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Intelligente Figuren - Probleme mit der Spielbarkeit ?


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Was ich meinte, ist eben, dass viele anscheinend meinen, dass allein die In bie Denkwege einer Spielfigur beeinflussen. Das ist aber eben normalerweise nicht so. Die St spielt da eben genauso mit hinein.
Natürlich spielen die anderen Eigenschaften mit hinein. Aber man kann sich als Spieler daran gewöhnen, dass der Figur mehr Möglichkeiten offen stehen und daran denken.

 

Bei hoher Intelligenz ist das schwieriger. Ein PnP-Rollenspiel ist nun einmal ein geistiges Spiel.

 

Die Auswirkungen aller anderen Eigenschaften lassen sich geistig erfassen und nachvollziehen; allerdings auch da im Wechselspiel mit der Intelligenz. Es ist leichter, einen dummen Charakter mit hoher Stärke zu spielen (wenn der Spieler ein Mehr an In mitbringt, die seine fehlende Erfahrung mit einem solchen Körper wett macht) als einen starken Charakter, der etwa gleich intelligent ist wie man selbst.

 

Die Auswirkungen hoher Intelligenz lassen sich nur dann voll erfassen, wenn man selbst mindestens genauso intelligent ist. Andernfalls kann man bestenfalls überlegenes Spieler- oder Spielleiterwissen einsetzen, um das halbwegs zu simulieren. Man versucht dann nicht, die Gedankenwege des Charakters nachzuvollziehen, sondern überlegt sich anhand des Ergebnisses, ob der Charakter darauf kommen kann.

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Und genau da ist der Gap zwischen uns. Ich sehe eben nicht, dass es einfacher wäre, einen dummen Charakter zu spielen. Im Gegenteil, mir fällt das wenn, wesentlich schwerer. Zumindest, wenn es nicht in reines Klischee verfallen soll, wie man sich halt so vorstellt, das das wäre.

Es ist doch prinzipiell nie notwendig, etwas voll zu erfassen. Rollenspiel ist ja eben doch "nur" simulieren des Verhaltens. Du kannst jede Figur nur simulieren.

 

Ich denke, das Problem ist, wenn man sich Intelligenz als einen Strahl vorstellt, wo jeder Level abwärtskompatibel wäre. Das kann ich aber nicht so sehen.

 

Es ist immer nicht mehr als ein Spiegeln dessen, nie aber die eigentliche Intelligenzleistung.

Sorry, ich behaupte, dass ein strunzdummer Spieler, der tagtäglich nur unter, sagen wir mal Nobelpreisträger unterwegs wäre, es ungleich einfacher hätte, In100 angemessen darzustellen als ein hochintelligenter Spieler, der nie mit dummen Menschen zu tun gehabt hat, eine Figur mit In21.

Meiner Erfahrung nach kann man das aber eben auch bei allen anderen Eigenschaften erleben. Wir können nur halbwegs angemessen darstellen, was wir kennen. Und zwar kennen im Sinne von: Unser Gehirn hat das in sein eigenes Erklärmodell eingepasst und als mögliches erkennbares Verhaltensmuster abgespeichert. Erst (und nur) dann können wir ein Verhalten "nachvollziehen".

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Nur mal um ein anderes Beispiel zu nennen:

 

Der Spieler hat Stärke 21 und die Spielfigur Stärke 100. Natürlich könnte man auf den ersten Blick denken: "Kein Problem, Stärke ist eine körperliche Fähigkeit - die muss ich am Spieltisch ja nicht wirklich einsetzen, sondern bloß darüber reden. Das fällt nicht schwer."

 

Ich würde sagen, als Klischee ja, in Wirklichkeit aber nein! Die Spielfigur hätte in ihrem ganzen Leben gelernt, dass sie aufgrund ihrer Stärke und ihrer gesammten Physis eine Menge Probleme aus dem Weg räumen kann - der Spieler hat in seinem Leben das Gegenteil gelernt.

 

Die Spielfigur hat Zeit ihres Lebens erfahren, dass ihr die Menschen aufgrund ihres Auftretens und Körperbaus in bestimmten Situationen eine bestimmte Anerkennung, einen Respekt, Interesse oder auch Furcht entgegengebracht haben. Der Spieler kennt nichts davon aus eigener Erfahrung.

 

Das Klischee eines hohen Wertes ist immer leicht zu spielen - die reale Auswirkung hingegen ist schwer darstellbar, wenn man keine Erfahrungen damit hat oder sich keine Erfahrungen erworben hat.

 

Und bei Klischees ist es fast egal welches man spielt - ich würde Intelligenz da für höchstens geringfügig schwerer darstellbar halten als andere Eigenschaften auch.

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@Kazzirah: Wenn ich darueber nachdenke ist es manchmal tatsaechlich manchmal schwierig einen Dummen zum spielen. Zum Beipiel, wenn der In25 Barbar, die Loesung fuer ein hochkomplexes Eaetsel hat: Was mach man da?

 

@Eleazar: Ich glaube eine gute (aber nur kleine( Moeglichkeit, dieser Efahrung mit rein zu bringen ist ist die, dass man sich nach dem erwuerfeln aller Werte (auch pA, AnB etc.) auswuerftel und ausrechnet und sich dann dieser Werte anschaut und darauf achtet, was fuer eine Figur einem als erstes einfaellt. Damit habe ich ei meinen Spielen interessante Ergenisse erzielt.

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@Kazzirah: Wenn ich darueber nachdenke ist es manchmal tatsaechlich manchmal schwierig einen Dummen zum spielen. Zum Beipiel, wenn der In25 Barbar, die Loesung fuer ein hochkomplexes Eaetsel hat: Was mach man da?
Zunächst mal: Der Spieler hat die Lösung, der Barbar besteht nur aus Ziffern/Buchstaben auf einem Blatt und kann nicht denken.

 

Aber ansonsten ist die Lösung super einfach: PW:Intelligenz. Bei Erfolg platzt der Barbar mit der Lösung raus, bei Misserfolg schweigt er und geht woanders hin.

 

Immer dran denken: Die Würfel wissen am besten, was richtig ist ... ;)

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Ich hätte keine Lust, eine unintelligente SpF zu spielen. Dumm komme ich mir schon im richtigen leben oft genug vor. Ich habe keine Probleme mit einer Figur, die wenig Stärke oder Gewandtheit hat, aber In muss bei meinen Figuren hoch sein.

 

Und wie spielt man die "richtig"? Ganz einfach: So, wie Du es für richtig hältst. Ich habe z. B. einen klugen Barbaren, der von Beruf Karawanenführer ist. Der ist also eher nachdenklich und plant gern. Bloß, weil er Barbar ist, kann er doch trotzdem Blumen lieben denken, bevor er handelt, oder? Ähnliches gilt für alle anderen.

 

Dass ich dennoch z.B. bei Rätseln ein Brett vor dem Kopf habe (ich, nicht meine SpF) und daher meine SpF auch nicht weiterkommt, steht auf einem anderen Blatt.

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PS: Mir ist auch aufgefallen, dass es viel mehr Spaß macht, einen "dummen" Char zu spielen. So mit In um die 50. Das führt zu viel lustigeren Interaktionen, als wenn ein Char alles weiß und kapiert und nie mal blöd aus der Wäsche guckt :D

 

Ist denn 50 schon dumm?

Ich würde das eher so ab unter 30-31 sehen...

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Wenn ich meinen etwas weniger intelligenten Söldner spiele, bin ich als Spieler entweder hundemüde, dann paßt das schon alles, oder ich bin als Spieler kognitiv gleich zweimal gefordert: nicht nur muß mir eine Lösung einfallen, ich muß dann auch noch eine Argumentation finden, mit der Ulvar sie für ihn logisch einbringen kann...

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PS: Mir ist auch aufgefallen, dass es viel mehr Spaß macht, einen "dummen" Char zu spielen. So mit In um die 50. Das führt zu viel lustigeren Interaktionen, als wenn ein Char alles weiß und kapiert und nie mal blöd aus der Wäsche guckt :D

 

Ist denn 50 schon dumm?

Ich würde das eher so ab unter 30-31 sehen...

 

Mir scheint es zumindest oft so, dass (bei uns) eine In um die 50 schon als "dumm" angesehen wird. OK, im Vergleich zu einer In von 90+ ist man sicher mit um die 50 recht dumm... :lookaround:

 

Aber an sich hast du recht - 50 bedeutet Durchschnitt. Nur sind das meist die Helden eher nicht, daher wäre eine Heldenfigur in einer normalen Gruppe wohl dumm, wenn sie nur die durchschnittlichen 50 Punkte auf In hätte... ;)

 

Nur fühle ich mich meist immer noch überfordert, wenn ich ne Figur mit In 70 auch wirklich so intelligent spielen soll. Klappt manchmal, wenn ich mich ganz doll anstrenge, meist aber halte ich das keinen ganzen Spielabend durch und finde es auch zu langweilig, immer so schlau sein zu müssen. Mehr Spaß bringt Dummheit auf jeden Fall! Zumindest habe ich das so beobachtet und am eigenen Leib erfahren - die ganze Gruppe lacht viel lauter über dumme Handlungen (so sie nicht direkt zum Tod führen), als über schlaue.

 

 

LG Anjanka

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Mehr Spaß bringt Dummheit auf jeden Fall! Zumindest habe ich das so beobachtet und am eigenen Leib erfahren - die ganze Gruppe lacht viel lauter über dumme Handlungen (so sie nicht direkt zum Tod führen), als über schlaue.

 

 

LG Anjanka

 

Stimm ich dir zu, vor allem weil - wie schon erwaehnt - ich beim auswuerfeln der Intelligenz immer Glueck habe! :motz:Und dann kommt es schlecht, wenn man einen Strassenkaempfer (ich spiel PR), weil das irgendwie komisch kommt, wenn der ein genialer Kopf ist.

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Hallo Anjanka!

 

Mir ist auch aufgefallen, dass es viel mehr Spaß macht, einen "dummen" Char zu spielen. So mit In um die 50.
Ist denn 50 schon dumm?

Ich würde das eher so ab unter 30-31 sehen...

Mir scheint es zumindest oft so, dass (bei uns) eine In um die 50 schon als "dumm" angesehen wird.
Ich zitiere mich in diesem Fall einmal selbst:

 

Ich sehe das Problem hier wie bei keiner anderen Eigenschaft, dass ein bereits durchschnittlicher Wert als schlecht empfunden wird. Dazu trägt die Mindestvoraussetzung von einer Intelligenz von 61 bei zahlreichen Wissensfertigkeiten bei. Damit zusammen hängt aber auch meine Vermutung, dass sich der weit überwiegende Anteil der Spieler unserer verkopften Gesellschaft selbst für deutlich intelligenter als der Durchschnitt (In 50) hält (schließlich waren wir alle mindestens in der Schule und haben viel gelernt), weshalb bereits Werte knapp darunter eine gefühlte Dummheit auszeichnen.
Liebe Grüße, Fimolas!
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Hallo Anjanka!

 

Mir ist auch aufgefallen, dass es viel mehr Spaß macht, einen "dummen" Char zu spielen. So mit In um die 50.
Ist denn 50 schon dumm?

Ich würde das eher so ab unter 30-31 sehen...

Mir scheint es zumindest oft so, dass (bei uns) eine In um die 50 schon als "dumm" angesehen wird.
Ich zitiere mich in diesem Fall einmal selbst:

 

Ich sehe das Problem hier wie bei keiner anderen Eigenschaft, dass ein bereits durchschnittlicher Wert als schlecht empfunden wird. Dazu trägt die Mindestvoraussetzung von einer Intelligenz von 61 bei zahlreichen Wissensfertigkeiten bei. Damit zusammen hängt aber auch meine Vermutung, dass sich der weit überwiegende Anteil der Spieler unserer verkopften Gesellschaft selbst für deutlich intelligenter als der Durchschnitt (In 50) hält (schließlich waren wir alle mindestens in der Schule und haben viel gelernt), weshalb bereits Werte knapp darunter eine gefühlte Dummheit auszeichnen.
Liebe Grüße, Fimolas!

 

Sehr treffend, danke Fimolas.

 

Obwohl ich mich maximal als Durschnitt, eher darunter, sehen würde. ;) Aber das gibt ja nun auch wieder keiner sonst zu, von daher...

 

Nur spiele ich diesen Durchschnitt, dann sehen das, wie du schon so gut formulierst, die anderen als dumm an. Oder, andersherum, fallen mir halt nicht so schlaue Sachen ein wie dem Rest, so stelle ich mich (auch schon mal ungewollt) als dumm dar und das wird auf die Figur übertragen und schon kommen wir wieder zum Problem hier: Es ist total schwer, eine intelligente Figur auch für die Spieler gefühlt intelligent zu spielen. Natürlich nur für mich, es gibt in meiner Runde mindestens zwei Superhirne (was nun echt nicht böse gemeint ist ;)), die entsprechend schlau spielen und auch glaubhaft eine In auch jenseits der 90 darstellen können. Dahin will ich auch kommen, werde ich aber wohl leider nie...

 

LG Anjanka

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