Gast Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Als SL kann ich doch eine schüchterne Figur (pA und Au 15) voll ins Geschehen reinholen und den Casanova (pA und Au 100, Verführen 18, Beredsamkeit +15, Erzählen +17) so völlig außen vorlassen, wenn ich will. Es ist die SL-Entscheidung, wann er was anbietet und wie er das steuert. Das hat mit den Regeln nichts zu tun. Im Kampf kann ich unterschiedliche Gegner auffahren, die guten Kämpfer für die Zauberer, die Zauberer für die Kämpfer oder umgekehrt. Ich lege als SL die Handlungen der NSF fest. Die Spieler legen ihre Handlungen und Taktiken/Strategien fest. Auch hier brauche ich keine Regeln um Anteile usw. zu bestimmen. Aber vielleicht verstehe ich da etwas falsch. Die Regeln liefern nur die Basis. Ein Extrembeispiel: Ein Abenteurertyp A kann alle Fähigkeiten (inkl. Zauberei und Waffenfertigkeiten) lernen, ein Abenteurertyp B kann überhaupt keine Fähigkeiten lernen. Da wäre doch die Basis schon murks. Selbst da kannst du als SL noch was reißen, aber es wird schon ziemlich absurd.
Tellur Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 [...]Beim Würfelspiel ist ein wesentlich höheres Maß an Balancing erforderlich als beim Storytelling und dazwischen gibt es so viele Abstufungen wie es Spielgruppen gibt.Nur wenn man irgendwie gewinnen will. Kann es sein, dass Balancing dann vor allem notwendig ist, wenn die Abenteurer im Wettstreit auch untereinander stehen? Ja. Das ist eine Gruppensache. Kann also gut sein, dass du das bei dir nicht siehst, einfach weil ihr dahingehend anders seid. Ich unterstelle mal vielen Leuten - und zähle mich selbst auch dazu - dass sie auch gerne Erfolge sehen. Und zwar auch individuelle. Dass die Gruppe gewinnt ist gut und in einer Einzelsituation auch immer wichtiger als der persönliche Erfolg. Ich kann gut damit leben, wenn meine Figur draufgeht (auch wenns ein persönlicher Misserfolg ist) aber die Gruppe siegreich bleibt. Aber auf lange Sicht müssen auch persönliche Erfolge vorhanden sein und auch wenn es sicherlich Unterschiede gibt (Spieler X hat mehr Erfolge als Spieler Y) so sollte die Diskrepanz nicht zu groß sein. Das alles sind sehr subjektive Eindrücke. Jeder ist da verschieden.
Stephan Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Lieber Rosendorn, mir ist noch nicht so ganz klar geworden, was denn nun eigentlich deine Position ist. Ist es a) Die (komplexen) Probleme, die hier im Thread genannt wurden, sind alle unabhängig von der Wahl des Regelsystems. Sie sind Hirngespinster oder müssen auf anderer Ebene (z.B. Verhalten von Spielern und Spielleiter) gelöst werden. oder b) Die (komplexen) Probleme, die hier im Thread genannt wurden, könnten in einem weniger guten System als Midgard eine Rolle spielen. Midgard hat sie aber bereits so gut gelöst, dass es Zeitverschwendung ist, weiter darüber nachzudenken. Oder vielleicht noch eine dritte Position c), die mir nicht so klar wird?
Bloxmox Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Wie muss das balancing sein, wenn in unserer Gruppe, Gl/Hx (8), Fi (8), Tm (5), Hx (4) jetzt neu eine Heilerin Grad 3 dazukommt? Blox(diewaage)mox
Rosendorn Geschrieben 29. Januar 2009 Autor report Geschrieben 29. Januar 2009 @Stephan: Meine Position war/ist, dass ich Antworten auf meine Fragen will, um das Balancing zu verstehen. Das schrieb ich doch schon mehrmals. Ich habe keine Postion zum Balancing an sich hier geäußert. Ich will nur wissen, was das ist und warum man es macht. Ist das so schwierig zu verstehen, dass jemand sowas einfach nicht wirklich kennt und versteht, weil sich ihm das Problem bisher gar nicht gestellt hat?
Mala Fides Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 @Crion: Was ist mit NSC/Monstern, die ohne Probleme auch 20 LP Schaden mit einem EW:Angriff machen können? Was ist mit Wesen, die tödliches Gift verteilen können? Was ist Wesen, die meucheln können? Alles kann man ohne Vorwarnung den Abenteurern um die Ohren hauen, für manche Wesen ist das die typische Art (also keine Schikane durch den SL). Solwac Bruder Buck, Du *willst* mich offensichtlich nicht verstehen. Ich habe nur gesagt, daß das mit dem Vertrauten offensichtlich nicht so stimmt.Aber der Spruch hat dennoch das Potential "20 LP ohne Resistenz", auch ohne Vertrauten. Das meinte ich mit "meine Grundsätzliche Meinung zu dem Spruch ändert sich nicht". Und ich verstehe nicht, was Du an einer Änderung maximal 2-3 Blitze von dem Zauber auf eine Person so schlimm findest. Was ist Dir daran so wichtig, daß Du so eine Änderung so vehement bekämpfst? Nur weils im Regelbuch so steht? Das ist mir bei nichts Grund genug.Weil der Zauber verdammt noch mal gefährlich sein soll! Mit nur 2-3 Blitzen pro Gegner, mit einer fadenscheinigen Begründung, nehme ich dem Zauber einiges seiner Gefährlichkeit. Ohne Grund. Das ist Plüschgard. So versteht doch bitte endlich, dass die Regeländerungen nicht hauptsächlich auf eine leichteres Leben für SC abzielt, sondern vielmehr auf ein Anheben der Überlebenschancen der NPCs, die sich gegen die Gruppe stellen. Unsere Spieler sind nunmal clever, gerissen, (teils) skrupellos und nutzen jede Chance. Da musste das Meistergespann reagieren. Wir spielen ganz sicher kein Plüschgard, Verstümmelungen sind an der Tagesordnung. Klar stellen die Änderungen in unseren Augen das Gleichgewicht der gesamten Spielwelt wieder her. Auslöser für solche balancetechnischen Regeländerungen waren aber bisher zu 90% die die NPCs dominierende Gruppe. Und nein, das liegt nicht an der Hilflosigkeit unserer SLs, die wirklich viel Herzblut und Denkaufwand in dieses Thema investieren. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass manche der hier Schreibenden Crion wirklich nicht verstehen wollen. Es verlangt doch niemand, dass ihr alles kommentarlos abnickt, aber ihr solltet zumindest in der Lage sein, seinen rhetorisch und von der inneren Logik einwandfreien Äußerungen folgen zu können. Wenn hier im Forum jemand auf die diplomatische, nette Art kommt wird immer erst aufgemuckt, bevor man zumindest versucht, über den Inhalt nachzudenken. Ist halt auch unbequemer, gelle. Sollte ich hiermit diverse vorherige Post inhaltlich kopiert haben, so tut es mir leid. Aber ich bin berufstätig, habe ein Leben und kann nicht die ersten 3 Stunden meines Feierabends mit dem Lesen aller Inhalte hier verbringen.
Jürgen Buschmeier Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Zudem muss man vielleicht auf anderer Ebene abgrenzen. Wenn zwei Figuren aktiv am Kampfgeschehen teilnehmen wollen (sie darauf angelegt sind), dann sollten sie bei gleichem Grad in dieser Hinsicht ("Kampf") ähnlich fähig sein. Leider ist die Vergleichbarkeit nur in sehr begrenztem Maße objektivierbar (selbst im Bereich Kampf). Vieles muss über Spielpraxis und Erfahrung austariert werden. Ein Grund, warum man Balancing wohl am ehesten über die Gruppe in den Griff kriegt und nicht übers Regelwerk. Warum? Es gibt so viele Möglichkeiten in den Kampf einzugreifen, dort zu agieren, daß man das alles gar nicht ausbalancieren kann. Unterstützungszauber (Stärke, Beschleunigen, Flammenkreis, Bannsphäre), Kampfzauber (Feuerkugel, -lanze, Blitze jeder Art, Schmerzen), Fern- und Nahkampf, Behinderungszauber (Verlangsamen, Schwäche, Sumpfboden, Rauchwolke)
CrionBarkos Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Wenn meine Erkenntnis aus Beitrag #47 stimmt, dann noch die Frage: Was sind denn eure (Crion/Mala) exakten Kriterien? Aufgewandte FP? Schadenswirkung? Wie entscheidet ihr, dass Heranholen so zu stark, Macht über die unbelebte Natur vielleicht aber nicht so ist? Sicher, letzten Endes ist es ein Bauchgefühl. 25 Jahre RPG-Erfahrung (davon fast 20 in Midgard) spielen natürlich eine Rolle (und etliche andere Systeme, wovon ein weiteres deutlich mehr verändert wurde). Aufgewendete FP sind sicher ein wichtiges Argument. Letzten Endes wird bei einer Regeländerung zwischen den drei erfahrensten Spielern, Cala, Mala, Crion abgestimmt (oder es gibt auch mal ne Diskussion, bis Blut ausm Ohr läuft ;-) ). Ich denke, in gewisser Weise ist ein solches Abwägen keinem erfahrenen SL fremd. Und könnt ihr noch etwas ausführlicher erklären, was ihr konkret dadurch gewinnt, dass ihr einzelne Sprüche stärker oder schwächer macht, neue einführt, Kampffertigkeiten verstärkt/abschwächt usw. Dass es mehr Spaß gibt, habe ich bereits verstanden. Woher kommt dieses Mehr an Spaß. Andere Optionen als bisher vorgesehen? Wenn ja, welche? Ein Gefühl von Gerechtigkeit? Dass die eigene Figur stärker ist? Die eigene Figur? Du hast unsere Intensionen falsch verstanden. Es kam durchaus schon vor, daß ein Vorschlag kam, der die eigene Figur schwächte. Weil der Vorschlag einfach nur sinnvoll war. Bei einigen Sachen gabs keine grossse Diskussion. Heranholen wurde nach dem ersten Abenteuer wo ihn jemand verwandte, verändert ;-) Das war jedem in der Gruppe (die groesser als wir 3 is, aber wir 3 sind die die sich wirklich intensiv mit den Regeln befassen - wobei wohl 70% auf Cala entfallen, der nicht hier im Forum ist). 1
Mala Fides Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Wenn wir das Balancing so wollen, muessen wir demnaechst auch noch die Waffen gradabhaengig machen? Es geht doch nicht an, dass ein Grad 1 Barbar mit einem Ogerhammer 4W6 Schaden macht (mit seinem Staerkebonus)..... Oh Gott...Nachdenken! Die Schläge dieses jämmerlichen Barbaren werden von hochgradigen Chars doch im Liegen pariert. Woraufhin ihn wiederum die Konterattacke einfach tötet. Die 4W6+X AP sind KEIN Argument, die werden aus der Portokasse bezahlt. So What?
Rosendorn Geschrieben 29. Januar 2009 Autor report Geschrieben 29. Januar 2009 Mala, bitte, lies erst mal fertig. Diese ganze sinnfreie offtopic-Diskussion war so schön beendet.
Einskaldir Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Zudem muss man vielleicht auf anderer Ebene abgrenzen. Wenn zwei Figuren aktiv am Kampfgeschehen teilnehmen wollen (sie darauf angelegt sind), dann sollten sie bei gleichem Grad in dieser Hinsicht ("Kampf") ähnlich fähig sein. Leider ist die Vergleichbarkeit nur in sehr begrenztem Maße objektivierbar (selbst im Bereich Kampf). Vieles muss über Spielpraxis und Erfahrung austariert werden. Ein Grund, warum man Balancing wohl am ehesten über die Gruppe in den Griff kriegt und nicht übers Regelwerk. Warum? Es gibt so viele Möglichkeiten in den Kampf einzugreifen, dort zu agieren, daß man das alles gar nicht ausbalancieren kann. Unterstützungszauber (Stärke, Beschleunigen, Flammenkreis, Bannsphäre), Kampfzauber (Feuerkugel, -lanze, Blitze jeder Art, Schmerzen), Fern- und Nahkampf, Behinderungszauber (Verlangsamen, Schwäche, Sumpfboden, Rauchwolke) Nun da fängt es doch schon an oder? Ich reite ja gerne auf den Punkten rum. Wenn nun der Zauberer fleißig zaubert und am Ende nach dem Kampf 35 ZEPs bekommt, der gepuschte Kämpfer aber 300 KEP, dann findet das der Zauberer vielleicht nicht ganz so witzig. Wo wir wieder bei der Neiddebatte wären. Ich finde, gerade bei den Unterstützungszaubern und den Schwächenden (deine Kategorie eins und drei) siehts am Ende mit den Punkten nicht immer fair aus. Das fällt bei mir auch unter Balancing. Und zwar bei der Punktevergabe. Hier muss also dann ein Korrektiv her. Meiner Meinung nach. Ich denke auch, dass das Regelwerk ein solches vorsieht: Zum Beispiel die Vergabe von Spruchrollen. Wenn nun der SPL aber das ganz und gar nicht gerne macht oder einfach vergisst, dann haben wir schon wieder ein Problem. Das mag dann wieder am SPL hängen, wie oben schon angedeutet schwer auseinaderzudividieren. Das Regelwerk könnte da aber vielleicht auch deutlich drauf hinweisen und schreiben, warum Spruchrollen so wichtig sein können.
Nelson Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Hi Rosendorn:wave: ...Ich will nur wissen, was das ist und warum man es macht. "Balancing" auf das Regelwerk bezogen ist das Justieren von als unrealistisch oder ungerechtfertigt empfundenen oder angesehenen Teilen der Regeln und deren Effekte. Wobei mit ungerechtfertigt z.B. der Kosten / Nutzenoder Effektivitäts Faktor gemeint sein kann. Ein Beispiel wäre der als zu geringe eingeschätzte Schaden, den Fernkampfwaffen machen (machten) oder auch Wurfwaffen. Dies wurde hier im Forum - wie du bestimmt auch gelesen hast - viel und heftig diskutiert. Hausregeln helfen hier, die empfundene oder tatsächliche Unausgewogenheit zwischen Nah- und Fernkampfwaffen zu beheben. Gleiches gilt auch für Zauber mit vergleichbaren Effekten (z.B. im Kampf einsetzbar). Auch hier gibt's ungleichgewichte wenn man bei Kosten und Effekte betrachtet. Ob das schlimm ist und ob man damit leben oder vielmehr spielen kann muss wohl jede Gruppe für sich entscheiden. Das ist das, was ich unter dem "Problem" des balancing verstehe. Grüße Nils 1
Gast Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Warum? Warum was? Es gibt so viele Möglichkeiten in den Kampf einzugreifen, dort zu agieren, daß man das alles gar nicht ausbalancieren kann. Ja, klar. Ausbalancieren kannst du weitgehend nur subjektiv und ansatzweise. Die Spielpraxis muss zeigen, ob Bedarf besteht/entsteht. Das ist mMn Gruppen-spezifisch und das kannst du nicht allgemeingültig beantworten.
Rosendorn Geschrieben 29. Januar 2009 Autor report Geschrieben 29. Januar 2009 (bearbeitet) @CrionBarkos und Mala Fides: Ihr bezieht euer Mehr an Spielspaß beim Balancing also aus den für euch nun größeren Herausforderungen. Stimmt das? Das Ziel eures Balancing ist also empfundene Unverhältnismäßigkeiten zu entfernen, vor allem weil die Mitspieler diese extrem ausnutzen, sodass die NSC immer untergebuttert waren. So ganz blicke ich diese Unterlegenheit des NSC allerdings nicht. Die können doch theoretisch ebenfalls alles wie die SC? So oder so habt ihr durch eure Hausregeln erreicht, dass eure Herausforderungen wieder eurem Empfinden nach spannender und ausgewogener sind. Das ist super. Ohne Ironie! Bearbeitet 29. Januar 2009 von Rosendorn
Mala Fides Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen! Eines muss ich noch nachhaken: [...]Aber es sollte nicht so sein, dass der Grad 6 Kämpfer wesentlich gefährlicher ist, als der Grad 6 Zauberer.[...]Gefährlich im Kampf? Oder hast du etwas anderes im Sinn? Gefährlicher in Situationen, die nicht oder nur schwer durch Rollenspiel überbrückt werden können, sondern von knallharten Fakten und Würfelaugen abhängen. Dabei ist die unterschiedliche Herangehensweise von Klasse A und Klasse B zweitrangig. Selbst die genauen Ausmaße des Ergebnisses ist zweitrangig. Es geht nur darum, dass die Figuren in "ihrer jeweiligen Domäne" in etwa den gleichen Machtstatus besitzen. 1
Rosendorn Geschrieben 29. Januar 2009 Autor report Geschrieben 29. Januar 2009 [...]Es geht nur darum, dass die Figuren in "ihrer jeweiligen Domäne" in etwa den gleichen Machtstatus besitzen.O.k., verstanden. Wie werden diese Domänen definiert? Durch den Spieler/Spielleiter individuell? Den Abenteurertyp? Das einzelne Charakterkonzept? Wie geht ihr mit ineffektiv gebauten Abenteurern um (siehe meinen o.g. Grad 4-Schamanenverlierer)? Oder gibt es sowas bei euch gar nicht? Aus deinen Schilderungen klingt eure Gruppe (völlig wertneutral) nach gnadenlosen Optimierern, die immer und überall das Effektivste für ihre Abenteurer herausholen wollen. Ist das so?
Bloxmox Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen! Eines muss ich noch nachhaken: [...]Aber es sollte nicht so sein, dass der Grad 6 Kämpfer wesentlich gefährlicher ist, als der Grad 6 Zauberer.[...]Gefährlich im Kampf? Oder hast du etwas anderes im Sinn? Gefährlicher in Situationen, die nicht oder nur schwer durch Rollenspiel überbrückt werden können, sondern von knallharten Fakten und Würfelaugen abhängen. Dabei ist die unterschiedliche Herangehensweise von Klasse A und Klasse B zweitrangig. Selbst die genauen Ausmaße des Ergebnisses ist zweitrangig. Es geht nur darum, dass die Figuren in "ihrer jeweiligen Domäne" in etwa den gleichen Machtstatus besitzen. Was verstehst Du unter Machtstatus? Blox(machtbaser)mx
Mala Fides Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Was ist jetzt so wichtig daran, dass jeder mit jedem Abenteurertyp theoretisch bei gleichem Grad gleich gefährlich oder meinetwegen effektiv sein kann? Was bring das? Ist das außerhalb von Gruppen, in denen man sich gegenseitig übertrumpfen will oder ständig vergleicht, irgendwie wichtig? Wenn ja, wozu? Es beugt vor. Dabei gehts mir nicht primär ums Übertrumpfen. Aber ich denke an den Menschen als Spieler und ich schließe da mal von mir auf andere. Ich bin ja ein Powergamer, wie ich immer wieder gerne zugebe und so gar kein Storyteller. Ich will Ergenisse sehen. Ich mag es Punkte zu bekommen. Gradaufstiege machen mir richtig Spass. Wenn ich jetzt unterschiedliche Klassen spielen würde und merke, dass die eine bei gleichem Aufwand im Spiel selbst wesentlich mehr erreichen kann, und da rechne ich ganz plump mit Punkten, denn ich bin einfach gestrickt und sammle sie gerne, dann würde mich das nicht reizen, die "schwierigere" Klasse nochmal zu spielen. Wenn ich ein guter Spieler bin und Freude daran habe, den Charakter einer Figur zu betonen und mir ist der Rest relativ egal, sind mir wahrscheinlich auch die Möglichkeiten, die das Lernschema bietet egal. Aber ich bin nicht so selbstlos. Und für Spieler wie mich ist es einfacher, wenn das Regelwerk zumindest die rudimentären Möglichkeiten bietet, ansatzweise gleich effektiv zu spielen. Also ist es eine Art Spielhilfe für schlechtere Spieler, wie mich. Das könnte von mir sein. Mir hat es vor unseren Änderungen auch gestunken, dass ich außer an meiner Powerhouse-Klassenkombo an keiner anderen Klasse mehr Interesse hatte, weil ich diesbezüglich einfach nicht über meinen Schatten springen kann. Versuche, weniger powergamingbasierte Klassen zu spielen, scheiterten kläglich. Das nimmt irgendwann dermassen viel Spielspass, dass ich kurz davor war, das Rollenspiel an den Nagel zu hängen.
Mala Fides Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 (bearbeitet) [...]Beim Würfelspiel ist ein wesentlich höheres Maß an Balancing erforderlich als beim Storytelling und dazwischen gibt es so viele Abstufungen wie es Spielgruppen gibt.Nur wenn man irgendwie gewinnen will. Kann es sein, dass Balancing dann vor allem notwendig ist, wenn die Abenteurer im Wettstreit auch untereinander stehen? Mag schon sein. Ich würde sicherlich schon ein bisschen neidvoll auf den Mitspieler blicken, wenn ich den EIndruck habe, dass ich mir auch Mühe gegeben habe (natürlich rein subjektiv) und er nach gleicher Spielzeit bei 10000 GFP steht, wöhrend ich erst 6000 habe. Bei uns gibt es so einen Wettstreit nicht, da wir pauschale EP mit (selten) minimalen Unterschieden vergeben. Keine Extra-EP für geraubte AP o.Ä., somit kein lachhaftes "EP-Gegeiere". Wie muss das balancing sein, wenn in unserer Gruppe, Gl/Hx (8), Fi (8), Tm (5), Hx (4) jetzt neu eine Heilerin Grad 3 dazukommt? Blox(diewaage)mox Da bei uns mittlerweile neue Chars mit 30K EP starten, um mit den anderen mithalten zu können, brauchen sie sich auch nicht verstecken. Bearbeitet 29. Januar 2009 von Mala Fides
Kurna Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 [...] ... bei gleicher Kreativität? Ich glaube, Du mußt Dich mit dem Loserschamanen (Verzeihung!) schon mehr anstrengen, oder? Ich glaube, wir haben ein unterschiedliches Verständnis von "Spielanteil". Ich meine damit aktive Zeit, in der ich am Spielgeschehen teilnehme und in der Spielwelt durch meinen Charakter handle. Und das kann ich mit dem Loserschamanen exakt genau so leicht oder schwer, wie mit meinem effektiv super hochgepowerten Kriegspriester. Leider hängt das auch von der Spielrunde ab, wie ich schon einmal leidvoll feststellen musste. Allerdings kamen dort mehrere Umstände unglücklich zusammen. - Aktionen wurden grundsätzlich von dem unternommen, der es am besten konnte. - Als Neueinsteiger musste ich auf Grad 4 anfangen. Vom Rest war eine im 7. Grad, ansonsten alle zweistellig. - An Rollenspiel gab es nur extrem wenig Interesse. (Ich wusste nicht einmal die Namen der anderen Charaktere, da es höchstens hieß: "Jürgen macht jetzt ..." oder "Peter geht nach ...") - Die Gegner waren an die hochgradigen Charaktere angepasst und wurden auch mit hoher Effizienz gespielt. Eigentlich konnte ich daher nur in die Planung von Aktionen einbringen. Aber selbst das war eingeschränkt, weil ich natürlich nicht die (unglaublich komplexe) Hintergrundgeschichte der Kampagne kannte, an der die anderen schon seit vielen Jahren spielten. (Die tolle Kampagne war auch der einzige Grund, dass ich überhaupt so lange bei denen durchgehalten hatte.) Tschuess, Kurna
Rosendorn Geschrieben 29. Januar 2009 Autor report Geschrieben 29. Januar 2009 Ich möchte noch zurückmelden, dass ich inzwischen dank verschiedener Beiträge hier sowohl den Begriff "Balancing" einigermaßen verstehe und auch zumindest intellektuell nachvollziehe, welchen Spielspaß bestimmte Gruppenkonstellationen daraus gewinnen können. Für mich, meine Gruppen und meinen Spielstil wäre das zwar nach wie vor eher Zeitverschwendung weil unnötig, aber deswegen finde ich es als Gedankenübung trotzdem interessant. Ich wäre dankbar und interessiert, wenn CrionBarkos und/oder Mala Fides ihre Hausregeln in anderen Threads vorstellen und erklären würden, befürchte allerdings, dass die Threads durch gewisse intolerante Mitmenschen eher angegriffen würden. Deswegen kann ich es verstehen, wenn die beiden keine Lust dazu haben.
Mala Fides Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen! Eines muss ich noch nachhaken: [...]Aber es sollte nicht so sein, dass der Grad 6 Kämpfer wesentlich gefährlicher ist, als der Grad 6 Zauberer.[...]Gefährlich im Kampf? Oder hast du etwas anderes im Sinn? Gefährlicher in Situationen, die nicht oder nur schwer durch Rollenspiel überbrückt werden können, sondern von knallharten Fakten und Würfelaugen abhängen. Dabei ist die unterschiedliche Herangehensweise von Klasse A und Klasse B zweitrangig. Selbst die genauen Ausmaße des Ergebnisses ist zweitrangig. Es geht nur darum, dass die Figuren in "ihrer jeweiligen Domäne" in etwa den gleichen Machtstatus besitzen. Was verstehst Du unter Machtstatus? Blox(machtbaser)mx Das vom Spieler subjektiv empfundene Machtpotential des Charakters. Ich habe schon davon gehört, dass es Spieler gibt, denen ein etwaiges Machtpotential ihres Chars Jacke wie Hose ist. In unserer Gruppe befindet sich jedoch keiner von ihnen. Auch wenn nicht jeder der Anderen unbedingt mein Powergamingniveau erreicht, bzw. überhaupt anstrebt. (Ich möchte hier Crion nicht in Diskredit bringen, er soll sich, so er will, selbst diesbezüglich erklären.) [...]Es geht nur darum, dass die Figuren in "ihrer jeweiligen Domäne" in etwa den gleichen Machtstatus besitzen.O.k., verstanden. Wie werden diese Domänen definiert? Durch den Spieler/Spielleiter individuell? Den Abenteurertyp? Das einzelne Charakterkonzept? Wie geht ihr mit ineffektiv gebauten Abenteurern um (siehe meinen o.g. Grad 4-Schamanenverlierer)? Oder gibt es sowas bei euch gar nicht? Aus deinen Schilderungen klingt eure Gruppe (völlig wertneutral) nach gnadenlosen Optimierern, die immer und überall das Effektivste für ihre Abenteurer herausholen wollen. Ist das so? Die Domänen werden durch die subjektive Meinung des Spieler definiert und mit SL und dem Rest der Gruppe diskutiert. Domäne ist in diesem Zusammenhang aber kein klar definierter Begriff, sondern einfach gleichbedeutend mit dem Charakterkonzept des einzelnen Spielers. Sollte ein Spieler logische Gründe für eine seine Domäne betreffende Regelerweiterung vorbringen können, so wird sie ziemlich sicher, entweder in genau dieser oder leicht abgeänderter Form, übernommen. Wirklich ineffektiv gebaute Charaktere existieren bei uns nicht als SC. Durch hausgemachte Regelmodule und die Regel-Belesenheit der Gruppe, die etwaige Neulinge auch gerne bei der Charaktererschaffung berät, ist fehlende Effizienz eigentlich ausgeschlossen. Das Wort "gnadenlos" hat so einen negativen Touch. Wir haben allesamt Spass am Spiel, auch mit größtenteils optimierten Chars.
Solwac Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Mir hat es vor unseren Änderungen auch gestunken, dass ich außer an meiner Powerhouse-Klassenkombo an keiner anderen Klasse mehr Interesse hatte, weil ich diesbezüglich einfach nicht über meinen Schatten springen kann. Versuche, weniger powergamingbasierte Klassen zu spielen, scheiterten kläglich. Das nimmt irgendwann dermassen viel Spielspass, dass ich kurz davor war, das Rollenspiel an den Nagel zu hängen.Ist mir bei Midgard noch nie passiert. Alle meine Figuren sind ihrem Grad entsprechend mächtig, dazu kommen noch die unterschiedlichen Eigenschaftswerte. Dies führt dazu, dass ich mit allen Figuren in einem typischen Abenteuermix ungefähr gleiche Spielanteile erreichen kann. @Einsi: Klar sind EP ein wichtiges Argument, aber auch bei pauschaler Punktevergabe möchte ich mit meinen Figuren meinen Anteil am Spielkuchen haben. Ich würde die Ausgewogenheit also eher so beschreiben, dass ich meinen Spielspaß unabhängig vom Abenteurertyp kriegen kann. "Kann" natürlich nur, weil der Spielleiter sehr viel vorgibt und beeinflusst. Solwac
jul Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 Wirklich ineffektiv gebaute Charaktere existieren bei uns nicht als SC. Durch hausgemachte Regelmodule und die Regel-Belesenheit der Gruppe, die etwaige Neulinge auch gerne bei der Charaktererschaffung berät, ist fehlende Effizienz eigentlich ausgeschlossen. Das Wort "gnadenlos" hat so einen negativen Touch. Wir haben allesamt Spass am Spiel, auch mit größtenteils optimierten Chars. Und wie geht Ihr mit einem/r Spieler/in um welche zugunsten der Rolle den Char ineffektiv baut? Midgard ist doch ein Rollenspiel, oder?
Mala Fides Geschrieben 29. Januar 2009 report Geschrieben 29. Januar 2009 (bearbeitet) Mir hat es vor unseren Änderungen auch gestunken, dass ich außer an meiner Powerhouse-Klassenkombo an keiner anderen Klasse mehr Interesse hatte, weil ich diesbezüglich einfach nicht über meinen Schatten springen kann. Versuche, weniger powergamingbasierte Klassen zu spielen, scheiterten kläglich. Das nimmt irgendwann dermassen viel Spielspass, dass ich kurz davor war, das Rollenspiel an den Nagel zu hängen.Ist mir bei Midgard noch nie passiert. Alle meine Figuren sind ihrem Grad entsprechend mächtig, dazu kommen noch die unterschiedlichen Eigenschaftswerte. Dies führt dazu, dass ich mit allen Figuren in einem typischen Abenteuermix ungefähr gleiche Spielanteile erreichen kann. @Einsi: Klar sind EP ein wichtiges Argument, aber auch bei pauschaler Punktevergabe möchte ich mit meinen Figuren meinen Anteil am Spielkuchen haben. Ich würde die Ausgewogenheit also eher so beschreiben, dass ich meinen Spielspaß unabhängig vom Abenteurertyp kriegen kann. "Kann" natürlich nur, weil der Spielleiter sehr viel vorgibt und beeinflusst. Solwac Lassen wir lieber die Eigenschaftswerte aus dem Spiel, sonst formiert sich noch ein Lynchmob gegen unsereins. Wirklich ineffektiv gebaute Charaktere existieren bei uns nicht als SC. Durch hausgemachte Regelmodule und die Regel-Belesenheit der Gruppe, die etwaige Neulinge auch gerne bei der Charaktererschaffung berät, ist fehlende Effizienz eigentlich ausgeschlossen. Das Wort "gnadenlos" hat so einen negativen Touch. Wir haben allesamt Spass am Spiel, auch mit größtenteils optimierten Chars. Und wie geht Ihr mit einem/r Spieler/in um welche zugunsten der Rolle den Char ineffektiv baut? Midgard ist doch ein Rollenspiel, oder? Das ist die freie Wahl des Spielers. Niemand wird geschnitten oder in eine Rolle gezwungen. Er muss aber mit den Konsequenzen, die sein Charakter dadurch eventuell im Spiel erfährt, auch leben. Sprich: Keine Beschönigung von Würfelergebnissen, nur weil Spieler X die überlebenswichtige Fertigkeit Y nicht zu lernen für nötig gehalten hat. Ich möchte übrigens nochmals betonen, dass bei uns wirklich ALLE Spieler Spass an unseren Midgardrunden haben. Keiner geht danach mit gemischten Gefühlen oder schlechter Laune (aufgrund der Spielereignisse) nach Hause. Bearbeitet 29. Januar 2009 von Mala Fides
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