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Tagebuch


Serdo

Nutzt Ihr Tagebücher in Eurer Gruppe?  

49 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Nutzt Ihr Tagebücher in Eurer Gruppe?

    • Ja, mit gutem Erfolg.
    • Ja, mit mäßigem Erfolg.
    • Haben wir mal ausprobiert. Ist gescheitert.
    • Nein, sowas machen wir nicht.


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Die Frage nach der Inanspruchnahme von Tagebüchern stellte Wolfheart. Da diese Frage nichts mit dem ursprünglichen Thema zu tun hatte, mach ich hier mal einen neuen Strang auf.

 

Das Forum nutze ich als Spielleiter nun intensiv, um meine Gruppe zu managen: Allgemeine Fragestellungen, Unterwiki für Gruppeninfos, Unterforum für Terminabsprachen und Tagebuch. Angefangen hat es mit dem Tagebuch. Als Spielleiter hat es mich tierisch genervt, dass die Spieler sich nur schwer an die letzte Sitzung erinnern konnten und sehr viele wichtige Informationen einfach verschütt gingen. Also habe ich festgelegt: Spielleiter bereitet vor, Spieler bereiten nach. Ich nehme mir viel Zeit, um meinen Spielern ein schönes Erlebnis zu bieten. Also sind die Spieler bei mir in der Pflicht, auch mal eine Zusammenfassung zu schreiben. Wir spielen eine sehr lange Kampagne (voraussichtlich 5 - 6 Jahre Realzeit) und da sind diverse Infos einfach überlebenswichtig.

 

Der erste Tagebucheintrag stammt vom März 2006. Und nun, über zweieinhalb Jahre und 50 Einträge später, habe ich besschlossen, dem Autor des jeweiligen Tagebucheintrages auch AEP zu geben. Witzigerweise haben sich ausgerechnet die Vielschreiber dagegen zu wehren versucht. :D Aber da sitze ich als SL am längeren Hebel. :disturbed: Keiner wird dazu gezwungen, diese Bonus-AEP auch zu verlernen.

 

In diesen Tagebucheinträgen schreibt der entsprechende Charakter (!) seine ganz persönliche Sicht der Dinge. Das ist auch jedesmal spannend zu lesen, weil hier die Charaktere wirkliche Tiefe zeigen können, die am Spieltisch manchmal nicht so hervortritt.

 

Weil der entsprechende Charakter sich ganz bewusst nochmals mit dem Erlebten auseinandersetzt und seine Erfahrungen revue passieren lässt, gebe ich mittlerweile auch AEP dafür:

 

10 AEP für einen Eintrag generell

plus zusätzliche AEP für Länge, Qualität, charakterspezifische Introspektion, Aktualität (Zeit nach dem Spielabend), Humor, Relevanz und Prägnanz

Für Aktualität gibt es sogar eine Formel: 10 - Tage der Veröffentlichung nach dem Spieleabend. Bsp: Wir spielen am Donnerstag und am Dienstag darauf stellt der Schreiber seinen Tagebucheintrag ins Forum. Dafür erhält er 5 AEP.

Für die anderen, eher weichen Faktoren, halte ich maximal 30 AEP zur Verteilung frei.

Somit kann ein Schreiber für seinen Tagebucheintrag 10 bis 50 AEP erwarten.

 

Als Anhaltspunkt: Der Durchschnitt wird so zwischen 20 und 30 AEP pro Eintrag liegen. 50 Punkte sind zwar erreichbar, aber das ist dann schon fast ein Pulitzerpreis...

 

(Und wer sich mal für die Chronik der Erlebnisse interessiert, kann ja mal in unser Unterforum Mittwochgard reinschauen. Ihr seid herzlich eingeladen. Infos siehe Signatur bzw. in der Benutzergruppe Mittwochgard.)

 

Lange Rede, kurzer Sinn: So machen wir das und es funktioniert schon fast drei Jahre lang sehr gut. Wie läuft das in Eurer Gruppe?

Geschrieben

Es scheinen mir im Vergleich zu gängigen Abenteuer-Lösungen recht viele AEPs pro Eintrag zu sein.

Geschrieben

@Markus: Stimmt. Bei meiner Gruppe (Grad 7-8) fällt das aber kaum mehr ins Gewicht. Die machen in einem Abenteuer locker das jeweils Zehnfache in KEP, AEP, ZEP oder GFP aus PP. Auf der anderen Seite vergebe ich sehr selten Erfahrungspunkte für das Erreichen von Abenteuerzielen wie Prinzessin gerettet = 50 AEP. Das ist höchstens mal ein Sahnehäubchen.

Geschrieben (bearbeitet)

Meine Veteranentruppe in WÜ nutzt manchmal Tagebücher. Wenn sie das tun, sind sie voll drin in ihren Rollen, wenn nicht, dann ist es halt mal wieder ein 08/15 Charakter.

Meine Newbies, ähm inzwischen zu Greenhorn aufgestiegen, hier in Wörth nutzen es noch nicht. Werde aber mal den Vorschlag machen. Vielleicht mit eigenem thread hier auf dem board.

Auf jeden Fall habe ich persönlich vor, meine Erlebnisse hier unter den dementsprechenden Abenteuer-threads abzulegen.

 

Jedenfalls ist Dein/Euer Tagebuch "Mittwochgard" ultraklasse.

Bearbeitet von midgardholic
Geschrieben

Hallo,

 

also ich habe mal meine ersten Midgard-Abenteuer richtig mitgeschrieben, so in Roman-Form, was ziemlich aufwendig war, mir aber auch sehr viel Spaß gemacht hat. Das konnte man schon nicht mehr Tagebuch nennen, weil die einzelnen Abenteuer locker 20-30 Seiten in Anspruch genommen haben (wohlgemerkt für 4-6 Stunden Spielzeit).

Also habe ich daraus einfach ein Buch gemacht :D.

 

Aber ein Tagebuch mit ein- bis zweiseitigen Einträgen zu jedem Abend halte ich für eine grandiose Idee, die unbedingt umgesetzt gehört :thumbs:! Da muss dann nur die Truppe mitmachen, wenn wieder nur ich schreibe, ist das für mich zwar schön, aber die Sichtweise der anderen Figuren würde meiner Meinung nach fehlen...

 

Nun aber zu deinen Auswahlmöglichkeiten:

 

Was genau meinst du mit "Erfolg"?

Wie die Sache von den Spielern aufgenommen wird?

Ob es dabei hilft, sich an wichtige Details zu erinnern?

Oder wie viele AEP damit schon gesammelt wurden?

 

LG Anjanka, die sich gleich mal Mittwochgard ansehen wird :D

*Volle Unterstützung für Tagebuch führende Abenteurer!!!*

Geschrieben

Erst mal: Danke Serdo :thumbs:

Wie ich ja schon geschrieben habe: ich sehe es als mäßigen Erfolg (bin zur Zeit eigentlich der einzige Schreiberling, bis auf HJs wirklich genialen Einträge anfangs (in seinem Blog zu finden ;))

In meiner Gruppe schreibt immer einer der Spieler einen Tagebucheintrag...

In welchem Umfang wird das bei Deiner Gruppe genutzt? Bzw. bei anderen Spielrunden?

 

In meinen Spielrunden gab es - bis auf eine rühmliche Ausnahme :thumbs: - niemanden, der bzgl. Tagebuch oder anderen Sachen aktiv wurde. Obwohl ich auch EPs dafür "angedroht" hatte!

 

Mein Problem als Spielleiter und Tagebuch ist immer: ich möchte eigentlich nicht Informationen einmischen, die die SpF nicht haben, und das kann schnell passieren!

Aber ich finde es auch schön zu sehen, wie wohl die SpF die Abenteuer aus ihrer Sicht erlebt haben. Denn da läßt sich ja als SpL immer wieder mal anknüpfen!

 

Aber zur Zeit bin ich kein SpL, insofern noch recht theoretische Fragestellung bei mir!

 

gruß

Wolfheart

Geschrieben
also ich habe mal meine ersten Midgard-Abenteuer richtig mitgeschrieben, so in Roman-Form, was ziemlich aufwendig war, mir aber auch sehr viel Spaß gemacht hat. Das konnte man schon nicht mehr Tagebuch nennen, weil die einzelnen Abenteuer locker 20-30 Seiten in Anspruch genommen haben (wohlgemerkt für 4-6 Stunden Spielzeit).

Also habe ich daraus einfach ein Buch gemacht :D.

 

Oh ja, das hab ich bei einem reisenden Magister (Don Raphaello hier in der NSC-Datenbank) gemacht. Das gab ein richtig schönes und dickes Büchlein. Das hat dann der Charakter in-time auf seine Kosten drucken und in den Küstenstaaten veröffentlichen lassen, um an Reputation zu gewinnen.

 

Was genau meinst du mit "Erfolg"?

 

Mit gutem Erfolg meine ich: Jeder hat Spaß daran. Es wird regelmäßig geschrieben und gelesen.

 

Mit mäßigem Erfolg meine ich: Es wird unregelmäßig geschrieben. Der SL muss die Leute treten. Die Zusammenfassungen sind eher tabellarisch als ausdrucksstark. Aber es wird gemacht.

 

Wie die Sache von den Spielern aufgenommen wird?

 

Hm. Da sollten sich mal meine Spieler dazu melden...

 

Ob es dabei hilft, sich an wichtige Details zu erinnern?

 

Durchaus. Wobei immer noch einige Sachen unter den Tisch fallen, weil die Wichtigkeit von Informationen im Auge des Betrachters liegt. Aber es ist definitiv eine Hilfe.

 

Oder wie viele AEP damit schon gesammelt wurden?

 

Die AEP-Vergabe habe ich ja nachträglich eingeführt, nachdem das System schon seit über 2 1/2 Jahren läuft. Rückwirkend hat jeder Autor für jeden Beitrag pauschal 10 AEP bekommen. Die Beiträge seit der AEP-Einführung haben im Durchschnitt 25 AEP ergeben.

Geschrieben

Wir machen das bei unseren längeren Kampagnen (unsere älteste Kampagne läuft seit über 20 Jahren), bzw. wenn die jeweilige Runde nur sehr sporadisch (weniger als 1x pro Jahr) zusammentreffen kann. Die Mitschriften haben sich dabei gut bewährt, wobei sie weniger in Tagebuchform gehalten werden, sondern eher als persönlicher Reisebericht.

 

Ein Vorteil - neben der Funktion als Gedächtnisstütze - ist die Möglichkeit, den Charakteren mehr Farbe zu verleihen, indem bspw. Gedankengänge der Figur wiedergegeben werden können.

 

Damit nicht ein einzelner Spieler durchgängig mit Mitschreiben beschäftigt ist, nehmen wir die Sitzungen meistens mit einem MP3-Player mit Aufnahmefunktion auf.

 

bis dann,

Sulvahir

Geschrieben

Ich schreib regelmäßig Tagebuch für meine Con-Charaktere. Leider nicht für die regulären Charaktere. Dazu fehlt mir oft die Zeit. Allerdings stelle ich aktuell immer wieder fest, dass bei längeren Spielpausen viel Info verloren gegangen ist. Von daher werde ich Tagebuch-Schreiben in meiner Gruppe wieder propagieren (hoffe allerdings nicht auf sonderlich positives Feedback)...

 

Gruß, Nick.

Geschrieben

@Eriol: Ich glaube, dass es wichtig ist, dass es kein Vorschlag des SLs ist, sondern eine Vorgabe. Sozusagen:

 

"Ihr wollt, dass ich mich vorbereite und ich will, dass Ihr das Spiel nachbereitet. Punkt. Keine Diskussion. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir Midgard als Gemeinschaftserlebnis sehen und nicht, dass ich durchgängig den Vorturner mache. Nur wer schreibt der bleibt!"

 

Dann einfach radikal durchziehen. Gerne mal schwierige Namen buchstabieren etc. Aber auf der anderen Seite auch Wissenslücken bei den Spielern gnadenlos ausnutzen und im schlimmsten Fall auch mal einen Charakter über die Klinge springen lassen. Ich sach nur: "Klaatu barada nikto" Hätte Ash mitgeschrieben, so wäre das mit der Armee der Finsternis vielleicht nicht so schlimm geworden.

 

Zum Glück musste ich bei meinen Spielern nie die Daumenschrauben anziehen. Aber wenn es nicht anders geht, hilft nur das Prinzip Lernen durch Schmerzen.

 

Bei einem Einzel-Abenteuer mag es nicht so schlimm sein, wenn man mal was vergisst. Aber bei einer mehrjährigen Kampagne empfinde ich es als essenziell, dass da die wichtigsten Sachen aufgeschrieben werden.

Geschrieben

Also, bei uns werden zu Beginn jedes Abenteuers verschiedene Jobs per Würfelentscheid (oder per Freiwilligenmeldung) verteilt: Der AdT (= A... des Tages, schreibt die Erfahrungspunkte mit), der ZSF (= Zitateschriftführer, schreibt die lustigsten Wortmeldungen mit) und der TBA (= Tagebucha..., ist für den späteren Tagebucheintrag zuständig).

Das heißt, dass bei uns prinzipiell nach jedem Abenteuer ein Charakter so ein Tagebuch schreibt.

Prinzipiell. Denn die meisten von uns sind doch privat ziemlich eingebunden und so werden nur die hälfte der vergebenen Tagebücher auch tatsächlich geschrieben. Das ist zwar schade, weil die Tagebücher immer toll zum lesen sind, aber was soll's? Wir haben alle viel zu tun und ein Hobby sollte nicht zur Pflicht werden.

 

Die Tagebücher sind bei uns rein freiwillig, AEP oder sowas gibts dafür nicht. Auch würde keiner unserer SLs auf die Idee kommen, da irgendwelche Daumenschrauben anzusetzen. Wir spielen Midgard zum Spaß und der jew. Spielleiter ist nicht unser Erzieher.

 

Grüße,

Anarchorenimo

Geschrieben

Meine Spieler wollen einfach kein Tagebuch. Ich habe es ihnen schmackhaft gemacht und sie haben auch schon unliebsame Konsequenzen ertragen müssen, weil sie etwas vergessen hatten, aber sie wollen einfach nicht.

 

Ich nehme aber gerne Tips entgegen, wie ich sie doch noch umbiegen kann.

Geschrieben

Wir im "Goldenen Schlüssel" nutzen das Tagebuch seit Beginn der Gruppe. Im August 2000. Bedingt durch unseren Spielrythmus war es von Anfang an erforderlich. da wir uns nur 4x im Jahr, dann allerdings von Freitag Abend bis Sonntag Mittag, treffen. In zwischen ist dieses Tagebuch mehrere 100 DIN A4Seiten lang. Bei Durchschnittlich 20 Seiten pro Treffen! und füllt in gedruckter Form schon einen zweiten Aktenordner.

 

Wir sind inzwischen dabei ein Glossar dazu zu erstellen!

 

Gruß

Mandrad

Geschrieben

Ich schreibe kein Tagebuch. Ich hatte mal jemanden in der Gruppe, der das gemacht hat. Dieser jemand hat dann aber auch nichts anderes mehr gemacht.

 

Alles in allem lasse ich mir lieber am nächsten Spielabend vom SL am Anfang einen Kurzabriss geben. Wesentliches wie Namen usw. werden natürlich notiert oder man hat halt Pech gehabt. Bislang hat das immer ausgereicht. Alles andere ist mir mit Abstand zu viel Aufwand.

 

Gruß

Frank

Geschrieben

Zitat von Serdo:

Oh ja, das hab ich bei einem reisenden Magister (Don Raphaello hier in der NSC-Datenbank) gemacht. Das gab ein richtig schönes und dickes Büchlein. Das hat dann der Charakter in-time auf seine Kosten drucken und in den Küstenstaaten veröffentlichen lassen, um an Reputation zu gewinnen.

 

:thumbs: Gute Idee! Hat es geklappt? ;)

 

Bei uns in der Gruppe wurden meine Mitschriften immer gut aufgenommen, ab und an hat auch mal jemand anderes geschrieben, was dann ebenfalls gut ankam, aber so richtig wie die Mittwochgard-Spieler haben wir noch nicht mitgeschrieben...

Dazu muss ich aber auch sagen, dass wir bisher eher Einzelabenteuer gespielt haben und keine längere Kampangne - sollte eine solche irgendwann noch beginnen, würde ich es auch sehr begrüßen, wenn wir regelmäßig ein Tagebuch führen würden. Sonst ist die Gefahr einfach viel zu groß, dass etwas Wichtiges vergessen wird! :uhoh:

 

LG Anjanka

Geschrieben

Wie sich das so bei uns entwickelt, sehe ich da auch eher den Punkt "Charakterentwicklung" als "Niederschrift". Das letztere haben wir (bei wöchentlichem Spielen) auch mit der Rekapitulation der letzten Sitzung am Anfang ganz gut hinbekommen. Aber die Stimme der Figuren ist eine ganz schöne Neuerung.

Geschrieben

Wie die Sache von den Spielern aufgenommen wird?

Ob es dabei hilft, sich an wichtige Details zu erinnern?

Oder wie viele AEP damit schon gesammelt wurden?

 

Dann antworte ich mal als einer von Serdos Spielern.

 

  1. Die Idee eines Tagebuchs finde ich sehr gut, es macht Spaß darin zu "blätern" und in Erinnerungen zu schwelgen. Der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen, allerdings können wir selten zeitnah die Einträge verfassen.
  2. Zumindest der Spieler, der gerade den Eintrag verfasst hat, kann sich ganz gut erinnern.
  3. Die AEP fürs Tagebuch finde ich übrigens unnötig. Der Spielleiter bereitet vor, die Spieler bereiten nach.

Geschrieben

:wave:,

Somit kann ein Schreiber für seinen Tagebucheintrag 10 bis 50 AEP erwarten.

10 Punkte fände ich zu wenig. Da müssen ja nur zwei EW klappen. Und dafür den ganzen Abend Notizen machen und das nochmal zusammenschreiben? Wenn man das halbwegs ernsthaft betreibt, kommt zu nicht mehr viel außer mitschreiben - zumindest wenn der Spielleiter erzählt.
Geschrieben

@Marc: Wenn der Schreiber seine Notizen schnell zusammenschreibt und am nächsten Tag ins Forum stellt, gibt es nochmal 10 AEP. Dann ein bisserl ausführlicher, mit etwas Humor gewürzt etc. und schon kommt man locker auf 30 oder mehr AEP.

Geschrieben

Wir schreiben in unserer alten Gruppe seit ewigen Zeiten Protokolle aus Sicht jeweils einer Spielfigur. Als wir wöchentlich gespielt haben, kamen immer 1-2 handgeschriebene Seiten raus. Jetzt, wenn wir ein Wochenende 2x im Jahr spielen, wird es schnell ziemlich umfangreich.

 

Die Protokolle sind zwar immer wahr, aber teilweise derartig subjektiv gefärbt, dass es eine wahre Freude ist, sie zu lesen. Und da reihum jeder mal dran ist (wir machen alles in Reihenfolge der Reaktionswerte ...) gibt es auch kein Gemecker. Die Infos sind da und man kommt auch in die Stimmung ganz gut rein.

 

Legendär ist ein Spielabend, an dem überhaupt nix passiert ist (wir sind einfach nicht den direkten, gefährlichen Weg (Krieg, Chaoswesen) gegangen, sondern einen kleinen Umweg und kamen bei den Hobbits vorbei, deren größtes selbsterlebtes Unheil jener harter Winter vor 18 Jahren war, als die Wölfe bis ins Dorf gekommen sind !!!!). Da hat die Spielerin angeboten, das Protokoll in Reimform zu machen. War nett.

 

Meine jetzige Gruppe hingegen weigert sich. Ich finde das bedauerlich.

Geschrieben

In meiner Gruppe schreibe ich selbst für zwei meiner Spielfiguren eine Mitschrift in Form eines Tagebuchs. Das macht mir selbst viel Spaß und es dient auch in der Gruppe dazu, sich wieder an Dinge zu erinnern. Natürlich ist das Tagebuch sehr subjektiv gefärbt, Dinge die die Figuren nicht erlebt haben kommen nicht drin vor, manche Dinge werden mit Absicht falsch oder verzerrt dargestellt.

Ein solches Tagebuch kann einer Figur zusätzliche Tiefe verleihen. Ich würde jeder Gruppe empfehlen ein Tagebuch zu führen. Natürlich muss es freiwillig geschehen, zwingen kann und sollte man dazu sicher niemanden.

Geschrieben

Damit auch für Figuren, die des Schreibens eigentlich nicht mächtig sind, Mitschriften verfasst werden können, bieten sich auch Textarten abseits von "Liebes Tagebuch ..." an:

Das erlebte Abenteuer kann ja auch als Erzählung in einen Dialog eingebaut werden oder in einem Brief an einen Bekannten des Charakters einfließen.

Sehr kompliziert (aber lustig) wäre die Version eines Liedes oder Gedichts...

 

Ich möchte noch hinzufügen, dass es sehr mühsam sein kann, das Tagebuch eines Charakters zu schreiben, der Erzählen auf einer hohen Stufe beherrscht. Dann hat man irgendwie das Bedürfnis auch selbst so zu schreiben, als könnte man so gut erzählen... und das Ergebnis sieht meist nicht sehr befriedigend aus. (zumindest bei mir)

 

Grüße,

Arenimo

Geschrieben

Ich finde Tagebuch ist auch eine gute Idee, gerade für Spieler, die von der Stufe her, weit hinter der Gruppe liegen, oder Charaktere, die ihre Punkte weniger durchs Kämpfen, sondern surch das Rollenspiel machen. Da ja eigentlich Kämpfer meistens schneller leveln, wie andere Charaktere.

 

Wir haben in unserer Gruppe eine Bardin, die mitschreibt. Mittlerweile wird das so gehandabt, dass wenn wir was wissen wollen, was nicht von ihr aufgeschrieben wurde, so ist es auch bei den Charakteren in Vergessenheit geraten. Ist als Spieler vielleicht ein wenig nervig, aber anderereits ist ein Charakter ja auch kein "Superhirn" :)

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Das Tagebuchschreiben war bei mir als reine out-play-Maßnahme angedacht, damit die Spieler die Gelegenheit haben, das Erlebte aufzubereiten, nachzuerzählen und Wichtiges für das Gruppengedächtnis zu bewahren. Mittlerweile ist es so, dass sich einer der beiden Vielschreiber in-play als Chronist der Gruppe ausgibt und diese Chronistenpflicht auch sehr gewissenhaft wahr nimmt. Es ist eine Lust seine Berichte zu lesen. Von daher ist es mittlerweile auch von der Warte her gerechtfertigt, ihm Erfahrungspunkte für seine Tagebucheinträge für charaktergerechtes Spiel zu geben.

Ist es nicht schön, wenn sich eine organisatorische Massnahme im Nachhinein als spielbereichernd erweist? Einfach toll. *schwärm* Meine Spieler sind klasse!

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