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Philosophie in Chrysea - Beispielprobleme


Der_Rabe

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Liebe Leute,

 

da eine Philosophie ohne ihre diskutierten Probleme allzu trocken bleiben muss, möchte ich hier zwei Beispielprobleme der chryseischen Philsophie (wie ich sie mir ausmale) nebst *zunächst verdeckten* Lösungsansätzen vorstellen.

 

Die Probleme sind noch recht nüchtern und "unchryseisch" formuliert, aber vielleicht kann sich das ja unter Mithilfe der Chrysea-Kundigen hier im Forum ändern.

 

Krächzt,

Der_Rabe

*der liebend gerne die Platzhalter im Text durch nach Midgard passende Namen ersetzen würde :) *

 

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Ein ethisches Problem (zu Seelenritualen)

 

Ein erfahrener und kriegswichtiger Feldherr Deiner Heimatstadt wird während einer Belagerung durch eine verfeindete Stadt durch einen Pfeil so verletzt, daß er im Sterben liegt und kein Arzt ihm mehr helfen kann. Die Gebete der Priester haben keine Wunder bewirkt. Ein Wanderer aus dem tiefen Süden bietet Dir nun an, gegen einen gewissen Preis ein uraltes Ritual zu wirken, mit dessen Hilfe die Seele des Feldherrn in den Körper eines anderen Menschen wechseln könnte. Du kannst und musst entscheiden. Wie gehst Du vor?

 

 

 

Üblicherweise wird dieses Rätsel in der Schule A auf den Willen der Götter bezogen, in der Schule B auf die Glaubwürdigkeit des Wanderers und den geforderten Preis, in der Schule C auf die Gefahr für die städtische Gemeinschaft durch die Eroberung und in der Schule D auf die ethische Vollkommenheit eines freiwilligen Opfers. Ebenfalls üblich ist die Aufrechnung der Leben, die der Feldherr rettet, mit dem Leben, das durch das Seelenritual beendet wird.

Schule E lehnt hingegen Seelenwandelrituale aus grundsätzlichen Überzeugungen heraus strikt ab und fordert die Inhaftierung und Aburteilung des Wanderers, während Schule F das Leben jedes Wesens gleichermaßen wertschätzt und auch von einem Sklaven erwartet, im schicksalshaften Notfall eine Stadt retten zu können (so daß vielleicht grade der eigentliche Bewohner des neuen Körpers die Stadt gerettet, der Feldherr sie aber aus verschiedenen Gründen verspielt hätte).

Schule G rät dem Gefragten, schnellsten das Weite zu suchen, da er sich nur falsch entscheiden könne, und Schule H sieht den Kriegsfall selbst als den Fehler an, den es zu vermeiden gegolten hätte, so daß jetzt nichts mehr von Belang zu entscheiden sei.

 

 

 

Ein metaphysisches Problem (zu Wahren Namen)

 

Ein reicher Kaufmann aus Deinem Freundeskreis hat sich bei einer Handelsreise in den hohen Norden den Zorn eines mächtigen Zauberkundigen der Barbaren zugezogen. Dieser mächtige Hexenmeister ist mit Dämonen im Bunde, und hat einen seiner Diener damit beauftragt, ihn qualvoll zu töten. Dein Freund wurde rechtzeitig informiert und konnte fliehen, wird nun aber mit Sicherheit von dem Diener verfolgt. Der Diener wird allerdings erst in einigen Wochen Deinen Freund eingeholt haben, wie Experten versichern konnten.

Dein Freund hat nun von genau den selben Experten von der Bedeutung Wahrer Namen erfahren und will diese Bedeutung Nutzen, um sich zu retten. Wie kann ein Namenswechsel eingeschätzt werden?

 

 

Schule A wird auf die logische Unmöglichkeit des Wechsels eines Wahren Namens hinweisen und jeden neuen Namen nur als Umbezeichnung akzeptieren, die aber den Dämon nicht beirren könne. Schule B wird die Änderung des Wahren Namens als Möglichkeit zulassen, allerdings darauf hinweisen, daß sich mit dem Wahren Namen auch das Wesen des Benannten verändere, und somit Gedächtnisverlust und Persönlichkeitswandel unvermeidbar seinen. Diese Veränderungen seinen aber dem sicheren, grausamen Tod vorzuziehen. Schule C wird genau dies verneinen (ein Leben ohne Erinnerung sei kein lebenswertes Leben mehr). Schule D würde darauf hinweisen, daß nicht nur der Namen einen Dämon auf der Spur eines Verfolgten hält (sondern vermutlich auch eine organische Probe oder ein Geruch oder ein Gegenstand) und vorschlagen, andere Ausweichmöglichkeiten zu suchen - vor allem, da Namensmagie mit den Seemeistern untergegangen sei.

Schule E sieht dieses Problem nicht als metaphysisches Problem sondern als Teil der Ethik an, da es nicht um die Möglichkeit der Namensveränderung, sondern um deren praktischen Auswirkungen, die Kosten und Folgen gehen würde, und Schule F sieht die Größe des Einzelnen in seiner Fähigkeit, sich dem eigenen Tod zu stellen und eben nicht mehr wegzulaufen.

Schule G würde dem Verfolgten vorschlagen, möglichst schnell weiterzureisen und niemals den Pfad des Dämons zu kreuzen, und Schule H macht praktische Vorschläge zur Kontaktaufnahme mit dem Hexenmeister und rät zu bestimmten Verhandlungspraktiken und Wegen der Preisgestaltung der Bestechungssumme.

 

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