Zwerge in der Literatur

[Mala Fides]

1) In diesem Strang möchte ich gerne alles sammeln, was euch an Fantasy-Prosa mit dem Thema "Zwerge" als Inhalt einfällt. Wäre schön, wenn ihr dann auch noch ein paar Zeilen zum jeweiligen Buch schreiben könntet.

 

2) Ich bin auf der Suche nach einem Fantasy-Roman, der sowohl den kriegerischen, als auch den sozialen Aspekt der Zwerge durchleuchtet. Welchen würdet ihr mir da empfehlen? Darf auch gerne etwas düsterer sein..

 

Matze

[Dror]

Hallo

 

Ich kann dir sowohl zu Punkt1 als auch zu Punkt 2 die Zwergenbücher von Markus Heitz empfehlen.

http://www.mahet.de/site/Die-Zwerge-Reihe.13.0.html

[Eleazar]

Ich möchte Drors Buchtipp noch mal dick unterstreichen. Ich war nie ein sonderlich großer Freund der Kleinen und fand die Charakterisierung der Zwerge in der Fantasy auch immer reichlich platt, manchmal sogar albern.

 

Bei Markus Heitz aber habe ich richtig Feuer gefangen und die Zwerge auch fürs Rollenspiel neu entdeckt.

 

Ich habe die ersten drei Bände gelesen und fand das sehr lohnend. Wenn du nur den kulturellen Hintergrund als Inspiration aufnehmen willst, reicht wahrscheinlich der erste Band, weil hier auch viele Zwerge untereinander interagieren. Weil einfach am meisten Zwergenkultur in der Gegend rumsteht.

[Jürgen Buschmeier]

R. A. Salvatore: "Das Lied von Deneir"

Es sind 5 Bücher in dieser Reihe und die Zwergenbrüder Felsenschulter sind der Kracher.

Die beiden spielen wichtige Nebenrollen und während der eine den typischen Zwergen gibt, will sein Zwilling unbedingt... (Er ist jedenfalls für einen Zwergen völlig aus der Art geschlagen.)

 

 

 

M. Weis und T. Hickman: "Drachenlanze" (Geschichte und Chronik, je 6 Teile)

 

Da sind auch einige Teile zu Zwergen enthalten, allerdings widmen sich sowohl die "Drachenlanze" als auch das "Lied" den Zwergen als Kultur eher am Rande.

 

Das Lied lebt einfach von den beiden Brüdern und in der Drachenlanze gibt es das eine oder andere Kapitel über Zwerge.

[Schwerttänzer]

Der kleine Hobbit

 

Der Herr der Ringe

 

Das Silmarrillion

 

The Silver Call von McKiernan

 

Voyage of the Fox Ryder

Dragondoom

 

The Iron Tower

http://home.att.net/~dlmck/

 

Die Gotrek Saga von William King

http://www.trollslayer.net/

 

Die unterstrichenen empfehle ich

[Torshavn]

Zwei Romane die mir sehr gut gefallen haben und den kulturellen Hintergrund der Zwerge vor allem in Aventurien ( jedoch auch gut übertragbar ) sehr gut darstellen sind:

 

Dunkle Tiefen und Der Tag des Zorns, beide von Daniela Knor

 

Auch die beiden Nibelungenromane von Kai Meyer sind wunderbar zu lesen:

 

Das Drachenlied und der Zwergenkrieg

[lendenir]

Ich schließe mich oben Genanntem an:

 

The Silver Call und Iron Tower von McKiernan sind sehr hilfreich, denke ich.

 

Sind auf deutsch erschienen als "Die Legende vom eisernen Turm" (drei Bände:"Die Schwarze Flut",

"Die Kalten Schatten", "Der Schwärzeste Tag").

 

"The Silver Call" ist als "Zwergenzorn" und "Zwergenmacht" erschienen ... es schadet allerdings nicht, auch "Dragondoom", d.h. "Zwergenkrieger" (bzw alte Auflage: "Drachenbann") vorher zu lesen.

 

Ansonsten bleibt immernoch Schneewittchen.

[Freund Jan]

Ahoi,

 

mein Zwergen-Bild wurde nicht unwesentlich von Barbara Hamblys Roman Der Drachentöter geprägt. Darin spielen sie zwar nur eine Nebenrolle, dennoch sehe ich seitdem das Zwergentum als Fantasy-equivalent des irdischen Judentums.

 

Grüße,

Jan.

[Torshavn]

dennoch sehe ich seitdem das Zwergentum als Fantasy-equivalent des irdischen Judentums.

 

Es ist lange her, das ich das Buch gelesen habe. Aber auf diese Idee wäre ich nicht gekommen. Kannst Du das einmal ein bißchen erläutern? Vielen Dank.

 

Torshavn

[Serdo]

Wenn es nicht unbedingt Romane sein müssen, dann kann ich das Armeebuch der Zwerge bei Warhammer empfehlen. Tolle Hintergrundstorys, fantastische Einheiten. Alleine vom Fluff-Faktor lohnt es sich.

[Bruder Buck]

dennoch sehe ich seitdem das Zwergentum als Fantasy-equivalent des irdischen Judentums.

Es ist lange her, das ich das Buch gelesen habe. Aber auf diese Idee wäre ich nicht gekommen. Kannst Du das einmal ein bißchen erläutern? Vielen Dank.

Ich kenne das Buch zwar nicht, aber die Idee hat was. Auf den Vergleich wäre ich auch nie gekommen, aber ja.... da klingelts bei mir. Diese Art, seine kulturellen Eigenheiten auch in kleinen, verteilten Gruppen zu pflegen, dieses Zusammengehörigkeitsgefühl, etc....

 

Nähere Erläuterungen dazu würden mich auch sehr intessieren.

 

Grüße

 

Bruder Buck

[Freund Jan]

dennoch sehe ich seitdem das Zwergentum als Fantasy-equivalent des irdischen Judentums.

Es ist lange her, das ich das Buch gelesen habe. Aber auf diese Idee wäre ich nicht gekommen. Kannst Du das einmal ein bißchen erläutern? Vielen Dank.

Ich kenne das Buch zwar nicht, aber die Idee hat was. Auf den Vergleich wäre ich auch nie gekommen, aber ja.... da klingelts bei mir. Diese Art, seine kulturellen Eigenheiten auch in kleinen, verteilten Gruppen zu pflegen, dieses Zusammengehörigkeitsgefühl, etc....

 

Nähere Erläuterungen dazu würden mich auch sehr intessieren.

 

Grüße

 

Bruder Buck

 

 

Ahoi,

 

im Prinzip sinds bei mir die gleichen Überlegungen, die Du aufgeführt hast.

 

Im Drachentöter kommt es an einer Stelle zu Ausschreitungen gegen Zwerge, eine Idee, die ich sehr clever finde. Denn dass Zwerge mit ihrer fremden Kultur, ihrer eigenen Religion und ihrem angeblichen Reichtum ideale Ziele für Pogrome sein können, erscheint mir sehr plausibel. Wie Du selbst feststelltest: die Paralele zum Judentum ist da. Wie die Diaspora-Juden, die über 2000 Jahre ihre eigene Kultur bewahrt und ihren "Stammes-Glauben" in einer Welt sich rasch verbreitender universalistischer, post-ethnischer Religionen (Christentum, Islam) beibehalten haben, so gibts im ganzen Norden Midgards Zwergengemeinschaften, die kulturell und religiös ebensowenig voll integriert oder gar assimiliert sind. Der Übertritt für Aussenstehende zum Juden- bzw. Zwergentum dürfte in beiden Fällen ähnlich schwierig und selten sein.

 

Zum Schluss noch zwei oberflächliche/rassistische Klischees, die aber die Analogie abrunden: Orthodoxe Juden und Zwerge tragen gleichermaßen lange Bärte. Und alle Juden und Zwerge sind Juweliere/Goldschmiede.

 

Grüße,

Jan.

[Mala Fides]

Eine weitere Parallele ist die bedingungslose Integrität und Treue den ihren und ihrer Heimat gegenüber, die die meisten Zwerge an den Tag legen.

Analog dazu ist die innere, zuweilen nationalistische Haltung der in Israel geborenen und aufgewachsenen Sabra und auch die der meisten in der Diaspora lebenden Juden zu sehen.

Auch sehen sich Zwerge, wie (israelitische) Juden gerne als letztes Bollwerk und moralische Speerspitze gegen den (gemeinsamen) Feind (EIS/Iran).

Bearbeitet 25. Dezember 2008 von Mala Fides

[Dengg Moorbirke]

Eine weitere Parallele ist die bedingungslose Integrität und Treue den ihren und ihrer Heimat gegenüber, die die meisten Zwerge an den Tag legen.

Analog dazu ist die innere, zuweilen nationalistische Haltung der in Israel geborenen und aufgewachsenen Sabra und auch die der meisten in der Diaspora lebenden Juden zu sehen.

Auch sehen sich Zwerge, wie (israelitische) Juden gerne als letztes Bollwerk und moralische Speerspitze gegen den (gemeinsamen) Feind (EIS/Iran).

 

ich weiß nicht, ob man unbedingt die israelischen Juden da mithinein bringen sollte...