David Geschrieben 25. Februar 2010 report Geschrieben 25. Februar 2010 Servus, einer meiner Spieler, ein etwas militanter Thurionpriester, hat seit neuestem einige schicke Heilzauber im petto. Jetzt stellt sich natürlich das Problem, inwiefern man die jetzt unters Volk bringen sollte oder darf. Darf man einfach so Leute en masse heilen? Und wozu gibt es dann im Arkanum Preise für magische Dienstleistungen? Dürfen Priester solche Preise unterbieten? Und was machen die Bettler, wenn sie einfach geheilt werden ("Ein Almosen für einen Ex-Lepra-Kranken!")
Solwac Geschrieben 25. Februar 2010 report Geschrieben 25. Februar 2010 Sagen wir mal so, wer will es dem Priester verbieten? Wenn die Kirgh (oder in anderen Ländern eine andere gesellschaftliche Gruppe) Geld mit ihrem Angebot an Heilzaubern verdient, dann wird sie kostenlose Heilungen nicht gerne sehen und notfalls dagegen vorgehen. Umgekehrt wird ein Einzelner nicht so schnell Probleme bekommen und bei exzessivem Auftreten wird allgemein nach der Ursache gefragt. Der Thurionpriester sollte also vor einem solchen Angebot im Zweifelsfall mit den örtlichen Vertretern der Kirgh sprechen und um Erlaubnis bitten. Dabei kann es dann auch zu theologischen Debatten kommen, wie man sich richtig verhält usw. Ein geheilter Bettler wird entweder schauspielern und weiter betteln oder mit seiner Gesundheit als Tagelöhner um Arbeit nachsuchen. Solwac
Serdo Geschrieben 25. Februar 2010 report Geschrieben 25. Februar 2010 Servus, Schaug erm o! Bisd Du a so a zuagroaßter Hamburga wia i? Darf man einfach so Leute en masse heilen? Prinzipiell: Ja. Die Regeln sagen nichts dagegen. Aber: Der betreffende Gott wird sich ziemlich genervt fühlen, wenn er ständig um Heilwunder angebettelt wird und recht bald negatives Feedback geben (-4 auf EW:Zaubern für jeden kritischen Patzer. D.h. je häufiger der Priester heilt, um so wahrscheinlicher ist ein Patzer.). Und wozu gibt es dann im Arkanum Preise für magische Dienstleistungen? Die sind für Spieler, die solche Dienstleistungen einkaufen möchten bzw. benötigenm, wenn sie keinen Priester/Heiler/etc. in der Gruppe haben, der die betreffende magische Dienstleistung beherrscht. Dürfen Priester solche Preise unterbieten? Prinzipiell: Ja. Als Priester würde ich in der Gruppe, in der ich mitziehe, höchstens die Kosten für etwaige Komponenten erbitten. Aber: Damit macht sich der betreffende Priester keine Freunde unter seinen Konkurrenten und Kollegen. Das würde ich ihn als Spielleiter gnadenlos spüren lassen, wenn das raus kommt. Sozialer Druck ist was Feines! Und was machen die Bettler, wenn sie einfach geheilt werden ("Ein Almosen für einen Ex-Lepra-Kranken!") Wir sind hier nicht auf Pratchetts Scheibenwelt und auch nicht bei Leben des Brian, sondern auf Midgard. Ein geheilter Bettler wird sich im Normalfall freuen und die Götter preisen. Danach wird er sich einen anständigen Beruf suchen und wahrscheinlich noch als lebendes, von den Göttern berührtes Mirakel feiern lassen (je nachdem, wie extrovertiert der Charakter ist).
David Geschrieben 26. Februar 2010 Autor report Geschrieben 26. Februar 2010 Danke für die vielen Antworten, so in etwa hätte ich mir das auch gedacht. Die Priesteschaft würde eine ihrer wichtigsten Einnahmequellen verlieren und auch die Götter (zumindest wohl Ylathor, Culsu und co) sehen das womöglich nicht allzu gern, wenn jeder generell magisch geheilt und am besten noch verjüngt wird. PS: Undn zujereister Hamburjer bin ick ooch, aber aus Brandenburg und nich aus Bayern.
Bruder Buck Geschrieben 26. Februar 2010 report Geschrieben 26. Februar 2010 Lass es den Spieler doch ausspielen. Die armen Leute werden in kürzester Zeit so an seinem Rockzipfel hängen, dass er sich nicht mehr bewegen kann - so kann er kein Abenteuer erleben. Und nach der ersten "1" bei der Wundertat geht die Begeisterung der Leute auch schnell flöten... man stelle sich vor, der Bettler verstierbt bei der Allheilung... so was dummes aber auch... Grüße Bruder Buck
Abd al Rahman Geschrieben 26. Februar 2010 report Geschrieben 26. Februar 2010 Das wird leicht verdrängt, deshalb zur Vollständigkeit: Eine 20 beim EW:Zaubern von Wundertaten hebt die -4 wieder auf. Viele Grüße hj
Stephan Geschrieben 26. Februar 2010 report Geschrieben 26. Februar 2010 Ähnliche Fragen wurden meiner Erinnerung nach schon öfter im Forum diskutiert. Wenn ich will, dass auf Midgard Krankheiten und Verwundungen einen ähnlichen Stellenwert haben wie in der realen Welt, so muss es irgendeinen Mechanismus geben, der verhindert, dass heilfähige Zauberer einfach einen großen Teil der Probleme wegheilen. Bezüglich Priestern ist für mich die einzige plausible Erklärung, dass denen klar ist, dass es gegen das göttliche Gleichgewicht verstoßen würde, wenn sie einfach Heilwunder verteilend durch die Lande ziehen würden. Ein Verstoß gegen diese Regel würde wohl bald durch Entzug der Fähigkeit Wundertaten zu wirken besttraft (über die Bestrafung durch kritische Fehler hinausgehend). Spieler-Priester sollten sich dem ebenfalls bewusst sein. Ich würde also als SL das Problem nicht ingame angehen (wie z.B. von BB vorgeschlagen), sondern vielmehr dem Spieler outgame klarmachen, dass er hier seine modernen Moralvorstellungen nicht auf die Fantasywelt projezieren soll.
Arenimo Geschrieben 26. Februar 2010 report Geschrieben 26. Februar 2010 Spieler-Priester sollten sich dem ebenfalls bewusst sein. Ich würde also als SL das Problem nicht ingame angehen (wie z.B. von BB vorgeschlagen), sondern vielmehr dem Spieler outgame klarmachen, dass er hier seine modernen Moralvorstellungen nicht auf die Fantasywelt projezieren soll. Dem kann ich nur zustimmen. Vielleicht sind die Krankheiten ja auch gerechte Strafen der Götter? Offenbar ist ein gewisses Ausmaß von Krankheit und Elend Teil des großen göttlichen Plans. Ein Priester, der da einfach so jedermann heilt, dürfte da offenbar nicht sehr viel Vertrauen in seine Götter haben... Aber, wie Stephan schon geschrieben hat, klärt diese Frage am besten outgame. Wenn man da mit Spielweltökonomie anfängt, wird das ganze Haus rasch inkonsistent. Die Preise für die Heilungen sind Regelmechanismen für Spielfiguren, wie die NSCs das untereinander handhaben muss davon nicht betroffen sein. Auch soll ein Spielercharakter durch die Heilung der Leiden anderer kein Geld einnehmen. Warum? Weil... Regelmechanismus, Spielgleichgewicht und weil er das eben nicht macht. Das Regelsystem von Midgard ist nicht dazu geeignet, eine vollständige Spielwelt selbstkonsistent zu simulieren. Es ist nur dazu da, die Entwicklung von SCs und ihre Interaktion mit NSCs in regeln zu gießen. Und genau so, wie hochgradige Abenteurer nicht ihr ganzes zum Steigern gedachtes Geld an die Armen verschenken, werden Priester nicht ständig die Krüppel auf der Straße heilen. Sie kämen als Charaktere einfach nicht auf die Idee, das zu tun. Grüße, Arenimo
Saidon Geschrieben 26. Februar 2010 report Geschrieben 26. Februar 2010 Bezüglich Priestern ist für mich die einzige plausible Erklärung, dass denen klar ist, dass es gegen das göttliche Gleichgewicht verstoßen würde, wenn sie einfach Heilwunder verteilend durch die Lande ziehen würden. Ein Verstoß gegen diese Regel würde wohl bald durch Entzug der Fähigkeit Wundertaten zu wirken besttraft (über die Bestrafung durch kritische Fehler hinausgehend). Dem kann ich nur zustimmen. Vielleicht sind die Krankheiten ja auch gerechte Strafen der Götter? Offenbar ist ein gewisses Ausmaß von Krankheit und Elend Teil des großen göttlichen Plans. Ein Priester, der da einfach so jedermann heilt, dürfte da offenbar nicht sehr viel Vertrauen in seine Götter haben... Äh, wenn es solche (Licht-)Götter gibt, wozu braucht es dann noch Chaos-Gottheiten? Und wenn Krankheiten und Elend gottgewollt wären, warum gibt es dann überhaupt Wundertaten dagegen? Also ich sehe überhaupt kein Problem darin, wenn Spieler-Priester jeden heilen, den sie treffen, und bei Heilern erst recht nicht. Wenn es auf Midgard dennoch Krankheit und Leiden gibt, dann liegt das meines Erachtens zum einen daran, dass einige Dinge selbst mit Allheilung nicht zu korrigieren sind (z.B. abgetrennte Gliedmaßen) und zum anderen, dass es mehr Kranke als hochgradige Priester und Heiler gibt. Und vielleicht liegt es auch daran, dass eine großer Zahl der hochgradigen Priester und Heiler es als dringender ansehen, die finsteren Mächte vom Erringen der Weltherrschaft abzuhalten, als Bettler heilend durch die Lande zu ziehen. Aber auf Götter, die es als Teil der natürlichen Weltordnung ansehen, dass die Reichen selbstverständlich geheilt werden und die Armen nicht, kann zumindest ich gut verzichten. Und das hat jetzt auch wenig mit modernen Moralvorstellungen zu tun, solche Einsichten gab es auch schon vor 2000 Jahren... Liebe Grüße Saidon
Serdo Geschrieben 26. Februar 2010 report Geschrieben 26. Februar 2010 Und wenn Krankheiten und Elend gottgewollt wären, warum gibt es dann überhaupt Wundertaten dagegen? Versuchst Du gerade, die göttliche Ordnung und den göttlichen Ratschluß mit Deiner beschränkten menschlichen Logik in Frage stellen zu wollen? Ketzer! Auf den Scheiterhaufen mit dem Heretiker! Also ich sehe überhaupt kein Problem darin, wenn Spieler-Priester jeden heilen, den sie treffen, und bei Heilern erst recht nicht. Ich habe als SL auch überhaupt kein Problem damit. Von mir aus kann der Heiler der Gruppe ein ganzes Siechenviertel heilen. Aber ZEP bekommt er dafür keine. Nur ein paar AEP (5-10) für charaktergerechtes Verhalten. Es gibt eben ein soziales und spirituelles Echo, das man bei allen seinen Taten bekommt. Wenn der Heiler es sich mit allen ortsansässigen Heilern, Priestern und deren Gottheiten verderben will, dann darf er das gerne tun. Immer daran denken: Es ist alles nur ein Spiel!
Tellur Geschrieben 26. Februar 2010 report Geschrieben 26. Februar 2010 Meinen Vorrednern habe ich noch hinzuzufügen, dass es durchaus Situationen geben kann in denen die Spielerfiguren ihre Fertigkeit sinnvoll einsetzen können und dann auch den entsprechenden Preis verlangen können. Diese Situation muss sich aber im aktiven Spiel ergeben. Ein einfaches "Ich gehe in die Stadt und schaue mal wer eine Heilung braucht..." ist einfach zu wenig. Dann lässt sich so etwas aber durchaus auch als Einstieg verwenden. Ein schnelles Beispiel: Die Abenteurer hocken in einer zufälligen Taverneund ein müder Reisender tritt ein. Er möchte aber nicht für die Nacht bleiben sondern will ein Pferd tauschen da er schnell in die nächste Stadt weiterreisen muss. Sie finden heraus, dass der Mann ein Diener von Fürst XY ist und nach einem Heiler/Priester für seinen Herrn geschickt wurde, der schwer verletzt/vergiftet ist. Er befürchtet, dass es vielleicht schon zu spät ist... Die Abenteurer (unter denen sich natürlich ein entsprechender Heiler befinden sollte) können nun ihre Dienste anbieten und nach getaner Arbeit auch den entsprechenden Lohn erwarten. Und DANN kann ja der Grund für die Verletzung/Vergiftung das eigentliche Abenteuer sein.
Saidon Geschrieben 26. Februar 2010 report Geschrieben 26. Februar 2010 Und wenn Krankheiten und Elend gottgewollt wären, warum gibt es dann überhaupt Wundertaten dagegen? Versuchst Du gerade, die göttliche Ordnung und den göttlichen Ratschluß mit Deiner beschränkten menschlichen Logik in Frage stellen zu wollen? Ketzer! Auf den Scheiterhaufen mit dem Heretiker! Oh, I didn't expect the Spanish Inquisition... Liebe Grüße Saidon 1
Stephan Geschrieben 26. Februar 2010 report Geschrieben 26. Februar 2010 @Saidon: Meines Wissens fällt nach christlicher Glaubensvorstellung kein Haar gegen den göttlichen Willen vom Haupt. Erst recht entsprechen alle Krankheiten und sonstigen Unglücke dem Willen dieses Gottes. Offenbar hat man es 2000 Jahre lang trotzdem geschafft sich diesen Gott als einen Gott der Gnade und der Erlösung vorzustellen. Und selbst heute gibt es noch viel, die das so sehen. Ich kann das zwar mit meinem modern denkenden Verstand auch nicht nachvollziehen, nehme aber zur Kenntnis, dass ein solches Denken über lange Zeit in der Menschheitsgeschichte sehr verbreitet war. Insbesondere in der Zeit, die wir uns hier zum Vorbild nehmen. Ich gebe aber zu, dass derartige Überlegungen beim Heiler deutlich weniger plausibel sind. Hier hat mir Arenimos Beitrag den für mich plausibelsten Weg zur Lösung gewiesen. Die Regeln des DFR beschreiben eben auch für SCs nicht deren tagtägliche Fähigkeiten. Auch ein Spielercharakter mit AP-Maximum 20 kann nicht jeden Tag 10 mal einen Zauber mit Kosten 2 AP wirken. Dies geht nur in den Ausnahmesituationen eines Abenteuers. Ein Sportler bringt seine Höchstleistung auch nicht 365 Tage im Jahr. Aus Vereinfachungsgründen beschreiben die Regeln halt nur die Möglichkeiten der SCs, die diese haben, wenn sie vom Adrenalin einer abenteuerlichen Situation aufgepuscht sind. Würden sie versuchen, diese Leistungen täglich abzurufen, so wären sie schnell ausgebrannt. Daher wird bei mir auch ein Heiler nicht ständig heilend durch ein Stadtviertel rennen können (ZEP oder nicht). Das hält er einfach nicht lange durch.
Arenimo Geschrieben 27. Februar 2010 report Geschrieben 27. Februar 2010 Also ich sehe überhaupt kein Problem darin, wenn Spieler-Priester jeden heilen, den sie treffen, und bei Heilern erst recht nicht. Ich habe als SL auch überhaupt kein Problem damit. Von mir aus kann der Heiler der Gruppe ein ganzes Siechenviertel heilen. Aber ZEP bekommt er dafür keine. Nur ein paar AEP (5-10) für charaktergerechtes Verhalten. Oh ja, ein Priester der sich um die Armen und Kranken der Stadt kümmert ist auf jeden Fall eine Bereicherung. Und während der eine Priester im Hospital seine letzte Energie hergibt, predigt der nächste von der Kanzel, dass die Krankheiten eine Strafe der Götter sind... Wir sprechen hier von Religionen, also höchst komplizierten Argumentationskonstrukten, in denen irgendwie die ganze Welt erklärt wird und man gleichzeitig aus jeder Facette dieser Erklärung eine wichtige moralische Lehre ziehen kann. Zum Rollenspiel: Wie oben gesagt, ein Priester (bzw. Heiler), der die Bedürftigen heilt, ist sicher zu begrüßen. Er soll dafür auch ein paar AEP für gutes Rollenspiel erhalten. Die Entlohnung würde bei mir aber nur dafür reichen, den Lebensunterhalt in der Stadt zu bestreiten - Geld fürs Steigern gibts sicher nicht. Und zwar nicht deshalb, weil sich dann irgendwelche anderen Heiler auf den Schuh getreten fühlen, sondern ganz einfach deshalb, weil das den anderen Charakteren gegenüber nicht fair ist - die hl. Balance würde ins Wanken geraten. Diesen gesellschaftlichen und ökonomischen Argumenten kann ich gar nichts abgewinnen. Erstens sind sie sehr lückenhaft, Spieler finden immer einen weg, solche Schranken zu überwinden (das ist ja gerade der Reiz am Rollenspiel). Zweitens finde ich "Argumente" lächerlich, die nur der Untermauerung eines bereits gefassten Entschlusses dienen. Jedem SL ist klar, dass der Charakter nicht in jeder Stadt pro Tag 2000 GS an Heilerprovision verdienen soll. Da finde ich es viel besser, wenn der SL das dem Spieler auch so sagt und nicht die Spielwelt verbiegt. Schließlich kann einem gerade der Priester sachkundig erklären, dass man ehrlich am längsten währt! Grüße, Arenimo
Saidon Geschrieben 27. Februar 2010 report Geschrieben 27. Februar 2010 @Saidon: Meines Wissens fällt nach christlicher Glaubensvorstellung kein Haar gegen den göttlichen Willen vom Haupt. Erst recht entsprechen alle Krankheiten und sonstigen Unglücke dem Willen dieses Gottes. Aeh, nein, solch einen fatalistischen Ansatz gab es meines Wissens wohl nach der Reformation in Teilen der evangelischen Kirchen, aber zumindest für die katholische Kirche galt immer das Prinzip der persönlichen Entscheidungsfreiheit zum Guten oder Bösen. Aber dies ist nicht der Ort für realweltliche Glaubensdiskussionen... Das irdische Christentum lässt sich aber sowieso nicht auf Midgard übertragen, da die Idee eines allmächtigen Schöpfergottes nicht zu dem Dualismus von Licht und Finsternis passt, der Midgards Götterwelt beherrscht. Auf Midgard beherrschen die Priester der Lichtgötter Heilen von Wunden, von Krankheit, Allheilung und ähnliches während die Diener der finsteren Götter und Dämonenfürsten mit Verursachen von Krankheit, Verletzung und ähnlichem aufwarten. Warum sollte also auf Midgard jemand davon ausgehen, das die Krankheiten und Verletzungen von den Lichtgöttern gesandt sind? Und auch wenn ich mich selbst mit meiner seit 2000 Jahren Bemerkung natürlich auf Jesus bezog, meinte ich Jesus als den Archetyp des Heilers und nicht als Vetreter der Amtskirche... Ansonsten bin ich natürlich auch der Ansicht, dass die Spielerfiguren ihre Heilzauber weder zum Erwerb unbegrenzten Reichtums noch unbegrenzter ZEP verwenden können sollen. ZEP gibt es aber ja sowieso nur für Abenteuerrelevante Zauber - nicht für Rollenrelevante. Und bei den offiziellen Kosten für Heilzauber gehe ich davon aus, dass die für Leute gelten, die in irgendeinen Tempel gehen, um sich heilen zu lassen, und da einfach eine entsprechende Spende erwartet wird, die aber dann auch nicht dem heilenden Priester zugute kommt. Liebe Grüße Saidon
Stephan Geschrieben 27. Februar 2010 report Geschrieben 27. Februar 2010 @Saidon: Mir ist jetzt unklar, was die individuelle Entscheidungsfreiheit bezüglich Gut und Böse damit zu tun hat, ob Krankheiten, Überschwemmungen oder unglücklich herabfallende Felsbrocken Gottes Willen entsprechen. Auch dein Argument mit den Licht- und Chaosgöttern kann ich so nicht nachvollziehen. Schließlichgibt es auf Midgard Religionen, die gar keine Chaosgötter kennen (z.B. die Dheis Albi).
Saidon Geschrieben 27. Februar 2010 report Geschrieben 27. Februar 2010 @Saidon: Mir ist jetzt unklar, was die individuelle Entscheidungsfreiheit bezüglich Gut und Böse damit zu tun hat, ob Krankheiten, Überschwemmungen oder unglücklich herabfallende Felsbrocken Gottes Willen entsprechen. Nun, ich kann nicht ausschließen, dass es auch Unglücksfälle gibt, die tatsächlich göttliche Strafen sind, auch wenn ich das nicht glaube. Aber wenn Menschen freie Entscheidungen treffen können, so haben diese Entscheidungen auch Auswirkungen. Und wenn es wegen Flussbegradigungen zu Überschwemmungen kommt oder wenn Menschen krank werden, weil Fabriken ihre Abwässer in die Flüsse leiten, dann finde ich es unfair, das Gott anzulasten. Auch dein Argument mit den Licht- und Chaosgöttern kann ich so nicht nachvollziehen. Schließlichgibt es auf Midgard Religionen, die gar keine Chaosgötter kennen (z.B. die Dheis Albi). Auch die Dheis Albi kennen aber Dämonen wie z.B. Samiel als Boten der Finsternis und auch Drais operiert wahrscheinlich grenzüberschreitend. Etwas anders mag es in Rawindra aussehen, wo z.B. mit Camunda eine Göttin von Krankheit und Heilung existiert. Die würde in den meisten anderen Regionen Midgards aber auch problemlos als Chaosgöttin durchgehen und stellt eher die Ausnahme als die Regel dar. Liebe Grüße Saidon
Tellur Geschrieben 27. Februar 2010 report Geschrieben 27. Februar 2010 Zum Thema Heilerprovision: Heiler heilen jeden! Egal ob derjenige arm oder reich ist - und da die Reichen seltener krank sind, bekommen die Heiler dementsprechend selten solche lukrativen Aufträge. Meistens schlagen sich die Heiler in den Slums herum wo sie als Lohn zum mageren Essen eingeladen werden. Und alle anderen Abenteurer haben meistens ebenfalls etwas zu bieten. Ein guter Heiler der die 2000GS pro Tag wert ist ist sicherlich Stufe 6. Auf dieser Stufe können Kämpfer auch mal ordentlich was für Wache stehen verlangen. Der Tagessatz wird sicher niedriger sein, aber wie gesagt verdienen sie dafür konstant. Und was den Leumund angeht: Wenn eine Kranker eine Wahl hat geht er zu dem Heiler der ihm bekannt ist.... Ein Magier kann sich sicher in der örtlichen Magiergilde etwas dazuverdienen indem er entweder Vorlesungen hält oder Spruchrollen schreibt. Man sollte aber bedenken dass solche Aktivitäten nur in der Zeit möglich sind in der man selbst nichts lernt. Ich persönlich würde es so regeln dass wenn man sich zuerst etwas ums Geld beschaffen kümmert man sich zumindest die Lebenserhaltungskosten für eine bestimmte Zeit zusammensparen kann. Die Inkonsistenz der Preise Innerspielweltlich wegzuerklären ist ziemlich schwer und ein Lösungsansatz wird wohl nie alle zufrieden stellen. Ich würde empfehlen als Spielleiter erstmal mit zu spielen aber sich auch zu überlegen wie stark sich das auswirken darf. Ich kann mir z.B. kaum vorstellen, dass der Großteil der Gruppe däumchendrehend im Gasthaus hockt während der Heiler/Priester fett Kohle scheffelt. Oh und wenn der Priester genügend Gold zusammen hat könnte er immer wieder mal einen Traum bekommen der ihn auffordert einen Schrein für seinen Gott zu stiften. Immerhin hat schließlich DER die Kranken geheilt, nicht der Priester. Natürlich ist dieser dann einen Großteil seines Goldes los, bekommt aber auch ein paar Pünktchen Göttliche Gnade spendiert - ist doch auch was.
David Geschrieben 27. Februar 2010 Autor report Geschrieben 27. Februar 2010 (bearbeitet) Ich möchte hier mal anfügen, dass es mir nicht um das Problem ging, dass der Spieler damit sein geld verdienen wollte. Das Problem sehe ich eher darin, dass andere Organisationen eben kein geld verdienen. Das Theodizee-Problem wollte ich hiermit eigentlich nicht anschneiden, aber dass die Götter sich keine Pfannkuchenwelt vorstellen, halte ich für glaubhaft. Ich persönlich stimme der Sparsamkeitsfraktion zu. Theoretisch wäre es doch lcoker möglich, dass ein einziger hochgradiger Priester in einem Tempel locker eine ganze Stadt in ein paar Wochen rundum durchheilt. Wenn das wünschenswert und gewollt ist, wozu dann noch Heilkunde und Giftmischen etc.? Welcher Heiler lernt dann noch sowas? Meiner Meinung nach wird ein Heiler (und Priester) immer erst zu den "homöopathischen" Mitteln greifen und nur in besonderen Situationen die schweren Geschütze auffahren. Spielerfiguren dürfen heilen wie sie wollen, aber sie müssen eben damit leben, dass... -wenn es schief geht, sie etwas doof da stehen - der Gott vielleicht irgendwann mal keine Lust hat (spätestens bei der Heilung von Schwerverbrechern) - sie bei allzu großer Freigebigkeit viele "Fans" haben, sich aber auch mächtige Feinde machen könnten. Niemand wird etwas sagen, wenn ein Priester seine Gruppe und\oder zentrale NPCs heilt und gelegentlich mal den ein oder anderen frommen Gläubigen. Mein Vraidospriester engagiert sich mittels Heilkunde etc. sehr als Heiler. Die Heilzauber holt er nur in besonderen Situationen raus, wenn z.B. eine heilige Queste zu scheitern droht, weil seine Gefährten stark angeschlagen sind. Bearbeitet 27. Februar 2010 von David
Lemeriel Geschrieben 28. Februar 2010 report Geschrieben 28. Februar 2010 (bearbeitet) Bei mir handel ich das wie folgt, Priester in ihrem eigenen Land geben das verdiente Geld zum Großteil an den örtlichen Tempel ab. Ansonsten wird er in Kürze vom Glaubensvorsteher zu einem persönlichen Gespräch zitiert. Schließlich schadet er der eigenen Glaubensgemeinschaft durch finanzielle Verluste, wenn er durch die Stadt rennt und jedes Wehwechen behandelt. Evtl. will sich sogar die SpF bei der Bevölkerung beliebt machen und schielt auf den Posten des Tempelvorstehers. Selbstverständlich werden auch niedergelassene Heiler einen Druck auf diesen unwillkommenen Konkurrenten ausüben. Schließlich verringert die SpF direkt Ihr Einkommen. Sollte ein Priester des Dheis Albi in fremden Ländern die Bevölkerung mit göttlichen Wundern beglücken, wird die dortige Glaubensgemeinschaft sehr direkt auftreten und die SpF kurz und bündig darüber informieren, dass er die Bekehrungsversuche zu unterlassen habe. Bearbeitet 28. Februar 2010 von Lemeriel
Jakob Richter Geschrieben 8. März 2010 report Geschrieben 8. März 2010 (bearbeitet) Hallo zusammen, ich finde die meisten hier benannten Argumenten verfehlen eine ganz entscheidende Frage: Wie kommt ihr auf die Idee, dass es der Wunsch eines Gottes bzw. der theologische Grundsatz einer jeden "guten" Religion Midgards sein sollte, dass ein Priester irgendwelche Menschen einfach so heilt? Ich finde, dass es sich dabei um eine ziemlich grundlose Übertragung des vage christlichen Glaubensgrundsatzes der Nächstenliebe auf jede "gute" Religion Midgards handelt. Warum sollte Thurion - um beim Anfangsbeispiel zu bleiben - der Meinung sein, einer seiner Priester hätte den Auftrag möglichst viele Menschen zu heilen. Es handelt sich um einen Handwerks- oder noch enger einen Schmiedegott! Der hält es vielleicht für richtig einen Schmied zu heilen, der sich die Hand verletzt hat aber schon bei einem Fischer müßte man wohl zweifeln. Wäre das nicht vielmehr die Aufgabe eines Dwyllan-Priesters? Im übrigen wäre ein normaler christlicher Priester im Mittelalter auch nicht einfach so auf die Idee gekommen, seine Fürsorge jedem Menschen angedeihen zu lassen. Kurzum, ich denke, dass die guten Götter Midgards wesentlich weniger "christlich" sind, als die meisten das hier so vermuten. Für mich gibt es kein echtes Problem durch die Verfügbarkeit von Heilzaubern. Gruß Jakob Bearbeitet 8. März 2010 von Jakob Richter 1
Abd al Rahman Geschrieben 9. März 2010 report Geschrieben 9. März 2010 Selbst wenn man die eher christliche Brille aufhat, würde das die Verfügbarkeit von Heilzaubern auch nicht ausufern. Ich habe zwar nicht die Christliche Brille auf, aber sich sehe in Heilzaubern das Äquivalent zu Ablassbriefen. Wer sie bezahlt hat, wurde geheilt (Seelenheil), wer nicht, konnte gewiss sein in der Hölle zu schmoren.
Kazzirah Geschrieben 9. März 2010 report Geschrieben 9. März 2010 Es gibt da mehrere Mechanismen, die man berücksichtigen sollte: 1. Der Aspekt der Gottheit wurde ja genannt: Götter haben sihre Zuständigkeitsbereiche. Sie können zwar Wunder gewähren, die formal in den Zuständigkeitsbereich einer anderen Gottheit gehören, wie z.B. Heilen. Priester haben in ihrem Tun vor allem entweder zwischen ihrem Gott und den Menschen zu vermitteln oder allein der Gottheit zu dienen. Wunder sollten also nur dann eingesetzt werden, wenn es den Interessen der Gottheit entspricht. Ein Händlergott hat kein Interesse daran, dass seine Priester vorrangig dem einfachen Volk Gutes tun. Die Priesterschaft eines Heilergottes dagegen dürften durchaus aufgerufen sein, ihrer Gottheit zu dienen, indem sie freigibig heilen. 2. Man stelle sich vor, da kommt ein Priester in den Ort und fängt an, den ersten besten Menschen zu heilen. Was wird passieren? Es kommen mehr Leute, die ebenfalls geheilt sein wollen. Viel mehr, als der Priester jemals wird mit seiner Ausdauer bewältigen kann. Es werden also Leute unberücksichtigt bleiben. Es muss also selektiert werden. Die Leute werden hier nicht sehen, dass ein Priester auch nur begrenzte Kapazitäten hat, sie werden sehen, wen er nicht geheilt hat. Das führt zu Neid und Mißgunst. Er wird sich rechtfertigen müssen, warum der eine geheilt wurde, der andere nicht. Das gilt auch, wenn er an einem heiligen Ort wirkt, also theoretisch seine Ausdauer unbegrenzt ist. Dennoch wird auch einmal der eine oder andere kritische Fehler passieren, und es ist eben auch anstrengend. Je mehr er heilt, desto größer werden die Begehrlichkeiten. Irgendwann kann er diese nicht mehr erfüllen. Fazit: Der Priester würde sich und seiner Gottheit Schaden zufügen, auch wenn es gut gemeint wäre. 3. Mit jeder "freien" Wunderwirkung schwächt der Priester seine Bereitschaft, seine Kraft jederzeit im Dienst an seiner Gottheit einsetzen zu können. Man stelle sich vor, der Priester hat seine Ausdauer-Ressourcen für ein paar Heilungswunder am Wegesrand eingesetzt, ist entsprechend erschöpft. Und dann trifft er zufällig auf eine Horde Glaubensfeinde und kann seine Wunder dagegen nicht einsetzen! Ein Priester wird also seine Ressourcen schonend einsetzen müssen, um seiner Gottheit immer angemessen zu dienen. Bei jedem Wunder wird er sich überlegen müssen, ob der Zweck hinreichend ist, um für einen anderen, gewichtigen Zweck nicht einsatzfähig zu sein. Spätestens, wenn ein Priester aus solch nichtigen Gründe an seiner Gottheit versagt hat, wird er wohl zur Besinnung kommen.
Saidon Geschrieben 9. März 2010 report Geschrieben 9. März 2010 Naja, letztlich hängt wohl vieles am Verständnis von Gut und Böse... Meiner Meinung nach sind Gut und Böse eben nicht einfach nur zwei Namen für verfeindete Parteien (die auch Team A und Team B heißen könnten), sondern es besteht ein qualitativer Unterschied und der zeigt sich eben gerade auch im Umgang mit neutralen Menschen - dem eigenen Team helfen und den Gegner bekämpfen kann schließlich jeder. Aber mir stellt sich noch eine ganz andere Frage: Was ist denn so tragisch daran, wenn die Priester und Heiler z.B. natürliche Krankheiten auf Midgard ausrotten? Verpufft Midgard dann in einem Logikwölkchen? Wird auch nur irgendein Abenteuer unmöglich? Wenn eine Krankheit eine zentrale Rolle in einem Abenteuer spielen soll, dann sollte die meines Erachtens sowieso irgendwie magisch und/oder dämonisch sein, damit der Priester oder Heiler der Gruppe das Abenteuer nicht auf die ganz schnelle Tour löst... Liebe Grüße Saidon
obw Geschrieben 9. März 2010 report Geschrieben 9. März 2010 Aber mir stellt sich noch eine ganz andere Frage: Was ist denn so tragisch daran, wenn die Priester und Heiler z.B. natürliche Krankheiten auf Midgard ausrotten? Verpufft Midgard dann in einem Logikwölkchen? Wird auch nur irgendein Abenteuer unmöglich? Eigentlich ist nichts tragisch. Da keine Impfung stattfindet, kann sich der Betroffene seine Bazillen immer wieder einfangen. Ausrotten tun die Heilzauberer nichts.
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenAnmelden
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.
Jetzt anmelden