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Rollenspieltheorie, das Midgard-Forum und der Anspruch an Spieler und Spielleiter


Empfohlene Beiträge

Hallo allerseits,

 

dass ich tatsächlich nochmal ein Thema im Rollenspielbereich eröffne, hätte ich nicht unbedingt für wahrscheinlich gehalten, aber hier ist es.

 

Als ich mich vor drei Jahren hier im Forum angemeldet habe, kannte ich den Begriff "Rollenspieltheorie" nicht und hatte keine Assoziationen damit; ebensowenig hatte ich mir vorher sonderlich viele Gedanken über Balancing gemacht. Dann habe ich begonnen, hier mitzulesen und bin immer wieder über diverse Begriffe gestolpert (am prominentesten sicherlich das "Railroading" und die "Sandbox" bzw. "schlechtes" Spielleiten gegen spielerzentriertes Leiten), die aus der (Rollen-)spieltheorie kommen. Anfangs hat mich das abgestoßen; ich habe einen Strang eröffnet, in dem ich mein Unbehagen über Rollenspieltheorie an sich und meine Angst vor Beurteilung auf Cons nach Maßstäben, die ich nicht halten kann, mitgeteilt habe. Hier habe ich das unsympathische Bild der "Weißkittel", die "alles besser wissen" bemüht.

 

Inzwischen hat sich meine Einstellung ein wenig geändert. Gewiss bin ich aus Sicht der Theoretiker nicht vom Saulus zum Paulus geworden: Ich habe noch immer kein rollenspieltheoretisches Werk gelesen und kann die Begriffe nur grob zuordnen. Aber ich stehe dem Ganzen nicht mehr gar so negativ gegenüber, und zwar schlicht, weil ich festgestellt habe, dass auch ich mich recht intensiv mit Rollenspieltheorie beschäftige - ich mache mir Gedanken über die Mechanismen des Spiels und darüber, wie ich eine "Spaßmaximierung" erreichen kann; allerdings alles ohne den theoretischen Überbau, den ich nach wie vor für nicht notwendig halte.

 

Gründe hierfür liegen einerseits darin, dass die Rollenspieltheorie doch nach wie vor in fast jeden Strang hier Einzug findet, wenn auch nicht mehr so prominent in offenen Begriffen wie vor dem "Rollenspiel vs. Con"-Strang (oder ich bilde mir den Effekt nur ein; selektive Wahrnehmung: Es stört mich bloß nicht mehr?). Andererseits ist das Forum an sich eine Fundgrube voller Ausführungen zu verschiedenen Spiel- und Leitstilen, die teils auch als "gut" oder "schlecht" gewertet werden. In jedem Fall kann man sich hier viel Inspiration holen, wie man es gern machen würde, wie man es machen könnte, und wie man es ganz sicher nicht machen möchte. (Drittens habe ich seit etwa der gleichen Zeit Spieler, die sich auch viel um die Theorie Gedanken machen - da sind zwei Computerspiel-Programmierer dabei.)

 

Und jetzt nach dieser eher länglichen Einleitung komme ich zum Zweck des Themas: Wie sich die Ansprüche an Spieler, Spielleitung und Spielrunde durch den Einfluss des Midgardforums und der Spieltheorie geändert haben. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob diese Änderungen nur positiv sind.

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Und dann fang ich auch gleich an.

 

Als Spielleiter:

VOR Eintritt ins Forum habe ich sehr viel Wert auf einen vorgeschriebenen Plot gelegt. Meine Gruppen hatten ihre Entscheidungsmöglichkeiten, WIE sie ein Ziel erreichen, aber nur selten Einfluss darauf, WAS das für ein Ziel ist. Dennoch hatten meine Spieler in meiner Wahrnehmung sehr viel Spaß, und die Spielfrequenz (zur Schulzeit) war auch so hoch, dass ich keinen Grund hatte und habe, daran zu zweifeln. Außerdem hatte ich große Skrupel, Charaktere zu töten, sodass ich recht oft zu Deus-ex-machina gegriffen habe.

 

Seit ich hier mitlese und mir über Theorie Gedanken mache, hat sich mein Leitstil etwas geändert. Ich lege noch immer viel Wert auf eine spannende Hintergrundgeschichte, lasse den Spielern aber deutlich mehr Freiheit bei der Verfolgung ihrer Ziele. Ebenso offen lasse ich, wie viel sie von der Geschichte herausfinden; sind sie faul, können sie das Abenteuer zwar vielleicht erfolgreich bestehen, bekommen aber möglicherweise nur die Hälfte des Hintergrunds mit. Hier besteht dann in Folgeabenteuern die Möglichkeit, bei Interesse den Rest herauszufinden. In Bezug auf Charaktere töten habe ich meine Skrupel weitgehend verloren. Wer sich auf Kämpfe oder Herausforderungen einlässt, die zu hart sind, muss mit den Konsequenzen leben. Trotzdem sind seither kaum Charaktere eingegangen.

Zuletzt kann ich hier noch anführen, dass ich mich sehr über kreativen Einsatz von Fertigkeiten und vor allem Zaubersprüchen freue und sehr aufgeschlossen gegenüber Anwendungen abseits des Regeltextes bin - dies ist wohl auch eine Negativreaktion auf übertriebene Regelexegese hier im Forum.

 

 

Als Spieler:

Hier haben sich meine Ansprüche deutlicher gewandelt. Früher war ich damit zufrieden, innerhalb des vom Kaufabenteuer vorgegebenen Rahmens ein relativ vorherbestimmtes Abenteurerleben zu führen. Ich war froh, wenn der Spielleiter meine Charaktere aus Rücksicht darauf schonte, dass sie mir ja doch ans Herz gewachsen sind.

 

Inzwischen ist das anders. Zu starkes Railroading ist auch für mich ein rotes Tuch, und ich versuche als Spieler durchaus, mir auch mal Lösungen "outside the box" zu überlegen, die den Spielleiter überraschen können. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil ich gern kreativ bin und mein Geschick als Intrigant oder Kampftaktiker testen möchte.

Was ich aber gar nicht mehr haben kann ist, wenn Spielleiter keine echten Herausforderungen bieten. Auf Kämpfe bezogen bedeutet dies, dass ich mir von einem Endkampf auch erwarte, dass der Spielleiter seine NSC alle taktischen Möglichkeiten ausschöpfen lässt, die ihm in den Sinn kommen. (Für kleine, auflockernde Kämpfe zwischendurch oder den Aufwärmwolf gilt das nicht; die machen auch so Spaß und sind i.d.R. kurz.) Einer der schlimmsten Fehler, den ein SL mir gegenüber begehen kann ist also, mir zu sagen, dass mein Charakter nicht sterben wird, wenn er es nicht wirklich darauf anlegt. Dies impliziert für mich Würfeldrehen zugunsten der Spieler und Gegner, die absichtlich so schwach konzipiert sind, dass sie leicht besiegt werden können.

Schließlich möchte ich noch eine Lanze sowohl für als auch gegen die Sandbox brechen. In einer Heimrunde, mit der man regelmäßig spielt, finde ich die Sandbox als Spieler eine hervorragende Spielweise: Man hat Einfluss auf die Spielwelt und merkt das auch nachhaltig. Trotzdem ist der Begriff für mich noch negativ konnotiert, weil ich auf Cons schon zwei oder drei als "Sandbox" ausgeschriebene oder recht bald als solche offenbarte Abenteuer gespielt habe und die "Abenteuer" jeweils nicht vorhanden waren (es gab immer irgendein Grundproblem, und dann hieß es "macht mal" und keinerlei Input aufseiten des SL mehr). Dies finde ich langweilig und für Cons ungeeignet. Hier stelle ich also durchaus den Anspruch, dass es in der Sandbox einerseits ein klar definiertes Ziel gibt, das am Con m.E. vom Spielleiter gegeben werden muss -der SL kann nicht auf die Motivationen jedes einzelnen Charakters eingehen-, es andererseits aber auch wirklich eine interessante Hintergrundgeschichte zu entdecken gibt. Am liebsten spiele ich auf Cons tatsächlich noch Abenteuer mit einem echten Plot, auch wenn der zumindest hier so langsam aus der Mode zu kommen scheint.

 

Vielleicht sollte ich noch anfügen, warum ich das nicht unbedingt als rein positive Entwicklung ansehe: Je höher der Anspruch ist, desto höher ist das Risiko, dass ein Spielleiter oder eine Spielergruppe diesem nicht gerecht wird. Die Folge ist, dass ich weniger oder gar keinen Spaß habe. Das finde ich schlecht. Und nebenbei stelle ich bei mir tatsächlich eine Tendenz fest, gewissermaßen "von oben" auf Spielleiter herabzusehen, die sich nie groß Gedanken über die Theorie gemacht haben, sondern mehr nach Gefühl leiten. Und spätestens hier ist es mit den positiven Auswirkungen vorbei, weil das einfach nicht gerechtfertigt ist. Solche Spielleiter tun ebenso wie andere ihr Bestes, um allen ein möglichst spaßiges Erlebnis zu bieten, und sie sollen "weniger wert" sein, nur weil sie sich einen feuchten Kehricht um die Theorie scheren? Sicherlich nicht, aber trotzdem ist dieses Gefühl da. Das mag ich nicht.

 

Oh und nein, das soll kein bitte-helft-mir-Strang sein, sondern mich interessiert eher, ob andere Forumsmitglieder eine ähnliche Entwicklung festgestellt haben.

Bearbeitet von Mormegil
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Die Rollenspieltheorie kenne ich zwar, sie hat für mich aber nur insofern eine Bedeutung, als ich mit ihren Begriffen meine eigene Spielweise und die unserer Runde meist schneller erklären kann, als es mir ohne diese Begriffe möglich wäre. "Sandbox" ist ein gutes Beispiel dafür, oder auch "Simulationismus" - damit kann ich mir oft das Tippen umfangreicher Erläuterungen ersparen. Letztlich mache ich also unverändert das, was ich immer schon gemacht habe, kann es aber dank der Rollenspieltheorie oft einfacher kommunizieren.

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Die Rollenspieltheorie kenne ich zwar, sie hat für mich aber nur insofern eine Bedeutung, als ich mit ihren Begriffen meine eigene Spielweise und die unserer Runde meist schneller erklären kann, als es mir ohne diese Begriffe möglich wäre. "Sandbox" ist ein gutes Beispiel dafür, oder auch "Simulationismus" - damit kann ich mir oft das Tippen umfangreicher Erläuterungen ersparen. Letztlich mache ich also unverändert das, was ich immer schon gemacht habe, kann es aber dank der Rollenspieltheorie oft einfacher kommunizieren.

 

Jupp, dem kann ich mich anschließen. Wenn ich meinen persönlichen Rollenspielhorizont mit bevor ich mich in diesem Forum angemeldet habe mit jetzt vergleiche, dann stehen da im Regal zwei Bücher mehr, ich habe meine selbst gestalteten Midgard-Charakterbogen überarbeitet und spiele mit mehr Frauen. Letztes hat eher nichts mit diesem Forum oder der Rollenspieltheorie zu tun. :sigh:

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Zunächst einmal: Als ich mich hier anmeldete, war ich - was P&P-Rollenspiele angeht - ein absoluter Grünschnabel. dank häufigeren Spielens, Leitens und dem Lesen in der Rollenspieltheorie, Spieler- und Spielleiterecke bin ich jetzt zumindest auf dem Status "Grünschnabel" ;)

 

Als Spielleiter:

Während ich zunächst den reinen Plot bevorzugte, dabei sicherlich auch zum Railroading neigte, hat sich das bei mir zumindest in der Hinsicht geändert, dass ich meinen Spielern versuche so viele Freiheiten wie immer möglich zu lassen. Das bedeutet für mich aber auch, dass ich teilweise mehr improvisieren muss, weil die Spieler gerade mal wieder einen Weg gehen wollen, den ich überhaupt nicht auf dem Radar hatte, zum anderen, dass ich deutlich mehr Abenteueraufhänger und Abenteuervarianten vorbereite. Aus diesen Abenteuervarianten lassen sich dann auch recht gut Con-Abenteuer erstellen, denn beim Con mag ich doch sehr die Plot-Varianten, die "einigermaßen zielgerichtete" Abenteuer. So schön Sandbox für die Heimrunde ist, so wenig kann ich sie mir für mich als SL beim Con vorstellen. Was den Umgang mit den Charakteren angeht, so hat sich hier nichts dramatisch geändert. Ich war schon immer der Meinung, dass der Spieler verantwortlich dafür ist, auf welche Risiken er sich (als Spielerfigur) einlässt und dass er auch Alternativen zum Kampf suchen sollte. Ein Kampf beinhaltet Risiken und von den Spielern möchte ich auch gerne taktisches oder ideenreiches Vorgehen sehen.

 

Als Spieler:

Solange das Railroading nicht zu stark auffällt, bin ich gerne bereit wie das Maultier der Möhre zu folgen, die der SL mir vorhält. Er sollte nur versuchen, mich das Railroading nicht zu stark merken zu lassen ;) und mir das Gefühl vermitteln, dass ich mit meinen Ideen zumindest in Teilen den Verlauf des Abenteuers beeinflussen kann. Ich mag als Spieler Kämpfe, die fordernd sind, in der meine Figur auch Gefahr läuft zu unterliegen oder getötet zu werden. Um so schöner ist es doch, wenn sie durch den Einsatz ihrer Fertigkeiten, Zauber und/oder Kampfkraft das Zünglein am der Waage zum eigenen Sieg verschieben konnte. Was mich stört ist, wenn ich das Gefühl bekomme, der SL nutzt nicht die Möglichkeiten, die seine NSC's haben, um den Kampf nicht zu schwer zu machen. Auch der Aufwärmwolf nutzt den Kehlbiss ;) Allerdings sollten die Gefahren für meine Spielerfigur, bzw. für mich als Spieler auch abschätzbar bleiben, damit ich ggf. ein alternatives Vorgehen wählen kann.

 

Insgesamt kann ich aber sagen, dass das Mitlesen und teilweise Mitdiskutieren mir sowohl als Spieler als auch als SL mehr Sicherheit gegeben, und damit im Gesamten den Spaß am Rollenspiel Midgard gesteigert haben.

Bearbeitet von Leachlain ay Almhuin
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@Normegil: Interessant, wie du deine eigene Entwicklung beschreibst und sehr aufschlussreich. Ich selbst lehne die Begriffe der Rollenspieltheorie auch weitgehend ab, teilweise auch, weil sie von echten Hardcore-Freaks außerhalb des Forums geprägt wurden, deren Beiträge und Haltung im Internet ich einfach nur abscheulich und arrogant finde.

 

Die eigene Entwicklung sehe ich bei mir (mit einem anderen Zeitrahmen) allerdings einigermaßen ähnlich zu deiner eigenen, wie du sie beschreibst. Ich merke das in einer meiner Heimrunden, wo der derzeitige SL noch weit mehr im "alten" Stil verhaftet ist und bisweilen auch mal recht willkürliche Entscheidungen aus dem Bauch heraus und / oder aus Regelunkenntniss trifft. Das nervt mich dann eher und raubt mir den Spaß. Man wird selber durch den höheren Anspruch anderen gegenüber unleidlicher, die diesen Anspruch nicht haben oder nicht zu erfüllen scheinen. Ja, das ist nicht nur positiv.

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Hallo!

 

Mir hat die Theorie 2 Dinge gebracht:

 

- Es wurden Begriffe definiert. Anglizismen mag ich eingentlich nicht, aber trotzdem gibt es jetzt für viele Zustände Begriffe welche die Diskussion erleichtern. Früher musste man umständlich be- und umschreiben.

 

- Über Theorie diskutieren regt zu Selbstreflexion, Nachdenken und Ausprobierem von Neuem an. Somit erfolgte mittelfristig eine Verbesserung meines SL Stils.

 

LG

 

Chaos

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Zunächst einmal: Als ich mich hier anmeldete, war ich - was P&P-Rollenspiele angeht - ein absoluter Grünschnabel. dank häufigeren Spielens, Leitens und dem Lesen in der Rollenspieltheorie, Spieler- und Spielleiterecke bin ich jetzt zumindest auf dem Status "Grünschnabel" ;)

 

Als Spielleiter:

Während ich zunächst den reinen Plot bevorzugte, dabei sicherlich auch zum Railroding neigte, hat sich das bei mir zumindest in der Hinsicht geändert, dass ich meinen Spielern versuche so viele Freiheiten wie immer möglich zu lassen. Das bedeutet für mich aber auch, dass ich teilweise mehr improvisieren muss, weil die Spieler gerade mal wieder einen Weg gehen wollen, den ich überhaupt nicht auf dem Radar hatte, zum anderen, dass ich deutlich mehr Abenteueraufhänger und Abenteuervarianten vorbereite. Aus diesen Abenteuervarianten lassen sich dann auch recht gut Con-Abenteuer erstellen, denn beim Con mag ich doch sehr die Plot-Varianten, die "einigermaßen zielgerichtete" Abenteuer. So schön Sandbox für die Heimrunde ist, so wenig kann ich sie mir für mich als SL beim Con vorstellen. Was den Umgang mit den Charakteren angeht, so hat sich hier nichts dramatisch geändert. Ich war schon immer der Meinung, dass der Spieler verantwortlich dafür ist, auf welche Risiken er sich (als Spielerfigur) einlässt und dass er auch Alternativen zum Kampf suchen sollte. Ein Kampf beinhaltet Risiken und von den Spielern möchte ich auch gerne taktisches oder ideenreiches Vorgehen sehen.

 

Als Spieler:

Solange das Railroding nicht zu stark auffällt, bin ich gerne bereit wie das Maultier der Möhre zu folgen, die der SL mir vorhält. Er sollte nur versuchen, mich das Railroding nicht zu stark merken zu lassen ;) und mir das Gefühl vermitteln, dass ich mit meinen Ideen zumindest in Teilen den Verlauf des Abenteuers beeinflussen kann. Ich mag als Spieler Kämpfe, die fordernd sind, in der meine Figur auch Gefahr läuft zu unterliegen oder getötet zu werden. Um so schöner ist es doch, wenn sie durch den Einsatz ihrer Fertigkeiten, Zauber und/oder Kampfkraft das Zünglein am der Waage zum eigenen Sieg verschieben konnte. Was mich stört ist, wenn ich das Gefühl bekomme, der SL nutzt nicht die Möglichkeiten, die seine NSC's haben, um den Kampf nicht zu schwer zu machen. Auch der Aufwärmwolf nutzt den Kehlbiss ;) Allerdings sollten die Gefahren für meine Spielerfigur, bzw. für mich als Spieler auch abschätzbar bleiben, damit ich ggf. ein alternatives Vorgehen wählen kann.

 

Insgesamt kann ich aber sagen, dass das Mitlesen und teilweise Mitdiskutieren mir sowohl als Spieler als auch als SL mehr Sicherheit gegeben, und damit im Gesamten den Spaß am Rollenspiel Midgard gesteigert haben.

 

Wow, wirklich mal ein Beitrag, den ich zu 100% unterschreiben kann. Passiert hier doch auch selten.

 

Dann nutze ich die Gelegenheit, auch mal noch meine Ansprüche an die (Mit-)Spieler anzufügen, die ich im Eingangsbeitrag vergessen habe. Ich erwarte inzwischen von meinen Spielern, dass sie entsprechend der Rolle ihres Charakters auch mal Aufträge ablehnen bzw. mir und der Gruppe klarmachen, dass sie um dieses und jenes zu tun noch anderweitig motiviert werden. Damit einher geht, dass Differenzen innerhalb der Gruppe auch mal ausgespielt werden, wenn sie wirklich extrem sind.

Beispiel: Der Barazachiel-Hexer, langjähriger Freund eines Xan-Ordenskriegers (soweit legitim), drischt nach Abschluss des Auftrags und Einstreichen der Belohnung ohne Vorwarnung mit seinem Morgenstern auf den ungeliebten Auftraggeber ein, trifft schwer, zerhaut in der nächsten Runde aber mit einem kritischen Fehler seine Waffe, zieht einen Dolch und sticht mit diesem so lange auf den wehrlosen Auftraggeber (Zivilist) ein, bis dieser kein Lebenszeichen mehr von sich gibt (das hat seinen Mentorenwechsel von GHx zu SHx zementiert) - und der Ordenskrieger steht die ganze Zeit untätig daneben. Als dann der Hexer den Raum verlassen hat, unternimmt der Or einen halbherzigen Heilungsversuch, und das war's. Der Spieler begründet das damit, dass die Charaktere sich schon so lange kennen. Hat mich als SL offen gesagt etwas angekotzt, weil so korrupt der Hexer schon immer war, das war eine neue, ungesehene Dimension.

 

Außerdem erwarte ich von meinen Spielern, dass sie sich Mühe geben, Herausforderungen realistisch einzuschätzen und sich entsprechend gut darauf vorzubereiten. Wenn sie also die kleinen Zeichen, die jeder SL ja vorher irgendwie gibt ignorieren und planlos reinrennen, kann es durchaus mal sehr knapp werden.

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Dann nutze ich die Gelegenheit, auch mal noch meine Ansprüche an die (Mit-)Spieler anzufügen, die ich im Eingangsbeitrag vergessen habe. Ich erwarte inzwischen von meinen Spielern, dass sie entsprechend der Rolle ihres Charakters auch mal Aufträge ablehnen bzw. mir und der Gruppe klarmachen, dass sie um dieses und jenes zu tun noch anderweitig motiviert werden. Damit einher geht, dass Differenzen innerhalb der Gruppe auch mal ausgespielt werden, wenn sie wirklich extrem sind.

 

Ehrlich gesagt war es bei mir in dem zitierten Punkt genau gegenteilig (so sehr ich Dir in Deinen sonstigen Erfahrungen zustimme und Ähnliches empfinde).

 

Durch die Cons und das Forum habe ich die mir neue Einstellung kennengelernt, die von einigen so geteilt wird:

1. Der Spieler muss schon sehen woher er seine Motivation nimmt und

2 eine Gruppe soll zusammenarbeiten bzw sollte stimmig zusammenpassen, sonst spiele ich nicht mit.

 

Ist mir beides recht, es war mir nur (auch in dieser Absolutheit) neu.

 

Ich war es gewohnt, dass ich als Spielleiter (und auch die anderen SL der Gruppe) für einen Auftrag verschiedene Motivationen einplanen mussten, sonst hätte sich ein guter Teil entschieden den Auftrag nicht anzunehmen. Z.B. gab es einige Charaktere, die sich so rein gar nichts aus Gold gemacht haben (aus Naturverbundenheit/ Glaube....).

 

Auch kam es vor, dass ein Gruppenmitglied ein anderes umgebracht hat. Nicht, dass ich dies für gutheiße, oder es ständig passiert wäre, aber es war sonnenklar für jeden, dass sich ein Charakter nicht verbiegt, auch wenn er in einer Gruppe spielt. In der Auswahl der Chars habe ich keinem Einschränkungen gemacht, sondern die Gruppe einfach so aufeinander losgelassen. :rotfl:

 

Und ehrlich gesagt hat das auch gut funktioniert.

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Auf mich hat das Forum glaube ich nicht so viel Einfluss. Ich nutze es gerne für Regelunklarheiten und Spielgleichgewichtsfragen. Durch die Rollenspieltheorie wird man halt auf einige Dinge aufmerksam und kann versuchen sie besser zu machen, falls man in der eigenen Gruppe Probleme damit hat. Großen Einfluss hat das Forum aber nicht und eigentlich bin ich der Einzige aus meiner aktuellen Gruppe der sich um Auslegungen hier schert.

 

als Spielleiter:

Ich spiele sehr aufgeschlossen und tolerant. Versuchen Spieler etwas zu machen, versuche ich es möglichst gut in Regeln zu beschreiben und wenn es abwegig erscheint, reden wir darüber und versuchen uns zu einigen; im Zweifel sage ich halt "eher nicht" und es wird eine normale Aktion ausgeführt.

Verstehen die Spieler etwas nicht, versuche ich es ihnen zu erklären.

Mein Stil ist schwer zu beschreiben: Ich versuche möglichst viel Spielraum zu lassen, aber meine Hauptgeschichte ist glaube ich schon "Railroading". Darauf haben wir uns geeinigt, und wenn in irgendeinem Forum steht, dass das prinzipiell schlecht ist, kümmert es uns gar nicht. Aber theoretisch können Spieler bei mir machen was sie wollen, aufrgund meiner begrenzten Fähigkeiten sind improvisierte Abenteuer halt wahrscheinlich nicht so toll wie das was ich vorbereitet habe.

Eventuell kann ich auch nur mit regel- und fehler- toleranten Spielern spielen und hätte auf Cons Probleme.

 

als Spieler: Habe ich früher in festen Gruppen darauf geachtet, dass der Spielleiter nachvollziehbar handelt (womit ich lange Zeit keine Probleme hatte). Dann hatte ich eine Gruppe in der ich oft angefangen habe zu diskutieren, weil der Spielleiter bspw. normale Golems als "schleichende Golems" und getarnte Meuchler verwendet hat (ich habe teilweise aber auch bei kleinen Dingen angefangen). Mittlerweile versuche ich möglichst viel zu akzeptieren und komme gut damit klar; mit restriktiven Spielleitern und mit gegeneinander spielen (ob Spieler-Spieler oder Spieler-Spielleiter) hab ich allerdings Probleme. Ich denke ich kann nur mit manchen Gruppen auf längere Zeit spielen.

Dinge wie Railroading sind mir ziemlich egal, sollten im Zweifel aber spielerfreundlich sein.

Bei spontanen Gruppen (Freiburger Midgard-Treffen) bin und war ich schon immer sehr tolerant und bestimmte Spielweisen können mir zwar den Spass verderben, aber ich erdulde es dann eben. In einer festen Gruppe kann ich aber denke ich mit eher wenigen Spielern und Spielleitern dauerhaft Spass haben.

 

Fazit: Ob bestimmte Sachen der Rollenspieltheorie oder den Regeln widersprechen ist mir ziemlich egal. Ich bewerte Situationen und Entscheidungen individuell, ob als Spieler oder Spielleiter. Wichtig ist mir oft, dass Verhaltensweisen innerhalb der Spielwelt logisch aufgebaut sind. Unrealistische Dinge sind mir auch ziemlich egal, es sollte nur konsequent sein.

Bearbeitet von Dracosophus
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Durch die Cons und das Forum habe ich die mir neue Einstellung kennengelernt, die von einigen so geteilt wird:

1. Der Spieler muss schon sehen woher er seine Motivation nimmt und

2 eine Gruppe soll zusammenarbeiten bzw sollte stimmig zusammenpassen, sonst spiele ich nicht mit.

 

Im Prinzip sehe ich den ersten Punkt genau so: Die Spieler sollen ihre Charaktere ihren Motivationen folgen lassen. Wenn ein Charakter für ein vom SL angebotenes Abenteuer keine Motivation hat, möge er das im Spiel mitteilen. Die Outgame-Reaktion von mir als SL ist dann aber, dass ich mir überlege, wie ich den Charakter motivieren kann, weil ich den Spieler ja im Abenteuer dabei haben will.

Für Cons gilt das nicht. Da fühle ich mich als SL nicht für die Motivationen der Charaktere verantwortlich; das wäre deutlich zu viel verlangt.

 

Das Gegeneinanderarbeiten möchte ich in ausgeprägter Form auch nur dann, wenn die Gruppe sich vorher darauf geeinigt hat und Lust darauf hat. Wird ein effizientes Zusammenspiel gewünscht, werden die Charaktere entsprechend aufeinander abgestimmt, ja. Wenn sich dann aber im Lauf des Spiels so etwas entwickelt wie in dem von mir angeführten Beispiel mit dem Hexer und dem Ordenskrieger (der Hexer hatte ja auch moderat und gruppenverträglich angefangen, hat sich aber im Laufe der Zeit immer mehr in Richtung SHx entwickelt, was vom Or eigentlich nicht hätte tatenlos mitangesehen werden dürfen), wünsche ich mir als SL, dass das auch auf Charakterebene ausgespielt wird. Im konkreten Fall, dass der Ordenskrieger besänftigend auf den Hexer einwirkt oder, wenn das alles nichts hilft, aktiv versucht, solche Ausbrüche notfalls mit Gewalt (festhalten, nicht verletzen! Schließlich sind sie noch immer Freunde) zu unterbinden.

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Und nebenbei stelle ich bei mir tatsächlich eine Tendenz fest, gewissermaßen "von oben" auf Spielleiter herabzusehen, die sich nie groß Gedanken über die Theorie gemacht haben, sondern mehr nach Gefühl leiten. Und spätestens hier ist es mit den positiven Auswirkungen vorbei, weil das einfach nicht gerechtfertigt ist. Solche Spielleiter tun ebenso wie andere ihr Bestes, um allen ein möglichst spaßiges Erlebnis zu bieten, und sie sollen "weniger wert" sein, nur weil sie sich einen feuchten Kehricht um die Theorie scheren? Sicherlich nicht, aber trotzdem ist dieses Gefühl da. Das mag ich nicht.

 

Hm - ich bin selbst ja deutlich häufiger SL als Spieler und von daher ist so eine Tendenz bei mir noch nicht aufgekommen. Da überwiegt eher die Dankbarkeit für "da hat sich jemand Zeit genommen und was vorbereitet". Ansonsten denke ich, dass souveränes (und also auch im Detail flexibles) Railroading der Standard ist und viele Spieler auch gar nichts anderes erwarten. Um so netter ist es, wenn sich mal eine Gruppe findet, die sich lustvoll im Sandkasten austobt:colgate:

 

Da wir bei uns in der Heimrunde aber leider nur im 5-6-Wochenrhythmus und zudem in wechselnden Konstellationen spielen, bleibt dem SL eigentlich keine andere Wahl, als möglichst in einer 11-12-h Session abzuschließende Abenteuer zu leiten - da bleibt für die Sandbox wenig Raum.

Gruß

SchneiF

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Nach dem Geplänkel auch noch was zum eigentlichen Thema des Stranges:

Und jetzt nach dieser eher länglichen Einleitung komme ich zum Zweck des Themas: Wie sich die Ansprüche an Spieler, Spielleitung und Spielrunde durch den Einfluss des Midgardforums und der Spieltheorie geändert haben. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob diese Änderungen nur positiv sind.
Es gibt nicht die Rollenspieltheorie, es gibt ja noch nicht einmal einheitliche und/oder gut definierte Begriffe. Aber die Beschäftigung mit den Themen hier im Forum macht mir verschiedene Punkte bewusst, auch wenn in meiner Heimrunde schon seit Anbeginn immer wieder diskutiert wird. Und dadurch werden Spiel und Spielleitung insgesamt auch besser. Es fällt nur nicht sofort auf!

 

Zum einen liegt es daran, dass sich ja nicht gleich alles auf einmal ändert, vieles braucht Zeit und will auch geübt werden. Zum anderen steigen in so einem Umfeld auch die Ansprüche, es bleibt also immer noch Raum für Kritik. Bei meinem letzten Ausflug in ein anderes Forum habe ich mal einige Stränge quer gelesen. Wenn ich dies mit den mir bekannten Midgardrunden und den Strängen hier im Forum vergleiche, dann wird hier auf hohem Niveau gejammert. Mit einigen Abenteuern von vor 15 Jahren könnte ich heute nicht mehr antreten, bei aller guten Vorbereitung werden einige Fehler deutlich. Und dennoch haben diese Abenteuer auch der ganzen Runde Spaß gemacht.

 

Solwac

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Es gibt nicht die Rollenspieltheorie, es gibt ja noch nicht einmal einheitliche und/oder gut definierte Begriffe.

 

Doch gibt es mehr(englisch) oder weniger(deutsch).

 

 

Bei meinem letzten Ausflug in ein anderes Forum habe ich mal einige Stränge quer gelesen. Wenn ich dies mit den mir bekannten Midgardrunden und den Strängen hier im Forum vergleiche, dann wird hier auf hohem Niveau gejammert.
Welches?
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Es gibt nicht die Rollenspieltheorie, es gibt ja noch nicht einmal einheitliche und/oder gut definierte Begriffe.

Sehe ich auch so. Die Rollenspieltheorien der verschiedenen Autoren beruhen ja auch auf deren persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen, die sich notwendigerweise (unterschiedliche Systeme, unterschiedliche Spieler, und so weiter) voneinander unterscheiden, und sind daher letztlich nur in Theorieform dargebotene persönliche Meinungen. Eine wirkliche, auf belastbaren Daten irgendwelcher Art beruhende Rollenspieltheorie gibt es (jedenfalls noch) nicht, bestenfalls Teilansätze dazu. Deshalb sollte man irgendeiner der existierenden Rollenspieltheorien aus meiner Sicht auch nicht mehr Bedeutung beimessen, als man es bei irgendeiner anderen persönlichen Meinung tun würde.

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Ich weiß, einige der Themen hier im Strang neigen zu einer gemeinsamen Diskussion, aber für das Verhalten der Figuren im Spiel ist u.a. der Respekt gegenüber dem König ein guter Platz.

 

@Schwerttänzer: Du behauptest, es gäbe eine einheitliche Rollenspieltheorie bzw. wenigstens einheitliche Begriffe. Es mag ja sein, dass Du für Dich eine Beschreibung gefunden hast. Leider hat keiner hier im Forum eine einheitliche Sprache mit Dir gefunden. Vielleicht unternimmst Du ja zumindest den Versuch einer Darstellung.

 

@Mormegil: Du hast ja um Erfahrungen gebeten, wie das Thema Rollenspieltheorie das Spiel verändert hat. Vielleicht helfen Dir die beiden Stränge Welchen Sinn hat Rollenspieltheorie und die Auseinandersetzung damit? und Warum sich überhaupt mit Rollenspieltheorie beschäftigen? weiter?

 

Solwac

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Moderation :

Ich hab mir gerade ganz viel Arbeit gemacht und die Diskussion aufgeräumt. Alles das nichts mit Theorie zu tun hat, hab ich hierhin verschoben. Wer jetzt noch am Thema vorbeischwampft, geht ohne Abendessen ins Bett und bekommt auch keine Kekse.

 

Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen

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Ich wüsste nicht, woher die einhaitliche Rollenspieltheorie kommen soll. Egal in welches Forum ich schaue, es wird erstmal um die genaue Bedeutung einzelner Begriffe diskutiert. Ok, man hat eine gemeinsame Vorstellung, was z.B. in etwa Railroading oder Sandbox bedeutet. Aber alles, das über diese grobe Vorstellung hinausgeht wird immer wieder wild diskutiert. Das ist auch einer der Gründe, weswegen die Theorieforen in der Forge geschlossen wurden.

 

Trotzdem ist die Beschäftigung mit dem Thema sinnvoll. Warum? Weil Rollenspieltheorie ein Prima Weg ist, sich mit dem eigenen Leitstil und den eigenen Vorlieben als Spieler zu beschäftigen. Oder wie Olafsdottir es formuliert hat: Persönlicher Erkenntnisgewinn.

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Ich wüsste nicht, woher die einhaitliche Rollenspieltheorie kommen soll. Egal in welches Forum ich schaue, es wird erstmal um die genaue Bedeutung einzelner Begriffe diskutiert. Ok, man hat eine gemeinsame Vorstellung, was z.B. in etwa Railroading oder Sandbox bedeutet. Aber alles, das über diese grobe Vorstellung hinausgeht wird immer wieder wild diskutiert. Das ist auch einer der Gründe, weswegen die Theorieforen in der Forge geschlossen wurden.

 

Trotzdem ist die Beschäftigung mit dem Thema sinnvoll. Warum? Weil Rollenspieltheorie ein Prima Weg ist, sich mit dem eigenen Leitstil und den eigenen Vorlieben als Spieler zu beschäftigen. Oder wie Olafsdottir es formuliert hat: Persönlicher Erkenntnisgewinn.

 

Meine "Vereinheitlichung" der Rollenspieltheorie bezieht sich nicht auf einzelne "Lehren", sondern nur auf die Versuche, allgemeine Begriffe für Rollenspielsituationen zu finden, die dann im Idealfall auf alle möglichen Gruppen angewandt werden. Also die schriftliche Auseinandersetzung mit dem Thema, die ich persönlich für überflüssig halte.

In deinem Verständnis wäre ich also durchaus auch Rollenspieltheoretiker; ich unterhalte mich mit meinen Gruppen (bzw. den meisten davon) auf Metaebene über das Spiel an sich. Nur verwende ich eben mit wenigen Ausnahmen lieber Beschreibungen, als kurze und prägnante Begriffe, die ihre Prägnanz aber nur dann entfalten, wenn jeder Diskussionsteilnehmer weiß, was gemeint ist. Dinge wie Sandbox, Railroading oder Gruppenvertrag kann man sich noch erschließen bzw. sehr schnell und einfach erklären. Aber bei Sachen wie "flag framing" hört es zumindest für mich erstmal auf. (Ich wüsste aber, wo ich mich informieren könnte, wenn ich es wollte - zum Beispiel im "Begrifflichkeiten der Rollenspieltheorie"-Strang. Das Forum bietet also das Potenzial, dass man sich in dieser Richtung recht bequem "weiterbilden" kann, weil ja doch recht viel schon vorgekaut ist.)

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Moderation :

Beiträge zur Verwendung oder Vermeidung von Fachsprache hier im Rollenspieltheorieforum habe ich hierhin ausgelagert.

 

Da ich keine Lust darauf hatte, gefühlte 100 Beiträge erneut Wort für Wort durchzulesen bitte ich um Entschuldigung für eventuell falsch verschobene Beiträge.

 

mfg

Tellur

 

 

Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen

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  • 3 Wochen später...

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