Tellur Geschrieben 15. Oktober 2009 report Geschrieben 15. Oktober 2009 @Curilias: wie verlinkt man denn Text in Zitaten (so wie du das oben gemacht hast)? Anyway, hier mein nächstes Fundstück: Powergaming ist, wenn ein(e) Spieler(in) beim Rollenspiel die Spielfigur so optimiert, dass sie am stärksten ist, ohne auf das Rollenspiel zu achten, sondern nur auf die Regeln. Oft werden Regellücken ausgenützt. Eine Person, die Powergaming betreibt, ist (je nach Geschlecht) ein Powergamer oder eine Powergamerin. Beispiel: Hör auf mit dem Powergaming und mach einen interessanten Charakter! Einsprüche sind an den Dudenverlag zu wenden Schön, aber ich kann da nichts zwingend negatives herauslesen. Es ist eine Spielweise die mehr auf "Spiel" als auf "Rolle" Wert legt. Das ist alles was da steht. Zudem ist die Beschreibung absolut. Reale Spieler werden wahrscheinlich nicht alle Aspekte so vollständig verkörpern wie in der Definition dargelegt. Das ist normal und trifft auch auf andere Spielertypen zu. Was mich stört ist, dass die Definition einen negativen Klang hat, ohne dass inhaltlich Anlass dazu besteht. Von der Dudenredaktion würde ich mir mehr Umsicht wünschen. Außerdem: Auf welche Szene ist diese Definition gemünzt? Online-RPG oder P&P-RPG? Auf die Unterschiede habe ich ja schon aufmerksam gemacht...
mrolf Geschrieben 15. Oktober 2009 report Geschrieben 15. Oktober 2009 (bearbeitet) Ein Mischmasch aus beiden Welten, würde ich sagen. Die Formulierung "ohne auf das Rollenspiel zu achten, sondern nur auf die Regeln" finde ich, gerade in Bezug auf die Idealtypisierung, die hier kürzlich ins Rollen gebracht wurde, sehr treffend. Damit komme ich zu meinem ursprünglichen Beitrag zurück: Powergamer sind Extremisten, oder, wenn dieser Begriff einer zart besaiteten Seele zu harsch vorkommt, ein Extremspieler. Der Begriff wurde ursprünglich für extreme Typen verwendet und wird es (gerade mit dem Blick über den midgardschen Tellerrand hinaus) auch heute noch. Ich glaube es ist daher eher notwendig von positivem Powergaming zu sprechen, um sich von der üblichen (eher negativen) Verwendung abzuheben. Wobei ich das, was hier teilweise unter dem Begriff Powergamer (Wettkampf, Verlieren & Gewinnen, tiefe Regelkenntnisse, Fokussierung auf das Spiel (engl. Game, to game gibt es in der Form aber eigentlich nicht, höchstens to game away), ...) beschrieben wurde, doch eher als Gamisten bezeichnen würde. Es ist eine Spielweise die mehr auf "Spiel" als auf "Rolle" Wert legt. Das ist alles was da steht. Die verwendeten Formulierungen sind "ohne auf das Rollenspiel zu achten" und "sondern nur auf die Regeln". Also nicht mehr "Spiel" als "Rolle", sondern "Regel(spiel)" ohne "Rolle(nspiel)". Bearbeitet 15. Oktober 2009 von mrolf
Abd al Rahman Geschrieben 15. Oktober 2009 report Geschrieben 15. Oktober 2009 In dem Zusammenhang frag ich mich immer wieder was Regellücken sind, die man ausnutzen kann. Kennt einer in Midgard so eine Regellücke? Der Begriff wird ständig benutzt aber so richtig griffig scheint er mir nicht zu sein. Viele Grüße hj
obw Geschrieben 15. Oktober 2009 report Geschrieben 15. Oktober 2009 In dem Zusammenhang frag ich mich immer wieder was Regellücken sind, die man ausnutzen kann. Kennt einer in Midgard so eine Regellücke? Der Begriff wird ständig benutzt aber so richtig griffig scheint er mir nicht zu sein. Bei M3 gab es schöne Regellücken. Zum Beispiel gab es plötzlich Trolle als spielbare Charaktere nach irgendeinem GB-Beitrag... Beidhändige NunChakus beschleunigt fallen mir auch noch als Stichwort ein. Allerdings ist es eine Spezialität von Midgard, dass eventuell auftretende Lücken im Regeltext ziemlich schnell wieder geschlossen werden.
Neq Geschrieben 15. Oktober 2009 report Geschrieben 15. Oktober 2009 Hallo hj, für mich würde folgendes Beispiel unter "Nutzen von Regellücken" fallen: Der PG betont, dass man in einer Situation nach dem vereinfachten Kampfsystem spielen muss (wenn das vorteilhaft für ihn ist) aber direkt ein paar Minuten später eine 180 Grad Kehrtwende macht wenn es zu einer Situation kommt in der das detailliertere System ihm Vorteile bringt. Die Lücke wäre dann halt, dass es geringe Unterschiede im Ergebnis der beiden Systeme gibt. Gruß Neq
Gast Geschrieben 15. Oktober 2009 report Geschrieben 15. Oktober 2009 Entweder will der Duden jetzt hipp werden oder der Text ist noch im Fluss. Die Phrase "... und mach einen interessanten Charakter!" hört sich zwar authentisch und aus dem Leben gegriffen an, aber irgendwie auch ... anbiedernd.
Gast Geschrieben 15. Oktober 2009 report Geschrieben 15. Oktober 2009 (bearbeitet) In dem Zusammenhang frag ich mich immer wieder was Regellücken sind, die man ausnutzen kann. Kennt einer in Midgard so eine Regellücke? Der Begriff wird ständig benutzt aber so richtig griffig scheint er mir nicht zu sein. Viele Grüße hj Interpretationsspielräume bei Zaubersprüchen bieten oft Regellücken. Kürzlich hatten wir doch das Beispiel Eisenhaut und Goldener Panzer. Da gibt es eine Klärung von JEF, aber es gibt sicherlich noch mehr ähnlich geartete Fälle. Siehe dir nur mal das Regelfragen-Forum an. Offensichtlich dicke Hunde wird es im Kernregelwerk nicht mehr viele geben, eher noch in den QBs bzw. im Zusammenspiel mit den QBs. Dazu müsste aber eher ein bekennender (um mal den Frieden zu wahren) "Regellücken ausnutzender Powergamer" etwas sagen können. Bearbeitet 15. Oktober 2009 von Gast
Abd al Rahman Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 Das was obw geschrieben hat kann ich nachvollziehen. Neq und Curilias ist eher das Problem eines regelschwachen Spielleiters. Nach meiner Erfahrung kommt bei Midgard der Powergamervorwurf immer dann, wenn der Spielleiter keine Antwort auf ein regelgerechtes Verhalten des Spielers kennt. Es ist halt doof, wenn z.B. der Spieler die Optionen seiner Figur im Kampf kennt und der Spielleiter bzw. die Mitspieler davon noch nie gehört haben, weil sie nicht regelfest genug sind. Viele Grüße hj 1
Eleazar Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 Ich meine, dass ein gewisses Maß an Egoismus zur Definition mit dazu gehört: Es geht dem Powergamer primär um das Vorankommen der eigenen Spielfigur. Dafür wird auch die Regelkenntnis instrumentalisiert. Das heißt alles nicht, dass ein Powergamer nicht auch gruppendienliche oder stimmungsvoll spielen kann, es ist nur nicht unbedingt das Hauptinteresse und fällt deswegen eben manchmal auch hinten runter. Als einen Indikator würde ich stur geführte Regeldiskussionen in eigener Sache ansehen: Der PG sieht sich und seine Spielfigur benachteiligt und eher geht die Welt zugrunde als dass er das auch zum Preis eines gemütlichen Weiterspielens in Kauf nehmen würde. Ich kann mir gut vorstellen, mit einem Powergamer zusammen zu spielen, bin vielleicht auch selbst einer, würde mich mit PG aber auch am ehesten streiten und latent genervt von ihnen sein.
Norgel Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 Nach meiner Erfahrung kommt bei Midgard der Powergamervorwurf immer dann, wenn der Spielleiter keine Antwort auf ein regelgerechtes Verhalten des Spielers kennt. Es ist halt doof, wenn z.B. der Spieler die Optionen seiner Figur im Kampf kennt und der Spielleiter bzw. die Mitspieler davon noch nie gehört haben, weil sie nicht regelfest genug sind. In diesem Beispiel spielt m.E. folgender Aspekt eine maßgebliche Rolle: Die Spielfigur kennt (auf Charakterebene) ihre Möglichkeiten, in einer bestimmten Situation auf eine bestimmte Wiese zu handeln und weiß, dass ihr diese Handlungsweise einen Vorteil einbringen wird. Der Spieler weiß (Regelkenntnis!) auch, dass eine bestimmte Verhaltensweise vorteilhaft ist und lässt die Figur entsprechend handeln. Anders sieht es aber aus, wenn eine Spielfigur die Vorteile bestimmter Handlungsweisen aus Gründen, die auf Ebene des Charakters liegen, nicht kennt bzw. erkennen kann, der Spieler aber trotzdem - weil er nunmal die Regeln kennt - seine Spielfigur zu ihrem eigenen Vorteil und zur Erzielung maximaler Eiffizienz aber dennoch so handeln lässt, als würde sie die regeltechnischen Vorteile eines bestimmten Verhaltens kennen. Nur Letzteres würde für mich den "Vorwurf" des Powergamings rechtfertigen, weil hier der Gedanke der Optimierung nur und ausschließlich auf Spielerebene liegt. Schließlich heißt es Powergamer und nicht Powercharacter.
Solwac Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 Nach meiner Erfahrung kommt bei Midgard der Powergamervorwurf immer dann, wenn der Spielleiter keine Antwort auf ein regelgerechtes Verhalten des Spielers kennt.Ob dann erst der Vorwurf laut geäußert wird weiß ich nicht. Aber ich habe schon mehrfach Spieler erlebt, die mit ihrer Figur rein regeltechnisch agieren um Vorteile heraus zu schinden (Gold, EP, Artefakte usw.). Es wird also z.B. bei der Auftragsvergabe nicht abgewartet bis der Spielleiter ausgeredet hat und vorher schon versucht, den Vorschuss mit Geschäftstüchtigkeit zu erhöhen (was natürlich Blödsinn ist, wenn gefeilscht wird, dann ingame von den Figuren, die auch wirklich mit dem Auftraggeber bzw. dessen Bevollmächtigtem sprechen). Andere beliebte Sachen sind das selber würfeln von Erfolgswürfen, die aber weder zur Situation passen (z.B. das unproblematische klettern auf den Apfelbaum) oder aber vom Spielleiter gewürfelt werden (was auch klar und deutlich verkündet wurde). Sätze wie "ich würfele mal meine Wahrnehmung" ohne das es einen Anlass gibt und dann am besten gefolgt von einem Wurf auf PP bevor der Spielleiter (der dann noch mit einem anderen Spieler spricht) eine Antwort gegeben hat sind einfach sehr nervend. Und solche Erlebnisse haben nichts mit der Regelfestigkeit des Spielleiters zu tun. Schlimm ist das vor allem, wenn der Spieler eigentlich sehr gut rollenspielen kann (für eine gewisse Weile) und dann solche Szenen einstreut. Meiner Beobachtung nach liegt das daran, dass Rollenspiel nur dann betrieben wird, wenn man im Mittelpunkt steht und die anderen Sachen dann bringt, wenn ihnen langweilig ist. Und auch ein regelkundiger Spielleiter wird dadurch genervt, dass er die Versuche ständig abblocken muss. Es gibt also vielfache Möglichkeiten für Powergaming und meist kommen noch weitere Elemente hinzu, die dann am Spieltisch für Unbehagen führen. Solwac P.S. Das soll jetzt nur einige Einzelbeobachtungen zeigen und nicht "den Powergamer" definieren. 1
Abd al Rahman Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 @Solwac Dein Beispiel mit dem selberwürfeln ist aber ebenfalls das Problem eines nicht regelfesten Spielleiters. Die Regeln sind recht eindeutig wann Erfahrungspunkte und PP vergeben werden. Da kann der Spieler so oft selber würfeln wie er möchte. Viele Grüße hj
Solwac Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 Dein Beispiel mit dem selberwürfeln ist aber ebenfalls das Problem eines nicht regelfesten Spielleiters.Soll der Spielleiter dem Spieler die Würfel wegnehmen? Das Problem liegt darin, dass der Spieler die gesamte Spielrunde lang immer wieder selber würfelt. Da helfen Aussagen wie "Ne, ich würfele" und "Dein Wurf interessiert mich nicht" auch nicht weiter. Es nervt einfach und beeinflusst andere regelunkundige Spieler in der Runde negativ. Solwac
Abd al Rahman Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 Und was hat das mit Powergaming zu tun? Wenn der Spielleiter keine EP/PP zulässt hat der Spieler 0 Vorteile. Viele Grüße hj
Solwac Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 Solange der Spieler die Punkte vom Spielleiter bekommt kann er natürlich ausgebremst werden. Aber es geht um den Versuch. Und das ist doch gerade der Punkt, der bei etlichen Definitionsversuchen hier auftauchte: Es ist der Spieler, der mit Hilfe der Regeln oder unter Umgehung derselben Vorteile für seine Figur möchte und dies eben auf einer Ebene, die nicht der der Figur entspricht. Eine Figur will den Apfel und kennt nicht das Konzept von EP. Wenn kein EW:Klettern nötig ist, dann ist das für die Figur schön, weil der Apfel mit weniger Aufwand erhältlich ist. Wenn solche Aktionen nicht ständig so ablaufen (dann kommen wir nämlich wieder zu dem Punkt, dass der Spieler sich fragt, warum er eine Figur mit den und den Fertigkeiten spielt. Er hätte dann auch einen Plüschteddy spielen können), dann liegt die Belohnung also nur im Erfolg im Spiel. Ein Powergamer wird sich dadurch nicht so bestätigt fühlen... Solwac
Gast Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 Das was obw geschrieben hat kann ich nachvollziehen. Neq und Curilias ist eher das Problem eines regelschwachen Spielleiters. Nach meiner Erfahrung kommt bei Midgard der Powergamervorwurf immer dann, wenn der Spielleiter keine Antwort auf ein regelgerechtes Verhalten des Spielers kennt. Es ist halt doof, wenn z.B. der Spieler die Optionen seiner Figur im Kampf kennt und der Spielleiter bzw. die Mitspieler davon noch nie gehört haben, weil sie nicht regelfest genug sind. Viele Grüße hj Das, was ich beschrieben habe, hat nichts mit Regelunkenntnis des SL zu tun. Eine Spruchbeschreibung im Regelwerk kann einfach nicht immer alle Konstelationen abdecken. Selbst, wenn der SL alle Text wortwörtlich parat hätte, wird es zu Problemen kommen können.
Abd al Rahman Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 Curilias, ich kann mir im Moment keinen solchen Fall vorstellen. Bring mal ein oder zwei Beispiele, damit ich Dich besser verstehe. Goldener Panzer und Eisenhaut sind eigentlich eindeutig. Hat es sonst noch Beispiele in denen mich der Powergamer aushebeln kann und ich im Kontext der Regeln nicht dagegen agumentieren kann? Denn genau darum geht es doch bei Regellücken. Obws Beispiel mit den beidhändig geführten NunChakus ist ein solches Beispiel. Hier hätte ich unter M3 als Spielleiter in keinster Weise dagegen argumentieren können. Viele Grüße hj
ohgottohgott Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 Das was obw geschrieben hat kann ich nachvollziehen. Neq und Curilias ist eher das Problem eines regelschwachen Spielleiters. Nach meiner Erfahrung kommt bei Midgard der Powergamervorwurf immer dann, wenn der Spielleiter keine Antwort auf ein regelgerechtes Verhalten des Spielers kennt. Es ist halt doof, wenn z.B. der Spieler die Optionen seiner Figur im Kampf kennt und der Spielleiter bzw. die Mitspieler davon noch nie gehört haben, weil sie nicht regelfest genug sind. Viele Grüße hj Damit habe ich als - nicht total regelfester Sl - kein Problem. Ich erlebe - von mir als PG Bezeichnete - so, dass sie häufig falsche Regelauslegung betreiben und Regeln biegen - und dass mit hoher Selbstsicherheit.
ohgottohgott Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 (bearbeitet) Als einen Indikator würde ich stur geführte Regeldiskussionen in eigener Sache ansehen: Der PG sieht sich und seine Spielfigur benachteiligt und eher geht die Welt zugrunde als dass er das auch zum Preis eines gemütlichen Weiterspielens in Kauf nehmen würde. ... in diesem Sinne. Zusatz: Und in diesem Sinne von Solwac: Andere beliebte Sachen sind das selber würfeln von Erfolgswürfen, die aber weder zur Situation passen (z.B. das unproblematische klettern auf den Apfelbaum) oder aber vom Spielleiter gewürfelt werden (was auch klar und deutlich verkündet wurde). Sätze wie "ich würfele mal meine Wahrnehmung" ohne das es einen Anlass gibt und dann am besten gefolgt von einem Wurf auf PP bevor der Spielleiter (der dann noch mit einem anderen Spieler spricht) eine Antwort gegeben hat sind einfach sehr nervend. Und solche Erlebnisse haben nichts mit der Regelfestigkeit des Spielleiters zu tun. Bearbeitet 16. Oktober 2009 von ohgottohgott Zusatz
Gast Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 Bestehende Regellücken sind aufgrund der Qualität, die Midgard (M4) mittlerweile aufweist, ad hoc schwierig zu finden, insbesondere dann, wenn man auch noch die Klärungen aus 'Moogras Gesicht' hinzuzieht. Wie obw schon schreibt, war das zu Zeiten von M3 (und davor) sicherlich noch etwas anders. Mir sind unmittelbar nur Beispiele im Gedächtnis, die Prados "kürzlich" entschieden hat (z.B. Gebotsverstöße bei Geas, Zaubern in Tiergestalt, usw.). Wenn ich einen dicken Hund parat hätte, dann hätte ich ihn in der Regelecke schon vorgebracht. Ansonsten kann ich nur den Vorschlag machen, einen entsprechenden Strang zu Regellücken aufzumachen. Mir fallen in der Regel solche Regellücken nur beim intensiven Lesen oder während einer Spielrunde auf. Am Rande: Wenn ich ad hoc ein Dutzend Regellücken auf der Pfanne hätte, dann würde das nicht unbedingt für die Qualität des Systems sprechen.
Neq Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 Man möge mir verzeihen, dass es wieder etwas länger geworden ist, und daher ich einige Dinge erwähne die schon in einigen der letzten Postings enthalten sind: @hj Du schreibst im Post 162 "regelschwacher Spielleiter", ich will versuchen an Deiner Erklärung ein paar meiner grundsätzliche Gedanken zum PG - Begriff zusammenzufassen. Wie würdest Du das sehen, wenn der "regelschwache" SL eine Gruppe z.B. 4 Jahre zur vollsten Zufriedenheit mit teilweise vereinfachten Hausregeln geleitet hat und nun ein neuer Spieler der Gruppe beitritt, der alles auf den Kopf stellt? Der neue Spieler wird womöglich denken "Was sind das denn für Heinis? Die spielen ja völlig unlogisch, denen muss ich ersteinmal zeigen wie es richtig geht". Die alte Gruppe: "Was ist das denn für ein arroganter Typ? Wir spielen schon immer so und es macht Spass wieso will der nun alles umkrempeln?" Die Grundsituation (unterstellen wir mal beide Seiten sind gleich höflich und gleich sympathisch Die obigen Sätze sind nur Gedanken, nicht direkt Äusserungen.) ist erst einmal dass was OBW als Konflikt „PG < --- > Casual Gamer“ bezeichnete. Man spielt einfach nur in verschiedenen Ligen. Das weitere Spiel der Gruppe wird entweder darauf hinauslaufen, dass a) man sich trennt weil man erkennt das die Spielweisen zu unterschiedlich sind b) der neue Spieler steckt zurück und passt sich der Gruppe an c) nach kurzer Eingewöhnungsphase bereichert die Regelkenntnis des neuen Spielers das Spiel der gesamten Gruppe d) ein Kompromiss aus b) und c) Der Begriff PG könnte dann (in etwa wertfrei) fallen, wenn ein Spieler der alten Gruppe nach Eintritt von a) sagt "Ach,der war zwar ganz nett, aber der spielte doch etwas zu powerlastig ...[für unsere Gruppe] Positiv belegt könnte ich mir folgende Formulierungen vorstellen. Hui, der neue Spieler ist echt ne Bereicherung, ein Powerspieler vor dem Herrn, seid der dabei ist macht das Spielen viel mehr Spass. Naja passt nicht so wirklich in meinen Sprachgebrauch, ich würde da eher von „erfahrener Spieler“, „leidenschaftlicher Spieler“ oder „Vollblutspieler“ sprechen. Damit es zum gefühlten negativen PG kommt müssen aus meiner Sicht einige der folgende Punkte erkennbar sein: (und um Missverständnisse und Diskussionen in falsche Richtungen zu vermeiden: Natürlich könnten auch in der Gruppe Spieler sitzen die langweilig sind, Als SL eklatante Regelunkenntnis besitzen, arrogant und unsympathisch etc. sind, um die geht es hier aber nicht, stellt Euch einfach vor in der Gruppe sitzt ihr, zu Beginn Eurer Midgard Karriere) Der neue Spieler ist durchschaubar, "Warum will er als Krieger denn um den Magierstecken würfeln, den kann er doch gar nicht brauchen? Klar, der Magier könnte dadurch ja besser als er werden" Warum will er als Druide denn die Spur zur Drachenhöhle aufnehmen? Doch nicht etwa nur um seinen RS hochzuschrauben? Er legt die Regeln immer nur zum eigenen Vorteil positiv aus, ein abstrakteres Denken (also sich mal vom eigenen Char lösen und die Spielsituation "von oben" betrachten) ist ihm fremd. So käme er wahrscheinlich nie auf den Gedanken zu sagen, "Müssten die Orks die da auf dem Erdwall stehen nicht eigentlich einen EW Bonus für ihren Angriff bekommen?" obwohl ihm - im Gegensatz zu einigen Mitspielern - die Regel durchaus bekannt wäre. Zu dem Wunsch den eigenen Charakter zu verbessern gehört gleichzeitig eine überdurchschnittlich hohe Angst ihn verlieren zu können. Daher wird er in einer Stresssituation eher nicht in die Bresche springen, sondern versuchen zuallererst den eigenen Char in Sicherheit zu bringen. Danach dann zig Vorwürfe vorbringen warum das Unternehmen schiefging. Schliesslich kennt er sich aus, der Heiler hat nicht vernünftig geheilt, der Spitzbube hätte die Falle entdecken müssen etc. Und natürlich lässt sich nun über jeden einzelnen Punkt trefflich streiten. Jeder Forumsteilnehmer wird sicher schon in ähnlichen Situationen gewesen sein und mir genau erklären können warum diese spezielle Situation für ihn trotzdem kein PG im negativen Sinn darstellt. daher betone ich für das Empfinden des negativen PG: a) wie Marc schon sagte, wenn niemand eine Verhaltensweise als negativ empfindet wird sie auch nicht so bezeichnet werden b) Erst wenn die oben beschriebenen Verhaltensweisen gehäuft auftreten empfinde ich das als Sith PG c) Bei mir äußert sich das negative PG in einem Gefühl einem anderen Spieler gegenüber, dass sich langsam aufbaut (und manchmal auch wieder abbauen kann). Meistens ist es nur unterschwellig vorhanden, d.h. unter einer Schwelle ab der es so störend ist das man dagegen angehen müsste. In direkter Diskussion mit dem betreffenden Spieler werde ich den Begriff eher selten verwenden, sondern eetwas was mich srtört konkret ansprechen. D.h., in der Regel wird der Begriff eher theoretisch verwand um - wie hier im Forum allgemein über solch ein Spielerverhalten zu diskutieren. d) a) heisst im Umkehrschluss nicht: Nur weil keiner darüber spricht wird eine negative PG Verhaltensweise eines Spielers in einer Gruppe nicht als solche empfunden. e) Auch wenn Spieler A und Spieler B genau die gleiche Verhaltensweise an den Tag legen, wäre es möglich, dass man Spieler A als PGamer empfindet, Spieler B jedoch nicht. Ich habe nun ganz bewusst versucht alle drei Elemente (wertfrei, positiv belegt, negativ belegt) darzustellen. Streng genommen müsste die entsprechende Wertung immer mitgeführt werden. Mein Appell aber an diejenigen die PG prinzipiell als etwas positives sehen: Es ist nun mal so, dass der Begriff im allgemeinen Verständnis eher negativ belegt ist. Fühlt Euch nicht immer direkt angegriffen und kritisiert nicht ständig wenn jemand dies nicht explizit erwähnt sondern geht dann davon aus dass er eben dieses negative PG meint und diskutiert unter dieser Annahme weiter. Das ist im Normalfall aus dem Kontext zu erkennen. Ansonsten werde ich persönlich mich bemühen den Begriff Sith PG für die negative Variante zu verwenden, der hört sich cool an Gruß + schönes WE Neq 1
Eleazar Geschrieben 16. Oktober 2009 report Geschrieben 16. Oktober 2009 Ich meine, dass ein gewisses Maß an Egoismus zur Definition mit dazu gehört: Es geht dem Powergamer primär um das Vorankommen der eigenen Spielfigur. Dafür wird auch die Regelkenntnis instrumentalisiert. Das heißt alles nicht, dass ein Powergamer nicht auch gruppendienliche oder stimmungsvoll spielen kann, es ist nur nicht unbedingt das Hauptinteresse und fällt deswegen eben manchmal auch hinten runter. Als einen Indikator würde ich stur geführte Regeldiskussionen in eigener Sache ansehen: Der PG sieht sich und seine Spielfigur benachteiligt und eher geht die Welt zugrunde als dass er das auch zum Preis eines gemütlichen Weiterspielens in Kauf nehmen würde. In der Allgemeingültigkeit dieser Aussage, die Du da triffst, kann ich für mich nur sagen: Falsch. Ein PG streitet auch für die "Rechte" seines Mitspielers, wenn er diese "verletzt" sieht. Es läuft wieder auf das hinaus, was der Abd sagt: der SpL muss regelfest sein. Und ich füge hinzu: Er muss auch bereit sein, zuzugeben, dass Spieler(figuren) mal bessere Ideen haben und einen "übertölpeln", auch wenn das Abenteuer in der Art, wie der SpL es vorgesehen hatte, nicht mehr funktioniert. Ein guter SpL kann das geradebügeln oder mitschwimmen. ein schlechter redet dann von "Powergamern", bloß weil er jetzt schlecht aussieht. Die bösen, die "Sith"-PG (danke obw für diese Formulierung) sind natürlich die Egoisten, die ausschließlich das eigene Wohl, auch auf Kosten der Gruppe, im Sinne haben. Hi Bro, dann sind wir halt einfach nicht einer Meinung. Ich sehe keinen Grund, den Weichspülertrend hier mitzumachen, dass vor allem eine genaue Regelkenntnis einen Powergamer ausmacht, was dann in einem zweiten Schritt zu dem weißen Pferd gemacht wird, auf dem der Powergamer und nur der Powergamer dann das Licht der Weisheit in eine Spielgruppe bringt. Regelkenntnis mögen auch diverse andere Spieler mitbringen, sie setzen sie dann nur eben im Spiel anders ein. Und warum nun ausgerechnet Powergamer prinzipiell Gerechtigkeitsfanatiker sein sollen, ist mir völlig schleierhaft. Es geht darum, was man mit seiner Regelkenntnis macht. Und da nutzen Powergamer ihr Wissen nun mal in erste Linie im Interesse der Entwicklungs-/Aufstiegschancen ihrer Spielfigur. Dass dabei in zweiter und dritter Linie auch Brosamen für die Mitspieler oder den Spielleiter abfallen, ist doch schließlich nicht ausgeschlossen. Im Prinzip herrscht aber eine Mentalität vor, die eher so aussiehst: "Wenn du die Spielregeln nicht so souverän beherrschst, dass du selbst die Vorteile bestimmter Handlungsweisen ingame erkennst, werde ich dir nicht vorsagen. Ich sage auch nicht beim Schach vor und du könntest ja aus deinen Fehlern lernen." Dann allgemein: Es geht hier ja umsehr isolierte ins Extrem getriebene Typen. Insofern wird man aufgrund dieser Definitionen kaum einen Spieler treffen, der der Definition 100%ig entspricht. Man kann aber mit einer griffigen Definition viel leichter 80%-Powergamer erkennen und Aspekte ihrer Spielweise verdeutlichen. Mehr isses ja nicht. Andersrum: Je mehr wischiwaschi und mittiger eine Definition wird, desto unnützer ist sie. Und schließlich: Ich behaupte nicht, man könne mit Powergamern keinen Spaß haben ... 1
Kazzirah Geschrieben 17. Oktober 2009 report Geschrieben 17. Oktober 2009 Also, einen PG würde ich nun sicher nicht als Gerechtigkeitsfanatiker und Streiter für die Rechte der Mitspieler charakterisieren. Wie Eleazar sehe ich auch nicht, dass er notwendigerweise besondere Regelkenntnis haben muss. Die Regeln sind bei ihm doch nur Mittel zum Zweck. Sie werden optimiert in Hinblick auf die eigene Figur. Dazu kann besondere Regelkenntnis helfen, sie kann hier aber auch eher hinderlich sein. Eine selektive Wahrnehmung kann durchauch auf Mittel zum Zweck sein. Insofern ist Regelfixiertheit nicht zwingend identisch mit Regelfestigkeit ode rgar Gerechtigkeitssinn. Es gibt andere Typen, die eher auf eine starke Regelfestigkeit angewiesen sind. Der Powergamer ist es definitiv nicht. Disclaimer: Es gilt festzustellen, dass nahezu kein real existierender Spieler einen idealtypischen Spieler wie dem Powergamer entspricht, es handelt sich immer um Mischungen verschiedener Typen. Daher ist es völlig normal, dass es individuell andere Charakterisierungen eines konkreten Spielers "Kazzirah" gegenüber einem Idealtypus "Powergamer" gibt, selbst wenn er sich als Powergamer bezeichnen könnte.
Neq Geschrieben 17. Oktober 2009 report Geschrieben 17. Oktober 2009 Wäre über die Begriffe selbst wohl auch so heftig gestritten worden wenn man gefragt hätte wie sich ein ehrgeiziger Spieler von einem leidenschaftlichen Spieler unterscheidet oder hätte man dann direkt auf einer gemeinsameren Ebene angefangen zu diskutieren? Gruß Neq
Lisardis Geschrieben 19. Oktober 2009 report Geschrieben 19. Oktober 2009 Ich kann mich nicht so theoretisch ausdrücken wie ihr, daher versuche ich es mal praktisch - Indizien, um einen Powergamer zu erkennen: ihre Figuren verfügen über haarsträubend hohe Grundattribute ihre Figuren besitzen zahlreiche (magische) Artefakte und Waffen, insbesondere solche, die entweder gar nicht in Spielfiguren-Hände fallen sollten oder nur unter besonderen Umständen (z.B. Skhallanta), beliebt sind vor allem auch Artefakte, die unliebsame Regelkonstrukte aushebeln sie vergessen vor allem gerne und wiederholt die weichen Faktoren des Regelwerks - "Ein Fian ist an irgendetwas gebunden/in irgendetwas eingebunden? Das ist mir ja ganz neu." sie spielen Pen&Paper-Rollenspiele wie Online-Rollenspiele: sie pimpen, buffen und looten sie klopfen das Regelwerk stetig auf Regellücken und regeltechnisch coole Kombos ab, Ausgewogenheit ist ihnen ein Fremdwort, vom Sinn einer Regel (einer Einschränkung) haben sie noch nie gehört ein Powergamer liest sich nur das an Regelkenntnis an, was er unbedingt zum powergamen benötigt Rollenspiel und Atmosphäre ist allerhöchstens Nebensache 3
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenAnmelden
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.
Jetzt anmelden