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FSK18 Abenteuer auf Cons


draco2111

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Geschrieben

Hallo,

ich selbst habe keine Kinder und auch keine Ahnung von FSK. Ich werde mich damit auch nicht auseinandersetzen. Ich entscheide dies selbst nach meinem eigenen Gefühl. Natürlich greife ich da eher zu hoch als zu junge Menschen zu schädigen. Sex muss meiner Meinung nicht am Tisch ausgespielt werden, daher ist dies für mich kein Problem. Bei Gewalt ist dies schon anders. Wenn meine Gruppe einen Ork foltert um an Informationen zu kommen, dann würde ich egal wie dies ausgespielt wird, nicht für unter 16 freigeben - denn auch ich als Spielleiter muss mich wohl fühlen. Ich habe mich gerade auch nicht wohl gefühlt wenn ich lese ein 6-8 jähriger will was metzeln - ich wüsste ehrlich gesagt nicht wie ich dies handhaben würde.

Ich spiele in einer Heimgruppe in der ein 10 jähriger mitspielt und das ist nicht von den Szenen her ein Problem sondern vom Spielstil.

Der Kleine ist lieb und nett aber er braucht so viel mehr Zeit als alle anderen am Tisch. Ich finde dies ist für einen CON den anderen am Tisch gegenüber nicht fair. Alle sollen Spass haben und wenn ich immer einen wilden einbremsen muss und daher der Fluss ins stocken gerät ..

Naja, ich kann es schon verstehen wenn einige ihr Spiel Ü 18 deklarieren um dies zu vermeiden.

Toll finde ich die Aussage von Hendrik für den nächsten CON ein Spiel nur für Kinder anzubieten. :thumbs: ( ich würde dafür Ruhm verteilen wenn möglich !)

Ich werde versuchen für den nächsten CON den ich besuche selber ein Spiel zu schreiben, und dann sehe ich ja wie ich mich mit dem FSK entscheiden werde.

Kinder sind auch hier bei Midgard unsere Zukunft und daher sollten wir sie nicht bewusst ausgrenzen aber ich möchte auch nicht, dass Spielleiter sich nicht frei entscheiden dürfen was sie mögen, denn dies würde möglicherweise dazu führen, dass weniger SL was anbieten.

Ach ja nochwas, ich habe gehört, dass in letzter Zeit die Anzahl der Kinder auf CON's deutlich zunimmt. Das braucht eben ein wenig Zeit sich drauf einzustellen.

Liebe Grüße

Geschrieben (bearbeitet)

Ich hege - beruflich bedingt - eine Aversion gegen jegliche Art von Reglementierung, wenn es nicht auch ohne geht.

 

Was passiert hier gerade? Es wurde die Behauptung aufgestellt, dass manche Spieler sich durch die Angabe "FSK 18" davor schützen, Kinder in ihre Gruppe mit aufzunehmen.

Ich glaube nicht das das so ist. Die einzigen Abenteuer wo so eine Angabe stand die mir ad hoc einfallen, waren Abenteuer in denen der vom SL geplante Plot bewusst über das übliche Maß an Sex and Crime hinausging. Alles in allem vielleicht 3-4 Abenteuer auf allen CONs auf denen ich war (mag sein, dass es noch mehr sind, trotzdem gemessen an den anderen Abenteuern eher sehr sehr wenig).

 

Diese paar Abenteuer wären tatsächlich für Kinder < 18 ungeeignet.

 

Und selbst wenn nun eine Gruppe einfach keinen Bock auf Kinder hat weil sie sich darauf freuen bis in die N8 hinein zu spielen, dabei literweise Whisky zu trinken und im Abenteuer von einer Zote zur anderen und von einer Metzelei und Folterung zur nächsten zu stolpern - so what? Dann ist es doch gut dies vorher kund zu tun und Kinder auszuschließen. (Wie ich eben per PN gehört habe, scheint genau dass in Breuberg vermehrt der Fall gewesen zu sein).

 

Nun entspinnt sich darüber eine Diskussion über die Notwendigkeit einer Altersfreigabe? Wozu?

 

Der überwiegende Teil unserer Spielrunden - so meine Einschätzung - hat aber mit Kindern doch kein Problem. Und ich unterstelle, dass dann der gesamte Spielstil dementsprechend angepasst wird. Anders als ein Film oder Buch ist eine Rollenspielsitzung doch flexibel gestaltbar und jeder halbwegs bei Sinnen seiende SL/Spieler wird sich darauf einstellen dass Kinder mitspielen. Was soll denn beispielsweise die Konsequenz sein wenn ich auf mein Abenteuer schreibe FSK 12 und ein mir bzw. meiner Gruppe anvertrautes Kind bekommt trotzdem nach dem Abenteuer Alpträume? Werd ich dann verhaftet?

Ist der nächste Schritt, dass alle Spielrunden mit Kinderbeteiligung -zwecks nachträglicher Prüfung - gefilmt werden? Muss ich die teilnehmenden Spieler zertifizieren (Jeder bekommt dann auf sein Namensschildchen eine entsprechende Altersfreigabe z.B. weil er zotige T Shirts trägt direkt FSK 16?)?

 

Also: Es gibt Abenteuerankündigungen extra für Kinder. Es sind weiterhin nicht so viele Kinder auf CONs, dass es ein Problem wäre Spielrunden zu finden die a) schon extra auf Kinder ausgerichtet sind oder b) sich (improvisiert) auf Kinder einrichten. Im Falle b) würde ich mich als Elternteil bei SL und den Spielern kurz rückversichern ob es für alle ok ist, dass mein Kind an der Runde teilnimmt und ggf. kurz über den geplanten Plot sprechen.

 

Eine darüber hinausgehende Einteilung eines jeden Abenteuers in diverse Alterskategorien halte ich für überflüssig bzw. sehe weder die Notwendigkeit noch einen (im tatsächlichen Schadensfall belastbaren) Nutzen.

 

Ganz offensichtlich besteht aber zumindest bei manchen Menschen ein Bedarf nach einer solchen Angabe, ebenso wie auf den Rundenankündigungen steht : Wenig Kampf oder Detektiv. Hier könnte ich auch vorschlagen, dass man sich so einen Hinweis sparen kann und stattdessen den SL aufsuchen, um ihn direkt zu fragen. Warum mache ich das nicht? Weil es nach meiner Erfahrung völlig an der Realität auf einem Con vorbeigeht. Häufig weiß ich gar nicht wie der SL aussieht bzw. wo dieser gerade ist, Nachfragen funktioniert da nicht. Gleichzeitig möchte ich als SL nicht dauernd angesprochen werden, ob und wie Abenteuer xy von mir aufgebaut ist, wenn ich mich gerade mit jemand anderem unterhalte.

 

Hallo Yon, das Argument für eine SFK Bewertung soll also sein, dass Du als SL keinen Bock hast ständig von Eltern über den Inhalt des Abenteuers angesprochen zu werden? Sind wir da nicht wieder beim Ausgangspunkt? Dann schreibst Du FSK 18 und gut ist :D In allen anderen Fällen würde ich nämlich - egal was auf dem Abenteuer steht - zu Dir kommen um mal kurz abzuchecken ob die Teilnahme meines - oder eines mir anvertrauten Kindes - ok ist. Egal ob Du da SFK 6, 12 oder 16 draufgemalt hast :dunno:

 

Gruß

Neq

Bearbeitet von Neq
Geschrieben
Lasst mich mal was Konstruktives einwerfen - bei dieser Diskussion wäre das eine Kopfschmerztablette. Oder zwei. Oder drei.

 

Anders gefragt: Sagt mal, geht's noch? FSK-Kriterien für Abenteuer entwerfen? Wenn ein Kind bei einem anderen SL mitspielen möchte, dann sollte die Eltern diesen SL fragen, was in dem Abenteuer vorkommt, ob es kindertauglich dargeboten oder umgebaut werden kann. Oder selbst mitspielen, um in kritischen Momenten zur Stelle zu sein.

 

Aber natürlich, man kann auch über sozialpädagogisch betreute und zertifizierte SL-Kurse nachdenken, ohne die kein SL ein Abenteuer auf Midgard-Cons anbieten darf ...

 

:thumbs:

Geschrieben (bearbeitet)
Wenn Du gar nicht Spielleitern willst, mach FSK 90. Da kommt keiner ran!

War das irgendwie an mich gerichtet? Eine Art humorvoller Einwurf?

 

Wie auch immer: Ich finde, ihr geht sehr kompliziert und verkopft an das Thema. Alleine der Begriff "FSK" wirkt auf mich abschreckend. Genügt es nicht, einfach grobe Tipps für die Kategorien "für Kinder" (bis 14 - kein Sex, keine explizite Gewaltbeschreibung, keine Horror/Schocker-Momente, dafür aber viel Action) und "für Jugendlliche" (14 bis 16 - hier wenig Einschränkungen, vielleicht einfach nur etwas Zurückhaltung bei Sex und Gore) auszugeben?

 

Ab 16 sehe ich sowieso keinen Grund mehr für eine grundsätzliche inhaltliche Beschränkung. Das ist dann individuell und im Gruppenvertrag zu klären.

 

Eine präzisere Definition und Skalierung ergibt für mich wenig Sinn. Ich finde, zudem muss man berücksichtigen, dass Menschen (ja, auch Kinder und Jugendliche) individuell völlig unterschiedlich sind. Manche "Kiddies" haben mit 10 schon eine umfangreiche Porno und/oder Gewaltvideo-Sammlung auf ihrem Smartphone. Die schockst du mit irgendwelchen Beschreibungen auch nicht mehr.

 

Des Weiteren würde ich tippen, dass die meisten mit ihrer "FSK 18"-Angabe einfach nur keine Kinder in der Runde haben wollten - aus welchem Grund auch immer, aber sicherlich nicht wegen des Abenteuers oder aus Sorge um deren geistige Stabilität. Da geht für mich der Versuch der Kategoriendefinition eher am Thema vorbei.

 

Ich würde jetzt lieber erst mal herausfinden, warum manche keine Kinder in der Runde haben wollen. Dann, ob diese Gründe berechtigt oder zu zerstreuen sind. Und ob das überhaupt auf M-Cons erlaubt sein soll. Erst dann machen Tipps/Richtlinien für kinderfreundliche Abenteuer Sinn.

Bearbeitet von Rosendorn
Geschrieben
Hallo Prados,

 

ich fand schon deinen ersten Kommentar hier im Thread wenig bis gar nicht hilfreich, habe mir eine Reaktion aber verkniffen. Nachdem du mich direkt anschreibst, will ich das dann jedoch nachholen. Es ist toll, wenn du entweder keine FSK Angaben machst oder dich immer mit den Eltern der Spieler ausführlich vorher berätst.

 

Ganz offensichtlich besteht aber zumindest bei manchen Menschen ein Bedarf nach einer solchen Angabe, ebenso wie auf den Rundenankündigungen steht : Wenig Kampf oder Detektiv. Hier könnte ich auch vorschlagen, dass man sich so einen Hinweis sparen kann und stattdessen den SL aufsuchen, um ihn direkt zu fragen. Warum mache ich das nicht? Weil es nach meiner Erfahrung völlig an der Realität auf einem Con vorbeigeht. Häufig weiß ich gar nicht wie der SL aussieht bzw. wo dieser gerade ist, Nachfragen funktioniert da nicht. Gleichzeitig möchte ich als SL nicht dauernd angesprochen werden, ob und wie Abenteuer xy von mir aufgebaut ist, wenn ich mich gerade mit jemand anderem unterhalte.

 

Es ist toll, dass du scheinbar keinen Bedarf für eine Kennzeichnung und damit auch für eine Diskussion über die Kennzeichnung hast. Das schließt jedoch nicht aus, dass es anderen Menschen anders geht (und dass das zumindest bei mir (und auch einigen anderen) der Fall ist, geht glaube ich aus den Postings eindeutig hervor). In diesem Zusammenhang den gesunden Menschenverstand anzusprechen finde ich :worried:

 

Um also deine Frage zu beantworten: Ja es geht noch - und zwar auch so, dass die Eltern auf dem Con nicht die ganze Zeit ihren Kindern hinter her rennen/sie begleiten müssen.

 

Mfg Yon

 

Ich hoffe sehr, niemand nimmt den folgenden Vergleich übel, aber ich halte ihn insgesamt für so passend, dass ich ihn gerne verwenden möchte, auch wenn er aus einem Film stammt: Diese Diskussion erinnert an das Verhältnis der beiden Wohngemeinschaften im Film "Wir sind die Neuen".

 

Mein als wenig hilfreich wahrgenommener Kommentar ist eine Reaktion auf die offensichtlich um sich greifende Meinung, man müsse nur genügend und genügend eindeutige Regeln aufstellen, damit dann alles diesen Regeln gemäß verlaufe. Dazu kann ich nur sagen: Was für ein Unsinn!

 

Du schreibst, diese Vorgaben sollen ermöglichen, dass "die Eltern auf dem Con nicht die ganze Zeit ihren Kindern hinter her rennen/sie begleiten müssen." Nun, Eltern haben eine Verantwortung gegenüber ihren Kindern. Wenn Eltern gerne eine sichere und harmonische Umgebung für ihre Kinder möchten, sollten sie sie vielleicht nicht gerade auf einen Con mitnehmen bzw. sie dort der Obhut von Erwachsenen überlassen, die sie nicht kennen. Sollten diese Eltern sich hinterher darüber beschweren, dass ihr Kind angebliche (dazu unten mehr) Schäden erlitten habe, könnte man mit diesen Eltern mal über ihren Erziehungsauftrag diskutieren. Anders ausgedrückt als Reaktion auf die angebliche Con-Untauglichkeit meiner Überlegungen: Meiner Meinung nach geht dein Vorschlag sehr deutlich an der Realität der Kindererziehung vorbei.

 

Zu den Schäden: Die FSK-Einschätzungen betreffen vor allem visuelle Medien. Solange auf Cons während der Abenteuer keine visuellen Untermalungen von Schlacht- und Sexszenen laufen, dürften die Rededarstellungen von Abenteuerszenen vor allem unter zweistellig alten Jugendlichen wenig bis gar keine unerwünschte Reaktionen hervorrufen. Man möge zu diesem Thema einfach mal aktuelle Kinder- und Jugendbuchliteratur, ihre Themen und deren Darstellung anschauen. Es wurde hier schon geschrieben: Man darf Kindern und Jugendlichen im Rahmen einer verantwortlichen und bedachten Entscheidung auch sehr gerne mal etwas zumuten. Die sind nämlich viel robuster und cleverer, als viel denken. Gerade im Hinblick auf bestimmte kindliche Entwicklungsschritte (beispielsweise Entwicklung von Gerechtigkeitsempfinden) kann man mit Kindern sehr gut spielen. Und mit Gewalt und Tod gehen Kinder normalerweise bemerkenswert selbstverständlich um bzw. akzeptieren sie als selbstverständliches Repertoire zur Konfliktlösung - Cowboy und Indianer, Räuber und Gendarm, Peng - du bist tot; alles das sind kindliche Fanatsievorstellungen, die den 'Tod' des Spielpartners beinhalten. Und konkret wird es bei den üblichen Raufereien und Prügeleien.

 

Bei alledem sollte nicht vergessen werden, dass ein Rollenspielabenteuer immer in der Fantasie der Spieler stattfindet und ihnen nicht als bildliche Darstellung, der sie nicht ausweichen können, präsentiert wird. Und hier kommt mein Rückgriff auf den gesunden Menschenverstand und die Verantwortlichkeit der erwachsenen Mitspieler: Es ist ihre Aufgabe, das gesamte Spiel so zu gestalten, dass Kinder ihre Ausweichmöglichkeiten haben und erkennen können, dass es sich um ein Spiel handelt. Denn Kindern sind Meister im Spielen, und unter diesen Bedingungen kann man mit Kindern ganz hervorragend auch 'erwachsene' Inhalte spielen.

 

Grüße

Prados

Geschrieben

Eigentlich wollte ich mich totlachen über diese Diskussion und ihre Auswüchse. Aber ich muss ja noch Fortsetzungen auf dem Westcon spielen.

 

Mein erster ernsthafte Gedanke dazu war:

Rollenspielgeschichten sind Märchen und da gibt es "Hänsel und Gretel, Schneewittchen, Dornröschen, die Schneekönigin" usw.

 

Alles Geschichten um Mord, Entführung, Mästen und Schlachten von Kindern, Menschenverbrennung, Folter, Gerechtigkeit, die auch beschrieben werden.

 

Mein zweiter Gedanke:

Es steht jedem zu, nicht mit Kindern spielen zu wollen und das hat dann auch bitte seine Berechtigung.

 

Mein dritter Gedanke:

Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich, aber auch andere Erwachsene sind in der Verantwortung für anwesende Kinder. Und meine Erfahrung mit Kindern am Tisch ist, es war recht entspannt. Aktuell mit Tjorms Sohn oder in einer Heimgruppe mit einem sich leider schnell langweilenden 11-jährigem. Klar ist aber, der Stil ändert sich, Anzüglichkeiten, Brutalitäten fallen dann eher mal weg.

 

Viertens dachte ich dann:

Es wäre grundsätzlich schön für Kinder, damit es weniger Probleme gibt, auf Cons früh zu wissen, wie viele Kinder anwesend sein werden und man so eben als SL entscheiden kann, will ich etwas für Kinder leiten oder nicht. Wenn die Orga da mitmischt ok, wenn nicht, sehe ich da erst einmal die Eltern in der Verantwortung, für die Kinder Abenteuer parat zu haben. Auch dazu können SL oder Eltern-SL dann Vorankündigungen machen und Vorabsprachen treffen.

 

 

Fazit:

Ich finde es schade, daß manche Diskussionen in Teils angenommene, Teils reale Vorwürfe und Unterstellungen münden.

 

Ich finde es nicht schlimm, wenn gelegentlich sich mal ein Kind an meinen Spieltisch verirrt.

Aber ich will gerade auf Cons frei spielen können, ohne das Gefühl haben zu müssen: "Kind am Tisch, mäßige dich".

Geschrieben

Ich glaub auch, dass die meisten FSK 18 Abenteuer dazu gedacht sind jugendliche draußen zu halten. Der richtige Ansatz wäre meiner Meinung nach zu schauen, wie man die Bedenken der Spielleiter ausräumen kann.

 

Meine Frau (Wolfsschwester) hat mal ihre Erfahrungen im Jugendliteraturbereich auf Rollenspiel so beschrieben: Kinder kommen mit Verrat von Vertrauenspersonen nicht gut zurecht. Der Auftraggeber der die Gruppe hintergeht z.B. Der gütige Burgherr, der sich als Oberfiesling entpuppt.

 

Gewalt und Sexszenen dürfen halt nicht detailliert beschrieben und ausgespielt werden.

Geschrieben

Zunächst mal stimme ich Prados voll und ganz zu.

 

Zweitens habe ich bei dieser Frage sofort einen ganz anderen Gedanken:

Ist es denn wirklich erstrebenswert, z.B. eine Vergewaltigung, exzessiven Drogenkonsum oder die Auswirkungen körperlicher Gewalt detailliert zu schildern?

Ich halte Detailreichtum an dieser Stelle für recht unpassend, zumal auch die Kampfregeln gerade an dieser Stelle sehr schwammig gehalten sind und sich auf die reine Punkteberechnung beschränken.

Auch die Tabellen für kritische Patzer und Treffer sind in ihren Beschreibungen sehr zurückhaltend geschrieben.

 

Von der Spielidee ist eine solche detaillierte Schilderung also m.M.n. so überhaupt nicht nötig, vielleicht auch gar nicht gewollt...

Geschrieben

 

Du schreibst, diese Vorgaben sollen ermöglichen, dass "die Eltern auf dem Con nicht die ganze Zeit ihren Kindern hinter her rennen/sie begleiten müssen." Nun, Eltern haben eine Verantwortung gegenüber ihren Kindern. Wenn Eltern gerne eine sichere und harmonische Umgebung für ihre Kinder möchten, sollten sie sie vielleicht nicht gerade auf einen Con mitnehmen bzw. sie dort der Obhut von Erwachsenen überlassen, die sie nicht kennen. Sollten diese Eltern sich hinterher darüber beschweren, dass ihr Kind angebliche (dazu unten mehr) Schäden erlitten habe, könnte man mit diesen Eltern mal über ihren Erziehungsauftrag diskutieren. Anders ausgedrückt als Reaktion auf die angebliche Con-Untauglichkeit meiner Überlegungen: Meiner Meinung nach geht dein Vorschlag sehr deutlich an der Realität der Kindererziehung vorbei.

Das Eltern eine Verantwortung gegenüber ihren Kindern haben schließt für mich nicht aus, dass man die Ausübung dieser Verantwortung durch entsprechende Kennzeichnung von Abenteuern erleichtert und vereinfacht. :dunno:

Wenn ich ein Kind auf eine Ferienfreizeit schicke diskutiere ich vorher auch nicht jede geplante Aktion auf der Freizeit durch, sondern verlasse mich auf die Altersangabe und die damit verbundenen Angaben (und bevor der Einwand kommt: Auf Jugendfreizeiten sind auch nicht alle Mitarbeiter besonders geschult).

Spielleiter die keine Kinder in der Gruppe oder eine irgendwie einheitliche Kennzeichnung wollen, müssen diese ja nicht verwenden. Für die Eltern und Spielleiter die so etwas nutzen möchten stelle ich es mir jedoch als Mehrwert vor. Ich sehe eine FSK-Angabe als Hilfe für diejenigen, die sie nutzen möchten - auf keinen Falls als Pflicht für alle.

 

Zu den Schäden: Die FSK-Einschätzungen betreffen vor allem visuelle Medien. Solange auf Cons während der Abenteuer keine visuellen Untermalungen von Schlacht- und Sexszenen laufen, dürften die Rededarstellungen von Abenteuerszenen vor allem unter zweistellig alten Jugendlichen wenig bis gar keine unerwünschte Reaktionen hervorrufen. Man möge zu diesem Thema einfach mal aktuelle Kinder- und Jugendbuchliteratur, ihre Themen und deren Darstellung anschauen. Es wurde hier schon geschrieben: Man darf Kindern und Jugendlichen im Rahmen einer verantwortlichen und bedachten Entscheidung auch sehr gerne mal etwas zumuten. Die sind nämlich viel robuster und cleverer, als viel denken. Gerade im Hinblick auf bestimmte kindliche Entwicklungsschritte (beispielsweise Entwicklung von Gerechtigkeitsempfinden) kann man mit Kindern sehr gut spielen. Und mit Gewalt und Tod gehen Kinder normalerweise bemerkenswert selbstverständlich um bzw. akzeptieren sie als selbstverständliches Repertoire zur Konfliktlösung - Cowboy und Indianer, Räuber und Gendarm, Peng - du bist tot; alles das sind kindliche Fanatsievorstellungen, die den 'Tod' des Spielpartners beinhalten. Und konkret wird es bei den üblichen Raufereien und Prügeleien.

 

Bei alledem sollte nicht vergessen werden, dass ein Rollenspielabenteuer immer in der Fantasie der Spieler stattfindet und ihnen nicht als bildliche Darstellung, der sie nicht ausweichen können, präsentiert wird. Und hier kommt mein Rückgriff auf den gesunden Menschenverstand und die Verantwortlichkeit der erwachsenen Mitspieler: Es ist ihre Aufgabe, das gesamte Spiel so zu gestalten, dass Kinder ihre Ausweichmöglichkeiten haben und erkennen können, dass es sich um ein Spiel handelt. Denn Kindern sind Meister im Spielen, und unter diesen Bedingungen kann man mit Kindern ganz hervorragend auch 'erwachsene' Inhalte spielen.

 

Das ist ein interessanter Punkt. Ich habe die Erfahrung, dass sowohl Kinder wie auch Erwachsene Erfahrungen im Rollenspiel (egal ob Pen&Paper, Geländespiel, Vater-Mutter-Kind) sehr viel intensiver wahrnehmen und vor allen Dingen sich sehr viel stärker identifizieren als bei visueller Wahrnehmung. Hier mag es aber auch Unterschiede von Mensch zu Mensch geben. Zumindest in verschiedenen sozialen Ausbildungen werden Rollenspiele eingesetzt, weil sie sich besser als Schrift oder Bild eignen, um Dinge erfahrbar zu machen. Würde ich hier aber nicht weiter diskutieren, weil das glaube ich wenig zum Thema beiträgt.

Zumindest ich würde meine Kinder eher ein Buch mit einer kritischen Szene lesen lassen, als sie die selbe Szene in einem Rollenspiel erleben zu lassen.

 

Ich kann übrigens insofern vom Freiburger Midgard-Treffen berichten (jüngste Mitspieler so etwa 13 Jahre), dass die Jugendlichen problemlos alle Abenteuer mitspielen können. Das liegt sicherlich am Leitstil (und der selbstverständlichen Rücksicht aller Anwesenden auf jüngere Mitglieder) und der Auswahl der Abenteuer. Ich würde nie auf die Idee kommen dort ein FSK-System vorzuschlagen.

Zu Cons wo es (wohl?) teilweise etwas gruseligere/brutalere/wieauchimmernichtkindgerechtere Abenteuer gibt, besteht für mich insofern jedoch ein Unterschied.

 

 

Mfg Yon

Geschrieben (bearbeitet)
Spielleiter die keine Kinder in der Gruppe oder eine irgendwie einheitliche Kennzeichnung wollen, müssen diese ja nicht verwenden. Für die Eltern und Spielleiter die so etwas nutzen möchten stelle ich es mir jedoch als Mehrwert vor. Ich sehe eine FSK-Angabe als Hilfe für diejenigen, die sie nutzen möchten - auf keinen Falls als Pflicht für alle.

 

Aber an dem Punkt sind wir doch schon. Es gibt Spieler, die arbeiten speziell für Kinder geeignete Abenteuer aus und bieten diese unter diesem Vermerk an (ob da nun FSK x drauf steht ist doch wurscht).

SLs/Spieler die eine Runde ohne Kinder wollen schreiben FSK 18 auf ihr Abenteuer.

Der Rest geht i.d.R. davon aus eine Erwachsenenrunde zu leiten (in ihr zu spielen) und spielt ohne Kinder womöglich etwas zotiger, passt sich aber mit Kindern in der Gruppe entsprechend an.

 

Das eigentliche Problem scheint mir doch zu sein, noch mehr SLs zu animieren kindergeeignete Abenteuer anzubieten oder - wenn das nicht klappt - durch eine kurze Nachfrage bei SL und Gruppe - zu prüfen ob sich womöglich eine Gruppe bereitfindet ein Kind mitspielen zu lassen und den Stil entsprechend anzupassen. Wie ein kindergeeignetes Abenteuer aussehen sollte wurde schon an anderer Stelle diskutiert. Wenn ich ein Kind einer "improvisiertes" Abenteuer stecke (also zu wem, der das vorher nicht geplant hatte) muss es aber schon so reif sein, dass den ein oder anderen Ausrutscher eines Erwachsenen ab kann (was die meisten > 10 jährigen aber sicher sind) und sollte um ganz sicher zu gehen selber in der Gruppe mitspielen. Tu ich dies nicht kann ich mich hinterher aber nur schwer beschweren.

Bearbeitet von Neq
Geschrieben (bearbeitet)
Spielleiter die keine Kinder in der Gruppe oder eine irgendwie einheitliche Kennzeichnung wollen, müssen diese ja nicht verwenden. Für die Eltern und Spielleiter die so etwas nutzen möchten stelle ich es mir jedoch als Mehrwert vor. Ich sehe eine FSK-Angabe als Hilfe für diejenigen, die sie nutzen möchten - auf keinen Falls als Pflicht für alle.

 

Aber an dem Punkt sind wir doch schon. Es gibt Spieler arbeiten speziell für Kinder geeignete Abenteuer aus und bieten diese unter diesem Vermerk an (ob da nun FSK x drauf steht ist doch wurscht).

SLs/Spieler die eine Runde ohne Kinder wollen schreiben FSK 18 auf ihr Abenteuer.

Der Rest geht i.d.R. davon aus eine Erwachsenenrunde zu leiten (in ihr zu spielen) und spielt ohne Kinder womöglich etwas zotiger, passt sich aber mit Kindern in der Gruppe entsprechend an.

Zustimmung bis auf:

"(ob da nun FSK x drauf steht ist doch wurscht)"

Das ist der (für mich) einzig offene und (für mich) klärungsbedürftige Punkte (zwecks vereinheitlichtem Verständnis der FSK Angaben auf Aushängen). Wenn das jemand (für sich) nicht klärungsbedürftig befindet, ist es ja kein Problem, wenn diejenigen die hier Klärungsbedarf sehen, das (für sich) klären. :)

 

Mfg Yon, der keine Abenteuer speziell für Kinder ausarbeitet, aber durch entsprechende Kennzeichnung trotzdem Kindern/Jugendlichen Gelegenheit zum Mitspielen geben möchte

Bearbeitet von Yon Attan
Geschrieben
Zustimmung bis auf:

"(ob da nun FSK x drauf steht ist doch wurscht)"

Das ist der (für mich) einzig offene und (für mich) klärungsbedürftige Punkte (zwecks vereinheitlichtem Verständnis der FSK Angaben auf Aushängen). Wenn das jemand (für sich) nicht klärungsbedürftig befindet, ist es ja kein Problem, wenn diejenigen die hier Klärungsbedarf sehen, das (für sich) klären. :)

 

Und was bedeutet es für Dich an Mehrwert? Ok, bei einem Kaufabenteuer dass dann durch ein fachgerechtes Gremium geprüft wurde mag das Sinn ergeben. Nun macht sich ein CON Besucher und SL die Mühe ein Abenteur speziell für Kinder auszuarbeiten. und schreibt z.B. SFK 6 darauf. Welchen zusätzlichen Vorteil bringt Dir das? Bist Du Dir sicher, dass er genau geprüft hat was SFK 6 genau bedeutet? Mir würde die Beschreibung des Abenteuers + die Angabe das es explizit für Kinder ausgerbeitet wurde + die weitere Tatsache dass in diesem Abenteuer dann vermehr Kinder mitspielen eigentlich reichen.

Geschrieben

Meine Abenteuer richten sich in der Regel an eine "erwachsene" Spielerschaft. Und die will ich nicht mit Kindern spielen. Im übrigen such ich mir auch sonst meine Spieler aus, und wenn sich ein ausgesprochener Unsympath in meine Runde eintragen will, dann sag ich "Nö, du nicht."

 

Ich leite aber auch gerne für Kinder, das sind dann aber spezielle Kinder-Abenteuer mit entsprechend angepasster Thematik. Es reicht ja nicht, zu sagen: "Oh, in dem Abenteuer kommt kein Sex und kaum Gewalt vor, da kann der 9jährige ruhig mitspielen.", und dann sitzt der Kleine in einem 14-stündigen Ermittlungs-Marathon mit vier sich überlappenden Handlungssträngen und 20 lügenden NSCs, wo er kaum kapiert, was vor sich geht und sich zu Tode langweilt.

Geschrieben
Zustimmung bis auf:

"(ob da nun FSK x drauf steht ist doch wurscht)"

Das ist der (für mich) einzig offene und (für mich) klärungsbedürftige Punkte (zwecks vereinheitlichtem Verständnis der FSK Angaben auf Aushängen). Wenn das jemand (für sich) nicht klärungsbedürftig befindet, ist es ja kein Problem, wenn diejenigen die hier Klärungsbedarf sehen, das (für sich) klären. :)

 

Und was bedeutet es für Dich an Mehrwert? Ok, bei einem Kaufabenteuer dass dann durch ein fachgerechtes Gremium geprüft wurde mag das Sinn ergeben. Nun macht sich ein CON Besucher und SL die Mühe ein Abenteur speziell für Kinder auszuarbeiten. und schreibt z.B. SFK 6 darauf. Welchen zusätzlichen Vorteil bringt Dir das? Bist Du Dir sicher, dass er genau geprüft hat was SFK 6 genau bedeutet? Mir würde die Beschreibung des Abenteuers + die Angabe das es explizit für Kinder ausgerbeitet wurde + die weitere Tatsache dass in diesem Abenteuer dann vermehr Kinder mitspielen eigentlich reichen.

 

Ich bin jemand, der keine Abenteuer speziell für Kinder ausarbeitet, aber durch entsprechende Kennzeichnung trotzdem Kindern/Jugendlichen Gelegenheit zum Mitspielen geben möchte. Bezüglich dieser Kennzeichnung wünsche ich mir, dass die Eltern der Kinder und ich (und ev. andere Spielleiter denen es ähnlich wie mir geht) eine ähnliche Vorstellung haben, was sich dahinter verbirgt.

 

Mfg Yon

Geschrieben

Die "offizielle" FSK-Klassifizierung finde ich bescheuert und habe mich schon oft gefragt, was diese Leute geritten hat, den einen oder anderen Film als "frei ab xy" zu bewerten.

 

Wenn ich darüber nachdenke: es kam schon öfter vor, dass ich auf Cons von Eltern gefragt wurde, ob ihr Kind bei mir mitspielen kann. Das finde ich für Kinder unter 15 die perfekte Regelung. Dann kann ich kurz überlegen, ob es passt oder ich was anpassen muss (abgelehnt hab ich noch nie). Und ich kann im Zweifelsfall nachfragen. Zum Beispiel kommt in einem meiner Abenteuer ein minderjähriger Strichjunge vor, zumindest wird das angedeutet. Während sich ein Zehnjähriges vermutlich gar keine Gedanken macht, warum der ältere Herr einen Straßenjungen bei sich aufnimmt, könnte das Thema für einen Vierzehnjährigen unangenehm sein - oder auch nicht. Das sollten die Eltern beantworten.

Geschrieben

Hi,

 

meiner Meinung nach ist ein im Rollenspiel erlebtes Geschehen sehr viel plastischer und nachdrücklicher, als eine Video-, Film- oder Gamedastellung. Das ist einer der Gründe, warum ich lieber Midgard spiele als WoW oder dergleichen :)

 

Im Umkehrschluss bedeutet das dann natürlich, dass bei Runden mit Kinderbeteiligung sehr wohl Fingerspitzengefühl angesagt ist. Ich leite häufig für 10-15-jährige Jungs - die sind mit allem, was mit Kampf und Blutvergießen zu tun hat, bestens vertraut aus der virtuellen Welt. Ich spare mir dennoch explizite Beschreibungen von Gewalt. Einige von ihnen sind neugierig auf Sex und einer wollte ins Bordell gehen und sich eine Sklavin kaufen. Da habe ich dann neulich einen Break gemacht. Denn ich kenne zum Teil deren Eltern nicht und weiß nicht, wie die ticken. Also habe ich angesagt, dass es in diesem Bereich keine detaillierten Beschreibungen geben wird - aber er könne sich die Sklavin ruhig kaufen und sich im Stillen vorstellen, was er mit ihr tut (hat sich dann rasch erledigt, weil sie bei einem Orcüberfall verstarb).

 

Weiters habe ich zwei Heimgruppen, von denen eine dunkel und die andere zumindest dunkelgrau ist. Dort ist das explizite Ausspielen von Sex und Folter Gruppenkonsens - und dann habe ich auch kein Problem damit, darauf einzugehen.

 

Auf Cons ist das eigentlich ganz einfach: Sind Kinder dabei, erwarte ich von den erwachsenen Mitspielern, dass sie in den kritischen Bereichen mit gebremstem Schaum agieren - genauso wie ich das erwarte, wenn ein zärter besaiteter erwachsener Mitspieler mit am Tisch sitzt. Da ich auf Con keine Detektivabenteuer anbiete - da ist mir der Zeitverbrauch zu unkontrollierbar - sind meine Abenteuer stets offen für alle.

 

Fazit: Einfach mehr Hack & Slay-Abenteuer anbieten - da kommen jung und alt auf ihre Kosten :))

 

LG SchneiF

Geschrieben

Ich möchte mal auf das Ursprüngliche Post wieder zurückkommen:

 

 

Meine Kinder hatten teilweise keine Runden, weil die ausgehängten Runden entweder FSK 18 waren oder bereits voll ausgefüllt aufgehängt wurden. Sehr frustrierend und gar nicht schön.

Positiv fand ich, dass einige SL wenigstens differenziert und FSK 12 oder FSK 16 geschrieben haben. Ich habe mindestens 3 der von mir gespielten FSK 18 Runden nüchtern betrachtet und eine war nach Betrachtung des Abneteuers FSK 15, das andere FSK 12 und das Dritte hätte gar keine FSK Freigabe benötigt. Was soll das FSK 18 also? Angst vor Kindern?

Außerdem spielt ein 17-jähriger, anders wie ein 13-jähriger und dieser anders als ein 8-jähriger. Nur FSK 18 ist mir da zu pauschal.

 

 

1.) Ich könnte mir vorstellen das gerade auch das "...oder bereits voll ausgefüllt aufgehängt wurden." ein Problem darstellen könnte welches eigentlich grösser ist als jenes um welches sich hier gerade die Diskussion im Kreise dreht.

 

2.) Ich hab mir jezt zwar das FSK Gedöns (sorry ein anderer Ausdruck fällt mir gerade nicht dazu ein) durchgelesen und komm zu dem Schluss das ich wenn ich ein Abenteuer aushänge einfach nicht sagen kann was daraus wird, da die Spieler den Level des FSK ja auch "mit festlegen" - aber ich gehe davon aus das Menschen aufeinander Rücksicht nehmen, auch wenn gerade ein jüngerer Mensch am Tisch ist. Ich kenne eine Rollenspielerin welche mal vergwaltig wurde - ich würde NIE in einer Gruppe in welcher sie mitspielt so etwas forchieren und als SL auch gegensteuern wenn andere Mitspieler es auf so etwas anlegen, wenn ihre Figur jemand Vergewaltigen will - wäre das etwas anderes - möcht nicht wissen was ein Psycologe dazu sagen würde, wobei der einzige PSycologe den ich kenne ebenfalls Rollenspiele macht und ich von ihm die härtesten FSK21 Spielabende kannte.

 

3.) Zur "Keine weiteren Regelungen" Fraktion: Ich denke: Freiheit hört da auf wo die der anderen Anfängt, wenn ich als SL FSK18 draufschreib ist das meine Sache, wenn nicht muss ich damit leben das ein Erziehungsberechtigter mich anspricht ob junger Mensch bei mir mitspielen kann. Manche Leute brauchen "Regelungen", wobei das imho keine Regelung sondern nur eine Bezeichnung ist.

 

 

 

Insbesondere:

Sehr frustrierend und gar nicht schön.

 

nach so einem Kommentar finde ich Dinge wie "Kopfschmerztablette einwerfen" etwas daneben. Sry Prados, ich schätze deine Kommentare in der Regel sehr, und du bist in dem strang nicht der einzige welcher in diese Richtung schiesst aber in der Sache helfen tun solche Kommentare eben nicht, man macht dann in der Diskussion gleich zu und Mauert, da haben beide Seite nichts davon.

 

Ich hab in Breuberg nach meiner Vorangemeldeten Runde am Freitag abend keine Vorangemeldete Runde gehabt.

Als ich also Abends dann bemerkte das jemand Rundenlisten aushängt war ich schon recht nervös (gut mein "Problem" löste sich noch am Spieltisch)

Ihr wisst doch alle wie es ist: 10 leute stehen vor der wand, einer hängt einen Zettel aus mit 6 Plätzen, danach stehen vier Leute bedröbbelt da weil sie zu langsam waren oder sich weniger mit Ellenbogen durchsetzen mochten. Wenn dann noch erst ein Vater mit dem SL reden möchte (oder schlimmer: jemand anderes hängt den zettel aus und der SL ist "irgendwo in der Burg") dann sind die Plätze in der zeit schon doppelt belegt.

Sowas geht eher noch hier im Forum, wo man eine PN an den SL schreibt "ist das was für mein 2-Jähiges Kind?"

 

Den SL vorher zu suchen und zu fragen halte ich für reichlich impraktikabel auf einem Con.

Geschrieben (bearbeitet)

Als vermutlich einer der ersten, der FSK-Angaben auf seine Abenteuer-Vorankündigungen geschrieben hat und zudem Vater zweier ungeplant auf einer Midgard-Con gelandeten Kinder - die nebenbei höchst zufrieden in ihren speziellen Kinder- wie auch in Erwachsenen-Runden waren - muss ich auch einmal ein paar Zeilen loswerden:

 

Wenn ich für meine Teil FSK-Angaben auf ein Abenteuer schreibe, dann hat das viel zu tun mit meiner Erfahrung als Spielleiter auch und gerade für Kinder und Jugendliche. Gewalt-Szenen spielen dabei eine Rolle, Sex weniger, da die lieben Kinderlein imho sehr viel weniger vor Sex und sehr viel mehr vor der Kommerzialisierung menschlicher Körperlichkeit (die bei Midgard eher weniger relevant ist) abgeschirmt werden sollten.

Viel wichtiger für mich ist, ob meiner Meinung nach Kinder bzw. Jugendliche einer Geschichte bzw. dem geplanten Lösungsansatz folgen können/wollen.

Am Beispiel 'Blaue Orks' vom vergangenen Breuberg-Con habe ich gelernt, dass Haudrauf-Geschichten und Gemetzel für Kinder (in diesem Fall mein 11jähriger Sohn Finn) gar nicht so ungeeignet sind, viel geeigneter sogar als Geschichten, in denen lange, mühsam und mit subtilem Einsatz von sozialen Fähigkeiten vorangetriebene Informationssammelei und Problemlösung abseits von Gewalt im Vordergrund stehen.

Meiner Erfahrung nach langweilen sich Kinder, aber auch Jugendliche sich oft, wenn sie ihre im Zuge der Selbstfindung gern nach Midgard projizierten juvenilen Allmachtsfantasien nicht ausleben können. Im Umkehrschluss habe ich auch schon Erwachsene erlebt, die sehr genervt auf eben diese Allmachtsfantasien reagieren, die sich im Rollenspiel-Kontext gern als überbordendes Powergaming und dick aufgetragene Ausrüstungslisten präsentieren. Allerdings lässt sich das gelegentlich auch bei Erwachsenen beobachten.

 

Und ich gestehe: Für mich als Spielleiter gibt es Geschichten, bei denen möchte ich mich mit der spezifischen Herangehensweise und den Ansprüchen von Kindern (und manchmal auch Jugendlichen) an Midgard-Abenteuer nicht auseinander setzen. Und es gibt andere Geschichten, bei denen spielt das keine Rolle und wieder andere, die funktionieren am besten mit eben solcher Herangehensweise.

 

In meiner schon anderenorts demonstrieren Eigenwiligkeit nehme ich dies für mich ganz subjektiv in Anspruch und kennzeichne weiterhin meine Aushänge, wo mir dies sinnvoll bzw. notwendig erscheint, mit Hinweisen, die Interessierten entsprechende Anhaltspunkte geben.

 

Denn deren Fehlen wurde mir als SL auch schon vorgeworfen.

 

cu

 

Tjorm

Bearbeitet von Tjorm
Geschrieben

Was ich bislang aus dieser Diskussion rausgelesen habe:

 

a) Das Hauptproblem mit Kindern im Rollenspiel sind die Eltern

Egal ob sie verklemmter oder überbeschützend oder ein falsches Bild von Rollenspiel haben...

 

b) Kinder überraschen einen immer wieder

Ob sie nun in anderen Bahnen denken als man selber (was man als SL eigentlich gewohnt sein sollte) oder reifer als man annimmt...

 

c) Komplexe Handlungsstränge können Kinder überfordern und ihnen so den Spaß nehmen

 

d) Die FSK-Kennzeichnung ist zu allgemein, um ein (Con-)Abenteuer zu beschreiben

Hier möchten einige hier alternative Kennzeichnungsmöglichkeiten, um (auch teilnehmenden Erwachsenen?) eine fundiertere Vorabentscheidung zu ermöglichen

 

Habe ich etwas vergessen?

Geschrieben

@Uigboern:

 

Ich weiß, dass es schade ist, wenn die Kinder keine Runden finden. Auf der anderen Seite ist es so, dass die Spielleiter oft wenig Freizeit haben. Diese geringe Freizeit nutzen sie, um ein Abenteuer anzubieten, bei dem sie denken, dass ihnen das Leiten Spaß machen würde. Wer - wie ich - ein ungeübter Leiter ist, muss in ein Abenteuer auch einige Vorbereitung stecken, Zeit, die man sich dann abzwackt von anderen Aktivitäten, die in der Zeit dann nicht möglich sind und die auch Freizeitaktivitäten betreffen.

 

Es gibt Abenteuer, die ich gern einmal leiten würde, die aber Entführungen, Abtreibung, Essen von Föten, Kannibalismus oder Serienmörder oder Epedemien enthalten, die drastische Auswirkungen haben. Ich hätte Angst, dass Spieler unter 18 mit sehr lebhafter Fantasie, die man für das Rollenspiel ja braucht, bei diesen Abenteuern hinterher Alpträume haben.

 

Bei einer Beschreibung des Abenteuers verrate ich meistens nur wenig, worum es wirklich geht, nur so viel, dass die Spieler auf das Abenteuer gespannt sein können, viel mehr nicht, damit ich nicht alle überraschenden Wendungen vorweg nehme.

 

Eine Kennzeichnung "FSK 18" bedeutet bei mir also, dass Inhalte des Abenteuers möglicherweise bei sensiblen Naturen Alpträume hervorrufen können. Ich hätte einfach zu viel Angst, dass dann ein Kind eben die nächsten Tage nicht schlafen kann. Ich kenne die Kinder, die dann da spielen, ja nicht...

 

Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich nicht fit genug fühle, dann ein Abenteuer völlig umzukrempeln und die FSK 18 Elemente herauszulassen. Oft sind die nämlich entscheidend für das Abenteuer.

Geschrieben
Es gibt Abenteuer, die ich gern einmal leiten würde, die aber Entführungen, Abtreibung, Essen von Föten, Kannibalismus oder Serienmörder oder Epedemien enthalten, die drastische Auswirkungen haben. Ich hätte Angst, dass Spieler unter 18 mit sehr lebhafter Fantasie, die man für das Rollenspiel ja braucht, bei diesen Abenteuern hinterher Alpträume haben.

 

Bei einer Beschreibung des Abenteuers verrate ich meistens nur wenig, worum es wirklich geht, nur so viel, dass die Spieler auf das Abenteuer gespannt sein können, viel mehr nicht, damit ich nicht alle überraschenden Wendungen vorweg nehme.

 

Es gibt Themen, die würde ich überhaupt niemals nie nicht in ein Abenteuer einbauen, das ich gedenke, mit Leuten zu spielen, die ich nicht gut, vielleicht sogar sehr gut, kenne. Da ist das Alter egal.

Geschrieben (bearbeitet)

Das Hauptproblem ist, dass wir m.E. am Thema vorbeidiskutieren. Ich traue jedem zu, sich kindergerecht zu verhalten oder Altersgerecht im Sinne von sich dem jüngsten Mitspieler anzupassen. Das Problem ist doch, dass alle Spass haben wollen. Ergo (und das klang ja bei einigen schon hier durch): Je kleiner, desto mehr Hack & Slay. Meine alte Hannoveraner Gruppe spielte seit dem 14 Lebensjahr zusammen und die haben immer von den legendären Hack & Slay WE erzählt, bis sie so 17 - 18 waren, erst dann hat sich deren Interesse verschoben (eher graduell über die Jahre).

 

Detektivabenteuer mit viel sozialer Interaktion, komplexe soziale Situation? Für Kinder? Totlangweilig.

 

Böse Orks in der Mitte spalten, ja geil!

 

Mit Action fängt man Kinder. Ich würde die FSK Angabe eher danach ausrichten, ob die Kleinen dann auch Spass haben oder eben nur gelangweilt rumsitzen.

 

Manchmal macht das auch Erwachsenen noch Spass (Oldschool Dungeon Crawl eben). Als ich von Finn angesprochen wurde, bin ich in Gedanken mal meine Abenteuer durchgegangen: Die sind, von dem, was Kinder in meinen Augen verknusen können, alle FSK 10-11. Klar wird da gemordet, geschlagen und gekämpft. Aber das ists ja, was die wollen. Einzig das Detektivabenteuer, dass ich ab und an anbiete ist nicht so geeignet: Es ist soziale Interaktion, Rätsel (langweilig) und hat eine Nacktszene (die 11 jährige aber sicher schon verstehen. Ich erinner mich selbst an die 6. Klasse und wie ein Junge einem Mädchen vor den Bauch gelaufen war und ein Mitschüler ganz trocken meinte: "Und morgen isse dick"). Oder meine Mutter, die meinte, mich mit 11 Jahren aufklären zu müssen und ich sie dann aufgeklärt habe (jaja, die hat aber geguckt, was ich alles schon wusste! ) :D

 

Der Informationsstand von Kindern dürfte heute bei Internet, Smartphone usw. sicher nicht schlechter funktionieren als damals bei uns.

 

Scheint so, dass man als "Erwachsener" sich nicht mehr so recht an die eigene Kindheit erinnern mag und was man wann so alles Komisches im Kopf hatte? :P

Bearbeitet von Dyffed
Geschrieben
Es gibt Abenteuer, die ich gern einmal leiten würde, die aber Entführungen, Abtreibung, Essen von Föten, Kannibalismus oder Serienmörder oder Epedemien enthalten, die drastische Auswirkungen haben. Ich hätte Angst, dass Spieler unter 18 mit sehr lebhafter Fantasie, die man für das Rollenspiel ja braucht, bei diesen Abenteuern hinterher Alpträume haben.

 

Das würde für eine alternative Kennzeichnung sprechen - wenn ich in der "falschen" Stimmung in so ein Abenteuer käme, könnte ich auch schon im Spiel seltsam reagieren. Und ich bin deutlich über 18...

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