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Yeti-Zahn


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Geschrieben

Hierbei handelt es sich um einen Artikel, der schon durch das erste Lektorat für den Gildenbrief gegangen ist, den ich dann aber nicht weiter verfolgt habe (weil ich die geforderte Anpassung für das Format nicht leisten wollte und beim Regelteil die geforderte Änderung nicht notwendig fand.

 

 

 

Hass auf Schneemenschen und ein weiser Rat des Eiskindes

 

(Text: Berekusch. EW-2: Schreiben, wegen zittriger Handschrift)

Quelle: Fragmentarische Schriftbündel einer Berekyndai namens Indira Kyila

 

Heute beginne ich mit der Suche nach Jamgon. Ich rufe die Buddsos inständig an, dass er noch am Leben ist. Das stille Wetter hat dafür gesorgt, dass die Spur der Bestie noch klar im Schnee zu sehen ist. [...] Das Wetter wird zunehmend schlechter. Ein Schneesturm zieht vom Tal aus auf und schneidet mir den Rückweg ab. [...] Seit zwei Tagen sitze ich nun in einer Höhle und der Sturm lässt nicht nach. Die Spur ist verloren. [...] Ich setzte meine letzte Hoffnung in ein altes Märchen von „Usui, dem Weisen der Berge“, der hier auf einem nahen Gipfel hausen soll. Sonst weiß ich mir keinen Rat. [...] Nachdem mich die Kälte all meiner Sinne beraubt hatte, kam ich in einer kleinen Höhle unweit des Gipfels, in zahllose Felle gebettet, wieder zu mir. Etwas entfernt schläft ein seltsamer Junge: Seine Haare und Haut zeigen verschiedene Schattierungen von Eis. Er liegt da ohne wärmende Felle oder Decken, einfach so auf dem Boden der Höhle, nur ein Tuch um die Hüften (wie es die Jungen höchstens in den wärmsten Wochen des Jahres zum Baden tragen) und ein dunkles Band um die Stirn – trotzdem scheint er nicht zu frieren. [...] Nach kurzer Zeit kam der Junge mit meinem Schwert, einem alten Familienerbstück zurück. Der Griff war nun ein anderer: Elfenbeinern, mit Yetifratzen, deren Augen aus blauen Steinsplittern bestanden, von denen ein paar hell leuchteten. Der Junge sprach nun zu mir: „Du wirst die Person finden, die du suchst. Die Augen werden dir den Weg leuchten. Erstrahlen alle Splitter im hellen Schein, wirst du bei ihr sein. Doch sind die Augen dann auch leer, wisse, die Sorge um sie lastet nicht nur auf dir schwer. Dies sagt dir Usui.“ [...] Jamgon ist tot. Vor zwei Tagen habe ich ihn in einer Eishöhle gefunden, in Felle gebettet. Dann kam der Schneemensch. Ich überraschte ihn und stieß ihm das Schwert mit aller Kraft ins Herz. Er schaute mich wie verwundert an. Schweren Herzens ließ ich Jamgon zurück. [...] Sie verfolgen mich und ich verstecke mich. In einer Höhle in der unmittelbaren Nähe der Marpo-Brücke bin ich nun, am Ende meiner Kräfte. Ich denke nicht, dass ich diesen Ort noch mal verlassen werde. [...]

 

 

 

Kampf vor der Lawine

 

(Text: Berekusch)

Quelle: Tradierter Bericht des Lastenträgers Dhardo Mani Wangdu

 

Gerade hatte ich die Marpo-Brücke passiert, als sich mir ein unglaubliches Ereignis darbot. Aus einer nahen Höhle stürmte eine Frau und aus dem Weiß des Schnees tauchte plötzlich ein Yeti aus dem Nichts auf und verfolgte sie. Sie rannte um ihr Leben. Der Schneemensch holte sie ein, doch sie stieß im das Schwert in den Arm, so dass das weiße Fell sich rot färbte. „Usui, hilf mir“, schrie sie und hatte ihren Blick nach oben auf einen nahen Berg gerichtet, den ich von meiner Position aus nicht sehen konnte. Von dort kam ruhig, aber trotzdem deutlich vernehmbar die Antwort: „Nein, dein Unrecht muss gesühnt werden.“ Dann löste sich aus derselben Richtung eine Lawine. Die Arme versuchte davon zu kommen, hinter ihr der Yeti, der sie packte, kurz bevor der Schnee beide begrub. Doch alsbald hatte der Yeti sich freigeschaufelt und trug die reglose Frau davon. Ängstlich folgte ich ihnen in einiger Entfernung bis zu einer Höhle in der Flanke des Erek Kagal. Als plötzlich noch weitere Yetis auftauchten, welche hierher kamen, nahm ich Reißaus.

 

 

 

Hilfe von ungeahnter Seite

 

(Text: Berekusch)

Quelle: Text auf einer Höhlenwand

 

Die Yetis haben mich gewärmt und gepflegt. Vor allem der Schneemensch, den ich am Arm verletzt hatte, wich mir nicht von der Seite, brüllte mich immer wieder an und vollführte wilde Gesten. Bald erkannte ich, dass er versuchte, mit mir zu sprechen, obwohl sein Verhalten eher den Drohgebärden von Tieren glich. Nach und nach konnte ich die Sprache verstehen. Dann wurde ich mir auch in zunehmendem Maße meiner Verfehlung bewusst, warum Usui mich für ein Unrecht bestrafen will, denn Jamgon musste etwas zugestoßen sein und der Yeti hatte lediglich versucht, ihm zu helfen, das erkannte ich nun. Kurze Zeit später brachten die Yetis mich zur Ruhestätte ihrer Familie, wo auch Jamgon und der von mir getötete Yeti lagen. Ich habe beschlossen, dass ich mit dieser Last nicht mehr leben will und werde deshalb meinem Leben ein Ende setzen, mein gutes altes Kurzschwert - der Yeti-Zahn - wird mir sicherlich einen guten Dienst erweisen.

 

 

 

Der Yeti-Zahn

 

Beschreibung: Das Kurzschwert ist im Stil der Schwerter des Volkes der Smonlam gefertigt. Es besitzt eine leicht gebogene Klinge, die in einem weißen Griff aus elfenbeinähnlichem Material verankert ist. Die Klinge ist unverziert, der Griff aber umso kunstvoller gestaltet. Reliefartig herausgearbeitete Fratzen von Yetis, deren Augen von kleinen Saphirsplittern gebildet werden, drängen sich dicht an dicht.

 

Wirkung: Der Yeti-Zahn gilt als magische Waffe (+1/+0) und verfügt über eine dem Schmiedezauber Zauberlicht ähnelnde Fähigkeit. Innerhalb eines Radius von 10 km nimmt die Waffe die Präsenz von Yetis wahr. Dabei glühen umso mehr der Saphirsplitter, je näher sich der nächste Yeti befindet.

 

Ein neuer Träger des Schwertes durchlebt in Träumen die Erinnerungen der ersten Trägerin (vgl. drei Texte). Dabei wird die Rolle der Trägerin in den Träumen von dem neuen Träger eingenommen, während der Ehemann durch eine dem neuen Träger in besonderer Weise verbundene Person ersetzt wird (z.B. Familienangehöriger, Ehepartner, Geliebte/r). In welchen Abständen die Träume kommen, oder ob gar in jeder Schlafphase fortlaufend die Geschichte weitergeht, bleibt der Kreativität des SL überlassen. An Tagen, die einer solchen Traumsequenz folgen, ist der neue Träger so zu behandeln, als stünde er unter dem Zauber Verzweiflung, weil er die verzweifelte, hoffnungslose Suche und später die Verzweiflung über die Gewissheit des Todes der geliebten Person mit in die Wachphase nimmt.

 

Das Traumverhalten normalisiert sich, sobald in der Geschichte der Punkt erreicht ist, wo die Person von den Yetis gepflegt wird. Diese Szene begegnet dem Träger immer wieder in den Träumen, wobei stets ein Schneemensch vorkommt, wilde Gesten vollführt und brüllt (also versucht mit der Person zu reden). Die Traumszene kehrt immer wieder, bis der Spieler des neuen Besitzers sich bewusst dafür entscheidet, zu versuchen, die Ausdrucksformen beziehungsweise die Sprache der Yetis zu verstehen. Dann kann er Erfahrungspunkte investieren und so die Yeti-Sprache (Sprechen: Bula) bis zu einem Erfolgswert +12 lernen.

Hat ein neuer Träger die Erfahrungspunkte für EW:+12 investiert, wird ab diesem Moment in den Träumen die Geschichte zu Ende erzählt. Hierbei treten auch wieder die Auswirkungen von Verzweiflung auf, weil der Träger sich das Leid, das er den Yetis zu Unrecht angetan hat, bewusst macht. Die Traumserie endet mit dem Freitod des Trägers im Traum, wonach er völlig erschöpft mit 0 AP aufwacht.

 

Ab diesem Augenblick kann er Yetis rufen, indem er das Schwert in Schnee oder Eis steckt. Diese Fertigkeit wird ähnlich wie Tiere rufen gehandhabt. Die Reichweite beträgt 20 km, die Wirkungsdauer beträgt 6 Stunden, 1W3+1 Yetis folgen dem Ruf, davon ein Drittel (aufgerundet) nach 1W6+1 min, ein weiteres Drittel nach weiteren 1W6 min und der Rest innerhalb einer Stunde. Für diese Fertigkeit hat das Artefakt die ABW 2.

Zusätzlich ist der Träger fortan durch den Zauber Kälteschutz geschützt, wenn er den Yeti-Zahn bei sich trägt.

 

#9 Anmerkung: Einem Träger, der den Yeti-Zahn bewusst für unlautere Zwecke wider die Yetis (also nicht im Sinne der Notwehr) einsetzen möchte, dem verweigert der beseelte Gegenstand letztgenannte Fähigkeiten.

 

 

MfG Xan

 

 

P.S. Die rot markierten Stellen waren laut Lektorat "zu hart"/problematisch für eine Veröffentlichung - urteilt selbst und passt es für euch an (falls erwünscht).

P.P.S. Da Midgard für mich nun vorbei ist, wollte ich noch das ein oder andere hier im Forum ablegen, was der ein oder andere vielleicht noch gebrauchen kann - wie den Yeti-Zahn eben.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo!

 

Die rot markierten Stellen waren laut Lektorat "zu hart"/problematisch für eine Veröffentlichung - urteilt selbst und passt es für euch an (falls erwünscht).
Ich möchte an dieser Stelle kurz von Seiten des Gildenbriefes dazu Stellung nehmen: Der einzige kleine Kritikpunkt an dem vorliegenden Artikel war, wie Xan schon schrieb, der Zauber Verzweiflung, da dieser eine Figur zeitweilig aus einer Abenteuerhandlung nehmen und somit ein Spielen innerhalb einer Gruppe erschweren kann. Daher war unsere Bitte, diesen Zauber noch einmal zu überdenken, um den Artikel dorthingehend noch ein wenig zu optimieren. Wir hätten den Artikel aber auch genau so, wie er hier steht, genommen. Da der Autor jedoch eine Überarbeitung zusicherte, warteten wir vergeblich auf eine Rückmeldung - und finden nun das Machwerk, in dem rund 5 Stunden Lektoratsarbeit stecken, hier wieder.

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

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