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Verhalten von Spielern / Charakteren untereinander


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Um bei dem Adeligen Beispiel zu bleiben. Wenn die Abenteurer keine wirklich gute Reputation haben, würden Sie hängen.

Falls Du das realweltliche Mittelalter meinst: Wohl kaum. Der örtliche Adelige hatte fast überall nur das Recht auf die Niedere Gerichtsbarkeit, ein Todesurteil hätte seine Kompetenzen weit überschritten, denn dafür war ausschließlich das jeweilige Hochgericht zuständig, in vielen Ländern das Gericht des Königs. Bei seinen Leibeigenen und bei offensichtlichen Landstreichern hätte man ihm die Hinrichtung ohne Urteil des Hochgerichts vielleicht noch durchgehen lassen, in allen anderen Fällen wäre er schon alleine wegen der Überschreitung seiner Kompetenzen und der Anmaßung der Blutsgerichtsbarkeit in beträchtliche Schwierigkeiten geraten.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Niedere_Gerichtsbarkeit

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Um bei dem Adeligen Beispiel zu bleiben. Wenn die Abenteurer keine wirklich gute Reputation haben, würden Sie hängen.

Falls Du das realweltliche Mittelalter meinst: Wohl kaum. Der örtliche Adelige hatte fast überall nur das Recht auf die Niedere Gerichtsbarkeit, ein Todesurteil hätte seine Kompetenzen weit überschritten, denn dafür war ausschließlich das jeweilige Hochgericht zuständig, in vielen Ländern das Gericht des Königs. Bei seinen Leibeigenen und bei offensichtlichen Landstreichern hätte man ihm die Hinrichtung ohne Urteil des Hochgerichts vielleicht noch durchgehen lassen, in allen anderen Fällen wäre er schon alleine wegen der Überschreitung seiner Kompetenzen und der Anmaßung der Blutsgerichtsbarkeit in beträchtliche Schwierigkeiten geraten.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Niedere_Gerichtsbarkeit

 

In Alba ist das nicht anders.

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Hallo Blaues Feuer,

 

wenn ich Dir was unterstelle, dann habe ich Deine Postings wohl falsch verstanden. Du warst so gegen "Schwerttänzers" - Vorstellungen, dass bei mir eben so ein Eindruck entstanden ist. Dann solltest du vielleicht Dein Wertesystem einmal kundtun. Ich habe mein eigenes ja selbst noch nicht benannt.

was tut denn mein Wertesystem hier zur Sache? :crosseye:

 

 

p.s.

Interessant an der Diskussion bisher war auch, dass sich alle über das durchaus plausible Verhalten eines werdenden schwarzen Hexers aufgeregt haben (was soll man auch von einem schwarzen Hexer anderes erwarten?), aber das Verhalten des Ordenskriegers noch nicht ganz so gut beleuchtet wurde.

 

Langsam bezweifle ich, daß Du meine Beiträge überhaupt gelesen hast. Mir zumindest ging es die ganze Zeit um das Verhalten des Ordenskriegers.

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Hallo Blaues Feuer,

 

das p.s. bezog sich allgemein auf den Strang, nicht auf Dich. Ich hatte das Gefühl, man reitet mehr oder weniger auf dem Hexer rum. Das muss ja nicht stimmen, aber so ist nun mal meinganz persönlicher Eindruck.

 

Hallo Rust,

nun ich hatte ja geschrieben, dass der Lehnsherr des Adeligen einen Totschlag oder Mord keineswegs durchgehen lassen würde. Also richtet sich das Beispiel schon nach einer Art Blutgerichtsbarkeit. Alba zählt wohl auch zu den Ländern, wo es so etwas gibt. Aber was ist mit anderen Ländern?

 

Grüsse Merl

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Aber was ist mit anderen Ländern?

Realweltlich galt das Recht der Entscheidung über Leben und Tod in den meisten Kulturen als ein unantastbares Vorrecht des Herrschers, der in den besser organisierten Staaten jeweils ein entsprechendes Gerichtswesen einrichtete (dessen Einnahmen oft einen wesentlichen Teil seines Einkommens ausmachten). Eindeutige Ausnahmen davon kenne ich nur aus einigen asiatischen Kulturen. Wie das in der Midgard-Version einer Spielrunde gehandhabt wird, ist natürlich eine andere Angelegenheit, wenn man dort ein finster-gewalttätiges Mittelalter bevorzugt, dann ist das eben so.

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Aber was ist mit anderen Ländern?

Realweltlich galt das Recht der Entscheidung über Leben und Tod in den meisten Kulturen als ein unantastbares Vorrecht des Herrschers, der in den besser organisierten Staaten jeweils ein entsprechendes Gerichtswesen einrichtete (dessen Einnahmen oft einen wesentlichen Teil seines Einkommens ausmachten). Eindeutige Ausnahmen davon kenne ich nur aus einigen asiatischen Kulturen. Wie das in der Midgard-Version einer Spielrunde gehandhabt wird, ist natürlich eine andere Angelegenheit, wenn man dort ein finster-gewalttätiges Mittelalter bevorzugt, dann ist das eben so.

Gerade in Ländern wie z.B. den Küstenstaaten, Valian, Chrysea, Eschar oder Aran dürfte es sogar ein sehr gut organisiertes Gerichtswesen geben und die Herrscher sehr darauf bedacht sein, dass ihnen ihre Autorität Hohes Recht zu sprechen nicht von unbedeutenden Lokalfürsten und dem Landadel untergraben wird. So sehe ich das zumindest.

 

Euer

 

Bruder Buck

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Gerade in Ländern wie z.B. den Küstenstaaten, Valian, Chrysea, Eschar oder Aran dürfte es sogar ein sehr gut organisiertes Gerichtswesen geben und die Herrscher sehr darauf bedacht sein, dass ihnen ihre Autorität Hohes Recht zu sprechen nicht von unbedeutenden Lokalfürsten und dem Landadel untergraben wird. So sehe ich das zumindest.

Es würde auch mir logisch erscheinen, weil ja ein Angriff auf ein Vorrecht des Herrschers immer auch ein Angriff auf seine Stellung als Herrscher ist, und in der Hinsicht dürften die allermeisten Herrscher höchst intolerant sein.

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Gerade in Ländern wie z.B. den Küstenstaaten, Valian, Chrysea, Eschar oder Aran dürfte es sogar ein sehr gut organisiertes Gerichtswesen geben und die Herrscher sehr darauf bedacht sein, dass ihnen ihre Autorität Hohes Recht zu sprechen nicht von unbedeutenden Lokalfürsten und dem Landadel untergraben wird. So sehe ich das zumindest.

Es würde auch mir logisch erscheinen, weil ja ein Angriff auf ein Vorrecht des Herrschers immer auch ein Angriff auf seine Stellung als Herrscher ist, und in der Hinsicht dürften die allermeisten Herrscher höchst intolerant sein.

Naja, der Fall Gilles de Rais legt nahe, dass Adelige sich (damals im historischen Frankreich jedenfalls) doch sehr viel leisten konnten:
Welt.de: Die Häscher des Gilles de Rais entführten Kinder, die der Schlossherr (... tötete ...) Obwohl immer dann, wenn Gilles de Rais eine seiner Burgen aufsuchte, am nächsten Tag mehrere Kinder der Gegend für immer verschwanden, wagte niemand, den Baron offen zu verdächtigen. (...) 1440 beging Rais jedoch einen Fehler. Er ließ den Priester Jean le Ferron, dessen Bruder ihm Geld schuldete, während einer Pfingstmesse in der Kirche überfallen und gefangen nehmen.
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Naja, der Fall Gilles de Rais legt nahe, dass Adelige sich (damals im historischen Frankreich jedenfalls) doch sehr viel leisten konnten ...

Gilles de Rais war Marschall von Frankreich, also "Oberbefehlshaber aller Streitkräfte" und damit zumindest der zweitmächtigste Mann in Frankreich, und er war außerdem auch noch der Waffenbruder der legendären Jeanne d'Arc. Gegen ihn vorzugehen, war selbst für den König ausgesprochen riskant, dennoch wurde Gilles de Rais schließlich vor Gericht gestellt, verurteilt und gehängt.

 

Eine von Rang und Stellung vergleichbare Persönlichkeit wäre in Alba vielleicht Angus MacBeorn, der wohl auch dort nicht über dem Gesetz steht, die "Mühlen der Justiz" aber sicher ebenfalls beträchtlich behindern und verlangsamen könnte.

Bearbeitet von rust
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Der Franzose ist doch ein tolles Beispiel:

Es zeigt wie sich die Hierarchie auswirkt, niemand sich traut ihn zu verdächtigen, bis dann eben doch mal wer den Mund aufmachte und es heftigste Konsequenzen hatte.

 

Man muss sich eben sehr gut überlegen, wen man verdächtigt. Mein mittlerweile stummer Söldner (Grad 9) hatte mal eine Zunge (bis Grad 5), bis er die richtige Person von Rang beschuldigte, aber eben keine Beweise hatte. Das war Rufmord und so verlor er seine Zunge.

 

Man darf nicht vergessen, daß die Ordnung der Länder von den Göttern abgesegnet ist, die Herrscher von Götter Gnaden im Amt sind. Letztlich beleidigt man also indirekt über den örtlichen Kleinadel über den Hochadel und König die Götter mit ungerechtfertigten Beschuldigungen. a ist man doch besser vorsichtig. Aber manchmal muss man eben das Maul aufmachen oder handeln.

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Hallo,

 

da wir hier nun vermehrt über Alba sprechen, kann ich mir unter anderem in Alba gut vorstellen, dass der Papa des toten Adeligen die Abenteurer dingfest macht und solange foltert, bis sie seine Wahrheit vor Zeugen gestehen. Wer würde es ihm verdenken?

 

Die Menschen im Mittelalter waren da eher praktisch veranlagt.

 

Grüsse Merl

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Hallo,

 

da wir hier nun vermehrt über Alba sprechen, kann ich mir unter anderem in Alba gut vorstellen, dass der Papa des toten Adeligen die Abenteurer dingfest macht und solange foltert, bis sie seine Wahrheit vor Zeugen gestehen. Wer würde es ihm verdenken?

Unter realweltlichen Bedingungen beispielsweise wieder dieser lästige König, denn auch die Folter war nur dann kein Verbrechen, wenn sie von einem Hochgericht oder einem entsprechenden kirchlichen Gericht angeordnet und von dessen Beauftragten durchgeführt wurde, und die Aussage war nur dann anerkannt, wenn sie anschließend vor diesem Gericht erfolgte.

 

Ich vermute sehr, daß es in Alba nicht wesentlich anders laufen würde.

Die Menschen im Mittelalter waren da eher praktisch veranlagt.

Pardon, aber Du hast wirklich ein etwas merkwürdiges Bild des Mittelalters. Deine Vorstellungen passen weit besser zu den vormittelalterlichen Stammeskulturen als zu mittelalterlichen Staaten.

 

Edit.:

Wirf doch vielleicht mal einen Blick auf den letzten Abschnitt der Wikipedia-Seite "Mittelalter", den Abschnitt mit dem Titel "Populäre Mythen und Mißverständnisse":

http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelalter

Bearbeitet von rust
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Hallo Solwac,

 

Ein "Fremder" ist immer erst im Nachteil. Natürlich glaubt man dem Bäcker der dort wohnt mehr, als dem Abenteurer mit einem blutigem Schwert. Warum sollte man das auch anders sehen? ).

Auch wenn der "fremde" Abenteurer Or, Pr, Mitglied der Händlergilde, zünftiger Handwerker ist?

 

Ist Bäcker ein ehrlicher Beruf? Müller waren z.B.IIRC unehrliche, man unterstellte ihnen zu betrügen.

 

Es ist eben nicht jeder gleich und schon gar nicht vor dem Gesetz.

 

 

 

 

Interessant an der Diskussion bisher war auch, dass sich alle über das durchaus plausible Verhalten eines werdenden schwarzen Hexers aufgeregt haben
Ich bestehe darauf ich nicht. Beides nicht und versucht habe zu belegen, der Mord beweist nicht das er Psycho ist.

 

 

in den Berichten mag ja vieles stehen, letztendlich war früher das Recht des Stärkeren gang und gebe.
deshalb hielten Könige und Kaiser auf ihren Fahrten Gericht?

 

Der Lehnsherr des Adeligen kann auf keinen Fall zulassen, dass dahergelaufene Wanderer einen der seinen erschlagen.

Nun ja, ob es ihm nicht sogar poasst, das ein Raubritter/Baron erledigt wurde?

 

Von der Frage abgesehen, welcher seiner Lehensherren hier zuständig ist und ob der darüber richten darf/kann und dann noch ob er über die Charaktere richten kann/darf.

 

Für einen Lehnsherr sind im Zweifel nur 2 Dinge wichtig.
Sein Ansehen, die Sicherheit auf seinen Strassen(der Zoll durch Händler, das Handwerker kommen, das er sich nicht mit den Städten der Gegend verdirbt er nicht verhanst wird...

 

 

Man darf nicht vergessen, daß die Ordnung der Länder von den Göttern abgesegnet ist, die Herrscher von Götter Gnaden im Amt sind. .

wo in Midgard gibt es ein Königtum von Gottes Gnaden?

 

Hallo,

 

da wir hier nun vermehrt über Alba sprechen, kann ich mir unter anderem in Alba gut vorstellen, dass der Papa des toten Adeligen die Abenteurer dingfest macht und solange foltert, bis sie seine Wahrheit vor Zeugen gestehen.

Die Krone, die freien Clansmaen, die Städte und die Kirgh!Jemand wichtiges vergessen?
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Die Krone, die freien Clansmaen, die Städte und die Kirgh!Jemand wichtiges vergessen?

Wieder realweltlich betrachtet - ich bin bei Alba leider nicht sattelfest - wären da auch noch die Gilden und Zünfte, die sehr unwirsch auf ungerechtfertigte Mißhandlungen ihrer Mitglieder reagieren konnten. Sollte sich ein solches Mitglied unter den Opfern befinden, etwa ein wandernder Geselle, könnte es dem Adeligen sehr leicht passieren, daß Händler oder Handwerker nicht nur sein Lehen boykottieren, sondern auch den König um Bestrafung des Adeligen ersuchen - was ein halbwegs intelligenter König angesichts ihrer wirtschaftlichen Macht wohl auch umgehend tun würde.

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Hallo

 

um bei Alba zu bleiben. Letztendlich zählen doch die Conections die man hat. Wenn man sich auf jemanden berufen kann, dann ist man fein raus. Da bei uns die Abenteurer meist in mehreren Ländern unterwegs sind und dort eben keine Verbindungen haben, ist es nur natürlich, dass sie bei rechtlichen Belangen als Fremde mindestens einen starken Nachteil haben.

 

Vielleicht muss man für ein gemeinsames Verständnis die Beispielsituation etwas konkretisieren. Bisher wurde sehr viel auf einer abstrakteren Ebene diskutiert. Dabei habe ich das Gefühl jeder geht von anderen Voraussetzungen aus.

 

Ich kann mir gut vorstellen, dass ein XAN-Ordenskrieger bei der Tötung eines Adeligen in Alba einen gewissen rechtlichen Schutz hat. Wenn der selbe Ordenskrieger beim gleichen Delikt in Waeland unterwegs ist, hat er ohne entsprechenden Fürsprecher keinen rechtlichen Schutz oder nur in stark vermindeter Form.

 

Ist das ein Konsens auf den man sich einigen kann?

 

Grüsse Merl

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