Mala Fides Geschrieben 21. Juli 2010 report Geschrieben 21. Juli 2010 Hallo zusammen. Ich überlege mir gerade, wie es in den verschiedenen Ländern Midgards mit dem Nachweisen der eigenen Identität gehandhabt wird. Gibt es Länder, in denen sich die Bürger "beim Amt melden" müssen? Gibt es schriftliche Dokumente, mit denen man seine Identität auch ohne Zeugen beweisen kann? Wenn ja, in welchen Ländern wäre das denkbar und in welchen nicht? Wie wird die Problematik in letzterem Fall dann gehandhabt?
Fimolas Geschrieben 21. Juli 2010 report Geschrieben 21. Juli 2010 Hallo Mala! In KanThaiPan gibt es Pässe (s. Quellenbuch). Liebe Grüße, Fimolas!
Raldnar Geschrieben 21. Juli 2010 report Geschrieben 21. Juli 2010 Ich glaube mich zu entsinnen, dass es im Abenteuer "Der gefälschte Gildenbrief" um das eine odere andere Dokument im Zusammenhang mit Handwerkergilden ging. Darüber hinaus sollte eigentlich in den Wealds ein Geburtsregister zumindest der ansässigen Bürger existieren (Tempel?). Raldnar
Lord Chaos Geschrieben 21. Juli 2010 report Geschrieben 21. Juli 2010 Hallo zusammen.Ich überlege mir gerade, wie es in den verschiedenen Ländern Midgards mit dem Nachweisen der eigenen Identität gehandhabt wird. Gibt es Länder, in denen sich die Bürger "beim Amt melden" müssen? Gibt es schriftliche Dokumente, mit denen man seine Identität auch ohne Zeugen beweisen kann? Wenn ja, in welchen Ländern wäre das denkbar und in welchen nicht? Wie wird die Problematik in letzterem Fall dann gehandhabt? Hi Mala! Mit Ausnahme des beschriebenen beispiels aus KTP ganz einfach: Man ist bekannt, ansonsten mittels Bürgen bzw Zeugen, da weder Fotos noch Fingerabdrücke bekannt sind. Adelige/Patritzier/Städte mögen die Identität von Boten/Gesandte usw durch gesiegelte Dokumente belegen, dies ist aber nicht für jedermann zugänglich. Auch ist es nicht gänzlich unüblich solchen Leuten eindeutige Gegenstände mitzugeben, zb Ringe. Die meisten Organisationen die Abgaben erheben müssen Abgabenbücher, Steuerlisten usw führen. Dort sind die Betroffenen verzeichnet. Neue Bürger werden natürlich umgehend registriert. Eine 'Meldepflicht' für Reisende gibt es nur in Ausnahmefällen. Zb in den KüSta für Zauberer und mag. Artefakte. Anwsonsten müssen sich Bürger immer beim Amt melden wenn sie etwas vom Amt wollen, zb eine Lizenz, ein Privileg o.ä. LG Chaos
Kraehe Geschrieben 21. Juli 2010 report Geschrieben 21. Juli 2010 Moin Lord Chaos, Eine 'Meldepflicht' für Reisende gibt es nur in Ausnahmefällen. Zb in den KüSta für Zauberer und mag. Artefakte. in meinem Midgard wird diese Meldepflicht fuer Zauberer in den Kuestenstaaten folgendermassen geregelt: - Jeder Vollmagier (d.h. Vollmitgliedschaft in einer Gilde die dem Convent angehoert) hat einen magischen Siegelring. - Jeder Zauberkundige der eine Stadt besucht muss sich am ersten Tag in der Gilde der Stadt im Gaestebuch eintragen. Dort wird auch eingetragen in welcher Gilde dieser Magier als letztes vorher war. Vollmagier siegeln ihre unterschrift selber. Gastmagier brauchen einen Leumund oder ein Emfehlungsschreiben. - Im Zweifel wird mittels Schreiber Beschwoeren Unterschrift und Siegel kopiert und eine Brieftaube geschickt. ciao,Kraehe
Kazzirah Geschrieben 21. Juli 2010 report Geschrieben 21. Juli 2010 Das übliche Verfahren des Identitätsnachweises werden Schutzbriefe, schriftliche Leumundsaussagen etc sein. Man wird jemandem vor Ort anempfohlen, der dem Empfehlenden persönlich bekannt ist. Diese schriftlichen Briefe werden gesiegelt sein, damit der Empfänger halbwegs der Identität des Überbringers sicher sein kann. Eindeutige Nachweise ohne persönliche Zeugenschaft gibt es dagegen nicht. Ansonsten dienen natürlich Wappen, Fahnen und Siegel zur Identitätsbekundung. Fälschungen werden an der Tagesordnung sein, die Strafen bei Entdeckung aber ebenso empfindlich. 1
Masamune Geschrieben 21. Juli 2010 report Geschrieben 21. Juli 2010 Wie es nun genau in den einzelnen Ländern gehandhabt wird kann ich dir nicht sagen. Jedoch wird bestimmt in vielen Regionen zumindest über wichtige Ereignisse wie Geburt oder Eheschluss Buch geführt. Damit zusammen hängt nämlich der Stand einer jeden Person und auch deren Erbrecht, das ist vor allem im Adel wichtig, aber auch niedere Stände können Erbe haben bzw zu solchem gehören (Stichwort: Leibeigenschaft). Zumindest in Alba kann ich dir mit Sicherheit bestätigen, dass in jeder Gemeinde eine Chronik vorhanden ist, die von Priestern geführt wird, in der die Geburt samt Name und Clanzugehörigkeit niedergeschrieben ist. Ebenfalls dort hinein gehören Eheschließungen und damit verbundene Änderungen der Clanzugehörigkeit. In der Regel sind solche Einträge von untergeordneter Wichtigkeit. Wenn es jedoch darum geht etwas zu beweisen, so werden sie mit einem mal wichtig und können vor Gericht zum Beispiel als Beweis des Erbrechts herangezogen werden. Masamune
Ma Kai Geschrieben 22. Juli 2010 report Geschrieben 22. Juli 2010 Das hängt m.E. stark vom Zivilisationsgrad ab. In KanThaiPan wird alles aufgezeichnet, und auch in Valian und den Küstenstaaten dürfte es ausführliche Aufzeichnungen geben. Aran stelle ich mir - vorbehaltlich des Quellenbuches, Juchu - ebenfalls als relativ bürokratisch vor, ebenso Nahuatlan. In Moravod dürfte es Dorfchroniken geben. In Alba, Erainn und Waeland dürften die Dorfpriester zumindest ungefähr aufzeichnen, wie es ihrer Gemeinde geht - sofern sie lesen und schreiben können. Allerdings erinnere ich mich nicht an eine Taufe, daher auch kein Taufregister. Eventuell beziehen sich die Aufzeichnungen nur auf die dauerhaften Besitztümer, also "der Meier Sepp hat den Hof von seinem Vater übernommen" (und das wäre dann das erste dokumentarische Auftauchen des Herrn Sepp Meier). Man kennt sich schließlich im Dorf untereinander; da ist kein Papier notwendig. In den Städten dürfte es etwas unpersönlicher sein und deswegen mehr Dokumentation notwendig werden; Gildenbriefe, Meister- und Gesellenverzeichnisse, und auch schriftliche Eigentumsnachweise für Häuser und dergleichen dauerhafte Besitztümer dürften üblich sein. In Eschar könnte sich eine größere Bandbreite finden - ich stelle mir die Kultur allgemein als etwas "schriftlicher" vor als die primitiven Albai, aber in einer winzigen Oase mitten in der Wüste wird kaum einer groß Buch führen. In einer größeren Stadt in Elhaddar oder Mokattam wird es sicher mehr Aufzeichnungen geben, aber die dürfte sich andererseits kaum auf die wogende, vegetierende Masse Mensch im Hafenviertel beziehen. Ähnlich stelle ich mir Rawindra und (schon mit deutlichen Abstrichen) Minangpahit vor. In Buluga, Ikenga, den Feuerinseln u. dgl. kann man wahrscheinlich hundert Jahre alt werden, ohne eine einzige dokumentarische Spur zu hinterlassen (zum Ausgleich kann man dort in Sagen und Legenden eingehen, wenn man so lange lebt...). Fremde sind ein ähnliches und doch wieder ganz anderes Thema. In einer hochzivilisierten Gegend wie KanThaiPan hat man entweder einen Paß oder ist schon aufgrund von dessen Fehlen kriminell. Das könnte ich mir sonst bestenfalls noch für Valian vorstellen. Sonst dürfte man überall als Fremder zunächst einmal auf ganz niederer Stufe stehen, wahrscheinlich unter einer rawindrischen heiligen Kuh. Weist man eine Empfehlung eines einflußreichen oder auch nur bekannten Einheimischen auf, so verbessert sich diese Situation merklich.
Jakob Richter Geschrieben 22. Juli 2010 report Geschrieben 22. Juli 2010 Ich möchte nur daran erinnern, dass selbst in KanThaiPan das Ausweiswesen überhaupt nicht mit dem heutigen Ausweiswesen zu vergleichen ist. In KanThaiPan werden zwar "Pässe" ausgestellt, die zweigeteilt sind aber im Prinzip kann nur die Stelle, die den anderen Teil des Passes aufbewahrt sicher stellen, dass der Passträger auch die richtige Person ist. Es gibt eben keine Fotos auf Midgard oder biometrische Verfahren. Ein Passwesen im heutigen Sinn macht erst mit der Erfindung des Fotos wirklich Sinn. Man kann, denke ich, die Bedeutung der persönlichen Bekanntschaft auf Midgard gar nicht überschätzen. Gruß Jakob
sayah Geschrieben 22. Juli 2010 report Geschrieben 22. Juli 2010 Ich möchte nur daran erinnern, dass selbst in KanThaiPan das Ausweiswesen überhaupt nicht mit dem heutigen Ausweiswesen zu vergleichen ist. In KanThaiPan werden zwar "Pässe" ausgestellt, die zweigeteilt sind aber im Prinzip kann nur die Stelle, die den anderen Teil des Passes aufbewahrt sicher stellen, dass der Passträger auch die richtige Person ist. Es gibt eben keine Fotos auf Midgard oder biometrische Verfahren. Ein Passwesen im heutigen Sinn macht erst mit der Erfindung des Fotos wirklich Sinn. Man kann, denke ich, die Bedeutung der persönlichen Bekanntschaft auf Midgard gar nicht überschätzen. Gruß Jakob So sehr ich dieser Aussage zustimme, möchte ich dennoch darauf hinweisen, dass es mit Magie in manchen Fällen in Echtzeit möglich eine Identität zu überprüfen und dass man den Fremden immer in Gottes Namen schwören lassen kann und damit ein Gottesurteil zu erhalten ob der Fremde nun tatsächlich die Wahrheit sagt oder nicht. Richtig, beides ist nicht die Regel, wird aber, wenn die Angelegenheit wichtig genug ist, durchaus gemacht. es grüsst Sayah el Atir al Azif ibn Mullah
Einskaldir Geschrieben 22. Juli 2010 report Geschrieben 22. Juli 2010 Wie ist das denn so mit dem Gottesurteil? Ich habe den Begriff in den Regelwerken noch nie gelesen. "Bist du der A? Schwöre bei Kjull!" Und dann trifft ihn der Blitz, wenn er lügt? Und wann macht man das? Das man es auf jeden Fall macht, scheint ja irgendwo zu stehen.
Tellur Geschrieben 22. Juli 2010 report Geschrieben 22. Juli 2010 Zur Not lässt sich auch ein Geas formulieren: "Nenne mir auf der Stelle deinen Namen!" Damit sichert man sich auch die wohlwollende Kooperation des Gegenübers. Wenn ers nicht macht (und den Resistenzwurf versemmelt) stirbt er eben - sollte man ihm aber auch klar machen...
Fimolas Geschrieben 23. Juli 2010 report Geschrieben 23. Juli 2010 Hallo! Man sollte bedenken, dass eine zu starke Fixierung auf den Namen nicht überall sinnvoll ist, da es Gesellschaften (z. B. KanThaiPan) gibt, in denen gleiche Namen vielfach vergeben oder gar Namenswechsel zu bestimmten Lebenssituationen üblich sind. Weiterhin halte ich es in einem Fantasy-Rollenspiel für durchaus angebracht, über die spröde Bürokratie hinaus besondere Elemente der Identifikation einzuführen. Denkbare Ansätze sind dabei die Wahren Namen, mögliche individuelle Muster der Anima/des Astralleibes oder unverwechselbare Klänge in der Weltenmelodie. Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!
Lukarnam Geschrieben 23. Juli 2010 report Geschrieben 23. Juli 2010 Das sollte man so handhaben, wie es die Gesellschaft bereits früher getan hat: In der Stadt bürgte jeder mit seinem "guten Namen", der allerdings nur dann gut war, wenn eben ein anderer bekannter Bürger dies bezeugen konnte ... ... Unbekannte hatten wenig Rechte und wurden eher mißtrauisch beäugt. Außer, "der Ruf" eilte ihnen voraus. Oder ihr Name wurden von einer anderen bekannten Person "verbrieft und besiegelt". Adlige hatten Abstammungsurkunden, die sie auswiesen. Die Heraldiker wußten diese zu lesen und weiteres zu berichten. Das normale Volk verließ seine angestammte Umgebung selten und hatte Bezeichnungen wie "Müllers Hans" oder "Wagners Kunigunde" oder "der lahme Kurt" Unfreie wurden von und über ihren Herren erkannt. Das reicht wohl.
Lord Chaos Geschrieben 23. Juli 2010 report Geschrieben 23. Juli 2010 Fremde sind ein ähnliches und doch wieder ganz anderes Thema. In einer hochzivilisierten Gegend wie KanThaiPan hat man entweder einen Paß oder ist schon aufgrund von dessen Fehlen kriminell. Das könnte ich mir sonst bestenfalls noch für Valian vorstellen. Sonst dürfte man überall als Fremder zunächst einmal auf ganz niederer Stufe stehen, wahrscheinlich unter einer rawindrischen heiligen Kuh. Weist man eine Empfehlung eines einflußreichen oder auch nur bekannten Einheimischen auf, so verbessert sich diese Situation merklich. Ich möchte nur daran erinnern, dass selbst in KanThaiPan das Ausweiswesen überhaupt nicht mit dem heutigen Ausweiswesen zu vergleichen ist. In KanThaiPan werden zwar "Pässe" ausgestellt, die zweigeteilt sind aber im Prinzip kann nur die Stelle, die den anderen Teil des Passes aufbewahrt sicher stellen, dass der Passträger auch die richtige Person ist. Es gibt eben keine Fotos auf Midgard oder biometrische Verfahren. Ein Passwesen im heutigen Sinn macht erst mit der Erfindung des Fotos wirklich Sinn. Man kann, denke ich, die Bedeutung der persönlichen Bekanntschaft auf Midgard gar nicht überschätzen. Gruß Jakob Hier muss ich jakob zustimmen. Es geht nichts über persönliche Kontakte, wobei es relativ egal ist ob der Bürge Einheimischer oder Fremder ist. Er muss vor Ort bekannt sein und einen guten Ruf haben. Ein in einer Stadt neuer Händler wird zb meist von bereits etablierten Landsleuten eingeführt. Wie ein völlig Unbekannter eingestuft wird, hängt auch stark von seinem Auftreten ab. Kleider nachen Leute und ein paar Dienstboten sind noch besser! LG Chaos
Ma Kai Geschrieben 23. Juli 2010 report Geschrieben 23. Juli 2010 Ich möchte nur daran erinnern, dass selbst in KanThaiPan das Ausweiswesen überhaupt nicht mit dem heutigen Ausweiswesen zu vergleichen ist. In KanThaiPan werden zwar "Pässe" ausgestellt, die zweigeteilt sind aber im Prinzip kann nur die Stelle, die den anderen Teil des Passes aufbewahrt sicher stellen, dass der Passträger auch die richtige Person ist. ... wobei auf die Fälschung eines Passteils richtig empfindlich reagiert wird. Man kann so etwas theoretisch fälschen - aber das kann auch (sehr praktisch) wirklich weh tun, wenn es herauskommt...
Gast Marc Geschrieben 23. Juli 2010 report Geschrieben 23. Juli 2010 (bearbeitet) Man sollte bedenken, dass eine zu starke Fixierung auf den Namen nicht überall sinnvoll ist, da es Gesellschaften (z. B. KanThaiPan) gibt, in denen gleiche Namen vielfach vergeben oder gar Namenswechsel zu bestimmten Lebenssituationen üblich sind.Ein guter Hinweis. Gandalf hat ja auch verschiedene Namen. Ok, Gandalf ist mehr als ein Zauberer, aber bei den Elben hieß er Mithrandir, bei den Zwergen Tharkûn etc. Zudem sollte man das mit der Identität nicht überschätzen. Selbst in unseren Zeiten vertraut man dem anderen, dass er der ist der er vorgibt zu sein. Wäre übrigens eine Idee für ein Abenteuer: Eine Bande Trickdiebe und Hochstapler, die immer mit falschen Namen auftritt. Allerdings wird das für die Spieler schnell unübersichtlich, wenn die einzelnen Diebe fünf Namen in drei Städten verwenden. Bearbeitet 23. Juli 2010 von Marc
Ma Kai Geschrieben 23. Juli 2010 report Geschrieben 23. Juli 2010 Wäre übrigens eine Idee für ein Abenteuer: Eine Bande Trickdiebe und Hochstapler, die immer mit falschen Namen auftritt. Allerdings wird das für die Spieler schnell unübersichtlich, wenn die einzelenen Diebe fünf Namen in drei Städten verwenden. Ich habe durchaus Bösewichte, die Verkleiden, Schauspielern, Stimmen Nachahmen (d.h. verstellen) u. dgl. mehr einsetzen. Dazu gehören dann auch verschiedene Namen.
Bruder Buck Geschrieben 23. Juli 2010 report Geschrieben 23. Juli 2010 Ich finde die magische Unterstützung zur Idendifikation sehr interessant, unterscheidet doch diese Möglichkeit die Fantasywelt Midgard vom realen Mittelalter. Normal bin ich kein Freund von großer magischer Präsenz, aber in Fällen von wichtigen Personen, die als sie selbst idendifiziert werden können müssen, im Zweifelsfall, könnte ich mir z.B. folgende Szene durchaus vorstellen: In den Küstenstaaten wird einem, der sich als Adliger Valianischer Magier ausgibt, Hochstapelei und Betrug vorgeworfen. Es kommt zum Prozess, weil jemandem, der so hochgestellt ist (oder zu sein vorgibt) ein Prozess zusteht. Es sind Magier des Covendo und Tin-Priester anwesend, die mittels diverser Zauber, von mir aus sogar MüM - unter Aufsicht des Richters - dem vorgeblichen Adligen auf den Zahn fühlen, um die Wahrheit zu ermitteln. Besteht er die Befragung, ist er zweifelsfrei ausgewiesen. Und wenn so ein Urteil verkündet wird, hat er auch gleich einen guten Leumund dazu bekommen. Grüße Bruder Buck
Kraehe Geschrieben 23. Juli 2010 report Geschrieben 23. Juli 2010 (bearbeitet) Moin Bruder Buck, In den Küstenstaaten wird einem, der sich als Adliger Valianischer Magier ausgibt, Hochstapelei und Betrug vorgeworfen. Es kommt zum Prozess, weil jemandem, der so hochgestellt ist (oder zu sein vorgibt) ein Prozess zusteht. Es sind Magier des Covendo und Tin-Priester anwesend, die mittels diverser Zauber, von mir aus sogar MüM - unter Aufsicht des Richters - dem vorgeblichen Adligen auf den Zahn fühlen, um die Wahrheit zu ermitteln. ich seh da im Prinzip drei Moeglichkeiten: Entweder der Valianer ist auch in einer Gildes des Convents als Vollmagier registriert, d.h. er traegt einen magischen Siegelring, und in den Gildenbuechern ist sein ganzer Lebensweg innerhalb der Kuestenstaaten dokumentiert. Dann reicht eine Brieftaube mit einer Kopie des Siegels, weil in meinem Midgard die Siegelringe eines Magiers den Bann der waren Eigentuemerschaft haben, und nur dann eine Aura haben, wenn sie vom rechtmaessigen Besitzer getragen werden. Die meisten Wandergesellen der Magiergilde haben zusaetzlich noch Papiere auf denen ihr Name und Siegel, und die Namen und Siegel des Vorstandes der Gildenhaeuser die sie besucht haben stehen. Wenn der Magier ein Vollmagier ist, haben Priester nix an ihm rumzupfuschen! Er braucht noch nichtmal bei der Verhandlung dabei zusein, sondern der Convent verhandelt in seinem Namen, traegt die Kosten bei einer Verurteilung, und wird seinen Magier vor weltlicher oder geistlicher Gewalt schuetzen. Danach kann auf den Magier evtl noch eine gildeninterne Verhandlung dazu kommen, die im schlimmsten Fall mit Gildenbann endet, d.h. der Magier ist danach nicht mehr Gildenmagier, sondern quasi Vogelfrei, und die Culsu Priester werden auf ihn Jagt machen. Oder er ist nur als Gastmagier in einer Gilde registiert. Dann uebernimmt die Gilde nur den Rechtsbeistand nicht aber die Rechtsfolgen. Evtl ist auch ein Culsu Priester (die sind hierfuer zustaendig, nicht Tin) anwesend. Vor dem Prozess, wird die oertliche Gilde versuchen selber Beweise zu sammeln, um ihren Gast vor den als uebereifrig bekannten Culsupriestern die meist die Anklage erheben zu schuetzen. Oder er war nirgens registriert - die Culsupriester werden die Verhandlung leiten, und die oertliche Gilde wird nur als Sachverstaendiger auftreten. D.h. im ersten Falle kann er sich zweifelsfrei durch seinen magischen Siegelring ausweisen. Im zweiten Fall uebernimmt die Gilde nur den Rechtsbeistand fuer ihren Gast, egal wie dieser auch immer in Valian heist. Im dritten Fall is der Convent nur Sachverstaendiger und der Valianer hat, wenn er tatsaechlich magisch ist, noch gegen das gemeinsame Recht der Kuestenstaaten verstossen, indem er sich nicht als Gast in einer Gilde registriert hat. ciao,Kraehe PS: Vollmagier heist nicht, dass es sich um einen Magier im Sinne der Midgard Regeln handelt, sondern dass er eine volle Gildenmitgliedschaft hat, die nicht nur in seiner Heimatgilde, sonder in allen Gilden des Convents anerkannt wird. Es koennte auch ein Taumaturg, Hexer oder gar Beschwoerer sein. Ein Gastmagier ist jedoch nur Gast in den Gilden in denen er sich auf seinen Reisen registriert hat. Bearbeitet 23. Juli 2010 von Kraehe
Mala Fides Geschrieben 23. Juli 2010 Autor report Geschrieben 23. Juli 2010 Hey. Danke für eure zahlreichen Rückmeldungen. Größtenteils habt ihr bei euren Überlegungen aber den Standpunkt des Bürgers herangezogen, dessen Identität zu Unrecht angezweifelt wird und entsprechende Lösungen geliefert. Viel interessanter finde ich aber die Frage, welche Möglichkeiten bestehen, sich unter falscher Identität in eine Gemeinschaft, ob eng (Dorf), ob lose (Großstadt), einzuschleichen und dabei seine falsche Identität glaubwürdig vor den Mitgliedern dieser Gemeinschaft rüber zu bringen. All das sollte auf natürlichen (sowohl rhetorischen, als auch handwerklichen) und nicht magischen Hilfsmitteln basieren.
Jürgen Buschmeier Geschrieben 23. Juli 2010 report Geschrieben 23. Juli 2010 Es ist doch erst einmal kein Problem, sich als Fremder unter falschem Namen in einer Gemeinschaft zu offenbaren. Welcher Dörfler sollte dem Fremden misstrauen, was den Namen angeht? Man misstraut ihm allerdings sehr wohl, weil er eben fremd ist. In einer Stadt ist es nicht anders. Man muss nur von weither kommen und schon ist das erste Problem, man ist fremd. Und wer kann bei einem Ausländer schon sagen oder gar nachprüfen, daß dieser Pippin MacAran oder MacBeorn heißt oder Pippin von Thame?
Eleazar Geschrieben 23. Juli 2010 report Geschrieben 23. Juli 2010 Noch ein Aspekt: Ich denke, dass die Individualität für die meisten Personen von minderer Bedeutung ist. Was macht es für einen Unterschied, ob einer Tom, Paddy oder Ian heißt? Oder wie er sich auch immer nennen mag. Wesentlich bedeutsamer als heutzutage sind die verschiedenen Gruppenzugehörigkeiten z.B. zu Handwerks- oder Magiergilden, zu Clans, Sippen oder Dörfern. Es wird weniger gefragt "Wer bist du?" als "Woher kommst du?". Da man bei seinem Namen quasi ungestraft lügen kann (denn wie sollte einem einer das Gegenteil beweisen?), ist die Frage nach der Herkunft die eigentliche Möglichkeit zur Identifikation: "Was, du kommst aus Thyrsabbelbee? Ich habe eine Cousine zweiten Grades in Thyrsabbelbee, die hat mir noch nie davon erzählt, dass sie da so einen jungen Jagdaufseher haben." Dazu kommen Trachten, Clangewänder, Siegelringe, Schmuckschnallen, Tätowierungen, die die Zugehörigkeit zu den verschiedensten Gilden oder Gruppen ausdrücken können. Dazu kommen zunftspezifische Begriffe und Wörter, Begrüßungen und Bräuche, die einen z.B. vor Seinesgleichen als wandernden Zimmermann ausweisen könnten. Und weil es trotzdem noch so einfach ist, unter falscher Identität irgendwo auf- oder unterzutauchen, sollte man sich nichts vormachen: Einem Fremden, also jemanden, dessen Vater, Mutter, Onkel und Tante ich nicht kenne, von dem ich nicht weiß, wo er geboren ist und was er von Kindesbeinen an getan hat und jemand der dann stattdessen nicht wenigstens einen überzeugenden Leumund hat - dem ist einfach letztlich nicht zu trauen. Denn wenn er kein Dreck am Stecken hätte, wäre er doch dort geblieben, wo er hergekommen ist, oder? Fremde kann man ja ruhig freundlich und zuvorkommend behandeln - aber besser ist es, wenn sie wieder fortgehen. 1
sayah Geschrieben 23. Juli 2010 report Geschrieben 23. Juli 2010 Wie ist das denn so mit dem Gottesurteil? Ich habe den Begriff in den Regelwerken noch nie gelesen. "Bist du der A? Schwöre bei Kjull!" Und dann trifft ihn der Blitz, wenn er lügt? Und wann macht man das? Das man es auf jeden Fall macht, scheint ja irgendwo zu stehen. Nein. In Fall von Kjull trifft der Blitz natürlich wenn er nicht lügt und andernfalls wächst einem eine lange Nase. Ernsthaft: Nimm an es gibt Schwursteine. Ist die Sache wichtig genug, holt man so einen solchen Stein oder begibt sich dorthin und lässt per Schwur auf diesen Stein bestätigen, dass die Wahrheit gesagt wurde. Ich meine jeder albische Clan habe so einen Gegenstand (siehe QB). Nicht zufällig hält man in christlich geprägten Ländern vielfach die Bibel (ursprünglich) oder das Grundgesetz/ Verfassung (vor Gericht) oder ein Amtseid abgelegt werden muss und ergänzt das Prozedere mit der Formel '...sowahr mir Gott helfe!' Ich denke es ist ein einfaches so etwas stilvoll für Midgard umzusetzen. Wenn man an Magie denkt, wäre es möglich, dass Gilden Artefakte besitzen die Zwiesprache mit anderen Gilden erlauben, man könnte dann einfach schnell 'anrufen' und vor Ort nachfragen oder ist man in weniger zivilisierten Gegenden, befragt der Schamane seinen Kollegen in der Geisterwelt oder unterzieht sich dem Prozedere einer Vision. Kurz, wenn man will, ist eine Identitätsüberprüfung durchaus denkbar, wenn nicht kann man es sein lassen. es grüsst Sayah el Atir al Azif ibn Mullah
Eleazar Geschrieben 23. Juli 2010 report Geschrieben 23. Juli 2010 Noch mal zu den Namen: Es war im Mittelalter (in echt) in gebildeten Kreisen durchaus üblich, die Schreibweise seiner Namen zu ändern. Da es ja keine verbindliche Rechtschreibung gab, war man teilweise recht kreativ. Teilweise war es Mode, deutsche Namen ins Lateinische zu übersetzen und dann diesen Namen zu führen. Die meisten Menschen hatten darüber hinaus keine Nachnamen. Gab es mehrere Personen mit dem gleichen Vornamen, wurden Bezeichnungen angehängt, die aber mitnichten sofort richtige Nachnamen waren - sie konnten wieder verschwinden, ausgetauscht werden usw. Insofern mögen die Menschen durchaus ganz ohne Täuschungsabsicht mehrere Namen geführt haben. Das kann ich mir für große Bevölkerungsteile in vielen Teilen Midgards ganz ähnlich vorstellen.
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