Abd al Rahman Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 Hallo alle zusammen, welche Buchanfänge, welche ersten Sätze haben Euch bei Büchern bisher am Meisten fasziniert? Ich stelle immer wieder fest, dass ich die Anfänge einiger Bücher die ich gelesen habe so faszinierend finde, dass ich mich noch Jahre nachdem ich das Buch gelesen habe an sie erinnern kann (ok, wenn auch nicht immer an den exakten Wortlaut). Hier einer meiner Favoriten: Steven King: Der Dunkle Turm 1 - Schwarz: "Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste und der Revolvermann folgte ihm." Der Satz ist irgendwie ... wow. Er drückt die ganze Stimmung des 1. Bandes in einem Satz aus. Viele Grüße hj
Solwac Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 Wenn es nicht nur auf die ersten Sätze, sondern auf "den Einstieg" allgemein bezogen ist: Mir gefallen Einleitungen, die mir durch entsprechende Schlüsselworte sofort Bilder in den Kopf setzen, die dann durch weitere Beschreibungen an Details gewinnen. Ein sehr schöner Anfang ist z.B. der von "Der Zauber von Erin" von Diana L. Paxson, einem Roman über die Geschichte von Tristan und Isolde. Ein anderes Beispiel "Hamilkars Garten" von Gisbert Haefs, einem Krimi im alten Karthago. Meistens sind es aber nicht einzelne Sätze, eine für mich gute Geschichte verschwimmt schnell zu einem Gesamteindruck. Interessante Details werden dann von mir gefiltert und meist nicht durch Worte beschrieben.
alf04 Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 "Call me Ismael" in der deutschen Übersetzung: "Mein Name ist Ismael" Vom Rest weis ich kaum noch etwas, aber diesen Anfang fand - und finde ich immer noch - einfach genial. Gruß vom Alf
Anjanka Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 Ich meine mich erinnern zu können, dass "die Stadt der träumenden Bücher" von Walter Moers mit der einfachen Feststellung: "Hier beginnt die Geschichte." anfängt. Dieser Satz hat mich sehr beeindruckt. Vor allem, da man später mehr darüber erfährt. Kann aber auch sein, dass mir mein Gedächtnis einen Streich spielt LG Anjanka
Abd al Rahman Geschrieben 26. Mai 2009 Autor report Geschrieben 26. Mai 2009 (bearbeitet) Ich meine mich erinnern zu können, dass "die Stadt der träumenden Bücher" von Walter Moers mit der einfachen Feststellung: "Hier beginnt die Geschichte." anfängt. Dieser Satz hat mich sehr beeindruckt. Vor allem, da man später mehr darüber erfährt. Kann aber auch sein, dass mir mein Gedächtnis einen Streich spielt LG Anjanka Ich glaube er lautet "Hier fängt die Geschichte an." Genauso beeindrucked: Helmut Schmidt, Außer Dienst: "Gegen Ende des Lebens wollte ich einmal aufschreiben, was ich glaube, im Laufe der Jahrzehnte politisch gelernt zu haben.". (ok, gerade von meinem eBook Reader abgetippt). Als ich diesen Satz in der Leseprobe gelesen habe, war mir klar: Das Buch muss ich haben. Ich krieg noch immer 'ne Gänsehaut wenn ich an diesen Satz denke. Viele Grüße hj Bearbeitet 26. Mai 2009 von Abd al Rahman
Anjanka Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 Ich meine mich erinnern zu können, dass "die Stadt der träumenden Bücher" von Walter Moers mit der einfachen Feststellung: "Hier beginnt die Geschichte." anfängt. Dieser Satz hat mich sehr beeindruckt. Vor allem, da man später mehr darüber erfährt. Kann aber auch sein, dass mir mein Gedächtnis einen Streich spielt LG Anjanka Ich glaube er lautet "Hier fängt die Geschichte an." (...) Viele Grüße hj Ja, stimmt. Aber ich war nah dran Vielen Dank für die Korrektur, hj! LG Anjanka
Rosendorn Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 "Der Himmel über dem Hafen hatte die Farbe eines Fernsehers, der auf einen toten Kanal eingestellt ist." - William Gibson: Neuromancer Und schwupps ist man drinnen in der Stimmung und der Geschichte. Im Original wirkt's irgendwie noch karger: "The sky above the port was the color of television, tuned to a dead channel." Ich mag den knappen Stil von Gibson.
Triton Schaumherz Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 "Als Herr Bilbo Beutlin von Beutelsend ankündigte, daß er demnächst zur Feier seines einundelfzigsten Geburtstages ein besonders prächtiges Fest geben wolle, war des Geredes und der Aufregung in Hobbingen kein Ende." Ich glaube, das ungewöhnliche Wort "einundelfzig" hat mich damals bewogen, weiterzulesen.
rito Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 "Es ist wahr, daß ich meinem besten Freund sechs Kugeln durch den Kopf gejagt habe, und doch hoffe ich, mit dieser Erklärung beweisen zu können, daß ich nicht sein Mörder bin." - Das Ding auf der Schwelle - H.P.Lovecraft Dieser Anfang hat mich zum Fan von Lovecrafts Geschichten gemacht.
Wolfsschwester Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 "Er war nicht der größte Ehrenmann und auch nicht der Frömmste, aber er war ein tapferer Mann. Er hieß Diego Alatriste y Tenorio. " Arturo Perez-Reverte: Alatriste Geuß Bethina
Wolfsschwester Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 "Call me Ismael" in der deutschen Übersetzung: "Mein Name ist Ismael" Vom Rest weis ich kaum noch etwas, aber diesen Anfang fand - und finde ich immer noch - einfach genial. Gruß vom Alf Ja, dabei bekomme ich immer einen Gänsehaut, auch wenn ich den Rest nicht so toll finde... Gruß Bethina
Väinämöinen Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 (bearbeitet) Eru war da, der Eine, der in Arda Ilúvatar heißt; und er erschuf erstens die Ainur, die Heiligen, Sprößlinge seiner Gedanken; und sie waren bei ihm, bevor irgend andres erschaffen war. Das Silmarillion, J.R.R. Tolkien Ok, ich habs auch abgetippt, aber sinngemäß hätte ich es auch jederzeit wieder zitieren können, nur nicht in ganz so schönen Worten. Bearbeitet 26. Mai 2009 von Väinämöinen
Tarai Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 " Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt." Kafka, Die Verwandlung
Tarai Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 "Weit draußen in den unerforschten Einöden eines total aus der Mode gekommenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis leuchtet unbeachtet eine kleine gelbe Sonne. Um sie kreist in einer Entfernung von ungefähr achtundneunzig Millionen Meilen ein absolut unbedeutender, kleiner blaugrüner Planet, dessen vom Affen stammende Bioformen so erstaunlich primitiv sind, daß sie Digitaluhren noch immer für eine unwahrscheinlich tolle Erfindung halten." Douglas Adams, Per Anhalter durch die Galaxis 1
malekhamoves Geschrieben 26. Mai 2009 report Geschrieben 26. Mai 2009 They may be called the Palace Guard, the City Guard, or the Patrol. Whatever the name, their purpose in any work of heroic fantasy is identical: it is, round about Chapter Three (or ten minutes into the film) to rush into the room, attack the hero one at the time, and be slaughtered. No-one ever asks them if they wanted to. Terry Pratchett, Guards! Guards! 2 1
Ma Kai Geschrieben 2. Juni 2009 report Geschrieben 2. Juni 2009 Faszinierend fand ich den Anfang zu David Gemmells "Wolf in Shadow" [Verzeihung, ich habe das Buch nur auf englisch.]: "The rider paused at the crest of a wooded hill and gazed down over the wide rollting empty lands beneath him. There was no sign of Jerusalem." Den Prolog zum Roman mit King Abaddon schrieb er später. Das hört sich so an, als ob ich es einmal lesen sollte. (ist übrigens "Prolog" nicht ein Teil der Geschichte, in der schon ein Teil der Handlung stattfindet, während "Vorwort" ein Text ist, in dem sich der Autor außerhalb der Geschichte an den Leser wendet?)
Ma Kai Geschrieben 2. Juni 2009 report Geschrieben 2. Juni 2009 "Aus einem fremden, feindlichen Himmel kehrst du heim in die Welt der Menschen" Mark Brandis, Bordbuch Delta VII "In der Geschichte der UGzRR steht die Zeit zwischen dem 15. Juni und dem 12. August des Jahres 2083 als ein Kapitel für sich. Für die junge Gesellschaft waren diese Wochen die erste große Bewährungsprobe. Manche nennen sie auch die Feuertaufe." Mark Brandis, Raumposition Oberon (übrigens, falls jemand die Mark Brandis-Reihe und das Pery Rhodan-Rollenspiel beide kennen sollte: kann man die Welt der ersten mit dem letzteren spielen? Wenn ja, wäre ich daran mal interessiert...)
Jürgen Buschmeier Geschrieben 3. Juni 2009 report Geschrieben 3. Juni 2009 David Eddings: "Pawn of prophecy" "The first thing the boy Garion remembered was the kitchen at Faldor's farm. For all the rest of his life he had a special warm feeling for kitchens and those peculiar sounds and smells that seem somehow to combine into a bustling seriousness that had to do with love and food and comfort and security and, above all, home. No matter how high Garion rose in life, he never forgot that all his memories began in that kitchen." David Eddings führt dann noch genauer aus, wie diese idyllische Heimat aussieht, aber der erste Absatz des Buches ist eine sehr schöne und kurze Beschreibung, die mir einfach so gut gefällt, und vieles offen lässt. irgendwie wird mir da immer warm ums Herz, wenn ich den ersten Teil lese. Und später wird es einfach herrlich archetypisch, klischeehaft, lustig, witzig und auch ab und zu mal dramatisch.
Slüram Geschrieben 3. Juni 2009 report Geschrieben 3. Juni 2009 Es kann kaum ein Zufall sein, daß es in keiner Sprache der Welt die Wendung "schön wie ein Flughafen" gibt.Flughäfen sind häßlich. Manche sind sehr häßlich. Manche erreichen ein Ausmaß an Hässlichkeit, das nur das Resultat besonderer Kraftanstrengungen sein kann. Diese Häßlichkeit kommt zustande, weil Flughäfen mit Menschen angefüllt sind, die müde und verdrossen sind und gerade festgestellt haben, daß ihr Gepäck in Murmansk gelandet ist (Murmansk ist die einzige bekannte Ausnahme dieser ansonsten unerschütterlichen Regel), und weil die Architekten alles in allem versucht haben, diesem Umstand in ihren Entwürfen Rechnung zu tragen. Douglas Adams: Der Lange Fünfuhrtee der Seele. P.s.: Das englische Original ist - wie alle Werke von Douglas Adams der Übersetzung definitiv vorzuziehen!
ganzbaf Geschrieben 9. Juli 2009 report Geschrieben 9. Juli 2009 (bearbeitet) Folgendes Vorwort von David Brin zu seinem SciFi-Roman Erde hat mich sehr beeindruckt: Wie Schriftsteller so sind' date=' glaube ich, als eine Art Optimist zu gelten. Daher scheint es mir nur natürlich, daß dieser Roman eine Zukunft entwirft, in der es etwas mehr Weisheit gibt als Torheit... Vielleicht etwas mehr Hoffnung als Verzweiflung. Tatsächlich ist er wohl das ermutigendste Zukunftsbild, das ich mir gerade jetzt vorstellen kann. Welch ernüchternder Gedanke![/quote'] Bearbeitet 10. Juli 2009 von ganzbaf
Abd al Rahman Geschrieben 10. Juli 2009 Autor report Geschrieben 10. Juli 2009 Ja, wirklich sehr schön. Viele Grüße hj
Kalloggs Geschrieben 10. Juli 2009 report Geschrieben 10. Juli 2009 Ein Leben beginnt gewöhnlich mit der Geburt - meins nicht. Großartiger Auftakt zu einem großartigen Buch: Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär von Walter Moers.
Gast Geschrieben 14. September 2009 report Geschrieben 14. September 2009 An open place. Thunder and lightning. Enter three Witches.
Prados Karwan Geschrieben 14. September 2009 report Geschrieben 14. September 2009 Am Nachmittag meines einundachtzigsten Geburtstags, als ich mit meinem Buhlknaben im Bett lag, kam Ali und sagte, der Erzbischof sei da und wolle mich sprechen. Anthony Burgess: Der Fürst der Phantome
Slüram Geschrieben 14. September 2009 report Geschrieben 14. September 2009 Es heißt, daß jeder große Mann einen Biographen verdient. Robert Asprin: Die Chaos-Kompanie
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