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Wie erstelle ich einen Gruppenvertrag


Gast Unicum

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Geschrieben

Wir haben hier schon einige Stänge über Gruppenverträge aber nicht wie man einen solchen erstellt und wie ein solcher aussehen kann. In meiner lezten Runde habe ich einen Solchen aufgesezt um mal zu sehen was es - auch für mich als SL - bringt. Hier zunächts meine Sicht darüber was - für mich - den Gruppenvertrag ausmacht (das kann man auch anderst sehen) und wie ich zu meinem gekommen bin.

 

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Gruppenvertag - In der moderneren Rollenspieltheorie stolpert man oft über diesen Begriff.

Oft ist das nur eine gewisse Gesellschaftliche Norm und Benimmregeln die einfach so im Raum stehen, nicht festgeschrieben und weit weg von einem aufgesezten Vertrag mit "Unterschrift und Datum." Also Dinge über welche man eigentlich kein Wort verlieren müsste.

So etwas wie:
"Frag nach bevor du in die Chipstüte des Nachbarn greifst."
"Frag nach bevor du die Heiligen Würfel des Nachbarn benutzen willst,..."

Solche Dinge stehen einfach "ungeschrieben irgendwie" im Raum.

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Andere sind "Spieltechnisch" gebunden.

Da wird hier im Midgardforum sind ist dies wohl:
"Wir spielen Midgard auf der Midgardwelt nach Midgard 4/5/6 Regeln!"

Daraus kann man dann schon ableiten:
Es ist eine fantasywelt, es ist (eher) wenig magisch und: das Regelwerk erlaubt das Spielfiguren verstümmelt werden oder sterben.

Wenn ich im gegenzug sagen würde:

"Wir spielen Aliens-RPG"

Steht eben im Raum: Es ist Hard-SF (Die Technik ist so realitisch wie es eben geht) es gibt keine Magie. Es ist Horror! Die Chance das Spielfiguren unverlezt an Körper und Geist überleben ist - recht gering.

Oder:

"Wir spielen 'Teenagers from outher Space - The Manga RPG'"

Da steht eben im Raum: Jeder spielt einen teenager mit Superkräften auf dem Megacoolsten Planeten der Galaxy (der Erde). Keiner kann Sterben und immer kurz bevor man sein Love-intrest küsst passiert etwas (In Rehienfolge der "Schlimmigkeit": Mama kommt rein, Flugzeug stürzt ab, Erdbeben, Kleine Schwester kommt ins Zimmer) - Gestorben wird nicht, am ende der Kampange wird man erwachsen (das ist schlimmer!).

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Ich komme nun zu Dingen welche bei Midgard recht "frei" sind, und bei den zwei anderen erwähnten System fast schon vorgegeben: Aliens ist ein Horrorsetting. Es lebt auch davon das sich die Spieler Grusseln, andererseitz kann man es auch als taktisches Egoschooter spielen. In TFOS wird es NIE zu Sexszenen kommen können - schon ein Kuss zwischen teenagern muss vom SL unterbunden werden.

Aber Midgard?

Hier ist die Spanne breit,....

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Warum also ein "Gruppenvertrag"?

Rollenspiel kann intensiv sein, man fühlt mit seiner Figur man leidet wenn man wieder mist würfelt, man ärgert sich über seine Entscheidungen. Bei einem Film im Kino weis man meist schon vorher was einen erwartet - geht man in "Tanz der Teufel 34" erwartet man Horror, bei Titanic erwartet man Herzschmerz, bei einem Dolly Buster Film erwartet man ... naja. (seht ihr da schlägt meine "Gesellschaftliche Norm" zu!)

Ich hab hier aber schon gelesen das Leute anfangen zu weinen wenn im Rollenspiel ein unschuldiger Waschbär stribt.

Der Gruppenvertrag dient, meiner hinsicht nach, hauptsächlich dem Spielleiter um abzuklären wie er seinen Spielstil ausrichten soll. Er dient auch den Spielern um festzustellen auf was sie sich "einlassen".

Und ja: Eigentlich braucht man ihn nicht gar so oft wie er in der Rollenspieltheorie angesprochen wird.

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Wie macht man einen "Gruppenvertrag"

Nun zunächst einmal braucht man eine Gruppe, jemand muss den SL machen (Ich geh vom Standard aus, es gibt auch wenige SL-lose Systeme) und dann sucht man sich in der Regel (so kenne ich es) das System und Setting das den meisten Leuten liegt.

Der einfachheit halber gehe ich davon aus das man sich auf System:Midgard und Welt:Midgard geeinigt hat. An dieser Stelle habe ich schon einige Differenzen - Mein Midgard ist ziemlich sicher nicht Euer Midgard.

Ich habe bei mir am Anfang zunächst einige Dinge geschrieben über mich, was ich in dem Spiel vorhabe (ohne zu Spoilern) und auf was ich wert lege.

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In der ersten Email vor dem Spielen schrieb ich (neben der Hintergrundgeschichte welche hier wohl niemand interessiert)

Was wünscht ihr euch / was macht euch besonderen Spaß im Rollenspiel?
Was soll definitiv draußen bleiben?
wenn ihr solche Punkte habt - jetzt ist die Zeit dazu.

Beispiele: (*)
1.) Ich möchte das meine Spielfigur eine tragische Liebesgeschichte erlebt.
2.) Ich möchte das meine Spielfigur stinkreich wird und supertolle magische Gegenstände sammelt.
3.) Ich möchte keine expliziten Folterszenen ausspielen - Würfelwurf und gut ist.
4.) Ich will Kühe!
5.) Ich will nicht das mein Charakter stirbt.
6.) Ich will einen Psyonisch begabten Schwarzalbenassassinenhexer spielen.
7.) Ich möchte jeden Spiele Abend Vanilleeis mit Schokolade.

Punkt 1 gibt es schon, zwei NSCs betreffend. Punkt 2 - mal sehen, ich bin leider eher knausrig mit magischen Zeugs (wurde mir so schon vorgeworfen) Aber am Hungertuch musste bisher keiner Nagen (oder nur kurzzeitig). Punkt 3 werde ich genau so handhaben, wenn es überhaupt dazu kommen sollte. Punkt 4 sollte kein Problem sein,.... :)
Ich werde mich aber bemühen alles was euch keinen Spaß macht draußen zu lassen - Punkt 5 kann aber wohl trotzdem passieren, ist aber bei mir eigentlich recht selten der Fall.
Punkt 6 – äh – nein ;)
Ob ich alles einbauen kann werde ich erst sehen wenn es soweit ist.
Punkt 7 - fühle ich mich nicht zuständig ;)

In der zweiten:

Charaktererschaffung:
    Ich lege viel Wert darauf das alle Spielerfiguren zumindest in etwa gleich gut sind.

Charakterwahl:
    Einige Klassen schliesse ich aus, Rassen schliesse ich alle aus ausser Menschen.
    (Da alles im zivilisierten abspielt waren z.b. Barbaren draussen)

Metawissen:
    Eure Figuren wissen es zwar nicht, aber ihr werdet bald eine grosse Reise machen,
    dieses Metawissen könnt - ja sollt ihr sogar in der Charactererschaffung mit berücksichtigen
    Nicht das jemand nach einigen Spielabenden sagt: Aber meine Figur bleibt im Dorf.

Hintergrundgeschichten:
    Schreibt nicht etwas wenn ihr die Vorgeschichte noch nicht kennt.

Das ist natürlich nicht in Fels gemeiselt.


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(*) Wie ticken Menschen?

Kann man sich vorstellen was ich an Antowrten bekommen habe?
Alles und Jeder hat die Beispielliste durchgearbeitet aber selbst zu den zwei offen gestellten Fragen
"Was wünscht ihr euch / was macht euch besonderen Spaß im Rollenspiel? Was soll definitiv draußen bleiben?" wenig geantwortet oder auf das noch offenere "wenn ihr solche Punkte habt - jetzt ist die Zeit dazu." überhaupt nicht.

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Manche haben sich aber auch wiedersprochen:
Auf was will ich nicht antwortete jemand:
- Den Nikolaus als SL (mit dem groooßen Sack an magischen Gegenständen),
- Ein knausriger SL (wenn es nicht zum Setting passt).

Ansonsten war es auch:
-Power Play (ich mag kein...)
-lieber brauch ich 50 Spielabende um einen Magischen Gegenstand zu erhalten als
damit bombardiert zu werden
- Charakter müssen nachdenken bevor sie Kämpfen und können auch sterben wenn sie sich in eine Schlacht stürzen
-Das mein Charakter stirbt solange ich meinen Menschenverstand einsetze

Was mir aufgefallen ist:
Negativ formulierte Dinge sind häufiger (90%+) als positiv formulierte.

Das "ich will nicht" dominiert alles.

 

Etwas wie "Ich will eine Liebesgeschichte mit meiner Spielfigur" oder etwas in der Art - Fehlanzeige.

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Also sah am schluss der "allgemeine Gruppenvertrag" wie folg aus:

Regelwerk: Midgard M4,5 (Einige Neuigkeiten wurden aus M5 übernommen)
Spielprozedere: ~14 Tägig, Freitag Abends ab 19:30, Thoule vereinsheim Karlsruhe.
1 Spielleiter 4 Spieler/innen - Gespielt wird wenn mindestens 1+3 Leute da sind.
Spielwelt: Eigenbau, an IronKIngdoms angelehnt.

1. Magische Gegenstände und Geld wird es ausreichend, aber nicht überreichlich geben.
2. Es werden keine expliziten Folterszenen ausspielt - Würfelwurf und gut ist.
Von meiner Seite war das auch bisher klar, ich musste es nur einmal einem neuzugang reingrätschen als er mit "Fingernägel ziehen" und "Daumenschrauben" anfing. Einem anderen musste ich auch sagen das eine Vergewaltigung imho auch eine Folter ist.
3. Sex wird nicht explizit ausgespielt.
4. Figurentod ist möglich, aber nicht das Ziel während der Kampange.
5. Der Spielstiel ist Storylastig, taktische Kämpfer wird es geben aber nicht jeden Spielabend.
6. Es gibt eine Hauptstoryline welche aber von den Spielfiguren beeinflusst wird.
 

Geschrieben

Böse gesagt: Du hattest hinterher nicht viel mehr als vorher.

 

Schade dass die Spieler nicht ihre Wünsche äussern können, selbst wenn sie dazu aufgefordert werden. War beim Start meiner Kampagne ähnlich, nach einigen Runden ists im Sand verlaufen, weil irgendwie keiner zufrieden war.

 

Tja, Zug war abgefahren. Da hatte auch der Gruppenvertrag (bzw Wunschliste) nichts geholfen.

Geschrieben (bearbeitet)

Böse gesagt: Du hattest hinterher nicht viel mehr als vorher.

 

Schade dass die Spieler nicht ihre Wünsche äussern können, selbst wenn sie dazu aufgefordert werden. War beim Start meiner Kampagne ähnlich, nach einigen Runden ists im Sand verlaufen, weil irgendwie keiner zufrieden war.

 

Tja, Zug war abgefahren. Da hatte auch der Gruppenvertrag (bzw Wunschliste) nichts geholfen.

 

Also mir war danach schon in etwa klar das einige Dinge eben NICHT dabei sein könnten welche ich in anderen Gruppen schon eingebaut hätte.

 

Diese Kampange läuft seit 1.3.2013 und hat nun mit Stand 27.04.2015 46 Spielsitzungen hinter sich - weitere 5 sind im Kalender vermerkt - es läuft also. Fluktuation: 2 von 5 Spielern. davon einer wegen Arbeit und der andere vieleicht wirklich weil etwas nicht passte (z.b das er auch freitag 14-tägig ne zweite Runde hatte und es stänidg Stress wegen terminabsprachen gab). Ein Neuer ist kurz nach Beginn dazugekommen.

 

In seinem Con-Abeneteur klopft Drachenmann ja auch gerade einen Gruppenvertrag ab

 

vieleicht würde er es anderst nennen aber prinzipiell denke ich könnte man es auch so nennen - und die interessierten sind Feuer und Flamme. Wenn ich nicht schon andere Termine hätte wäre ich da auch auf der Anmeldeliste.

Bearbeitet von Unicum
Geschrieben

Ich kenne den Gruppenvertrag nur mdl. und das funktioniert bis jetzt recht gut. Vor dem ersten Spielen während eines Kaffees bzw. spätestens bei der Charaktererstellung wird darüber gesprochen, wie sich jeder einzelne das Rollenspiel vorstellt und was er sie nicht möchte.

 

Ich habe es nur einmal erlebt, das es zu einer blöden Situation kam, weil derjenige ohne vorher miteinander gesprochen zu haben (mangels Zeit) neu in die Runde gekommen ist und ein anderes Verständnis von Rollenspiel aufwies als der Rest. So kam es gleich am ersten Spielabend zu einer unglücklichen Situation. Er verwertete den niedergestreckten Oger, indem er alles was Gold bringt abgeschnitten hatte und er grabschte immer die weiblichen Spielercharaktere an und versuchte anzüglich zu werden. Wir haben bis zu dem Zeitpunkt die Toten höchstens verbuddelt und unter den Spielercharakteren wurden keinerlei sexuelle Begierden ausgespielt. Der Spielerin war es auch ziemlich unangenehm. Was noch dazu kam war die extreme Unpünktlichkeit des Spielers, regelmässig 1-1,5 Std zu spät am Spieltisch eintreffen ist einfach nicht schön.

Das waren alles Punkte die wir beim Gründen der Gruppe vorher durchgesprochen hatten und jedem war klar, das wir so nicht spielen wollen und das Pünktlichkeit wichtig ist. Nachdem wir mit dem Spieler gesprochen hatten und er weiterhin nicht pünktlich war und er es auch nicht einsah, das wir auf Sex unter den Spielercharakteren verzichten, war uns klar, das er nicht in unsere Runde passt.

Wobei ich das Gefühl habe, das selbst ein niedergeschriebener Gruppenvertrag bei ihm nichts gebracht hätte. Aber mir wurde klar, das es wichtig ist vor dem Spielen relevante Dinge anzusprechen und abzuklären.

 

Selbst auf Cons wurden immer vorher ein paar relevante Dinge durchgesprochen und somit ein kleiner Gruppenvertrag geschlossen, ohne das man es auf ein Papier schreiben muss.

 

Aber ich würde nur sehr ungern ohne ein vorheriges Gespräch über Spielweisen, Erwartungen an die Runde oder No go's eine neue Spielrunde beginnen wollen, das steht für mich fest.

Geschrieben

Wir haben in der einen Grupppe im Anschluss des Spieleabends immer ein Feedback gemacht. Da kamen dann nach und nach die Details unseres Gruppenvertrags auf den Tisch.

 

Ich halte es auch für wichtig, dass sich der Vertrag im Prozess entwickelt. Ein paar Einigungen kann man schon vorher treffen, aber wenn eine ganze Liste abgearbeitet würde, würde mich das abschrecken.

 

Ich will spielen, Spaß haben und nicht zuerst einen Beipackzettel für die Gruppe lesen. Das wäre mir zu künstlich.

Geschrieben (bearbeitet)

 

Ich will spielen, Spaß haben und nicht zuerst einen Beipackzettel für die Gruppe lesen. Das wäre mir zu künstlich.

Das geht mir ähnlich. - Man möchte auch als Spielleiter spielen und Spaß haben.- Bei einem unmotivierten SL haben in der Regel auch die Spieler keinen Spaß mehr.- Er ist ja ein Teil der Gruppe, so zusagen der Gegenpart, und sollte deshalb wie die Spieler auch seine Wünsche und Vorstellungen haben dürfen.

Teilweise kollidieren die Wünsche dieser beiden Parteien auch stark. Vor allem dann, wenn die Spieler mehr wollen als ihnen vielleicht gut tut.- Viele magische Waffen, Gegenstände, Gold usw. - Doch der Spielleiter muß das Gleichgewicht der Gruppe und Spielwelt immer mit im Blick haben. Und kann deshalb naturgemäß gar nicht alle Spielerwünsche erfüllen.- Weil es dem Spiel und den Figuren sonst nur schaden würde.

Er ist auch in der Regel die Partei, die sich am besten auskennt. Oder zumindest besser als ein Neuling, der zum ersten Mal mitspielt.

- Da kann eine Auflistung von Vorstellungen und Wünschen sogar eine Überforderung sein. Nicht nur für den Spieler sondern auch für den Spielleiter selbst. Da sind ein paar Anfangs Richtlinien und Vorgaben von Spielleiter Seite sogar wichtig.

In der Regel kann man ja auch auf einen Erfahrungsschatz zurück greifen, was beim Spielen innerhalb der Welt funktioniert und was nicht. - Diese Vorgaben können einen wichtigen Rahmen vorgeben, innerhalb dessen man dann als Spieler wünscht und seinen Charakter formt.

Das Ganze läuft ja wechselseitig.

So wie der Spielleiter eine Formung seiner Welt durch die Spieler zulässt. Sollten auch die Spieler eine Formung ihrer Figuren durch den SL zulassen.

Natürlich hat jeder Spieler seine ganz persönlichen Erwartungen, die der Spielleiter dann nach Möglichkeit berücksichtigen kann.

Aber viele ergeben sich erst beim Spielen oder mit der Zeit. Das kann man dann ja zwischendurch dem Spielleiter mitteilen, und seine Ideen miteinander abgleichen. Oft ergeben sich auch plötzlich neue Entwicklingsmöglichkeiten für einen Charakter, die der SL dann aufgreift.

 

Als Spieler gibt es immer Sachen, die nicht nach meinen Vorstellungen laufen, oder nach der meiner Figur. Aber das ist auch in Ordnung so, weil es darum gar nicht geht. - Sondern darum, dass das Spiel innerhalb der Welt funktioniert, zusammen mit der Gruppe. Ich darf mich als Spieler auch mal ärgern, oder sogar unzufrieden sein. Solange der Meister und auch die Gruppe(mich eingeschlossen) noch zu großen Teilen Spaß hat, ist das völlig Ok.

Der Anspruch an einen Spielleiter, dass er immer alle zufrieden stellen muß, führt mMn. in eine falsche Richtung.- Es sollte für alle einigermaßen funktionieren. Auch wenn das bedeutet mal Kompromisse zu machen.

Bei Spezialthemen wie Härtegrad, oder Moralischem Anspruch wird man sich zwangsläufig in der Mitte einigen.

Bearbeitet von Issi
Geschrieben

Aber ich würde nur sehr ungern ohne ein vorheriges Gespräch über Spielweisen, Erwartungen an die Runde oder No go's eine neue Spielrunde beginnen wollen, das steht für mich fest.

 

Für mich ist es wichtiger, dass ich Leute in der Gruppe habe, die eine gewisse Flexibilität aufweisen, wenn es um die eigene Spielweise und die Spielweise anderer geht. Man kann das auch als "Sozialverträglichkeit" charakterisieren. Wenn jemand auf biegen und brechen seinen Faden durchsetzen will, anstatt Kompromisse einzugehen, ist das für mich störender, als vorher nicht über alles gesprochen zu haben.

  • Like 2
Geschrieben

Hallo Akeem!

 

Für mich ist es wichtiger, dass ich Leute in der Gruppe habe, die eine gewisse Flexibilität aufweisen, wenn es um die eigene Spielweise und die Spielweise anderer geht. Man kann das auch als "Sozialverträglichkeit" charakterisieren. Wenn jemand auf biegen und brechen seinen Faden durchsetzen will, anstatt Kompromisse einzugehen, ist das für mich störender, als vorher nicht über alles gesprochen zu haben.

 

Auf dieser auch für mich entscheidenden Grundlage stelle ich die These auf, dass eine Gruppe desto besser harmoniert, je weniger Punkte sie konkret über einen Gruppenvertrag regeln muss.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

Geschrieben

Hallo Akeem!

 

 

Für mich ist es wichtiger, dass ich Leute in der Gruppe habe, die eine gewisse Flexibilität aufweisen, wenn es um die eigene Spielweise und die Spielweise anderer geht. Man kann das auch als "Sozialverträglichkeit" charakterisieren. Wenn jemand auf biegen und brechen seinen Faden durchsetzen will, anstatt Kompromisse einzugehen, ist das für mich störender, als vorher nicht über alles gesprochen zu haben.

 

 

Auf dieser auch für mich entscheidenden Grundlage stelle ich die These auf, dass eine Gruppe desto besser harmoniert, je weniger Punkte sie konkret über einen Gruppenvertrag regeln muss.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

Da gebe ich dir recht. Jedoch hat jede Gruppe ihre Normen ohne extra dafür ein Regelwerk erstellen zu müssen. Es existieren meist bereits Gruppenverträge, ohne das jemals darüber ein Wort verloren wurde. Erst wenn ein Mitglied amders reagiert als sonst, wird der betreffende Punkt wichtig.

 

Bsp. Pünktlichkeit: Für jeden aus der Gruppe ist klar, wenn es heisst 13:00 Uhr startet die Runde, dann ist man spätestens 13:00 Uhr auch vor Ort. Solange das für alle klar ist, braucht man darüber nicht zu reden. Es ist eine ungeschriebene Regel, die einfach existiert. Sobald einer plötzlich öfters zu spät kommt und sich der Rest der Gruppe daran stört, wird der Wunsch zur Einhaltung dieser Regel offenbar. Ganz ohne vorher darüber jemals ein Wort verloren zu haben.

 

Fazit: Je weniger eine Gruppe über derartige Sachen reden muss, um so besser harmoniert sie miteinander. Es schadet aber nicht vorher beits bestimmte Punkte mal anzusprechen um sich sicher sein zu können mit den Vorstellungen und Wünschen der anderen Gruppenmitgliedern weitesgehend übereinzustimmen.

Geschrieben

Hallo Elo!

 


Fazit: Je weniger eine Gruppe über derartige Sachen reden muss, um so besser harmoniert sie miteinander.

 

Genau das meinte ich mit dem Wörtchen "konkret". :männlicherhändedruc

 

Eine grundsätzliche Beschnupperungsphase mit einem allgemeinen Interessensabgleich sollte stets im Vorfeld erfolgen, um die gemeinsamen Vorstellungen auszuloten.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

  • Like 1
Geschrieben

in einer meiner Gruppen haben wir nach 15 Jahren mal den mündlichen Gruppenvertrag zu Papier gebracht. Jeder hat sich erinnert. Und siehe da, die Hälfte der Hausregeln hatte die Hälfte nicht gekannt. Nun haben wir einen DinA4-Zettel, schön aktualisiert  und abgestimmt, was wir wollen, fertig. SL udn Sp wissen Bescheid.

Geschrieben

in einer meiner Gruppen haben wir nach 15 Jahren mal den mündlichen Gruppenvertrag zu Papier gebracht. Jeder hat sich erinnert. Und siehe da, die Hälfte der Hausregeln hatte die Hälfte nicht gekannt. Nun haben wir einen DinA4-Zettel, schön aktualisiert  und abgestimmt, was wir wollen, fertig. SL udn Sp wissen Bescheid.

Die Frage die jetzt bei mir aufkommt: warum denn nach 15 Jahren? Gab es einen Auslöser dafür, den Gruppenvertrag jettt schriftlich auszuarbeiten?
Geschrieben (bearbeitet)

"Gruppenvertrag" hat nichts mit irgendeiner Rollenspieltheorie zu tun. "Gruppenvertrag" ist nur ein geflügeltes Wort, mit dem man all die Vorlieben und Abneigungen der Spieler der Spielgruppe zusammenfasst, die eben dort vorherrschen. Das wichtigste an diesem Begriff ist, dass absolut jeder gleichberechtigt seine eigenen Grenzen darstellen und einfordern kann.

 

Es geht eben nicht um den "allmächtigen" Spielleiter, der festlegt, was wo und auf welche Art zu spielen ist. Alle sind gleichberechtigte Mitspieler und dürfen sich mehr oder weniger präzise im gemeinsamen Spiel wiederfinden. Niemand muss etwas erdulden oder etwas durchdrücken.

 

Der Gruppenvertrag ist der kleinste gemeinsame Nenner, mit dem alle Spaß finden können. Im mir geläufigen Normalfall kennt man einander und weiß darum, welche Grenzen und welche Vorlieben der jeweils andere hat. Trotzdem schadet es absolut nichts, wenn man sich auch mal darüber austauscht und abspricht. Man mag sich hier vorher schon oft geirrt haben.

 

Und DAS ist dann auch das Neue für manch alte Hasen: Man spielt nicht nur miteinander, sondern spricht mal darüber, was der eine oder andere für Spaßquellen hat. Man denkt darüber nach. Man überlegt, ob man etwas ändern muss oder verbessern kann oder sich einfach nur auf die Schulter klopfen darf. Man akzeptiert sich als gleichberechtigte Partner und achtet die jeweiligen Grenzen.

 

Hier kommen dann Rollenspieltheorien zum Tragen. Sie helfen dem einen oder anderen, die eigenen Wünsche besser einzugrenzen und zu verbalisieren. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Ich habe noch nie einen schriftlichen Gruppenvertrag erlebt, aber schon oft mit meinen Mitspielern über das Spiel geredet.

Bearbeitet von Rosendorn
  • Like 2
Geschrieben

 

in einer meiner Gruppen haben wir nach 15 Jahren mal den mündlichen Gruppenvertrag zu Papier gebracht. Jeder hat sich erinnert. Und siehe da, die Hälfte der Hausregeln hatte die Hälfte nicht gekannt. Nun haben wir einen DinA4-Zettel, schön aktualisiert  und abgestimmt, was wir wollen, fertig. SL udn Sp wissen Bescheid.

Die Frage die jetzt bei mir aufkommt: warum denn nach 15 Jahren? Gab es einen Auslöser dafür, den Gruppenvertrag jettt schriftlich auszuarbeiten?

 

Es kam die Diskussion auf, ob man auf M5 wechseln wolle oder nicht. Wo denn die Unterschiede seien. Dabei wurde geschaut, was sie geändert habe. So gab es Sachen, die sich nicht geändert haben, weil wir Hausregeln dazu hatten, die einige schon vergessen hatten.

Geschrieben

Also mich verwundert das sich so viele "daran stören" das man das gesprochene Wort auch schriftlich fixieren kann,...

 

In der Gruppe welche ich oben startete kannte ich genau 1 etwas genauer und ich hatte mit ihm 2 Spielsitzungen D&D gespielt.

Eine weitere flüchtig und den Rest - garnicht.

 

Und wenn ich als SL schon zu beginn an den Fragen erkannt hätte: das wird eh nix - hätte ich das angesprochen oder im schlimmsten falle auch ausgeladen.

 

 

"Gruppenvertrag" hat nichts mit irgendeiner Rollenspieltheorie zu tun.

 

Sehe ich nicht so, für mich ist das schon ein Teil der Rollenspieltheorie. Da "der Gruppenvertrag" sich mit dem Ablauf des Rollenspieles befasst.

Geschrieben

Ulisses hat für DSA5 am 1.April auch mal einen Gruppenvertrag aufgesetzt. Dieser enthält natürlich eine gewisse Satire. ;)

 

Aber eigentlich möchte man die Grundlagen des menschlichen Miteinanders nicht in den Gruppenvertrag schreiben müssen.

 

Ich habe es nur einmal erlebt, das es zu einer blöden Situation kam, weil derjenige ohne vorher miteinander gesprochen zu haben (mangels Zeit) neu in die Runde gekommen ist und ein anderes Verständnis von Rollenspiel aufwies als der Rest.

 

Uli? Aber nein, ich kann mich an keine Oger erinnern oder er die Figur der Spielerin (das wäre ja ich gewesen) angraben hat... oder?

Geschrieben

Ulisses hat für DSA5 am 1.April auch mal einen Gruppenvertrag aufgesetzt. Dieser enthält natürlich eine gewisse Satire. ;)

 

Aber eigentlich möchte man die Grundlagen des menschlichen Miteinanders nicht in den Gruppenvertrag schreiben müssen.

 

 

Ich habe es nur einmal erlebt, das es zu einer blöden Situation kam, weil derjenige ohne vorher miteinander gesprochen zu haben (mangels Zeit) neu in die Runde gekommen ist und ein anderes Verständnis von Rollenspiel aufwies als der Rest.

 

 

Uli? Aber nein, ich kann mich an keine Oger erinnern oder er die Figur der Spielerin (das wäre ja ich gewesen) angraben hat... oder?

Die beiden Situationen haben sie bei mir recht gut eingebrannt, weil sie so garnicht zu unserem sonstigen Spielstil gepasst haben. (Rest per PN ;) )
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ulisses hat für DSA5 am 1.April auch mal einen Gruppenvertrag aufgesetzt. Dieser enthält natürlich eine gewisse Satire. ;)

 

Aber eigentlich möchte man die Grundlagen des menschlichen Miteinanders nicht in den Gruppenvertrag schreiben müssen.

Interessanterweise sind dort genau die Punkte enthalten, über die hier lange Stränge im Forum existieren. (Siehe Sex im Rollenspiel usw.).

Ist also vieleicht doch gar nicht soooo daneben.

Geschrieben

Wobei genau dieses Thema nicht so verwunderlich ist... wahrscheinlich gibt es in jedem Forum über jedes Interessengebiet irgendwelche Stränge, die das Interessengebiet des Forums mit Sex in Bezug bringen. ;)

Geschrieben

Wichtig wäre mir, dass der Gruppenvertrag im gemeinsamen Gespräch entwickelt wird. Ich will keine "Bestellungen" oder "Wunschzettel" der Spieler oder "Vorgaben" des SLs, sondern einen flexiblen und kommunikativen Umgang und eine gemeinsame Suche nach einer geeigneten Spielweise für alle.

  • Like 1
Geschrieben

Wichtig wäre mir, dass der Gruppenvertrag im gemeinsamen Gespräch entwickelt wird. Ich will keine "Bestellungen" oder "Wunschzettel" der Spieler oder "Vorgaben" des SLs, sondern einen flexiblen und kommunikativen Umgang und eine gemeinsame Suche nach einer geeigneten Spielweise für alle.

 

Da kann ich nur unterschreiben. Einfach miteinander reden, verschiedene Möglichkeiten und Knackpunkte ausloten und gut isses. Ein Gruppenvertrag ist trotz des Wortes für mich kein juristisches Papierwerk sondern eine flexible, lebendige Einigung, die regelmäßig auch verändert werden kann. Manchmal sind Kompromisse möglich, manchmal muss man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen und manchmal stellt man fest, dass ein spaßiges Spiel kaum möglich ist.

 

Wichtig ist immer, dass man konkret miteinander redet, wenn auch nur einer Probleme mit dem Spielstil hat. Dazu kann, darf und muss manchmal sogar das Spiel unterbrochen werden.

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