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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?


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Geschrieben

@Prados

Und noch eine kleine Anmerkung zum Zahnstocher: Es ist ja nicht nur die Länge die sich im Verhältnis ändert sondern auch das Volumen. Auf den Normalmensch bezogen würde ein 1.6 kg Schwert nurnoch 200 g wiegen und entsprechend filigran sein. Aber das nur am Rande, schließlich wir reden hier ja über Spieler kleinhalten und nicht über Waffen kleinhalten :D

Geschrieben
Wenn ich Spielfiguren gemäß festgelegter Regeln über ein Spielfeld ziehen will, dann spiele ich Schach oder ein ähnliches Spiel.

 

Im Fantasy-Rollenspiel möchte ich in eine fantastische aber dennoch stimmige Welt eintauchen, in der sich eine interessante Geschichte unter Beteiligung aller Spieler ergibt.

Unstimmige Aktionen stören meine Immersion und meinen Spielspaß ungemein. Sowohl als Spieler als auch als Spielleiter.

 

Der SL hat unter anderem die Aufgabe für die Stimmigkeit der Spielwelt zu sorgen. Nimmt er diese Aufgabe nur unzureichend war, so stört dies meinen Spielspaß.

 

Als Spieler erwarte ich vom SL, dass er meine wie auch die Aktionen meiner Mitspieler daraufhin prüft und ggf. zurückweist.

Dabei soll diese Prüfung nicht nur gegen die Regeln sondern ganz explizit auch gegen die Stimmigkeit durchgeführt werden.

Ergeben sich hierbei grobe Widersprüche zwischen den Regeln und der Stimmigkeit, so ist das ein Zeichen für verbesserungswürdige Regeln.

Bei der Auflösung solcher Widersprüche muss man zwangsläufig Kompromisse eingehen. Keinesfalls haben dabei die Regeln absoluten Vorrang.

 

Stimmigkeit und Realismus sind nicht ganz das selbe, da wir uns nunmal in einer Fantasywelt befinden. Es gibt aber viele Bereiche, in denen Midgard genauso funktioniert wie unsere Welt. Dazu gehört zum Beispiel der Schlag mit einer normalen (unmagischen) Waffe auf einen normalen Gegner aus Fleisch und Blut.

 

In diesem Fall sehe ich es also als Aufgabe des SL an, durch seine Entscheidungen dafür zu sorgen, dass das Geschehen auf der Spielwelt möglichst realistisch abläuft.

 

Bei einem SL, der den Spielern ständig alle möglichen mir unrealistisch erscheinenden Aktionen durchgehen lässt, möchte ich nicht spielen.

 

Hat diese Aussage etwas mit dem aktuellen Beispiel zu tun oder ist das eine allgemeine Stellungnahme? Ersteres erkenne ich nämlich nicht - es gibt dort keine 'groben Widersprüche'.

 

Grüße

Prados

Roumorz hat im 'Wachsen'-Strang dargelegt, dass er aus Realismus-Gründen beim Wachsen-Spruch bestimmte Vor- aber auch Nachteile gewähren würde, auch wenn das teilweise den Regeln widerspricht.

Ob seine Realismus-Argumente nun stichhaltig sind oder nicht, ist nicht Inhalt dieses Strangs, sondern kann im 'Wachsen'-Strang diskutiert werden.

 

In diesem Strang geht es darum, ob es überhaupt legitim ist, solche Überlegungen anzustellen. Das wurde in mehreren Beiträgen bestritten. Im Gegenteil wurde es im 'Wachsen'-Strang sogar als unsinnig bezeichnet, Einschränkungen mit Hilfe des gesunden Menschenverstandes zu erschließen, wenn die Regeln keine beschreiben.

 

Und in diesem Strang wurden Roumorz' Überlegungen sogar moralisch in Frage gestellt.

Dagegen beziehe ich Position.

Für mich ist es ein Zeichen eines guten Spielleiters wie Spielers, wenn er den gesunden Menschenverstand nicht zu Gunsten einer Regelhörigkeit ausschaltet.

 

Mir scheint aber, dass hier auch gleich unterstellt wird, dass jemand, der solche Überlegungen anstellt, sein besonderes Vergnügen daran findet, dem Spieler in dem Moment, wenn er das erste Mal eine solche Aktion durchführen will, eine lange Nase zu drehen, und die Aktion mit einem höhnischen Lachen abzuschmettern.

 

Das wäre natürlich schlechter Stil. Ich halte diese Unterstellung aber auch für absurd. Im optimalen Fall wird ein solches Problem erkannt, wenn der Spieler überlegt, ob er die entsprechende Fertigkeit lernen will.

Dann kann man im Vorneherein diskutieren und abklopfen, welche Aktionen gehen, welche nicht und was man dabei beachten sollte.

Geschrieben
In diesem Zusammenhang sind deine Übertreibungen übrigens wenig hilfreich, den "Riesen mit Zahnstocher" gibt es nicht.

 

Und abschließend: Du hast meine angeblich abschätzige Art kritisch erwähnt, streckst deinen Gesprächspartnern aber selbst per Smiley die Zunge raus. Solltest du Wert darauf legen, von mir ernst genommen zu werden (ich spreche hier nur von mir), lasse das bitte.

Der "Riese mit zwei Zahnstochern" diente der Veranschaulichung meiner ganz persönlichen Wahrnehmung. Bitte nicht jedes Wort/Smiley auf die Goldwaage legen, da bekommt man ja noch graue Haare. Bei der "Wachsen"-Diskussion kommen wir offensichtlich nicht zueinander.

 

Back 2 Topic: Bei der im anderen Strang geführten Diskussion geht es ja in erster Linie um Plausibilität und die Frage, ob es zu einer falschen oder spielerbeschneidenden Auslegung kommt. Ich halte den Fall entgegen der vorgebrachten Einwände noch immer nicht für keinen klassischen Fall von Spieler-klein-halten, insbesondere nachdem ich mir nun den Zauber noch einmal durchgelesen habe.

Zum Einen ist es zwar korrekt, dass der Figur seine Fähigkeiten erhalten bleiben, daraus jedoch abzuleiten, dass jeder daraus abgeleiteter Nachteil Spielleiterwillkür darstellt, halte ich für falsch. Um es mit einem "nicht ganz ernst zu nehmenden Beispiel" mal auf die Spitze zu treiben: Eine gewachsene Figur mag immernoch Reiten können, kein SL würde aber wohl bestreiten, dass er dies effektiv nicht mehr auf seinem Schlachtross kann. Auch wird ihn der große Schild nicht mehr wie einen großen Schild schützen, bedeckt es doch kaum mehr den Unterarm. Auch werden seine Spuren wohl leichter zu verfolgen sein und er wird sich schwieriger Tarnen können, von Schleichen eventuell ganz zu schweigen (wobei das ja schon wieder einen Streitfall darstellen könnte).

Zum Zweiten ist m.E. der Zauber im Kampf zudem sowieso nur eingeschränkt einsetzbar, da immerhin die eigene Rüstung zerstört wird und die Figur im Fernkampf viel leichter zu treffen sein wird. Die gesenkte Gewandheit und Geschicklichkeit verringern ggfs. Resistenzen und Abwehr-EW oder verhindern den Einsatz vieler Waffen von vorne herein. Zumindest meine Spieler würden den Zauber wohl in Anbetracht der de-facto-Nachteile kaum im Kampf einsetzen, sondern ihn eher sinnvoll anbringen um z.B. Tore aufzustoßen, über Hinternisse zu kraxeln oder Steinplatten anzuheben. Die wenigen Fälle, wo eine ungerüstete Person in den vollen Genuss der Vorteile kommt, sind wohl zu vernachlässigen.

 

In diesem Sinne: Viel Spass beim weiterdiskutieren :wave:

Geschrieben

Zum Zauber Wachsen:

 

Alle Nachteile, die sich aus den veränderten Werten, Größe und Gewicht ergeben, halte ich für ausreichend. Warum ein besonders geschickter und gewandter Riese allerdings weitere Nachteile erleiden sollte, sehe ich nicht ein.

Für mich fällt das unter Spieler/Figuren klein halten.

 

Ich habe das Gefühl, daß Spieler klein zu halten etwas sehr subjektives ist. Wenn ich als Spieler nicht nachvollziehen kann, warum eine bestimmte Aktion nicht durchführbar sein soll oder warum ich bestimmte Dinge nicht lernen darf usw., dann kann ich mich kleingehalten fühlen, muss ich aber nicht. Vielleicht kann ich meinem SL da auch vertrauen, daß es sich später als passend herausstellt.

 

Zu Solwacs Beispiel:

Wenn der SL zu beiden Möglichkeiten eine Erklärung abgibt, also das eine scheint sinnvoll, das andere wird sehr gefährlich und bei wahrscheinlichem Misslingen den Kampf zu Ungunsten der Spielfiguren entscheiden, dann hat das nichts mit Kleinhalten, sondern mit Logik zu tun, aber der eine Spieler des coolen Akrobaten kann sich trotzdem so fühlen. Hier sollte man vielleicht mal miteinander über den Spielstil diskutieren.

Bei Akrobatik (DFR) sind die Möglichkeiten der Gegner beschrieben und das sollte dem Spieler zeigen, wie gefährlich das werden kann. Sollte der Spieler dann noch pfiffige Ideen haben, wie er Gegner täuschen und irritieren kann, dann darf er gerne auch einen Bonus haben, aber bei mehreren Gegnern haben immer noch alle mit dem WW die Chance ihn anzugreifen und eventuell Schaden anzurichten.

 

Ich halte es so, daß ich mir die Vorstellung der Spieler anhöre und dann erkläre, warum ich eine bestimmte Modifikation gebe und was die negativen Folgen sein können. Dann kann jeder Spieler entscheiden, ob er diese gefährliche Idee trotzdem noch umsetzen will.

Geschrieben

Hallo,

 

Abd al Rahman:

Ansonsten gibt es gerade eine aktuelle Diskussion, die mich nur den Kopf schütteln lässt:

Bruder Buck:

Der entscheidende Aspekt ist, die Möglichkeiten gegen die Spieler und in diesem Fall die Möglichkeiten mit einem Zauber zu interpretieren. Und zwar ohne jede konkrete Regelgrundlage!

Kazzirah:

die du verwendet hast, um eine aus meiner Sicht sehr spielerunfreundliche, restriktive Regelauslegung zu rechtfertigen.

 

Gehen diese Zitate nicht allesamt an den Prämissen des Eingangspostings vorbei. Ich frage mich was an dem Anwenden des Zauberspruches Wachsen und der anschliessenden Nutzung oder nicht Nutzung eines schnöden Langschwertes "eine coole Aktion" im Sinn des Eingangspostings sein soll.

 

Es kann in dem beschriebenen Thread "Wachsen" gar kein Spieler kleingehalten werden. Es wird schlicht eine Regel entweder falsch, richtig oder im Konsens gespielt. Gegner unterliegen somit den selben Vor- oder Nachteilen. Ich wäre gerade in dieser Situation vorsichtig und würde mir als Spieler und als Spielleiter genau überlegen, wie ich diese Situation handhabe. Wenn also der gewachsene Spieler, sein Langschwert normal führen kann, dann kann es der Gegner auch. Ist es umgekehrt, verhält es sich ebenso. Das hat doch überhaupt gar nichts mit "Spieler kleinhalten" zu tun.

 

Grüsse Merl

  • Like 2
Geschrieben

Also ich weiß genau was Abd meint mit "Spieler kleinhalten".

 

Als Spieler will ich mit meinem Charakter coole Sachen machen, die halt manchmal mit der Realität nix zu tun haben. Wenn dann da ein SL sitzt, der alles mit seinem ganz subjektiven Menschenverstand und seiner realitätsnahen Regelauslegung zunichte macht, fühle ich mich "klein gehalten".

 

Ich persönlich spiele ein Rollenspiel gerade weil es oft nichts mit der Realität zu tun hat. Magie, Lichtschwerter und übernatürliche Wesen kann ich weder mit dem gesunden Menschenverstand behandeln, noch mit Realitätsnähe. Hier treffen offenbar wieder einmal verschiedene Einstellungen der Spieler / SL aufeinander. Ich unterstelle jetzt mal, dass es keine Absicht ist, wenn ein SL / Spieler einem anderen Spieler den Spass verdirbt, weil er realitätsnah spielt. Denn genau das passiert, er verliert den Spass, wenn er "ausgebremst" wird mit Argumenten wie "gesunder Menschenverstand" oder "Realitätsnähe". Genauso hat aber auch der Andere (SL) keinen Spass, weil der Spieler dauernd so unrealistische Sachen macht, die ihm mühsam ausgeredet werden müssen.

 

Dagegen hilft nur das, was hier im Forum allzu oft die Lösung des Problems ist: Miteinander reden. Wenn dann innerhalb der Gruppe kein Konsens gefunden werden kann, der allen Spass macht, muss man sich halt Leute suchen, die auf der gleichen Wellenlänge liegen. "Klein gehalten werden" ist eine rein subjektive Wahrnehmung. Was dem Einen Spass macht, empfindet der Andere als "klein gehalten werden".

 

Gruß

Shadow

Geschrieben
Also ich weiß genau was Abd meint mit "Spieler kleinhalten".

 

Als Spieler will ich mit meinem Charakter coole Sachen machen, die halt manchmal mit der Realität nix zu tun haben. Wenn dann da ein SL sitzt, der alles mit seinem ganz subjektiven Menschenverstand und seiner realitätsnahen Regelauslegung zunichte macht, fühle ich mich "klein gehalten".

 

Ich persönlich spiele ein Rollenspiel gerade weil es oft nichts mit der Realität zu tun hat. Magie, Lichtschwerter und übernatürliche Wesen kann ich weder mit dem gesunden Menschenverstand behandeln, noch mit Realitätsnähe. Hier treffen offenbar wieder einmal verschiedene Einstellungen der Spieler / SL aufeinander. Ich unterstelle jetzt mal, dass es keine Absicht ist, wenn ein SL / Spieler einem anderen Spieler den Spass verdirbt, weil er realitätsnah spielt. Denn genau das passiert, er verliert den Spass, wenn er "ausgebremst" wird mit Argumenten wie "gesunder Menschenverstand" oder "Realitätsnähe". Genauso hat aber auch der Andere (SL) keinen Spass, weil der Spieler dauernd so unrealistische Sachen macht, die ihm mühsam ausgeredet werden müssen.

 

Dagegen hilft nur das, was hier im Forum allzu oft die Lösung des Problems ist: Miteinander reden. Wenn dann innerhalb der Gruppe kein Konsens gefunden werden kann, der allen Spass macht, muss man sich halt Leute suchen, die auf der gleichen Wellenlänge liegen. "Klein gehalten werden" ist eine rein subjektive Wahrnehmung. Was dem Einen Spass macht, empfindet der Andere als "klein gehalten werden".

 

Gruß

Shadow

 

Zwischen "kleinhalten" und "realitätsnah" besteht aber ein gewaltiger Unterschied. Für dich scheint das Hand in Hand zu gehen. Für mich wäre als Spieler ein SL, der den Spielern alles gelingen lässt, ein Grund die Gruppe zu verlassen. Ich möchte als Spieler dicht an der Realität orientierte Problemstellungen, die mühsam zu knacken sind. Für mich ich "kleinhalten" etwas ganz anderes:

 

Der SL billigt den NPCs regelmäßig Stunts zu, die er den Spielern verweigert.

Der SL verhindert, dass die Spielfiguren ihre Fertigkeiten angemessen ausspielen können (z.B. sind alle Wächter grundsätzlich verführungsresistent).

Und der SL macht Gegenstände, die die Spielfiguren gefunden haben, nach Belieben wirkungslos.

 

Grundlegend vermittelt der SL den Eindruck, dass er bei jeder Aktion darüber nachsinnt, wie er die Bestrebungen der Spieler durchkreuzen kann.

 

Jeder und jede Gruppe hat da eigene Schmerzgrenzen. Das macht ein allgemeines Gespräch darüber so schwierig.

Geschrieben

@Eleazar: ich glaube nicht, dass es Abd um die Frage ging, ob die Spieler gegenüber den NSCs benachteiligt werden. Los ging es ja mal mit der Frage, ob Tiermeister auch magische Wesen als gefährten haben können. Und Abd hat sich offenbar darüber erregt, dass viele das nicht zulassen wollten.

Für NSCs stellt sich diese Frage ja kaum.

 

Übrigens hätte ich auch keine Probleme damit, wenn beschlossen würde, dass Spieler-Tiermeister keine magische Wesen als Gefährten haben können und wir dann mal auf einen NSC treffen, der das doch hat.

Die Entwicklungsregeln mit ihren Einschränkungen und Vorzügen beschreiben die Entwicklung der Spielerfiguren. NSCs können eine ganz andere Geschichte haben.

Ich beschwere mich ja auch nicht, dass meiner Spielfigur der Weg zum Gott nicht offensteht, obwohl der NSC Vraidos es doch geschafft hat.

Sollte sich jemand das völlig anders sehen, so schlage ich ihm vor, dass ab dann alle NSCs eine ihrem Grad angemessene Schicksalsgunst bekommen.

Geschrieben

Ungerechtigkeit und Spielleiterwillkür sind wahrscheinlich die geeignetsten Mittel, um Spieler "kleinzuhalten". Alle Anderen dürfen etwas, was die SC nicht dürfen und Regeln sind sowieso nur dazu da, um angepasst oder irgnoriert zu werden.

 

Ich glaube hier ging es darum, woher das mit dem "kleinhalten" kommt. Eine Analyse der Mittel, wie man das macht, ist aber sicherlich hilfreich, um der Ursache auf den Grund zu gehen.

 

Gruß

Shadow

Geschrieben

@ Stephan: Bedeutsam ist das Wort "regelmäßig". Und es ist ein Punkt unter mehreren. Natürlich hast du recht und ich nehme diese Möglichkeit als SL immer mal wieder in Anspruch. Wenn du aber in der gleichen Gruppe Shadowrun gespielt hättest wie ich, wüsstest du, was ich meine. Da gab es streckenweise quasi Spielfigurenregeln und Nichtspielerfigurenregeln. Und nicht mal nur da, wo es einer "Dramaturgie" gut getan hätte.

 

Ansonsten bezog ich mich auf Shadows Post, den ich relativieren wollte.

Geschrieben

Ich persönlich glaube, jeder Spieler hält sich selbst "so klein" hält, wie er das verkraftet. Wie im richtigen Leben auch. Was du dir nicht wünschst und aktiv anstrebst, wirst du auch nicht erlangen. Mag ja sein, dass es vereinzelt SL (sicherlich meistens unsichere oder unerfahrene) gibt, die da konsequent mauern. Aber da hilft nur eine Aussprache oder ein Gruppenwechsel. Wie im richtigen Leben auch ;-))

 

Für mich stellt allein schon die Tatsache, dass ein SL hier im Forum nach Anregungen und Feedback sucht, einen deutlichen Hinweis darauf dar, dass er der "Mauerphase" längst entwachsen ist.

 

Liebe Grüße!

SchneiF

Geschrieben

Tja, da Abd den Strang eröffnet hat, sollte er vielleicht mal klarstellen, ob für ihn 'Spieler kleinhalten' nun bedeutet:

a) Jede Eigenart eines SL, über die man sich schon mal geärgert hat

oder

b) Eine enge (aber durchaus konsequente) Auslegung der Regeln seitens des SL, die in ihrer Strenge sowohl für SC wie auch (im Normalfall) für NSC gilt

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Als SL ist es sicher eine Qualität auf die Wünsche der Spieler einzugehen. Wenn der Wunsch allerdings im Kern darin besteht, einen "Actionfilm als Pen & Paper nachzuspielen", ist Midgard vielleicht auch das falsche System dafür. Dann sollte man sich eher an D&D4 oder besser noch an Savage Worlds halten. Das wäre für mich z.B. kein Fall von Spieler klein halten, sondern ein Prozess des Erkennens: Was wollen die Spieler und kann Regelsytsem x das leisten oder nicht. Es gibt eben Spielertypen, die wollen irgendwann im Alleingang nen Riesen besiegen können. Ich will das nicht, daher fühle ich mich als Spieler nicht kleingehalten wenn's nicht klappt: weil's meiner Vorstellung und Erwartung nach auch nicht klappen sollte. So viel schon mal zur Eingrenzung der Problematik.

 

Gehen wir nun aber mal davon aus, die Differenz von Vorstellungsbildern der Spieler und Grundausrichtung des Systems ist kein grundlegendes Problem (das nichts mit "Kleinhalten der Spieler" zu tun hätte). Vielmehr sind sich alle (Spieler + SL) einig wie so ein Abenteuer vom groben Rahmen her abzulaufen hat und was eine Figur darin in etwa kann und was eben nicht. Ein Spieler fühlt sich jedoch innerhalb dessen (!) durch enge Regelauslegung oder mangelndes Eingehen des SL auf seine Ideen "klein gehalten" (nur in diesem Fall sollte man meiner Meinung nach von Kleinhalten sprechen).

Ein Erklärungsversuch dazu aus meiner eigenen SL-Erfahrung: Bestimmte Spielertypen bedienen sich bei den vom SL gestellten Herausforderungen Überlegungen, die nicht der Charakterperspektive entspringen, sondern - oft recht unverschleiert - Überlegungen des "Metagaming" sind, aufbauend auf ihrer Kenntnis der Regelmechanismen. Aus SL-Perspektive kann ich sagen: solches Spielerverhalten macht mich erst zum "Anwalt der Regeln". Solange die Handlungen der Spieler ins Konzept des Abenteuer passen, enstcheide ich in Grenzfällen pro Spieler. Wenn ich mir aber mit Mühe eine spannende Situation ausgedacht habe und die Spieler versuchen erst gar nicht wie ihre Figuren zu denken, sondern denken stattdessen an die Regelmechanik... dann bin ich als SL gefrustet und neige dazu Überlegungen des Metagaming zu blocken, darauf basierende Pläne scheitern zu lassen usw. Dies vielleicht als kurzer Erklärungsversuch wie solche Situationen entstehen können. Aus Frustration des SL. Denn Spieler vergessen manchmal, dass nicht nur sie Vorstellungen davon haben was eine Situation verändern kann und was nicht - auch der SL hat seine Vorstellungen vom Geschehen und hängt an ihnen. Ich kann nur dafür werben sich als Spieler ab und an in die SL-Perspektive zu versetzen. Wenn die Handlungen der Spieler eben in eine Richtung gehen, die der SL als Leiter einer Geschichte nicht befürwortet (wofür es eine ganze Reihe von Gründen geben kann, aber das ist ein anderes Thema), entscheidet er eben in besagten Grenzfällen nicht mehr pro, sondern contra Spieler. Manche Spieler würden gut daran tun so was lockerer zu nehmen wenn sie es merken. Es kommt eben ab und an vor im Rollenspiel. Der SL findet manche Ideen der Spieler unpassend und die andersherum auch manche von ihm - egal! Drüber hinwegsehen und weiterspielen! Das gilt für beide Seiten ;)

Geschrieben
Tja, da Abd den Strang eröffnet hat, sollte er vielleicht mal klarstellen, ob für ihn 'Spieler kleinhalten' nun bedeutet:

a) Jede Eigenart eines SL, über die man sich schon mal geärgert hat

oder

b) Eine enge (aber durchaus konsequente) Auslegung der Regeln seitens des SL, die in ihrer Strenge sowohl für SC wie auch (im Normalfall) für NSC gilt

 

Ich wähle b)

 

Das geht mir bei anderen SLs so richtig auf den Senkel.

Geschrieben
Ich kann nur dafür werben sich als Spieler ab und an in die SL-Perspektive zu versetzen. Wenn die Handlungen der Spieler eben in eine Richtung gehen, die der SL als Leiter einer Geschichte nicht befürwortet (wofür es eine ganze Reihe von Gründen geben kann, aber das ist ein anderes Thema), entscheidet er eben in besagten Grenzfällen nicht mehr pro, sondern contra Spieler

Du schreibst oben viel, dem ich zustimmen kann. Bei diesen Punkten muss ich Dir aber widersprechen.

 

Die Spieler haben zum einen in meiner Perspektive nichts zu suchen. Spieler sollen sich um ihre Spielfigur kümmern und sich keine Gedanken um meine möglichen Motivationen zu kümmern. Im Gegenzug sehe ich mich dann nicht als Leiter einer Geschichte ;)

Geschrieben
Die Spieler haben zum einen in meiner Perspektive nichts zu suchen. Spieler sollen sich um ihre Spielfigur kümmern und sich keine Gedanken um meine möglichen Motivationen zu kümmern.

Ich denke im Idealfall hast du durchaus recht damit. Am besten läuft das Spiel dann, wenn jeder Spieler möglichst nah an seiner Figur ist und möglichst weit weg von Metaüberlegungen (Regelwerk, SL-Intention, usw.). Aber wenn der Spieler sich schon durch irgend eine SL-Entscheidung auf den Schlips getreten fühlt (und das kann nun mal passieren), halte ich es schon für hilfreich wenn der entsprechende Spieler sich kurz in Gedanken ruft, dass der SL mehr Gründe für seine Entscheidung haben kann als reine Willkür...

 

Die Rolle des Spielleiters beim Rollenspiel ist auch ein spannendes Thema. "Leiter einer Geschichte" war auch nicht die optimale Formulierung für das, was ich ausdrücken wollte. Dafür ist die Eigeninitiative der Spieler zu entscheidend für den Fortlauf der Geschichte - Denke aber, das jetzt fortzuführen, würde zu weit vom Thema "Spieler kleinhalten" wegführen ;)

Geschrieben
Die Spieler haben zum einen in meiner Perspektive nichts zu suchen. Spieler sollen sich um ihre Spielfigur kümmern und sich keine Gedanken um meine möglichen Motivationen zu kümmern.

Ich denke im Idealfall hast du durchaus recht damit. Am besten läuft das Spiel dann, wenn jeder Spieler möglichst nah an seiner Figur ist und möglichst weit weg von Metaüberlegungen (Regelwerk, SL-Intention, usw.). Aber wenn der Spieler sich schon durch irgend eine SL-Entscheidung auf den Schlips getreten fühlt (und das kann nun mal passieren), halte ich es schon für hilfreich wenn der entsprechende Spieler sich kurz in Gedanken ruft, dass der SL mehr Gründe für seine Entscheidung haben kann als reine Willkür...

 

Die Rolle des Spielleiters beim Rollenspiel ist auch ein spannendes Thema. "Leiter einer Geschichte" war auch nicht die optimale Formulierung für das, was ich ausdrücken wollte. Dafür ist die Eigeninitiative der Spieler zu entscheidend für den Fortlauf der Geschichte - Denke aber, das jetzt fortzuführen, würde zu weit vom Thema "Spieler kleinhalten" wegführen ;)

Müssen wir wirklich nicht vertiefen. Mit der Erklärung kann ich Dir zustimmen :)

Geschrieben
Tja, da Abd den Strang eröffnet hat, sollte er vielleicht mal klarstellen, ob für ihn 'Spieler kleinhalten' nun bedeutet:

a) Jede Eigenart eines SL, über die man sich schon mal geärgert hat

oder

b) Eine enge (aber durchaus konsequente) Auslegung der Regeln seitens des SL, die in ihrer Strenge sowohl für SC wie auch (im Normalfall) für NSC gilt

 

Ich wähle b)

 

Das geht mir bei anderen SLs so richtig auf den Senkel.

Gut. Dann sind wohl einige der Beiträge in diesem Strang, die eher ein allgemeines Lamento über willkürliche Spielleiter-Entscheidungen waren, hier themenfremd.

 

Und ich gehöre dann wohl gelegentlich auch zu den Spielleitern, die dir auf den Senkel gehen (würden). Denn es gibt Regeln, die ich sehr großzügig auslege (oft über den Wortlaut des Regelwerks hinaus) und andere, die ich eng auslege.

Maßstab ist bei mir im Allgemeinen der langfristig zu erwartende Spielspaß. Spielweltlogik, Spielgleichgewicht, Realismus und Einfachheit der Regelanwendung im Spielbetrieb sind hier einige der Aspekte, die ich zu berücksichtigen versuche.

Geschrieben
der langfristig zu erwartende Spielspaß.

Genau das ist aber ein Punkt, den viele Personen unterschiedlich verstehen.

 

Weshalb eine Diskussion, was richtig und was falsch ist, bei so einer subjektiven Entscheidung, müßig ist.

 

Das ist dasselbe wie eine Diskussion, ob ein bestimmtes Essen, ein Film oder eine Musik gut oder schlecht ist. Dem einen missfällt es total, der andere ist begeistert. :dunno:

Geschrieben

Maßstab ist bei mir im Allgemeinen der langfristig zu erwartende Spielspaß.

 

Och, die Abenteurer der Gruppe die ich leite sind teilweise Grad 15. Ich glaub nicht, dass ich Probleme mit lang anhaltendem Spielspaß habe. Im Gegenteil. Ich bekomm regelmäßig bei Ausflügen in andere Gruppen bereichtet, wie einengend sie andere Spielleiter finde.

Geschrieben

Ein wichtiger Punkt bei der Interpretation der Regeln (wie von Stephan ausgeführt) ist für mich die Vorhersagbarkeit für die Spieler. Wenn der Spielleiter konsistent leitet und der Spieler trotzdem nicht weiß wie er eine Beschreibung einschätzen soll, dann kommt Frust auf. In den meisten Spielrunden wird dieses Problem durch langjährige Erfahrung umgangen. Schwierig wird es aber, wenn (ein) Spieler und der Spielleiter auf unterschiedlichen Interpretationen bestehen, z.B. weil neben der gemeinsamen Runde genügend disjunkte Erfahrungen vorliegen. Dann wird der großzügige Spieler sich über den weniger großzügigen Spielleiter ärgern und der weniger großzügige Spieler ärgert sich wenn anderen Spielern etwas erlaubt wird worauf er selbst nicht kommt bzw. was er sich selbst nicht erlaubt.

 

Solwac

Geschrieben

Maßstab ist bei mir im Allgemeinen der langfristig zu erwartende Spielspaß.

 

Och, die Abenteurer der Gruppe die ich leite sind teilweise Grad 15. Ich glaub nicht, dass ich Probleme mit lang anhaltendem Spielspaß habe. Im Gegenteil. Ich bekomm regelmäßig bei Ausflügen in andere Gruppen bereichtet, wie einengend sie andere Spielleiter finde.

Ganz so viel Erfahrung wie du habe ich sicher nicht, aber ein paar Jahre versuche ich mich auch schon am Spielleitern. Und da ich meine Mitspieler nicht für Masochisten halte, bin ich einigermaßen zuversichtlich, dass sie doch etwas Spaß dabei haben.

 

Vermutlich ärgern sie sich auch manchmal über enge Regelauslegung. Ob es deshalb anders besser wäre?

So mancher Stürmer ärgert sich bestimmt auch, wenn sein tolles Tor wegen Abseits nicht anerkannt wird. Ob er deswegen die Abseitsregel abschaffen will? Und der Spielspaß des Verteidigers wird durch den Abseitspfiff möglicherseise erhöht.

 

Ich denke, jeder Spielleiter hat seinen persönlichen Stil und seine persönlichen Stärken und Schwächen. Ein Vorgehen, das im Stil des einen Spielleiters sinnvoll ist, muss das nicht zwangsläufig im Stil des anderen sein.

 

Aus meiner Erfahrung als Spieler kann ich übrigens sagen, dass ich mich bisher mehr über zu großzügiges als zu enges Leiten seitens des SL geärgert habe.

Geschrieben

Groß oder klein ist ja - faire Verhältnisse mal vorausgesetzt - vor allem auch eine Frage des Verhältnisses. Gigantomanische Spielfiguren mit gigantomanischen Gegenspielern werden sich nicht unbedingt als "groß" erachten. Ebensowenig werden sich machtminimalistisch ausgestattete Spielfiguren, die mit ihren Möglichkeiten gegen noch schwächere NPCs bestehen können, für "klein" halten.

 

Das allein macht die spielrundenübergreifende Diskussion hier schwierig und eigentlich fast schon müßig.

 

Dazu kommt die Psychologie des Einzelnen: Für mich sind die hochhängenden Trauben die süßesten. Selbst wenn sie klein sein sollten. Ich kann meinen Spaß aus der Überquerung eines eisigen Wildbachs über einen glatten Baumstamm ziehen, für einen anderen wäre das eine Lapalie, mit der er als Held nicht belästigt werden möchte. Ich kann als "kleingehaltener" Spieler meine Erfolge und meinen Spaß daran haben und mich als strahlender Fastalleskönner mit +3/+3 Schuhlöffel und schlimmerem zu Tode langweilen. Eine enge Auslegung der Regeln wird in den meisten Fällen den Schwierigkeitsgrad erhöhen, ohne das Powerlevel anzutasten. Ich finde das in Ordnung, obwohl das nicht unbedingt meine Spielweise ist.

 

Dass Abds langjährige Spieler mit seiner Spielweise zufrieden sein werden und wahrscheinlich wegen der Gewöhnung daran, sich schwerer in andere Konzepte einfinden können, erklärt sich von selbst. Wer jahrelang Mercedes gefahren ist, wird einen Mini für ein kleines, langsames Auto halten. Dabei ist das kein schlechter Wagen. Er ist nur nicht groß und schnell.

 

Absolut kann man dazu kaum was sagen.

 

Für mich ist der einzige sinnvolle Ertrag dieser Situation, dass ""klein"halten oder nicht" eine weitere Kategorie ist, in der ich nachforschen muss, was meine Spieler so wollen. Wobei die "Spieler" ja auch keine homogene Masse sind, die alle das gleiche wollen.

  • Like 1
Geschrieben
Groß oder klein ist ja - faire Verhältnisse mal vorausgesetzt - vor allem auch eine Frage des Verhältnisses. Gigantomanische Spielfiguren mit gigantomanischen Gegenspielern werden sich nicht unbedingt als "groß" erachten. Ebensowenig werden sich machtminimalistisch ausgestattete Spielfiguren, die mit ihren Möglichkeiten gegen noch schwächere NPCs bestehen können, für "klein" halten.

 

Das allein macht die spielrundenübergreifende Diskussion hier schwierig und eigentlich fast schon müßig.

 

Dazu kommt die Psychologie des Einzelnen: Für mich sind die hochhängenden Trauben die süßesten. Selbst wenn sie klein sein sollten. Ich kann meinen Spaß aus der Überquerung eines eisigen Wildbachs über einen glatten Baumstamm ziehen, für einen anderen wäre das eine Lapalie, mit der er als Held nicht belästigt werden möchte. Ich kann als "kleingehaltener" Spieler meine Erfolge und meinen Spaß daran haben und mich als strahlender Fastalleskönner mit +3/+3 Schuhlöffel und schlimmerem zu Tode langweilen. Eine enge Auslegung der Regeln wird in den meisten Fällen den Schwierigkeitsgrad erhöhen, ohne das Powerlevel anzutasten. Ich finde das in Ordnung, obwohl das nicht unbedingt meine Spielweise ist.

 

Dass Abds langjährige Spieler mit seiner Spielweise zufrieden sein werden und wahrscheinlich wegen der Gewöhnung daran, sich schwerer in andere Konzepte einfinden können, erklärt sich von selbst. Wer jahrelang Mercedes gefahren ist, wird einen Mini für ein kleines, langsames Auto halten. Dabei ist das kein schlechter Wagen. Er ist nur nicht groß und schnell.

 

Absolut kann man dazu kaum was sagen.

 

Für mich ist der einzige sinnvolle Ertrag dieser Situation, dass ""klein"halten oder nicht" eine weitere Kategorie ist, in der ich nachforschen muss, was meine Spieler so wollen. Wobei die "Spieler" ja auch keine homogene Masse sind, die alle das gleiche wollen.

 

Das sind super Ideen. Ich habe mich auch gerade gefragt, wo norde ich mich als SL ein und warum habe ich immer wieder etwas gegen weite Regelauslegungen von dem ein oder anderen Spieler?

 

Ich möchte eine halbwegs in sich stimmige Welt, in der die Spieler ähnliche Chancen haben. D.h., das nicht die Spieler, die am besten und weitesten die Regeln interpretieren, zu große Vorteile den anderen Spielern ggü erhalten sollen. Und ich möchte nicht die Situationen und Gegner superschwierig machen müssen, damit noch ein Anreiz, ein Thrill, zustande kommt. Andererseits will ich aber die Spieler nicht kleinhalten, nicht beengen und gängeln.

 

Ja, ja, :agadur: es gibt immer noch weitere Entwicklungsmöglichkeiten für den SL.

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