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Mein Candranor


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Geschrieben

Hach, kann ja gerne wiederaufleben. :)

Ich finde die Konstruktion von midgardholic durchaus passend, sicher, wir können über Begrifflichkeiten streiten. Ich mag in dem Zusammenhang mit Valian weder Vasallentum noch klassisches Klientel, aber das liegt sicher daran, dass ich damit anderes verbinde, wie ich zum Klientel ja schon hier mal ausgeführt habe. Ein Vasall passt für mich schon eher, zumal in der frühen Form.

In jedem Fall gibt es sicher eine einflussreiche Adelsschicht, ich denke eher einen Funktionsadel, passt einfach besser in eine Kultur, die an Karthago (oder hier mehr noch Rom) angelehnt ist.

Wie gesagt, ich glaube nicht, dass in das gegenwärtige Valian eine Militärmonarchie passen würde, wo der Adel aus ehemaligen Militärs besteht, es dürften eher klassische Bürokraten sein, ergänzt um Handelsadel, also Leute, die vor allem Geschäfte reich geworden sind. (Was z.B. für Rom nicht passen würde)

Klienten kann ich mir aber nur in der Art vorstellen, dass ein (Reichs-)Adliger als Patron seiner Heimatgegend in Candranor wirkt.

In Candranor selbst kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, dass die Bevölkerung wirklich fix an ein Haus gebunden ist. Es mag das geben, aber generell glaube ich, dass da die Loyalitäten wesentlich schwankender sind. Eher an persönlichem Charisma, denn ererbter Beziehung orientiert.

Aufstände, auch inszenierte, dürften ab und an passieren. Und natürlich ist da viel Raum für Intrigen, gerade dann, wenn wenig feste Loyalitäten existieren. Wenn jede Familie ihr relativ festes Bündel an loyalen Getreuen hat, ist ja eher wenig Raum für Intrigen. Dann ist alles zu sehr zementiert, finde ich.

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Das Problem ist, dass wir mit Klienten und Vasallen bestimmte Zusammenhänge in bestimmten historischen Gegebenheiten verbinden, ja. Ich wollte eigentlich die Analogie vom Übergang vom absoluten Königtum zur konstitutionellen Monarchie verwenden - is aber auch... suboptimal.

 

Wie wärs mit Babylon 5?^^ Die Centauri.

Der Seekönig vergibt offiziell so ziemlich alles (Ämter etc.), jedoch ist das alles mit den wichtigsten Adelshäusern vorher abgestimmt (oder muss zumindest eine gewisse Ausgeglichenheit wahren). Die Idee von Kazzirah mit den fließenden Loyalitäten gefällt mir ebenfalls sehr gut. So wäre das mit den "wichtigsten Adelhäusern" eher relativ bzw. es wird ein ständiges auf und ab geben.

 

Kurzbeschreibung: arrogant, dekadent, intrigant, hinterhältig, pragmatisch bis opportunistisch. Nach Außen wird ausgebeutet (äh...gehandelt), aber im Großen und Ganzen interessiert man sich nicht für ferne Länder (so lange der Rubel rollt). So kann man sich das Scheinbild des mächtigen Valianischen Reiches einreden bzw. es aufrecht erhalten.

 

 

P.S.: Unsere neue Kampagne beginnt gerade mit einer "dunkelgrauen" Gruppe in Candranor. Da möchte ich sie erst einmal auch einige Zeit halten (liegt aber v.a. an den Spielern...). Ich werde versuchen, in Donnerstaggard die Tagebücher regelmäßig einzustellen. Wer Interesse hat, mitzulesen, einfach PN an mich.

Bearbeitet von midgardholic
Geschrieben

Ich würde immer noch beim römischen Vorbild bleiben... Ich würde mich da mal die späte römische Republik anschauen, da ist genug Futter drin! Ich würde sonst auch die Romane von Robert Harris zu Cicero empfehlen. Rom war genau so eine Oligarchie wie Karthago... Die Ruderer der Schiffe von Karthago waren übrigen freie Leute, das würde die vielen Leute in Candranor beschäftigen und ohne Feldzüge an Land "platz" für Seekriegshelden schaffen. Das Gerangel um die Posten/Titel würde ich auch als Triebfeder nehmen. Da Valian aber nun relativ klein geworden ist, würde ich bei den verschiedenen Adelshäusern die Klientel nicht nur über die Herkunft ableiten, sondern höchst unterschiedliche Familien, oder auch Politiker schaffen!

Geschrieben

Na ja, gerade späte Republik finde ich da ja unpassend. Generell gab es in Rom eh nie eine "absolute Monarchie", wir sind ja nicht im Hellenismus. Der Monarch musste natürlich immer die verschiedenen Gruppen austarieren.

 

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass es natürlich auf ein mittelalterliches Umfeld hochgerechnet werden sollte, also Begebenheiten der klassischen Antike doch nur als Ideenpools hinreichen, die aber immer modernisiert gehören.

 

Ich kann mir, von Rom übernommen, sehr gut vorstellen, dass da mehrere Adelstypen gegeneinander ausgespielt werden, Handelsadel (die alten Familie, die im Rat vorherrschen) und ein Verwaltungsadel, der durch die Bürokratie des Seekönigs Einfluss und Macht erlangt hat.

Da gibt es zwar natürlich Überschneidungen.

Bevölkerungsarm würde ich Valian jetzt nicht nennen, allein Candranor hat soviel ich weiß, mindestens eine Million Einwohner, da ist schon genug Futter drin. Auch der Rest der Inseln dürfte da einiges zu bieten haben an Bevölkerung.

Und, es ist ja nicht ausgeschlossen, dass der Adel nicht über Valian hinaus Einfluss hat. Ich kann mir jedenfalls sehr gut vorstellen, dass sie da in den Küstenstaaten und in Chryseia schon noch auf die eine oder andere Weise präsent sind. Das dürfte ein eher überregional interessierter Adel sein, vor allem die alten Familien.

  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Ich betreibe mal etwas Strangnekromantie.

 

Da ich derzeit überlege ein Abenteuer vorzubereiten das dort spielen könnte, habe ich mir auch einiges an Gedanken zu Candranor gemacht. Die eigentliche Spannung welche ich bezüglich Candranors immer sehe (in Diskussionen mit anderen) ist das "wir" (ich nehme mich da nicht aus) in der Schule sicher sehr viel mehr über Rom als über Karthago lernten.

Ich weise auf der Stelle auch darauf hin dass ich KEIN Geschichtenerd bin. Zum Teil hab ich bei der Recherche zu diesem Text auch die Webseite eines Mittelklasseschülers gelesen (sicher nichts was ich als zuverlässige Quelle angeben würde).

 

 

Candranor ist terrassiert, besitzt einen Handels- und Kriegshafen, liegt jedoch nicht im

Inneren eines Vulkans ...

 

Vieleicht erst einmal wie ich mir Candranor vorstelle - und warum. Ich denke es geht vielen wie mir das die Vorstellung eher von Rom als von Karthago geprägt ist und ich frage mich also: warum wurde Karthago und nicht Rom als Schwerpunkt für Valian gewählt? Ich kann diese Frage natürlich nur als Mutmaßung beantworten: Rom's Macht steht mit seinen Legionen und nicht so sehr mit seinen Schiffen. Beide Staaten hatten Monarchie, Oligarchie und Demokratie in verschiedenen Ausprägungen, aber - und das sehe ich als großen Punkt an: Es war in Rom leichter in den Senat hineinzukommen - auch als nicht-Römer (dauerte dann halt eine Generation oder so) - in Karthago war das schwerer möglich.

 

Und in Valian war es eben schwer in den Rat der Viarchen (den ich als Gegenstück des Senates von Rom oder Karthago sehe) hineinzukommen - den als Viarch wurde man schließlich geboren.

 

Die Gegenstücke zum Seekönig - sehe ich als gleichbedeutend mit den Sufeten aus Karthago oder mit den Römischen Konsuln (oder meinetwegen auch Diktatoren) eventuell auch den Dogen aus Venedig (deutlich später aber auch vom Rat gewählt). Aber: Konsuln und Sufeten gab es jeweils immer mehr als einen.

 

 

"Der erste Schatten fiel auf das Meeresreich, als Candranor bei einem Sklavenaufstand in Feuer und Flammen aufging. Die Seemeister verließen ihre Heimat und zogen in den Handelshafen Thalassa im Süden Chryseias,..."

[/Quote]

 

Nun, man erinnert sich an den römischen Kaiser Nero unter dem es auch einen vernichtenden Brand gab (welcher nicht der einzige und auch nicht der schlimmste Stadtbrand Roms war, aber Nero kam bei den Geschichtsschreibern eben schlechter weg als es vieleicht in Wirklichkeit war). Nach diesem Brand gab Nero jedenfalls Bauvorschriften heraus um weitere Stadtbrände nicht so schlimm ausfallen zu lassen. Hier stellt sich mir die Frage, gerade hinsichtlich dem Aussehen des modernen Candranor, gibt/gab es solche Bauvorschriften (hauptsächlich: Breite Straßen, Rechtwinklige Bauweise, maximale Gebäudehöhen, keine offenen Feuerstellen in Häussern etc.) auch? Sind sie ggf. erst später eingeführt worden? Wieder ausgesetzt?

 

"Candranor hat sich zum kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum des Meeres der Fünf Winde entwickelt, das vom Fleiß seiner Handwerker, dem Geschick seiner Händler und dem Wissen seiner Gelehrten und nicht mehr von den Tributen unterworfener Länder lebt"

[/Quote]

 

Candranor ist also eine ziemlich reiche Stadt. Handel und Handwerk sind großgeschrieben, auch ist es eine der größten Städte auf Midgard (nun ich denke das ggf. in KanThaiPan auch ähnlich große Städte sein könnten) nun müsste man Fragen: wie groß?

 

 

Karthago zum 3.Punischen Krieg (149-146 vChr)

"Man geht davon aus, dass die Stadt eine Siedlungsfläche von mehr als 24 Hektar und eine Ausdehnung von 800 m entlang der Küstenlinie hatte. Die Einwohnerzahl Karthagos wird auf 400.000 geschätzt. Das Straßennetz von Karthago war rechtwinklig angelegt. Die Stadt war sowohl zum Land als zur See hin von Befestigungsanlagen geschützt. Die 13 m hohe und 40 km lange Mauer umschloss ein größeres Areal, zu dem auch die landwirtschaftliche Nutzfläche von Megara gehörte."

[/Quote]

 

Rom – Einwohner

154BC – 324.000

[/Quote]

 

Rom und Karthago hatten also um die Zeit der Punischen Kriege fast gleich viele Einwohner. Schaut man sich aber mal die Bevölkerungsentwicklung Roms an so stellt man überraschend fest:

 

Rom – Einwohner

154BC – 324.000

100BC - >500.000

44BC – 1.000.000

1347 – 17.000

[/Quote]

 

Innerhalb von 100 Jahren hat sich die Bevölkerung verdreifacht.

 

Ernährung

Sicher ist es so das heute ein einzelner Bauer einige hundert Leute pro Arbeiter ernähren kann, ich gehe davon aus das es in Candranor noch deutlich anderst ist. Welches Verhältnis kann man wohl angeben wenn man z.b. von der 3-Felder wirtschaft aus unserem 8.Jahrhundert ausgeht? Nun kann man natürlich Argumentieren das eine Magiergilde auch das Wetter beeinflussen kann, aber ich habe bei einem Seemeister ein Problem diesen als Handlanger eines Bauern zu sehen "Heute mal Regen, bitte!"

 

 

Bevor ich anfangen würde mir Gedanken zu machen in der Art „Was sind die Mystischen Orte in Candranor?“ würde ich lieber erst grundlegende Dinge geklärt haben. Die Anzahl der Diebesgilden, die Anzahl und Größe der Badeanlagen, alles hängt miteinander zusammen.

 

Genauer gesagt dreht es sich darum:

 

Allgemeines:

Wie viele Einwohner hat Valian heute?

Wie viele Einwohner leben „in der Metropolregion“?

-> Gibt es andere Städte in der Nähe?

Wie ist die Ernährung der Stadt gesichert?

-> Gerade wenn ich so etwas lese wie "allein Candranor hat soviel ich weiß, mindestens eine Million Einwohner" - das konnte Rom nur durch tributszahlungen aus den Provinzen erreichen (Oder täsuche ich mich da?)

 

Wie stark ist die Gesellschaft versklavt?

 

Umgebung:

Ich habe irgendwo hier gelesen das jemand davon ausgeht das all das Land rings um Candranor landwirtschaftlich erschlossen ist. An der stelle möchte ich einwerfen das Jagd immer ein Sport der Aristrokratie war. Ergo gehe ich davon aus das kleinere Wälder, unter dem Schutz der Wohlhabenden, durchaus bestand haben konnten.

Aber wie schaut es sonst auf den Valianischen Inseln aus?

Was ist mit dem Pfortenarchipel, warum ist dieser spärlich besiedelt? Wenig Nahrungsmittel? Schlecht zu erreichen?

 

Politik:

Ist der Valianische Seekönig von einem Rat gewählt? Oder ist das Amt Erblich?

Wie setzt sich der Rat der Viarchen heute zusammen? Gibt es diesen überhaupt noch? Wenn ja: sind die Viarchen von heute auch noch „alle“ Zauberer?

 

Geschichte:

Wie groß war Candranor vor dem Stadtbrand?

Wie groß war es nach dem Abzug der Seemeister?

Wie wurde es dann regiert?

Wurde es eigentlich erobert/Verwüstet im Krieg der Magier?

 

Gesellschaft

Im Hinblick auf den Passus “A lot of the Roman women dyed their hair golden red.” Frage ich mich bei Candranor: färben sich die Leute dort noch die Haare blau? Wohl eher nicht, oder?

 

Recht

Was für Rechte und Pflichten haben die Bürger in Candranor? Ich denke da gerade an die Sache dass in Rom/Karthago, zu gewissen Zeiten, dazu gehörte eine Waffe, eine Rüstung im Haus zu haben und regelmäßig zu üben. Die Ruderer aus Karthago waren etwa „Bürger“ (keine Sklaven).

Wie ist der rechtliche Status eines Sklaven?

 

Publikationen:

Zugegeben habe ich etwa nicht alle Gildenbriefe gelesen, auch nicht alle Abenteuer (ich denke da wird gerade der Zyklus der 2 Welten einiges drin stehen haben).

Was gibt es schon an Orten die Candranor haben muss? (Der Zivile und der militärische Hafen wurden schon genannt, dafür würde ich auch gerne auf das System von Karthago zurückgreifen welches ich einfach sehr interessant finde.

Was gibt es schon an Geschichtsfragmenten?

Was zur Politik?

 

oder gibt es hier schon ein verstecktes Vorumsprojekt das sich um diese Sachen kümmert?

 

ein paar schöne insperiernede Bilder zu Karhargo - und wie Candranor eben vieleicht auch aussehen könnte habe ich hier gefunden:

http://www.twcenter.net/

 

http://www.wildfiregames.com/

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