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Seestadt oder Flußstadt?


Hornack Lingess

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Lest mal DFR4, S. 335:

"In der großen Bucht der Tausend Flöße im Süden des Landes lebt das seltsame Floßvolk, das seine auf dem Wasser schwimmenden Städte nur verläßt, um mit Erlaubnis der Medejne Bäume für ihre Flöße und Hausboote zu schlagen."

 

Weiter oben wird dann noch erwähnt, dass die Medejne sehr kriegerisch seien.

 

Das ist dann auch schon alles an offiziellen Infos, die ich kenne.

 

Daher auch die Idee zur schwimmenden Stadt und zu deren Beweglichkeit.

 

Eure Ideen formen sich langsam zu einem Bild  thumbs-up.gif

Hornack

Geschrieben

Wie enstanden die schwimmenden Städte?

 

Anfangs siedelten die Stämme an den Flüssen: Trinkwasser und Nahrung im Überfluss vorhanden. Auch von der Hygiene gesehen ein bedeutender Vorteil. Durch viele milde Winter explodierte die Tierpopulation. Auch die Raubtiere vermehrten sich schnell. Raubtierangriffe auf Stammesmitglieder wurden häufiger, ständige Überschwemmungen machten das Siedeln an den Flüssen gefährlich, wurden doch die Hütten immer wieder von den Wassermassen zerstört. Ins Landesinnere ziehen war auch nicht, dafür waren sie schon zu sehr an das Leben am Wasser angepasst, außerdem war da noch das Raubtierproblem.

 

So bauten die Stammesmitglieder nach und nach ihren Hütten auf Flöße. Da diese immer oben schwammen, konnten sie nicht mehr überschwemmt werden. Aber es hatte noch weitere Vorteile: Durch das Leben auf dem Fluß war die Gefahr von Raubtierangriffen gesunken. Kamen die Überschwemmungen, konnte das Haus in ruhige Gewässer gefahren werden. Da aber die Rivalitäten der einzelnen Stämme untereinander auch eine Gefahr war, sammelten sich die Mitglieder eines Stammes in schwimmenden Städten. Schließlich wurden die Städte zu reinsten Festungen ausgebaut, die - wie eine feste Stadt - sogar mit Palisadenzäunen geschützt sind.

 

 

Wie könnte ein schwimmende Stadt aussehen?

 

Die schwimmenden Städte sind mit "Pallisadenflößen" umgeben. Pallisaden auf und unter Wasser, die miteinander verbunden sind. Innerhalb dieser "Stadtmauer" schwimmen die Häuser der Stammesmitglieder mehr oder minder frei. Straßen oder Wege gibt es an sich nicht. Jedes Hausfloß hat auch Kanus, mit denen von Haus zu Haus gefahren wird.

 

Doch es hat sich eine gewissen Ordnung in den Städten durchgesetzt: Die Stammesältesten sind immer in der Mitte der Städte zu finden. Sie wohnen in einem 2-stöckigem Holzgebäude, dass auf einem etwa 20x10 m großen Floß errichtet ist und ständig von Stammeskriegern bewacht wird: Das Herz der Stadt, Rathaus und Gerichtsgebäude.

 

 

----

 

So, mehr fällt mir erst mal nicht ein. Was haltet ihr davon?

 

Rana

  • Like 1
Geschrieben

@ rana: mir gefällt die idee, dass überschwemmungen grund für den hausbootbau sind.

 

die raubtiere dürften dafür aber kein grund gewesen sein, da man die auch mit einfachen befestigungsanlagen hätte abhalten können.

Geschrieben
Zitat[/b] (Einskaldir @ Nov. 28 2002,21:31)]@ rana: mir gefällt die idee, dass überschwemmungen grund für den hausbootbau sind.

 

die raubtiere dürften dafür aber kein grund gewesen sein, da man die auch mit einfachen befestigungsanlagen hätte abhalten können.

Nein, die Raubtiere waren nicht der Hauptgrund. Man hatte sich an das Leben mit dem Fluß gewöhnt. Man wollte nicht weg. Als man die ersten Hausfloße baute, merke man schnell, dass dies ein besonders guter Schutz gegen die Raubtiere ist: Leichter zu bauen und trotzdem besser als Befestigungsanlagen auf dem Land. Es war nur eine nette Zugabe wink.gif

 

Rana

Geschrieben

Wie sind die Flöße/Hausboote eigentlich verankert? Irgendwie widerstrebt mir der Gedanke, daß die Stadt am Grund festgemacht wird. Da sind Halteseile doch schnell durchgefault, und Anker am Grund können sich lösen (insbesondere, wenn man die Stadt in einem Fluß mit Strömung ansiedeln will). Mir gefällt daher die Idee, daß die Stadt um einen Fels oder eine kleine Insel herum entstanden ist. Vielleicht befindet sich dort nur ein einzelner, heiliger Baum, um den herum eine schamanistische Kultstätte entstanden ist. Irgendwann wurden die Boote, welche die Kultstätte besuchten, ständig mit der Bauminsel vertäut. Die entstehende Bootsiedlung war zunächst Schamanen und hohen Persönlichkeiten vorbehalten; mit der Zeit entwickelte sich aber eine Zufluchtstätte, die schließlich zu einer Stadt wuchs. Die Bauminsel bildet somit nicht nur das spirituelle Zentrum, sondern auch rein physisch den festen Ankerpunkt der Bootsstadt, der einzige unbewegliche und unverrückbare Teil. Die anliegenden Tempelboote sind wahrscheinlich auch unverrückbar, aber nur aus spirituellen Gründen, weil sie mit der heiligen Insel verbunden bleiben sollen. Der Rest der Stadt hingegen kann ständig umgruppiert werden.

 

Wird die Stadt in eine Meeresbucht verlegt (vgl. DFR4 S. 334 und Strang "Sozialkultur"), so könnte das ganze ein einzelner Klippenfelsen sein, an den sich wieder die Gezeiten ein alter Baum klammert, oder in dem sich eine Mulde für Regenwasser befindet oder ....

 

Anregende Grüße,

 

Hendrik

 

Edit sagt: Vielleicht hättest Du Dir Lemeriels Beitrag noch einmal durchlesen sollen, Du Ideenklauer!

Hendrik:  blush.gif  blush.gif  blush.gif

 

 

 

 

Geschrieben
Zitat[/b] (Adjana @ Nov. 28 2002,17:19)]Meines Wissens gibt es nirgends im RL Städte auf Flüssen, und darum hätte ich gerne einen am liebsten fantasygerechten Grund (in Vergangenheit oder Gegenwart), warum jemand so etwas macht. notify.gif

folgendes dazu:  

Zitat[/b] ]Mit dem Besuch des Tonle Sap-Sees hatten wir den letzten Höhepunkt unserer Reise. Schwimmende Dörfer auf Flößen, die je nach Wassertiefe wandern, wurde von uns mit Booten durchfahren. Die Leute leben nur vom See

 

hab ich von hier

Geschrieben

und

Zitat[/b] ]Am Flussufer fanden wir einige Langboote mit den schon aus Bangkok bekannten Heckmotoren. Schnell wurden wir handelseinig und fuhren flussaufwärts in eine weitere Schlucht des Kwai. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. In Ermangelung von Bauplatz in der engen Schlucht gab es ganze schwimmende Dörfer auf Bambusflößen, Elefanten zogen mächtige Teakstämme durch Seitenschluchten an den Fluss.

 

von hier
Geschrieben

und dieser bericht bestätigt Ranas hintergrund der überschwemmungen für diese wohnkonstruktionen:

 

Zitat[/b] ]Der Bericht ist eine Sammlung von Beobachtung des alltäglichen Lebens und Wohnens in Kambodschas "treibenden Dörfern". Auf dem Tonle Sap-See im Herzen Kambodschas leben Fischergemeinden in schwimmenden Architekturen.

 

Diese erstaunliche Lebensform ist geprägt von massiven Überschwemmungen, die jährlich weite Teile des Landes überziehen.

 

Ganze Dörfer ziehen mit dem An- und Abschwellen des Sees mehrmals im Jahr von Ort zu Ort. Kinder gehen erst zur Schule, wenn sie schwimmen können. Im Hinblick auf unseren "modernen" Umgang mit Überschwemmungen werden die Beobachtungen aus den "treibenden Dörfern" in den Kontext moderner Architektur gestellt. Niederländische Architekten und Ingenieure entwerfen seit einiger Zeit Szenarien für schwimmende Wohnstrukturen, um auf Platzprobleme und Flutwasserkatastrophen zu reagieren.

 

 

quelle hier

 

 

 

 

Geschrieben
Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ Nov. 28 2002,21:49)]Wie sind die Flöße/Hausboote eigentlich verankert? Irgendwie widerstrebt mir der Gedanke, daß die Stadt am Grund festgemacht wird. Da sind Halteseile doch schnell durchgefault, und Anker am Grund können sich lösen (insbesondere, wenn man die Stadt in einem Fluß mit Strömung ansiedeln will). [...]

Die "Pallisadenflöße" (siehe Posting oben) sind Flöße, die in der Mitte mit langen Baumstämmen versehen sind. Diese können weiter abgesenkt und angehoben werden. Dadurch kann man sie unten bis in den Grund rammen und dienen somit als "Anker". Beschädigte Pallisadenstämme werden ständig erneuert.

 

 

<span style='font-family:courier'>I  I           I

I  I     I     I  I

I  I  I  I  I  I  I

--------------------

I  I  I  I  I  I  I

      I  I  I     I

      I     I</span>

 

Seitenansicht. Klar, wie ich das meine?

 

Rana

Geschrieben

Sehr klar, Rana! Und gute Idee! thumbs-up.gif

 

Was schätzt Du, wie tiefen Grund erreichen diese Pfähle? Muß der See/Fluß dazu allzu flach sein (10m oder weniger)? Und wie realisiert man das Ganze in einer Meeresbucht?

 

Wißbegierige Grüße,

 

Hendrik

Geschrieben
Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ Nov. 28 2002,22:10)]Sehr klar, Rana! Und gute Idee! thumbs-up.gif

 

Was schätzt Du, wie tiefen Grund erreichen diese Pfähle? Muß der See/Fluß dazu allzu flach sein (10m oder weniger)? Und wie realisiert man das Ganze in einer Meeresbucht?

 

Wißbegierige Grüße,

 

Hendrik

Ich würde es so sehen: Die Baumstämme sind bis zu 20 m lang. 4 m sollten sie mindestens herausschauen, also könnte die Stadt in bis zu 16 m tiefen Gewässern "ankern". Und das rundherum! Und wenns mal zwischendurch tiefer ist, macht das auch nichts, weil die Seiten es ja wieder halten.

 

In Meeresbuchten funktioniert das natürlich nicht. Hier müsste eine andere Methode her. Eventuell mit Segeln bestückte Floße, die von den "Windmeistern" so geschickt in den Wind gedreht werden, dass die Stadt in etwa ihre Position in der Bucht behält. Diese Windfloße sind auch rund um die Stadt verteilt - außerhalb der Pallisadenfloße.

 

Rana

Geschrieben

nun im notfall könnte man ja auch einen zauber zum befestigen benutzen. wir sind ja schließlich in einer fantasywelt. diese "windmeister" könnten ja auch einen zauber wirken, der die gezeiten, strömungen usw. in einem gewissen umkreis so weit aussetzen, dass die schwimmenden dörfer an ort uns stelle bleiben.

Geschrieben
Zitat[/b] (Einskaldir @ Nov. 28 2002,22:28)]nun im notfall könnte man ja auch einen zauber zum befestigen benutzen. wir sind ja schließlich in einer fantasywelt. diese "windmeister" könnten ja auch einen zauber wirken, der die gezeiten, strömungen usw. in einem gewissen umkreis so weit aussetzen, dass die schwimmenden dörfer an ort uns stelle bleiben.

"Windmeister": ein eigener Abenteurertyp. Eine Art "Ordenskrieger" der Schamanen. Ein Mischmasch von Seefahrer und Schamane, der vorwiegend Zauber beherrscht, die die Elemente Wasser und Luft beeinflussen können.

 

Rana

  • Like 1
Geschrieben

Weil wir im "Floßthread" ferstgestellt haben, daß Eisstöße wohl ein Problem wären, das sich kaum (oder nur auf magischem Wege) lösen ließe, und weil im DFR auf eine Meeresbucht hingewiesen wird, folgende Idee:

 

Das Floßvolk lebt im Jahreszyklus nomadisch. Den Winter über verbringen sie in der "Bucht der tausend Flöße" und leben dort von den wenigen Brackfischen (Asten, Störe, Aale, Meeräschen) und den seltenen Fischzügen am Meer. Der Winter wird, nachdem man sich bei der Abfahrt in Richtung Bucht mit Erlaubnis der Waldvölker Stämme mitgenommen hat, auch zu Ausbesserungsmaßnahmen und Neubauten genutzt.

 

Im Frühjahr ziehen sie flußaufwärts. Sie kommen dabei durch die ergiebige, träge dahinfließende Weißfischregion (Barsche, Brassen, Schleien, Hechte, Rotfedern, Welse...) des Flusses, in dem sie die Hauptzeit des Jahres verbringen. Hier kann man auch den besonders begehrten Quinnat (eine bis zu 5m lange Lachsart) fischen. Sollten es magere Jahre sein, so zieht man höher hinauf, um dort Lachse (speziell die kleineren Keta- und Rotlachse) an den schnellerfließenden Teilen des Flusses abzufischen. Hiezu wird die Stadt länglicher angeordnet. Bis zu den Wildwassern des Oberlaufs dringt das Floßvolk jedoch nie vor. Die Flöße sind dafür nicht gebaut und die Gefahr durch Bären und die waldlebenden Medejne angegriffen zu werden, ist zu groß. Im Spätsommer, wenn die letzten Lachse flußaufwärts vorbeigezogen sind, wird es Zeit, sich wieder flußabwärts zu bewegen, sich mit Holz einzudecken und an den träge dahinfließenden Mäandern des Unterlaufs Weißfische zu fangen und zu warten, bis man vom Eisstoß in die Meeresbucht vertrieben wird.

 

[edit]Diesen Vorschlag und das Problem Winter/Eis bitte im passenden thread:

[thread=2688]Winter und Eis..[/thread]

weiterdiskutieren.[/edit]

  • Like 1

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