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Rollenspiel in der Pädagogik?


Proeckl

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo werte Gemeinde,

 

dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum und ich habe eine wahrscheinlich eher ungewöhnliche Frage von der ich auch nicht weiss ob sie in diesem Unterforum richtig ist.

 

Kurz vorab, ich bin Jugend -und Heimerzieher auf einer Jungengruppe und auf der Suche nach einem Thema für meine, noch ausstehende, Facharbeit.

 

Ich habe vor kurzem meine alten Regelwerke enstaubt und eine Gruppe jugendliche motiviert Midgard zu spielen. Jaaaa, auch in Zeiten von WoW ist das noch möglich :D

 

Habe mir jetzt nebenher ein paar Gedanken gemacht welche pädagogischen Möglichkeiten das Rollenspiel eröffnet. Förderung sozialer und kognitiver Komponenten durch das Gruppenspiel, Rollenübernahme, Einfühlungsvermögen und kreative Problemlösungen sind mir da direkt in den Sinn gekommen.

 

Jetzt möchte ich gerne meine Facharbeit darüber schreiben, bräuchte allerdings auch ein wenig wissenschaftlichen Hintergrund. Gibt es sowas?

 

Habe für erste Infos ein wenig in Richtung der Theaterpädagogik geschielt wo es viel Theorie gibt, allerdings ist Rollenspiel/Theaterspiel ja doch nicht das gleiche.

 

Ich bin also auf der Suche nach "Wissenschenschaftlichen" Quellen, in dem Rollenspiel in Hinblick mit Auswirkungen auf die spielenden behandelt wird.

 

Aufgrund dessen das ich noch nicht wirklich weiss in welche Richtung ich suchen soll und das Forum ja doch sehr umfangreich erscheint, konnte mir auch die Suchfunktion nicht sonderlich helfen.

 

Vielleicht kennt ja jemand hier Texte oder hat sich schon ein mal ähnliche Gedanken gemacht und kann mir den ein oder anderen Tip geben.

  • Like 1
Geschrieben

Hui, welche prompte Antwort!

 

Nein, die kannte ich noch nicht. Beim ersten Übefliegen haben sich bei mir jedoch gleich neue Perspektiven eröffnet wie ich so etwas angehen kann.

 

Zum Beispiel das ich für die Grundlagen gar nicht so etwas spezielles wie das Rollenspiel behandeln muss sondern einfach allgemein die Spielpädagogik, welche ja eine eigene Wissenschaft der Pädagogik ist, zu Rate ziehen kann.

 

Baum vor lauter Wald nicht gesehen :D

 

Auch die Literturliste, sofern die gennanten Werke noch zu bekommen sind könnte hilfreich sein.

 

Vielen Dank dafür :)

Geschrieben

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das am Ende passt, aber ich bin mal den umgekehrten Weg vom Fantasy-Rollenspiel(leiter) hin zum pädagogischen Rollenspiel incl. Gewaltprävention usw. gekommen.

 

Da kam ich dann raus bei Literatur wie

Augusto Boal. Theater der Unterdrückten

und

Ingo Scheller. Szenisches Spiel

 

In jedem Fall bin ich mir sicher, dass man im Fantasy-Rollenspiel Kompetenzen erwerben kann, die man dann übertrage kann. Und sei es nur so was simples wie: Wenn man im Spiel eine andere Person mit einem anderen Verhalten spielen kann, dann kann man im Prinzip auch eigenes Verhalten ändern, bzw. hat man einen ersten Schritt in diese Richtung gemacht.

 

Tolles Thema. Viel Erfolg.

Geschrieben

Da habe ich fürs erste ja schon mal was zu tun!

 

Sind alles gute Anregungen die in die Richtung gehen die ich mir Vorstelle.

 

Dankeschön :thumbs:

Geschrieben

 

Kurz vorab, ich bin Jugend -und Heimerzieher auf einer Jungengruppe und auf der Suche nach einem Thema für meine, noch ausstehende, Facharbeit.

 

Ich habe vor kurzem meine alten Regelwerke enstaubt und eine Gruppe jugendliche motiviert Midgard zu spielen. Jaaaa, auch in Zeiten von WoW ist das noch möglich :D

 

Habe mir jetzt nebenher ein paar Gedanken gemacht welche pädagogischen Möglichkeiten das Rollenspiel eröffnet. Förderung sozialer und kognitiver Komponenten durch das Gruppenspiel, Rollenübernahme, Einfühlungsvermögen und kreative Problemlösungen sind mir da direkt in den Sinn gekommen.

 

 

Ich würde gerne (in einem anderen Strang) von dir hören, wie du konkret Midgard in deiner Arbeit einsetzt, was du dir davon versprichst und welche Erfahrungen du machst.

 

In Bezug auf das Spiel selbst und auf die Cons laufen hier immer wieder Diskussionen, wie man neue Spieler für Midgard gewinnen kann. Wenn du also gerade ein begründetes Konzept erarbeiten solltest, was Rollenspiel pädagogisch an Jugendzentren bringen könnte, dann wäre das doch mal ein Ansatzpunkt, konkret Werbung zu machen und Informationen auszustreuen (z.B. Einsteigerpakete für JuZe, Einblickswochenenden für Cons usw.).

 

Wenn man einen Sozialarbeiter dafür gewinnen können, dass er Midgard in seiner Arbeit im Jugendzentrum einsetzt, dann produziert er fortwährend potentielle Neukunden. Wenn er den Besuch eines Cons als Fortbildung angeben könnte ...

 

Nur mal so aus der Hüfte geschossen.

Geschrieben

Natürlich werde ich euch bei vorhandenem Interesse meine Ergebnisse nicht vorenthalten.

 

Allerdings haben wir erst vor zwei Wochen angefangen zu spielen. Die Idee das ganze auch wissenschaftlich zu begleiten kam mir erst diese Woche, als ich bemerkte wie stark es die Jugendlichen beschäftigt und mit welcher Motivation sie dem nachgehen. Hab wohl meine eigenen Anfangsjahre nicht mehr ganz auf dem Schirm gehabt :D

 

Dementsprechend wird es noch einige Zeit und Arbeit in Anspruch nehmen das Ganze auszuarbeiten. Aber ich sehe dem ganzen mit Freude entgegen. Ich denke, an dieser Stelle nochmal danke für die geposteten Quellen, es gibt einige vielversprechende Ansätze :)

  • 5 Monate später...
Geschrieben

Hallo Proeckl,

ich habe 2000 in Pädagogik meine Examensarbeit zum Thema "Lernen im außerschulischen Bereich am Bsp. Fantasyrollenspiele" geschrieben. Ich weiß nicht, inwieweit da viele Lit-hinweise noch aktuell sind, aber wenn du Interesse hast, kannst du dich gerne per PN mal bei mir melden.

Ich hatte auch einen Fragebogen in unseren Rollenspielläden ausgelegt (ca. 300 Rollenspieler antworteten mir), indem auch solche Fragen drin waren. Ich habe ihn zwar nicht mehr ausgewertet, aber einiges weiß ich noch und die Fragen habe ich auch noch.

Raven

  • 4 Jahre später...
Geschrieben (bearbeitet)

 

Kurz vorab, ich bin Jugend -und Heimerzieher auf einer Jungengruppe und auf der Suche nach einem Thema für meine, noch ausstehende, Facharbeit.

 

Ich habe vor kurzem meine alten Regelwerke enstaubt und eine Gruppe jugendliche motiviert Midgard zu spielen. Jaaaa, auch in Zeiten von WoW ist das noch möglich :D

 

Habe mir jetzt nebenher ein paar Gedanken gemacht welche pädagogischen Möglichkeiten das Rollenspiel eröffnet. Förderung sozialer und kognitiver Komponenten durch das Gruppenspiel, Rollenübernahme, Einfühlungsvermögen und kreative Problemlösungen sind mir da direkt in den Sinn gekommen.

 

Ich würde gerne (in einem anderen Strang) von dir hören, wie du konkret Midgard in deiner Arbeit einsetzt, was du dir davon versprichst und welche Erfahrungen du machst.

 

In Bezug auf das Spiel selbst und auf die Cons laufen hier immer wieder Diskussionen, wie man neue Spieler für Midgard gewinnen kann. Wenn du also gerade ein begründetes Konzept erarbeiten solltest, was Rollenspiel pädagogisch an Jugendzentren bringen könnte, dann wäre das doch mal ein Ansatzpunkt, konkret Werbung zu machen und Informationen auszustreuen (z.B. Einsteigerpakete für JuZe, Einblickswochenenden für Cons usw.).

 

Wenn man einen Sozialarbeiter dafür gewinnen können, dass er Midgard in seiner Arbeit im Jugendzentrum einsetzt, dann produziert er fortwährend potentielle Neukunden. Wenn er den Besuch eines Cons als Fortbildung angeben könnte ...

 

Nur mal so aus der Hüfte geschossen.

 

Diese Idee, das für Kinder und Jugendlich anzubieten finde ich sehr schön, und wird in und von meinem privaten, persönlichen Umfeld auch schon Sozialarbeitern und Lehrern umgesetzt. Pen &Paper Rollenspiel ist erfahrungsgemäß schon so ab 10-12 Jahren mit entsprechender erwachsener Betreuung( SL) möglich, so ab dem Alter von 14 Jahren sowieso. Eine Gruppe von  16-18 Jährigen, die ab ca. dem 12. Lebensjahr spielt, meistert sich inzwischen selbst(Midgard). Am Gymnasium gibt es zudem von einem engagierten Lehrer, eine D&D Gruppe. Die sich allerdings eher unregelmäßig trifft.Andere Midgard Gruppen, zu denen ich jetzt keinen persönlichen Bezug habe, finden regelmäßig in Jugendzentren statt. Wie hoch da der Erwachsenen, Jugendlichen Anteil ist, weiß ich im Moment leider nicht genau.

 

Förderung sozialer und kognitiver Komponenten durch das Gruppenspiel, Rollenübernahme, Einfühlungsvermögen und kreative Problemlösungen

Das ist auf jeden Fall zu beobachten.- Die Erfahrung ist durchweg positiv. Die Sprachkompetenz und die Ausdrucksmöglichkeiten werden durch das freie Spielen sehr gefördert.  Soziale Kompetenzen im allgemeinen, sowie kreative Herangehensweise an Probleme.

Das Problem einer negativen Immersion tauchte in den mir bekannten Fällen auch  in keinster Weise auf. Die Jugendlichen können spielerisch in die Rolle hinein und wieder heraus schlüpfen, wie in einen Handschuh und können Spiel und Realität sehr gut trennen.Allerdings beziehen sich unsere  Erfahrungen nicht auf Kinder mit Traumatas, Verhaltensauffälligkeiten oder  Entwicklungsstörungen.

Meine bessere Hälfte hatte auch Rollenspiel in der Pädagogik als Diplomthema.

- Wie das jetzt bei stark belasteten oder verhaltensauffälligen  Kindern und Jugendlichen wäre, vermag ich von meiner persönlichen Warte aus bislang allerdings nicht einzuschätzen.-Wäre interessant ob und wie das auch bereits  im spielerisch therapeutischen Rahmen angewendet wird.

Bearbeitet von Issi
Geschrieben

Haha wie lustig, genau das war jetzt für mich vergangene Woche auch Thema, als ich an meiner Seminarschule eine Midgard-"AG" anbieten wollte. Habe vom Direktor und der Pädagogik-Seminarlehrerin ziemlich begeisterte Rückmeldung bekommen, nachdem die beiden meine aus dem Ärmel geschüttelte pädagogische Begründung gelesen haben:

 

 

Aus pädagogischer Sicht halte ich Rollenspiel für extrem wertvoll, da damit zahlreiche Fähigkeiten geschult und gefördert werden:

1) Teamfähigkeit: Rollenspiel ist KOOPERATIV, d.h. die Gruppe steht gemeinsam vor einem Problem, das oft nur durch Teamarbeit gelöst werden kann.
2) Problemlösendes Denken: Die Arten von Herausforderungen sind extrem vielfältig und können sehr einfach ('Bringt einen Gegenstand von A nach B, aber passt auf, da sind Räuber auf dem Weg!'), aber auch extrem komplex sein ('Findet heraus, wer die Person XY ermordet hat und bringt sie LEBEND zurück, damit ihr ein ordentlicher Prozess gemacht werden kann!'). Kombiniert mit der absoluten Handlungsfreiheit stehen den Spielern alle Möglichkeiten offen, wie sie an ein bestimmtes Problem herangehen und dieses kreativ lösen.
3) Kreativität: Sowohl bei der Problemlösung, als auch bei der bloßen Vorstellung und/oder Ausgestaltung der Spielwelt und des eigenen Charakters ist ein hohes Maß an Kreativität gefragt.
4) Empathie: Um sich in die Spielwelt und den eigenen Charakter, aber auch in die Bedürfnisse der anderen Spieler- und Nichtspielercharaktere der Gruppe und der Spielwelt einfühlen zu können, bedarf es eines gewissen Maßes an Empathie.
5) Improvisationstalent: Auch der beste Plan geht irgendwann schief. Ab diesem Punkt muss improvisiert werden, um sich doch noch glimpflich aus der Affäre zu ziehen.
6) Toleranz: Hier noch weniger relevant, aber der durchschnittliche Rollenspieler hat die eine oder andere Macke - was aber am Spieltisch absolut keine Rolle spielt. Der durchschnittliche Rollenspieler hat nämlich AUCH ein überdurchschnittlich hohes Maß an Toleranz gegenüber den Eigenheiten Anderer und akzeptiert sie als vollwertige Menschen so wie sie sind. (Diese Erfahrung mache ich immer wieder auf den Rollenspiel-Conventions, auf die ich 3x im Jahr gehe.)

 

 

Wir scheinen da aus dem Bauch raus also die gleichen Ideen und Ansichten zu haben. Und wer weiß, vielleicht schreibe ich meine Examensarbeit ja auch darüber. Dann wird mir dieser Strang (bzw. die Literaturlisten in diesem Strang) sicher sehr helfen.

  • Like 3
Geschrieben (bearbeitet)

Ich würde auch vermuten, dass eine Auseinandersetzung mit Spielpädagogik und der Psychologie des Spiel ebenfalls zielführend sein sollte. Diplom- und Bachelorarbeiten zum FRSp gibt es zu hauf. Zwei aktuellere Titel, die ich Dir empfehlen kann sind:

 

Kahl, Ramona: Fantasy-Rollenspiele als szenische Darstellung von Lebensentwürfen. Ein tiefenhermeneutische Analyse. Tectum Verlag 2007

 

sowie

 

Hemminger, Elke: The Mergence of Spaces. Experiences of Reality in Digital Role-Playing Games. sigma edition, Berlin 2009

 

Die zweite Arbeit bezieht sich auf Online-Spiele, ist aber mit entsprechenden Abgrenzungen und Konkretisierungen für das Pen- and Paper-Genre sicherlich sehr nützlich.

 

Lieben Gruß und viel Erfolg

Bearbeitet von Fabian Wagner
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

@Issi: Der Erzieher in meiner Examensarbeit spielte auch mit Kindern ab7-10. Er hat sehr gut deutlich machen können, dass FRS auch sehr gut mit diesem Alter durchsetzbar ist, wenn du die Regeln entsprechend klein hälst und Char-Werte runterschraubst. Jedes Kind hate seine Char-Karte (Bierdeckelgroß) und konnte dort alle wichtigen Werte finden.

 

Ansonsten für das Schreiben wünsche ich jedem Geduld und Energie.

Geschrieben

Ich spiele ab und an mit meinen drei Kindern im Alter von 5, 7 und 9 (bzw. zwischenzeitlich 10) Jahren. Es gibt nur das eine oder andere zu beachten. Die Aufmerksamkeit ist nicht so lange vorhanden. Daher sollte man nach meiner Erfahrung nach spätestens 2 h besser nach 1- 1 1/2 h Schluss machen. Natürlich sollte das Abenteuer einfach strukturiert sein. Meine kleine Tochter von 5 Jahren hatte natürlich nicht einmal für eine halbe Stunde die Aufmerksamkeit. Sie ging immer mal wieder vom Tisch und stieß dann wieder dazu. Das ist aber eigentlich kein Problem. Mein größtes Problem ist es, meine Frau zum Spielen zu bekommen. Mal sehen, ob es mir in diesem Urlaub gelingt. ;)

Geschrieben

Ich spiele ab und an mit meinen drei Kindern im Alter von 5, 7 und 9 (bzw. zwischenzeitlich 10) Jahren. Es gibt nur das eine oder andere zu beachten. Die Aufmerksamkeit ist nicht so lange vorhanden. Daher sollte man nach meiner Erfahrung nach spätestens 2 h besser nach 1- 1 1/2 h Schluss machen. Natürlich sollte das Abenteuer einfach strukturiert sein. Meine kleine Tochter von 5 Jahren hatte natürlich nicht einmal für eine halbe Stunde die Aufmerksamkeit. Sie ging immer mal wieder vom Tisch und stieß dann wieder dazu. Das ist aber eigentlich kein Problem. Mein größtes Problem ist es, meine Frau zum Spielen zu bekommen. Mal sehen, ob es mir in diesem Urlaub gelingt. ;)

:thumbs:   Das ist ja Klasse! (Macht bestimmt Spaß)

Ps. Um Frauen ins Kino zu locken, baut man in Filmen meist eine kleine Romanze mit ein. Das könnte vielleicht auch mit  Abenteuern klappen ;-)

 

Viele Grüße

Geschrieben

 

Ich spiele ab und an mit meinen drei Kindern im Alter von 5, 7 und 9 (bzw. zwischenzeitlich 10) Jahren. Es gibt nur das eine oder andere zu beachten. Die Aufmerksamkeit ist nicht so lange vorhanden. Daher sollte man nach meiner Erfahrung nach spätestens 2 h besser nach 1- 1 1/2 h Schluss machen. Natürlich sollte das Abenteuer einfach strukturiert sein. Meine kleine Tochter von 5 Jahren hatte natürlich nicht einmal für eine halbe Stunde die Aufmerksamkeit. Sie ging immer mal wieder vom Tisch und stieß dann wieder dazu. Das ist aber eigentlich kein Problem. Mein größtes Problem ist es, meine Frau zum Spielen zu bekommen. Mal sehen, ob es mir in diesem Urlaub gelingt. ;)

:thumbs:   Das ist ja Klasse! (Macht bestimmt Spaß)

Ps. Um Frauen ins Kino zu locken, baut man in Filmen meist eine kleine Romanze mit ein. Das könnte vielleicht auch mit  Abenteuern klappen ;-)

 

Viele Grüße

 

 

Aron Cristiansen schreibt in seinem A Guide To RPG Storytelling was über Romance in Rollenspielkampagnen. Am Wichtigsten ist es, sich vorher ein paar Dinge klar zu machen: Was bin ich bereit zu machen? Kann ich einen Flirt als NSC-Frau mit einem Spielkameraden ausspielen? Kann ich das als NSC-Mann? Kann der Spielkamerad/die Spielkameradin das? (Kann auch gern jeweils als will umdeuten.) Romance sollte nicht als Slapstik enden, sonst ist es nur peinlich und falls sich der Spielkamerad dann tatsächlich im Rahmen der Charakterentwicklung seiner Figur für diese Romanze interessiert, ist es auch noch peinlich für ihn/sie. Man muss da etwas vorsichtiger als bei anderen Arten von sozialen Szenen sein. Der Spielleiter sollte auch im Vorfeld schon wissen, welche Archetypen die (generell überhaupt interessierten) Spieler triggern. Nicht jeder Archetyp (Graue Maus, Sunnyboy, Held, Damsel in distress, etc.) passt zu jedem Spieler (und jeder Figur). Und schließlich sollte man auch diesen NSC nicht ZU sehr ausarbeiten, sonst wird er unflexibel, allerdings genug, damit er nicht langweilig ist. Das ist bei einem NSC für eine romantische Szene wichtiger als bei anderen NSCs. Lohnt sich jedenfalls, den Abschnitt mal zu lesen. 

 

LG, 

Euer Kosch

Geschrieben (bearbeitet)

Es muß sich bei Romanzen nicht zwingend um ein SC/NSC Pärchen handeln, sondern der Einfachheit halber geht das auch mit 2 NSCs. Simples Beispiel: "Sorgt im Abenteuer dafür das Romeo und Julia sich finden und überleben." oder "helft dem Prinzen Schneewittchen aus dem Todesschlaf zu befreien."   "Der Prinz hat die falsche Braut geheiratet. Findet die wahre Prinzessin und führt die beiden zusammen."    usw.

Das ist sowohl für die kleinen wie auch die "großen Mädchen" reizvoll.,-)

 

Soll der SC ein Teil der Romanze werden, würde ich das anfangs nur als Abenteuer Aufhänger benutzen und den Ausgang extra offen lassen.Beispiel: "Der SC Charakter sieht aus wie die verstorbene Geliebte von Graf Dracula. Darum nimmt der Graf Kontakt zu ihr auf oder verfolgt sie."  oder "Der SC ist auf einem Turnier oder Ball. Verschiedene  NSC- Typen  werben um  die Gunst. Manche davon haben auch Dreck am Stecken. Bzw. Leichen im Keller."

Bearbeitet von Issi
Geschrieben

Ich würde da ersteinmal gar nicht geschlechtsspezifisch herangehen. Die allermeisten Kinder haben - unabhängig von ihrem Geschlecht - Spaß an interessanten, spannenden Geschichten. Diese gilt es gemeinsam zu erzählen. Und wie bei den Erwachsenen auch, sollte besonders auf die Interessen der mitspielenden Kinder eingegangen werden. Wir haben bspw. mit unserer Tochter seit sie ca. fünf Jahre alt ist, Spielgeschichten erzählt. Anfangs ging es viel um Tierfiguren und einfache Geschichten, die die Kinder auch aus ihrer Lebenswelt kennen. Sehr beliebt waren zum Beispiel Katzen als Spielfiguren, die auf einem Bauerhof so allerhand erlebt haben. Diese Katzen haben irgendwann auch mal Spielwerte bekommen (wie z.B. Springen, Klettern, Fangen und Ähnliches). Diese sollten möglichst konkret sein, damit kleinere Kinder sich etwas darunter vorstellen können und auch selber wissen, wann diese Spielwerte einsetzbar sind, um die Geschichte voranzutreiben. Außerdem sollte der Regelaspekt eben nicht im Vordergrund stehen, sondern der des Geschichtenerzählens.

 

Denkbar ist auch, dass Figuren und Hintergründe aus Geschichten aufgegriffen werden, die die Kinder bereits kennen, wie z.B. aus Bilder- und Kinderbüchern oder Filmen. Romanzen sind vielen Kindern in der mittleren Kindheit eher peinlich, davon würde ich daher die Figer lassen. Romanzen sind wohl eher etwas für Jugendliche oder Erwachsene, die sich mit der eigenen Vorstellungen von Verliebtheit und ihren diesbezüglichen Gefühlen im Spiel auseinandersetzen wollen (was wiederrum nur möglich ist, wenn sich alle am Spieltisch vertrauen und die Sache auch nicht zu ernst nehmen, sondern eine gewisse Offenheit gegenüber dem Thema praktiziert wird, m. E. sollte da auch viel gelacht werden können - selbstredend nicht im Sinne von Auslachen).

Geschrieben

 

Denkbar ist auch, dass Figuren und Hintergründe aus Geschichten aufgegriffen werden, die die Kinder bereits kennen, wie z.B. aus Bilder- und Kinderbüchern oder Filmen.

Das sehe ich auch so. Falls  Kinder mitspielen, eigenen sich Märchen oder Geschichten, die sie kennen, am Besten.

Der Touch  Romantik darin, ist  bekannt und  überfordert nicht. Meist enden sie damit: "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute."

 

"Sorgt im Abenteuer dafür das Romeo und Julia sich finden und überleben." oder "helft dem Prinzen Schneewittchen aus dem Todesschlaf zu befreien."   "Der Prinz hat die falsche Braut geheiratet. Findet die wahre Prinzessin und führt die beiden zusammen."    usw.

Das ist sowohl für die kleinen wie auch die "großen Mädchen" reizvoll.,-)

Romanzen wie sie am Erwachsenen Spieltisch ausspielt werden, sind in der Intensität für Kinder natürlich nicht geeignet. Sie können auch noch nicht nachvollzogen werden. Klassische Liebes Geschichten würde ich dann auch eher auf der Märchenebene spielen. Das macht finde ich auch als Erwachsener noch Spaß ;)

  • 5 Monate später...
Geschrieben

Passt vielleicht auch hierhin: In den 90er Jahren :agadur: hat das Jugendamt der Stadt Braunschweig mal Abenteuer gefördert und prämiert. Das ganze lief nach meiner Erinnerung unter dem Stichwort "Braunschweiger Fantasy Awards" (oder so ähnlich). Die prämierten Abenteuer ware durch die Bank sehr gut bis genial und wurden in der Reihe "Braunschweiger Schelmin" veröffentlicht. Ich komme darauf, weil es ja wohl einen Grund gegeben haben wird, warum ein Jugendamt ausgerechnet Rollenspielabenteuer fördert bzw. prämiert. Man versprach sich vermutlich positive Wirkungen auf die Mitspieler. Vielleicht könntest du da nochmal nachhaken...

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