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Geschrieben

Wie im Strang Vergabe von Gold in M5 angesprochen, bin ich auf der Suche nach einer (für mein Midgard) sinnvollen Vergabe von Gold auf der einen Seite, Kosten für Lebenshaltung/Lehrmeister/TE und LE-Einheiten andererseits. Prinzipiell hat mir im verlinkten Strang der Beitrag #21 von BF recht gut gefallen, auch wenn er mir in seiner Radikalität etwas zu weit ging.

 

Die Idee, die mir jetzt gekommen ist, ist zugegebenermaßen nicht mehr so pauschal/einfach wie im Kodex vorgegeben (weshalb sie ziemlich sicher auch auf Ablehnung stoßen wird), dafür aber für SL, die etwas mehr "Logik" in ihre Weltwirtschaft bringen wollen, ein interessanter Ansatz: Ausgehend von den (im Kodex leider nicht mehr enthaltenem) Kapitel zum etablierten Abenteurer im Großkapitel der Kosten des Abenteuers im DFR S.329ff und der Tabelle für den Abenteurer als Arbeitgeber sind einige Richtlinien vorgegeben, wieviel ein NSC pro Tag Arbeit verlangt. Diese Preise bewegen sich in durchaus üblichen Rahmen zum restlichen Währungssystem und sind mMn besser geeignet, um auch Kosten für LE und TE abzuleiten.

 

Der Rahmen, um den es hier geht, bewegt sich für Berufe aus dem Volk bei 7-30 SS, bei Berufen aus der Mittelschicht um 3-20 GS pro Tag. 20 GS wäre zum Beispiel ein Arzt.

 

Mein Ansatz ist jetzt, wenn ich mir jemand suche, der mir sein Wissen beibringt, ich also bei dem kurz in die Lehre gehe, dass ich diesen Betrag in Relation dazu setze, wieviel ich zahlen muss, damit diese Person den ganzen Tag für mich arbeitet.

Wenn ich bei ihm in die Lehre gehe, bedeutet das, dass er nebenbei seine Arbeit weitermacht und zusätzlich noch jemand hat, der ihm zusieht, Fragen stellt und eventuell mithilft. Für die Zeit- und Materialverluste des Lehrlings würde ich bei 50% der normalen Arbeitskosten ansetzen, vielleicht bei bestimmten Berufen auch etwas mehr, sicher nicht mehr als 100% der normalen Kosten, da der Lehrmeister ja nebenbei während der Ausbildung noch normal Geld verdient.

 

Ich versuche mal ein paar Beispiele zu geben: Ein Seiler hat Tageskosten von 7 SS. 1 TE in Seilkunst bei einem Seiler würde dann also zwischen 7 SS und maximal 14 SS kosten, eine LE das dreifache. Ein Wundheiler (für Erste Hilfe) würde zwischen 3-5 GS pro TE und durchschnittlich 12 GS pro LE kosten. Ein Jäger (ich setze den gleich mit einem Seemann, 1 GS pro Tag) würde also für eine TE 1-2 GS verlangen, für eine LE etwa 5 GS.

 

Ein Söldner (Waffen) käme dann auf etwa 3 GS pro TE oder 10 GS pro LE, vor allem, wenn er auch noch Reiten und Reiterkampf beherrschen und beibringen soll, kann man mit 10/25 GS pro TE/LE rechnen.

Ebenso wie den Arzt würde ich auch Wissende vom Preis her betrachten, also zB Bibliothekare, Archivare und ähnliches (nur Schreiber werden wahrscheinlich um die Hälfte billiger sein, da es davon auch mehr Konkurrenz gibt): Bei Tagespreisen um die 20 GS würde ich eine LE mit 45 GS, eine TE mit 15 GS ansetzen.

 

Will man jetzt in den Adel und dort lernen, würde ich Preise verfünffachen (niederer Adel) bis verzehnfachen (höherer Adel): Goldkosten von 100 GS für eine LE werden dabei Minimum sein, wenn man hier lernen will. Aber dafür kann man sich dann auch damit brüsten, welchen Lehrmeister man hatte (zB für Etikette und ähnliche sozialen Fertigkeiten, die es nur im Adel zu erlernen gibt).

 

Zugegebenermaßen erfordert dieses System deutlich mehr Arbeit für den SL. Wer aber bereit ist, sich dieser Aufgabe zu stellen, kann sein Lernsystem damit dynamisch an alle Fertigkeiten, aber auch Lehrmöglichkeiten und soziale Umfelde anpassen - zum Beispiel könnte es deutlich billiger sein, in einem kleinen Dorf zu lernen und trainieren als in der Königsstadt (Lehrmeister aus dem Dorf sind sicher billiger als Lehrmeister aus dem Gefolge der Adeligen/eines Königs).

 

Ob diese Idee ausgereift ist oder noch deutliche Nachjustierungen benötigt, kann ich jetzt noch nicht sagen, allerdings werde ich es einmal in meinen Gruppen ausprobieren.

 

Ach ja, wie anfangs geschrieben, eigentlich kommt dieser Ansatz aus dem "Problem", dass ich nicht automatisch Unmengen an Gold in Abenteuer oder Kampagnen hineinpacken will, nur um diese dann wieder über Lehrmeister oder Lernkosten rauszuziehen. Vor allem erhoffe ich mir, dass über die Kopplung an die "normalen" Arbeitskosten der Berufe auch die Relation Belohnung:Ausgaben wieder in ein für mich erträgliches Gleichgewicht gesetzt wird.

 

Lieben Gruß

Galaphil

Geschrieben

Das wirkt auf mich deutlich komplexer als die bestehenden Lernregelungen, insbesondere mit dem Bedarf individuell zu entscheiden ob so ein Seiler(V) mehr verdient als ein Kerzenzieher(V), oder ob man Klettern billiger beim Dachdecker, beim Seemann oder beim Bergführer lernt.

Das Verhältnis von Tageslöhnen von NSCs und die Lebensherhaltungskosten von SCs auch unrund (der Seiler mit 7SS/Tag könnte sich nie die 1GS/Tag Mindestlebenserhaltungskosten für SCs leisten), aber das ist ein altbekanntes Problem.

 

Ich bevorzuge es weiterhin, kräftig Gold in die Gruppe zu pumpen und die ganz normalen Lernregeln zu benutzen, aber YMMV.

Geschrieben
Das wirkt auf mich deutlich komplexer als die bestehenden Lernregelungen, insbesondere mit dem Bedarf individuell zu entscheiden ob so ein Seiler(V) mehr verdient als ein Kerzenzieher(V), oder ob man Klettern billiger beim Dachdecker, beim Seemann oder beim Bergführer lernt.

Das Verhältnis von Tageslöhnen von NSCs und die Lebensherhaltungskosten von SCs auch unrund (der Seiler mit 7SS/Tag könnte sich nie die 1GS/Tag Mindestlebenserhaltungskosten für SCs leisten), aber das ist ein altbekanntes Problem.

 

Ja, du hast recht, es ist deutlich komplexer, das habe ich auch eingangs geschrieben.

 

Es gibt ja für uns "alten" Midgardspieler noch die Beispieltabelle auf DFR S.331, weshalb ich das ganze etwas entspannt sehe. Beim Verkauf, bzw. Ankauf von Dingen, die nicht direkt in den Tabellen stehen, musste man auch schon die Kosten abschätzen. Genauso, wenn man einen Bergführer engagierte. Den würde ich von den Kosten übrigens genauso hoch einschätzen wie den Seemann, weshalb man sich da nichts ersparen würde.

 

Ich bevorzuge es weiterhin, kräftig Gold in die Gruppe zu pumpen und die ganz normalen Lernregeln zu benutzen, aber YMMV.

 

Ja, das haben wir im anderen Strang schön herausgearbeitet. Eben das will ich nicht, deshalb meine Suche nach Alternativen.

 

LG Galaphil

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Hurra! Die Abstimmung für eine veränderte Währung wurde in unserer Gruppe gestern erfolgreich angenommen! Die Preise wurden gezehntelt- Ein Reitpferd kostet jetzt 15 Goldstücke statt 150! Was für ein Segen! Jetzt sind wir endlich wieder reich und das Gold ist was wert.:clap:- Wenn wir das auf alles übertragen, auch auf Lern- und Lebenserhaltungskosten, dann sehe ich gute Chancen für gutes und vorallem nachvollziehbares Rollenspiel. - Was ich allerdings machen werde, ist die Preislisten noch mal überarbeiten, damit sich die neuen Preise bei mir im Kopf einprägen. Da herrscht gerade noch die alte Währung vor und ich muss erst mal ein Gefühl für das "neue Gold" kriegen. Wenn ich das gemacht habe, kann ich sie gerne hochladen.

Geschrieben
(zB für Etikette und ähnliche sozialen Fertigkeiten, die es nur im Adel zu erlernen gibt).

 

Nebenbemerkung: Etikette würde ich auch von einem Majordomo oder so lernen lassen, die wissen oft besser als die Adligen selbst, wie diese sich zu benehmen haben.

 

Hauptbemerkung: reizvoll! Interessanter Ansatz, wirklich.

Es wäre eben die Liste zu erstellen, welchen Beruf man bei wem zu welchen Kosten lernen kann.

Aber dann sollt's gut gehen - man sollte eh' regulieren, wie viel Geld in die Gruppe hinein geht, und das eben passend zum Bedarf. Wobei Abweichungen von der Norm reizvoll sein können - zu wenig Geld macht die Optimierungsaufgabe spannender, zu viel stellt die Frage: wohin mit der Kohle?

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich bin jetzt zu einer Lösung gekommen, wie ich das 'teure' Lernen von Meistern berechne, anhand der Kriegerin in meiner Runde:

Prinzipiell zählen die normalen Kosten fürs Verbessern einer Fertigkeit mit 20 GS/TE bis zum Maximum der Lernzeit (maximal 2 Monde).

 

Abhängig davon, wie gut die Figur schon ihre Fertigkeit (v.a. Waffenfertigkeit) beherrscht, braucht sie einen guten oder sehr guten Söldner oder sogar einen Waffenmeister, um EP zu ersparen.

Für einen normalen Söldner zahlt sie 3 GS/Tag, laut Liste im DFR wie oben angegeben.

Für einen besseren Söldner, der auch einige Kampffertigkeiten beherrscht und Lehren kann, benötigt sie 5 GS/Tag.

Für Waffen, die sie selbst schon sehr gut beherrscht, muss sie einen exzellenten Waffenmeister finden, der ihr noch etwas beibringen kann: Der verlangt dann pro Tag eine Summe, die ich von den nötigen TE abhängig mache (halbiere), also wenn eine TE zum Verbessern 100 EP kosten würde, verlangt der Lehrmeister pro Tag 50 GS Lohn, um ihr etwas beizubringen. Wie viele TE/EP sie dadurch einsparen kann, hängt dann davon ab, wieviel Gold sie hat, kann aber natürlich nur maximal 50% der EP sein. Das kann natürlich auch sehr, sehr teuer werden, ab einem bestimmten Zeitpunkt, gerade bei sehr schwierigen, teuren Kategorien oder eben bei schweren und sehr schweren Waffenkategorien. Allerdings zeigt das eben die größere Schwierigkeit, in diesem Bereich noch einen Lehrmeister zu finden, der dann entsprechend selten und teuer ist.

 

Lieben Gruß

Galaphil

Geschrieben

Hallo MaKai

 

(zB für Etikette und ähnliche sozialen Fertigkeiten, die es nur im Adel zu erlernen gibt).

 

Nebenbemerkung: Etikette würde ich auch von einem Majordomo oder so lernen lassen, die wissen oft besser als die Adligen selbst, wie diese sich zu benehmen haben.

 

Hauptbemerkung: reizvoll! Interessanter Ansatz, wirklich.

Es wäre eben die Liste zu erstellen, welchen Beruf man bei wem zu welchen Kosten lernen kann.

Aber dann sollt's gut gehen - man sollte eh' regulieren, wie viel Geld in die Gruppe hinein geht, und das eben passend zum Bedarf. Wobei Abweichungen von der Norm reizvoll sein können - zu wenig Geld macht die Optimierungsaufgabe spannender, zu viel stellt die Frage: wohin mit der Kohle?

 

Danke mal für deine Rückmeldung, auch wenn ich da lange nicht geantwortet habe.

 

Zu deiner Nebenbemerkung: Na ja, Majordomo und so: der wird wohl kaum Freizeit und das Recht über haben, um auf eigene Rechnung jemand etwas beibringen zu können. Das heißt, es braucht mindestens seinen 'Herrn' oder seine 'Herrin', bei der oder dem man sich anstellen muss, um etwas lernen zu können. Die bringen dem Abenteurer das dann nicht selber bei, sondern verweisen eben auf den führenden Angestellten in ihrem Haus/Palast/Schloss, aber verlangen natürlich volles 'Gehalt' für den Lehrmeister. Eventuell kann man hier aber noch unterscheiden und sagen, wenn der Adelige delegiert, dann wird es um 10-30 % billiger.

 

Wegen einer Liste: Ich glaube, da gibt es so viele Möglichkeiten, dass diese Liste nie erschöpfend wieder gegeben werden kann. Worauf ich allerdings schon hingewiesen habe, ist die Beispielliste aus dem DFR, man muss dann nur etwaige Vergleiche zu einem dort angegebenen Beruf finden.

 

Ansonsten bin ich voll deiner Meinung, dass die Regulierung über die Welt und das/die Abenteuer stattfindet.

 

Lieben Gruß

Galaphil

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Ja, würde mich auch interessieren

Ausserdem noch, ob du die "Lebenshaltungskosten" unter den Tisch fallen lässt (Sowohl für Lehrmeister als auch für die Spiefigur).

 

 

Grüße

 

Merl

Geschrieben (bearbeitet)

Es funktioniert gut, wenn man sich als SL die Arbeit macht und jeden LM durchdenkt. Aufgrund der TE und LE kennt man schnell die Anzahl der Tage und multipliziert mit den Tageskosten des LM. Die Lebenshaltungskosten werden dann dazu gerechnet, falls die Charaktere nicht entweder pauschal ein Haus haben oder von einer dankbaren Bevölkerung verköstigt werden. Die 10 GS/Tag/Figur für Essen und Wohnen werden bei Vergünstigungen oder Sonderwünschen einfach angepaßt.

 

Im allgemeinen reicht eine grobe Abschätzung, Taschenrechner ist dabei nicht notwendig.

 

LG Galaphil

Bearbeitet von Galaphil

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