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Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel - Steinzeitrelikt


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Geschrieben

 

Im Prinzip sind das tatsächlich Relikte, die abzuschaffen mehrere Vorteile bringt. Gold sollte es weiterhin geben, nur kann man damit nicht konvetionell steigern, sondern sich Dinge kaufen, wenn man unbednigt moechte, kann man sich damit auch Buecher kaufen (oder Lehrmeister bezahlen), die einem zusaetzlich zum Steigern durch Punkte die Moeglichkeit geben, bestimmte Dinge zu lernen oder zu verbessern.

Und wenn man Punkte fuer das Loesen von Abenteuer im Gegensatz zu Punkten fuer Schlagen, Zaubern, Proben in den Vordergrund stellt, ist viel gewonnen. Ob man dann noch Punkte fuer "gutes Rollenspiel", "clevere Ideen" oder das Loesen eines bestimmten Raetsels gibt, sollte je nach Geschmack der Spielrunde moeglich sein.

 

Ich würde es im Gegensatz dazu ehrlich gesagt als eher unangenehm wahrnehmen nurnoch gruppenübergreifende Lösungs-EPs am Ende zu vergeben und eine Aufsplittung durch KEP/ZEP/AEP eben nicht mehr anhand des Erfolges einer Aktion zu haben, MIR würde da zu viel fehlen und ich gebe mich der Hoffnung hin, daß sich Midgard niemals in diese Richtung entwickelt, denn dann kann ich ebenso gut auf andere Systeme ausweichen und dieses dann auf der Welt Midgard spielen.

Klar, meine subjektive Sichtweise, aber ich habe Midgard nun einmal genau so vor rund 25 Jahren kennen und lieben gelernt.

 

 

Zugegeben, Anfang letzten Jahres hat es bei und auch ziemlich gekracht und nachdem wir uns vorher wöchentlich getroffen haben, treffen wir uns nun nur noch monatlich. Es ist halt schwierig, wenn Du mit den anderen Gruppenmitgliedern schon seit 10-20 Jahren befreundet bist, dann gehst Du nicht einfach. Außerdem kommt der Neid ja auch nicht ständig raus. Meistens haben wir viel Spaß, aber manchmal kracht es eben - und ja, da hast Du Recht, das geht mir bei meiner Harmoniesucht dann auch sehr an die Nieren...

 

Dass man seine gewohnte Gruppe nicht leichtfertig stehen lässt vor allem nicht wenn man sie noch aus der Schulzeit (oder ähnlichem) kennen mag ist sicherlich klar, allerdings erstaunt mich wöchentliches SPielen dann ohnehin, denn wenn ich mir meinen Freundeskreis so ansehe ist es schon fast unmenschlich die Mehrheit monatlich zusammen zu trommeln, da durch Partner/Kinder deren Zeit auch schon beschränkt wird, vielleicht ist dieser Wechsel auf monatliche Treffen für Euch ja auch ein klein wenig eine Entspannung der Situation, ich wünsche es Euch aufrichtig.

Ich persönlich kenne halt (zum Glück) diesen aufkommenden Neid nicht unbedingt zumindest nicht an jenen Abenden an denen wir Rollenspielen, etwas andes schaut das bei anderen Brettspielen aus, aber dort spielt man ja auch zumeist für sich alleine gegen die anderen und genau das ist ja bei Rollenspielen nicht so gedacht.

Mag sein, dass ich da eine etwas zu idealisierte Sichtweise haben mag ...

 

Ansonsten: Ja, man muss einem SL zutrauen, dass er das beurteilen kann. Und wenn man sich vorher eine Hintergrundgeschichte und ein paar (daraus resultierende) grundlegende Charaktereigenschaften seines SCs ausdenkt und vielleicht sogar zu Papier bringt und dem SL zur Verfügung stellt, unterstützt man den SL damit auch und macht ihm die Beurteilung deutlich leichter.

 

Und nur EP für gute Würfelwürfe, denn das sind ja fast alle EPs, die das Regelsystem vorsieht, wäre mir auch zu wenig, weil mir eben das Rollenspiel das Wichtigste ist. Dementsprechend sollte in meinen Augen auch das Rollenspiel bzw. AEP für clevere Ideen, frei von irgendwelchen Proben, den Großteil ausmachen...

 

 

Das setze ich ebenso voraus und wer sich mit einer Hintergrundgeschichte identifiziert für die jeweilige Spielfigur sollte durchaus auch außerhalb der relativ strikt geregelten EP-Vergaben daraus einen Vorteil erzielen, schließlich hat genau das ja durchaus auch negative Aspekte und/oder Aufhänger, die mir als SL das Leiten vereinfachen kann und ein Umgehen von Gefahrensituationen soll ja ebenso erfolgreich sein, wie das bestehen derselben, klar kann mir meine Vorstellung wie ich glaubte, daß das Abenteuer verlaufen würde über den Haufen geschmissen werden, allerdings muss ich diese Flexibilität ohnehin haben ansonsten würde ich mit meinen Leuten MMORPGs spielen

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Der Thread hat sich ja nun eher zu einer Grundsatzdiskussion zur EP-Vergabe "ausgewachsen"; geb ich also auch meinen Senf dazu.

 

In meinen Gruppen hat sich die EP-Vergabe über die Jahre (Jahrzehnte... *schluck*) wie folgt entwickelt:

 

Anfangszeit

Wir spielten Midgard streng nach den Regeln, auch in Sachen EP-Vergabe. KEP, ZEP, AEP, Punkte fürs Lösen von Aufgaben, Punkte für sogenanntes gutes Rollenspiel.

Dann wurde es irgendwann nervig. Entweder im Spiel oder danach kamen die atmosphärestörenden Fragen auf. "Welchen Grad hatte der?", "Hatte der noch AP?", "Wieviele AP hatte der noch, als ich ihn getroffen/verzaubert habe?", "War der Einsatz dieser Fähigkeit in dieser Situation nicht doch sehr wichtig?" usw.

 

Folgejahre

Zunächst Wegfall der Punkte für "gutes Rollenspiel".

Glücklicherweise hatte ich in meinen Gruppen nie Spieler, die unbedingt besser als die anderen sein wollten. Gemeinsames Er- und Überleben war der Hauptzweck des Spiels [und Spaß natürlich ;) ]

Und da "Punkte für gutes Rollenspiel" immer etwas von Belohnung/Bestrafung haben, ließen wir die weg. Jeder Spieler versuchte so gut zu spielen, wie er kann, und das sollte belohnt werden.

 

Inzwischen

Schon seit Jahren sind wir von der buchhalterischen KEP-, ZEP-, AEP-Vergabe weg.

Diese hat in den Augen meiner Gruppen auch nur Nachteile.

Wer ohnehin gut ist mit seinen Fähigkeiten, wird noch schneller noch besser. Wer stark ist und einen hohen Schadensbonus hat wird - wie hier schon oft erwähnt - ohne wirklich nachvollziehbaren Grund bevorzugt.

Hat der schöne Oberfiesling nur noch X AP, ist es Glückssache und hängt von der Gewandtheit ab, ob ich vor meinem Kampfgefährten zuschlagen "darf", um noch KEP einzuheimsen.

 

Das bringt doch alles nichts. :notify:

 

Tatsächlich spielen wir inzwischen nur noch so - und damit oute ich mich als absoluter Verfechter der Pauschal-EP-Vergabe -, dass am Ende eines Abenteuers an alle (fast) gleich eine AEP-Summe vergeben wird, die Kämpfe, Fertigkeiteneinsatz, Zauber, Rollenspiel und Lösen von Aufgaben umfasst.

 

Der einzige buchhalterische Aufwand der (für mich als SpL, die Spieler müssen gar nichts notieren) noch besteht, ist das Notieren von PP.

 

Und gaaaanz ausnahmsweise gibt's auch Extra-Punkte für herausragende Aktionen (riskanteste Manöver zum Gruppenwohl, besonders überzeugendes - und zumeist inhaltlich eher uneffektives :cool: - Ausspielen der Rolle).

Warum es für diese oder jene Aktion Extra-AEP gibt, erkläre ich dann allerdings auch (und bin zum Glück bislang nie auf Frust gestoßen).

 

Offensichtlich habe ich aber auch Glück mit meinen derzeitigen Spielrunden, aber so macht's m.E. am meisten Spaß:

 

Viel Spielen, geringer Buchhaltungsaufwand - und schließlich auch ein etwa gleicher Level der Figuren, was wiederum dem Spielspaß förderlich ist.

 

:notify:

Geschrieben

Bei uns können nur die Fertigkeiten durch Erfahrung gesteigert werden, die in einer risikoreichen Situation erfolgreich eingesetzt wurden, wobei die Details dieser Situation (etwa die Stärke des Gegners und dergleichen) keinen Einfluß auf die Höhe der Steigerung haben. Punkte für "gutes Rollenspiel" gibt es bei uns nur, wenn dieses "gute Rollenspiel" in einem unmittelbaren Bezug zu den Handlungen des Charakters steht, aber keiner bestimmten Fertigkeit des Charakters zugeordnet werden kann.

Geschrieben
Der Thread hat sich ja nun eher zu einer Grundsatzdiskussion zur EP-Vergabe "ausgewachsen"; geb ich also auch meinen Senf dazu.

 

Dann will ich dich gerne auch auf einen Spinn-off u.a. aus der Diskussion hier hinweisen: Hausregelvorschlag zur vereinfachten EP-Vergabe. Mit diesen Hausregeln würde sich auch die Diskussion hier erübrigen, finde ich.

 

Grüße

 

Bruder Buck

Geschrieben
Der Thread hat sich ja nun eher zu einer Grundsatzdiskussion zur EP-Vergabe "ausgewachsen"; geb ich also auch meinen Senf dazu.

 

Dann will ich dich gerne auch auf einen Spinn-off u.a. aus der Diskussion hier hinweisen: Hausregelvorschlag zur vereinfachten EP-Vergabe. Mit diesen Hausregeln würde sich auch die Diskussion hier erübrigen, finde ich.

 

Grüße

 

Bruder Buck

 

Danke für Deinen Hinweis, Bruder Buck, aber selbst Deine Hausregeln erscheinen mir noch mit relativ viel Buchhaltungsaufwand verbunden (was aber auch daran liegen kann, dass ich diese noch nicht praktiziert habe - das eine oder andere "Strichlein" auf meiner Liste muss ich ja auch machen...:D).

 

Das Grundsatzthema dieses Strangs hier wird aber m.E. durch Deine Hausregeln nicht "erledigt", denn die eigentliche Frage war ja, ob es überhaupt EP für sogenanntes "gutes Rollenspiel" geben sollte - und was das eigentlich ist...

Geschrieben

@Astronomics: Da ich die EP für "gutes Rollenspiel" mag, stellt sich mir die Frage nicht, ob und warum man sie abschaffen sollte. Daher regeln meine Hausregeln das auch nicht.

 

Da ich aber auch kein Fan einer totalen Pauschalvergabe bin, habe ich aus den Anregungen in der anderen Diskussion mal den Hausregelvorschlag erarbeitet. Wie schon an anderen Stellen im Forum ausgeführt, bin ich Anhänger der "gemäßigt-regelgerechten-Pauschalvergabe" von EP. Das heißt, ich mache mir als SL sehr wohl Strichlisten für eingesetze Fertigkeiten, für gute Ideen, für gutes Rollenspiel (also das, was ich dafür halte, es lebe die Subjektivität!) und für KEP und ZEP. Dabei nehme ich die im Regelwerk genannten Faktoren aber sehr pauschal, weil es mir zu aufwändig ist, bei jedem Kampf einen EP-Faktor für die KEP zu überlegen und bei jedem Zauber den ZEP-Faktor für diese oder jene Zauberart, und so weiter.

 

Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Charaktere in Runden, wo ich regelmäßiger leite, steigen genau so schnell auf, wie es sich für erspielte Verbesserungen und midgard-gerecht anfühlt und sie sind von den GFP nah beieinander, ohne gleich zu sein. Das Unterschiede bestehen bleiben, ist mir und den Spielern wichtig, denn viele Spieler wollen auch den Unterschied in den EP nach einem Spielabend sehen, ob sich ihre guten Ideen, ihre coolen Aktionen oder der gemachte Schaden im Kampf eben in unterschiedlichen EP auswirken.

 

Grüße

 

Bruder Buck

Geschrieben

@ Bruder Buck:

 

Deine Hausregeln zur EP-Vergabe halte ich (bis auf die fürs "gute Rollenspielen", meistens jedenfalls) für gut und praktisch - ich praktiziere sie nur nicht. ;)

 

Ich leite allerdings (und spiele in) Gruppen, denen es nicht wichtig ist, besser als ein anderer Mitspieler zu sein oder ggf. an einem Tag mit Würfelpech oder Schlecht-Drauf-Sein noch durch weniger EP dafür "bestraft" zu werden.

 

Das dürfte letztlich auch der Grund sein, warum ich so ein Fan der Pauschvergabe bin.

Ich kann's mir aber auch vorstellen, dies bei anderen Gruppen anders zu handhaben - es ist aber auch einfach schön, den Buchhaltungsaufwand zu minimieren... :)

Geschrieben
@Astronomics: Da ich die EP für "gutes Rollenspiel" mag, stellt sich mir die Frage nicht, ob und warum man sie abschaffen sollte.

 

Wie sieht es mit Zielen der Charaktere aus, wie werden die bewertet und wenn diese den Abenteuerzielen entgegenstehen?

Geschrieben
@Astronomics: Da ich die EP für "gutes Rollenspiel" mag, stellt sich mir die Frage nicht, ob und warum man sie abschaffen sollte.

 

Wie sieht es mit Zielen der Charaktere aus, wie werden die bewertet und wenn diese den Abenteuerzielen entgegenstehen?

 

Wenn dieser Fall mal eintritt (der die Ausnahme sein sollte, sonst wird das Gruppengefüge gestört - und wenn's rauskommt und man realistisch spielt, trennt sich die Gruppe...), dann gibt's auch Extra-AEP dafür.

 

Solche Fälle z.B. hatte ich mit den Sondersituationen in Posting #108 gemeint.

Geschrieben

Wenn dieser Fall mal eintritt (der die Ausnahme sein sollte, sonst wird das Gruppengefüge gestört - und wenn's rauskommt und man realistisch spielt, trennt sich die Gruppe...), dann gibt's auch Extra-AEP dafür.

 

Solche Fälle z.B. hatte ich mit den Sondersituationen in Posting #108 gemeint.

 

Was hat die Trennung der Spielrunde mit Extra AEP zu tun?

Geschrieben

Wenn dieser Fall mal eintritt (der die Ausnahme sein sollte, sonst wird das Gruppengefüge gestört - und wenn's rauskommt und man realistisch spielt, trennt sich die Gruppe...), dann gibt's auch Extra-AEP dafür.

 

Solche Fälle z.B. hatte ich mit den Sondersituationen in Posting #108 gemeint.

 

Was hat die Trennung der Spielrunde mit Extra AEP zu tun?

 

Nichts.

Das war wohl missverständlich.

Du sprachst doch besonders rollengerechtes Verhalten an, welches ggf. auch mal dem Gruppeninteresse zuwiderläuft. Das kann mal mit Extra-AEP belohnt werden. Es sollte aber sicher nicht dazu führen, dass das extrem wird und sich die Gruppe dann trennt.

 

Das ist weder schön, noch muss man es als SpL mit Extra-AEP belohnen.

Geschrieben

Wenn dieser Fall mal eintritt (der die Ausnahme sein sollte, sonst wird das Gruppengefüge gestört - und wenn's rauskommt und man realistisch spielt, trennt sich die Gruppe...), dann gibt's auch Extra-AEP dafür.

 

Solche Fälle z.B. hatte ich mit den Sondersituationen in Posting #108 gemeint.

 

Was hat die Trennung der Spielrunde mit Extra AEP zu tun?

 

Nichts.

Das war wohl missverständlich.

Du sprachst doch besonders rollengerechtes Verhalten an, welches ggf. auch mal dem Gruppeninteresse zuwiderläuft. Das kann mal mit Extra-AEP belohnt werden. Es sollte aber sicher nicht dazu führen, dass das extrem wird und sich die Gruppe dann trennt.

 

Das ist weder schön, noch muss man es als SpL mit Extra-AEP belohnen.

Nein, ich sprach an wie es abgedeckt ist, wenn vom SL gesetzte Abenteuerziele mit von den von den Charspiekern für ihre SCs gesetzten Ziele kollidieren und wie das mit XP bewertet wird?

 

Ein Spieler der wissentlich gegen die Gruppe spielt, würde unter Regel 0 fallen und damit raus.

Geschrieben

Ich denke mal, für erreichte Ziele gibt es EP - egal welche.

 

Eventuell hat das Erreichen dieser Ziele dann noch in-game Konsequenzen: dann nämlich, wenn besagte Ziele nicht von allen Figuren als gruppenkonform gesehen werden.

Geschrieben
Nein, ich sprach an wie es abgedeckt ist, wenn vom SL gesetzte Abenteuerziele mit von den von den Charspiekern für ihre SCs gesetzten Ziele kollidieren und wie das mit XP bewertet wird?

 

In meinen Gruppen ist es eigentlich so, dass das kaum passiert.

 

Ich kenne "meine" Spieler(Charaktere) und deren Ziele. In aller Regel versuche ich solche Motivationen zu setzen, dass die Spieler sich selbst ihre Ziele suchen (natürlich nach Möglichkeit im Sinne des Abenteuers).

Wenn ich weiß, dass ein Charakter (auch) andere Ziele hat, dann versuche ich, das manchmal "rauszukitzeln", aber eine SpF, die grundsätzlich anderes will als die anderen, die funktioniert auf Dauer in einer Gruppe halt nicht.

 

(Damit entfiele dann langfristig auch das Problem der EP-Vergabe...)

Geschrieben
@Astronomics: Da ich die EP für "gutes Rollenspiel" mag, stellt sich mir die Frage nicht, ob und warum man sie abschaffen sollte.

 

Wie sieht es mit Zielen der Charaktere aus, wie werden die bewertet und wenn diese den Abenteuerzielen entgegenstehen?

Ich habe keine so egomanischen Spieler in meinen Spielrunden, als dass sie sich und ihren Charakteren irgendwelche total vom Abenteuer unabhängigen Ziele setzten oder diese gar gegen das Abenteuer versuchen, durchzusetzen. So spielen wir nicht. Also stellt sich mir diese absonderliche Frage nicht.

 

Gruß

 

Bruder Buck

Geschrieben (bearbeitet)

Ich gebe als SL immer sehr viele Ehrfahrungspunkte für gutes Rollenspiel.

Natürlich kann ich nachvollziehen, dass man sich hier fragen kann, ob das eigentlich alles Willkür ist - aber eigentlich bin ich da anderer Meinung. Warum? Ich will versuchen, es zu erklären:

 

Warum machen wir Rollenspiel? Nun, es gibt verschiedene Typen.

 

Es gibt die "Problemlöser", die einfach Spaß daran haben, ein Puzzle zu lösen. Sie lieben Detektivabenteuer, und jedes Abenteuer, das kein solches ist, wird im Handumdrehen zu einem gemacht. Die meiste Rollenspiel-Zeit wird von diesen Spielern zum Planen und Diskutieren verwendet.

 

Es gibt die "Helden", die einfach ihre Figur zelebrieren wollen - zeigen können, was sie alles tolles können. Kämpfen, und gewinnen. Sie lieben Actionlastige Abenteuer und haben häufig eine ziemliche "Haudrauf"-Mentalität.

 

Dann gibt es noch die "Erzähler", die einfach nur Spaß daran haben, ganz in ihrer Figur aufzugehen. Eigentlich bräuchten sie gar kein Abenteuer, sondern könnten den ganzen Abend damit verbringen, zusammen in einer Gaststube zu sitzen und ihre Figur auszuleben.

 

Und natürlich liegen diese Typen niemals in Reinform vor, aber in einem Dreieck, wo diese drei Punkte an den Ecken stehen, kann sich glaube ich jeder von uns irgendwo wiederfinden.

 

Die ersten beiden Typen, die "Helden" und die "Problemlöser", werden von den Abenteuern in der Regel recht gut bedient. Es gibt immer wieder Kämpfe und Situationen, in denen sich einzelne Figuren in Szene setzen können. Es gibt immer wieder Rätsel zu lösen.

Aber was ist mit den Erzählern? Wann kommen die zum Zuge?

In einer Rollenspielgruppe, die hauptsächlich aus den ersten beiden Typen besteht, kommt es nur zu sehr wenig freiem Rollenspiel. Konversationen sind auf auftretende Probleme beschränkt. Es wird ein Einbruch geplant, oder man geht einfach weiter "im Plot", und versucht, "das Abenteuer zu lösen" und auf irgendeine Art und Weise zu "gewinnen".

Aber ich als Spielleiter bin dafür zuständig, dass jeder in der Gruppe zu seinem Spaß kommt, mich selbst inbegriffen. Ich muss dafür Sorge tragen, dass die verschiedenen "Typen" allesamt "bedient" werden.

Deshalb gebe ich Erfahrungspunkte in drei Kategorien: Für erfolgreichen Einsatz von Fähigkeiten (Helden-Typ), für gute Ideen und Voranbringen der Handlung (Problemlöser-Typ), aber auch für gutes Rollenspiel.

Ziel der Übung soll es sein, dass jeder für das belohnt wird, was er selbst besonders gut kann und besonders gerne macht - denn dann entsteht Spaß und ein Erfolgsgefühl.

 

Aber wie belohne ich gutes Rollenspiel? Und was ist das überhaupt?

Gebe ich Rollenspielerfahrungspunkten für den Assassinen, der ein Waisenkind rettet? Oder für die Magierin, die sich nach einem schlechten Tag hemmungslos in einer Kneipe betrinkt und dann ausfällig wird?

In beiden Fällen ist die Antwort "ja", denn:

Die Stereotypen Klassen im DFR sind nur Mittel zum Zweck. Wenn ich mir eine Figur ausdenke, dann denke ich mir Stärken und Schwächen aus, eine Persönlichkeit mit Vorlieben und Abneigungen. Und welche Klasse ich dafür wähle, ist mir überlassen, und letzten Endes bis auf Regelaspekte auch völlig nebensächlich. Wenn keine der DFR-Klassen zu meinem Konzept passt, arbeite ich halt eine neue aus.

Ich als SL kann weder beurteilen, wie gut das Spiel einer Figur zu irgendeinem Vorbild passt (das ich vielleicht garnicht kenne), sonst kann ich noch irgendwelche objektiven Maßstäbe anlegen. Das einzige, was ich tun kann, ist, die folgende Frage zu beantworten:

Erzeugt das Rollenspiel, was dieser Spieler abliefert, ein dichtes und schlüssiges Bild von seiner Figur?

Wenn die Antwort ja ist, gibt es Rollenspiel-Erfahrungspunkte. Sonst nicht.

Dafür ist es völlig egal, ob er Assassine, Heiler, Magier oder sonstwas ist. Das spielt keine Rolle. Das einzig wichtige ist, ob es ihm gelingt, eine Rolle auszuleben. Ein paar Beispiele:

 

Ein mildtätiger Assassine bekommt Rollenspiel-Erfahrungspunkte für sein Handeln. Für alles, was er am Tisch sagt, schreibe ich mir ein paar Punkte auf. Warum auch nicht?

Ein Nordlandbarbar, der am einen Tag den ungebildeten Wilden spielt, aber am nächsten Tag plötzlich ete-petete ist, bekommt keine - und wenn der Spieler sich darüber mockiert (was sein gutes Recht ist), werde ich ihn mit dieser Tatsache konfrontieren. Und wenn er mir dann eine schlüssige Erklärung abliefern kann, warum er am einen Tag so, am anderen aber anders war, die in das von ihm vermittelte Konzept der Figur passt (subjektiv), gibt's die Punkte. Sonst nicht.

Wer den ganzen Tag nur schweigend am Tisch sitzt und nichts tut und nur bei Kämpfen aktiv wird, bekommt auch keine Punkte - es sei denn, er liefert, wenn er denn dann mal von den anderen Spielern angesprochen wird, eine überzeugende Vorstellung, beispielsweise von dem griesgrämigen, mordlüsternen und finsteren Krieger, der erst dann richtig aufblüht, wenn seine Klinge Blut schmeckt. Dann gibt es zwar für's Schweigen immer noch nichts, aber für die wenigen, überzeugenden Vorstellungen so viele, dass es sich mit anderen Spielern etwa die Waage hält.

Figuren, die als Super-Helden ohne Schwächen auftreten, die niemals in der Gaststube sitzen und ihren Frust in Bier ertrinken oder einfach mal schlecht drauf sind - Figuren, die niemals auch nur ein kleines bisschen menschlich wirken, bekommen keine Rollenspiel-Punkte.

Figuren aber, die es schaffen, in mir als Spielleiter ein Bild entstehen zu lassen, bekommen Rollenspiel-Punkte dafür - und zwar um so mehr, je klarer dieses Bild ist und je mehr Mühe sie sich dafür geben. Wer es schafft, seine Figur "menschlich" wirken zu lassen und ein konsistentes, konsequentes Bild einer Persönlichkeit zeichnet, bekommt dafür Punkte.

 

Der Inhalt dieses Postings spiegelt meine persönliche Meinung wieder. Nichts davon erhebt den Anspruch auf irgendeine Allgemeingültigkeit. Es sollte lediglich dazu dienen, zu erklären, was das Konzept der Rollenspiel-Erfahrungspunkte für mich bedeutet und wie ich es interpretiere und nutze.

 

Bisher habe ich nur gute Erfahrungen damit gemacht, und natürlich gibt es auch in meiner Runde immer wieder Diskussionen über die EP-Vergabe, die ich als SL auch aktiv fördere - schließlich bin auch ich nur ein Mensch, der niemals wirklich objektiv sein kann - aber bisher waren diese immer sehr gesittet, freundlich und haben immer einen Konsens erzielt, der alle Beteiligten zufrieden gestellt hat - was für mich (persönlich) den Erfolg meiner Konzeption von Rollenspiel-Erfahrungspunkten bestätigt.

 

Viele Grüße,

Gimli CDB

Bearbeitet von Gimli CDB
  • Like 8
Geschrieben

(...)

Warum machen wir Rollenspiel? Nun, es gibt verschiedene Typen.

 

Es gibt die "Problemlöser", die einfach Spaß daran haben, ein Puzzle zu lösen. Sie lieben Detektivabenteuer, und jedes Abenteuer, das kein solches ist, wird im Handumdrehen zu einem gemacht. Die meiste Rollenspiel-Zeit wird von diesen Spielern zum Planen und Diskutieren verwendet.

 

Es gibt die "Helden", die einfach ihre Figur zelebrieren wollen - zeigen können, was sie alles tolles können. Kämpfen, und gewinnen. Sie lieben Actionlastige Abenteuer und haben häufig eine ziemliche "Haudrauf"-Mentalität.

 

Dann gibt es noch die "Erzähler", die einfach nur Spaß daran haben, ganz in ihrer Figur aufzugehen. Eigentlich bräuchten sie gar kein Abenteuer, sondern könnten den ganzen Abend damit verbringen, zusammen in einer Gaststube zu sitzen und ihre Figur auszuleben.

 

Und natürlich liegen diese Typen niemals in Reinform vor, aber in einem Dreieck, wo diese drei Punkte an den Ecken stehen, kann sich glaube ich jeder von uns irgendwo wiederfinden.

(...)

 

Brilliante und absolut zutreffende Beschreibung, finde ich!! :colgate:

 

Auch Deine Punktevergabe für gutes Rollenspiel überzeugt mich. Ich handhabe es nur deshalb nicht so, weil ich in meinen Gruppen relativ viel Glück mit den Spielern habe, die ihre jeweiligen Rollen ziemlich gut ausfüllen.

 

Die, die es nicht so sehr tun (weil sie es nicht können - Scham o.ä.), bestrafe ich dennoch nicht durch geringere Punktevergabe. Ich tu's einfach nicht, obwohl dies den Regeln entsprechen würde.

 

Und dann gibt's noch diejenigen Spieler, die in einer Gruppe aufgrund Ihres Naturells "untergehen".

Ich hatte mal den Spieler eines Barbaren, der zumeist ruhig dabeisaß, sich zwar am Kämpfen und Rätsellösen beteiligte, sonst aber wenig barbarisch war. Es ergab sich ein Soloabenteuer mit ihm. Ich dachte vorab "Oh je, oh je, das wird ein selbsgesprächsartiger Abend...", doch alleine erwies sich der Spieler als exzellent. Rollengerecht bis zum Dorthinaus.

Kurz darauf in der Gruppe war er's nicht mehr, trotz Lob und Ermutigung meinerseits.

 

Hätte ich den dann später wieder durch geringere Punktvergabe "bestrafen" sollen???

Geschrieben (bearbeitet)

Hätte ich den dann später wieder durch geringere Punktvergabe "bestrafen" sollen???

 

 

Gimlis Ausführungen haben mir sehr gut gefallen, das mal vorneweg.

 

Hier geht es aber eben um zusätzliches Belohnen mit ergänzenden Punkten, nicht bestrafen desjenigen, der sie nicht erhalten hat.

Ich finde es eigentlich traurig, wenn man immer gleich den negativen Aspekt sehen will statt dem Positiven, insbesondere wo der doch generell überwiegen sollte dort wo "man" spielt.

 

Dein letzter Satz ist im Grunde die Haltung, die ich in weiten Teilen auch bei anderen EP-Diskussionen (leider) immer wieder finde.

Sei es bei nonpauschaler EP-Vergabe, sei es hier bei den Rollenspiel-EP, immer wird geschaut ob man nicht eventuell sich selber oder andere "bestraft" sehen könnte und andere bevorzugt (DER HAT JA SCHLIEßLICH 2 PKT SCHADENSBONUS MEHR ALS MEINE FIGUR!!!! *kreisch* *Schnappatmung*) und dann darüber sinniert weshalb sich ein SL gottgleich in der Position sieht einzelnen Spieler ggf. einmal mehr EP zukommen zu lassen als anderen (oder wahlweise einem selber).

 

Das sieht mir hernach dann immer sehr leicht nach: "wenn ich etwas nicht bekomme gönne ich es lieber auch keinem anderen" aus, denn eines wollen wir mal festhalten:

Die Rollenspiel-EP sind ein Zusatz, etwas, das ansonsten nur allen verloren geht und nicht pauschal aufgeteilt werden könnte damit alle etwas davon haben, ergo bestrafe ich - wenn ich sie ablehne - Spieler, die sie möglicherweise verdient hätten (siehe Gimlis Ausführungen), nur weil ich sie niemandem gönne, nicht einmal mir selber.

Bearbeitet von Sinbringer
Geschrieben

Gimli's Ausführen finde ich auch sehr gut - aber ich stelle mal die provokante Frage: Müssen es denn immer Punkte sein?

Es ist ja nicht so, dass der Erzähler deswegen weniger zu den Problemlösungen beiträgt oder seine Figur weniger Kampfstark ist. Auch in diesen Fällen bekommt er Punkte, wenn er sich einbringt.

Schon klar so viele Punkte sind das jetzt nicht...

 

Deswegen würde ich vorschlagen andere Belohnungsarten zu verwenden anstelle von Punkten.

Der Wirt könnte einem guten Kunden schon mal den Hinterausgang anbieten während er die Stadtwache beschäftigt. Die Würfelpartner haben vielleicht gehört, dass XY (fürs Abenteuer relevant) große Spielschulden hat. Im Badehaus bekommt der Sauberkeitsfanatiker zufällig eine höchst interessante Konversation mit, die ihm einen kleinen Hinweis zum aktuellen Problem gibt. Der befreundete Adelige lädt zur Jagd ein mit seinem Freund als Ehrengast...

Klar, das meiste könnte man auch über erfolgreichen Fertigkeitenansatz abwickeln (EW:Gassenwissen usw), muss man ja aber nicht immer.

Ich denke gerade dem Erzähler sind diese Arten der Belohnung lieber als reine Punkte (die er ja auch auf anderem Wege sammeln kann).

Geschrieben

...

Die Rollenspiel-EP sind ein Zusatz, etwas, das ansonsten nur allen verloren geht und nicht pauschal aufgeteilt werden könnte damit alle etwas davon haben, ergo bestrafe ich - wenn ich sie ablehne - Spieler, die sie möglicherweise verdient hätten (siehe Gimlis Ausführungen), nur weil ich sie niemandem gönne, nicht einmal mir selber.

 

Häh?

Das liest sich ja so, als seien Rollenspiel-EP eine inhärent knappe Resource und die Menschheit (oder zumindest die Gemeinschaft der Rollenspieler) müsste dankbar dafür sein, dass man über die Vergabe der EP für gutes Rollenspiel noch ein paar extra Punkte erschließen kann, die sonst verloren werden.

 

Ich verrate dir mal etwas: Rollenspiel-EPs sind völlig umsonst. Niemand hindert mich daran, den nächsten Termin ausfallen zu lassen, und den Spielern zu sagen, sie sollten sich die 500 Punkte, die ich ihnen sonst vermutlich gegeben hätte (da ich ein super Spiel von ihnen erwarte) trotzdem zu geben. Ob sie sie haben wollen, ist eine andere Sache.

 

Tut mir leid, aber das obige Argument kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

 

Und über die unsägliche Neid-Debatte waren wir doch (so hoffte ich) schon hinweg.

Ich mache einen (bei Weitem nicht den Einzigen) Problempunkt mal an einem Beispiel deutlich:

Es ist allgemein bekannt, dass es sportlichere und weniger sportliche Schüler gibt. Zwar gibt es in der Leistung auch eine Tagesform, aber meist sind solche Unterschiede schon sehr konstant. Liegt wohl am unterschiedlichen Talent.

 

In meiner Schulzeit wurden Mannschaften beim Sport oft durch ein Wahlverfahren ermittelt, bei dem zwangsläufig die am wenigsten sportlichen Schüler am Ende übrig blieben. Ich habe schon oft gehört, dass dies für die weniger sportlichen Schüler als Demütigung empfunden wurde. Meine Erfahrung geht auch in die Richtung. Ich war meist froh, dass es noch ein, zwei Schüler gab, die noch unsportlicher waren als ich, so dass ich nicht ganz bis zu Letzt da stand.

 

Ich weiß nicht, ob das heute in der Schule noch so praktiziert wird, aber wenn ich privat Fußball spiele machen wir das nie so.

 

Beim Rollenspiel gibt es ähnliche Effekte. Natürlich gibt es Spieler, die permanent mehr zum Rollenspiel beitragen und mehr gute Ideen einbringen als andere. Mag auch am unterschiedlichen 'Talent' liegen.

Auch hier empfinde ich es als unpassend, dies den Leuten durch öffentliche Zuweisung von mehr oder weniger EP ständig unter die Nase zu reiben.

Geschrieben

Nun, zumindest bestärkt mich diese Diskussion in der Überzeugung, weiterhin ausschließlich stufenlose Rollenspielsysteme ohne Erfahrungspunkte zu spielen. :cool:

Geschrieben (bearbeitet)

Auch hier empfinde ich es als unpassend, dies den Leuten durch öffentliche Zuweisung von mehr oder weniger EP ständig unter die Nase zu reiben.

 

 

Nochmal: Ich nehme niemandem etwas weg sondern gebe jemandem etwas hinzu, wo ist da die Strafe, entschuldige, ich kann den Strafcharakter wirklich nicht erkennen.

Du führst die "unsägliche Neiddebatte" an, nur führe ich die doch garnicht, ich hebe nur darauf ab, daß niemandem im Gegenzug zu diesem "Geschenk" etwas genommen würde.

 

Ich weiß durchaus, daß EPs mich als SL nicht eine Kleinigkeit kosten, das muss mir nun wirklich nicht mehr erklärt werden.

Bearbeitet von Sinbringer
Geschrieben

Auch hier empfinde ich es als unpassend, dies den Leuten durch öffentliche Zuweisung von mehr oder weniger EP ständig unter die Nase zu reiben.

 

 

Nochmal: Ich nehme niemandem etwas weg sondern gebe jemandem etwas hinzu, wo ist da die Strafe, entschuldige, ich kann den Strafcharakter wirklich nicht erkennen.

Du führst die "unsägliche Neiddebatte" an, nur führe ich die doch garnicht, ich hebe nur darauf ab, daß niemandem im Gegenzug zu diesem "Geschenk" etwas genommen würde.

 

Ich weiß durchaus, daß EPs mich als SL nicht eine Kleinigkeit kosten, das muss mir nun wirklich nicht mehr erklärt werden.

 

Das Wort 'Strafe' oder ein Synonym habe ich auch nicht verwendet, da ich es hier für nicht zielführend halte.

Ansonsten dachte ich, mein obiges Beipiel sei klar genug. Manchen Leuten ist es eben unangenehm, wenn (vermutlich vorhandene) 'Leistungsunterschiede' ständig explizit gemacht werden. Das geht mir übrigens auch so, wenn ich auf der leistungsstarken Seite bin.

Geschrieben
Ich verrate dir mal etwas: ...

 

Diese Art des Tones gefällt mir nun überhaupt nicht :(

 

Ich mache einen (bei Weitem nicht den Einzigen) Problempunkt mal an einem Beispiel deutlich:

Es ist allgemein bekannt, dass es sportlichere und weniger sportliche Schüler gibt. Zwar gibt es in der Leistung auch eine Tagesform, aber meist sind solche Unterschiede schon sehr konstant. Liegt wohl am unterschiedlichen Talent.

 

In meiner Schulzeit wurden Mannschaften beim Sport oft durch ein Wahlverfahren ermittelt, bei dem zwangsläufig die am wenigsten sportlichen Schüler am Ende übrig blieben. Ich habe schon oft gehört, dass dies für die weniger sportlichen Schüler als Demütigung empfunden wurde. Meine Erfahrung geht auch in die Richtung. Ich war meist froh, dass es noch ein, zwei Schüler gab, die noch unsportlicher waren als ich, so dass ich nicht ganz bis zu Letzt da stand.

 

Ich weiß nicht, ob das heute in der Schule noch so praktiziert wird, aber wenn ich privat Fußball spiele machen wir das nie so.

 

Es ist genauso allgemein bekannt, dass es Schüler gibt, die Mathe oder Fremdsprachen besser beherrschen und leichter lernen als andere. Müssen sich diejenigen, die das nicht so gut können/so leicht lernen jetzt auch gedemütigt fühlen, wenn die anderen bessere Noten erhalten? (da sind wir dann übrigens wieder bei der Neiddebatte)

 

Wie Gimli CDB es - mEn richtig - dargestellt hat, geht es darum in der Gruppe gemeinsam Spaß zu haben. Jede Gruppe hat andere Voraussetzungen/Spielstile/Spielertypen. Somit wird es auch in jeder Gruppe eine andere Art der Vergabeweise der Punkte geben. Findet es die Gruppe richtig und gut, dass "gutes" Rollenspiel für zusätzliche Erfahrungspunkte sorgt, ist es ok, wenn nicht, dann nicht. Wichtig ist im ersten Falle nur, dass es für die Gruppe klar ist, was "gutes" Rollenspiel ist, dass es einen gemeinsamen Nenner gibt. Der Spielleiter bekommt die Rolle des Schiedsrichters. Er muss/soll das entsprechend des Gruppenkonsens bewerten. Der Gruppenkonsens hinsichtlich des "guten" Rollenspiels ist jedoch nicht am Anfang vorhanden, sondern bildet sich nach und nach heraus.

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