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Artikel: Fechtstile der Küstenstaaten - ein Überblick


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Fechtstile der Küstenstaaten

 

Nicht nur in Tevarra hat sich eine besondere Form des Fechtens entwickelt. Auch die anderen Küstenstaaten haben sehr unterschiedliche Fechtstile hervorgebracht. Von den Kosten her sind sie gleich dem tevarrischen Stil. Ein Abenteurer kann bei seinen Reisen durch die Küstenstaaten durchaus mehrere oder sogar alle dieser Stile erlernen, jedoch zeitgleich immer nur einen davon einsetzen. So läßt sich der tevarrische Stil nicht mit dem morischen kombinieren. D.h. es ist nicht möglich zeitgleich mit Krummsäbel und Parierdolch zu fechten.

 

Überblick:

Fechten corischer Stil: Klingenfänger binden die gegnerische Klinge.

Fechten leonessischer Stil: Der Klingenwirbel bedroht bis zu 4 Gegner.

Fechten serenischer Stil: Die Parade-Riposte umgeht Abwehrwaffen.

Fechten morischer Stil: Fechten mit Krummsäbel und kleinem Schild.

 

(Die Formulierungen am Ende der einzelnen Kampfstile sind dem DFR S. 141 entlehnt, um eine einfache Vergleichbarkeit mit dem tevarrischen Stil zu ermöglichen.)

 

Ich habe noch einige andere Ideen für weitere Stilvarianten wie z.B. die Nutzung von Mantel oder Laternenschild, das Fechten zu Pferd oder die Anwendung diverser Fechtfiguren wie Ausfall, Flèche, Coupé (Bingo), Battuta, Finte oder Ligade.

 

Die vier vorgestellten Stile (Klingenfänger, Klingenwirbel, Riposte, Krummsäbel) habe ich so gewählt, weil sie sich deutlich voneinander in der Wirkung unterscheiden und auch nicht zu mächtig sind für ihre Punkte. Bei Interesse kann ich gerne noch weitere regionale Varianten ausarbeiten.

 

Im Anhang findet sich eine aufbereitete Version (für den Druck) als PDF.

 

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Sehr schöne Idee, das Fechten zu verfeinern!

Ich finde, Du hast die Fertigkeiten sehr griffig gehalten.

Das macht sie nachvollziehbar und einfach in der Anwendung.

 

Nachfragen: Mir ist nicht ganz klar, inwieweit Du generell zwischen Rapier und Fuchtel bei den einzelnen Stilen unterscheidest?

Sind alle bis auf den morischen mit beiden Waffen durchführbar oder nur mit dem Rapier?

Zumindest der morische Stil sollte m.M.n. auch mit einer Fuchtel statt des Krummsäbels möglich sein...

 

Außerdem frage ich mich, warum der Klingenfänger ausschließlich in Corua geschmiedet werden sollte, reicht es nicht als Einschränkung, wenn diese Fechtart nur dort gelehrt wird?

 

Grüße

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Mir ist nicht ganz klar, inwieweit Du generell zwischen Rapier und Fuchtel bei den einzelnen Stilen unterscheidest?

Sind alle bis auf den morischen mit beiden Waffen durchführbar oder nur mit dem Rapier?

Zumindest der morische Stil sollte m.M.n. auch mit einer Fuchtel statt des Krummsäbels möglich sein...

 

Gehen wir doch mal die Stile durch:

Corua (Klingenfänger): Hier ist es egal, ob Rapier oder Fuchtel verwendet wird.

Serenea (Riposte): Pariert wird mit dem WW:Fechten. Die Riposte wird mit dem normalen EW:Angriff durchgeführt. Somit ist es egal, ob Rapier oder Fuchtel verwendet werden.

Leonessa (Klingenwirbel): Der Klingenwirbel ist ein Angriff mit einem EW:Fechten. Dafür ist die Fuchtel zu schwerfällig (DFR S. 141)

Moro (Krummsäbel): Nein. Dies ist nur für Krummsäbel gedacht, analog dem tevarrischen Stil. Die Verwendung von Fuchtel + Verteidigungswaffe beim Fechten ist schon abgedeckt. Lediglich die Option, den Schildwert auf seinen WW:Fechten bei Verwendung von Fuchtel oder Rapier zu nutzen, fällt eben weg. Meine Intention geht dahin, dass ich klare Trennlinien haben möchte und nicht bestehende Fertigkeiten (tevarrisches Fechten) verwässern will. Das Säbelfechten besteht aus Hieb und Stich, wohingegen Rapier und Fuchtel reine Stichwaffen sind. Da ergeben sich andere Bewegungsabläufe.

(Und außerdem gefällt mir der Gedanke einer Trennung in Rapier/Fuchtel+Parierdolch/Buckler und Krummsäbel+klSchild.)

 

Außerdem frage ich mich, warum der Klingenfänger ausschließlich in Corua geschmiedet werden sollte, reicht es nicht als Einschränkung, wenn diese Fechtart nur dort gelehrt wird?

 

Ganz einfach: Angebot und Nachfrage. Da der corische Fechtstil nur in Corua gelehrt wird, gibt es wenige Fechter, die auch außerhalb Coruas diesen Fechtstil praktizieren. Und bei wenigen Fechtern gibt es auch nur wenig Nachfrage. Darum ist kaum ein nichtcoruischer Waffenschmied damit vertraut, Klingenfänger zu schmieden. Warum sollte er auch auf Vorrat Klingenfänger schmieden, wenn kaum jemand vorbeikommt, der mit den Teilen umgehen kann? Natürlich kann sich immer mal ein gebrauchtes Stück in eine Waffensammlung oder zu einem Gebrauchtwaffenhändler verirren. Aber das ist dann eben eine sehr seltene Ausnahme.

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Ich weiß nicht so recht. Ich verstehe die Midgard-Kampfsimulation so, dass verschiedene Kampfweisen mit einer Waffe im höheren Bonus abgebildet sind. (Ungeachtet dessen, dass der tevarrische Stil eine offizielle Regel ist).

 

Zwar schaffen solche Fertigkeiten Flair, aber ich finde, sie machen das System sehr aufwändig und betonen den Kampf noch mehr.

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Danke für Deine weitere Erklärung, Serdo.

Den kl. Schild des morischen Stils hatte ich ihm Tran als Buckler missverstanden, dadurch wurde für mich die Sache unschlüssig. Sorry für meine Leseschwäche.

 

Wenn ich Dich also richtig verstehe, kann meine Figur, wenn sie alle Stile beherrscht und mit Rapier und Klingenfänger bewaffnet ist, bis auf den morischen alle vier Fechtstile ausführen (inkl tevarrisch), mit Fuchtel statt Rapier immerhin noch den corischen und den serenischen?

 

Wenn der Klingenfänger denn einen regulären Parierdolch mit dieser Sonderfunktion darstellt, sollten er und der corische Stil sich geradezu blitzartig in den Küstenstaaten mit ihrem regen Austausch und Handel ausbreiten. Dass es (noch) nicht so ist, sehe ich wie beim tevarrischen Stil einzig darin begründet, wie jung das Fechten insgesamt auf Midgard ist (DFR S.140). Deshalb war ich über die geringe Verfügbarkeit der Waffe verwundert.

 

Hast Du eigentlich auch einen "candranorischen Stil" in Planung?

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(...)

Zwar schaffen solche Fertigkeiten Flair, aber ich finde, sie machen das System sehr aufwändig und betonen den Kampf noch mehr.

Eine Betonung des Kampfes sehe ich eigentlich nur im zeitlichen Mehraufwand für die taktischen Ansagen der Runde.

Und den würde ich gerne in Kauf nehmen für mehr Mantel- und Degenflair in den Küstenstaaten (und Valian).

 

Allerdings hast Du recht, wenn ich mir vorstelle, wie sehr die taktischen Feinheiten ins Kraut schießen könnten, sobald verschiedene Stile auch für andere Waffen erarbeitet werden.

Es gab ja mal einen entsprechenden Ansatz für Anderthalb- und Zweihänder, von dem ich auch begeistert war.

Und dann ziehen auch sicher Morgenstern und Hellebarde nach, usw.

Von daher kann ich Deine Bedenken nachvollziehen...

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Wenn ich Dich also richtig verstehe, kann meine Figur, wenn sie alle Stile beherrscht und mit Rapier und Klingenfänger bewaffnet ist, bis auf den morischen alle vier Fechtstile ausführen (inkl tevarrisch), mit Fuchtel statt Rapier immerhin noch den corischen und den serenischen?

 

Da verstehst Du mich richtig. Wer unbedingt den größeren Schaden einer Fuchtel haben will, muss eben Einschränkungen hinnehmen.

 

Wenn der Klingenfänger denn einen regulären Parierdolch mit dieser Sonderfunktion darstellt, sollten er und der corische Stil sich geradezu blitzartig in den Küstenstaaten mit ihrem regen Austausch und Handel ausbreiten. Dass es (noch) nicht so ist, sehe ich wie beim tevarrischen Stil einzig darin begründet, wie jung das Fechten insgesamt auf Midgard ist (DFR S.140). Deshalb war ich über die geringe Verfügbarkeit der Waffe verwundert.

 

Ja, ich gebe Dir recht, dass eine solch blitzartige Ausbreitung möglich wäre. Doch das halte ich für ungünstig und beschränke sie von vornherein. Es ist mein OT-Wunsch, dass diese Fertigkeiten als regionale "Schmankerl" angesehen werden. IT läßt sich das auch leicht erklären: Die Bevölkerung von Midgard ist extrem traditionell und lässt sich nur ungern auf Sachen ein, die aus anderen Ländern kommen. Ansonsten gäbe es schon seit hunderten von Jahren fechtende KiDokas als Ritter in Alba.

Man kann man sich vorstellen, dass der Klingenfänger außerhalb Coruas als zwielichtige Waffe angesehen ist, die nur von unehrlichen Streunern verwendet wird. Und der Klingenwirbel wird außerhalb Leonessas als albernes Rumgefuchtel belächelt. Die serenische Riposte wird als alberne Modeerscheinung gesehen, die viel zu kompliziert und verschnörkelt für einen ehrlichen Fechtkampf ist.

So einfach ist das zu erklären.

 

 

Hast Du eigentlich auch einen "candranorischen Stil" in Planung?

 

Nein. Wünscht Du Dir denn einen solchen Stil?

Ich tue mir etwas schwer, Fechten in Valian als etwas anderes als eine Nischenwaffenfertigkeit zu sehen. Denn in meinem Verständnis von Valian, welches ja als carthagisch beschrieben wird, sehe ich es sehr traditionell (und in der unsrigen Antike) verhaftet an. Da passt viel besser der Gladius (Kurzschwert) zur Tunika. Ein Renaissance-Flair kann ich Valian überhaupt nicht abgewinnen.

Aber ich bin ja flexibel und Neuem gegenüber aufgeschlossen. Wie siehst Du das denn? Schildere doch mal Deine Sicht von Valian. Vielleicht kann ich mir da eine Anregung oder Inspiration holen.

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Da verstehst Du mich richtig. Wer unbedingt den größeren Schaden einer Fuchtel haben will, muss eben Einschränkungen hinnehmen.
Völlig schlüssig. Das Rapier als noch leichtere und biegsamere Klinge erlubt eben mehr Möglichkeiten als die Fuchtel.
Ja, ich gebe Dir recht, dass eine solch blitzartige Ausbreitung möglich wäre. Doch das halte ich für ungünstig und beschränke sie von vornherein. Es ist mein OT-Wunsch, dass diese Fertigkeiten als regionale "Schmankerl" angesehen werden. IT läßt sich das auch leicht erklären: Die Bevölkerung von Midgard ist extrem traditionell und lässt sich nur ungern auf Sachen ein, die aus anderen Ländern kommen. Ansonsten gäbe es schon seit hunderten von Jahren fechtende KiDokas als Ritter in Alba.

Man kann man sich vorstellen, dass der Klingenfänger außerhalb Coruas als zwielichtige Waffe angesehen ist, die nur von unehrlichen Streunern verwendet wird. Und der Klingenwirbel wird außerhalb Leonessas als albernes Rumgefuchtel belächelt. Die serenische Riposte wird als alberne Modeerscheinung gesehen, die viel zu kompliziert und verschnörkelt für einen ehrlichen Fechtkampf ist.

So einfach ist das zu erklären.

Diese Erklärungen gefallen mir richtig gut, sie passen perfekt zu meiner Vorstellung rivalisierender Adeliger und Gardisten aus verschiedenen Regionen der Küstenstaaten!

Die arrogante Ablehnung einer effektiven Kampftechnik, weil sie z.B. in Parduna entwickelt wurde, finde ich grandios.

In der eigenen Heimat erfunden, wäre das natürlich etwas gaaaanz anderes, so aber ist das wilde Gefuchtel der Leonesser wohl kaum als ein "Stil" zu bezeichnen *Nase rümpf* ... :thumbs:

Hast Du eigentlich auch einen "candranorischen Stil" in Planung?

 

Nein. Wünscht Du Dir denn einen solchen Stil?

Ich tue mir etwas schwer, Fechten in Valian als etwas anderes als eine Nischenwaffenfertigkeit zu sehen. Denn in meinem Verständnis von Valian, welches ja als carthagisch beschrieben wird, sehe ich es sehr traditionell (und in der unsrigen Antike) verhaftet an. Da passt viel besser der Gladius (Kurzschwert) zur Tunika. Ein Renaissance-Flair kann ich Valian überhaupt nicht abgewinnen.

Aber ich bin ja flexibel und Neuem gegenüber aufgeschlossen. Wie siehst Du das denn? Schildere doch mal Deine Sicht von Valian. Vielleicht kann ich mir da eine Anregung oder Inspiration holen.

Ehrlich gesagt habe ich einen eventuellen candranorischen Stil nur deshalb angesprochen, weil in der Fertigkeitenbeschreibung "Fechten" im DFR ausdücklich Valian miterwähnt wird.

Rapier und Fuchtel kann ich mir in Candranor wenn überhaupt, dann nur als modische Erscheinung vorstellen, die aus den Küstenstaaten "herübergeschwappt" ist.

[brainstorming]

Vielleicht als eine reine Zweikampf- und Duelltechnik, in der beide Kombattanten sich mehr statisch gegenüberstehen, statt größeren Wert auf die Beinarbeit zu legen?

Wenn der candranorische Stil für einen regulären Kampf nur sehr bedingt geeignet wäre, könnte er vom valianischen Adel sogar auf das Kurzschwert adaptiert worden sein.

Dadurch entstünde ein wuchtiger Fechtstil mit dem Kurzschwert und um 1 oder 2 reduzierten Schaden, um die fehlende Bruchgefahr der Waffe auszugleichen.

Außerdem würde bei diesem Stil das Kurzschwert mehr stechend und kaum schlagend eingesetzt, ein zweites Argument für einen reduzierten Schaden

Dieser Stil würde nur sehr bedingt zu Spielvorteilen führen, valianisch-adelige Sp-Figuren aber in die Lage versetzen, in einem Duell mit einem Küstenstaatler nicht auf die traditionelle Waffe zu verzichten und trotzdem publikumswirksam und elegant aufzutreten...

Thema Flair...[/brainstorming]

Bearbeitet von Drachenmann
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Mir fällt gerade auf, dass ich Mist geschrieben habe.

Deine ganzen Stile haben ja Fechten zur Bedingung, und das geht mit dem Kurzschwert nun mal nicht.

Ich sollte besser schlafen gehen, bzw heute abend auf das Schreiben verzichten und beim Lesen bleiben...

Sorry für den schwachsinnigen Entwurf!

 

Grüße

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Jetzt mal unabhängig von der regeltechnischen Umsetzung: Ich halte die noch weitergehende Aufteilung von Fechtstilen nach einzelnen Küstenstaaten für extrem künstlich und herbeigeholt.

 

Dass ein Küstenstaat sich da eine Eigenart leistet, die die anderen nicht haben, kann ich mir noch vorstellen. Dass dann aber alle anderen neben einer Nationalflagge, einer Nationalhymne und einem Nationalgericht auch noch einen Nationalfechtstil entwickeln, der dann vor Ort, aber möglichst nur vor Ort gepflegt wird, das nehme ich dir nicht ab.

 

Es gibt auch keine niedersächsische und hessische Art und Weise, ein Ei aufzuschlagen.

 

Ich könnte mir als kulturellen Hintergrund für diese Fechtstile eher vorstellen, dass der t-Fechtstil, der durch das Regelwerk ja gedeckt ist, den dortigen Fechtmeistern mitsamt ihrem Land ein gewisses Renommee verschafft hat, das die Fechtmeister in den anderen Küstenstaaten neidisch gemacht hat. Deshalb schlossen sich die größten Fechtmeister von x-y zusammen und entwickelten verschiedene Fechtstile, die sie dann namentlich ihren Heimatländern zuordneten. Man kann also überall alles lernen und die Fechtstile sind auch nicht historisch in einzelnen Küstenstaaten gewachsen, sondern sind eher so eine Art Werbung für die Fechtkunst im eigenen Land.

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Jetzt mal unabhängig von der regeltechnischen Umsetzung: Ich halte die noch weitergehende Aufteilung von Fechtstilen nach einzelnen Küstenstaaten für extrem künstlich und herbeigeholt.

 

Das hat aber in sofern seine Entsprechung in der Realität, als dass es ja tatsächlich verschiedene nationale Fechtschulen gab, die unterschiedliche Prinzipien betont haben. Meiner Meinung nach muss man das aber nicht in Regeln fassen, zumal die Midgard-Kampfregeln die Bewegung in einem typischen Fechtkampf eh nicht abbilden.

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Ich finde die Idee nicht gekünstelt oder sogar an den Haaren herbeigezogen:

Mindestens 1300 Km Küstenlinie vor einer bis zum Gebirge erschlossenen Kulturlandschaft mit valianischem Erbe und in fünf Territorien unterteilt...

ich fände es verwunderlich, wenn sich lediglich lokale Marotten entwickelt hätten wie z.B. ob man seine Spaghetti links- oder rechtsherum dreht.

 

Serdo hat ja jetzt auch keine grundsätzlich neue Fertigkeiten, sondern mögliche Nuancen innerhalb der bestehenden Fertigkeit Fechten entwickelt.

Solche regionalen Feinheiten kann ich mir für den Adel der Küstenstaaten sehr wohl vorstellen,

zusätzlich zu verschiedenen Strömungen in Mode und Etikette, zu regionalen Tischsitten und Ernährungsgewohnheiten usw...

 

Die verschiedenen Fechtstile sehe ich mehr als Teil solcher regionalen Eigenheiten innerhalb des großen Gebildes der Küstenstaaten,

weniger als grundsätzliche oder sogar dogmatische kulturelle Unterschiede, und mir gefällt diese Vorstellung sehr.

So könnte z.B. ein pardunischer Adeliger, der im Duell zum serenischen Stil greift, durch die Blume und sehr elegant eine politische oder auch eine persönliche Aussage formulieren...

 

Eine regeltechnische Umschreibung ist dabei nur konsequent und macht die verschiedenen Stile nicht nur als reine Beschreibung sichtbar,

sondern bildet eben auch ihren Effekt ab.

Von mir die volle Punktzahl für die Idee, ich werde demnächst leiten und sie meinen Spielern für den heroischen Selbstversuch vorschlagen.

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Nur noch mal zur Klarheit: Ich habe nichts gegen die unterschiedlichen Kampftechniken, sondern lediglich was gegen deren kulturelle Begründung, die mir einfach zu hergeholt erscheint. Im Gegenteil wäre ich ein Freund von einem Kampffertigkeiten-Bausatz-Midgard, indem man immer Optionen dazu lernen könnte.

 

Gehen wir mal davon aus, dass Fechten in den Küstenstaaten keine Poser- sondern eine Kampffertigkeit ist. Dann wird jeder Fechter die Ausbildung anstreben, die ihm das Überleben sichert und dafür seinen Zwecken am besten dient - und damit kein nationales Statement abgeben wollen.

 

Wenn es denn nationale Unterschiede geben sollte, dann dort, wo es quasi keinen überlebenswichtigen Effekt hat (verschiedener Schmuck am Rapier z.B.).

 

Die Frage ist doch im Prinzip ganz einfach: Macht es für einen fechtenden Abenteurer Sinn, mehrere Schulen zu erlernen? Wenn ja, warum kommen die Spielweltbewohner nebst ihren Fechtlehrern nicht auch auf den naheliegenden Gedanken?

 

Aber das ist lediglich meine private Meinung.

 

Ich wollte zu einer begrüßenswerten Hausregel einen Vorschlag machen, die sie für mich noch attraktiver machen würde. Das ist alles.

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Nur noch mal zur Klarheit: Ich habe nichts gegen die unterschiedlichen Kampftechniken, sondern lediglich was gegen deren kulturelle Begründung, die mir einfach zu hergeholt erscheint. [...]

 

Gehen wir mal davon aus, dass Fechten in den Küstenstaaten keine Poser- sondern eine Kampffertigkeit ist. Dann wird jeder Fechter die Ausbildung anstreben, die ihm das Überleben sichert und dafür seinen Zwecken am besten dient - und damit kein nationales Statement abgeben wollen.

 

Wenn es denn nationale Unterschiede geben sollte, dann dort, wo es quasi keinen überlebenswichtigen Effekt hat (verschiedener Schmuck am Rapier z.B.).

 

Aber genau das hat doch seine Entsprechung in der irdischen Geschichte. Es gab die italienische, spanische, französische, deutsche, englische Fechtschule. Ich war jetzt damals nicht dabei, aber es wird schon einen Grund für deren parallele Existenz gegeben haben. Was sagen denn die Historiker hier im Forum?

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Jetzt mal unabhängig von der regeltechnischen Umsetzung: Ich halte die noch weitergehende Aufteilung von Fechtstilen nach einzelnen Küstenstaaten für extrem künstlich und herbeigeholt.

 

Dass ein Küstenstaat sich da eine Eigenart leistet, die die anderen nicht haben, kann ich mir noch vorstellen. Dass dann aber alle anderen neben einer Nationalflagge, einer Nationalhymne und einem Nationalgericht auch noch einen Nationalfechtstil entwickeln, der dann vor Ort, aber möglichst nur vor Ort gepflegt wird, das nehme ich dir nicht ab.

 

Es gibt auch keine niedersächsische und hessische Art und Weise, ein Ei aufzuschlagen.

 

Hallo Eleazar,

 

ich habe einen vergleichbaren Einwand im Strang zum coruanischen Fechtstil vorgebracht, weil ich es ähnlich sehe. Wenn ich Serdos Antwort richtig verstehe, sind die Bezeichnungen mehr vorübergehende Arbeitstitel für die Stile. Andere Bezeichungen lassen sich am stimmigsten später in Übereinstimmung mit dem Küstenstaaten-QB auswählen.

http://www.midgard-forum.de/forum/showpost.php?p=1815320&postcount=7

 

Ich könnte sogar damit als "Zweitbezeichung" leben. Als z.B. pantabrischer Stil (coruanisch), 100-Klingen-Stil (leonessisch), Medina-Fechten (morisch, benannt nach Fechtmeister Medina, blabla), usw.

Bearbeitet von JOC
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Was ist mit dem lanitianischen Fechstil?

 

Lanitia gehört als Duganat zu Serenea. Dementsprechend wird man dort den serenischen Stil kennen. Ansonsten fehlen mir zu Lanitia einfach weiterführende Informationen. Hast Du da welche?

 

Die Frage ist doch im Prinzip ganz einfach: Macht es für einen fechtenden Abenteurer Sinn, mehrere Schulen zu erlernen?

 

Nach meinem Dafürhalten: Ja.

 

Wenn ja, warum kommen die Spielweltbewohner nebst ihren Fechtlehrern nicht auch auf den naheliegenden Gedanken?

 

Nun ist das Fechten ja noch eine recht junge Kampffertigkeit. Wenige werden sich die Mühe machen und in andere Länder reisen, nur um dort die Fechtkunst zu studieren. Der interkulturelle Austausch ist eher gering. Sowas dürften nur besonders Interessierte (wie z.B. die Spielercharaktere...) machen. (Und schon haben wir eine Motivation, warum ein Fechter durch ganz Lidralien reisen möchte...)

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Nur noch mal zur Klarheit: Ich habe nichts gegen die unterschiedlichen Kampftechniken, sondern lediglich was gegen deren kulturelle Begründung, die mir einfach zu hergeholt erscheint. Im Gegenteil wäre ich ein Freund von einem Kampffertigkeiten-Bausatz-Midgard, indem man immer Optionen dazu lernen könnte.

Ich antworte Dir mal ingame...

Gehen wir mal davon aus, dass Fechten in den Küstenstaaten keine Poser- sondern eine Kampffertigkeit ist.
Sie ist eine ernstzunehmende Kampfertigkeit, mein Freund, ganz anders als das Schlagen und Hauen der Niederen.

Voll der leichtfüßigen Eleganz ist das Fechten eines lidralischen Aristokraten und seines ihm würdigen Gefolges angemessen.

Zudem ist das Fechten eine zeitgemäße Form des Kampfes, durch deren Beherrschung der Adelige von Welt sich nur auszeichnen kann und ihm die Herzen der Damen zufliegen.

Dann wird jeder Fechter die Ausbildung anstreben, die ihm das Überleben sichert und dafür seinen Zwecken am besten dient - und damit kein nationales Statement abgeben wollen.
Alles, was ein lidralischer Adeliger sagt, sollte seiner glühenden Heimatliebe entspringen, seine Taten erfüllen sein Land mit Stolz und seine Kämpfe dienen als Beispiel für Mut und ehrhaftes Verhalten seines Standes. Der Kampf mit blanker Klinge ist stets auch ein politisches Fanal, da er niemals aus profanen Gründen erfolgt.

Auch der ehrenvolle Zweikampf im Morgengrauen findet seinen Grund im gebrochenem Herzen zumindest eines der beiden Rivalen und ist damit ebenfalls Ausdruck seiner unverbrüchlichen Treue und glühenden Verehrung, wenngleich nicht politisch.

Das Fechten ist wie das Dichten mit der Klinge.

Die Frage ist doch im Prinzip ganz einfach: Macht es für einen fechtenden Abenteurer Sinn, mehrere Schulen zu erlernen? Wenn ja, warum kommen die Spielweltbewohner nebst ihren Fechtlehrern nicht auch auf den naheliegenden Gedanken?
Weil nicht nur das Reisen kostspielig ist, sondern auch der standesgemäße Unterhalt. Zudem sind auch die Meister der Fechtkunst wählerisch und die Lehre bei ihnen eine Ehre, die nicht dem Bauernpöbel ansteht.
Aber das ist lediglich meine private Meinung.

 

Ich wollte zu einer begrüßenswerten Hausregel einen Vorschlag machen, die sie für mich noch attraktiver machen würde. Das ist alles.

Dann hatte ich Dich vorher missverstanden!
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Nur noch mal zur Klarheit: Ich habe nichts gegen die unterschiedlichen Kampftechniken, sondern lediglich was gegen deren kulturelle Begründung, die mir einfach zu hergeholt erscheint. [...]

 

Gehen wir mal davon aus, dass Fechten in den Küstenstaaten keine Poser- sondern eine Kampffertigkeit ist. Dann wird jeder Fechter die Ausbildung anstreben, die ihm das Überleben sichert und dafür seinen Zwecken am besten dient - und damit kein nationales Statement abgeben wollen.

 

Wenn es denn nationale Unterschiede geben sollte, dann dort, wo es quasi keinen überlebenswichtigen Effekt hat (verschiedener Schmuck am Rapier z.B.).

Aber genau das hat doch seine Entsprechung in der irdischen Geschichte. Es gab die italienische, spanische, französische, deutsche, englische Fechtschule. Ich war jetzt damals nicht dabei, aber es wird schon einen Grund für deren parallele Existenz gegeben haben. Was sagen denn die Historiker hier im Forum?
Ich weiß nicht, wie das mit den verschiedenen Kampfkünsten bei "uns" ist. Was ist der Unterschied zwischen Aikido, Hapkido oder Tekwon-Do? Macht es einen großen Unterschied, wenn verschiedene Kämpfer aufeinandertreffen? Oder gibt es gegen einen Angriff immer eine Verteidigung (die man halt kennen muss :D).

 

Zu Judo vs. Karate sagte mir mal ein Judoka, dass er erst dann die besseren Chancen habe, wenn er an den Gegner rankomme und ihn greifen könne. Solange der Karateka treten könne, sei der im Vorteil.

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Ich bin hin und hergerissen in meiner Meinung zu den verschiedenen vorgeschlagenen Hausregeln zu den Fechtstilen. Das liegt möglicherweise auch daran, dass ich lange Jahre Sportfechten gemacht habe und ich die vorgeschlagenen Lösungen, Vorteile und Unterschiede nicht nachvollziehen kann.

 

1. ich finde es schön, wenn sich jemand über Lösungen die Kämpfe farbiger und variantenreicher zu gestalten, Gedanken macht.

 

2. Fechten ist m.E. dazu nicht geeignet.

Fechten lernt man (und lernte man) einen Stil. Dieser hat Vor- und Nachteile, aber man lernt nicht einen Stil und dann ein "Zusatzfeature" über einen anderen Kampfstil. Dies ist schon beim tevarrischen Fechten schlecht gelöst, aber noch vertretbar, da hier der Parierdolch "hinzukommt", man also nur eine Verteidigungswaffe dazulernt, ohne möglicherweise seinen Ursprungsstil zu sehr zu verändern.

 

Denn es ist nicht so, dass man Fechten lernt und dann einfach nochmal einen "Teilstil dazu". Die Bewegungen und Angriffe passieren mit der Zeit automatisch und man kann nicht so ohne weiteres einen anderen Stil "aufpflanzen".

 

3. Ein paar Anmerkungen zu den vorgeschlagenen "Regionalstilen" basierend auf 2.:

Parade Riposte mit Bindung: Die Parade Riposte gehört zu jedem Fechten dazu - es gab historisch keinen Fechtstil der sie weggelassen hat (und die macht man eben mit oider ohen Bindung) - daher ist es ausgeschlossen dies als regionalen Stil "hinzuzulernen".

Säbelfechten ist eine vollständig eigene Fechtart, die extra gelernt werden muss. Hierzu ist anzumerken, dass dies auch eine extra Waffe (nicht nur heutzutage, sondern auch historisch, da es Reitersäbel, Fechtsäbel etc gab) benötigt - daher ist der konzeptionelle Ansatz m E nicht geeignet, denn hierzu müsste eine eigene Waffe hinzugelernt werden. Regeltechnisch also wesentlich teurer und aufwendiger.

 

Mit einem Fechtangriff bis zu 4 Gegner anzugreifen hat glaube ich nichts mit einer speziellen Fechttechnik zu tun, sondern eher mit der Geschwindgkeit, Gewandheit und dem Fechtkönnen. Diese Angriffsform als Fechtstil erschliesst sich mir daher nicht.

 

4. Ich bin der Meinung, dass sich die vorgeschlagenen Regelungen mit der Midgard Kampfrundensystematik beißen. Eine Kampfrunde besteht ja aus mehreren Angriffen und Paraden. Daher erscheint es nicht schlüssig sich z.B, eine einzige dieser Paraden herauszugreifen und daraus einen extra Angriff abzuleiten.

 

 

So, jetzt habe ich für meine Verhältnisse verdammt viel geschrieben....

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  • 3 Wochen später...

Im Caedwyn-Band "Ruf der Ferne" wird im Zusammenhang mit dem Abenteuer "Zu neuen Ufern" die Fertigkeit "Fechten: Stil der Küstenbruderschaft" ausgearbeitet.

 

Dabei handelt es sich um eine bei Piraten und Halb-/ Unterweltlern geläufige Art des Fechtens, bei der miese Manöver (Faustschläge unter die Gürtellinie, Tritte vors Schienbein, Dreck ins Gesicht werfen, ins Auge spucken...) perfektioniert wurden.

 

Unter wahren Fechtkünstlern ist dieser Fechtstil verpönt!

 

Gruß,

Arco

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  • 1 Jahr später...
  • 2 Monate später...

Hi, du hast da ja echt coole Details ausgearbeitet... Wie sieht es mit den von dir erwähnten weiteren Ideen aus? Oder wäre es denkbar das Fechten so wie KiDo mit einigen speziellen Techniken zu erweitern?

Man würde dann nicht unterschiedliche (regionale) Stile lernen, sondern hätte eine Art 'Baukasten' an Techniken.

Bearbeitet von Kejuro
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