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Spielerin heult, was nun?


avendesora

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Geschrieben

Hi Leute,

 

hab letztens meine neue Runde angefanngen, bei der versehentlich (resultat aus eimem tierkunde botch und etwas übereifriegen Chas) ein Waschbär getötet wurde.....

Jedenfalls, hat eine meiner Spielerinen angefangen zu weinen (ihr war selbst nicht so ganz klar warum) auf jedenfall hat mich die ganze Sache so sehr aus dem Konzept gebracht, dass der Waschbär noch lebt (bzw. ohnmächtig ist) und sich besagte Spielerin einen Druiden baut um den Waschbär zu retten und als Vertrauten zu nehemen.

 

Auf jeden Fall hab ich jetzt kein Ding das der Waschbär geretet wird, hab aber ein bischen Angst, dass jetzt jedes Mal wenn sowas passiert ich nicht ordentlich durchgreifen kann. Und vor allem meine weiblichen Spieler mich mit ihren Tränen beeinflussen.

 

Oh und das schlimmste ist, wenn ich ein Kerl wär könnte ich sagen, "Gut ich kann Frauen nicht weinen sehen!", Aber ich bin KEIN Kerl.

 

Umso seltsamer das ich damit nicht umgehen konnte.

 

Ist euch sowas schon mal passiert? Wie habt ihr reagiert? Und vor allem was soll ich beim nächsten Mal tun?????????????

 

Liber Gruß Avendesora

Geschrieben

Es ist relativ einfach: Wenn ein Spieler mit einem Detail der Spielwelt bzw. Rollenspiels nicht umgehen kann, dann verwendet man es nicht mehr. Ich hab in einem ähnlichen Fall (der betreffende Spieler hat mir vorher gesagt, dass er mit einer Situation die sich angedeutet hat nicht umgehen kann) auch schon meine Spielwelt umgeschrieben.

 

Ich finde das gehört sich so.

Geschrieben

Oha, 21 schon. Na gut. Dann hilft es wohl am besten, wenn man - wie hj es schreibt - außerhalb des Spiels sich darüber unterhält, was darin vorkommen darf und was nicht. Vielleicht sollte man innerhalb der Gruppe ganz allgemein über die Erwartungen an das Rollenspiel sprechen. Wie detailliert kann, darf und soll es sein? Wie viel Gewalt darf ggf. vorkommen usw.

Geschrieben

Das kann man nicht immer vorhersehen. Ist mir auch schon passiert. Ich saß heulend am Spieltisch und ich war da schon 30. Vorher hätt ich mit den Schultern gezuckt und gesagt "Ja klar hab ich damit kein Problem."

Geschrieben
Es ist relativ einfach: Wenn ein Spieler mit einem Detail der Spielwelt bzw. Rollenspiels nicht umgehen kann, dann verwendet man es nicht mehr. Ich hab in einem ähnlichen Fall (der betreffende Spieler hat mir vorher gesagt, dass er mit einer Situation die sich angedeutet hat nicht umgehen kann) auch schon meine Spielwelt umgeschrieben.

 

Ich finde das gehört sich so.

Im Prinzip gebe ich dem Abd da recht. Allerdings würde es sich lohnen, herauszufinden, was der genaue Auslöser war. Liegt es am Waschbär? Daran dass ein Tier gestorben ist? Am Tod eines Unschuldigen? Daran, dass überhaupt jemand gestorben ist? Im letzteren Fall könnte man kaum noch anderes als Detektivabenteuer spielen, denn sobald man Charaktere spielt, die kämpfen können (und wollen), ist kaum noch zu umgehen, dass auf irgendeiner Seite mal jemand stirbt. :?:

 

Also mich hätte so eine Situation auch ganzschön aus dem Konzept geworfen, falls dich das beruhigt - sowas hatte ich noch nie. Was ich mal hatte war, dass ein Spieler durch die Spielsituation so sehr an seine aktuelle private Situation erinnert wurde, dass er damit nicht umgehen konnte und, ja, auch geweint hat. Solche Situationen muss man als Spielleiter umgehen, soweit man das kann.

Geschrieben
Das kann man nicht immer vorhersehen. Ist mir auch schon passiert. Ich saß heulend am Spieltisch und ich war da schon 30. Vorher hätt ich mit den Schultern gezuckt und gesagt "Ja klar hab ich damit kein Problem."

 

... das ist aber sehr langmütig.

Geschrieben
Das kann man nicht immer vorhersehen. Ist mir auch schon passiert. Ich saß heulend am Spieltisch und ich war da schon 30. Vorher hätt ich mit den Schultern gezuckt und gesagt "Ja klar hab ich damit kein Problem."

 

... das ist aber sehr langmütig.

 

Was meinst Du mit langmütig? :?:

Geschrieben

Ich denke auch, dass Ihr Euch da erst mal allgemein drüber unterhalten solltet, wie Ihr Euch das Spiel und die Spielwelt vorstellt. Das ist wahrscheinlich schwierig, wenn man erst damit anfängt und noch keine Erfahrungen und damit auch keine Vorstellung davon hat. Aber jetzt habt Ihr ja schon mal ein Beispiel. Vielleicht kommen noch weitere solche Situationen, da werdet Ihr Euch dann wahrscheinlich auch langsam rantasten. Ich denke aber nicht, dass es darum geht, dass Du "ordentlich durchgreifst" - Ihr wollt ja gemeinsam Spaß haben, und wenn es jemanden emotional so mitnimmt, dann ist der Spaß an dieser Stelle vorbei. Zumindest, wenn die Spielerin nicht sagt "sorry, muss gerade heulen, aber kümmert Euch nicht drum, das geht gleich wieder vorbei". Ich hab selbst ziemlich nah am Wasser gebaut und kann selbst in der Straßenbahn losheulen, wenn ich was besonders trauriges oder schönes lese. Beim Rollenspiel ist mir das aber noch nie passiert, so eine gute Beschreibung hat noch kein Spielleiter hinbekommen :lol: (außer vor Lachen). Ich würde Deiner Spielerin aber nicht unterstellen, dass sie das einsetzt, um Dich zu beeinflussen - also, wenn es sie wirklich so beschäftigt, nimm sie schon ernst! Vielleicht dauert es auch nur eine Weile und dann sagt sie "Naja, aber Du hast recht, ein anderer Ausgang der Situation würde einfach nicht passen".

 

Wenn die Vorstellungen und Erwartungen in der Gruppe natürlich auf Dauer weit auseinander gehen, dann wird es schwierig :worried:

Geschrieben
Ich glaub es ging nur um den armen kleinen Waschbär der's nicht verdient hatte, vorher haben sie nämlich schon nen Wegelagerer geschnätzelt und das war kein Problem.

 

Du, wie gesagt, das weiß man als SL vorher nie. Ich war meinem damaligen Spielleiter ja auch nicht böse. Ich würd mir da auch keinen Kopp drum machen. Passiert eben. Und solange es nicht ständig passiert, passt das schon :)

Geschrieben

Ich glaube, ich würde auch weinen, wenn mein aktueller Lieblingscharakter sterben würde, oder einer seiner engen (!) Freunde (auch NSC) (ich bin übrigens 26...). Das kann man als SL aber nicht immer verhindern. Ich vermute, damit muss man in dem Moment vielleicht einfach leben. Und den Weinenden trösten.

Klar kann man sich einigen, dass gewisse Sachen nicht gehäuft vorkommen, aber komplett vermeiden...stelle ich mir bei manchen Dingen schwer vor...

 

Kann deine Verwirrung verstehen. Eine Patentlösung gibt es wohl nicht...

 

LG Anjanka

Geschrieben
Daran, dass überhaupt jemand gestorben ist? Im letzteren Fall könnte man kaum noch anderes als Detektivabenteuer spielen, denn sobald man Charaktere spielt, die kämpfen können (und wollen), ist kaum noch zu umgehen, dass auf irgendeiner Seite mal jemand stirbt. :?:

 

Ach was, kleine Hausregel: Tote sind nicht wirklich tot sondern nur schwer verletzt und außer Gefecht. Schon kann man auch spannende Kämpfe ohne Tote erleben :D

Geschrieben

"Ich denke aber nicht, dass es darum geht, dass Du "ordentlich durchgreifst" - Ihr wollt ja gemeinsam Spaß haben, und wenn es jemanden emotional so mitnimmt, dann ist der Spaß an dieser Stelle vorbei."

 

 

Wenn ich von Angst oder Befürchtung rede ist das nicht so, dass ich davon ausgehe. Bzw. geht's mir eher darum das es mich echt verwirrt hatte. Mir tat der Waschbär auch schon ordentlich leid! Bin nur unschlüssig wie ich mit ner ähnlichen Situation umgehe. Kann ja nicht jedes Mal sagen: "Keine Sorge der packst schon, ansonsten kommt jemand vorbei um ihn zu retten." :confused:

Geschrieben

So tragisch würde ich das gar nicht sehen. Affekterregung gehört zum Rollenspiel dazu. Bei Büchern oder Filmen kommt das ja auch vor. Es muss gar nicht sein, dass der Waschbär (oder was auch immer) gerettet wird. Man könnte den Chars auch die Gelegenheit geben, das Tierchen zu begraben, einen Moment inne zu halten und dann weiterzuziehen. Jedes Mal würde ich das nicht wollen, aber dann und wann dürfen auch traurige Sachen passieren, finde ich.

 

Gruß von Adjana

Geschrieben
Das hatte ich grad probiert :uhoh:

 

Hu! Was erzählt Ma Kai denn hier? Das klingt ja sehr verwirrend.

 

Ich habe eben auf das Zitieren in Deinem Beitrag geklickt und er wurde mir hier eingestellt. Aber Dir gelingt das jetzt ja auch.

 

Was Dein Ausgangsproblem betrifft... wie würde ich damit umgehen? ich würde während des Spiels wohl so reagiert haben wie Du, sprich, der Waschbär lebt noch. Nach dem Spiel würde ich mit der Spielerin -allein mit ihr- reden, sicherlich nicht währenddessen, das wäre ihr wohl nur peinlich. Manchmal ist etwas eben zu Tränen rührend, das kann sie vermutlich nicht mal vorhersehen. Wenn es ihr öfter passiert, hielte ich es für gut, wenn sie sagt, ob sie möchte, daß man auf sie Rücksicht nimmt, oder, ob es eigentlich nicht viel zu bedeuten hat und übergangen werden kann. Wenn es öfter passiert, würde ich auch in der Gruppe, außerhalb des Spiels, darüber reden.

Geschrieben

Ja, ich kenne eine solche Situation. Eine erwachsene Spielerin in meiner Runde hatte auch mal geweint. Der Grund war ein von mir beschiebener Alptraum, den ihr Char. erlebte. Ihrer Figur ist zwar nichts passiert, allerdings war sie als Spielerin emotional so befangen, dass sie nach der beschriebenen Gräueltat an kleinen, hilflosen Wesen losheulte. Der Spielerin war das mindestens so peinlich, wie wir/ich überrascht waren und wir haben für 10 min. (gefühlt eine Stunde) die Runde unterbrochen, bis sie sich wieder gefangen hatte.

 

Das, was sie im Alptraum erlebt hatte, habe ich allerdings nicht rückgängig gemacht - und das war gut so. Denn nachdem die Spielerin die Trauer überwunden hatte, kam der Zorn auf den vermeintlichen Missetäter durch, den ich ihr als Täter präsentiert habe. Seit dem sucht ihr Charakter dieses dreckige Schwein überall, um ihn zur Strecke zu bringen (und zwar gaaanz langsam).

 

Das ganze war etwa vor etwa einem Jahr und mittlerweile können wir gemeinsam darüber lachen. Im Rückblick war es, insbesondere für meine Spielerin, eine der intensivsten Spielrunden, die sie je erlebt hatte.

 

Als Erfahrung hieraus habe ich persönlich mitgenommen, dass Rollenspiel zwar schön ist, weil man hübsche Geschichten hört. Aber jene (erwachsenen) Spielerinnen und Spieler, die das Gehörte mit echten Emotionen wie Trauer, Zorn, Wut, Glück etc. ergänzen, diese Geschichten wahrlich erleben (können). Meiner Meinung nach sollte man als Spieler und Spielleiter keine Angst bzw. Skrupel vor Emotionalität haben; im Gegenteil. Schließlich sind sie doch ein Ausdruck für wahrhaftiges Rollenspiel.

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Geschrieben

Als Erfahrung hieraus habe ich persönlich mitgenommen, dass Rollenspiel zwar schön ist, weil man hübsche Geschichten hört. Aber jene (erwachsenen) Spielerinnen und Spieler, die das Gehörte mit echten Emotionen wie Trauer, Zorn, Wut, Glück etc. ergänzen, diese Geschichten wahrlich erleben (können). Meiner Meinung nach sollte man als Spieler und Spielleiter keine Angst bzw. Skrupel vor Emotionalität haben; im Gegenteil. Schließlich sind sie doch ein Ausdruck für wahrhaftiges Rollenspiel.

 

:clap:

 

Das ist der Hauptgrund (warum wohl nicht nur ich) eben Rollenspiel betreiben und weniger andere Spiele. Rollenspiel ist Emotion!

Geschrieben
Ja, ich kenne eine solche Situation. Eine erwachsene Spielerin in meiner Runde hatte auch mal geweint. Der Grund war ein von mir beschiebener Alptraum, den ihr Char. erlebte. Ihrer Figur ist zwar nichts passiert, allerdings war sie als Spielerin emotional so befangen, dass sie nach der beschriebenen Gräueltat an kleinen, hilflosen Wesen losheulte. Der Spielerin war das mindestens so peinlich, wie wir/ich überrascht waren und wir haben für 10 min. (gefühlt eine Stunde) die Runde unterbrochen, bis sie sich wieder gefangen hatte.

 

Das, was sie im Alptraum erlebt hatte, habe ich allerdings nicht rückgängig gemacht - und das war gut so. Denn nachdem die Spielerin die Trauer überwunden hatte, kam der Zorn auf den vermeintlichen Missetäter durch, den ich ihr als Täter präsentiert habe. Seit dem sucht ihr Charakter dieses dreckige Schwein überall, um ihn zur Strecke zu bringen (und zwar gaaanz langsam).

 

Das ganze war etwa vor etwa einem Jahr und mittlerweile können wir gemeinsam darüber lachen. Im Rückblick war es, insbesondere für meine Spielerin, eine der intensivsten Spielrunden, die sie je erlebt hatte.

 

Als Erfahrung hieraus habe ich persönlich mitgenommen, dass Rollenspiel zwar schön ist, weil man hübsche Geschichten hört. Aber jene (erwachsenen) Spielerinnen und Spieler, die das Gehörte mit echten Emotionen wie Trauer, Zorn, Wut, Glück etc. ergänzen, diese Geschichten wahrlich erleben (können). Meiner Meinung nach sollte man als Spieler und Spielleiter keine Angst bzw. Skrupel vor Emotionalität haben; im Gegenteil. Schließlich sind sie doch ein Ausdruck für wahrhaftiges Rollenspiel.

 

 

So geht's mir eigentlich auch. Ich finde es ist wichtig, dass man mit den Chas mitfühlen kann. Das mach ich ja als Spieler auch so. Die Reaktion war in dem Moment auch nur so seltsam, weil ich mein Spieler (besonders diese) schon lang kenn und es hat mich echt überrumpelt weil es so unerwartet kam.

Und um ehrlich zu sein und ohne böse sein zu wollen wär's ne Lüge, wenn ich behaupten würde es hätte mich nicht irgentdwo amüsiert.

 

Warscheinlich sollte ich mir (wie Vorgeschlagen) meine Gruppe noch mal schnappen und über ihren Erwartungsgehahlt sprechen. Bin nämlich schon der Meinung, dass Tod ein Element ist das deutlich auch zur Spielwelt dazu gehört, aber vielleicht muss ich mich da Notfalls anpassen.

Geschrieben

Ich gebe zu, ich werde gerade ein wenig neidisch auf die Gruppen, in denen so intensives Rollenspiel passiert. Ich kenne es eigentlich fast nur lustig, von vielen blöden Sprüchen begleitet - oder eher als eine Art Strategiespiel. Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob ich im Rollenspiel ausführliche Beschreibungen von Gräueltaten an kleinen, hilflosen Wesen hören möchte :uhoh:. Aber das ist jetzt wohl doch ein wenig weg vom Thema.

 

Ja, wahrscheinlich darf man das Ganze nicht überinterpretieren und muss einfach auch mal abwarten, wie es sich in Zukunft entwickelt.

Geschrieben
Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob ich im Rollenspiel ausführliche Beschreibungen von Gräueltaten an kleinen, hilflosen Wesen hören möchte :uhoh:.

 

Ich wollte nur nochmal sagen, es was nicht so, dass es eine Gräueltat gab, es war eher eine etwas unüberlegte Handlung mit tragischem Ende…. Zumindest für in diesem Fall den Waschbären.

Geschrieben
Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob ich im Rollenspiel ausführliche Beschreibungen von Gräueltaten an kleinen, hilflosen Wesen hören möchte :uhoh:.

 

Ich wollte nur nochmal sagen, es was nicht so, dass es eine Gräueltat gab, es war eher eine etwas unüberlegte Handlung mit tragischem Ende…. Zumindest für in diesem Fall den Waschbären.

 

Das hab ich schon verstanden, mein Kommentar bezog sich auf andere Beiträge ;). Sorry, wollte hier keine Verwirrung stiften.

Geschrieben

Die Tatsache, dass jemand weint, zeigt doch nur, dass die Spielerin oder der Spieler sich auch emotional ins Spiel einbringt - prinzipiell ist das nichts Schlechtes, und manche wollen das auch so. Es soll ja auch Menschen geben, die sich mit voller Absicht und einer Familienpackung Taschentücher unterm Arm vor den Fernseher setzen, um einen todtraurigen Film anzuschauen.

 

Was genau ist also das Problem?

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