was immer, daß sich Hitzköpfe gegenseitig aus zweifelhaften Gründen umbringen wollen. Für echte Streitigkeiten und Genugtuungsansprüche nach Ehrverletzungen gibt es in meinem Aran die Obrigkeit. Wozu leistet sich der Staat einen Beamtenapperat, mit Richtern und allem drum und dran, wenn es dann doch zugeht wie bei den Barbaren. Grüße Blaues Feuer Nachtrag: Kannst Du bitte noch nachtragen, aus welchem Buch Du zitierst. Meinest Wissens nach gibt es kein Aran-Quellenbuch.
Kazzirah Geschrieben 30. Juni 2008 report Geschrieben 30. Juni 2008 Also, wenn ich das alte Persien (hier ja die Sassaniden) nehme, dann paßt da Blutrache durchaus hin. Ohne jetzt zu sehr in die Justizgeschichte einzugreifen, war der Urgrund von staatlichem Recht, Blutrache abzuschaffen. Was aber nicht immer wirklich gut gelungen ist. Die ersten Gesetze versuchten durch feste Tarife die sonst üblichen Blutfehden einzugrenzen. Im Zentralbereich der Macht funktionierte das immer besser als in der Peripherie. Die Duelle des europäischen Adels (und Studenten) sind letztendlich aber auch nichts anderes als dies. Und auch hier versucht die Obrigkeit dies immer zu unterbinden. Blutrache gehört vor allem in Regionen, wo die Sippe einen hohen Stellenwert hat, dies würde ich für Aran unbedingt annehmen. Es gibt da immer einen Zwiespalt zwischen Tradition und Recht. Und man darf nie vergessen, dass Aran zwar zentral organisiert ist, dass dies aber auch enorme Kosten mit sich bringt, und dass die Zentralmacht nicht den Zugriff auf die Regionen hat, den wir heute von eine modernen Staat gewöhnt sind. Das entstand ja sogar in Europa erst in der Neuzeit, und wirklich durchgesetzt hat es sich gar erst im 20 Jh. Aber niemand wird bei einer schweren Ehrverletzung von sich aus zum Richter laufen, das würde ja die eigene Ehre besudeln. Nein, Recht läßt sich immer nur mit Druck durchsetzen.
Tyxann Geschrieben 30. Juni 2008 Autor report Geschrieben 30. Juni 2008 Nachtrag: Kannst Du bitte noch nachtragen, aus welchem Buch Du zitierst. Meinest Wissens nach gibt es kein Aran-Quellenbuch. Gern, das Myrkgard Quellenbuch zu Aran.
Tyxann Geschrieben 30. Juni 2008 Autor report Geschrieben 30. Juni 2008 Aber niemand wird bei einer schweren Ehrverletzung von sich aus zum Richter laufen, das würde ja die eigene Ehre besudeln. Nein, Recht läßt sich immer nur mit Druck durchsetzen. Das würde dann heißen, wenn bei einer Blutrache jemand stirbt und die Obrigkeit erfährt davon läuft der "Täter" Gefahr, der Obrigkeit in die Hände zu fallen (und ggf hingerichtet zu werden)
Kazzirah Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 Aber niemand wird bei einer schweren Ehrverletzung von sich aus zum Richter laufen, das würde ja die eigene Ehre besudeln. Nein, Recht läßt sich immer nur mit Druck durchsetzen. Das würde dann heißen, wenn bei einer Blutrache jemand stirbt und die Obrigkeit erfährt davon läuft der "Täter" Gefahr, der Obrigkeit in die Hände zu fallen (und ggf hingerichtet zu werden) Korrekt. Heutzutage fiele das unter Selbstjustiz, aber man kann davon ausgehen, dass es in Aran keine mildernden Umstände gibt, zumindest keine, auf die man sich verlassen kann. Wohl aber, dass vor dem Gesetz niemand gleich ist. Es ist wohl so, dass in solchen Fällen meist ein Auge zugedrückt wird, wenn es sich im Rahmen hält. Bzw. dass der Zugriff nicht gerade einfach ist.
Ticaya Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 Duelle gibt es durchaus in Aran. Die Ehre ist sehr wichtig, weswegen sich die Mitglieder verfeindeter Familien durchaus duellieren können und auch dürfen. Es ist besser, zwei Ritter tragen ihre Streitigkeiten in einem fairen Kampf aus, als dass die kompletten Familien gegeneinander ins Feld ziehen. Jedoch darf sich nicht jeder duellieren, da nur die Ritter und Krieger (Adel) dem strengen, traditionellen Ehrenkodex folgen. Alle anderen müssen sich an die zuständigen Gerichte wenden, wenn sie sich nicht strafbar machen wollen. "Ehrenmorde" passen für mich nicht nach Aran, da kein Ormutgläubiger einen anderen Gläubigen töten darf (natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, aber wenige). Daher ist auch bei ehrenvollen Duellen ein Kampf bis zum Tod die Ausnahme. Solange jedoch der Kriegszustand herrscht, sollten Duelle bis zum Tod gar nicht zugelassen werden, da alle Soldaten unter dem Befehl des Großkönigs stehen und dieser es bestimmt nicht gerne sieht, wenn sie sich gegenseitig umbringen. Dabei ist außerdem entscheidend, wo sich die Kontrahenten befinden: In den äußeren Bereichen des Landes, wohin der Arm des Großkönigs kaum gelangt, werden Duelle sehr viel häufiger sein als in großen Städten. Viele Grüße Ticaya
Kazzirah Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 Jedoch darf sich nicht jeder duellieren, da nur die Ritter und Krieger (Adel) dem strengen, traditionellen Ehrenkodex folgen. Alle anderen müssen sich an die zuständigen Gerichte wenden, wenn sie sich nicht strafbar machen wollen. Ich würde da "dürfen" im Sinne von "es ist legal" von "dürfen" im Sinne von "es wird nicht/selten verfolgt" unterscheiden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der aranische Staat, selbst auf Myrkgard, so schwach ist, dass er sein Gewaltmonopol nicht zumindest nominell aufrecht halten will. Insofern es von den sozialen Verhältnissen abhängt, ob man für gesellschaftlich gebilligte, aber illegale Handlungen verfolgt wird. "Ehrenmorde" passen für mich nicht nach Aran, da kein Ormutgläubiger einen anderen Gläubigen töten darf (natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, aber wenige). Diese Dychotomie gab und gibt es in der realen Welt, wieso nicht auch in (der Myrkgard-Fassung von) Aran? Nominell darf auch kein Christ einen anderen umbringen. Und dennoch haben sie immer wieder Gründe gefunden, warum das gerade nicht zutrifft. Gerade in den Randgebieten dürften Traditionen (die fast überall als einzigen Rechtschutz die Familie vorsehen) bestimmend sein. Es ist übrigens einer der klassischen Wege ins Banditentum, wenn man in einen solchen Konflikt zwischen Tradition und Legalität gerät. Das gesamte Umfeld, meist sogar einschließlich der legalen (Straf-)Verfolger, anerkennen das soziale Recht und sogar die Pflicht der Handlung, dennoch sind sie durch ihre Handlung in die Illegalität abgerutscht. Oft leben sie dennoch offen in der Gesellschaft. Je ferner von der Zentralmacht, desto offener. In den Bergen dürfte Blutrache / die Familie der einzige Weg sein, sein Recht durchzusetzen. Ansonsten wird der Staat immer dagegen sein, dass sich seine Bevölkerung, insbesondere seine Krieger, gegenseitig schwächen. Etwas anderes wären ritualisierte Turniere, die es sicher auch gibt, da die die Kampfkraft trainieren und den Streit in legale Bahnen lenken. Dort dürften sich solche Ehrenhändel auch ausleben lassen.
Ticaya Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 "Ehrenmorde" passen für mich nicht nach Aran, da kein Ormutgläubiger einen anderen Gläubigen töten darf (natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, aber wenige). Diese Dychotomie gab und gibt es in der realen Welt, wieso nicht auch in (der Myrkgard-Fassung von) Aran? Nominell darf auch kein Christ einen anderen umbringen. Und dennoch haben sie immer wieder Gründe gefunden, warum das gerade nicht zutrifft. Gerade in den Randgebieten dürften Traditionen (die fast überall als einzigen Rechtschutz die Familie vorsehen) bestimmend sein. In Aran scheint die Religion aber durchaus gelebt zu werden. In einem Gespräch sagte JEF, dass es in seinem Aran keine Assassinen gäbe. Wenn selbst die Verbrecher vor Mord zurückschrecken, kann ich mir auch Ehrenmorde schlecht vorstellen. Ansonsten wird der Staat immer dagegen sein, dass sich seine Bevölkerung, insbesondere seine Krieger, gegenseitig schwächen. Etwas anderes wären ritualisierte Turniere, die es sicher auch gibt, da die die Kampfkraft trainieren und den Streit in legale Bahnen lenken. Dort dürften sich solche Ehrenhändel auch ausleben lassen.Genau das meinte ich. Viele Grüße Ticaya
Abd al Rahman Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 Vergeßt bitte nicht, dass auf Myrkgard Alaman deutlich mehr Einfluß hat wie auf Midgard. Viele Grüße hj
Ticaya Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 (bearbeitet) Vergeßt bitte nicht, dass auf Myrkgard Alaman deutlich mehr Einfluß hat wie auf Midgard. Viele Grüße hj Auch auf die offizielle Gesellschaftsordnung des Landes bzw. die Gesetze des Großkönigs? Ich hatte mir unter einem größeren Einfluss Alamans mehr Kulte und Anhänger vorgestellt, die vielleicht auch Landstriche kontrollieren können, mehr Gefechte, aber keinen großartigen Einfluss auf die Lehre des Zweiheitsglaubens, und keine Akzeptanz durch die Zweiheitspriester. Oder anders ausgedrückt: Nach meinem Verständnis hätte eine größere Macht Alamans keine Auswirkungen auf die legalen/offiziellen Möglichkeiten im Land. Falls sich auf Myrkgard Assassinen und Mord in die Gesellschaft eingeschlichen haben sollten, hätten Ehrenmorde dennoch keine Tradition. Viele Grüße Ticaya Bearbeitet 1. Juli 2008 von Ticaya
Kazzirah Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 Och, ich kann mir schon gut vorstellen, dass Alaman einen bedeutenderen Platz auch bei der Priesterschaft Arans hat. Er wird ja in Aran, anders als in Eschar, selbst auf Midgard offiziell geehrt. Allerdings glaube ich nicht, dass daraus eine Akzeptanz des Staates für außerstaatliche Legalität erwächst. Die gesellschaftliche Akzeptanz für Blutrache und Ehrenhändel etc. dürfte aber dadurch definitiv deutlich erhöht sein. Die Traditionen sind ansonsten normalerweise älter als der Glaube an die Zweiheit. Deutlich älter. Und dürfte zumindest auf dem Land und in den Bergen jeden Versuch von oben überdauert haben. Wenn man sich diverse klassische Banditen (deren Karriereeinstieg fast immer ein auf Ehrenhandel fundierter Konflikt mit dem Gesetz ist) ansieht, so waren sie fast durchweg streng gläubig, auch und gerade in Religionen, die den Mord am Glaubensbruder zur Sünde erklärten (was eigentlich alle Religionen auf die eine oder andere Weise tun, da auch sie Formen von Rechtsgebung sind). Und dennoch haben sie sich im Zweifelsfall nicht daran gehalten. Wohlgemerkt: Im Normalfall vermeidet man den Tod eines Gläubigen, aber wenn es um die Ehre geht, dann muss man auch den Tod in Kauf nehmen. Und man wird immer einen Weg finden, das zu rechtfertigen. Und sei es, dass man zum tragischen Helden der Gegend stilisiert wird. (Auch ein Schicksal, das typisch für Banditen ist.) Man weiß, dass sie unrecht tun und dennoch werden sie gerade deswegen geachtet, weil sie die Ehre der Familie und der Tradition über das eigene Schicksal stellen. Sie sind quasi verdammt und gerade deswegen werden sie geachtet. Täten sie es nicht, verlören sie oft alles, was wert für sie hat, vor allem Achtung.
Ticaya Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 Och, ich kann mir schon gut vorstellen, dass Alaman einen bedeutenderen Platz auch bei der Priesterschaft Arans hat. Er wird ja in Aran, anders als in Eschar, selbst auf Midgard offiziell geehrt.Hier kann ich dir nicht folgen. Ich hatte absichtlich 'Zweiheitspriester' geschrieben, um deutlich zu machen, dass in der offiziellen Zweiheitslehre die Priester, auch wenn sie regeltechnisch als 'Priester (Ormut)' bezeichnet werden, beiden Göttern dienen. In Eschar (Midgard) ist das ebenfalls so, nicht nur in Aran. Im Gegensatz dazu sind 'Priester (Alaman)' nur Priester des einen Gottes und stehen damit genauso außerhalb der Glaubenslehre wie die Sekten, die nur Ormut verehren. Was möchtest du damit genau sagen? Allerdings glaube ich nicht, dass daraus eine Akzeptanz des Staates für außerstaatliche Legalität erwächst. Die gesellschaftliche Akzeptanz für Blutrache und Ehrenhändel etc. dürfte aber dadurch definitiv deutlich erhöht sein.Ich unterscheide nicht zwischen Staat und Gesellschaft, dafür ist für mich die Ideologie zu mächtig. Daher sehe ich auch keine größere Akzeptanz für Blutrache. Die Traditionen sind ansonsten normalerweise älter als der Glaube an die Zweiheit. Deutlich älter. Und dürfte zumindest auf dem Land und in den Bergen jeden Versuch von oben überdauert haben. Wenn man sich diverse klassische Banditen (deren Karriereeinstieg fast immer ein auf Ehrenhandel fundierter Konflikt mit dem Gesetz ist) ansieht, so waren sie fast durchweg streng gläubig, auch und gerade in Religionen, die den Mord am Glaubensbruder zur Sünde erklärten (was eigentlich alle Religionen auf die eine oder andere Weise tun, da auch sie Formen von Rechtsgebung sind). Und dennoch haben sie sich im Zweifelsfall nicht daran gehalten. Wohlgemerkt: Im Normalfall vermeidet man den Tod eines Gläubigen, aber wenn es um die Ehre geht, dann muss man auch den Tod in Kauf nehmen. Und man wird immer einen Weg finden, das zu rechtfertigen. Und sei es, dass man zum tragischen Helden der Gegend stilisiert wird. (Auch ein Schicksal, das typisch für Banditen ist.)Man weiß, dass sie unrecht tun und dennoch werden sie gerade deswegen geachtet, weil sie die Ehre der Familie und der Tradition über das eigene Schicksal stellen. Sie sind quasi verdammt und gerade deswegen werden sie geachtet. Täten sie es nicht, verlören sie oft alles, was wert für sie hat, vor allem Achtung. Natürlich sind die Traditionen älter als der Glaube an die Zweiheit. Ich wollte eigentlich nur deutlich machen, dass man die irdischen Maßstäbe nicht nach Aran übertragen darf: Man glaubt dort nicht an Ormut, sondern man weiß, dass es ihn gibt. Das ist ein großer Unterschied, finde ich. Auf Midgard jedenfalls ist der Glaube so stark, dass Morde so gut wie nicht zulässig sind, selbst für Verbrecher nicht, und die haben in den Augen der Gesellschaft so gut wie keine Ehre. Die Ehre wird in Aran nicht durch den Tod des Kontrahenten wiederhergestellt, sondern durch einen Sieg über den anderen - Ormut entschied zugunsten des Siegers. So stelle ich mir das vor. Da sich das Aran auf Myrkgard in der Gesellschaft nur wenig von dem Aran Midgards unterscheiden soll, hatte ich das übertragen. Viele Grüße Ticaya
Abd al Rahman Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 Ormut ging aus dem Krieg der Götter geschwächt hervor. Alaman wurde gestärkt. In Aran ist es erlaubt den Alamankult offen zu huldigen, nicht nur als Aspekt der Zweiheit. Steht so im Myrkgard-Aran. Soll doch mal Bethina was zu schreiben wie sie sich das speziell gedacht hat Viele Grüße hj
Ticaya Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 (bearbeitet) Ormut ging aus dem Krieg der Götter geschwächt hervor. Alaman wurde gestärkt. In Aran ist es erlaubt den Alamankult offen zu huldigen, nicht nur als Aspekt der Zweiheit. Steht so im Myrkgard-Aran. Soll doch mal Bethina was zu schreiben wie sie sich das speziell gedacht hat Viele Grüße hj Ich hatte mich auf den Teil zu Myrkgard aus MdS bezogen, wo es heißt, dass die Priester Alamans es mit den Priestern Ormuts an Macht aufnehmen könnten, jedoch nur im Untergrund vertreten seien (mit Ausnahmen in ländlichen Gebieten). Also sollte man wohl dazuschreiben, von welcher Voraussetzung man ausgeht, da sich diese beiden doch ziemlich unterscheiden. Viele Grüße Ticaya Bearbeitet 1. Juli 2008 von Ticaya
Abd al Rahman Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 Da es hier um Myrkgard geht und der Strangersteller ihn zitiert hat, natürlich um den Myrkgard-Quellenband Viele Grüße hj
Ticaya Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 Da es hier um Myrkgard geht und der Strangersteller ihn zitiert hat, natürlich um den Myrkgard-Quellenband Viele Grüße hj Ich dachte bisher, es ginge hier ganz allgemein um Myrkgard und alle Veröffentlichungen dazu, nicht nur das QB. Gut, bisher dachte ich auch, dass sie sich gegenseitig ergänzen würden, aber darauf werde ich in Zukunft besser achten. Viele Grüße Ticaya
Kazzirah Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 Ich unterscheide nicht zwischen Staat und Gesellschaft, dafür ist für mich die Ideologie zu mächtig. Daher sehe ich auch keine größere Akzeptanz für Blutrache. Sobald es "echte" staatliche Strukturen gibt, gibt es eigentlich immer unterschiedliche Sphären für Gesellschaft und Staat. Sie treten nahezu automatisch in Widerspruch. Staaten funktionieren nach anderen Zwängen als Gesellschaften. Letztere sind u.a. wesentlich träger im adaptieren von neuen Ideen. Die totale Identität ist faktisch nur in totalen Systemen erreichbar, und selbst da nur unter enormem Aufwand seitens des Staates und nur unter faktischer Vernichtung jeglicher Konkurrenz. Selbst auf Myrkgard fehlen dazu imho die Mittel. Natürlich sind die Traditionen älter als der Glaube an die Zweiheit. Ich wollte eigentlich nur deutlich machen, dass man die irdischen Maßstäbe nicht nach Aran übertragen darf: Man glaubt dort nicht an Ormut, sondern man weiß, dass es ihn gibt. Das ist ein großer Unterschied, finde ich. Auch hierzulande wußten die Leute, dass es ihre Götter gibt. Nur in unseren aufgeklärten Zeiten ist es Allgemein, dass das "nur" Glauben ist. Bei den Griechen standen mythos und logos einträchtig nebeneinander. Beides wurde als Wahrheit angesehen. Das eine entstammt der Tradition, das andere der Abstraktion. Bei den Römern haben wir entsprechend mos und ius. Es gab und gibt dort immer Widersprüche. Die Römer wußten sogar, dass ihre Götter unter ihnen weilten und rege Anteil an ihrem Leben nahmen. Es hat durchaus entsprechende Auswirkungen gehabt. Erst mit der Aufklärung und dem damit verbundenen wissenschaftlichen Weltbild kam da ein Gefühl der Unvereinbarkeit auf. Auf Midgard jedenfalls ist der Glaube so stark, dass Morde so gut wie nicht zulässig sind, selbst für Verbrecher nicht, und die haben in den Augen der Gesellschaft so gut wie keine Ehre. Also, in Eschar ist das nicht so, wenn ich mich recht entsinne. Und ich denke durchaus, dass der Großkönig vor politischem Mord nicht zurückschrecken wird, wenn es um Machterhalt geht. Ich lese in dem Verbot nichts als Propaganda. Allein, dass es nötig ist, dieses Gebot zu verbreiten zeigt, dass es in der Realität nicht verfängt. Verbote zeigen immer an, dass es nötig ist, etwas gewünschtes durchzusetzen. Wenn etwas selbstverständlich ist, wird es nicht explizit verboten. Das ist eines der größten Probleme der historischen Wissenschaft. Tradiert wurde immer nur die Ausnahme, nie das Normale. Tradiert wurden zudem Idealvorstellungen. Das ist auch in Aran der Fall. Sonst bräuchten sie keine Richter. Ormut würde alles in seiner Weisheit regeln. Nur weil in einem (göttlichen) Gesetz steht, dass etwas verboten ist, bedeutet nicht, dass sich alle daran halten. Es bedeutet vor allem auch nicht, dass es keinen Konflikt mit anderen Traditionslinien gibt. Wie gesagt, gerade in der Peripherie halte ich die ideologische Durchdringung für zu gering, als dass sie dort ältere (gesellschaftlich konstituierte) Rechtsnormen verdrängt hätte. Die Ehre wird in Aran nicht durch den Tod des Kontrahenten wiederhergestellt, sondern durch einen Sieg über den anderen - Ormut entschied zugunsten des Siegers. So stelle ich mir das vor. Ich nege da eher zu dem alten Grundsatz: Zahn um Zahn, Auge um Auge, Blut um Blut. Bedeutet, dass natürlich nicht jede Schmach mit dem Tod des anderen gerächt wird, sondern mit einer gleichwertigen Vergeltung. Allerdings wird selten bei Todesfällen zwischen Unfall und Absicht unterschieden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich eine Sippe in den Bergen auf eine faktisch nicht vorhandene Polizei verläßt, um ein Verbrechen an ihnen zu sühnen. Das werden sie selbst in die Hand nehmen. Gerade weil sie argumentieren können, dass "die anderen" sich mit ihrer Tat außerhalb der göttlichen Ordnung gesetzt haben. Und da kann der Großkönig in all seiner Pracht nichts gegen tun. Sein direkter Einfluss auf dem Land ist vernachlässigenbar.
Prados Karwan Geschrieben 1. Juli 2008 report Geschrieben 1. Juli 2008 Ormut ging aus dem Krieg der Götter geschwächt hervor. Alaman wurde gestärkt. In Aran ist es erlaubt den Alamankult offen zu huldigen, nicht nur als Aspekt der Zweiheit. [...] Viele Grüße hj Das ist falsch, reine Alamankulte sind offiziell verboten. Dies findet sich sowohl in der MdS-Beschreibung als auch im Myrkgard-QB. Grüße Prados
Tyxann Geschrieben 2. Juli 2008 Autor report Geschrieben 2. Juli 2008 Ich nege da eher zu dem alten Grundsatz: Zahn um Zahn, Auge um Auge, Blut um Blut. Bedeutet, dass natürlich nicht jede Schmach mit dem Tod des anderen gerächt wird, sondern mit einer gleichwertigen Vergeltung. Allerdings wird selten bei Todesfällen zwischen Unfall und Absicht unterschieden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich eine Sippe in den Bergen auf eine faktisch nicht vorhandene Polizei verläßt, um ein Verbrechen an ihnen zu sühnen. Das werden sie selbst in die Hand nehmen. Gerade weil sie argumentieren können, dass "die anderen" sich mit ihrer Tat außerhalb der göttlichen Ordnung gesetzt haben. Und da kann der Großkönig in all seiner Pracht nichts gegen tun. Sein direkter Einfluss auf dem Land ist vernachlässigenbar. Nachdem Magie ein hohes Ansehen genießt und "Magiemorde" in Aran verfolgt werden, werden denke ich auch Tote bei "normalen" Duellen verfolgt. Zumindest an Orten, wo die Obrigkeit eine solche Verfolgung durchsetzen kann, was wohl in allen größeren Orten der Fall sein dürfte. Reine Alamankulte sind laut Myrkgard-QB verboten (S. 81), werden jedoch in abgelegenen Gegenden durchaus offen ausgeübt. Der Hintergrund meiner Frage nach Duellen zielte dahin, dass meine Gruppe demnächst ein Abenteuer in einer aranischen (Myrkgard-)Stadt erleben darf und ich mir die Frage stellte, ob sie bzw. vereinzelte Spieler zu einem Duell gefordert werden könnten. Ich glaube wir sind uns einig geworden, dass eine solche Forderung möglich ist, jedoch (tunlichst) nicht mit dem Tod eines Duellanten enden sollte, weil ansonsten (da Stadt) die Obrigkeit einschreiten wird.
Abd al Rahman Geschrieben 2. Juli 2008 report Geschrieben 2. Juli 2008 Ormut ging aus dem Krieg der Götter geschwächt hervor. Alaman wurde gestärkt. In Aran ist es erlaubt den Alamankult offen zu huldigen, nicht nur als Aspekt der Zweiheit. [...] Viele Grüße hj Das ist falsch, reine Alamankulte sind offiziell verboten. Dies findet sich sowohl in der MdS-Beschreibung als auch im Myrkgard-QB. Grüße Prados Ah. Danke. Ich hatte das "In abgelegenen Gegenden ausgeübt" mit "Ist erlaubt" gleichgesetzt. Danke für die Berichtigung. Den Einfluß auf die Gesellschaft als Ganzes stelle ich mir aber trotzdem größer vor, wie auf Midgard. Dabei kommt mir aber ein anderer Gedanke: Ja, der Einfluß des Alamankultes auf dei Gesellschaft ist größer. Muß das aber auch gleichzeitig bedeuten, dass die Gesellschaft "finsterer" wird? Oder könnte es nicht bedeuten, dass sich die Gesellschaft in den zivilisierten Regionen (= nicht abgelegenen Regionen) nur umso vehementer gegen diesen Einfluß stemmt. Ein ganz reitzvoller Gedanke. Was bedeutet das aber in Hinblick auf die Frage von Tyxann? Duelle könnten erlaubt sein, aber nicht bis zum Tod führen (1. Blut z.B. , Rededuelle oder ähnliches). Viele Grüße hj
Kazzirah Geschrieben 2. Juli 2008 report Geschrieben 2. Juli 2008 Nachdem Magie ein hohes Ansehen genießt und "Magiemorde" in Aran verfolgt werden, werden denke ich auch Tote bei "normalen" Duellen verfolgt. Zumindest an Orten, wo die Obrigkeit eine solche Verfolgung durchsetzen kann, was wohl in allen größeren Orten der Fall sein dürfte. Natürlich wird das grundsätzlich verfolgt. Je weiter die Stadt aber vom Machtzentrum entfernt ist, desto eher würde so etwas geduldet, zumindest bei Angehörigen entsprechender Schichten. Es kann sogar in unmittelbarer Nähe des Zentrums geschehen. Man beachte, dass auch im klassischen Land der Duelle (aus eurozentrischer Sicht) jegliche Duelle verboten waren. Trotzdem durchgeführt wurden, sozial akzeptiert und erwartet wurden, aber dennoch verfolgt wurden. Wobei bei Duellen ohne Todesfolge schlimmstenfalls eine Geldbuße eingefordert wurde. Der Hintergrund meiner Frage nach Duellen zielte dahin, dass meine Gruppe demnächst ein Abenteuer in einer aranischen (Myrkgard-)Stadt erleben darf und ich mir die Frage stellte, ob sie bzw. vereinzelte Spieler zu einem Duell gefordert werden könnten. Ich glaube wir sind uns einig geworden, dass eine solche Forderung möglich ist, jedoch (tunlichst) nicht mit dem Tod eines Duellanten enden sollte, weil ansonsten (da Stadt) die Obrigkeit einschreiten wird. Sie kann auch, je nach Herkunft des Fordernden und Ausgang des Duells, einfach wegschauen. Je höher der Status des Unterlegenen, desto eher sind negative Konsequenzen für die Abenteurer zu befürchten.
Ticaya Geschrieben 2. Juli 2008 report Geschrieben 2. Juli 2008 Nachdem Magie ein hohes Ansehen genießt und "Magiemorde" in Aran verfolgt werden, werden denke ich auch Tote bei "normalen" Duellen verfolgt. Zumindest an Orten, wo die Obrigkeit eine solche Verfolgung durchsetzen kann, was wohl in allen größeren Orten der Fall sein dürfte. Natürlich wird das grundsätzlich verfolgt. Je weiter die Stadt aber vom Machtzentrum entfernt ist, desto eher würde so etwas geduldet, zumindest bei Angehörigen entsprechender Schichten. Es kann sogar in unmittelbarer Nähe des Zentrums geschehen. Man beachte, dass auch im klassischen Land der Duelle (aus eurozentrischer Sicht) jegliche Duelle verboten waren. Trotzdem durchgeführt wurden, sozial akzeptiert und erwartet wurden, aber dennoch verfolgt wurden. Wobei bei Duellen ohne Todesfolge schlimmstenfalls eine Geldbuße eingefordert wurde. Wir drehen uns ein wenig im Kreis. Ich trenne zwischen Duellen (Wettkämpfe wie Ringen, Lanzenstechen, Bogenschießen) und Ehrenmorden. Duelle sind legal und zu ihnen können auch Abenteurer herausgefordert werden. Ehrenmorde sind verboten, auch wenn sie noch hin und wieder vorkommen, insbesondere in Regionen wie Delamistan, das eine andere Gesellschaftsstruktur besitzt. Die Häufigkeit insgesamt setze ich jedoch anders an als Kazzirah. Dann gibt es noch die ehrenvollen Duelle von Rittern, die gesetzlich zwiespältig sind: Solange nicht um den Tod gekämpft wird, sind sie sogar erwünscht, und bei Duellen bis zum Tod kommt es stark darauf an, wer sich duelliert. Einem verarmten Adligen ohne Einfluss ist es verboten, doch wenn sich zwei Mitglieder der großen Familien duellieren, die ansonsten gegeneinander kämpfen würden, werden wohl sämtliche Augen zugedrückt. Solche Kämpfe sollten auf Myrkgard sehr viel häufiger sein, schon allein darum, weil es mehr Konfliktpotential zwischen loyalen Familien und Familien mit mehr Alaman-Anhängern geben wird. Aber für Abenteurer ist letzteres ziemlich egal, da sie einerseits keine aranischen Adligen sind und als Ausländer (und auch noch ungläubig?) sowieso erst einmal keine Ehre haben und man daher nicht mit ihnen darum kämpfen muss. Viele Grüße Ticaya
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