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Das Lied von Eis und Feuer


Clagor

Das Lied von Eis und Feuer  

105 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Das Lied von Eis und Feuer

    • * Zeitverschwendung
      0
    • ** Eher schwach
    • *** Durchschnitt
    • **** Empfehlenswert
    • ***** Großartig


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

@Eleazar:

Nur weil man im Mittelalter etwas rustikaler drauf war, müssen wir uns das heute nicht auch noch antun, oder?

 

Es gibt defintiv unterschiedliche Qualitäten von Gewaltdarstellung, das reicht von bloßer Erwähnung ( worunter sich die meisten schon alles Nötige vorstellen können) bis hin zur "lustvollen" voyeuristisch-detailierten Beschreibung.

Und wenn mir letzteres in Büchern (und Filmen) begegnet, weiß ich immer nicht, warum mir der Autor diese Schlachtplatte serviert. Ist das seine eigene Lust an blutigen Szenen oder will er damit Aufmerksamkeit erregen? :dunno:

Oder ist es vielleicht ein Hinweis darauf, wie rustikal bzw. böse man früher gewesen ist? Das weiß ich, ich brauche dazu keinen näheren Beschreibungen.

 

Das Enzige, was ich weiß, ist, dass mich ein Autor mit solchen Beschreibungen als Leser verliert.

Und wenn man dann nicht mal Identifikationsfiguren findet, weil sie reihenweise das Zeitliche segnen, dann muss ich mir erst recht keinen Gewaltporno antun.

Wobei... Selbst mit bleibenden Protagonisten hätte ich keinen Spaß daran.

 

Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nicht abgebrüht genug.

Geschrieben

Ja, Martin verliert Leser durch seine Darstellungen. Aber das finde ich nicht unbedingt schlecht. Und wen das stört: Es gibt Regale voll von Alternativen.

 

Zum Mittelalter: Ich denke, in Nigeria oder Syrien sieht es zur Zeit sicher nicht besser aus. Insofern beschreibt Martin auch die Gegenwart, bzw. die menschlicher Natur.

 

Ich weiß auch nicht, ob man immer vom Buch auf den (Charakter des) Autors schließen muss. Ich bezweifle, dass Martin alles, was er beschreibt, toll findet. Schon gar nicht "unterhaltsam". Das sind in meinen Augen vorschnelle Vermutungen.

Geschrieben

@ Anjanka: Du beschreibst doch sehr gut, was für dich gut und was für dich schlecht ist. Ist doch nur schlau, hier seinen Gefühlen zu folgen

 

Ja, das mache ich auch. :)

Wobei mir solche Diskussionen wie hier und in dem anderen Strang dabei geholfen haben, genau das zu erkennen. Zumindest was die GoT-Reihe angeht.

 

 

Und was das andere angeht: Als Autor kann man sich meiner Meinung nach nur schwer davor "retten", etwas von sich selbst ins Werk einfließen zu lassen. Geht mir zumindest so (was es manchmal "peinlich" macht, wenn die Leser einen auch noch persönlich kennen ;)). Außerdem spielt auch die aktuelle Stimmung (Gemütslage) sehr mit rein. Aber dennoch bemühe ich mich, in meinen Büchern die Gewalt nicht so extrem ausufern zu lassen und lieber alles etwas witziger oder weniger brutal darzustellen.

Keine Ahnung, ob mir das immer gelingt, aber solche krassen Sachen wie Martin schreibe ich normalerweise nicht rein. Zumal wenn die Gewalt grundlos stattfindet und auch sonst für die Handlung nicht von Belang ist....

(Manchmal allerdings muss man wieder etwas brutaler schreiben, um zu zeigen, dass die Bösen böse sind. Aber auch da gibt es Grenzen. Und Andeutungen reichen, wie Detritus schon sagt, meist absolut aus.)

 

Ich denke aber nicht, dass Martin selbst deswegen einen schlechten Charakter hat oder so. Vermutlich steht ihm da ein Verlag im Nacken und verlangt immer krassere Beschreibungen und Eskalationen. "Weil das beim Leser gut ankommt" oder "Weil sich so und so viele Prozent der Leser das wünschen" ...

 

LG Anjanka

Geschrieben

 Und wen das stört: Es gibt Regale voll von Alternativen.

 

 

So kann man das auch sehen. Die würde ich aber gerne vorher ziehen können. Und nicht erst mein Geld 6 Bände verschwenden, damit es ab da dann richtig eklig wird.

 

Und die Menstruation in der Steppe beschreibt er, weil.... ?

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Anjanka!

 

Ich denke aber nicht, dass Martin selbst deswegen einen schlechten Charakter hat oder so. Vermutlich steht ihm da ein Verlag im Nacken und verlangt immer krassere Beschreibungen und Eskalationen. "Weil das beim Leser gut ankommt" oder "Weil sich so und so viele Prozent der Leser das wünschen" ...

 

Ich bin ein großer Fan aller bisherigen Bücher der Reihe und habe auch mit den Gewaltdarstellungen kein Problem. Über Martins Charakter erlaube ich mir kein Urteil, aber ich würde ihn auch nicht in dieser Form in Schutz nehmen - letztlich ist der Autor selbst dafür verantwortlich, was er in seine Worte bannt; und ein erfolgreicher Autor wie er sollte sogar deutlich mehr Freiheiten haben als andere.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

Bearbeitet von Fimolas
Geschrieben (bearbeitet)

Ich find ja, die krassen Reaktionen, die eine Diskussion über die Bücher hier auslöst (Einsi ist im Laufe des Strangs und der Reihe vom Fan zum glühendsten Gegner geworden), zeigen allein schon die Kraft, die den Romanen innewohnt. Das geht unter die Haut, auf die eine oder andere Weise. Insofern denke ich, dass jeder hier, der die Bücher gelesen hat, etwas davon mitgenommen hat und daran "gewachsen" ist, und sei es nur, weil sie einen Reflexionsprozess ausgelöst haben, der in absoluter Ablehnung geendet hat, weil man das Weltbild von GoT nicht mit dem eigenen vereinbaren kann und will. Insofern, Einsi, war das denke ich auch für dich kein rausgeworfenes Geld, sondern hat dir klar gezeigt, wo für dich die Grenzen liegen, was den Unterhaltungswert von Literatur im weitesten Sinne angeht.

 

Ansonsten ist Literatur immer ein Spiegel der Zeit, in der sie geschrieben wurde, egal was das Setting ist. Wenn man das nun auf die sozialpolitische Entwicklung der letzten zwei Jahrzehnte seit Erscheinen des ersten Bandes übertragen will, dann ist eine Verschärfung in der Darstellung der Gewalt und der Abgründigkeit der menschlichen Natur nur nachvollziehbar. Mitte bis Ende der 90er würde ich als die friedlichste und optimistischste Zeit meines (nicht ganz 30jährigen) Lebens einschätzen - der kalte Krieg war vorbei und der Terrorismus hatte noch nicht in dem Maße begonnen, wie wir ihn heute in IS und Konsorten erleben.

Bearbeitet von Mormegil
Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin einfach auch massiv enttäuscht.

 

Auch weil er es aus meiner Sicht nicht geschafft hat, die Geschichte vernünftig weiterzuerzählen, sondern das Ganze zur Soap verkommt. Als ich anfing die Sachen zu lesen, wurde Robert Jordan für seine Soap RdZ teilweise hier belächelt. Mittlerweile steht Martin dem im Umfang kaum was nach und durch das Einführen neuer Figuren hab ich das Gefühl, dass er Jordan auch noch locker toppen wird.

Bearbeitet von Einskaldir
Geschrieben

Ich find ja, die krassen Reaktionen, die eine Diskussion über die Bücher hier auslöst (Einsi ist im Laufe des Strangs und der Reihe vom Fan zum glühendsten Gegner geworden), zeigen allein schon die Kraft, die den Romanen innewohnt. Das geht unter die Haut, auf die eine oder andere Weise. Insofern denke ich, dass jeder hier, der die Bücher gelesen hat, etwas davon mitgenommen hat und daran "gewachsen" ist, und sei es nur, weil sie einen Reflexionsprozess ausgelöst haben, der in absoluter Ablehnung geendet hat, weil man das Weltbild von GoT nicht mit dem eigenen vereinbaren kann und will. Insofern, Einsi, war das denke ich auch für dich kein rausgeworfenes Geld, sondern hat dir klar gezeigt, wo für dich die Grenzen liegen, was den Unterhaltungswert von Literatur im weitesten Sinne angeht.

Ich bin zwar nicht Einsi, aber für mich war das absolut rausgeschmissenes Geld. Ich habe die ersten Bände gelesen, die mich bis Band 2 absolut gefesselt haben, auch drei und vier habe ich noch gut gelesen, auch wenn meine Lesefreude langsam abnahm. Danach wurde ich zunehmend genervter (tausend uninteressante Nebenhandlung und Nebenfiguren, die vielleicht fünf Bücher später wieder auftauchen, vielleicht aber auch nicht) und angewidert.

Zu meinem Wachstumsprozess hat das Null beigetragen. Dass ich massenhafte Vergewaltigungen, detailliert beschriebene Psychopatenhandlungen, Folterungen, etc. nicht in meiner Freizeit lesen möchte, wußte ich auch vorher. Nachdem, was ich an weiteren Handlungsfetzen (auch durch das Forum) erfahren habe, bin ich froh, dass ich da nicht mehr investiert habe, sondern ausgestiegen bin. Das jahrelange Warten auf Fortsetzungen fördert meine Bereitschaft, mich in eine Serie zu vertiefen auch nicht gerade.

 

Mein einziger Trost ist, dass ich die Bücher wieder verkaufen konnte, an jemanden der die Serie kannte und wirklich wollte.

Geschrieben

Nun, dann schmeiß' ich auch mal meinen Hut in den Ring.

 

Ich habe auch schon Bücher "entsorgt", weil ich der Ansicht war, dass sie mir nicht gut tun. Da ist das nur vernünftig und eine Selbstschutzmaßnahme. Es waren Bücher von Peter Høeg (die Bücher sind nicht schlecht, im Gegenteil, eher zu gut geschrieben.) 

 

Bei R.R.Martin hatte ich das Problem nicht. Da funktionieren meine "Filter" besser - da ist eine Vergewaltigung, Folter und was sonst noch für Unappetitlichkeiten für mich ein literarisches Produkt das nur sehr entfernt was mit Realität zu tun hat. Da kann ich dann eher darüber hin weg gehen und rezipiere das nicht als realen Vorgang. (würde ich das als real nehmen müsste  ich kotzen - mindestens.) Einer der Gründe, warum ich die Serie GoT niemals anschauen werde.

 

Mir kommt auch die Gewalt nicht so sinnlos vor, wie sie hier von vielen postuliert wird. (Gibt es sinnvolle Folter?) Auch die Beschreibung einer Menstruation bei einer Frau, die mal Blutmagie angewandt hat finde ich gar nicht so unmotiviert - ich kann darin durchaus was sehen. Vielleicht macht mich das genau so schräg wie den Autor - leider kriege ich davon nicht das Einkommen. :sigh:

 

Ob die Serie jemals von R.R.Martin fertig gestellt wird steht zu bezweifeln, auch dass mir der Schluss gefällt. Aber nicht desto trotz war für mich eine Linie und eine Stringenz in der Handlung vorhanden. In der Welt gibt es Magie (die nicht immer so benannt wird). Auffällig und zum Nachdenken anregende waren einige Scenen, die  aus verschiedenen Blickwinkeln, von verschiedenen Personen, geschildert wurden. Das allerdings nicht im gleichen Band. 

 

Das ganze Machwerk sehe ich als ein literarisches Experiment. Bin mal gespannt, wie es ausgeht.

 

Azu (willsichauchnochdieenglischeAusgabeholen) bi

Geschrieben

Meine Einstellung zu SoIaF hat sich im Laufe der Reihe durch die schlechter werdende Qualität und die enormen Wartezeiten auch massiv verändert. Buch 1 und 2 haben mich begeistert. Buch 3 war auch noch recht gut. Buch 4 war schauderhaft langweilig und schlecht und Buch 5 habe ich kurz angefangen, dann aber uninteressiert weggelegt, weil es wieder einen Zeitsprung zurück gab.

 

Und es ist nicht mal die ganze Gewaltorgie, die mir die Reihe vermiest hat. "A Feast for Crows" war einfach nur uninspirierter Mist und die Aufteilung von Feast und Dance in zwei Bücher völliger Unfug. Ich mag nicht nochmals "von vorne" nur aus neuen Blickwinkeln lesen.

 

Ich werde mir die Serie auf HBO fertig anschauen und dann isses gut.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin vom 5.Band (englisch also "letzter") total enttäuscht, weil Martin reichlich viel Papier verbrät ohne wirklich die vielen Geschichten voran zu bringen. Das lässt mich für seine Abschlussbände nix Gutes erwarten.

Wie schon mehrfach von anderen angesprochgen, finde auch ich seine Gewaltdarstellungen teilweise arg extrem. Leider ist ja fast alles davon recht schlüssig in die Geschichte gebaut, von den -für mich wiederum recht vielen- Gewalt/Folterverliebten abgesehen. Daher habe ich mir inzwischen angewöhnt diese Stellen teilweise nur zu überfliegen, mehr muss für mich nicht sein.

 

Freut mich übrigens, dass das Auslagern zu einer Thema-Aufwärmung und vor allem so interessanten Beiträgen geführt hat.

Bearbeitet von seamus
Geschrieben

Um jetzt mal meine bisherige Fanboy-Attitüde etwas zu relativieren - den vierten Band fand ich auch überwiegend langweilig, schlicht, weil er die Geschichte der uninteressanteren Charaktere erzählt (mit Ausnahme von Tyrion Lannister). Und mir geht es ähnlich, dass die ersten zwei Bände mich am meisten gefesselt haben und ich kaum aufhören konnte zu lesen. Ab dem dritten Band habe ich immer so lange weitergelesen, bis ein für mich langweiliger Charakter drankam. Das war auch ganz gut so, weil sonst hätte ich vermutlich Tage durchgelesen ohne irgendwas anderes zu machen. Bleibt aber trotzdem festzuhalten, dass nicht alle Charaktere und Geschichten wirklich interessant sind. (Bran ist so ein Gähn-Fall ... und der Onion Knight ...) Und wie ich mich aufgeregt habe, als zum ersten Mal aus Perspektive von Jaime und später dann Cercei, also den meistgehassten Charakteren, geschrieben wurde. Ersterer macht sich ja vom Saulus zum Paulus, aber Cercei bleibt die gleiche elende B**** wie sie von Anfang an war.

 

Die Serie habe ich versucht anzuschauen, fand sie aber a) langweilig (weil sie in der ersten Staffel ja noch sehr nah am Buch ist und somit null Spannung übrig bleibt) und b) hat sie mein Bild von den Charakteren zerstört. Jon Snow in der Serie finde ich ekelhaft und eingebildet und schlicht strunzdumm wie er in seinem permanent pissigen Teenager-Gesicht rumläuft. Im Buch ist er hingegen einer meiner Lieblingscharaktere. Klar hatte ich für manche Charaktere schon die Gesichter aus der Serie im Kopf (Daenerys z.B. finde ich gut besetzt und man kommt ihr nicht aus, wenn man das Internet nutzt), aber ich hab mich immer explizit bemüht, so wenig wie möglich von der Serie mitzubekommen, bis ich fertig mit den Büchern war. Danach hab ich die Fernsehserie geschenkt bekommen und musste aufhören, sie zu schauen. (Und das ist mein einziger Beitrag hierzu, was ja eigentlich einen eigenen Strang hat.)

Geschrieben

Schon komisch, wie sich die Sicht über eine Reihe (sei es nun Serie oder Buch) mit der Zeit ändert. Anfangs war ich begeistert von GoT. Zuerst habe ich die erste Staffel gesehen und konnte kaum aufhören zu gucken. Dann habe ich die Bücher gelesen und war weiterhin begeistert. Eigentlich sind die Bücher sogar viel besser als die Serie. Wie so oft. ;)

Und irgendwann kamen dann diese ganzen Charaktere, die mich NULL interessierten, aber immer mehr Raum in den Büchern bekamen... ich sage nur "Zwiebelritter" - der Typ ist für mich völlig uninteressant. Vor allem, wenn man immer darauf wartet, was mit Arya passiert und dort mit viel zu kleinen Häppchen abgespeist wird.

 

An und für sich sind die Bücher toll geschrieben und auch fesselnd ... nur wurde eben gegen Ende alles ein wenig too much. Die Gewalt (vor allem sexueller Natur) hat mich tagelang nicht losgelassen, die Nebenchars haben gelangweilt und das Wegsterben der Helden und Lieblinge, während diese blöde Schl*** Cercei (oder so) noch lebt und mit vielem durchkommt...

Jetzt (durch diese Diskussion hier - da hat Mormegil schon recht) merke ich, dass ich eigentlich gar nicht weiterlesen will. War mir bisher in dieser Konsequenz nicht bewusst. Es muss schon viel passieren, damit ich Reihen, die ich anfangs geliebt habe, später links liegen lasse. Hier ist wohl so ein Fall.

 

@ Fimolas: Hm, ich glaube, du unterschätzt die Macht, die Leser und Verlage über Autoren haben. Vor allem bei solch erfolgreichen Reihen. Da will der Verlag doch bestimmt ganz sicher gehen, dass die Reihe auch erfolgreich bleibt. Und in der heutigen Zeit bekommt man (meiner Meinung nach viel zu schnell) jede Menge Statistiken und Meinungen um die Ohren gehauen. Das Internet macht's möglich. Verlage brauchen nur in Foren (wie hier) oder diesen sozialen Netzwerken zu schauen (oder eigene Umfragen zu starten) und schon haben sie ein Bild davon, was in den Lesern so vorgeht. Das gibt der Verlag dann an den Autor weiter.
Klar kann der Autor sich dagegen verwehren, aber dann muss er auch damit rechnen, die Konsequenzen zu tragen...

 

LG Anjanka

Geschrieben

Ich glaube, Martin hat alle Freiheiten. Sein Verlag brät ihm sogar ein Einhornschnitzel, wenn er das verlangt. Und die in Foren geäußerte Meinung ist statistisch nicht repräsentativ. Du kannst daraus Anregungen annehmen, aber wer meint, darin ein Spiegelbild der Lesermeinung zu finden, ist komplett auf dem falschen Dampfer. Da kannst du gleich raten - damit liegst du wahrscheinlich besser.

 

Vor allem: Martin (und damit auch sein Verlag) hat einen gigantischen Erfolg mit einer Reihe, die er nach seinen Vorstellungen gestaltet hat. Es wäre der Wahnsinn, wenn er sich jetzt von anderen reinreden ließe.

Geschrieben

Ich denke auch nicht, das Martin jemand ist, der sich da reinreden lässt. Dann wären schon mehr Bücher erschienen.

Der Verlag dürfte alles andere als glücklich darüber sein, dass er sich so viel Zeit lässt.

 

Wem die Gewalt zu viel ist der kann auch die alten SciFi Geschichten über Haviland Tuf von Martin lesen. Sehr unterhaltsam und so gut wie keine Gewalt.

Die eine Geschichte habe ich als Kind geliebt.

 

http://www.amazon.de/Planetenwanderer-George-R-R-Martin/dp/3453314948

Geschrieben (bearbeitet)

Der Erfolg der Serie lässt ja eher darauf schließen, dass die Bücher bewusst gestreckt werden. Um noch länger verdienen zu könnnen. So ist es ja eigentlich immer, wenn etwas richtig Erfolg hat.

 

In einem Punkt teile ich Anjankas Meinung nicht ganz: Die Serie gefällt mir sogar ab einem bestimmt besser, weil sie eben mehr weglassen (muss). Und bei dem Ganzen unnötigen Zeugs, was Martin dann irgendwann reinschrieb, ist das aus meiner Sicht eine sehr gute Sache.

 

Ich vermute sogar fast, dass aufgrund des großen Erfolgs der Serie, eben diese irgendwann den Schluss zu erst zeigen wird. Also der letzte Band erst nach Abschluss der Serie veröffentlich wird.

Bearbeitet von Einskaldir
Geschrieben

Ich habe die englischen Bücher inzwischen 2x gelesen - insbesondere beim ersten Lesen fand ich Band 4 auch ein wenig öde. Beim zweiten Lesen hingegen fand ich den Band und auch die im ersten Moment weniger interessanten Figuren sehr spannend. Vielleicht auch, weil ich mehr von der Geschichte verstanden habe und die vielen kleinen Andeutungen und Details, mit der Martin seine Welt zum Leben erweckt - total super finde.

 

Ja, die Bücher sind teilweise grenzwertig brutal und voller schlimmer Momente. Er will eben den Schrecken und den Unsinn des Krieges verdeutlichen. Es gibt wenige Fantasy-Bücher, die das so gekonnt vermögen. Aber was Martin gerade ausmacht, ist die Tatsache, dass er jede Figur plausibel beschreibt und nicht in ein simples Gut/Böse-Schema verfällt. Natürlich gibt es Figuren, die extrem ausfallen (Ned und Rob Stark, Mountain, Cersei, Joffrey), aber die meisten Figuren sind eben grau und folgen nur ihren eigenen Motiven in einer Welt, die sie zu dem macht, was sie sind. Man sollte auch überlegen, dass Martin die Figuren nur als Vehikel benutzt, um eigentlich eine Geschichte zu erzählen. Jedes der Vehikel wird nur solange benutzt, wie es notwendig ist und der Geschichte einen Nutzen bringt. Es ist halt kein Helden-Epos.

Geschrieben

und genau die Glaubwürdigkeit der Figuren ist für mich leider nicht immer gegeben. Beispiel: Cercei ist eine machtgeile Sch***** zugegeben, aber das sind die Kerle in dem Buch auch alle. Ausserdem ist sie eiskalt, planerisch, manipulativ und alles, nur nicht dumm. Zumindest in den ersten Bänden. Im Laufe der Bücher wurde sie aber zu einem hysterischen Dummchen. Eine Entscheidung bescheuerte als die nächste. Wo ist die berechnende, intelligente Frau hin?

 

Ihr Bruder. Ein genauso blöder Arsch (aber ein glaubwürdiger blöder Arsch), der plötzlich mir nichts dir zur Lichtgestalt wird?

Geschrieben

Hallo Blaues Feuer!

 

und genau die Glaubwürdigkeit der Figuren ist für mich leider nicht immer gegeben. Beispiel: Cercei ist eine machtgeile Sch***** zugegeben, aber das sind die Kerle in dem Buch auch alle. Ausserdem ist sie eiskalt, planerisch, manipulativ und alles, nur nicht dumm. Zumindest in den ersten Bänden. Im Laufe der Bücher wurde sie aber zu einem hysterischen Dummchen. Eine Entscheidung bescheuerte als die nächste. Wo ist die berechnende, intelligente Frau hin?

 

Ihr Bruder. Ein genauso blöder Arsch (aber ein glaubwürdiger blöder Arsch), der plötzlich mir nichts dir zur Lichtgestalt wird?

 

Tja, die Glaubwürdigkeit liegt eben im Auge des Betrachters: Cersei zeichnet für mich sehr gut den Werdegang einer eiskalten, manipulativen und Intelligenten Machtperson nach, die als Mutter an dem Schicksal ihrer Kinder zerbricht; ihr Bruder hingegen wandelt sich unter dem Einfluss des Verlustes seiner immensen Kampfkraft, auf der er den größten Teil seiner Persönlichkeit gebaut hatte. Das mag nicht für jeden plausibel erscheinen, mir hingegen erscheint es stimmig und nachvollziehbar.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

Geschrieben

Der Erfolg der Serie lässt ja eher darauf schließen, dass die Bücher bewusst gestreckt werden. Um noch länger verdienen zu könnnen. So ist es ja eigentlich immer, wenn etwas richtig Erfolg hat.

 

In einem Punkt teile ich Anjankas Meinung nicht ganz: Die Serie gefällt mir sogar ab einem bestimmt besser, weil sie eben mehr weglassen (muss). Und bei dem Ganzen unnötigen Zeugs, was Martin dann irgendwann reinschrieb, ist das aus meiner Sicht eine sehr gute Sache.

 

Ich vermute sogar fast, dass aufgrund des großen Erfolgs der Serie, eben diese irgendwann den Schluss zu erst zeigen wird. Also der letzte Band erst nach Abschluss der Serie veröffentlich wird.

Och, ich kenne nur die erste Staffel der Serie, und da war das Buch im Vergleich besser.

Irgendwann soll die Serie sehr von den Büchern abweichen, was ich an sich auch nicht mag (bei anderen Buchverfilmungen). Wenn die Serie in diesem Falle dadurch aber besser wird, schaue ich da mal wieder rein. Danke für den Tipp.

 

Punkto Macht der Autoren: Da vertrete ich offenbar eine andere Meinung als die Mehrheit hier. Na ja, dann ist das so. Ich halte aber an meiner Meinung (oder besser: meinem Eindruck der Sachlage) fest.

 

LG Anjanka

Geschrieben

Bei Cersei habe ich nie verstanden, warum sie diesen Arsch von (wie-hieß-er-noch?) Geoffrey bis zum Ende hin geliebt hat. Und dann noch um den trauert. Obwohl er vorher deutlich auch gegen sie agiert hat.

 

Nicht mal eine Mutter kann so einen Sohn lieben...dachte ich immer.

 

LG Anjanka

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