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Powergamer - was ist das?


Saidon

Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Ich kann mich nicht so theoretisch ausdrücken wie ihr, daher versuche ich es mal praktisch - Indizien, um einen Powergamer zu erkennen:

  • ihre Figuren verfügen über haarsträubend hohe Grundattribute
  • ihre Figuren besitzen zahlreiche (magische) Artefakte und Waffen, insbesondere solche, die entweder gar nicht in Spielfiguren-Hände fallen sollten oder nur unter besonderen Umständen (z.B. Skhallanta), beliebt sind vor allem auch Artefakte, die unliebsame Regelkonstrukte aushebeln
  • sie vergessen vor allem gerne und wiederholt die weichen Faktoren des Regelwerks - "Ein Fian ist an irgendetwas gebunden/in irgendetwas eingebunden? Das ist mir ja ganz neu."
  • sie spielen Pen&Paper-Rollenspiele wie Online-Rollenspiele: sie pimpen, buffen und looten
  • sie klopfen das Regelwerk stetig auf Regellücken und regeltechnisch coole Kombos ab, Ausgewogenheit ist ihnen ein Fremdwort, vom Sinn einer Regel (einer Einschränkung) haben sie noch nie gehört
  • ein Powergamer liest sich nur das an Regelkenntnis an, was er unbedingt zum powergamen benötigt
  • Rollenspiel und Atmosphäre ist allerhöchstens Nebensache

Applaus! :clap:

 

Das ist für mich der "negative" Powergamer. :notify:

Geschrieben

Ich kann "dem" Powergamer (so wie ich ihn kenne, so wie wir ihn in unserer Gruppe kennen (ich erdreißte mich mal das stellvertretend zu behaupten), und wie er mir auf Cons begegnet) wenig bis gar keine positiven Seiten abgewinnen.

Ich glaube, die positiven Powergamer täten besser daran, sich einen "neuen" und passenderen Begriff zu suchen. Vielleicht Powerplayer (ja, das war ein Scherz).

  • Like 1
Geschrieben

- Regelkenntnisse können der Gruppe dienlich sein

- der Powergamer kann durch seine Sichtweise und entsprechende Ratschläge die taktische Ausrichtung der Gesamtgruppe optimieren

- er ist in der Regel ein Spieler, der oft die Initiative ergreift und daher das Spiel voranbringt

Geschrieben

Was haben tolle Artefakte eigentlich mit negativen Powergaming zu tun? Die Dinger kommen schließlich von einem Spielleiter der Gruppe und sund somit ausdrücklich gewünscht. Was also ist daran negativ und waeum ist da der Spieler dran Schuld?

 

Viele Grüße

hj

Geschrieben
Was haben tolle Artefakte eigentlich mit negativen Powergaming zu tun? Die Dinger kommen schließlich von einem Spielleiter der Gruppe und sund somit ausdrücklich gewünscht. Was also ist daran negativ und waeum ist da der Spieler dran Schuld?

 

Viele Grüße

hj

Komisch, ich spiele bei einem Powergamer-SL und keiner meiner Charaktere hat aberwitzige Artefakte. Auch keiner meiner Con-Charaktere, die ich bei diversen SL spiele.

 

Diese unglaublichen Artefakte tauchen immer gehäuft bei manchen Spielern auf, das ist schon auffällig.....

 

Ich stimme Lisardis wieder ausdrücklich zu: Wer gerne starke Charaktere, richtige Helden spielt und diese aber regelgerecht, auch nach den "Soft-Skills" (siehe ihr Beispiel mit dem Fiann) und innerhalb der Gruppe stimmig entwickelt, für den sollte man vielleicht einen anderen Begriff entwickeln.

 

Denn auch für mich ist Powergamer durchaus negativ besetzt.

 

Grüße

 

Bruder Buck

Geschrieben

Die ganz üblen Powergamer schreiben sich solche Artefakte mit der Begründung, es steht doch im Regelwerk, also ist es verfügbar, einfach auf. Darüber hinaus treffen Powergamer-Spieler gelegentlich auf Powergamer-Spielleiter. Die Folgen kann sich jeder selbst zusammenreimen.

 

Aber unabhängig davon: ich bin als SpielleiterIn keine Gouvernante. Ich muss Powergamer nicht umerziehen, ich will ihnen nichts wegnehmen. Sollen sie mit ihrer Spielweise glücklich werden.

Geschrieben
Die ganz üblen Powergamer schreiben sich solche Artefakte mit der Begründung, es steht doch im Regelwerk, also ist es verfügbar, einfach auf.
Das hat nichts mehr mit Powergamern zu tun. Und zwar unabhängig davon, wie wertend man den Begriff Powergamer besetzt wissen will.

 

Solwac

Geschrieben

@Lisardis: Doch, ich sehe das als sehr weit weg vom "sonstigen Vergessen". Was du gerade beschrieben hast, wäre als Typus ein "Cheater".

 

Powergamer mögen Regeln dehnen, aber wissentlicher Betrug gehört da eigentlich nicht zur Definition.

Geschrieben
Was haben tolle Artefakte eigentlich mit negativen Powergaming zu tun? Die Dinger kommen schließlich von einem Spielleiter der Gruppe und sund somit ausdrücklich gewünscht. Was also ist daran negativ und waeum ist da der Spieler dran Schuld?

 

Viele Grüße

hj

Komisch, ich spiele bei einem Powergamer-SL und keiner meiner Charaktere hat aberwitzige Artefakte. Auch keiner meiner Con-Charaktere, die ich bei diversen SL spiele.

 

Diese unglaublichen Artefakte tauchen immer gehäuft bei manchen Spielern auf, das ist schon auffällig.....

 

Ich stimme Lisardis wieder ausdrücklich zu: Wer gerne starke Charaktere, richtige Helden spielt und diese aber regelgerecht, auch nach den "Soft-Skills" (siehe ihr Beispiel mit dem Fiann) und innerhalb der Gruppe stimmig entwickelt, für den sollte man vielleicht einen anderen Begriff entwickeln.

 

Denn auch für mich ist Powergamer durchaus negativ besetzt.

 

Grüße

 

Bruder Buck

 

Worauf ich hinaus will:

 

Wenn ein Spieler tolle Artefakte hat, dann liegt das daran, dass sein Spielleiter sie ihm gegeben hat. Wenn das der Stil in seine Gruppe ist, dann ist das nicht negativ, sondern deren Stil.

 

Viele Grüße

hj

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe mir alle hier verlinkten Defintionen durchgelesen. Teilweise wird Powergamern auch schummeln oder zumindetens die Vorstufe zu schummeln unterstellt. Und beim Schummeln scheiden sich ja schon die Geister: was ist noch Regeldehnung und was schon schummeln? Ich habe als SpieleiterIn weder Lust bis ins kleinste Detail über das konforme spielen des Fian zu wachen (dafür ist zuallererst der Spieler selbst verantwortlich), noch sehe ich mich dazu in der Pflicht detailliert über jedes Artefakt buchzuführen. Das mag bei anderen Spielleitern, nicht zuletzt aufgrund anderer Gruppenkonstelationen, anders sein.

Bearbeitet von Lisardis
Geschrieben

Ich kann nur von mir als Spielleiter reden.

 

Es ist nicht die Aufgabe meiner Spieler ihre Figuren zu beschränken bzw. zu beschneiden.

 

Wenn ein Spieler meint, ein (Artefakt) Wunsch oder eine Spielweise passe zu seine Spielfigur dann erwarte ich von einem guten Rollenspieler, dass er versucht diesen Wunsch umzusetzen.

 

Es ist meine Aufgabe als Spielleiterzu erwägen, ob die Erfüllung dieses Wunsches oder die angestrebte Spielweise in die Spielwelt passt und habe entsprechend zu reagieren.

 

Viele Grüße

hj

Geschrieben

Den letzten Beitragen entnehme ich, daß festzuhalten bleibt, daß Powergamern nicht an Balancing (um noch so einen Streitbegriff ins Spiel zu bringen) interessiert sind. Ja, das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Powergamer freuen sich, wenn sie einen Abenteurertyp (oder eine Abenteurertyp-Kombination, oder ein feingranulareres Konzept auf Ebene der Fähigkeiten oder Zaubersprüche) gefunden haben, der (zumindest ihrer Meinung nach) spieltechnisch die größten Vorteile besitzt.

 

Den Punkt mit dem Vergessen kann ich auch nur voll und ganz zustimmen (was juckt den Priester sein Glaube und sein Gott und was den Druiden oder Heiler die druidische Weltsicht usw. usf. etc. pp. ...).

Geschrieben (bearbeitet)

Ja, da kann ich Dir aus Spielleitersicht uneingeschränkt zustimmen. Um Balancing hat sich der Spielleiter zu kümmern und nicht der Spieler.

 

Viele Grüße

hj

Bearbeitet von Abd al Rahman
Geschrieben

Der Spielleiter als Hüter einer Tüte Mücken. Aus Powergamer-Sicht hast du Recht: der Powergamer agiert egoistisch und gierig und schiebt im Zweifelsfall dem Spielleiter die Schuld zu, schließlich fließen alle spielrelevanten Informationen durch die Hände des Spielleiters und der Spielleiter allein hat die Macht einzugreifen. Klingt plausibel.

 

Interessante Ansicht und bestimmt in einem eigenen Strang erörternswert.

Geschrieben

Der Powergamer sorgt dafür, dass seine Spielfigur bei der gruppeninternen Verteilung von Gegenständen in jedem Fall nicht hintenan steht. Gerechtigkeit ist so lange ein Argument, wie es die Erfüllung seiner Wünsche begründet. Auch eine miese Stimmung in der Gruppe hält ihn nicht unbedingt davon ab, weiter auf die Erfüllung seiner Wünsche zu bestehen. Er gibt in diesem Bereich sehr ungern nach.

 

Ich meine auch, dass offensichtlicher Betrug kein Spezifikum dieses Typs ist.

Geschrieben

Ich sehe das nicht negativ. Ich leite gerne. Ich muss niemand erziehen, verbiegen, meine Härte beweisen oder mein Kommando durchbringen, weil ich es in anderen Lebensbereichen möglicherweise nicht kann. Aber wir kommen vom Thema ab.

Geschrieben

Das Wort Powergamer mag ich. Kraftvolles spielen ist doch geil.

 

Wenn ich über Powergamer nachdenke fällt mir dazu ein:

 

- Gute Kenntnisse der Spielwelt und der Regeln

- Viel in das Rollenspiel investierte Zeit

- Situationen werden aus Regelsicht betrachtet

- Werdegang wird auf optimale Ergebnisse ausgerichtet

- Hang zum biegen der Regeln

- Hang zum biegen von Hintergründen

 

Powergamer bitte nicht mit Bescheißern verwechseln. Die wahre Kunst des Powergamen liegt in der Regeltreue.

 

Die letzen beiden Punkte der Liste muss ich als Powergamer bei mir immer im Auge behalten.

 

YenLen

Geschrieben
Hier ein Beispiel, was ich als Biegen der Regeln verstehe.

 

http://www.midgard-forum.de/forum/showthread.php?p=1509662#post1509662

 

Eine neue Fertigkeit soll eingeführt werden, unter einem "netten" Deckmäntelchen und unter fadenscheinigen Erklärungen, aber zum Schluss reduziert sich alles auf weniger EP bei niedrigeren Voraussetzungen. Powergaming pur. Ich mag die Idee.

 

Falls es darauf hinaus läuft (was im konkreten Fall noch zu beweisen ist) hast du vollkommen Recht. Das ist Powergaming. Ähnlich wie das zurechtschnitzen neuer obskurer Abenteurertypen oder neuer dubioser Zaubersprüche um der Regeltechnik Willen (billiger, besser, weiter, schöner, härter, stärker, usw.).

  • Like 1
Geschrieben
Hier ein Beispiel, was ich als Biegen der Regeln verstehe.

 

http://www.midgard-forum.de/forum/showthread.php?p=1509662#post1509662

 

Eine neue Fertigkeit soll eingeführt werden, unter einem "netten" Deckmäntelchen und unter fadenscheinigen Erklärungen, aber zum Schluss reduziert sich alles auf weniger EP bei niedrigeren Voraussetzungen. Powergaming pur. Ich mag die Idee.

 

YenLen

Was ist daran Powergaming, wenn man die Nützlichkeit von Gassenwissen dadurch einschränkt, dass man eine neue Fähigkeit einführt. Mit jeder neuen Fähigkeit wird eine andere Eingeschränkt. Ich muss also im Zweifel mehr EP aufwenden, um das selbe Spektrum abzudecken.

Geschrieben (bearbeitet)
Hallo Chaos!

 

Zb einen Waeländer mit seinem Schlachtbeil wird ein Dolch nicht beeindrucken, so effektiv er auch sein mag.
Vielleicht will der Krieger auch gar nicht beeindrucken.

 

Ein Krieger muss nicht nur effektiv sein, er muss auch bedrohlich, beeindruckend, usw aussehen.
Aha, wo steht denn das? Du verwechselst allgemeine Vorstellung mit individuellem Spiel. Da gibt es aber durchaus Unterschiede, die jeder Spieler nach seinen Wünschen ausdifferenzieren kann.

 

Bitte, bevor hier mit Wertungen wie "kleinkariert" durch die Gegend geworfen wird: wir sind uns wohl einig, daß ein Krieger mit Bihänder eindrucksvoller aussieht als einer mit Dolch. Also reagieren Passanten auf den einen anders als auf den anderen. Das ist nichts Schlechtes, sondern schlicht die adäquate Reaktion der Umwelt auf die Figur. Der ist ja nicht "bin Krieger!" auf die Stirn tätowiert, sondern das schließen die anderen Menschen aus ihrem Auftreten. Insoweit hat eben des Powergamers Angriff+20 auch seinen Preis, und folge der auch aus dem Ausspielen eines Nichtwürfelwertes. Nachvollziehbar?

 

(übrigens: durch die Doppelungen bei den Waffensteigerkosten ist der Vorteil des Dolchs so riesig gar nicht. Die vielleicht 19 vs 17 oder so machen z.B. einen gezielten Angriff mit seinen mindestens +4 auf den außerdem zweiten EW:Abwehr nicht plötzlich möglich, wo er vorher unmöglich waren - sie verschieben die Wahrscheinlichkeit zwar ein wenig, aber dagegen ist dann schon der geringere Schaden zu setzen, gezielte Angriffe gehen ja auch nicht gegen jedes Viech)

 

Hier ein Beispiel, was ich als Biegen der Regeln verstehe.

 

http://www.midgard-forum.de/forum/showthread.php?p=1509662#post1509662

 

Eine neue Fertigkeit soll eingeführt werden, unter einem "netten" Deckmäntelchen und unter fadenscheinigen Erklärungen, aber zum Schluss reduziert sich alles auf weniger EP bei niedrigeren Voraussetzungen. Powergaming pur. Ich mag die Idee.

 

YenLen

Was ist daran Powergaming, wenn man die Nützlichkeit von Gassenwissen dadurch einschränkt, dass man eine neue Fähigkeit einführt. Mit jeder neuen Fähigkeit wird eine andere Eingeschränkt. Ich muss also im Zweifel mehr EP aufwenden, um das selbe Spektrum abzudecken.

 

Der Powergamer deckt dann alle von ihm benötigten Anwendungen von Gawi durch Ü/S ab, weil die beiden ja so nah beieinander sind.

 

Mir würde noch fehlen:

 

- gerne werden das Gewicht der Ausrüstung und die Tragfähigkeit der Spielfigur nicht in ein realistisches Verhältnis zueinander gesetzt.

 

Powergamer haben fast grundsätzlich - man könnte das beinahe als Erkennungsmerkmal mit aufnehmen - so eine Dimensions-blubb-Tasche, in die alles reingeht.

 

Was haben tolle Artefakte eigentlich mit negativen Powergaming zu tun? Die Dinger kommen schließlich von einem Spielleiter der Gruppe und sund somit ausdrücklich gewünscht. Was also ist daran negativ und waeum ist da der Spieler dran Schuld?

 

Con-Charaktere baue ich oft ohne Spielleiter zusammen.

Und nur weil irgendein Spielleiter irgendwo irgendwann mal meinte, etwas sie doch harmlos, heißt das noch lange nicht, daß das in der konkreten Anwendung und Interpretation wirklich so sei...

 

Artefakte sind auch deshalb "schön", weil sie sich nicht in den GFP niederschlagen. Die Figur kann damit also Abenteuer spielen, die sie eigentlich unterfordern, dabei also besonders gut sein...

Bearbeitet von Ma Kai
  • Like 1
Geschrieben

Ein paar mal angedeutet, aber im gesamten Strang noch nicht explizit erwähnt ist jenes Merkmal, das für mich jeden PG kennzeichnet: Er/sie betrachtet das RPG als Wettstreit.

Von diesem Punkt aus erklären sich auch die verschiedenen Differenzierzungen: Der/die "positive PG" misst sich mit dem/der SL, der/die "neagtive PG" zusätzlich auch noch mit den Mitspielenden.

Aufgrund der permanenten Wettkampfsituation und dem Absichern gegen mögliches Unterlegensein erklären sich bei vielen PG die hohen Attribute, die jede Situation vorwegnehmende Ausrüstung bzw. die außerordentlichen Artefakte.

 

LG

Wurko

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