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Beredsamkeit - Erfahrungen und Anwendungen


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Die Fertigkeit Beredsamkeit ist ja vielfältig einsetzbar. Welche Erfahrungen habt Ihr schon damit gemacht und welche Anwendungen, die über die Beschreibung im DFR hinausgehen, habt Ihr im Spiel erlebt (sowohl als Anwender als auch als Opfer)?

 

Eine der schönsten Anwendungen hat ein Hexenjäger gehabt, als er eine aufgebrachte Menschenmenge (ich war SL), also einen echten Bauernmob mit Fackeln und Forken, nicht nur beruhigen konnte, sondern auch zu tieferer Einsicht führte. (Kritischer Erfolg bei der Beredsamkeit)

Geschrieben

Bei meinem Kinlockew war es an der "Furt". Als relativ junger Mann sollte er das Komando über die Haudegen übernehmen. Also: Antreten lassen und eine flammende Rede halten - mit frisch gelernter "Beredsamkeit". Als der Würfel auf dem Tisch rollte überlegte ich mir, wie oft ich wohl SG einsetzen werde, dann blieb er liegen ...

 

 

.... ZWANZIG ....

 

... die Kerls standen wie ein Mann hinter Kinlockew.

Geschrieben

Kein konkretes Beispiel, nur Erfahrungen aus dem Spiel aus Sicht als Spieler und Spielleiter.

 

Mit Beredsamkeit muss man vorsichtig umgehen, da dieser Wurf einen wichtigen Teil des "Rolllenspiels" an sich tangiert. Schließlich ist es für das Rollenspiel schöner, wenn sich der Spieler eine tolle Geschichte ausdenkt, um an der Wache vorbeizukommen, als einfach zu wüfeln. Sicherlich ist es meistens eine Kombination aus beiden und die meiner Meinung nach optimale Lösung ist einfach:

 

Erst den Spieler reden lassen (meinetwegen auch eine flammende Rede :motz: ) und danach je nach Einfalssreichtum den Beredsamkeits-Wurf modifizieren. Bei besonders netten Ideen etc. kann der auch schon mal automatisch gelingen.

Aber das ist letztlich auch geschmackssache und davon abhängig wie würfellastig eine Runde ist. (Ich kenne dazu nur die alten Midgardregeln, vielleicht ist es in M4 ja schon anders geregelt.)

Geschrieben

@Malezar: Ja, so handhabe ich das bisher auch. Allerdings will ich nicht auf den EW:Beredsamkeit verzichten, da die Spieler, welche FP für das Beherrschen der Fertigkeit ausgegeben haben, sonst benachteiligt werden. Im konkreten, oben geschilderten Fall war es so, dass der Spieler real eine wirklich gute Rede frei gehalten hat. Da sagte ich: "Würfel auf Beredsamkeit - alles außer einer Eins reicht." Aber dass er dann gleich eine 20 hingelegt hat, war natürlich die tolle Bestätigung und Überhöhung seiner guten Rede. Entsprechend habe ich natürlich auch die Reaktion der NSC positiv ausfallen lassen. Und die Belohnung wurde verdoppelt...

Geschrieben

Bei uns war wohl die häufigste Anwendungsform jemanden, auch Mitspieler, zu etwas zu bringen, was sie eigentlich nicht wollten.

 

Ich halte gar nichts davon, jemanden prinzipiell erstmal selber machen zu lassen und dann auf Beredsamkeit zu würfeln, weil die Figur es gelernt hat, der Spieler im Zweifel nicht.

Mancher Spieller hat Talent dazu (sehr selten), viele glauben ein Talent dazu besitzen (leider sehr häufig) und manche wissen, dass sie kein Talent dazu haben (eher unterdurchschnittlich vertreten).

 

Wenn ein Spieler gut vorträgt, bekommt er von mir einen leichten Bonus beim Würfeln. Den selben Bonus erhält aber auch der schweigsame Speieler, der mir nur umschreibt, was er gerne vermitteln will, wenn der Inhalt pfiffig ist und er besondere Ideen hat. Der "Rollenspieler" bekommt also im Vergleich keinen Vorteil.

 

Ich denke, dass ist auch nur fair.

 

Denn letztlich ist die jeweilige Situation ja gar nicht "nachspielbar". Jemand, der am Spieltisch eine flammende Rede vor eine Schlacht hält, mag in der realen Situation vor Angst in Schweigsamkeit verfallen oder völligen Blödsinn daherreden. Von daher ist sein Redefluss am Tisch gar nicht übertragbar und ein Bonus dem weniger redegewandten Mitspieler gegenüber nicht angemessen.

  • Like 1
Geschrieben
Wenn ein Spieler gut vorträgt, bekommt er von mir einen leichten Bonus beim Würfeln. Den selben Bonus erhält aber auch der schweigsame Spieler, der mir nur umschreibt, was er gerne vermitteln will, wenn der Inhalt pfiffig ist und er besondere Ideen hat. Der "Rollenspieler" bekommt also im Vergleich keinen Vorteil.

 

Ich denke, dass ist auch nur fair.

Sehe ich auch so. Sonst könnte man ja "Larpen" oder verlangen, dass beim Tanzen auch getanzt wird etc. Weil ich selbst es nicht kann, spiele ich ja Fantasyrollenspiel. Wenn ich tatsächlich "Verführen" könnte, würde ich meine Wochenenden vermutlich anders verbringen. :cheesy::turn:
  • Like 1
Geschrieben

Der Blog zu diesem Thema ist meiner Meinung nach sehr gut: http://www.midgard-forum.de/forum/entry.php/637-Gutes-Rollenspiel-Ja-klar!-Deswegen-w%C3%BCrfel-ich-gerne!

 

Meine Erfahrung mit "Beredsamkeit" und ähnlichen Fertigkeiten ist aber im Prinzip eine andere. In unserer alten Gruppe sind eigentlich fast alle recht redegewandt und wir mögen es auch, solche Szenen weitschweifend auszuspielen. Spieler, die da nicht so mithalten, spielen dann auch eher nicht so wortgewaltige Abenteurer. So kommt es, dass wir insgesamt eher wenige EPs im sozialen Bereich verbauen. Trotzdem sind wir damit zufrieden. EWs unterstützen das Spiel in dem Bereich eher, als dass sie es bestimmen. Wir haben viel Spaß dabei.

 

In einer anderen Gruppe hatte ich den Fall, dass der SL sich nicht vorschreiben lassen wollte, wie seine NPCs zu handeln hätten. Sie blieben alle stur bei ihrer Linie. Da war jeder EW Beredsamkeit und jedes Reden am Spieltisch sinnlos. Das war ätzend.

 

Ich kann mir gut vorstellen, nach Abds Methode oder nach unserer ersten Methode Spaß zu haben. Das EWs gar nichts bringen, weil die NPCs nicht darauf reagieren oder weil der Vortrag keine Rolle spielt, wären hingegen für mich Spaßkiller.

 

Man muss glaube ich sehen, mit was für Leuten man zusammenspielt.

Geschrieben

Hallo,

 

Bei uns nutzt die Händlerin der Runde ihre Beredsamkeit meist, wenn sie mit Geschäftspartnern verhandelt. Und zwar bricht sie dann erst das Eis (EW:Beredsamkeit), um dann zur Not auch noch (den männlichen Geschäftspartnern) schöne Augen zu machen (EW:Verführen - aber NUR wenn Beredsamkeit nicht geklappt hat, und auch nur Flirten, nicht mehr) - kennt sie den Geschäftspartner noch nicht, würfelt sie vorab auch gern mal einen EW:Menschenkenntnis, um denjenigen einschätzen zu können (vielleicht ist der glücklich verheiratet, wo man dann auch nicht Flirten sollte...).

Je nachdem, ob sie die ganzen EWs geschafft, oder nicht geschafft hat, bekommt sie dann auf ihren finalen EW:Geschäftstüchtigkeit einen Bonus oder (wenn es vorher eben ganz mies lief) einen Malus.

Gern spielt der Spieler es auch mal aus (redet am Tisch), meist umschreibt er es aber grob. In beiden Fällen werden dennoch EW verlangt. Eventuell - je nach Rafinesse seiner Ideen - bekommt er Boni. Damit fahren wir ganz gut in unserer Runde :)

 

Gegenbeispiel Beredsamkeit:

Mein Char hat die Fertigkeit nicht, ist auch (früher) so gar nicht der Redner gewesen und wollte seine Freundin beruhigen. Ich hab das nicht groß ausgespielt, meinte einfach nur "Ich beruhige sie mal ein wenig, damit sie nachher nicht so zappelig ist!" (Es ging um die erste Vorstellung bei den Eltern meines Chars... ;))...na ja, SL sagte, ich solle mal Beredsamkeit würfeln und natürlich fiel die krit. 1 :lol:

Hat die Freundin nicht wirklich beruhigt...eher im Gegenteil. Aber auch das war ne schöne Situation und wir konnten es NACH dem Wurf eben schön ausspielen und uns auch ausdenken, was er so Grandioses gesagt hatte. :D

 

Soziale Fertigkeiten sind bei uns also sehr wichtig und wir legen auch Wert darauf. :)

 

LG Anjanka

Geschrieben

Bei uns in der Gruppe lasse ich mir als SL erst einmal beschreiben was der Spieler mit seiner Beredsamkeit erreichen möchte und wie er es asngehen will. Das ist für mich das A und O dabei. Die Spieler hab en so die Chance ihren Figuren auch mehr Tiefgang zu verleihen als nur durch einen schnöden Würfelwurf. So kann sich der Versuch ein Ergebnis zu erziehlen bei den verschiedenen Charakteren in der Gruppe auch ganz unterschiedlich ausgfallen, auch wenn sie das selbe wollen. Für mch immer wieder ein schöner Spaß!

Geschrieben (bearbeitet)

Also in unseren Gruppen, ist Beredsamkeit mindestens so oft vertreten wie Menschenkenntis. Vor allem da wir den Zauber "Beeinflussen" zu unserem Standartübel erklärt haben, weil er Grundsätzlich so viel Ärger verursachen kann, dass unsere Gruppe mehrfach ums Leben bangen musste. Das ist ein Vorteil, in meinen Augen der größte Vorteil von Beredsamkeit; auch beim Scheitern keine wilden Verfolgsjagten zur Folge. Und bei dem Schachern um eine Golderhöhung bei Aufgaben ist es eine große Hilfe, sofern man nicht zuuuuu gierig ist.

 

Allerdings habe ich Beredsamkeit als unnütz empfunden, weil sie in Abenteuern durchaus Abkürzungen im Spielverlauf ergeben können. Z.B. Kinder des Träumers, wurde beim Richter und beim Tempelvorsteher eine 20 erwürfelt und der SL war dann gezwungen den Erfolg etwas versanden zu lassen, damit die Spieler knobeln können.

 

Für das richtige Aushorchen einer Person, ohne dass sie es merkt, würde ich immer auch Verhören und Menschenkenntnis mit in das Gespräch mit einbauen.

Bearbeitet von Räter
Geschrieben (bearbeitet)

Ich finde es unschön, wenn Beredsamkeit dazu verwendet wird andere Fertigkeiten zu ersetzen. Eine Ergänzung ist da schon etwas anderes, so könnte vor der Feilscherei mit Geschäftstüchtigkeit vorher der Umfang der Leistungen vergrößert werden usw.

 

Leider kommt es nur selten dazu, dass Beredsamkeit vor einer größeren Menge angewendet wird. So kommt meist nur zum Duell mit einem Gegenüber oder gegen einen Mob müssen andere Mittel her. Eine verbale Lösung wird dann gar nicht erst zugelassen.

 

Solwac

Bearbeitet von Solwac
Geschrieben

Moderation :

Das Thema Geschäftstüchtigkeit versus Beredsamkeit hat einen eigenen Strang, hier geht es nur um die Erfahrungen mit Beredsamkeit, daher :schieb:

 

Grüße vom Feuermod

 

Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen

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