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Was ist Balancing?


Rosendorn

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Für mich ist Balancing ein Substantiv oder Nomen, kein Verb.

 

Ausgleichen, ausbalancieren könnten deutsche Ausdrücke sein.

 

Hier im Forum sind ja nicht nur in dieser Diskussion einige Dinge erwähnt worden, wie die pauschale EP-Vergabe.

 

Aber durch einige Dinge, die ihr beiden Crion und Mala hier geschildert hat, bekomme ich langsam einen Einblick (30k, Powergamer, keine direkte Rede als Figur usw.) in eure Spielweise.

 

Ich bin mal auf eure Hausregeln gespannt.

 

Die Hauptsache ist doch, ihr habt alle geschlossen Spaß am Spiel.

Geschrieben (bearbeitet)
Für mich ist Balancing ein Substantiv oder Nomen, kein Verb.

 

Aber durch einige Dinge, die ihr beiden Crion und Mala hier geschildert hat, bekomme ich langsam einen Einblick (30k, Powergamer, keine direkte Rede als Figur usw.) in eure Spielweise.

 

??? Keine direkte Rede? Das ist mir echt neu dass wir keine direkte Rede verwenden. Ah, meinst Du den Post von Kurna? Den kenne ich nicht, und

er ist keiner der Spieler unserer Gruppe. Direkte Rede ist bei uns definitiv das was üblich ist. Indirekte Rede hab ich ein einziges Mal in ner Midgard-Runde erlebt - und das war auf ner Midgard-Con. Hatte auf mich mit starkem Befremden gewirkt. So ein wenig "wo bin ich da hineingeraten" mäßig. Ok, mag ne schlechte Gruppe gewesen sein...

 

Als Powergamer würde ich mich nicht bezeichnen. Unsere Abenteuer sind meist sehr ausgefeilte Sachen, insbes. einige der unseres Main-SL - nix für ungut für diese Aussage, ist einfach so - übertreffen an Komplexität die Fertigabenteuer oft bei weitem. Kampf spielt eine Rolle, aber Zeitmäßig weit weniger, nebenbei bemerkt. Die Kampfszenen die es gibt sind natürlich taktisch detailliert - keine blossen Würfelorgien. Tatsächlich sind uns auch dort die Handlung wichtiger als eine "so und nicht anders" gedruckte Regel. Und keine "hier greifen 15 Riesenratten an" wie in manchen Fertigabenteuern...

 

Mir persönlich sind die Darstellung und das Spielen meiner Figur, sowie auch der STIL (was auch einer der Gründe ist, warum ich gegen so Heranholen-Unsinn bin) sehr wichtig. Es geht in die Richtung eines gespielten Fantasy-(Kurz-)Romans. "Gags" wie rosa Skelette, James-Bond-Anspielungen oder Microsoft-Witze in Abenteuern zerstören mir einfach das Feeling. Und so was scheint ja bei vielen Anhängern des offiziellen unveränderlichen Midgards sehr "in" zu sein, nach dem was ich so mitgekriegt habe.

 

Das ist nicht unser Stil beim RPGen. Uns kommt es auf eine Glaubhafte Fantasy-Welt an. Was ja Midgard eigentlich bietet. Es ist die beste Fantasy-RPG-Welt die ich kenne. Nur mit einigen der Foren-Nutzer kann ich nicht viel anfangen. Aber das stört mich nicht so sehr ;-)

 

EDIT: Will die Aussage doch etwas entschärfen. Insbes. Fertig-Abenteuer von Gerd Hupperich sind toll ;-)

 

Dass bei uns inzwischen ein neuer Char bei 30k starten kann ist richtig. Aber es war die einzige Möglichkeit, einen kompletten Neueinsteiger sinnvoll in unsere Grad 11+ Runde zu kriegen. Ich selbst lege allerdings Wert auf die Feststellung, daß ich jeden einzelnen meiner Chars (ok, ich spiele nur einen Char wirklich häufig) von Grad 1 an gespielt habe. Und meine Figur macht mir zu viel Spaß, daß ich einem "wir fangen alle mit neuen Grad 1 Figuren an" zugestimmt hätte. Aber so erbsenzählerisch, dem neuen zu sagen "Du kannst mitmachen aber nur auf Grad 1" bin ich nicht (sicher dennoch auf einem niedrigeren GFP-Level als unsere "von Anfang" an gespielten Chars).

 

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass manche der hier Schreibenden Crion wirklich nicht verstehen wollen.

 

Dem ist sicher so. Vor allem, da viele eine nicht änderung von Regeln als "Böse" sehen, und als "nur mit dem Sinn von Powergaming". Die Regeln sind nicht die Bibel. Und es geht nicht um Powergaming.

 

Gründe für Anpassungen sind:

 

- Stilfragen (z.B. Heranholen)

- Unausgewogene Skills (z.B. Hyrrbauti, Blitze schleudern)

- Ungeschickte Regelungen, die man bessser lösen kann (z.B. Beidhd. Kampf Regelungen)

 

Midgard ist ein sehr gutes System aber kein System ist perfekt. Wie ein anderer SL, den ich kenne (nicht in unserer Gruppe, nicht mal Midgard) es ausdrückte: "Bei einer Gruppe, die so lange schon spielt wie wir geht es nicht mehr ohne Hausregeln. Das ist unmöglich". Kann ich nur unterstreichen. Ich fürchte die ablehnende Haltung mancher Leute gegen Hausregeln ist wirklich primär auf diesem Forum zu finden.

 

Ich gebe gern zu, daß ich einige, die hier schreiben nicht verstehe und einige geäußerte Ansichten "sehr merkwürdig" finde (ist nicht beleidigend gemeint, ist einfach so, die Regeln als Bibel zu verwenden, die man nicht abändert, und jede Änderung als Kritik an Midgard zu sehen, ist Unfug).

 

Sry, dass das ein wenig ein Rundumschlag wurde, aber der Unsinn, wir würden nicht mit direkter Rede spielen, hat mich doch etwas auf die Palme gebracht. Etwas arg.

Bearbeitet von CrionBarkos
Geschrieben
Der Unterschied von Grad 10 auf 15 ist z.B. unproblematischer, da die FP-Kosten später ja exponentiell zunehmen.

Schön, wie du dir widersprichst, ohne es selbst zu merken. :rotfl:

 

Schön wie du nicht verstanden hast, was ich meine und mich vorschnell des inneren Widerspruchs bezichtigst. ;)

 

Da die FP-Kosten für alles in Midgard im Laufe der Grade exponentiell steigen, nimmt der totale (Differenz EW1-EW2) Unterschied im späteren Verlauf ab.

Tss, tss. Die Kosten steigen nicht aufgrund des Grades, sondern aufgrund des beherrschten Fertigkeitswertes.

 

Davon ab steigen die Lernkosten nicht exponentiell, sondern höchstens (!) um den festen Faktor 2 und das noch nicht mal stetig. Dafür steigen die GFP Schwellen bis Grad 10 auch um den Faktor 2. Danach zwar nur noch linear, aber auf so hohem Niveau, dass man nur durch die Obergrenzen der FW aufgehalten wird.

 

Entscheidend dafür, wie gut eine Figur ist, sind aber nicht nur die absoluten EW, sondern auch die Breite der Möglichkeiten einer Figur.

 

Als Grad 10 unter Grad 15ern käme zumindest ich mir viel mehr wie ein Nichtskönner vor, als eine Grad 1 unter Grad 5ern. Zumindest nach Standardregeln. Bei eurem Midgard mag das anders sein.

 

PS: Quadratisch steigt zum Beispiel folgende Reihe: 2, 8, 18, 32, 50, 72, 98, 128, 162, 200 usw.; exponentiell hingegen steig die folgende Reihe: 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, 256, 512, 1024 usw.

Vergesst, was ich gestern Abend geschrieben habe. Ich habe noch mal drüber nachgedacht, als ich im Bett lag, war aber dann zu faul noch mal aufzustehen und das zu korrigieren... :silly::tired:

Geschrieben

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass manche der hier Schreibenden Crion wirklich nicht verstehen wollen.

 

Dem ist sicher so. Vor allem, da viele eine nicht änderung von Regeln als "Böse" sehen, und als "nur mit dem Sinn von Powergaming". Die Regeln sind nicht die Bibel. Und es geht nicht um Powergaming.

Das ist - mit Verlaub - Blödsinn. Bereits mehrere Leute haben gesagt, dass es völlig okay ist, wenn ihr euch beliebig viele Hausregeln zulegt.

 

Nur spezielle Kritik an Midgard die ihr habt, kann ich zum Beispiel nicht nachvollziehen. Damit werfe ich weder Bösartigkeit noch Powergaming vor.

Geschrieben
Da die FP-Kosten für alles in Midgard im Laufe der Grade exponentiell steigen, nimmt der totale (Differenz EW1-EW2) Unterschied im späteren Verlauf ab.

Das ist falsch. Die exponentielle Steigerung bezieht sich nur auf einen winzigen Ausschnitt der Steigerungstabelle. Bei Waffen zum Beispiel im Bereich +8 bis +12. Danach wird die Kurve massiv abgeflacht.

 

Gäbe es eine stetige exponentielle Steigerung von +6 an, würde man bei der Schwierigkeit normal für die Steigerung von +18 auf +19 bei 204800 FP landen, nicht bei 12500, wie es jetzt der Fall ist.

 

Bei allen anderen Fertigkeiten sieht es ähnlich aus und übrigens auch bei den benötigten GFP für den Gradaufsteig. Bis Grad 10 steigen die benötigten GFP nahezu exponentiell, nach nur noch linear.

 

Genau das ist doch der Punkt bei Midgard: Der Unterschied zwischen Grad 11 und Grad 15 ist eben doch genauso krass (wenn nicht schlimmer) als der Unterschied zwischen Grad 1 und Grad 5.

Geschrieben

Nur spezielle Kritik an Midgard die ihr habt, kann ich zum Beispiel nicht nachvollziehen. Damit werfe ich weder Bösartigkeit noch Powergaming vor.

 

Die falsche Annahme ist, daß wir "Kritik" an Midgard hätten. Haben wir nicht. Wir haben einfach nur kleinere Ungereimtheiten ausgeräumt. Und das mit dem Powergaming war nicht auf Dich bezogen.

Geschrieben

Dank Jürgens Beitrag, verstehe ich jetzt auch mehr.

 

Wir haben auch schon mit stark modifizierten Midgardregeln ein Strategiespiel gebastelt und mit viel Freude gespielt. Wir haben die Wabenspielpläne von Siege benutzt und dann mit Miniaturen gespielt. Da war natürlich die Ausgewogenheit der Kräfte Voraussetzung für gelungenen Spielspaß.

 

Ist Midgard selbst nicht ein Ableger eines globalen Strategiespiels?

 

Blox(daswareinerethorischefrage)mox

Geschrieben

Nur spezielle Kritik an Midgard die ihr habt, kann ich zum Beispiel nicht nachvollziehen. Damit werfe ich weder Bösartigkeit noch Powergaming vor.

 

Die falsche Annahme ist, daß wir "Kritik" an Midgard hätten. Haben wir nicht. Wir haben einfach nur kleinere Ungereimtheiten ausgeräumt. Und das mit dem Powergaming war nicht auf Dich bezogen.

Sind "kleinere Ungereimtheiten" keine Kritik? :dozingoff:

Geschrieben

[...]

 

Genau das ist doch der Punkt bei Midgard: Der Unterschied zwischen Grad 11 und Grad 15 ist eben doch genauso krass (wenn nicht schlimmer) als der Unterschied zwischen Grad 1 und Grad 5.

 

Darüber könnte man streiten. Denn z.B. bei den APs ist der Unterschied zwischen Grad 1 und 5 sicherlich bedeutender als der zwischen 11 und 15.

 

Und auch bei vielen Fertigkeiten bewirkt man sicher mehr dadurch, von "ungelernt" auf "niedrig" zu kommen als von "hoch" auf "sehr hoch". Man vergleiche doch einfach nur, wie sich die Trefferwahrscheinlichkeit ändert, wenn ich eine Waffe von +5 auf +10 steigere, mit einer Steigerung im hohen Bereich.

 

Tschuess,

Kurna

Geschrieben

Nur spezielle Kritik an Midgard die ihr habt, kann ich zum Beispiel nicht nachvollziehen. Damit werfe ich weder Bösartigkeit noch Powergaming vor.

 

Die falsche Annahme ist, daß wir "Kritik" an Midgard hätten. Haben wir nicht. Wir haben einfach nur kleinere Ungereimtheiten ausgeräumt. Und das mit dem Powergaming war nicht auf Dich bezogen.

Sind "kleinere Ungereimtheiten" keine Kritik? :dozingoff:

 

Meinst du nicht man kann da unterscheiden? Ich halte Midgard für ein sehr gutes Rollenspielsystem (ähnlich äußerten sich Mala und Crion). Aber dennoch gibt es immer Verbesserungsmöglichkeiten. Wenn einem kleinere Ungereimtheiten stören, warum sollte man sie nicht ausräumen? Weil es dann nicht mehr lupenreines Midgard ist?

Geschrieben

Ich ertappe mich selbst wieder bei Wortklaub- und Korinthenkackereien, denn man kann hier nicht großartig diskutieren über Sinn und Unsinn von Veränderungen an einzelnen Punkten des Regelwerkes.

 

Es ist letztlich Geschmacksfrage, die einen brauchen es, weil sie die Notwendigkeit wahrnehmen, die anderen wundern sich, sehen das völlig anders und finden gute Gründe, warum die Wahrnehmung ihrer Meinung trügt, denn sie haben das Gefühl, ihr perfektes System wird gerade aus völlig unsinnigen, nicht nachvollziehbaren Gründen zerstört.

 

Es gibt eben zwischen:

Veränderung und keiner Veränderung keinen Kompromiss.

Es ist eine Entweder-oder-Frage.

  • Like 1
Geschrieben

Nur spezielle Kritik an Midgard die ihr habt, kann ich zum Beispiel nicht nachvollziehen. Damit werfe ich weder Bösartigkeit noch Powergaming vor.

 

Die falsche Annahme ist, daß wir "Kritik" an Midgard hätten. Haben wir nicht. Wir haben einfach nur kleinere Ungereimtheiten ausgeräumt. Und das mit dem Powergaming war nicht auf Dich bezogen.

Sind "kleinere Ungereimtheiten" keine Kritik? :dozingoff:

 

Meinst du nicht man kann da unterscheiden? Ich halte Midgard für ein sehr gutes Rollenspielsystem (ähnlich äußerten sich Mala und Crion). Aber dennoch gibt es immer Verbesserungsmöglichkeiten. Wenn einem kleinere Ungereimtheiten stören, warum sollte man sie nicht ausräumen? Weil es dann nicht mehr lupenreines Midgard ist?

Die Diskussion geht nicht darum, dass man Störfaktoren oder meinetwegen "kleine Ungereimtheiten" nicht aus dem Weg räumt. Das ist doch völlig okay.

 

Ich finde die Wahrnehmung seltsam, dass das keine Kritik sein soll.

Geschrieben

Also aus meiner Sicht muss das keine negative Kritik sein. Ein Rollenspielsystem ist in der Praxis nun einmal nicht frei von Ungereimtheiten/Fehlern. Das Midgard-Regelwerk hat mittlerweile wie viel hundert Seiten? Ich habe zumindest großen Respekt davor, dass sich bei diesem Stoffumfang so wenig Fehler und Ungereimtheiten im Regelwerk finden.

 

Oder ging es dir nur um Wortklauberei oder darum Crion zu überführen? Nach dem Motto: Kritik ist Kritik, egal welche Intention dahinter steht.

 

Ich denke, man kann Ungereimtheiten sehen, ohne eine fundamental negative Kritik daraus abzuleiten.

Geschrieben
Also aus meiner Sicht muss das keine negative Kritik sein.

Das habe ich auch nicht gesagt.

 

Ein Rollenspielsystem ist in der Praxis nun einmal nicht frei von Ungereimtheiten/Fehlern.

Also doch Kritik? ;)

 

Oder ging es dir nur um Wortklauberei oder darum Crion zu überführen? Nach dem Motto: Kritik ist Kritik, egal welche Intention dahinter steht.

Teils, teils. Wie gesagt, jeder soll so spielen, wie er es für am besten hält. Wenn jemand 1.000 Hausregeln hat, bitte sehr.

 

Ich finde es nur seltsam, wenn Person A einen gefühlten Schwachpunkt eines Systems anführt, Person B sagt, er könnte die Kritik nicht nachvollziehen und Person A daraufhin behauptet, er habe doch gar nichts kritisiert, nur verbessert. :silly:

 

Wenn man vernünftig diskutieren will, muss man sich schon auf eine gemeinsame Sprache einigen.

 

Ich denke, man kann Ungereimtheiten sehen, ohne eine fundamental negative Kritik daraus abzuleiten.

Ich habe auch nie von "fundamental negativer Kritik" gesprochen, sondern nur von "Kritik". Und ja, auch "kleine Ungereimtheiten" sind "Kritik".

 

Darüber hinaus habe ich selbst Midgard oft genug in einigen Dingen kritisiert. So what? :dunno:

Geschrieben

Ging es hier nicht mal um "Balancing" ?

 

Ich finde, es gehört einfach dazu, dass bestimmte Charakterklassen, oder Charaktere mit bestimmten Fähigkeiten, in bestimmten Situationen anderen Charakteren überlegen sind. Wozu sollte man sonst die verschiedenen Fertigkeiten erlernen?

Beim Balancing kommt es darauf an, dass in einem normalen Abenteuer jeder Spieler mal in den Genuß dieses Gefühls der Überlegenheit kommt. Denn, seien wir mal ehrlich, diese Erfolgserlebnisse sind es, die uns jahrelang bei dieser Art von Spiel halten.

 

Wenn eine Fertigkeit in fast beliebigen Situationen eingesetzt werden kann und zu einer Überlegenheit führt, dann ist sie zu mächtig.

Feuerkugel, selbst mit Stein des schnellen Feuers gehört da definitiv nicht dazu, denn selbst ein Zwerg kann vor einer B24 Feuerkugel noch weglaufen.

Entstofflichung ist da schon ein ganz anderes Kaliber, aber dafür ist der Einsatz dieses Zaubers auch sehr teuer.

 

Ich finde Midgard sehr ausgeglichen.

Geschrieben
Ging es hier nicht mal um "Balancing" ?

 

Ich finde, es gehört einfach dazu, dass bestimmte Charakterklassen, oder Charaktere mit bestimmten Fähigkeiten, in bestimmten Situationen anderen Charakteren überlegen sind. Wozu sollte man sonst die verschiedenen Fertigkeiten erlernen?

Beim Balancing kommt es darauf an, dass in einem normalen Abenteuer jeder Spieler mal in den Genuß dieses Gefühls der Überlegenheit kommt. Denn, seien wir mal ehrlich, diese Erfolgserlebnisse sind es, die uns jahrelang bei dieser Art von Spiel halten.

 

Genau und das liegt voll und ganz in der Hand des SL.

Geschrieben

Es scheint schon unterschiedliche Bedingungen/Gründe zu geben, für den als notwendig empfundenen Ausgleich zu sorgen.

 

Figuren/Charakterklassen haben unterschiedliche Stärken und Schwächen und mir geht es vermutlich wie vielen anderen darum, die Figur zu spielen und wenn man Anteil am Abend oder im gesamten Abenteuer daraus besteht, eine der besonderen Schwächen meiner Figur in den Vordergrund zu stellen, dann sehe ich persönlich keine Notwendigkeit etwas daran zu ändern.

 

Mir geht es beim Spiel nicht um die Überlegenheit meiner Figur, auch wenn das schon mal ausgespielt wird, falls das möglich ist.

 

Mir macht es auch Spaß, wenn meine Mitspieler und nicht ich im Mittelpunkt stehen (oder unsere Figuren).

 

Wobei mir der Ausgangspunkt der Diskussion doch eher weniger von den ungleichen Spielanteilen herzurühren scheint, als von unausgewogenen Regelteilen (Typen, Fertigkeiten aller Art).

 

Gerade für einfache Dinge, gibt es viele Einsatzmöglichkeiten. Ob das Zauber oder Fertigkeiten sind, sei dahingestellt.

 

Der Dolch, als einzige Waffe im Handgemenge,

Schwäche, Schlaf, Angst, Stärke, Flammenkreis, Silberstaub, Rauchwolke, Sumpfboden, Heranholen, Macht über das Selbst, Hitze- und Kälteschutz, Erkennen der Aura, Schmerzen sind alles günstig zu erwerbende Zauber und wenn man sich dann mal überlegt, daß Große Magie kaum zu bezahlen und selten einzusetzen ist, dann fragt man sich, warum ist es nicht andersrum?

 

Warum sind die kleinen, oft sinnvoll einzusetzenden Zauber so günstig, praktisch, effektiv und warum die teuren, großen so gar nicht?

 

Das muss man doch irgendwie ausgleichen.

Es kann doch nicht sein, daß sich die billigen lohnen und die großen nicht.

 

Dem möchte ich nur entgegnen:

Ein Zentner Gold ist deutlich teurer als eine Tonne Brot oder Wasser, aber Gold kann ich nicht essen oder trinken.

 

Der billige, schwere Karren des Bauern ist sicherlich nützlicher für ihn als die Prunkkutsche des Königs, mit der man doch besser vorsichtig umgeht.

 

 

Wahrscheinlich ist das einer der Gründe, warum sich einige über die gesehene Notwendigkeit des "Balancing" wundern und dies nicht nachvollziehen können.

Geschrieben (bearbeitet)

Den einzigen Fehler, den ich bislang bei Mala Fides und CrionBarkas bemerkte, ist lediglich eine gewisse Unflexibilität in der Vorstellungskraft, dass andere (darunter auch ich) die beispielhaft angemerkten Unstimmigkeiten entweder gar nicht wahrnehmen oder zumindest für völlig unwichtig ansehen. Manchmal wirken ihre Äußerungen deswegen so, als seien all die anderen, die ohne oder mit viel weniger Hausregeln spielen, irgendwie dumm oder spielspaßgemindert. Hier wäre mehr Toleranz besser.

 

Dieselbe Unflexibilität habe ich aber auch bei vielen Diskutanten der anderen Seite bemerkt. Die können sich halt nicht vorstellen, warum man die Perfektion des Regelwerkes nicht wahrnimmt oder zumindest an ganz falscher Stelle Fehler sieht. Das wirkt dann so, als wären C&M irgendwie dumm, weil sie nicht mit den "richtigen Regeln" umgehen können. Auch das ist natürlich völlig intolerant und ignorant.

 

Beide Denkfehler sind wie Scheuklappen und führen zum ständigen Wiederkäuen der unnützen "Argumente", warum das Anpassen oder Ausgleichen dieser oder jener Fertigkeit nötig oder unnötig ist, weil die Diskutanten hierbei nicht in der Lage sind, ihre eingefahreren Schienen zu verlassen. Schade eigentlich.

 

Mich interessieren C&Ms Hausregeln durchaus. Ich habe die bisher angerissenen mit Interesse gelesen und durchdacht. Momentan scheint's mir noch unausgewogen, aber das liegt sicherlich daran, dass ich keinerlei Überblick habe. Trotzdem kann ich jetzt schon sagen, dass ich die bislang vorgestellten Schnipsel eher nicht umsetzen würde, weil ich beispielsweise Blitze schleudern und Heranholen wirklich so mag wie sie sind.

 

Aber vielleicht ergibt sich aus der Gesamtheit der Regelungen und Anpassungen aus Crions und Malas Runde eine Art neues Midgard mit anderem Schwerpunkt, das ich dann mal unabhängig quasi als neues Rollenspiel austeste. Ich weiß es ja (noch) nicht.

 

Liebe Grüße...

Der alte Rosendorn

 

P.S.: Selbstverständlich sollte ein deutscher Muttersprachler es nicht nötig haben, das wirklich unzureichende Substantiv/Verb "Balancing" zu benützen. Je nach Zielsetzung haben wir Begriffe wie das Gleichgewicht, das Ausgleichen oder das eingedeutschte Ausbalancieren, ebenso wie die unterschiedlichen Verben, die auf "-gleichen" enden (angleichen, abgleichen, ausgleichen usw.).

Bearbeitet von Rosendorn
  • Like 1
Geschrieben

Hallo!

 

Ich habe die Diskussion nur sporadisch verfolgt, aber für mich wird "Balancing" immer mehr zum MIDGARD-Unwort des Jahres.

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

Geschrieben

P.S.: Selbstverständlich sollte ein deutscher Muttersprachler es nicht nötig haben, das wirklich unzureichende Substantiv/Verb "Balancing" zu benützen. Je nach Zielsetzung haben wir Begriffe wie das Gleichgewicht, das Ausgleichen oder das eingedeutschte Ausbalancieren, ebenso wie die unterschiedlichen Verben, die auf "-gleichen" enden (angleichen, abgleichen, ausgleichen usw.).

 

Auch auf die Gefahr hin offtopic (wie umschreibt man das am besten auf Deutsch? "abseits des Themas"?) zu sein:

Ja man mag alles auf Deutsch ausdrücken können. Aber die deutsche Sprache hat einen Nachteil: Sie ist zu präzise.

Im Englischen (oder anderen Fremdsprachen) ist es oft einfacher einen komplexen Sachverhalt mit nur einem Wort auszudrücken, ohne dabei rhetorische Verrenkungen auffahren zu müssen.

Das Problem ist dann auch, dass man relativ schnell zu einer etwas ungünstigen Formulierung kommt, nur weil man ein Wort meint aber ein anderes geschrieben hat, welches dem gemeinten Wort sehr nahe kommt aber nicht exakt das selbe bedeutet.

Angleichen z.B. meint die Sprüche werden sich ähnlicher. Sie lassen sich danach ziemlich direkt vergleichen.

Ausgleichen bedeutet hingegen, dass eine subjektive oder objektive Unausgewogenheit durch hinzufügen oder entfernen von Nebenbedingungen vermindert wird. Die Sprüche können auch danach nur indirekt verglichen werden.

Eingedeutschte Wörter wie "Ausbalanciert" können manchmal verwendet werden, aber im Allgemeinen haben sie den Nachteil dass es eben keine vollwertigen Wörter der deutschen Sprache sind. Manche Konstruktionen klingen dadurch sehr komisch und abstrus.

Deswegen ist es durchaus üblich Fachbegriffe für die es in der eigenen Sprache keine exakten Ausdrücke gibt erst gar nicht zu übersetzen. Das bezieht sich nicht nur auf Deutsch sondern wird auch im Englischen so gehandhabt (Beispiele: Ansatz, angst,...).

Geschrieben

Nachdem ich den Strang durchgelesen habe ( und mich zwischendurch gefragt habe " JA - ist den schon wieder 1. April ;) ) möchte ich DOCH was dazu sagen:

 

Midgard IST unausgeglichen :

Aber (ums auchmal in Englisch zu sagen)

It's not a bug - it's a feature.

 

Will heißen:

genau weil es vieles und Vielartiges gibt, macht es Spaß.

 

Jeder SC hat Stärken (manchmal im wahrsten Sinne des Wortes St 100 ) und Schwächen ( ST 01 ...) - jeder ist verwundbar - und keiner allmächtig.

 

Warum soll nicht ein Super-Krieger mal von einem Heiler entwaffnet werden?

Warum soll man nicht die AURA eines starken Finstermagiers sehen?

Warum ...

 

ICH für mich WILL mein Midgard unausgeglichen, will es vielgestaltig, manchmal überraschend, manchmal brenzlig eben spannend.

ICH will kein "political correct" Midgard.

 

Das Einzige. was ich benötige ist das Vertrauen untereinander (also Spieler zu SL und umgekehrt), daß wir alle einfach nur spielen und SPaß haben wollen - ohne uns gegenseitig in die Pfanne zu hauen.

Wenn ich dieses Vertrauen habe - das mein MITSPIELENDER MASTER fair zu allen (also auch meinem SC ist) - dann brauche ich keine "Schutzmechanismen" - dennn nichts anderes sind in meinen Augen alle diese "Balancing" - Aktionen ...

 

Auf ein Spiel mit Spaß und Action

 

Kreol

Geschrieben
Also aus meiner Sicht muss das keine negative Kritik sein. Ein Rollenspielsystem ist in der Praxis nun einmal nicht frei von Ungereimtheiten/Fehlern. Das Midgard-Regelwerk hat mittlerweile wie viel hundert Seiten? Ich habe zumindest großen Respekt davor, dass sich bei diesem Stoffumfang so wenig Fehler und Ungereimtheiten im Regelwerk finden.

 

Exakt das habe ich gemeint. Das Regelwerk ist sehr groß, und man mag es als beeindruckend nennen, daß SO WENIG Ungereimtheiten enthalten sind.

Oder ein anderes Beispiel: Wenn bei uns jemand Anderes meistert als Cala, und nach dem Abenteuer redet Cala nur 30 Minuten, was man hätte

besser machen können, dann bedeutet das übersetzt "sehr gut gemeistert". Nicht "Du hast so viel falsch gemacht". Ähnlich verhält sichs auch

mit Regelwerken...

 

An dieser Stelle muss ich ausserdem noch Rosendorn zu seinem jüngsten Beitrag zum Thema "die andere Seite für dumm

halten usw." zustimmen. Es spielt sicher eine Rolle, daß wir seit 20 Jahren Midgard spielen, und wenn dann jemand etwas, was aus unserer Sicht

absolut unsinnig ist. Und dann noch Posts zu lesen, die einen mit den letzten Powergamern vergleichen ... sorry, das kommt Leuten mit

unserer RPG-Erfahrung nicht gut auf... und bei der anderen Seite (ich vermute ihr spielt auch schon sehr lang RPG) sieht es sicher anders

aus. Nur eben mit anderen Prinzipien. Das ist fast so als würde im Geschäft ein neuer Mitarbeiter kommen (der vielleicht auch schon seit 10-20

Jahren im selben Gebiet arbeitet) und behaupten ich hätte keinen Plan von meiner Arbeit, weil ich (mit ebenfalls 10 Jahren Berufserfahrung)

die Dinge Anders mache als er. Mal als eine kleine Metapher.

 

Die einen fragen "Nenn mir einen Grund, warum diese Regel so BLEIBEN sollte", die anderen "nenn mir einen Grund warum sie GEÄNDERT werden

soll".

 

Es mag auch damit zusammenhängen, daß Cala und ich Informatiker sind. Dinge zu optimieren und

zu verbessern liegt uns im Blut... und dazu noch eine gewisse Bessesenheit mit Stilfragen in Fantasy-Geschichten...

 

Hausregeln... werde ich in Form bringen und bei Gelegenheit veröffentlichen. Kann aber noch ne Weile brauchen, das meiste steht wie gesagt

auf diversen Zetteln in Cala's Handschrift ;-)

Geschrieben
Die einen fragen "Nenn mir einen Grund, warum diese Regel so BLEIBEN sollte", die anderen "nenn mir einen Grund warum sie GEÄNDERT werden soll".

Ja. Das schöne ist, bei einem Spiel wie Midgard haben beide Recht. :thumbs:

 

Hausregeln... werde ich in Form bringen und bei Gelegenheit veröffentlichen. Kann aber noch ne Weile brauchen, das meiste steht wie gesagt auf diversen Zetteln in Cala's Handschrift ;-)

Hey, wir spielen Midgard. Wir sind warten gewohnt! ;)

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